[0001] Die Erfindung betrifft eine Teleskopanordnung aus mehreren Tauchkolbenzylindern,
insbesondere für Teleskopausleger bei Kranen oder dergl., bei der die Tauchkolbenzylinder
längsverschieblich zueinander angeordnet und in der Art einer Kolben-Zylinder-Anordnung
durch Druckbeaufschlagung mit einem Hydraulikmedium ausfahrbar ineinander geführt
sind.
[0002] Bei derartigen aus der Praxis bekannten Teleskopanordnungen ist nicht sichergestellt,
daß jeweils ein Tauchkolbenzylinder nach dem anderen vollständig aus- und entsprechend
wieder eingefahren wird. Aufgrund unterschiedlicher Reibungszustände zwischen den
einzelnen Tauchkolbenzylindern kann es zu einem Überspringen bzw. Teilausfahren der
einzelnen Tauchkolbenzylinder kommen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Teleskopanordnung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß ausgehend von dem im Querschnitt größten Tauchkolbenzylinder
in geordneter Reihenfolge stets der im Querschnitt nächstkleinere Tauchkolbenzylinder
zunächst vollständig ausgefahren und entsprechend beim Wiedereinfahren die umgekehrte
Reihenfolge eingehalten wird.
[0004] Diese Aufgabe wird nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst,
daß jeder der längsverschieblichen Tauchkolbenzylinder an seiner in Ausfahrrichtung
hinteren Stirnseite durch einen Kolbenboden geschlossen ist, wobei im Kolbenboden
ein sich zwischen seinen axial beiden Seiten erstreckender, durch ein Sperrventil
schließbarer Überströmkanal für das Hydraulikmedium und im Bereich des Kolbenbodens
ein Betätigungsglied für das Sperrventil vorgesehen ist, das das Sperrventil bei vollständig
ausgefahrenem Tauchkolbenzylinder öffnet und daß im Zylinderraum jedes der längsverschieblichen
Tauchkolbenzylinder ein durch den Kolbenboden des im Zylinderraum angeordneten, nächsten
Tauchkolbenzylinders axial gegen die Kraft einer Feder zum Kolbenboden hin verstellbarer
Verriegelungsring vorgesehen ist, der wenigstens ein radial verstellbares Verriegelungsglied
betätigt, das bei dem Kolbenboden abgewandter Stellung des Verriegelungsrings die
Verschiebbarkeit dieses Tauchkolbenzylinders gegenüber dem ihn umschließenden Tauchkolbenzylinder
sperrt.
[0005] Nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß jeder der längsverschieblichen Tauchkolbenzylinder an seiner in Ausfahrrichtung
hinteren Stirnseite durch einen Kolbenboden geschlossen ist, wobei im Kolbenboden
ein sich zwischen seinen axial beiden Seiten erstreckender, durch ein Sperrventil
schließbarer und mit einem den Rückfluß aus dem Zylinderraum durch den Kolbenboden
sperrenden Rückschlagventil versehener Überströmkanal für das Hydraulikmedium und
im Bereich des Kolbenbodens ein Betätigungsglied für das Sperrventil vorgesehen ist,
das das Sperrventil bei vollständig ausgefahrenem Tauchkolbenzylinder öffnet, und
wobei das Sperrventil durch ein Stellglied geöffnet wird, das vom Kolbenboden aus
in den Zylinderraum hinein vorsteht und von dem Kolbenboden des darin angeordneten
Tauchkolbenzylinders betätigt wird, und daß in den im Querschnitt kleinsten Tauchkolbenzylinder
eine absperrbare Rückführleitung für das Hydraulikmedium mündet.
