[0001] Die Erfindung geht aus von einer Vorschubvorrichtung zum intermittierenden Vorschub
von Band- oder Drahtmaterial an Fressen, Stanzen oder dergleichen mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmalen.
[0002] Für die automatische Zuführung von Band- oder Drahtmaterial an Fressen, Stanzen oder
dergleichen Arbeitsmaschinen sind Vorschubvorrichtungen bekannt, die einen automatischen
Vorschub des Materials zur Arbeitsmaschine gewährleisten. Aus der DE-PS 32 47 001
ist eine Vorschubvorrichtung zum intermittierenden Vorschub von Band- oder Drahtmaterial
an Pressen, Stanzen usw. mit einer ortsfesten Haltezange und einer Vorschubeinheit
für den Vorschub des Materials bekannt. Die Haltezange und die Vorschubeinheit sind
bezüglich ihrer Öffnungs- und Schließbewegung gegenphasig gesteuert. Bei der Vorschubeinheit
nach der DE-PS 32 47 001 handelt es sich um eine Transportzange die auf einem Schlitten
angeordnet ist. Eine derartige Anordnung ist auch aus der DE-PS 12 50 227 bekannt.
Die Transportzange mit dem Schlitten ist vom Gesamtantrieb antreibbar. Bei dem Gesamtantrieb
handelt es sich um den Antrieb, welcher von der Hauptwelle der Arbeitsmaschine abgezweigt
wird.
[0003] Nachteilig bei der aus der DE-PS 32 47 001 bekannten Vorschubvorrichtung ist, dass
die maximal mögliche Vorschublänge durch den Abstand der Zangen zueinander begrenzt
ist. Nachteilig ist auch, dass relativ hohe Massen beschleunigt und abgebremst werden
müssen.
[0004] Dieser Nachteil wurde bereits erkannt. Zur Behebung dieses Nachteils ist vorgeschlagen
worden eine Vorschubeinheit mit zwei parallel zu- und übereinander angeordneten drehbaren
Wellen auszubilden, auf denen jeweils eine mit der Welle drehfest verbundene Schale
angeordnet ist.
[0005] Nachteilig bei dieser Ausführungsform ist, dass zum Antrieb der Vorschubeinheit und
zur Betätigung der Lüfteinrichtung eine aufwendige Führung der Antriebsstränge notwendig
ist. Hierdurch bedingt sind die bekannten Vorschubvorrichtungen aufwendig konstruiert.
Die aufwendige Konstruktion hat auch den Nachteil, dass die einzelnen Teile schwer
zugänglich sind, wenn eine Betriebsstörung bei der Vorschubvorrichtung auftritt.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine konstruktive einfache
Vorschubvorrichtung zu schaffen, bei der der Antrieb der Vorschubeinheit und die Betätigung
der Lüfteinrichtung ggfs. unabhängig vom Hauptantrieb einer Presse, Stanze oder dergleichen
erfolgen kann.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorschubvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Die erfindungsgemässe Vorschubvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass diese eine
Antriebseinheit aufweist, die einerseits die Vorschubeinheit und andererseits die
Lüfteinrichtung betätigt. Diese Ausbildung hat den Vorteil, dass eine aufwendige Antriebsstrangteilung
entfällt. Hierdurch wird eine kompakte Bauweise der Vorschubvorrichtung verwirklicht.
[0009] Bei der Antriebseinheit kann es sich um ein Getriebe handeln, welches von einer Antriebswelle
einer Fresse, Stanze oder dergleichen angetrieben wird. Dies hat den Vorteil, dass
die vorhandene Antriebsmöglichkeit der Maschine genutzt wird. Ist dies nicht der Fall,
so ist es vorteilhaft, wenn es sich bei der Antriebseinheit um einen dem Getriebe
vorgeschalteten Elektromotor handelt. Diese Ausbildung hat den Vorteil, dass die Vorschubvorrichtung
auch an Pressen, Stanzen oder dergleichen angeordnet werden kann, die von ihrer Bauweise
her nicht so konstruiert wurden, dass eine Vorschubvorrichtung vorgesehen werden kann.
Der Elektromotor wird dann über eine elektronische Steuerung mit der Steuerung der
Fresse, Stanze oder dergleichen gekoppelt, so dass ein störungsfreier Betrieb gewährleistet
wird. Dabei ist notwendig, dass der Antrieb des Elektromotors mit dem Hauptantrieb
z.B. einer Presse synchronisiert ist.
