[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Knotenstück für zweifach gekrümmte Gittertragkonstruktionen,
insbesondere in einlagiger Ausführung, bestehtend aus einem Hohlkörper mit Durchtrittsbohrungen
für Befestigungsschrauben zum Anschluß der Stäbe der Gittertragkonstruktion an das
Knotenstück, welches mit planen Anlageflächen für die Stirnenden der Stäbe versehen
ist.
[0002] Bekannte derartige Knotenstücke (vgl. MERO-Prospekt D-852/1.89) bestehen aus Hohlzylinder
bzw. Rohrstücken, an welchen die Anlageflächen für die Stirnenden der Stäbe, je nach
Krümmung der Gittertragkonstruktion, entsprechend schiefwinkelig zur verlängerten
Hauptachsen des Hohlzylinders ausgearbeitet (ausgefräst) sind. Diese Methode führt
dazu, daß im Bereich dieser Anlageflächen die Wanddicke des Hohlzylinders, von oben
nach unten, je nach Krümmung der Tragkonstruktion, u.U. beträchtlich abnimmt, was
für die Festigkeit dieser Knotenstücke ungünstig ist. Für relativ stark gekrümmte
Gittertragkontruktionen sind deshalb auch hohlzylindrische Knotenstücke mit großen
Wanddicken erforderlich, was aber unwirtschaftlich ist. Schließlich weisen diese Knotenstücke
ein entsprechend hohes Gewicht auf und erschweren die Montage. Die oben erläuterten
Nachteile gelten in gleicher Weise auch für sogenannte Napfknoten und Tellerknoten.
Denn auch bei diesen Knotenvarianten besteht der die Anlageflächen für die Stirnenden
der Stäbe aufweisende Knotenabschnitt aus einem Hohlzylinder. Die Hohlzylinderknoten
und Tellerknoten finden bekanntlich Anwendung bei einlagigen Gittertragkonstruktionen,
während die sogenannten Napfknoten für zweilagige Gittertragkonstruktionen konzipiert
sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Mängel der oben erläuterten Knotenstücke
zu vermeiden und für zweifach gekrümmte Gittertragkontruktionen eine wirtschaftlichere
Lösung vorzuschlagen, die speziell auch für relativ stark gekrümmte Tragkonstruktionen
geeignet ist.
[0004] Gemäß der Erfindung wird obige Aufgabe dadurch gelöst, daß
a) das Knotenstück wenigstens zum größten Teil kegelstumpfförmig ausgebildet ist und
b) die Anlageflächen für die Stirnenden der Stäbe den gleichen oder im wesentlichen
den gleichen Neigungswinkel mit der verlängerten Knotenhauptachse einschließen wie
der restliche Teil der Knotenwand, wobei der Neigungswinkel der Anlageflächen zur
verlängerten Knotenhauptachse die Krümmung der Gittertragkonstruktion bestimmt.
[0005] Mit derartigen Knotenstücken können auf wirtschaftliche Weise zweifach gekrümmte
Gittertragkonstruktionen auch mit relativ starker Krümmung hergestellt werden, wobei
zugleich eine Verbesserung der Festigkeit der Knotenstücke erzielt wird. Denn die
geringste Wanddicke der kegelstumpfförmigen Knotenstücke im Bereich der Anlageflächen
ist über deren Höhe gleich oder mindestens im wesentlichen gleich.
[0006] Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor. So kann das kegelstumpfförmige
Knotenstück mit einem Boden versehen sein. Dadurch wird die Festigkeit des Knotenstücks
weiter verbessert.
[0007] Nach weiteren Ausgestaltungen der Erfindung kann das kegelstumpfförmige Knotenstück
auch als Napfknoten oder als Tellerknoten ausgebildet sein.
[0008] Die erfindungsgemäßen Knotenstücke können aus Metall (vorzugsweise als Schmiedeteil
aus Stahl) oder bei geringeren Anforderungen an die Festigkeit der Gittertragkonstruktion
auch aus Kunststoff bestehen (z.B. für Trag-Konstruktionen im Ausstellungsbereich).
[0009] Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen :
- Fig. 1
- einen Auschnitt aus einer einlagigen, zweifach gekrümmten Gittertragkonstruktion mit
kegelstumpfförmigen Knotenstücken gemäß der Erfindung im Schnitt;
- Fig. 2
- ein den Knotenstücken der Fig. 1 ähnliches Knotenstück im Schnitt sowie im vergrößerten
Maßstab, an dem beispielsweise ein Stab einer Gittertragkonstruktion ähnlich Fig.
1 angeschlossen ist;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf das Knotenstück der Fig. 2 mit beispielsweise zwei angeschlossenen
Stäben;
- Fig. 4
- eine weitere Schnittansicht des kegelstumpfförmigen Knotenstücks der Fig. 2 und 3;
- Fig. 5
- eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Knotenstücks
in Form eines Napfknotens und
- Fig. 6
- eine Schnittansicht noch einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Knotenstücks
als Tellerknoten.
[0010] Die anhand eines Ausschnitts in Fig. 1 gezeigte Gittertragkonstruktion für nicht
gezeigte Eindeckungselemente ist beispielsweise für eine Gebäudekuppel konzipiert
und weist kegelstumpfförmige Knotenstücke 11 auf, an welche beispielsweise jeweils
vier Stäbe 10 angeschlossen sind, welche aus Vierkantrohre bestehen. Die Knotenstücke
11 weisen zu diesem Zweck an ihrem Außenumfang ausgearbeitete plane Anlageflächen
12 für die Stirnenden der Stäbe 10 auf. Die Stirnenden der Stäbe 10 sind rechtwicklig
zu den Stabachsen zugeschnitten.