[0006] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin, daß eine
Zufuhr des Hydraulikmediums jeweils immer nur in denjenigen Zylinderraum des Tauchkolbenzylinders
hinein möglich ist, der sich bereits in seiner vollständig ausgefahrenen Stellung
befindet. Bei allen nachfolgenden Tauchkolbenzylindern ist das Sperrventil geschlossen,
so daß diese zunächst nicht ausgefahren werden können. Da das Sperrventil erst dann
öffnet, wenn sich der Tauchkolbenzylinder in seiner vollständig ausgefahrenen Stellung
befindet, ist sichergestellt, daß ein Überspringen bzw. Teilausfahren der Tauchkolbenzylinder
nicht möglich ist. Zusätzlich wird bei der ersten Ausführungsform der Erfindung jeder
Tauchkolbenzylinder, sobald er vollständig ausgefahren ist und das Sperrventil zur
Füllung des nachfolgenden Zylinderraums geöffnet ist, in der ausgefahrenen Stellung
mechanisch arretiert, so daß auch ein späteres Zurückgleiten ausgeschlossen ist. Diese
Verriegelung stellt insbes. auch sicher, daß das Einfahren der Tauchkolbenzylinder
sich in genau umgekehrter Reihenfolge gegenüber dem Ausfahrvorgang vollzieht, also
der im Querschnitt kleinste Tauchkolbenzylinder zuerst eingefahren wird, obwohl das
Hydraulikmedium sämtliche Tauchkolbenzylinder durchströmen muß und erst an dem im
Querschnitt größten Tauchkolbenzylinder abfließen kann, der - ohne die Verriegelung
- sonst unter Umständen zuerst einfahren würde.
[0007] Bei der zweiten Ausführungsform erfolgt die gegenseitige Arretierung der Tauchkolbenzylinder
dagegen dadurch, daß ein Rückfließen des Hydraulikmediums durch das Rückschlagventil
verhindert wird. Um die Tauchkolbenzylinder wieder einzufahren, wird die in den im
Querschnitt kleinsten Tauchkolbenzylinder mündende Rückführleitung geöffnet, wodurch
zunächst der Zylinderraum des diesen umschließenden Tauchkolbenzylinders entleert
wird. Sobald dieser Zylinderraum leer ist, wird durch das Stellglied das Sperrventil
des nächsten Tauchkolbenzylinders geöffnet, so daß eine sukzessive Entleerung der
einzelnen Tauchkolbenzylinder erfolgt. Hierbei besteht insbesondere auch die Möglichkeit,
daß für das Einfahren der Tauchkolbenzylinder ein eigener Überströmkanal mit einem
Sperrventil und einem Rückschlagventil vorgesehen ist. Beim Ausfahren der Tauchkolbenzylinder
durchfließt das Hydraulikmedium dann jeweils den einen Überströmkanal, beim Einfahren
der Tauchkolbenzylinder dagegen den anderen. Hierdurch besteht beispielsweise die
Möglichkeit, die dynamischen Eigenschaften beim Aus- bzw. Einfahren durch die Anordnung
und Ausbildung der Überströmkanäle unabhängig voneinander zu optimieren.
[0008] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist das Betätigungsglied für das Sperrventil
von einem Stellring gebildet, der in einer Ringnut in der Mantelfläche des Tauchkolbenzylinders
angeordnet und axial gegen die Kraft einer Feder zur Stirnfläche des Kolbenbodens
hin verstellbar ist, wobei der Stellring von einer radial nach innen vorstehenden
Ringschulter betätigt wird, die am freien offenen Ende des den Kolbenboden umschließenden
Tauchkolbenzylinders vorgesehen ist. Dabei ist weiter vorgesehen, daß der Stellring
auf seiner der Ringschulter zugewandten Seite einen Kragen aufweist, dessen radial
äußere Mantelfläche an der Innenwand des umschließenden Tauchkolbenzylinders geführt
ist und dessen Stirnfläche einen Anschlag für die Ringschulter bildet. Der Schließkörper
des Ventils kann hierbei zweckmäßigerweise mit einem axial gegen den Stellring vorstehenden
Stößel versehen sein.
[0009] In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Verriegelungsring
an seiner Umfangsfläche mit einer Ringnut versehen, deren dem Kolbenboden zugewandte
Nutwand eine Anlaufschräge für das Verriegelungsglied bildet. In besonders einfacher
Ausgestaltung kann das Verriegelungsglied von einer Kugel gebildet sein, die in einer
Bohrung in der Wand des Tauchkolbenzylinders angeordnet ist.
