[0001] Die Erfindung betrifft einen Zweikammer-Entsorgungsbehälter, insbesondere von Entsorgungsfahrzeugen,
mit einem axial verschiebbaren Ausstoßkolben, der dessen erste, als Saugkammer ausgebildete
Kammer mit öffenbarem Deckel von der zweiten als Druckkammer ausgebildeten Kammer
trennt, mit einer von der mit nach innen gerichteten Anschläge zum Stoppen des bewegten
Ausstoßkolbens versehenen Behälterwandung geführten Hülse, deren Lumen mit einer Absperrplatte
verschlossen ist und die mit der Innenseite der Behälterwandung zusammenwirkende Führungs-
und Dichtungsmittel aufweist.
[0002] Um oft mit aufgesaugtem Material, oft mit Gefahrgut gefüllte Entsorgungsbehälter
in einfacher Weise entleeren zu können, wird dieser oftmals mit einer Kippeinrichtung
versehen und zum Entleeren gekippt, dabei wird vorausgesetzt, daß das aufgenommene
Medium riesel- oder fließfähig ist und frei aus dem gekippten Entsorgungsbehälter
auslaufen kann. Anstelle des Kippens mit einer Kippeinrichtung werden auch Ausstoßkolben
eingesetzt, die den Entsorgungsbehälter in zwei Kammern unterteilen, und zwar in eine
vordere Druckkammer und eine hintere Saugkammer, letztere weist zu einer mit einem
öffenbaren Deckel verschlossenen Entleerungsöffnung hin. Diese Saugkammer dient als
Sammelbehälter für die aufzunehmenden Medien, die vordere, dem Fahrerhaus zugewandte
Kammer wird als Druckkammer zur Bewegung des Ausstoßkolbens eingesetzt, wobei ein
Überdruck eine Bewegung in Richtung zu dem hinteren Behälterende hin bedeutet und
damit ein Ausstoßen des Materials bewirkt, während bei angelegtem Unterdruck ein Zurückziehen
des Ausstoßkolbens in seine Normallage erfolgt. Dazu ist die Druckkammer durch getrennte
Saug- und Druckluftleitungen mit einer Vakuum- oder Druckluftpumpe verbunden; die
Saugkammer steht über eine gesonderte Saugleitung mit der Vakuumpumpe in Verbindung.
Entsprechende Umschaltventile in den zugeordneten Leitungen werden dabei so geschaltet,
daß bei Saugbetrieb die Saugkammer unter Unterdruck steht und in der Druckkammer kein
Überdruck aufgebaut wird, daß beim Ausstoßen die Druckkammer unter Druck gesetzt wird,
und daß schließlich nach Beendigung des Ausstoßens der Kolben durch Unterdruck in
der Druckkammer zurückgezogen wird. In jeder der Leitungen ist dabei ein eigenes Absperrventil
vorgesehen, die es ermöglichen, den Druck in jeder der beiden Kammern unabhängig voneinander
zu steuern.
[0003] In der Praxis der Betätigung und der Bewegung des Ausstoßkolbens kommt es immer wieder
vor, daß der Ausstoßkolben "hängen" bleibt, und daß sich in der Druckkammer ein Überdruck
aufbaut, der zu einer Überlastung des Ausstoßkolbens führt, der bei infolge der Kraftwirkung
plötzlichem Lösen infolge dieses Überdruckes in der Druckkammer einen zu hohen Bewegungs-(Gleit-)Impuls
erhält und die vorgesehenen Stoppanschläge dicht an der Entleerungsöffnung des Entsorgungsbehälters
überfährt oder abreißt, somit über die Öffnung des Behälters ins Freie "schießt".
Bei diesem Anschlagen wird Kraft in den letzten Schuß des Entsorgungsbehälters eingeleitete,
die bei jedem Anschlagen (auch ohne Bruch der Stoppanschläge) das Material der Wandung
beansprucht, dehnt und ggf. auch über die Grenze elastischer Verformung streckt, so
daß Rißbildungen nicht auszuschließen sind, die beispielsweise Korrosionsangriffen
den Weg öffnen. Darüber hinaus liegt die Geschwindigkeit, die der Ausstoßkolben bei
einem derartig unkontrollierten Austreten annehmen kann, bei 30 m/s und stellt mit
dem Impuls von um 250.000 Nm eine erhebliche Gefährdung von Mensch und Material in
der Umgebung dar. Derartige Vorkommnisse sind auch durch Bedienungsfehler bedingt
und - wie sich in der Praxis gezeigt hat - reichen die bisher bekannten Sicherungsmaßnahmen
nicht aus, die Gleitbewegung des Ausstoßkolbens unter Kontrolle zu bringen und sicher
zu stoppen.
