[0001] Die Erfindung betrifft eine Hubkolben-Brennkraftmaschine mit zumindest zwei insbesondere
parallel wirkenden Gaswechselventilen je Zylinder, die von relativ zueinander verstellbaren
Nocken betätigt werden.
Bei den Gaswechselventilen kann es sich dabei um die Einlaßventile und/oder Auslaßventile
eines Brennkraftmaschinen-Zylinders handeln. Eine Nockenwelle, bei der beispielsweise
die beiden Nocken zweier Zylinder-Einlaßventile, die sozusagen parallel wirksam sind,
gegeneinander verdreht werden können, ist aus der WO 91/10047 bekannt. Mit Hilfe dieses
sog. Nocken-Phasings, bei dem somit der Phasenwinkel zwischen den beiden Nocken verändert
werden kann, läßt sich die Gaswechseldynamik einer Hubkolben-Brennkraftmaschine in
vielfältiger Weise beeinflussen. So wird bei Vorhandensein eines gewissen Phasenwinkels
die gesamte Ventilöffnungsdauer verlängert, zugleich ergibt sich durch einen derartigen
Phasenwinkel der Effekt, daß eines der parallel wirksamen Gaswechselventile vor dem
anderen öffnet, so daß im Falle von parallel wirksamen Einlaßventilen im Brennraum
ein gewünschter Einströmdrall erzeugt werden kann. Die bereits angesprochene Veränderung
der Gesamtöffnungszeit hingegen macht sich insbesondere bei parallel wirksamen Auslaßventilen
bemerkbar, da hierdurch aufgrund der sog. Ventilüberschneidung, d. h. der zeitlichen
Überdeckung mit dem Öffnen der Einlaßventile, eine wirkungsvolle Restgassteuerung
möglich ist. Es kann nämlich zur Erzielung geringer Schadstoffemissionen erwünscht
sein, im Sinne einer internen Abgasrückführung betriebspunktabhängig unterschiedlich
große Anteile von verbranntem Restgas aus dem vorangegangenen Verbrennungstakt während
des folgenden Verbrennungstaktes im Brennraum zu belassen.
[0002] Die aus der bereits genannten WO 91/10047 bekannte Nockenwelle kann aber beispielsweise
auch je Zylinder einen Einlaßnocken und einen Auslaßnocken tragen, d. h. ein Einlaßventil
und ein Auslaßventil betätigen. Dann kann mit dieser bekannten Nockenwelle beispielsweise
der Öfnnungszeitpunkt des Einlaßventiles verändert werden, während der Öffnungszeitpunkt
des Auslaßventiles konstant gehalten wird. Dabei verändert sich neben dem Phasenwinkel
zwischen den beiden Nocken auch die sog. Spreizung des beispielsweise Einlaß-Nockens,
d. h. die Phasenlage dieses Einlaß-Nockens gegenüber einer mit dem Hubkolben zusammenwirkenden
Kurbelwelle. Die Phasenlage des Auslaßventiles bleibt dabei jedoch verändert.
[0003] Weitere Möglichkeiten aufzuzeigen, mit Hilfe derer der Gaswechsel bzw. Ladungswechsel
einer Brennkraftmaschine noch besser auf die jeweiligen Anforderungen hin abgestimmt
werden kann, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß neben dem Phasenwinkel zwischen den
Nocken auch die Phasenlage, d. h. die sog. Spreizung, zwischen sämtlichen insbesondere
parallel wirkenden Nocken sowie der mit dem Hubkolben zusammenwirkenden Kurbelwelle
veränderbar ist. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung beschreiben die
Unteransprüche.
[0004] Erfindungsgemäß ist nicht nur der Phasenwinkel beispielsweise zwischen einem ersten
und einem zweiten Einlaßnocken oder Auslaßnocken der Brennkraftmaschine verstellbar,
sondern darüber hinaus ist auch die Phasenlage des ersten Nockens und des zweiten
Nockens bezüglich des Bewegungsablaufes des Hubkolbens bzw. bezüglich der damit gekoppelten
Drehwinkellage der Brennkraftmaschinen-Kurbelwelle veränderbar. Zwar ist auch die
letztgenannte Veränderung der Phasenlage von ein oder zwei Gaswechselventilen bezüglich
einer Kurbelwelle an sich bekannt, jedoch ergeben sich durch die erfindungsgemäße
Kombination sowohl der Phasenlagenveränderung aller Gaswechselventile als auch der
Phasenwinkelveränderung zwischen allen Gaswechselventilen je Zylinder ungeahnte Möglichkeiten,
die Ladungswechseldynamik dieses Zylinders noch weiter zu optimieren.
[0005] Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Variation sowohl der Phasenlage als auch des Phasenwinkels
mit Hilfe eines einzigen Stellorganes erfolgen kann, da hierdurch nicht nur der erforderliche
Bauaufwand, sondern auch die benötigte Ansteuerungslogik gering gehalten werden kann.
Im Zusammenhang mit parallel wirkenden Gaswechselventilen wurde erkannt, daß es zur
Erzielung guter Ergebnisse ausreichend ist, wenn ausgehend von einer geringen Spreizung
sowie einem äußerst geringen Phasenwinkel mit zunehmender Spreizung, d. h. sich vergrößernder
Phasenlage zwischen den Nocken sowie der Kurbelwelle zugleich der Phasenwinkel zwischen
den parallel wirkenden Nocken vergrößert wird. Bevorzugt wird dabei im Vollastbetrieb
der Brennkraftmaschine sowie in einem vollastnahen Bereich eine geringe Spreizung
sowie ein Phasenwinkel vom Betrag 0 eingestellt. Mit abnehmender Brennkraftmaschinen-Last,
d. h. zum Teillastbereich hin, wird die Spreizung vergrößert und gleichzeitig ein
stets wachsender Phasenwinkel zwischen den parallel wirkenden Nocken eingestellt.
Bei zwei parallel wirkenden Gaswechselventilen bedeutet dies nichts anderes, als daß
die Spreizung beispielsweise des zweiten Gaswechselventiles noch weiter vergrößert
wird als diejenige des ersten Gaswechselventiles. Mit diesen Maßnahmen ergibt sich
somit im Vollastbetrieb sowie im vollastnahen Bereich eine optimale Füllung mit frühem
Einlaßventil-Schließen und erwünschtermaßen geringem Restgasanteil. Zum Teillastbereich
hin wird hingegen die Ladungsbewegung verstärkt, da das besagte Phasing zwischen den
parallel wirksamen Nocken eingestellt wird und darüber hinaus werden durch Vergrößerung
der Spreizung die Ventilöffnungszeitpunkte im Falle der Einlaßventile verbessert an
die verringerte Gaswechseldynamik im Ansaugsystem der Brennkraftmaschine angepaßt.
Werden die genannten Maßnahmen bei den Auslaßventilen der Brennkraftmaschine angewandt,
so kann man im Teillastbereich eine erwünschtermaßen größere Ventilüberschneidung
mit den Einlaßventilen einstellen, um einen höheren Restgasanteil im Zylinder zu belassen.
[0006] Wie bereits erwähnt kann vorteilhafterweise lediglich ein einziges Stellorgan zur
Einstellung sowohl der Phasenlage als auch der Phasenwinkel vorgesehen sein. In einer
bevorzugten Ausführungsform ist dieses Stellorgan als ein Stellbolzen ausgebildet,
der auf seiner Außenseite mit Schrägverzahnungen versehen ist. Dieser Stellbolzen
wirkt mit den insbesondere beiden Nockenwellen, auf denen jeweils einer der parallel
wirksamen Nocken angeordnet ist, derart zusammen, daß die Schrägverzahnung des Stellbolzens
mit entsprechenden Schrägverzahnungen der Nockenwellen bzw. deren Antriebsrädern kämmt,
so daß der Verstellbolzen, wenn er in Längsrichtung der Nockenwellen verschoben wird,
diese durch diese Verschiebebewegung um ihre Längsachse verdreht. Beispielsweise können
die mit den Schrägverzahnungen des Stellbolzens zusammenwirkenden Schrägverzahnungen
auf den beiden Nockenwellen angeordnet sein, wobei sich die Steigungswinkel der Schrägverzahnungen
zwischen den beiden Nockenwellen unterscheiden. Wird sodann der Stellbolzen um ein
gewisses Maß in seiner Längsrichtung verschoben, so werden die beiden Nockenwellen
um unterschiedliche Winkel gedreht, so daß neben dem Phasenwinkel zwischen zwei darauf
befindlichen Nocken auch deren beider Phasenlage verändert wird. In einer anderen
Ausführungsform kann eine erste Schrägverzahnung auch zwischen dem Stellbolzen sowie
einem Nockenwellen-Antriebsrad und eine zweite Schrägverzahnung zwischen dem Stellbolzen
und der nicht direkt vom Nockenwellen-Antriebsrad angetriebenen (zweiten) Nockenwelle
vorgesehen sein. Dabei kann zusätzlich zwischen dem Stellbolzen und der ersten Nockenwelle
eine eine Verstellung bewirkende Schrägverzahnung vorgesehen sein.