[0010] Am freien, offenen Ende des Tauchkolbenzylinders ist vorteilhafterweise eine Ausnehmung
oder eine Ringnut für den Eintritt des Verriegelungsglieds vorgesehen.
[0011] Die zum Einfahren des Auslegers erforderliche Kraft kann von der am Ausleger hängenden
Nutzlast aufgebracht werden. Da diese Nutzlast jedoch nicht immer vorhanden bzw. häufig
nicht ausreichend groß ist, sieht die Erfindung weiter vor, daß an dem in Ausfahrrichtung
letzten Tauchkolbenzylinder ein Rückholseil angeschlossen ist, das auf eine Hubwinde
aufspulbar ist. Die Hubwinde kann hierbei von einem Hydraulikmotor angetrieben sein,
dessen Antriebsgeschwindigkeit mengen- und druckabhängig von dem aus den Tauchkolbenzylindern
abfließenden Hydraulikmedium über ein Senkbremsventil gesteuert ist. Dadurch kann
zunächst für den Antrieb dieses Motors das für den Betrieb des Auslegers ohnehin vorhandene
Hydrauliksystem mit verwendet werden kann. Darüber hinaus paßt sich der Hydraulikmotor
in seiner Arbeitsweise an die Betriebbedingungen an. Ist die auf den Teleskopausleger
einwirkende Kraft größer als die Summe der Reibungskräfte der einzelnen Tauchkolbenzylinder,
so muß der Hydraulikmotor lediglich so schnell drehen, daß das Rückholseil aufgespult
wird. Sind dagegen die Reibungskräfte größer, so muß der Hydraulikmotor die zum Einfahren
der einzelnen Tauchkolbenzylinder noch erforderliche Differenzkraft aufbringen.
[0012] Zweckmäßigerweise greift an der Hubwinde zusätzlich ein Federmotor an, der das Rückholseil
auch bei abgeschaltetem Hydraulikmotor gespannt hält. Dadurch ist sicher gestellt,
daß das Rückholseil die empfindlichen Zylinderwandflächen nicht berühren kann, wenn
beispielsweise der letzte ausgefahrene Tauchkolbenzylinder infolge einer Abkühlung
des Hydrauliköls geringfügig einfährt. Auch beim Wiedereinfahren des Hydrauliksystems
muß die Hubwinde hierdurch keine Leerumdrehungen fahren.
[0013] Die Teleskopanordnung kann in der vorstehend beschriebenen Weise in bestimmten Einsatzfällen
ohne zusätzliche mechanische Bauelemente Verwendung finden. In bevorzugter Verwendungsweise
ist jedoch vorgesehen, daß sie in einem ebenfalls teleskopartig ausgebildeten Ausleger
eines Krans angeordnet ist, wobei jeweils ein Tauchkolbenzylinder mit dem ihm zugeordneten
Auslegerelement verbunden ist. Auf diese Weise werden die Biegekräfte von dem Ausleger
aufgenommen, während die Teleskopanordnung im wesentlichen nur in axialer Richtung
Kräfte aufnimmt.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine Teleskopanordnung nach der Erfindung in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- die Teleskopanordnung im Längsschnitt und nur teilweiser Darstellung,
- Fig. 3
- die Teleskopanordnung in einer zweiten Ausführungsform, ebenfalls im Längsschnitt
und nur teilweise dargestellt.
[0015] Die in der Zeichnung dargestellte Teleskopanordnung besteht aus mehreren Tauchkolbenzylindern
1,2,3 und ist insbesondere für die Betätigung von Teleskopauslegern bei Kranen oder
dergl. vorgesehen. Im einzelnen sind die Tauchkolbenzylinder 1, 2, 3, von denen in
den Fig. 2 und 3 der Zeichnung lediglich der am Kran angeschlossene und somit feststehende
Tauchkolbenzylinder 1 sowie zwei weitere Tauchkolbenzylinder 2, 3 dargestellt sind,
längsverschieblich zueinander angeordnet.