[0004] Die EP 0 294 607 A1 beschreibt einen axial verschiebbaren Ausstoßkolben für einen
Zweikammerbehälter eines Entsorgungsfahrzeuges zur Aufnahme des aufgesaugten Schlammes.
Dieser Ausstoßkolben trennt dessen erste, als Saugkammer ausgebildete Kammer mit öffenbarem
Deckel von der zweiten als Druckkammer ausgebildeten Kammer, und ist als eine von
der Wandung des Behälters mit Spiel geführte, mit einer deren Lumen verschließenden
Absperrplatte versehene Hülse ausgebildet, die an dem druckkammer- und dem saugkammerseitigen
Ende zwischen Außenseite der Hülse und Innenseite der Behälterwandung angeordnete
Führungsmittel, sowie mindestens einen Dichtungsprofilring zwischen diesen aufweist.
Zumindest ein Dichtungsprofilring, vorzugsweise der dem saugkammerseitigen Ende zugeordnete,
weist eine mittels eines Druckfluids aufblasbaren Dichtung auf. Die Innenseite der
Wandung des Behälters ist mit nach innen gerichteten Anschlägen zum Stoppen des bewegten
Ausstoßkolbens versehen ist. Der Ausstoßkolben wird durch den in der Druckkammer des
Behälters erzeugten Überdruck eines Druckmediums zum Ausdrücken des aufgesaugten Schlammes
in Bewegung gesetzt und bei Erreichen seiner zulässigen Endstellung gestoppt. Dieses
Stoppen erfolgt durch Begrenzung der Antriebskraft durch Drucküberwachung, Grenzwert-Manometer
o.dgl, oder durch Aufhebung des als Antriebskraft wirkenden Überdruckes, beispielsweise
durch eine mittels einer Reißkette aufreißbaren oder mittels einer Sprengpille öffenbaren
Druckentlastungsöffnung in der Absperrplatte, oder durch die Weglänge begrenzende
Stoppanschläge, wie ein Zuganker oder nach innen gerichteter Anschläge auf der Innenseite
der Wandung des Behälters. Zur Vernichtung der kinetischen Energie des ins Gleiten
gekommenen Ausstoßkolbens wird ein stauchbarer Vorsatz vorgeschlagen, der die Hülse
zur Ausstoßseite hin verlängert.
[0005] Da die Mittel zur Begrenzung der Antriebskraft überlistet werden können, da die Mittel
zur Begrenzung der Antriebskraft die Gebrauchsfähigkeit aufheben, und da erfahrungsgemäß
die die Weglänge begrenzenden Stoppanschläge die beim Auftreffen des Ausstoßkolbens
umzusetzende kinetische Energie mit ihrer plötzlichen Ruck-Wirkung im Ansprechfall
überlastet werden oder zumindest derartige Kräfte in den letzten Schuß des Entsorgungsbehälters
einleiten, daß mit einer die Betriebssicherheit beeinträchtigenden Beeinflussung zu
rechnen ist, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden
und den Ausstoßkolben derartig weiter zu bilden, daß der Ausstoßkolben sicher abgestoppt
und die dabei umzusetzende kinetische Energie ohne Schaden für die Behälterwandung
abgefangen wird, wobei der Ausstoßkolben möglichst nahe an das Ende der Saugkammer
gelangen soll.
[0006] Diese technische Problemstellung wird nach der Erfindung durch die im Kennzeichen
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte
Ausführungsformen beschreiben die Unteransprüche.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Hülse mit mindestens einem
Dämpfungsglied versehen ist, wobei korrespondierend zu den Dämpfungsgliedern jeweils
ein Bremsanschlag auf der Wandung des Aufnahmebehälters vorgesehen ist, die mit diesen
zusammenwirken. Dieses Dämpfungsglied bzw. diese Dämpfungsglieder ist/sind in Alternativen
als hydraulisch oder pneumatisch arbeitende Zylinder ausgebildet; in anderen Alternative
sind die Dämpfungsglieder Druckfedern, elastische Puffer o.dgl. Diesen Alternativen
ist gemeinsam, daß die plötzliche Einleitung einer großen Kraft mit großem Ruck (d³
s/d t³) abgeflacht wird. Dabei wird bei dem Hydraulikzylinder die übertragene Energie
vernichtet, während die Druckfeder die Energie speichert. Die Zylinder zeigen bei
langsamen Bewegungsablauf keine wesentliche Rückwirkung auf die Bewegung, während
bei einem raschen Aufprall die eigentliche Dämpfungswirkung einsetzt. Der Pneumatikzylinder
kann so ausgebildet sein, daß der eine Druckerhöhung in einem Speicher bewirkende
Energieeintrag durch den erhöhten Druck nicht verloren geht, sondern für späteren
Einsatz zur Verfügung steht; dies gilt insbesondere auch für ein Gasdruckpolster,
mit dem ein hydraulischer Zylinder ausgestattet sein kann. Der Pneumatikzylinder kann
so ausgebildet sein, daß die von ihm übernommene Energie nicht "verloren" geht, sondern
für spätere Nutzung gespeichert wird.
