[0001] Die Erfindung betrifft ein Absperrventil für Rohrleitungen, insbesondere solche für
Unterputzverlegung, mit einem aus Kunststoff bestehenden Gehäuse, in das ein metallenes
Anschlußstück eingebaut ist, das mit einem Gewinde zum Einschrauben des Ventilabsperrorgans
zur Steuerung des Ventildurchflusses versehen ist.
[0002] Derartige Ventile werden in zunehmendem Maße bei der Verlegung von insbesondere aus
Kunststoff bestehenden Wasserleitungsrohren eingesetzt, die unter Putz bzw. im Mauerwerk
von Decken und Wänden von Gebäuden liegen (DE-GM 90 03 116).
[0003] Zu diesem Zweck hat man das metallene Anschlußstück als Teil eines metallenen Ventilkörpergehäuses
ausgebildet, das vollständig von dem Kunststoffmaterial des Gehäuses des Absperrventils
umhüllt ist.
[0004] Andere Konstruktionen sehen vor, das metallene Anschlußstück und den Ventilsitzkörper
als zwei getrennte Bauteile auszubilden, den Ventilsitzkörper aber aus Kunststoff
zu fertigen, und zwar als Bestandteil des Ventilgehäuses selbst, so daß der Ventilsitz
beim Spritzgießen des Absperrventils als integraler Bestandteil des Gehäuses mitgegossen
wird. Derartige Ventilsitze unterliegen jedoch einem relativ schnellen Verschleiß,
werden also aufgrund der zwischen Sitzoberfläche und dem Ventilstempel bzw. dem Absperrkörper
des Ventils beim Öffnen und Schließen des Ventils auftretenden Materialreibung relativ
schnell undicht.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, das gattungsgemäße Absperrventil
so weiterzubilden, daß die Lebensdauer des Ventils im Hinblick auf seine Dichtigkeit
erheblich vergrößert und die funktionelle Verwendbarkeit des Ventils innerhalb eines
Leitungssystems verbessert wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das
Anschlußstück und der Ventilsitz zwei getrennte Bauteile sind und der Ventilsitz aus
Metall besteht. Der Ventilsitz kann dabei Teil eines Schrägsitzventils sein, und das
Gehäuse kann außerdem wenigstens eine in seinen Durchflußkanal hineinreichende seitliche
Entleerungsöffnung aufweisen, in deren Umfangswand ein metallenes Anschlußstück zum
Einschrauben eines Absperrorgangs eingebaut ist.
[0006] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung lassen sich am Ventilgehäuse
zwei dieser Entleerungsöffnungen einander gegenüberliegend beidseitig des Durchflußkanals
anordnen, von denen jede mit einem metallenen Anschlußstück zum Einschrauben eines
Absperrorgans versehen ist, das beispielsweise zum Entleeren der Rohrleitung dient,
in die das Absperrventil eingebaut ist.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0008] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Längsschnittansicht des Absperrventils als Schrägsitzventil,
- Fig. 2
- eine Teilquerschnittansicht des Ventils von Fig. 1 in Höhe seiner beidseitig des Durchflußkanals
angeordneten beiden Entleerungsöffnungen, und
- Fig. 3
- eine Längsschnittansicht einer weiteren Ausführungsform des Absperrventils, vergleichbar
derjenigen von Fig. 1.
[0009] Das in den Figuren 1 und 2 gezeigte Absperrventil 1 ist als Schrägsitzventil ausgebildet
und mit einem aus Kunststoff bestehenden Gehäuse 2 versehen, das von einem Durchflußkanal
5 für Leitungswasser u. dgl. durchquert wird, der mit Hilfe eines nicht dargestellten
Ventilabsperrorgans gesperrt werden kann. Dieses Absperrorgan wird in ein metallenes,
mit einem Innengewinde versehenes Anschlußstück 4 eingeschraubt, das in das Kunststoffmaterial
des Ventilgehäuses eingebettet ist. Am unteren Ende der das Absperrorgan aufnehmenden
Schrägsitzbohrung 9 befindet sich der Ventilsitz 3 in Form eines in das Kunststoffmaterial
eingebetteten Metallrings, beispielsweise aus Messing oder Rotguß bestehend. Sowohl
der Ventilsitz 3 als auch das Anschlußstück 4 sind separate Körper.