[0016] Die Tauchkolbenzylinder 1, 2, 3 und weitere sind in der Art einer Kolben-Zylinder-Anordnung
durch Druckbeaufschlagung mit einem Hydraulikmedium ausfahrbar ineinandergeführt.
Die Zufuhr des Hydraulikmediums erfolgt durch eine nur schematisch angedeutete Öffnung
4 im feststehenden Tauchkolbenzylinder 1.
[0017] Jeder der längsverschieblichen Tauchkolbenzylinder, mit Ausnahme des innersten Tauchkolbenzylinders,
ist an seiner in Ausfahrrichtung hinteren Stirnseite durch einen Kolbenboden 5 geschlossen.
Im Kolbenboden 5 ist ein sich zwischen seinen axial beiden Seiten erstreckender Überströmkanal
6 für das Hydraulikmedium vorgesehen, der durch ein Sperrventil 7 schließbar ist.
Dieses Sperrventil 7 befindet sich gewöhnlich in seiner geschlossenen Stellung und
wird erst bei vollständig ausgefahrenem Tauchkolbenzylinder 2, 3 geöffnet.
[0018] Weiter ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 im Zylinderraum jedes der längsverschieblichen
Tauchkolbenzylinder 2, 3 ein Verriegelungsring 8 vorgesehen, der durch den Kolbenboden
5 des im Zylinderraum angeordneten, nächsten Tauchkolbenzylinders 3 axial gegen die
Kraft einer Feder 9 zum Kolbenboden 5 hin verstellbar ist. Der Verriegelungsring 8
betätigt ein oder mehrere Verriegelungsglieder 10, die die Verschiebbarkeit dieses
Tauchkolbenzylinders 3 gegenüber dem ihn umschließenden Tauchkolbenzylinder 2 sperrt,
wenn der Verriegelungsring 8 sich in seiner dem Kolbenboden 5 abgewandten Stellung
befindet.
[0019] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist dagegen zur Verriegelung der einzelnen
Tauchkolbenzylinder 2, 3 zunächst ein Rückschlagventil 24 im Überströmkanal 6 vorgesehen,
wodurch ein Rückströmen des Hydraulikmediums ausgeschlossen ist. Um die einzelnen
Tauchkolbenzylinder 2, 3 wieder einzufahren, wird das in ihnen befindliche Hydraulikmedium
an dem im Querschnitt kleinsten Tauchkolbenzylinder 3 über eine absperrbare Rückführleitung
25 in die Hydraulikeinrichtung 23 zurückgeführt. Das Hydraulikmedium fließt also sowohl
beim Aus- wie auch beim Einfahren stets in Richtung von dem im Querschnitt größten
Tauchkolbenzylinder 1 zu dem im Querschnitt kleinsten 3. Um das Entleeren der einzelnen
Tauchkolbenzylinder 1, 2, 3 in der vorgesehenen Reihenfolge zu ermöglichen, ist ein
auf das Sperrventil 7 wirkendes Stellglied 26 vorgesehen, das vom Kolbenboden 5 aus
in den Zylinderraum hinein vorsteht und von dem Kolbenboden 5 des darin angeordneten
Tauchkolbenzylinders betätigt wird.
[0020] In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei getrennte Überströmkanäle
6, 27 vorgesehen, wobei der der Fig. 2 entsprechende Überströmkanal 6 zum Ausfahren
der Tauchkolbenzylinder 2, 3 vorgesehen ist, während der andere Überströmkanal 27
dem Einfahren der Tauchkolbenzylinder 2, 3 dient. Es besteht aber ebenso die in der
Zeichnung nicht dargestellte Möglichkeit, das Stellglied 26 unmittelbar auf das Sperrventil
7 des ersten Überströmkanals 6 wirken zu lassen, so daß dann nur ein einziger Überströmkanal
6 benötigt wird.