[0008] Der/die mit dem/den Dämpfungsglied/gliedern zusammenwirkende/-n Bremsanschlag/-schläge
sind bei einer Ausführungsform vorteilhaft als etwa rechtwinklig zur Wandung des Entsorgungsbehälters
radial nach innen gerichtete, vorzugsweise mit ihr verbundene Bolzen insbesondere
mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet, die in einfacher Weise ausgetauscht werden
können, wenn tatsächlich einmal der Ausstoßkolben die Sicherheitsgrenze überfahren
haben sollte. In einer anderen Ausführungsform ist/sind der/die Bremsanschlag/-schläge
als etwa rechtwinklig zur Wandung des Zweikammer-Entsorgungsbehälters radial nach
innen gerichtete, vorzugsweise in eine umlaufende Nut eingesetzte und mit der Wandung
verbundene Formstücke ausgebildet, wobei sich die der Rundung der Wandung angepaßten
Formstücke über einen gewissen Winkelbereich erstrecken. Durch diese Erstreckung über
einen gewissen Winkelbereich wird dem Umstand Rechnung getragen, daß der axialen Bewegung
des Ausstoßkolben eine Drehung überlagert sein könnte, so daß sich der Ort des Auftreffens
des mit dem Bremsanschlag zusammenwirkenden Teils des Dämpfungsgliedes verlagern könnte.
[0009] Vorteilhaft sind das/die Dämpfungsglied/-er im Bereich des oberen Scheitels des Austoßkolbens
und der/die Bremsanschlag/-schläge korrespondierend dazu im Bereich des oberen Scheitels
des Entsorgungsbehälters vorgesehen, und vorzugsweise in bzw. symmetrisch zur 12-Uhr
Position angeordnet. Ist lediglich ein Dämpfungsglied vorgesehen, soll es sich in
der 12-Uhr Position befinden; bei mehreren Dämpfungsgliedern befinden sich diese beidseits
des Scheitels oder - falls eine ungerade Zahl vorhanden ist- beidseits des Scheitels
und auf diesem; vorzugsweise werden die beidseits des Scheitels liegenden in einer
1 bis 3-Uhr und einer 9 bis 11-Uhr Position angeordnet. Mit diesen Vorschlägen werden
die Lage der Dämpfungsglieder in einem Bereich vorgegeben, der im Regelfall nicht
mit Gefahrgut gefüllt ist. Damit werden auch diese Dämpfungsglieder vor im Gefahrgut-Bereich
nie auszuschließenden Korrosionsangriffen oder Verkleben bewahrt; in dieser Anordnung
werden sie somit funktionsfähig bleiben.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform mit einer Begrenzung des Weges des Ausstoßkolbens
auch in Richtung Fahrerhaus hin, also beim Zurückziehen mittels Unterdruck in der
Druckkammer, ist dadurch gegeben, daß der/ die Zylinder als doppeltwirkender/-e Zylinder
mit beidseits herausgeführter/-n Kolbenstange/-en ausgebildet ist/sind, und daß der
Zweikammer-Entsorgungsbehälter druckkammerseitig dazu korrespondierend, mit der/den
Kolbenstange/-n zusammenwirkenden/-de Bremsanschlag/-schläge aufweist/-sen. Ein derartiger
Zylinder weist beidseits Kolbenstangen auf, eine davon wirkt mit den saugkammerseitigen
Bremsanschlägen zusammen, die andere mit druckkammerseitig vorgesehenen Bremsanschlägen.
Damit ergibt sich im Bereich der druckkammerseitigen Endlage eine Wegbegrenzung, die
ebenso wie die saugkammerseitige den bewegten Ausstoßkolben ruckfrei abbremst und
so die Gefahr eines Aufpralls auf den die Druckkammer abschließenden Behälterboden
und somit einer Einleitung von Kräften in die Behälterwandung unterbindet. Da diese
Seite des Entsorgungsbehälters ständig geschlossen ist, bedarf es hier keiner weiteren
Maßnahmen gegen ein ungewolltes "Ausschießen" des Ausstoßkolbens.
[0011] Hydraulisch oder pneumatisch arbeitende Zylinder verhalten sich so, daß eine langsame
Bewegung von ihnen (nahezu) kraftfrei aufgenommen wird, so daß die vorgesehenen Dämpfungszylinder
beim Normalbetrieb die Bewegung des Ausstoßkolbens nur unwesentlich behindern können.