[0011] Im Bereich jeder Anlagefläche 12 enthalten die Knotenstücke 11 beispielsweise zwei
symmetrisch angeordnete Durchtrittsbohrungen 13 für in Fig. 1 nicht gezeigte Befestigungsschrauben,
welche sich durch Bohrungen 14 in Lagerplatten 15 erstrecken, die in die Enden der
Stäbe 10 eingeschweißt sind.
[0012] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist die Anordnung so getroffen, daß die Anlageflächen
12 für die Stirnenden der Stäbe 10 einen Neigungswinkel α mit der verlängerten Knotenhauptachse
16 einschließen, der nur geringfügig vom entsprechenden Neigungswinkel β zum Beispiel
der Knoteninnenwand abweicht. Im übrigen ist die Wanddicke D des kegelstumpfförmigen
Knotenstücks 11 (Fig. 4) über dessen Bauhöhe H gleich. Wie Fig. 2 zeigt, sind vorzugsweise
die Neigungswinkel α der Anlageflächen 12 zur verlängerten Knotenhauptachse 16 gleich
dem Neigungswinkel α von beispielsweise der Knoten-Innenwand 17 des Knotenstücks 11'.
Im übrigen sind in den Fig. 2 und 3 gleiche Teile mit den selben Bezugszahlen wie
in Fig. 1 gekennzeichnet. Mit den Bezugszahlen 18 sind die Befestigungsschrauben für
den Anschluß der Stäbe 10 an das Knotenstück 11' bezeichnet. Aus Fig. 1 und 2 geht
auch hervor, daß der Neigungswinkel α der Anlageflächen 12 zur verlängerten Knotenhauptachse
16 die Krümmung der Gittertragkonstruktion bestimmt. Beim Knotenstück 11' ist die
Wanddicke an ihren schwächsten Stellen im Bereich der Anlageflächen 12 über die gesamte
Bauhöhe H gleich.
[0013] Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform eines Knotenstücks 11A weist einen kegelstumpfförmigen
Abschnitt mit der Höhe H entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 auf, an
dem, wie vorstehend beschrieben, Stäbe 10 (in Fig. 5 durch stichpunktierte Linien
angedeutet) an Anlageflächen 12 angeschlossen werden können. Zusätzlich ist dieses
Knotenstück 11A mit einem nach außen gewölbten Boden 19 versehen und es wird deshalb
auch als Napfknoten bezeichnet. An dem Boden 19 können in gestrichelte Linien teilweise
angedeutete Stäbe 20 eines Untergurts angeschlossen werden, und zwar zum Beispiel
über eine Schraubverbindung, deren Gewindebolzen in entsprechende Gewindebohrungen
im Boden 19 eingedreht werden. Dieses Knotenstück 11A ist daher für zweilagige Gittertragkonstruktionen
geeignet. Nicht gezeigte Eindeckungselemente können direkt auf die Stäbe 10 aufgelagert
werden, welche den Obergurt bilden.
[0014] Das in Fig. 6 als weiteres Ausführungsbeispiel gezeigte Knotenstück 11B umfaßt auch
einen kegelstumpfförmigen Abschnitt mit der Bauhöhe H, entsprechend den Ausführungsbeispielen
nach Fig. 4 und 5 sowie zusätzlich einen flachen Boden 21, an dem zentral ein nach
oben ragender Vorsprung 22 angeformt ist. Dieses auch als Tellerknoten bezeichnete
Knotenstück 11B ist für einlagige zweifach gekrümmte Gittertragkonstruktionen konzipiert
und ermöglicht gleichfalls eine Direktauflage der Eindeckungselemente auf den Stäben
10. An diesem Knotenstück 11B können mehr Stäbe 10 als bei den Ausführungsbeispielen
nach Fig. 4 und 5 angeschlossen werden (beispielsweise 5 bis 10 Stäbe), was von der
jeweiligen Struktur der Gittertragkonstruktion abhängig ist.
1. Knotenstück für zweifach gekrümmte Gittertragkonstruktionen, insbesondere in einlagiger
Ausführung, bestehend aus einem Hohlkörper mit Durchtrittsbohrungen für Befestigungsschrauben
zum Anschluß der Stäbe der Gittertragkonstruktion an das Knotenstück, welches mit
planen Anlageflächen für die Stirnenden der Stäbe versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) das Knotenstück (11) wenigstens zum größten Teil kegelstumpfförmig ausgebildet
ist und
b) die Anlageflächen (12) für die Stirnenden der Stäbe (10) den gleichen oder im wesentlichen
den gleichen Neigungswinkel mit der verlängerten Knotenhauptachse (16) einschließen
wie der restliche Teil der Knotenwand, wobei der Neigungswinkel der Anlageflächen
(12) zur verlängerten Knotenhauptachse (16) die Krümmung der Gittertragkonstruktion
bestimmt.
2. Knotenstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kegelstumpfförmige Knotenstück
(11A, 11B) mit einem Boden (19, 21) versehen ist.
3. Knotenstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kegelstumpfförmige Knotenstück
(11A) als Napfknoten ausgebildet ist.
4. Knotenstück nach Anpruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kegelstumpfförmige Knotenstück
(11B) als Tellerknoten ausgebildet ist.