[0021] Das Betätigungsglied für das Sperrventil 7 ist von einem Stellring 11 gebildet, der
in einer Ringnut 12 in der Mantelfläche des Tauchkolbenzylinders 2, 3 angeordnet und
axial gegen die Kraft einer Feder 13 zur äußeren Stirnfläche des Kolbenbodens 5 hin
verstellbar ist. Der Stellring 11 wird von einer radial nach innen vorstehenden Ringschulter
14 betätigt, die am freien offenen Ende des den Kolbenboden 5 umschließenden Tauchkolbenzylinders
1, 2 vorgesehen ist. Der Stellring 11 weist auf seiner der Ringschulter 14 zugewandten
Seite einen Kragen 15 auf, dessen radial äußere Mantelfläche an der Innenwand des
umschließenden Tauchkolbenzylinders 1, 2 geführt ist. Die Stirnfläche des Kragens
15 bildet dabei einen Anschlag für die Ringschulter 14.
[0022] Der Schließkörper 7.1 des Sperrventils 7 ist im Ausführungsbeispiel kugelförmig ausgebildet
und befindet sich in einer Ventilkammer, in der der Schließkörper 7.1 durch eine Feder
7.2 in der das Ventil schließenden Stellung gehalten ist. Der Schließkörper 7.1 ist
zu seiner Betätigung mit einem axial gegen den Stellring 11 vorstehenden Stößel 16
versehen, durch den der Schließkörper 7.1 von dem Ventilsitz abgehoben wird, sobald
der Kragen 15 des Stellrings 11 an der Ringschulter 14 anstößt.
[0023] Der Verriegelungsring 8 bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist an seiner Umfangsfläche
mit einer Ringnut 17 versehen, deren dem Kolbenboden zugewandte Nutwand 18 eine Anlaufschräge
für das Verriegelungsglied 10 bildet. Das Verriegelungsglied 10 ist in besonders einfacher
Ausgestaltung als Kugel ausgebildet, die in einer Bohrung in der Wand des Tauchkolbenzylinders
2, 3 angeordnet ist. Am freien, offenen Ende des Tauchkolbenzylinders 1, 2, 3 ist
jeweils eine Ausnehmung 19 oder eine Ringnut vorgesehen, die den Eintritt des Verriegelungsgliedes
10 ermöglicht, wodurch eine gegenseitige mechanische Sperrung der beiden sich anliegenden
Tauchkolbenzylinder 1, 2, 3 erreicht wird.
[0024] Wird bei vollständig eingefahrener Teleskopanordnung durch die Öffnung 4 Hydraulikflüssigkeit
eingespeist, so wird zunächst der erste verschiebbare Tauchkolbenzylinder 2 ausgefahren,
da das im Kolbenboden 5 dieses Tauchkolbenzylinders 2 angeordnete Sperrventil 7 zunächst
geschlossen ist. Sobald der erste bewegliche Tauchkolbenzylinder 2 vollständig ausgefahren
ist, stößt der Stellring 11 an der Ringschulter 14 an und öffnet hierdurch das Sperrventil
7. Auf diese Weise kann die Hydraulikflüssigkeit in den nächsten Zylinderraum einströmen,
jedoch nur in diesen, da alle nachfolgenden Sperrventile 7 in entsprechender Weise
noch geschlossen sind. In dieser Weise werden nachfolgend alle Tauchkolbenzylinder
2, 3 in der Reihenfolge mit abnehmendem Querschnitt ausgefahren und in der ausgefahrenen
Stellung jeweils verriegelt.
[0025] Durch die gegenseitige Verriegelung der einzelnen Tauchkolbenzylinder 1, 2, 3 ist
beim Einfahren der Teleskopanordnung der umgekehrte Ablauf gewährleistet. Dabei kann
zum Einfahren der Teleskopanordnung die an ihr hängende Nutzlast ausgenutzt werden.