[0007] Eine besonders kompakte Anordnung ergibt sich, wenn analog dem bekannten Stand der
Technik die Nockenwellen, die die insbesondere parallel wirkenden Nocken tragen, konzentrisch
zueinander angeordnet sind. In diesem Fall bietet es sich an, auch den Stellbolzen
sowie das Nockenwellen-Antriebsrad konzentrisch zu den Nockenwellen anzuordnen.
[0008] In einer weiteren Ausgestaltung (Ansprüche 5 bis 8) können dann zur individuellen
Verstellung der insbesondere beiden Nocken bzw. Nockenwellen gegenüber einer mit dem
Hubkolben zusammenwirkenden Kurbelwelle insbesondere zwei in Wellenlängsrichtung verschiebbare
konzentrisch zueinander angeordnete Stellbolzen vorgesehen sein, die über Schrägverzahnungen
mit der zugeordneten Nockenwelle und/oder einem Nockenwellen-Antriebsrad in Verbindung
stehen. Vorgesehen sein kann demnach eine individuelle Verstellung der beiden Nockenwellen
jeweils mittels eines eigenen Stellbolzens, wobei analog den Nockenwellen auch die
beiden Stellbolzen zur Erzielung einer vorteilhaften und kompakten Bauweise konzentrisch
zueinander angeordnet sind. Die Stellbolzen sind auf ihren Außenseiten mit Schrägverzahnungen
versehen und wirken mit den Nockenwellen, auf denen jeweils einer der Nocken angeordnet
ist, derart zusammen, daß die Schrägverzahnung des jeweiligen Stellbolzens mit entsprechenden
Schrägverzahnungen der Nockenwellen und/oder deren Antriebsrädern kämmt, so daß der
jeweilige Stellbolzen, wenn er in Längsrichtung der jeweiligen Nockenwelle verschoben
wird, diese durch diese Verschiebebewegung um ihre Längsachse verdreht.
[0009] Die bzw. der Stellbolzen können bzw. kann hydraulisch bewegt werden, d. h. die Stellbolzen
tragen Kolben, die in einem Hydraulikzylinder oder einer Hydraulikkammer angeordnet
sind. Durch entsprechende Beaufschlagung mit einem Hydraulikmedium lassen sich dann
diese Kolben und damit auch die Stellbolzen in Längsrichtung verfahren. Es bietet
sich an, die Kolben aller Stellbolzen - in einer bevorzugten Ausführungsform sind
zwei konzentrisch zueinander angeordnete Nockenwellen und somit auch zwei konzentrisch
zueinander angeordnete Stellbolzen vorgesehen - in einer gemeinsamen Hydraulikkammer
anzuordnen. Diese Kolben unterteilen die Hydraulikkammer dabei in mehrere in Reihe
geschaltete Hydraulikräume, im Falle von zwei Kolben ergeben sich drei in Reihe geschaltete
Hydraulikräume. Durch entsprechende Beaufschlagung dieser Hydraulikräume mit unterschiedlich
hohen Druckniveaus können somit in den einzelnen Hydraulikräumen unterschiedliche
Druckverhältnisse erzeugt werden, wodurch ein oder auch beide Stellbolzen wie gewünscht
verschoben werden können. Hierzu können den Hydraulikräumen individuelle Ventile zugeordnet
sein, die eine jeweils gewünschte Verbindung mit einem Hydrauliksystem herstellen
oder unterbrechen, wobei das Hydrauliksystem bevorzugt zwei unterschiedliche Druckniveaus
anbietet.
[0010] Eine besonders kompakte Bauweise ergibt sich abermals, wenn die Hydraulikkammer in
das Nockenwellen-Antriebsrad integriert ist. Dann ist auch das Nockenwellen-Antriebsrad
konzentrisch zu den bevorzugt beiden Nockenwellen sowie den insbesondere beiden Stellbolzen
angeordnet. Dabei bietet es sich an, zwischen den Stellbolzen bzw. den an diesen befestigten
Kolben sowie dem Nockenwellen-Antriebsrad, das zugleich die Kammerwand der Hydraulikkammer
bildet, eine Längsverzahnung vorzusehen, um die Verschiebebewegung zu ermöglich und
auf einfache Weise eine Übertragung der Drehbewegung des Nockenwellen-Antriebsrades
auf die Stellbolzen und von diesen aus auf die Nockenwellen zu gewährleisten.
[0011] Nach noch einer Ausgestaltung (Ansprüche 9 und folgende) kann vorgesehen sein, daß
zur Verstellung der beiden Nockenwellen gegenüber einer mit dem Hubkolben zusammenwirkenden
Kurbelwelle zwei in Wellenlängsrichtung verschiebbare konzentrisch zueinander angeordnete
Stellbolzen vorgesehen sind, wobei der erste Stellbolzen mit der ersten Nockenwelle
sowie mit einem Nockenwellen-Antriebsrad jeweils über eine Verzahnung, von denen zumindest
eine als Schrägverzahnung ausgeführt ist, verbunden ist, und wobei der zweite Stellbolzen
mit der zweiten Nockenwelle und dem ersten Stellbolzen jeweils über eine Verzahnung,
von denen eine als Schrägverzahnung und eine als Geradverzahnung ausgeführt ist, verbunden
ist, und wobei ein in Abhängigkeit von Randbedingungen eine Relativbewegung zwischen
den Stellbolzen verhinderndes Mittel vorgesehen ist. Eine Verstellvorrichtung mit
diesen Merkmalen nutzt im Hinblick auf eine besonders einfache Bauweise dabei einen
als optimal erkannten Zusammenhang zwischen der sog. Spreizung, d. h. der Phasenlage
der Gaswechselventile gegenüber der Kurbelwelle sowie dem sog. Phasenwinkel, d. h.
dem Winkel zwischen dem ersten sowie dem zweiten Gaswechselventil bzw. Nocken. Es
wurde erkannt, daß in einem höheren Lastbereich der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit
von der Brennkraftmaschinen-Drehzahl zwar eine unterschiedliche Spreizung der Gaswechselventile
eingestellt werden sollte, daß jedoch, so es sich um zwei parallel wirksame Einlaßventile
handelt, zwischen diesen Gaswechselventilen bzw. Einlaßventilen kein Phasing vorliegen
sollte, d. h. der Phasenwinkel zwischen den beiden Einlaßventilen je Zylinder sollte
vom Betrag 0 sein. Hingegen sollte ausgehend von in etwa mittlerer Last bei abnehmender
Brennkraftmaschinen-Last sowie bei konstanter Drehzahl das Phasing, d. h. der Phasenwinkel
zwischen den beiden Einlaßventilen je Zylinder vergrößert werden.
[0012] In Anwendung dieser Erkenntnis erfolgt die Verstellung der beiden Nocken bzw. Nockenwellen
abermals jeweils mittels eines Stellbolzens, wobei analog den Nockenwellen auch die
beiden Stellbolzen zur Erzielung einer vorteilhaften und kompakten Bauweise zumindest
teilweise konzentrisch zueinander angeordnet sind. Die Stellbolzen sind auf ihren
Außenseiten mit Schrägverzahnungen versehen und wirken mit einer Nockenwelle bzw.
einem Nockenwellen-Antriebsrad derart kämmend zusammen, daß der jeweilige Stellbolzen,
wenn er in Längsrichtung der jeweiligen Nockenwelle verschoben wird, diese durch diese
Verschiebebewegung um ihre Längsachse verdreht.
[0013] Dabei kann der der zweiten Nockenwelle zugeordnete Stellbolzen vom ersten Stellbolzen
bewegt werden. Hierzu ist der zweite Stellbolzen mit dem ersten Stellbolzen in Wellenlängsrichtung
verschiebbar über eine sich ebenfalls in Wellenlängsrichtung erstreckende Geradverzahnung
verbunden. Über eine Schrägverzahnung ist der zweite Stellbolzen mit der zweiten Nockenwelle
verbunden (selbstverständlich kann die Anbringung der Geradverzahnung und Schrägverzahnung
auch umgekehrt sein). Wird nun der erste Stellbolzen in Wellenlängsrichtung verschoben,
so wird aufgrund der unterschiedlichen Reibkräfte in der Schrägverzahnung bzw. Geradverzahnung
hierbei der zweite Stellbolzen nicht zwangsläufig in Wellenlängsrichtung mitbewegt.