[0010] Der Antrieb der Welle der Vorschubeinheit und die Betätigung der Lüfteinrichtung
mittels der Antriebseinheit kann über eine einzige Antriebswelle der Antriebseinheit
erfolgen. Die Welle der Vorschubeinheit ist dabei kinematisch mit der Welle der Antriebseinheit
verbunden.
[0011] Zweckmässigerweise weist die Antriebseinheit zwei Abtriebswellen auf, wobei die eine
zum Antrieb der Vorschubeinheit und die zweite zur Betätigung der Lüfteinrichtung
vorgesehen ist. Dies hat den Vorteil, dass bei unterschiedlichen Drehzahlen die verschiedenen
Bewegungsabläufe immer synchron verlaufen.
[0012] Gemäß der vorteilhaften Weiterbildung nach Anspruch 6 zeichnet sich die Vorschubvorrichtung
dadurch aus, dass eine Welle in einer Wippe angeordnet ist. Die Wippe weist eine Rückholeinrichtung
auf, die die Schale der an der Wippe angeordneten Welle auf die Schale der zweiten
ortsfesten Welle andrückt. Die Rückholeinrichtung ist dabei mit einem Gehäuse der
Vorrichtung verbunden. Zum Lüften der Welle wird die Wippe über zwei mit Abstand und
parallel zueinander angeordnete Stößel und eine die Stößel verbindende an ihren freien
Enden angeordnet Traverse über eine Lüfteinrichtung angehoben. Die Lüfteinrichtung
besteht aus einer Nockenwelle mit Nocken für die Lüftung und Zwischenlüftung, welche
an den Kurvenrollen der Traverse mit ihren Mantelflächen abrollen.
[0013] Zum Lüften und Zwischnlüften der Haltezange ist vorteilhafterweise die Haltezange
über Mittel mit der Nockenwelle verbunden. Dies hat den Vorteil, dass zum Lüften,
Zwischenlüften der Haltezange und der Vorschubeinheit nur eine Nockenwelle verwendet
wird. Dies hat den Vorteil, dass die Vorschubvorrichtung kompakt ausgebildet werden
kann, da der Aufwand zur Lüftung bzw. Zwischenlüftung der Haltezange und der Vorschubeinheit
minimiert wird. Gemäss der Weiterbildung nach Anspruch 9 ist an der jeweiligen Traverse
eine Rolle angeordnet, dies hat den Vorteil, dass die Reibungsverluste beim Abrollen
des Nockens minimiert werden.
[0014] Vorteilhafterweise wird die Welle der Vorschubeinheit und eine Klemmbacke der Haltezange
2 zur Einführung eines neuen Materials gleichzeitig lüftbar ausgebildet. Dies hat
den Vorteil, dass die Neueinführung eines Materials einfach ausgebildet ist. Das Band
kann z.B. bis zu einer bestimmten Position eingeführt werden. Von dieser Position
aus kann ohne dass z.B. mehrere Leerarbeitstakte notwendig sind das Material sofort
einer Presse bzw. Stanze oder dergleichen zugeführt werden. Zur gleichzeitigen Lüftung
der Haltezange und der Welle ist an der erfindungsgemässen Vorschubvorrichtung eine
Hubeinrichtung vorgesehen, welche an eine Traverse angreift. Dies hat den Vorteil,
dass die Traverse nicht nur zur Lüftung bzw. Zwischenlüftung sondern auch gleichzeitig
zur Lüftung der Haltezange und der Vorschubeinheit verwendet werden kann. Diese Kombination
ist besonders interessant, da sie mit den bereits vorhandenen Teilen der Vorschubvorrichtung
auskommen kann. Bei der Hubeinrichtung kann es sich z.B. um eine Kolben/Zylinder-Einheit
handeln, welche mit ihren Kolbenstangen an den freien Enden der Traversen angreifen.
Die Kolben/Zylinder-Einheiten arbeiten dabei synchron, d.h. die Kolbenstangen greifen
die Traversen gleichzeitig an. Die Kolben/Zylinder-Einheiten können hydraulisch oder
pneumatisch betrieben werden.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Vorschubvorrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
- Figur 1
- zeigt die Vorschubvorrichtung in der Vorderansicht im Schnitt.