[0010] Das Ventilgehäuse 1 weist zwei seitliche Entleerungsöffnungen 6 auf, in deren Umfangswand
8 je ein metallenes Anschlußstück 7 zum Einschrauben eines Absperrorgans eingebettet
ist, so daß die Rohrleitung, in die das Absperrventil eingebaut wird, nach dem Schließen
des Absperrventils mit Hilfe dieser seitlichen Absperrorgane entleert werden kann.
Es versteht sich, daß diese Anschlußstücke 7 auch die Funktion von Rohrleitungsanschlüssen
übernehmen können für den Fall, daß an Stelle einer oder mehrerer Entleerungsmöglichkeiten
Ablenkungen der Durchflußströmung in seitliche Rohrverzweigungen verlangt werden.
[0011] Das Ventilgehäuse 2 bildet zusammen mit den eingebauten metallenen Anschlußstücken
4 und 7 sowie dem metallenen Ventilsitz 3 einen einteiligen Spritzgußkörper, der sich
unter Verwendung der bekannten Spritzgußtechnik herstellen läßt, wobei die genannten
Anschlußstücke sowie der Ventilsitz in dem sie umgebenden Kunststoffmaterial so verankert
werden, daß sie sowohl drehfest sind als auch axial festliegen.
[0012] Die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform des Absperrventils unterscheidet sich von
der in Fig. 1 gezeigten darin, daß das Ventil zusätzlich zu den beiden seitlichen
Entleerungsöffnungen 6 unterhalb des Ventilsitzes 3 eine Revisionsöffnung 10 aufweist,
in der ein metallenes Anschlußstück 11 sitzt, in das ein nicht dargestellter Stopfen
oder ein nicht dargestelltes Meßgerät eingeschraubt werden kann, um beispielsweise
den Leitungswasserdruck im Ventilbereich zu messen. Das Anschlußstück 11 ist in der
Wandung des Ventilgehäuses 2 ebenso fest verankert wie die metallenen Anschlußstücke
7 in der Umfangswand 8. Es versteht sich, daß die Öffnung 10 auch als Entleerungsöffnung
benutzt werden kann.
[0013] Das Anschlußstück 11 der Revisionsöffnung 10 läßt sich aber erforderlichenfalls auch
mit einem Rückschlagventil verschrauben.
1. Absperrventil für Rohrleitungen, insbesondere solche für die Unterputzverlegung, mit
einem aus Kunststoff bestehenden Gehäuse, in das ein metallenes Anschlußstück eingebaut
ist, das mit einem Gewinde zum Einschrauben des Ventilabsperrorgans zur Steuerung
des Ventildurchflusses versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußstück (4) und der Ventilsitz (3) zwei getrennte Bauteile sind und
der Ventilsitz (3) aus Metall besteht.
2. Absperrventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (3) Teil eines Schrägsitzventils ist.
3. Absperrventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilgehäuse (2) wenigstens eine in seinen Durchflußkanal (5) hineinreichende
seitliche Entleerungsöffnung (6) aufweist, in deren Umfangswand (8) ein metallenes
Anschlußstück (7) zum Einschrauben eines Absperrorgans eingebaut ist.
4. Absperrventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei dieser Entleerungsöffnungen (6) einander gegenüberliegend beidseitig des
Durchflußkanals (5) angeordnet sind, von denen jede mit einem metallenen Anschlußstück
(7) zum Einschrauben eines Absperrorgans versehen ist.
5. Absperrventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilgehäuse (2) mit den eingebauten metallenen Anschlußstücken (4) für
das Ventilabsperrorgan sowie (7) für die seitlichen Entleerungsöffnungen (6) und dem
metallenen Ventilsitz (3) ein einteiliger Spritzgußkörper ist.
6. Absperrventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich unterhalb des Ventilsitzes (3) in der Wandung des Ventilgehäuses (2) eine
Revisionsöffnung (10) befindet, in der ein metallenes Anschlußstück (11) fest verankert
ist.
7. Absperrventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in das metallen Anschlußstück (11) ein Druckmeßgerät einschraubbar ist.
8. Absperrventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in das metallene Anschlußstück (11) ein Deckel zur Entleerung des Ventils einschraubbar
ist.
9. Absperrventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in das metallene Anschlußstück (11) ein Rückschlagventil einschraubbar ist.