Somit bleibt bei einer Verschiebung des ersten Stellbolzens der Phasenwinkel zwischen
der ersten und der zweiten Nockenwelle konstant, da dann in Wellenlängsrichtung betrachtet
eine Relativbewegung zwischen dem ersten und zweiten Stellbolzen stattfinden kann,
so daß die Schrägverzahnung des zweiten Stellbolzens wirkungslos bleibt. Wird hingegen
durch ein zunächst noch allgemein genanntes Mittel eine Relativbewegung zwischen dem
ersten und dem zweiten Stellbolzen verhindert, so wird dann bei einer Verschiebebewegung
des ersten Stellbolzens gleichzeitig der zweite Stellbolzen verschoben, so daß aufgrund
der zwischen diesem zweiten Stellbolzen und der zweiten Nockenwelle vorgesehenen Schrägverzahnung
die zweite Nockenwelle zusätzlich verdreht wird. Das Phasing bzw. der Phasenwinkel
zwischen der zweiten und der ersten Nockenwelle wird auf diese Weise verändert.
[0014] Wie angegeben ist, blockiert bzw. erlaubt dieses allgemein genannte Mittel eine Relativbewegung
zwischen dem ersten sowie dem zweiten Stellbolzen in Abhängigkeit von gewissen Randbedingungen.
Wie oben erläutert, kann diese Randbedingung beispielsweise die Belastung, d. h. der
aktuelle Lastpunkt der Brennkraftmaschine sein. In Abhängigkeit von der Last der Brennkraftmaschine
kann dieses Mittel somit aktiviert bzw. desaktiviert werden, beispielsweise über ein
hydraulisches System. Eine weitere mögliche Randbedingung ist jedoch auch der Wert
der Spreizung beispielsweise der ersten Nockenwelle, d. h. die aktuelle Position des
ersten Stellbolzens. Beispielsweise sei es möglich, diesen ersten Stellbolzen ausgehend
von einer Ruhelage geringfügig in Wellenlängsrichtung zu verschieben, ohne daß hierbei
der zweite Stellbolzen mitgenommen wird. Nach einem gewissen Verschiebeweg hingegen
trifft ein Anschlag des zweiten Stellbolzens auf einen korrespondierenden Anschlag
des ersten Stellbolzens auf. Nun wird bei einer weiteren Verschiebebewegung des ersten
Stellbolzens auch der zweite Stellbolzen mitgenommen.
[0015] Anstelle eines Anschlages bzw. neben einem solchen kann das die Relativbewegung zwischen
den Stellbolzen verhindernde Mittel auch als verriegelbarer bzw. lösbarer Klemmkörper
ausgebildet sein. Betätigt werden kann ein an sich bekannter Klemmkörper dabei über
ein hydraulisches System, das in an sich bekannter Weise einfach an diesen in der
Nockenwelle angeordneten Klemmkörper herangeführt werden kann. In ähnlicher Weise
kann beispielsweise ein hydraulisches System ein Vortriebsmittel für den zweiten Stellbolzen
betätigen, wobei dieses Vortriebsmittel dann kolbenartig ausgebildet sein kann und
bei geeigneter Ansteuerung ebenfalls die Funktion des eine Relativbewegung zwischen
den beiden Stellbolzen verhindernden Mittels übernehmen kann.
[0016] Zwei Anschläge zwischen den beiden Stellbolzen, die in zueinander entgegengesetzten
Bewegungsrichtungen wirksam sind und dazwischen eine gewisse Relativbewegung ermöglichen,
erlauben es auf einfache Weise, den oben beschriebenen Zusammenhang zwischen optimaler
Spreizung sowie optimalem Phasing in Abhängigkeit von gewissen Randbedingungen umzusetzen.
Dabei kann der erste Anschlag als Direktanschlag ausgebildet sein, d. h. die einander
zugewandten Stirnseiten des ersten sowie des zweiten Stellbolzens kommen aneinander
zum Anliegen. Der zweite Anschlag hingegen kann als ein in die Stirnseite des zweiten
Stellbolzens eingesetzter, mit einem Steg des ersten Stellbolzens zusammenwirkender
Stift ausgebildet sein, der mit einem Kopf versehen ist und somit kopfschraubenähnlich
gestaltet ist, wobei der Kopf des Stiftes die eigentliche Anschlagfläche mit dem Steg
des ersten Stellbolzens bildet. Ein Beispiel für einen Klemmkörper als das eine Relativbewegung
zwischen den Stellbolzen verhindernde Mittel hingegen ist zumindest ein in einem der
Stellbolzen gelagerter Dorn, der in eine entsprechende Aussparung im oder am anderen
Stellbolzen eingreifen kann. Bewegt werden kann dieser Dorn beispielsweise mit Hilfe
des bereits oben erwähnten hydraulischen Systemes und/oder mit Hilfe eines Federelementes.
[0017] Bevorzugte Ausführungsbeispiele, die diese sowie weitere vorteilhafte sowie ggf.
erfindungswesentliche Merkmale zeigen, werden im folgenden näher beschrieben. Dabei
zeigen die Fig. 1a, 1b Ventilerhebungskurven zur Erläuterung der Begriffe des Phasenwinkels
bzw. der Phasenlage/Spreizung, während in Fig. 2 ein prinzipielles Brennkraftmaschinen-Betriebskennfeld
dargestellt ist mit einzelnen Bereichen, für die jeweils eine andere Phasing-Einstellung
optimal ist.
Ferner zeigen die Fig. 3a, 3b eine erste Ausführungsform der Erfindung gemäß Anspruch
3,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform nach Anspruch 5,
und die Fig. 5, 6 eine weitere Form gemäß Anspruch 9. Dabei ist jeweils eine erfindungsgemäß
gestaltete Nockenwelle inklusive der die Phasenwinkel- bzw. Phasenlagenänderung hervorrufenden
Stellbolzen in Prinzipdarstellungen gezeigt.
[0018] In den Fig. 1a, 1b sind jeweils drei Ventilerhebungskurven 1, 2, 3 dreier Gaswechselventile
eines Brennkraftmaschinen-Zylinders gezeigt. Die Ventilerhebungskurven 1, 2 stellen
die Ventilhubverläufe zweier parallel wirkender Zylinder-Einlaßventile über der Zeitachse
dar, während die Ventilerhebungskurve 3 den Hubverlauf eines Zylinder-Auslaßventiles
zeigt. Mit LW-OT ist der Zeitpunkt beschrieben, in dem sich der Kolben während der
Ladungswechselphase in seinem oberen Totpunkt befindet. Die Phasenlage beispielsweise
des ersten Einlaßventiles mit der Erhebungskurve 1 ist durch die Strecke s gekennzeichnet,
die üblicherweise auch als Spreizung bezeichnet wird. Mit dem Buchstaben p ist der
Phasenwinkel bezeichnet, der zwischen den parallel wirkenden Einlaßventilen bzw. deren
Erhebungskurven 1, 2 eines Zylinders vorliegt. Selbstverständlich stellt sich auch
dieser Phasenwinkel p analog der Spreizung s über der Zeitachse als Strecke dar.
[0019] Fig. 1a zeigt die Verhältnisse bei Vollastbetrieb der Brennkraftmaschine. Hier ist
die Phasenlage bzw. Spreizung s ebenso wie der Phasenwinkel p gering. Letzterer nimmt
in einer bevorzugten Ausführungsform sogar den Betrag 0 an. Erfindungsgemäß wird bei
Teillastbetrieb, der in Fig. 1b dargestellt ist, die Phasenlage/Spreizung s und der
Phasenwinkel p vergrößert. Mit diesen Maßnahmen ist - wie oben geschildert - eine
optimale Abstimmung des Ladungswechsels der Brennkraftmaschine im Hinblick auf die
unterschiedlichen Betriebszustände bzw. Betriebspunkte möglich.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Prinzipdarstellung eines Betriebskennfeldes einer Brennkraftmaschine.
Über der Brennkraftmaschinen-Drehzahl n ist das von der Brennkraftmaschine abgegebene
Drehmoment M aufgetragen. Die obere Begrenzungslinie VL stellt dabei den Vollastbetrieb
dar. Unterhalb dieser Vollastlinie VL befindet sich der mit I bezeichnete obere Teillastbereich,
unter diesem liegt der mittlere Teillastbereich II und abermals unter diesem der untere
Teillastbereich III. Entsprechend den obigen Erläuterungen kann bei Vollast (VL) der
Phasenwinkel = 0 sein, d. h. die beiden Ventilerhebungskurven 1, 2 sollen deckungsgleich
übereinanderliegen. Im oberen Teillastbereich I soll ein sich mit abnehmender Last,
d. h. zum Teillastbereich II hin, vergrößernder Phasenwinkel erzeugt werden. Im mittleren
Teillastbereich II soll ein relativ geringer, konstanter Phasenwinkel gehalten werden,
während im unteren Teillastbereich III ein sich kontinuierlich vergrößernder Phasenwinkel,
d. h. ein kontinuierlich ansteigendes Phasing erwünscht ist. Zusätzlich wird beispielsweise
ausgehend von der Vollast-Linie VL mit abnehmender Brennkraftmaschinen-Last, d. h.
zum unteren Teillastbereich III hin, die Spreizung verändert. Mit abnehmender Last
wird somit die Phasenlage, d. h. die Lage des ersten Nockens bzw. der ersten Nockenwelle
(Ventilerhebungskurve I) bezüglich der Kurbelwelle verändert, wobei auch die Phasenlage
des zweiten Nockens/der zweiten Nockenwelle eine derartige Veränderung erfahren soll,
jedoch gesteigert um das bereits erläuterte Phasing.