- Figur 2
- zeigt die Vorschubeinrichtung in der Seitenansicht von rechts.
- Figur 3
- zeigt die kinematische Verbindung zwischen Nockenwelle und der Welle der Vorschubeinheit.
[0016] Die Vorschubvorrichtung weist ein Gestell 1 auf, indem die Vorschubeinheit 2 und
Haltezange 3 angeordnet ist. Die Haltezange 3 weist zwei Klemmbacken 3a, 3b auf. Die
Klemmbacke 3b ist ortsfest angeordnet. Die Klemmbacke 3a ist in der vertikalen Richtung
hin und her bewegbar.
[0017] Die Vorschubeinheit 2 weist zwei parallel zueinander und übereinander angeordnete
Wellen 4a, b auf. Auf den Wellen 4a, 4b ist jeweils eine Schale 5a bzw. 5b mittels
einer Feder 6 verbunden.
[0018] Die Welle 4b ist in dem Gestell 1 gelagert und wird über ein Gelenkgetriebe 7 (Fig.
3) über eine Antriebseinheit 8 angetrieben. Auf der Welle 4b ist ein Zahnrad 9 angeordnet,
welches im Zahneingriff mit einem Zahnrad 10 steht, welches auf der Welle 4a angeordnet
ist. Die Welle 4a ist in einer Wippe 11 gelagert. Die Wippe 11 weist eine Rückholeinrichtung
12 auf, bei der es sich um eine Druckfeder handelt, deren Federlänge vorteilhafterweise
durch eine nicht dargestellte Einrichtung veränderbar ist. Die Feder 12 ist einerends
mit der Wippe andernends mit dem Gestell 1 verbunden.
[0019] An der Wippe 11 sind zwei Stangen 13 angeordnet, die sich parallel zueinander und
vertikal erstrecken. Die Stangen 13 sind in Führungen 14 geführt. Die freien Enden
der Stangen sind mit einer Traverse 15 verbunden. Die Traverse 15 weist eine Ausnehmung
auf, in der eine Rolle 16 drehbar angeordnet ist. Die Rolle 16 liegt mit ihrer Mantelfläche
auf der Mantelfläche einer Nocke 17, welche auf einer Nockenwelle 18 angeordnet ist.
[0020] An der Klemmbacke 3a der Haltezange 3 sind zwei parallel zueinander angeordnete,
sich vertikal erstreckende Stangen 20 vorgesehen, die in Gleitbuchsen 21 gleitend
gelagert sind. Die freien Enden der Stangen 20 sind über eine weitere Traverse 22
miteinander verbunden, in der zwei Rollen 23, 24 angeordnet sind, deren Mantelflächen
auf den Nocken 25, 26 zur Anlage bringbar sind. Die Nocken 25, 26 sind auf der Nockenwelle
18 angeordnet. Zur Zwischenlüftung der Haltezange ist auf der Nockenwelle 18 die Nocke
25 vorgesehen. Das freie Ende der Nockenwelle 18 trägt eine Scheibe 28 für einen Zahnriemen
29, welcher mit der Antriebseinheit 8 verbunden ist. Die Antriebseinheit 8 weist einen
zweiten Abtriebsstrang auf, über den die Welle 4b um ihre Achse verdrehbar ist. Hierzu
ist wie aus der Figur 1 und 3 ersichtlich ist, eine Schwinge 30 vorgesehen, welche
mit ihrem einen Ende gelenkig mit einem ersten Pendelarm 31, der mit der Antriebseinheit
8 verbunden ist und mit seinem anderen Ende mit einem Verbindungshebel 32 verbunden
ist. Der Verbindungsarm 32 ist gelenkig mit einem Pendelarm 33 verbunden, welcher
an dem freien Ende der Welle 4b angeordnet ist. Eine Gleitführung 34 bildet den Drehpunkt
des Pendelarms 30. Die Gleitführung 34 weist eine Durchgangsbohrung auf, in der ein
Gewinde ausgebildet ist und durch die sich eine Gewindestange 35 erstreckt. Am oberen
Ende der Gewindestange 35 ist eine Einstelleinrichtung 36 vorgesehen, mittels derer
die Lage der Gleitführung 34 veränderbar ist, wodurch sich der Drehpunkt 37 der Schwinge
30 verändert. Hierdurch wird bei konstantem Verschwenkwinkel α der Verschwenkwinkel
β der Welle 4b verändert.