Da diese jedoch nicht immer vorhanden ist bzw. in ihrer Größe oft nicht ausreicht,
ist an dem in Ausfahrrichtung letzten Tauchkolbenzylinder 3 bzw. an dem im letzten
Tauchkolbenzylinder verschiebbar geführten Kolben ein Rückholseil 20 angeschlossen,
das auf eine Winde 21 aufspulbar ist. Diese Hubwinde 21 ist zweckmäßigerweise von
einem Hydraulikmotor 22 angetrieben, der von der zur Betätigung der Teleskopanordnung
ohnehin erforderlichen Hydraulikeinrichtung 23 mit gespeist werden kann. Dabei wird
die Antriebsgeschwindigkeit der Hydraulikeinrichtung mengen- und/oder druckabhängig
von dem aus den Tauchkolbenzylindern 1,2,3 abfließenden Hydraulikmedium über ein Ventil,
insbes. ein Senkbremsventil gesteuert.
[0026] An der Hubwinde 21 greift zusätzlich eine Seilspanneinrichtung, insbes. ein Federmotor
28 an, der das Rückholseil auch bei abgeschaltetem Hydraulikmotor 22 gespannt hält.
Hierdurch ist sicher gestellt, daß das Rückholseil 20 stets in gespanntem Zustand
gehalten wird, so daß es auch die empfindlichen Zylinderwandflächen nicht berühren
kann. Dies ist insbesondere insofern von Bedeutung, als ein geringfügiges Einfahren
der einzelnen Tauchkolbenzylinder 1, 2, 3 infolge einer Abkühlung des Hydraulikmediums
nicht auszuschließen ist.
1. Teleskopanordnung aus mehreren Tauchkolbenzylindern (1, 2, 3), insbesondere für Teleskopausleger
bei Kranen oder dergl., bei der die Tauchkolbenzylinder (1, 2, 3) längsverschieblich
zueinander angeordnet und in der Art einer Kolben-Zylinder-Anordnung durch Druckbeaufschlagung
mit einem Hydraulikmedium ausfahrbar ineinander geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der längsverschieblichen Tauchkolbenzylinder (2, 3) an seiner in Ausfahrrichtung
hinteren Stirnseite durch einen Kolbenboden (5) geschlossen ist, wobei im Kolbenboden
(5) ein sich zwischen seinen axial beiden Seiten erstreckender, durch ein Sperrventil
(7) schließbarer Überströmkanal (6) für das Hydraulikmedium und im Bereich des Kolbenbodens
(5) ein Betätigungsglied für das Sperrventil (7) vorgesehen ist, das das Sperrventil
(7) bei vollständig ausgefahrenem Tauchkolbenzylinder (2, 3) öffnet, und daß im Zylinderraum
jedes der längsverschieblichen Tauchkolbenzylinder (2, 3) ein durch den Kolbenboden
(5) des im Zylinderraum angeordneten, nächsten Tauchkolbenzylinders (3) axial gegen
die Kraft einer Feder (9) zum Kolbenboden (5) hin verstellbarer Verriegelungsring
(8) vorgesehen ist, der wenigstens ein radial verstellbares Verriegelungsglied (10)
betätigt, das bei dem Kolbenboden (5) abgewandter Stellung des Verriegelungsrings
(8) die Verschiebbarkeit dieses Tauchkolbenzylinders (3, 2) gegenüber dem ihn umschließenden
Tauchkolbenzylinder (2, 1) sperrt.
2. Teleskopanordnung aus mehreren Tauchkolbenzylindern (1, 2, 3), insbesondere für Teleskopausleger
bei Kranen oder dergleichen, bei der die Tauchkolbenzylinder (1, 2, 3) längsverschieblich
zueinander angeordnet und in der Art einer Kolben-Zylinder-Anordnung durch Druckbeaufschlagung
mit einem Hydraulikmedium ausfahr ineinandergeführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder, außer dem innersten, der längsverschieblichen Tauchkolbenzylinder (2,
3) an seiner in Ausfahrrichtung hinteren Stirnseite durch einen Kolbenboden (5) geschlossen
ist, wobei im Kolbenboden (5) ein sich zwischen seinen axial beiden Seiten erstreckender,
durch ein Sperrventil (7) schließbarer und mit einem den Rückfluß aus dem Zylinderraum
durch den Kolbenboden (5) sperrenden Rückschlagventil (24) versehener Überströmkanal
(6) für das Hydraulikmedium und im Bereich des Kolbenbodens (5) ein Betätigungsglied
für das Sperrventil (7) vorgesehen ist, das das Sperrventil (7) bei vollständig ausgefahrenem
Tauchkolbenzylinder (2, 3) öffnet, und wobei das Sperrventil (7) durch ein Stellglied
(26) geöffnet wird, das vom Kolbenboden (5) aus in den Zylinderraum hinein vorsteht
und von dem Kolbenboden (5) des darin angeordneten Tauchkolbenzylinders (2, 3) betätigt
wird, und daß in den im Querschnitt kleinsten Tauchkolbenzylinder (3) eine absperrbare
Rückführleitung (25) für das Hydraulikmedium mündet.
3. Teleskopanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für das Einfahren der Tauchkolbenzylinder (2, 3) ein eigener Überströmkanal
(27) mit einem Sperrventil (29) und einem Rückschlagventil (30) vorgesehen ist.
4. Teleskopanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied für das Sperrventil (7) von einem Stellring (11) gebildet
ist, der in einer Ringnut (12) in der Mantelfläche des Tauchkolbenzylinders (2, 3)
angeordnet und axial gegen die Kraft einer Feder (13) zur Stirnfläche des Kolbenbodens
(5) hin verstellbar ist, wobei der Stellring (11) von einer radial nach innen vorstehenden
Ringschulter (14) betätigt wird, die am freien offenen Ende des den Kolbenboden (5)
umschließenden Tauchkolbenzylinders (2, 3) vorgesehen ist.
5. Teleskopanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellring (11) auf seiner der Ringschulter (14) zugewandten Seite einen
Kragen (15) aufweist, dessen radial äußere Mantelfläche an der Innenwand des ihn umschließenden
Tauchkolbenzylinders (2, 3) geführt ist und dessen Stirnfläche einen Anschlag für
die Ringschulter (14) bildet.
6. Teleskopanordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließkörper (7.1) des Ventils (7) mit einem axial gegen den Stellring
(11) vorstehenden Stößel (16) versehen ist.
7. Teleskopanordnung nach einem der Ansprüche 1 und 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungsring (8) an seiner Umfangsfläche mit einer Ringnut (17) versehen
ist, deren dem Kolbenboden (5) zugewandte Nutwand (18) eine Anlaufschräge für das
Verriegelungsglied (10) bildet.
8. Teleskopanordnung nach einem der Ansprüche 1 und 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungsglied (10) von einer Kugel gebildet ist, die in einer Bohrung
in der Wand des Tauchkolbenzylinders (2, 3) angeordnet ist.
9. Teleskopanordnung nach einem der Ansprüche 1 und 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß am freien, offenen Ende des Tauchkolbenzylinders (1, 2, 3) eine oder eine Ringnut
für den Eintritt des Verriegelungsglieds (10) vorgesehen ist.
10. Teleskopanordnung nach einem der Ansprüche 1 und 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem in Ausfahrrichtung letzten Tauchkolbenzylinder (3) ein Rückholseil (20)
angeschlossen ist, das auf eine Hubwinde (21) aufspulbar ist.
11. Teleskopanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubwinde (21) von einem Hydraulikmotor (22) angetrieben ist, dessen Antriebsgeschwindigkeit
mengen- und druckabhängig von dem aus den Tauchkolbenzylindern (1, 2, 3) abfließenden
Hydraulikmedium über ein Senkbremsventil gesteuert ist.
12. Teleskopanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an der Hubwinde (21) zusätzlich ein Federmotor (28) angreift, der das Rückholseil
auch bei abgeschaltetem Hydraulikmotor (22) gespannt hält.
13. Teleskopanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6 und 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie in einem ebenfalls teleskopartig ausgebildeten Ausleger eines Krans angeordnet
ist, wobei jeweils ein Tauchkolbenzylinder (1, 2, 3) mit dem ihm zugeordneten Auslegerelement
verbunden ist.