[0021] Fig. 3a zeigt als erstes Ausführungsbeispiel einen Längsschnitt durch eine Nockenwelle
für zwei parallel wirkende Gaswechselventile je Brennkraftmaschinen-Zylinder mit einem
stirnseitig vorgesehenen Stellorgan zur erfindungsgemäßen Veränderung von Phasenlage
und Phasenwinkel der Nocken. Ein erster Nocken für ein erstes Gaswechsel- bzw. Einlaßventil
ist mit 11 bezeichnet, ein zweiter Nocken zur Betätigung eines parallel wirkenden
Gaswechselventiles dieses Zylinders trägt die Bezugsziffer 12. Vorhanden ist ferner
ein weiterer erster Nocken 11' sowie ein weiterer zweiter Nocken 12' eines weiteren
Brennkraftmaschinen-Zylinders.
[0022] Die ersten Nocken 11, 11' sind auf einer ersten Nockenwelle 10 befestigt, die wie
ersichtlich aus einem Stirnteil 10a sowie einem Schaftteil 10b zusammengesetzt ist,
die starr miteinander verbunden sind. Die zweiten Nocken 12, 12' sind - wie der Querschnitt
gemäß Fig. 3b durch die Nockenwelle zeigt - mittels eines Bolzens 21 auf der zweiten
Nockenwelle 20 befestigt. Die erste Nockenwelle 10 ist hohlzylindrisch ausgebildet
und kann somit die zweite als Vollwelle ausgebildete Nockenwelle 20 aufnehmen, d.
h. die beiden Nockenwellen 10, 20 sind konzentrisch zueinander angeordnet. Im Bereich
der Nocken 12 bzw. der Bolzen 21 sind in der äußeren ersten Nockenwelle 10 segmentförmige
Aussparungen 13 Vorgesehen, um einen Durchtritt des Bolzens 21 auch bei Verdrehung
der inneren zweiten Nockenwelle 20 gegenüber der äußeren, ersten Nockenwelle 10 um
die gemeinsame Wellenlängsachse 14 zu ermöglichen.
[0023] Teilweise innerhalb des sich topfförmig erweiternden freien Endes des Stirnteiles
10a der ersten Nockenwelle 10 ist ein Nockenwellen-Antriebsrad 15 gelagert. Dieses
Antriebsrad 15 ist dabei gegenüber dem Stirnteil 10a um die Wellenachse 14 um einen
gewissen Winkelbetrag verdrehbar. Somit handelt es sich bei der mit der Bezugsziffer
16 bezeichneten Schraubverbindung lediglich um eine Axialsicherung, die langlochartig
ausgebildet ist und eine Verdrehung des an seinem Umfang mit Kettenzähnen 15' ausgestatteten
Antriebsrades 15 gegenüber der ersten Nockenwelle 10 zuläßt.
[0024] Konzentrisch innerhalb des hohlzylindrisch ausgebildeten Antriebsrades 15 ist ein
Stellbolzen 30 angeordnet. Dieser Stellbolzen 30 erstreckt sich bis in eine Aussparung
22 der zweiten Nockenwelle 20. Die Wand dieser Aussparung 22, die an der Stirnseite
der zweiten Nockenwelle 20 beginnt und sich in Richtung der Wellenlängsachse 14 erstreckt,
ist bereichsweise schrägverzahnt (Bezugsziffer 23). Eine Schrägverzahnung 32 gleicher
Steigung befindet sich auf dem in die Aussparung 22 hineinragenden Teilbereich des
Stellbolzens 30. An diesen zweiten schräg verzahnten Teilabschnitt 32 des Stellbolzens
30 schließt sich ein längsverzahnter Teilabschnitt 33 an. Mit diesem längsverzahnten
Teilabschnitt 33 liegt der Stellbolzen 30 im Inneren des Stirnteiles 10a der Nockenwelle
10. Dabei wirkt die Längsverzahnung 33 des Stellbolzens 30 mit einer Längsverzahnung
17 zusammen, die aus der Wand der notwendigerweise in diesem Bereich hohl ausgebildeten
ersten Nockenwelle 10 bzw. aus der Innenwand des Stirnteiles 10a herausgearbeitet
ist.
[0025] An den längsverzahnten Teilabschnitt 33 des Stellbolzens 30 schließt sich ein erster
schrägverzahnter Teilabschnitt 31 an, der innerhalb des ebenfalls mit einer Schrägverzahnung
18 versehenen Nockenwellen-Antriebsrades 15 liegt.
[0026] Wird somit der Stellbolzen 30 auf nicht gezeigte Weise gemäß Pfeilrichtung 4 bewegt,
so ruft dies zum einen aufgrund der Paarung der Schrägverzahnungen 31/18 gegenüber
einem stillstehenden Antriebsrad 15 eine Verdrehung des Stellbolzens 30 hervor, die
über die Paarung der Längsverzahnungen 33/17 auf die erste Nockenwelle 10 im Verhältnis
1:1 übertragen wird und somit beispielsweise eine Vergrößerung der Spreizung s bewirkt.
Wegen der zweiten Schrägverzahnungs-Paarung 32/23 wird gleichzeitig die zweite Nockenwelle
20 gegenüber dem Antriebsrad 15 verstärkt verdreht, so daß - wie erwünscht und im
Zusammenhang mit den Fig. 1a, 1b erläutert - der Phasenwinkel p zwischen dem zweiten
Nocken 12 sowie dem ersten Nocken 11 vergrößert wird.
[0027] Durch Anpassung der Steigung der einzelnen Schrägverzahnungen bzw. Schrägverzahnungs-Paarung
18/31 bzw. 23/32 kann somit festgelegt werden, in welchem Maße sich bei einer definierten
Verschiebung des Stellbolzens 30 gemäß Pfeilrichtung 4 die Phasenlage/Spreizung s
gemeinsam mit dem Phasenwinkel p verändert. Wie eingangs erwähnt, läßt sich hiermit
die Ladungswechseldynamik einer mit einer erfindungsgemäßen Nockenwelle inklusive
Stellorgan bzw. Stellbolzen 30 ausgestatteten Bennkraftmaschine optimal auf die jeweiligen
Erfordernisse hin auslegen. Desweiteren liegt ein optimaler Kraftfluß vor, da zwischen
der äußeren ersten Nockenwelle 10 sowie dem Stellbolzen 30 eine Längsverzahnungs-Paarung
17/33 vorgesehen ist. Ferner wird die Dauerhaltbarkeit der zweiten Nockenwelle 20
in Verbindung mit ihren Nocken 12, 12' dadurch gesteigert, daß diese zweite Nockenwelle
20 als Vollwelle ausgebildet ist. Dabei sind eine Vielzahl von Abwandlungen von diesem
ersten Ausführungsbeispiel möglich. Beispielsweise kann der erste Nocken 11 ein Einlaßventil
und der zweite Nocken 12 ein Auslaßventil betätigen. Auch hiermit ist durch gleichzeitige
Änderung von Phasenlage und Phasenwinkel für beide Nocken ein verbesserter Ladungswechsel
erzielbar.
[0028] Fig. 4 zeigt als zweites Ausführungsbeispiel ebenfalls einen Längsschnitt durch eine
Nockenwelle für zwei parallel wirkende Gaswechselventile je Brennkraftmaschinen-Zylinder
mit stirnseitig vorgesehenen Stellbolzen zur Veränderung von Phasenlage und Phasenwinkel
der Nocken, wobei gleiche Bezugsziffern gleiche Bauteile wie im ersten Ausführungsbeispiel
bezeichnen.
[0029] Konzentrisch innerhalb der hohlzylindrisch ausgebildeten ersten Nockenwelle 10 ist
neben der zweiten Nockenwelle 20 wiederum ein ebenfalls hohlzylindrisch ausgebildeter
erster Stellbolzen 30 angeordnet. Dieser erste Stellbolzen 30 ist mit der ersten Nockenwelle
10 über eine Schrägverzahnung 31 verbunden. Konzentrisch innerhalb des ersten Stellbolzens
30 ist ein zweiter Stellbolzen 40 vorgesehen, der sich bis in eine Aussparung 22 der
zweiten Nockenwelle 20 hinein erstreckt. Die Wand dieser Aussparung 22, die an der
Stirnseite der zweiten Nockenwelle 20 beginnt und sich in Richtung der Wellenlängsachse
14 erstreckt, ist bereichsweise schrägverzahnt. Eine Schrägverzahnung 23 gleicher
Steigung befindet sich auf dem in die Aussparung 22 hineinragenden Teilbereich des
Stellbolzens 40.