[0021] Auf dem Gestell 1 sind Kolben/Zylinder-Einheiten 19 angeordnet. Die Kolben/Zylinder-Einheiten
sind so angeordnet, dass die Kolbenstangen an den Enden der Traverse 15 angreifen.
Ein entsprechendes Kolben/Zylinder-Einheiten-Paar 19 ist auch für die Traverse 22
vorgesehen. Die vier Kolben/Zylinder-Einheiten 19 sind mit einem Medium beaufschlagbar,
wobei die Kolbenstangen der Kolben/Zylinder-Einheiten der Traversen 15, 22 angreifen
und so die Welle 4a bzw. Klemmbacke 3a anheben. Ein Band oder Drahtmaterial kann nun
in Pfeilrichtung A bis zu einer bestimmten Position zwischen den Klemmbacken und den
Wellen 4a, 4b in die Vorrichtung eingeschoben werden. Zur Stützung des Band- bzw.
Drahtmaterials sind zwei Bandführungen 37 vorgesehen.
1. Vorschubvorrichtung zum intermittierenden Vorschub von Band- oder Drahtmaterial an
Pressen, Stanzen oder dergleichen mit einer ortsfesten Haltezange und einer Vorschubeinheit,
die zwei parallel zu- und übereinander angeordnete drehbare Wellen aufweist, auf denen
jeweils eine mit der Welle drehfest verbundene Schale angeordnet ist, wobei die Haltezange
und die Vorschubeinheit in ihren Öffnungs- und Schließbewegungen gegenphasig gesteuert
sind und mit einer Lüfteinrichtung für die Haltezange und die Vorschubeinheit, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubvorrichtung eine Antriebseinheit (8) aufweist, die einerseits die
Vorschubeinheit (2) und andererseits die Lüfteinrichtung betätigt.
2. Vorschubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (8) ein Getriebe ist.
3. Vorschubvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebseinheit (8) ein Elektromotor vorgeschaltet ist.
4. Vorschubvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (8) eine Abtriebswelle aufweist, welche kinematisch mit
einer Welle (4b) der Vorschubeinheit (2) und mit der Lüfteinrichtung verbunden ist.
5. Vorschubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (8) eine erste Abtriebswelle zum Antrieb der Vorschubeinheit
und eine zweite Abtriebswelle zur Betätigung der Lüfteinrichtung aufweist.
6. Vorschubvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (4a) in einer Wippe (11) angeordnet ist, dass die Wippe (11) eine
Rückholeinrichtung (12) aufweist, welche mit einem Gehäuse (1) der Vorrichtung verbunden
ist.
7. Vorschubvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei mit Abstand zueinander aufweisende Stangen (13) vorgesehen sind, die einerends
mit der Wippe (11) und andernends über eine Traverse (15) miteinander verbunden sind,
und dass die Lüfteinrichtung eine Nockenwelle (18) mit Nocken (17) für die Lüftung
aufweist, wobei der Nocken (17) die Traverse (15) anhebt.
8. Vorschubvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Traverse (22) vorgesehen ist, die über Stangen (20) mit einer Klemmbacke
(3a) verbunden ist, und dass auf der Nockenwelle (18) Nocken (25, 26) für die Lüftung
und Zwischenlüftung der Haltezange (3) vorgesehen sind.
9. Vorschubvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Traverse (15) eine Rolle (16) und an der Traverse (22) Rollen (23, 24)
angeordnet sind, auf der die Nocken (17) bzw. (25, 26) abrollbar sind.
10. Vorschubvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Nockenwelle (18) mit der Antriebseinheit (8) über einen Riemen (29) vorzugsweise
Zahnriemen angetrieben wird.
11. Vorschubvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Klemmbacke (3a) der Haltezange (3) und die Welle (4a) der Vorschubeinheit
(4) gleichzeitig lüftbar sind.
12. Vorschubvorrichtung nach Anspruch 6, 7 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hubeinrichtung vorgesehen ist, welche an den Traversen (15) und (20) angreift.
13. Vorschubvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung Kolben/Zylinder-Einheiten (19) aufweist, welche mit ihren
Kolbenstangen an den freien Enden der Traversen (15, 20) angreifen.