[0030] Die beiden Stellbolzen 30, 40 ragen in eine Hydraulikkammer 50 hinein und tragen
an ihrem Ende jeweils einen Kolben 51, 52, die zusammen mit der Hydraulikkammer 50
jeweils eine Zylinder-Kolben-Einheit bilden. Verbunden sind diese Kolben 51, 52 mit
der Wand der Hydraulikkammer 50 jeweils über eine Längsverzahnung 17, so daß bezüglich
dieser Hydraulikkammer 50 die beiden Kolben 51, 52 bzw. die beiden Stellbolzen 30,
40 in Richtung der Nockenwellen-Längsachse 14 verschiebbar sind, wobei gleichzeitig
von der Hydraulikkammer 50 auf die beiden Stellbolzen 30, 40 ein Drehmoment um diese
Wellenlängsachse übertragen werden kann. Die Außenwand der Hydraulikkammer 50 ist
daher mit einem Nockenwellen-Antriebsrad 15 versehen, so daß quasi die Hydraulikkammer
50 in das Nockenwellen-Antriebsrad integriert ist. Rotiert somit das Nockenwellen-Antriebsrad
15 um die den beiden Nockenwellen 10, 20 sowie den beiden Stellbolzen 30, 40 gemeinsame
Wellenlängsachse 14, so werden über die Längsverzahnung 17 die beiden Stellbolzen
30, 40 und über die Schrägverzahnungen 31 bzw. 23 die beiden Nockenwellen 10, 20 mitgenommen,
so daß wie gewünscht auch die Nocken 11, 12 in eine Drehbewegung um die Wellenlängsachse
14 versetzt werden.
[0031] Daneben kann der erste Stellbolzen 30 in Richtung der Wellenlängsachse 14 verschoben
werden. Diese Verschiebebewegung ruft aufgrund der Schrägverzahnung 31 eine Relativ-Drehbewegung
der ersten Nockenwelle 10 hervor, wodurch die oben erläuterte Spreizung s der zugeordneten
Ventilerhebungskurve 1 verändert wird. Wird der zweite Stellbolzen 40 in Richtung
der Wellenlängsachse 14 verschoben, so ruft dies aufgrund der Schrägverzahnung 23
eine Verdrehung der zweiten Nockenwelle 20 hervor. Hierdurch wird der Phasenwinkel
p zwischen der Ventilerhebungskurve 2 des zweiten Nockens 12 sowie der Ventilerhebungskurve
1 des ersten Nockens 11 verändert. Wie eingangs erwähnt, läßt sich durch gezielte
Anpassung der Spreizung sowie des Phasenwinkels die Ladungswechseldynamik einer mit
einer erfindungsgemäßen Nockenwelle inklusiv Stellbolzen ausgestatteten Brennkraftmaschine
optimal auf die jeweiligen Erfordernisse hin auslegen.
[0032] In Richtung der Wellenlängsachse 14 verschoben werden können die beiden Stellbolzen
30, 40 durch entsprechende Beaufschlagung der an ihnen befestigten Kolben 51, 52 mit
hydraulischem Druck. Wie bereits erläutert sind die Kolben 51, 52 in einer Hydraulikkammer
50 geführt und unterteilen diese Hydraulikkammer in drei in Reihe geschaltete Hydraulikräume
53, 54, 55. Jeder dieser Hydraulikräume 53 bis 55 ist über ein individuelles Ventil
56 mit einem nicht gezeigten Hydrauliksystem derart verbindbar, daß in den einzelnen
Hydraulikräumen unterschiedliche Druckverhältnisse eingestellt werden können, um über
diese unterschiedlichen Druckverhältnisse eine Verschiebewegung des einen oder des
anderen oder beider Kolben 51, 52 bzw. Stellbolzen 30, 40 zu bewirken.
[0033] Ist der erste Hydraulikraum 53 abgeschlossen und wird der Druck im zweiten Hydraulikraum
54 erhöht, während gleichzeitig der Druck im dritten Hydraulikraum 55 verringert wird,
so bewirkt dies eine Verschiebung des zweiten Stellbolzens 40 nach links. Hierdurch
wird beispielsweise der Phasenwinkel zwischen der Ventilerhebungskurve 2 des zweiten
Nockens 12 sowie der Ventilerhebungskurve 1 des ersten Nockens 11 vergrößert. Wird
hingegen der Druck im Hydraulikraum 55 erhöht, während gleichzeitig der Druck im Hydraulikraum
54 verringert wird, so wird der zweite Stellbolzen 40 nach rechts verschoben, was
eine gegensinnige Verdrehung der zweiten Nockenwelle 20 bewirkt und somit eine Verringerung
des Phasenwinkels p hervorruft.
[0034] Wird bei konstantem Druck im Hydraulikraum 55 - dann ist das zugeordnete individuelle
Ventil 56 geschlossen - der Druck im zweiten Hydraulikraum 54 erhöht und im ersten
Hydraulikraum 53 verringert, so verschiebt dies den ersten Stellbolzen 30 in Richtung
der Wellenlängsachse 14 nach rechts und verdreht damit die erste Nockenwelle 10 beispielsweise
derart, daß die Spreizung s der ersten Ventilerhebungskurve 1 vergrößert wird. Wird
umgekehrt der Druck im Hydraulikraum 53 erhöht und der Druck im Hydraulikraum 54 herabgesetzt,
so wird durch Linksverschiebung des ersten Stellbolzens 56 dann die Spreizung s verringert.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Druckverhältnisse in sämtlichen drei Hydraulikräumen
53, 54, 55 gleichzeitig zu verändern und somit gleichzeitig eine Variation der Spreizung
s und des Phasenwinkels p zu erzielen.
[0035] Als drittes bzw. viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen die Fig. 5, 6 wieder
jeweils einen Längsschnitt durch eine Nockenwelle für zwei parallel wirkende Gaswechselventile
je Brennkraftmaschinen-Zylinder mit stirnseitig vorgesehenen Stellbolzen zur Veränderung
von Phasenlage und Phasenwinkel der Nocken. Dabei sind abermals gleiche Bauelemente
mit gleichen Bezugsziffern wie in den Fig. 3, 4 bezeichnet.
[0036] Ein fester Bestandteil der ersten Nockenwelle 10 ist hier wieder das auf das vordere
Ende aufgesetzte, lediglich teilweise gezeigte Stirnteil 10a. Konzentrisch innerhalb
dieses hohlzylindrisch ausgebildeten Stirnteiles 10a ist ein ebenfalls im wesentlichen
hohlzylindrisch ausgebildeter Stellbolzen 30 angeordnet. Dieser erste Stellbolzen
30 ist mit dem Stirnteil 10a und somit auch mit der ersten Nockenwelle 10 über eine
in Richtung der Wellenlängsachse 14 orientierte Geradverzahnung 17 verbunden, so daß
es möglich ist, diesen Stellbolzen 30 in bzw. gegen Pfeilrichtung 4 bezüglich des
Stirnteiles 10a bzw. der Nockenwelle 10 zu verschieben. Ähnlich der Verbindung mit
dem Stirnteil 10a ist der erste Stellbolzen 30 an seinem nicht gezeigten linksseitigen
Ende mit einem Nockenwellen-Antriebsrad verbunden, wobei im Bereich dieser Verbindung
anstelle der Geradverzahnung jedoch eine Schrägverzahnung vorgesehen ist. Das nicht
gezeigte Nockenwellen-Antriebsrad wird in bekannter Weise beispielsweise über einen
Kettentrieb von der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine angetrieben. Über das nicht
gezeigte Nockenwellen-Antriebsrad sowie den ersten Stellbolzen 30 kann somit die Nockenwelle
10 in eine Drehbewegung um die Wellenlängsachse 14 versetzt werden. Wird darüber hinaus
der Stellbolzen 30 zusätzlich in bzw. gegen Pfeilrichtung 4 verschoben, so erfolgt
aufgrund der Schrägverzahnung zwischen dem Stellbolzen 30 sowie dem Nockenwellen-Antriebsrad
eine zusätzliche Verdrehung der Nockenwelle 10 gegenüber dem Nockenwellen-Antriebsrad.
Dieser Verstellmechanismus ist bei heutigen Nockenwellen-Verstellsystemen durchaus
üblich und dem Fachmann daher geläufig und dient - wie ebenfalls bekannt - dazu, die
Spreizung, d. h. die Phasenlage der Nocken gegenüber der Kurbelwelle zu verändern.
[0037] Der erste Stellbolzen 30 weist eine zentrische Aussparung 34 auf, in die ein zweiter
Stellbolzen 40 eingesteckt ist. Dieser zweite Stellbolzen 40 ist bezüglich des ersten
Stellbolzens 30 ebenfalls in bzw. gegen Pfeilrichtung 4 verschiebbar, wobei diese
beiden Stellbolzen 30, 40 über eine Geradverzahnung 33 miteinander verbunden sind,
so daß der erste Stellbolzen 30 bei Rotation um die Wellenlängsachse 14 den zweiten
Stellbolzen 40 mitnimmt.
[0038] Mit seinem dem ersten Stellbolzen 30 entgegengesetzten Ende ragt der zweite Stellbolzen
40 in eine zentrische Aussparung 22 in der zweiten Nockenwelle 20 hinein. Derart verbunden,
daß bei einer Rotation des zweiten Stellbolzens 40 um die Wellenlängsachse 14 auch
die zweite Nockenwelle 20 um diese Wellenlängsachse 14 gedreht wird, ist die Nockenwelle
20 mit dem Stellbolzen 40 über eine Schrägverzahnung 23. Diese Schrägverzahnung 23
bewirkt, daß bei einer zusätzlichen Längsverschiebung des Stellbolzens 40 in bzw.
gegen Pfeilrichtung 4 die Nockenwelle 20 um ein zusätzliches Maß gegenüber dem Stellbolzen
40 gedreht wird.
[0039] Mit den bisher erläuterten Bauteilen ergibt sich somit der folgende funktionale Zusammenhang:
Durch ein nicht gezeigtes Nockenwellen-Antriebsrad wird sowohl der erste Stellbolzen
30 als auch der zweite Stellbolzen 40 um die Wellenlängsachse 14 gedreht, wobei diese
beiden Stellbolzen 30, 40 jeweils für sich betrachtet die ihnen zugeordneten Nockenwellen
10, 20 mitnehmen. Somit drehen sich zunächst die beiden Nockenwellen 10, 20 analog
dem nicht gezeigten Nockenwellen-Antriebsrad um die Wellenlängsachse 14.
Wird darüber hinaus lediglich der erste Stellbolzen 30 in bzw. gegen Pfeilrichtung
4 verschoben, so führt dies aufgrund der geschilderten Schrägverzahnung zwischen diesem
ersten Stellbolzen 30 sowie dem nicht gezeigten Nockenwellen-Antriebsrad zu einer
zusätzlichen Verdrehung des ersten Stellbolzens 30 gegenüber dem Nockenwellen-Antriebsrad.
Dies bedeutet, daß ebenso die erste Nockenwelle 10 und aufgrund der Übertragung über
den zweiten Stellbolzen 40 auch die zweite Nockenwelle 20 um dieses zusätzliche Maß
gegenüber dem Nockenwellen-Antriebsrad verdreht werden. Dabei werden die beiden Nockenwellen
10, 20 jeweils um den gleichen Betrag gegenüber dem Nockenwellen-Antriebsrad verdreht,
so daß hierdurch für beide Nocken 11, 12 die Spreizung s in gleichem Umfang verändert
wird; ein Phasing, d. h. eine Veränderung des ggf. zwischen den beiden Nocken 11,
12 vorliegenden Phasenwinkels p tritt hierbei jedoch nicht auf.
Wird hingegen zusätzlich zum ersten Stellbolzen 30 oder auch unabhängig von diesem
der zweite Stellbolzen 40 in bzw. gegen Pfeilrichtung 4 bewegt, so führt dies aufgrund
der Schrägverzahnung 23 zu einer zusätzlichen Verdrehung der zweiten Nockenwelle 20
gegenüber der ersten Nockenwelle 10, und somit zu einer Veränderung des Phasenwinkels
P.
[0040] In diesem Zusammenhang ist es von besonderer Bedeutung, daS der Zweite Stellbolzen
40 an einem Ende mit einer Geradverzahnung 33 und am anderen Ende mit einer Schrägverzahnung
23 versehen ist, wobei es selbstverständlich auch möglich wäre, die Geradverzahnung
zwischen dem zweiten Stellbolzen 40 und der zweiten Nockenwelle 20 sowie die Schrägverzahnung
zwischen dem zweiten Stellbolzen 40 und dem ersten Stellbolzen 30 vorzusehen. Wesentlich
ist nämlich, daß systembedingt im Bereich der Schrägverzahnung 23 deutlich höhere
Reibkräfte auftreten als im Bereich der Geradverzahnung 33. Dies bedeutet, daß mit
der gezeigten Anordnung ausgehend von der in den Fig. 5, 6 dargestellten Position
dann, wenn der Stellbolzen 30 geringfügig in Pfeilrichtung 4 nach links verschoben
wird, der zweite Stellbolzen 40 aufgrund der höheren Reibkräfte im Bereich der Schrägverzahnung
23 nicht mitgenommen wird. Vielmehr tritt bei einer geringfügigen Verschiebung des
ersten Stellbolzens 30 in Pfeilrichtung 4 eine Relativbewegung zwischen dem ersten
Stellbolzen 30 sowie dem zweiten Stellbolzen 40 auf.
[0041] Wird hingegen ausgehend von der in den Fig. 5, 6 gezeigten Position der erste Stellbolzen
30 gegen Pfeilrichtung 4 nach rechts verschoben, so bewirkt dies - da der zweite Stellbolzen
40 in der zentrischen Aussparung 34 des ersten Stellbolzens 30 auf Anschlag 60a liegt
- ebenfalls eine Verschiebung des zweiten Stellbolzens 40 gegen Pfeilrichtung 4.
Das heißt, daß bei einer Verschiebung des Stellbolzens 30 in Pfeilrichtung 4 ausgehend
von der gezeigten Position lediglich die Spreizung s der Nocken 11, 12 verändert wird,
der Phasenwinkel p zwischen diesen Nocken jedoch unverändert bleibt. Bei einer Verschiebung
des ersten Stellbolzens 30 gegen Pfeilrichtung 4 hingegen wird neben der Spreizung
s zusätzlich der Phasenwinkel p verändert.
[0042] Die bisherigen Erläuterungen gelten in gleicher Weise für die beiden Ausführungsbeispiele
in den Fig. 5, 6. In gleicher Weise ist in den beiden Ausführungsbeispielen darüber
hinaus in die linksseitige Stirnfläche des zweiten Stellbolzens 40 ein kopfschraubenähnlicher
Stift 61 eingeschraubt. Dieser Stift 61 durchdringt einen Steg 62 des ersten Stellbolzens
30, wobei für den Kopf des Stiftes 61 im ersten Stellbolzen 30 linksseitig des Steges
62 eine Aussparung 63 vorgesehen ist.
Der Zweck dieses in den zweiten Stellbolzen 40 eingeschraubten Stiftes 61 ist folgender:
Wie bereits erläutert, kann zur Verstellung der Spreizung s ohne Veränderung des Phasenwinkels
p ausgehend von der gezeigten Position der erste Stellbolzen 30 in Pfeilrichtung 4
nach links bewegt werden. Nach einer Verschiebung um die Strecke x kommt der Steg
62 am Kopf des Stiftes 61 zum Anschlag; dieser Anschlag ist mit der Bezugsziffer 60
b bezeichnet. Wird nun der erste Stellbolzen 30 noch weiter in Pfeilrichtung 4 verschoben,
so wird bei dieser Verschiebebewegung der zweite Stellbolzen 40 mitgenommen. Hierdurch
wird somit neben der Spreizung s auch der Phasenwinkel p zwischen dem ersten Nocken
11 sowie dem zweiten Nocken 12 verstellt. Dieser Anschlag 60b bildet somit ebenso
wie der bereits erläuterte Anschlag 60a ein Mittel, mit dem in Abhängigkeit von Randbedingungen
eine Relativbewegung zwischen den Stellbolzen 30, 40 verhindert werden kann. Im geschilderten
Fall handelt es sich bei diesen Randbedingungen um die Position des ersten Stellbolzens
30 bezüglich des zweiten Stellbolzens 40, da in Abhängigkeit von dieser Position entweder
einer der Anschläge 60a, 60b als ein eine Relativbewegung zwischen den Stellbolzen
30, 40 verhinderndes Mittel wirksam wird oder eben eine Relativbewegung zwischen diesen
Stellbolzen 30, 40 ermöglicht wird.
[0043] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist ein weiteres Mittel vorgesehen, welches
in Abhängigkeit von Randbedingungen eine Relativbewegung zwischen den Stellbolzen
30, 40 zu verhindern vermag. Dieses Mittel ist ein regelbarer bzw. lösbarer Klemmkörper
und ist im Detail als Kette von hintereinander geschalteten Dornen 71, 73, 72 ausgebildet.
Die Dorne 71 sowie 73 sind querverschieblich zur Wellenlängsachse 14, d. h. in Richtung
der Achse 74 verschiebbar im ersten Stellbolzen 30 gelagert. Der Dorn 72 ist ebenfalls
querverschieblich zur Wellenlängsachse 14 im kopfschraubenähnlichen Stift 61 gelagert.
Wird nun ausgehend von der gezeigten Position der erste Stellbolzen 30 um die Strecke
y in Pfeilrichtung 4 bewegt, so kommen die im Durchmesser gleichen Dorne 71, 73, 72
übereinander zum Liegen, d. h. sämtliche Dorne liegen auf der gleichen Achse 74. Nun
kann mittels des hydraulischen Systemes 80, das am Dorn 71 angreift, der Dorn 71 teilweise
in die im Stift 61 vorgesehene Aufnahmebohrung für den Dorn 72 eindringen. Hierdurch
wird der Stift 72 ebenso wie der Dorn 71 gemäß der Zeichnungsdarstellung nach oben
geschoben und gelangt somit teilweise in die im Stellbolzen 30 vorgesehene Aufnahmebohrung
für den Dorn 72. Dabei wird ein Federelement 75, das zwischen dem Dorn 73 sowie der
Wand des Stellbolzens 30 eingespannt ist, zusammengedrückt. Über die Dorne 71, 72
ist nunmehr der Stift 61 mit dem ersten Stellbolzen 30 verriegelt. Dies bedeutet,
daß durch die beschriebene Aktivierung des hydraulischen Systemes 80, durch die der
Dorn 71 noch oben verschoben wird, der erste Stellbolzen 30 mit dem zweiten Stellbolzen
40 verriegelt wird. Die Randbedingung, bei der somit durch diesen verriegelbaren Klemmkörper
bzw. durch die Dorne 71, 73, 72 eine Relativbewegung zwischen den beiden Stellbolzen
30, 40 verhindert wird, ist somit abermals eine definierte Position zwischen diesen
beiden Stellbolzen. Zusätzlich ist jedoch eine hydraulische Ansteuerung möglich bzw.
erforderlich.
[0044] Die Entriegelung dieses Klemmkörpers erfolgt durch Zurücknehmen des Druckes im hydraulischen
System 80 unter Ausnützung der Kraft des Federelementes 75. Bei abnehmendem Hydraulikdruck
ist es nämlich diesem Federelement 75 möglich, den Dorn 73 wieder derart zu verschieben,
daß hierdurch der Dorn 72 vollständig in den Stift 61 geschoben wird, so daß hierdurch
auch der Dorn 71 wieder vollständig in den ersten Stellbolzen 30 gelangt. Wird somit
ausgelöst beispielsweise durch eine elektronische Steuereinheit, die irgendwelche
Randbedingungen, so beispielsweise den momentanen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine
in ihrem Betriebskennfeld, auswertet, der Druck im hydraulischen System 80 erniedrigt,
so ist es wieder möglich, den Klemmkörper bzw. die Dorne wie geschildert zu lösen
und somit die beiden Stellbolzen 30, 40 voneinander zu entkoppeln. Danach ist somit
wieder eine Relativbewegung zwischen diesen beiden Stellbolzen 30, 40 möglich.
[0045] Summarisch bedeutet dies für das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5, daß ausgehend von
der gezeigten Position zunächst der Stellbolzen 30 um die Strecke y in Pfeilrichtung
4 verschoben werden kann, wobei aufgrund der oben geschilderten Zusammenhänge (unterschiedliche
Reibwerte in der Geradverzahnung 33 sowie der Schrägverzahnung 23) der zweite Stellbolzen
40 seine gezeigte Position behält. Dies bedeutet, daß bei einer Verschiebebewegung
um die Strecke y lediglich die Spreizung s verändert wird, der Phasenwinkel p zwischen
dem ersten Nocken sowie dem zweiten Nocken 12 hingegen unverändert bleibt. Nach einer
Verschiebung um die Strecke y hingegen können die beiden Stellbolzen 30, 40 miteinander
verriegelt werden. Bei einer weiteren Verschiebung des ersten Stellbolzens 30 in Pfeilrichtung
4 wird nun der zweite Stellbolzen 40 mitgenommen, so daß neben der Spreizung s auch
der Phasenwinkel p verändert wird. Diese Verriegelung zwischen den beiden Stellbolzen
30, 40 wird solange beibehalten, bis beispielsweise ausgelöst durch ein elektronisches
Signal das hydraulische System 80 desaktiviert wird, so daß wie oben beschrieben die
Verriegelung durch das Federelement 75 wieder gelöst wird. Ausgehend hiervon wird
bei einer weiteren Verschiebung des Stellbolzens 30 in Pfeilrichtung 4 lediglich die
Spreizung s verändert, während dann der Stellbolzen 40 wieder seine Position beibehält,
so daß der Phasenwinkel p konstant bleibt. Dies gilt solange, bis der Stellbolzen
30 bzw. dessen Steg 62 mit dem Stift 61 des Stellbolzens 40 auf Anschlag 60b kommt.
Nun bewirkt - wie ebenfalls bereits erläutert - eine weitere Verschiebung des Stellbolzens
30 in Pfeilrichtung 4 ebenfalls eine Verschiebung des Stellbolzens 40, so daß nunmehr
neben der Spreizung s wieder zusätzlich der Phasenwinkel p vergrößert wird. In Summe
sind somit eine Vielzahl von Verstellmöglichkeiten gegeben, wobei insbesondere auch
die in Fig. 2 erläuterten Zusammenhänge realisiert werden können. Erläutert wurden
die Verhältnisse für Fig. 5 bei einer Verschiebebewegung des ersten Stellbolzens 30
in Pfeilrichtung 4; entsprechendes gilt selbstverständlich auch für die entgegengesetzte
Bewegungsrichtung.
[0046] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 weist ebenfalls die beiden Stellbolzen 30, 40
sowie den im zweiten Stellbolzen 40 vorgesehenen kopfschraubenähnlichen Stift 61 auf,
so daß bei diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls die beiden Anschläge 60a, 60b zur
Wirkung kommen. Als weiteres Mittel, das eine Relativbewegung in Abhängigkeit von
Randbedingungen zwischen den beiden Stellbolzen 30, 40 verhindert, ist hierbei jedoch
ein Vortriebsmittel 90 für den zweiten Stellbolzen 40 vorgesehen. Betätigt wird dieses
Vortriebsmittel 90 abermals durch ein hydraulisches System, das die Bezugsziffer 80
trägt. Wie ersichtlich ist das Vortriebsmittel 90 als Kolben ausgebildet, der mit
dem zweiten Stellbolzen 40 verbunden ist, und der innerhalb eines Zylinders geführt
ist, der durch eine Aussparung 81 in der zweiten Nockenwelle 20 gebildet ist. Wie
bei hydraulischen Zylinder-Kolben-Systemen üblich ist an Stirnseiten des Zylinders
bzw. der Aussparung 81 je ein Versorgungs-/Entsorgungskanal 82 vorgesehen. Durch entsprechende
Befüllung der Aussparung 81 linksseitig bzw. rechtsseitig des Kolbens bzw. des Vortriebsmittels
90 ist es somit möglich, das Vortriebsmittel 90 und somit auch den zweiten Stellkolben
40 wie gewünscht zu bewegen. Durch entsprechende Ansteuerung des hydraulischen Systemes
80 kann somit der zweite Stellbolzen 40 so positioniert werden, daß einer der beiden
Anschläge 60a, 60b wirksam wird oder daß der erste Stellbolzen 30 bewegt werden kann,
ohne dabei den zweiten Stellbolzen 40 mitzunehmen. Die Ansteuerung des hydraulischen
Systemes 80 ist dabei äußerst einfach zu realisieren, da lediglich dafür gesorgt werden
muß, daS entweder einer der Anschläge 60a, 60b zum Wirken kommt, oder daß eine Relativbewegung
zwischen den beiden Stellbolzen 30, 40 möglich ist. Nicht unbedingt erforderlich hingegen
ist es, durch das Vortriebsmittel 90 den zweiten Stellbolzen 40 in gewünschter Weise
so exakt zu positionieren, daß sich ein definierter Phasenwinkel zwischen dem ersten
Nocken 11 sowie dem zweiten Nocken 12 einstellt. Dies kann im wesentlich durch geeignete
Abstimmung der Schrägverzahnung 23 in Verbindung mit den jeweiligen Positionen des
ersten Stellbolzens 30 erreicht werden.
[0047] In Summe ist es mit den gezeigten Anordnungen somit möglich, an einer Hubkolben-Brennkraftmaschine
mit zumindest zwei Gaswechselventilen je Zylinder entweder nur die Spreizung der zugehörigen
Ventilerhebungskurven zu verändern oder auch zusätzlich den Phasenwinkel zwischen
diesen beiden Ventilerhebungskurven zu variieren. Dies geschieht mit Hilfe eines oder
auch beiden Stellbolzen 30, 40, die über Schrägverzahnungen eine entsprechende Verdrehbewegung
der den jeweiligen Gaswechselventilen zugeordneten Nockenwellen 10, 20 bewirken. Werden
bei den Fig. 4 bis 6 die beiden Stellbolzen 30, 40 bewegt, so wird neben der Spreizung
s auch der Phasenwinkel p verändert, wird hingegen nur der erste Stellbolzen 30 bewegt,
so bewirkt dies lediglich eine Veränderung der Spreizung s. Eine Relativbewegung zwischen
den beiden Stellbolzen, die bei den Fig. 5, 6 dann auftritt, wenn lediglich der erste
Stellbolzen 30 bewegt wird, wird dadurch ermöglicht, daß zwischen dem ersten Stellbolzen
30 sowie dem zweiten Stellbolzen 40 eine Geradverzahnung vorgesehen ist, während zwischen
dem zweiten Stellbolzen 40 sowie der diesem zugeordneten Nockenwelle 20 eine höhere
Reibkräfte hervorrufende Schrägverzahnung vorgesehen ist. Zusätzlich sind bei den
Fig. 5, 6 die bereits beschriebenen Mittel vorgesehen, mit Hilfe derer eine derartige
Relativbewegung verhindert werden kann. Dabei sind selbstverständlich eine Vielzahl
von Abwandlungen gegenüber sämtlichen gezeigten Ausführungsbeispielen möglich, die
weiterhin unter den Inhalt der Patentansprüche fallen.
1. Hubkolben-Brennkraftmaschine mit zumindest zwei insbesondere parallel wirkenden Gaswechsel-Ventilen
(Ventilerhebungskurven 1, 2) je Zylinder, die von relativ zueinander verstellbaren
Nocken (11, 12) betätigt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Phasenwinkel (p) zwischen den Nocken (11, 12
bzw. 1, 2) auch die Phasenlage (Spreizung s) zwischen sämtlichen insbesondere parallel
wirkenden Nocken (11, 12 bzw. 1, 2) sowie der mit dem Hubkolben zusammenwirkenden
Kurbelwelle veränderbar ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 mit einem Stellorgan zur Veränderung des Phasenwinkels
(p) zwischen den Nocken,
dadurch gekennzeichnet, daß sich bei Betätigung dieses Stellorganes gleichzeitig die
Phasenlage (s) zwischen den insbesondere parallel wirkenden Nocken sowie der Kurbelwelle
verändert.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, wobei die insbesondere parallel wirkenden Nocken
(11, 12) auf verschiedenen Nockenwellen (10, 20) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stellorgan als in Wellenlängsrichtung (Pfeilrichtung
4) verschiebbarer Stellbolzen (30) ausgebildet ist, der über Schrägverzahnungen (31,
32) mit zumindest einer der Nockenwellen (20) sowie zumindest einem Nockenwellen-Antriebsrad
(15) in Verbindung steht, oder daß das Stellorgan als in Wellenlängsrichtung verschiebbarer
Stellbolzen ausgebildet ist, der mit einem Nockenwellen-Antriebsrad sowie über Schrägverzahnungen
unterschiedlicher Steigung mit den Nockenwellen in Verbindung steht.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, wobei die Nockenwellen (10, 20) der insbesondere
parallel wirkenden Nocken (11, 12) konzentrisch zueinander angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stellbolzen (30) und das Nockenwellen-Antriebsrad
(15) konzentrisch zu den Nockenwellen (10, 20) angeordnet sind.
5. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, wobei die Nockenwellen der insbesondere
parallel wirkenden Nocken konzentrisch zueinander angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zur individuellen Verstellung der insbesondere beiden
Nockenwellen (10, 20) gegenüber einer mit dem Hubkolben zusammenwirkenden Kurbelwelle
in Wellenlängsrichtung (14) verschiebbare konzentrisch zueinander angeordnete Stellbolzen
(30, 40) vorgesehen sind, die über Schrägverzahnungen (31, 23) mit der zugeordneten
Nockenwelle (10, 20) und/oder einem Nockenwellen-Antriebsrad in Verbindung stehen.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stellbolzen (30, 40) Kolben (51, 52) tragen, die eine
gemeinsame Hydraulikkammer (50) für die insbesondere beiden Kolben (51, 52) in insbesondere
drei in Reihe geschaltete Hydraulikräume (53, 54, 55) unterteilen.
7. Brennkraftmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikräume (53, 54, 55) über individuelle Ventile
(56) mit einem Hydrauliksystem verbindbar sind, um durch individuelle Ansteuerung
der Ventile (56) gewünschte Druckverhältnisse zwischen den Hydraulikräumen herzustellen
und somit den gewünschten Stellbolzen (30, 40) wie gewünscht zu verschieben.
8. Brennkraftmaschine nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikkammer (50) in das Nockenwellen-Antriebsrad
(15) integriert ist.
9. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, wobei die Nockenwellen der insbesondere
parallel wirkenden Nocken konzentrisch zueinander angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verstellung der beiden Nockenwellen (10, 20) gegenüber
einer mit dem Hubkolben zusammenwirkenden Kurbelwelle zwei in Wellenlängsrichtung
(14, Pfeil 4) verschiebbare Stellbolzen (30, 40) vorgesehen sind, wobei der erste
Stellbolzen (30) mit der ersten Nockenwelle (10) sowie mit einem Nockenwellen-Antriebsrad
jeweils über eine Verzahnung (17), von denen zumindest eine als Schrägverzahnung ausgeführt
ist, verbunden ist, und wobei der zweite Stellbolzen (40) mit der zweiten Nockenwelle
(20) und dem ersten Stellbolzen (30) jeweils über eine Verzahnung (33, 23), von denen
eine als Schrägverzahnung (23) und eine als Geradverzahnung (33) ausgeführt ist, verbunden
ist, und wobei ein in Abhängigkeit von Randbedingungen eine Relativbewegung zwischen
den Stellbolzen (30, 40) verhinderndes Mittel vorgesehen ist.
10. Brennkraftmaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das die Relativbewegung zwischen den Stellbolzen (30,
40) verhindernde Mittel ausgebildet ist als
- Anschlag (60a, 60b) zwischen den Stellbolzen und/oder
- verriegelbarer bzw. lösbarer Klemmkörper und/oder
- Vortriebsmittel (90) für den zweiten Stellbolzen (40).
11. Brennkraftmaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Verriegeln/Lösen des Klemmkörpers und/oder für das
Vortriebsmittel (90) ein hydraulisches System (80) vorgesehen ist.
12. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Stellbolzen (30, 40) für eine Bewegungsrichtung
ein erster, direkter Anschlag (60a), sowie für die andere Bewegungsrichtung ein zweiter,
ausgehend vom ersten Anschlag (60a) eine gewisse Relativbewegung ermöglichender zweiter
Anschlag (60b) vorgesehen ist.
13. Brennkraftmaschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Anschlag (60b) als ein in die Stirnseite des
zweiten Stellbolzens (40) eingesetzter, mit einem Steg (62) des ersten Stellbolzens
(30) zusammenwirkender, kopfschraubenähnlicher Stift (61) ausgebildet ist.
14. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der in einem der Stellbolzen (30) gelagerte Klemmkörper
als zumindest ein in eine Aussparung im/am anderen Stellbolzen (40) eingreifender
Dorn (71, 72, 73) ausgebildet ist, der mittels eines hydraulischen Systemes (80) und/oder
mittels eines Federelementes (75) bewegbar ist.
15. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
gekennzeichnet durch zumindest eines der folgenden Merkmale:
- die zweite Nockenwelle (20) liegt innerhalb der ersten Nockenwelle (10)
- die zweite Nockenwelle (20) weist stirnseitig eine sich in Wellenlängsrichtung (14)
erstreckende Aussparung (22) auf, deren Wand bereichsweise schrägverzahnt ist
- in die Aussparung (22) ragt der Stellbolzen (40) mit Schrägverzahnung (32) bzw.
einem zweiten schrägverzahnten Teilabschnitt (23) hinein
- die innere Nockenwelle (20) ist eine Vollwelle, an der die Nocken über einen durchgehenden
Bolzen (21) befestigt sind.
16. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und 15,
dadurch gekennzeichnet, daß sich an den zweiten schrägverzahnten Teilabschnitt (32)
des Stellbolzens (30) ein längsverzahnter Teilabschnitt (33) anschließt, der innerhalb
der in diesem Abschnitt ebenfalls eine Längsverzahnung (17) aufweisenden ersten Nockenwelle
(10) liegt und daß sich an den längsverzahnten Teilabschnitt (33) ein erster schrägverzahnter
Teilabschnitt (31) anschließt, der innerhalb des ebenfalls mit einer Schrägverzahnung
(18) versehenen, stirnseitig drehbar mit der ersten Nockenwelle (10) verbundenen Nockenwellen-Antriebsrades
(15) liegt.