Bei sehr schneller Krafteintragung verhalten sich jedoch insbesondere Hydraulikzylinder
nahezu wie starre Körper; daher ist es vorteilhaft, wenn den hydraulisch arbeitenden
Zylindern jeweils ein zusätzliches Dämpfungselement zugeordnet ist. Dieses Dämpfungselement
kann dabei als Gaspolster im Zylinder, es kann aber auch als mit der Kolbenstange
zusammenwirkende Druckfeder ausgebildet sein, woduch die "Starrheit" gemildert wird.
In beiden Fällen wird der zeitliche Verlauf des Krafteintrags in den Hydraulikzylinder
so abgeflacht, daß dieser seine Wirkung ordnungsgemäß entfalten kann. Gleiches ist
auch mit elastischen Puffern oder Federn, insbesondere Druckfedern, die vorteilhaft
als Tellerfedern bzw. als Tellerfederpakete realisiert sind, erreichbar. Dabei können
diese zusätzlichen Dämpfungsglieder mit dem Zylinder in Reihe geschaltet sein, etwa
dadurch, daß sie an der Spitze der Kolbenstange angeordnet sind; sie können jedoch
auch parallel zu den Dämpfungsgliedern geschaltet sein, etwa dadurch, daß sie gemeinsam
mit der jeweiligen Kolbenstange des zugeordneten Dämpfungsgliedes mit dem dieser Einheit
zugeordneten Bremsanschlag zusammenwirken.
[0012] Während übliche Ausstoßkolben mit Führungsmitteln versehen sind, die einer Packung
entsprechen und die gleichzeitig auch die Dichtungsaufgabe lösen, sind in einer bevorzugten
Ausführungsform die Führungsmittel des Ausstoßkolbens als über den Umfang der Hülse
des Ausstoßkolbens vorzugsweise gleichmäßig verteilte Führungsleisten ausgebildet.
Diese in Bewegungsrichtung verlaufenden Führungsleisten -beispielsweise 8 Stück im
Winkelabstand von 45°- reichen für die Führung des Ausstoßkolben völlig aus, um den
Kolben in seiner zentrischen Lage zu halten. Durch diese Führungsleisten wird die
Gefahr des Verklemmens und Festsetzens des Ausstoßkolbens wirksam verkleinert; darüber
hinaus bedarf es nicht eines fertigungstechnisch aufwendigen Führungsprofils, das
um die Hülse gelegt und mit ihr verschweißt wird. Das Einsetzen der Führungsleisten
kann in einfacher Weise auch mittels Verschrauben erfolgen, so daß die immer beanspruchten,
dem Verschleiß und auch der Korrosion unterliegenden Führungsleisten auch in einfacher
Weise ausgetauscht werden können.
[0013] Weiter wird eine vorteilhafte Ausgestaltung dadurch erreicht, daß die saugkammerseitige
Dichtung in einer ringförmigen Dichtungsaufnahme aus einem der Hülse vorgesetzten
C-Profil angeordnet ist, wobei vorzugsweise der Boden der Dichtungsaufnahme gegenüber
der Hülse nach außen versetzt ist. Mit dieser Anordnung des Profils zur Aufnahme der
Dichtung wird erreicht, daß die Hülse enger an die Innenwand des Behälters gebracht
werden kann, ohne die Höhe der Dichtung zu verkleinern. Damit kann auch der Hebelarm
der Stoppanschläge verringert werden, so daß das auf die Einspannstelle des Stoppanschlages
an der BehälterWandungungung ausgeübte Moment einer auf deren freie Ende einwirkenden
Kraft verringert wird. Die in dem C-Profil liegende Dichtung ist dabei bis auf einen
kleinen Spalt von den seitlichen Wänden des Profils abgestützt, so daß die Gefahr
eines "Kippens" der Dichtung ausgeschaltet ist.
[0014] Weiter weist vorteilhaft die Hülse des Ausstoßkolbens im Bereich der Ausstoßseite
einen verformbaren Bereich zur Aufzehrung kinetischer Energie auf. Dieser verformbare,
vorzugsweise als gewellter Stauchring ausgebildete Bereich wirkt mit den am Rand des
Entsorgungsbehälters angeordneten Stoppanschlägen zusammen, wobei diese Stoppanschläge
vorzugsweise außerhalb des Sohlenbereichs des Entsorgungsbehälters angeordnet sind.
Dieser vorgewellte Ring dient als "Knautschzone", die zumindest einen Teil der kinetischen
Energie der bewegten Ausstoßkolben beim Anschlagen an die Stoppanschläge in Verformungsarbeit
umsetzt und so vernichtet. Vorteilhaft sind diese Stoppanschläge zusätzlich zu dem/den
Bremsanschlag/-schlägen des/der Dämpfungsgliedes/-glieder so angeordnet, daß der Ausstoßkolben
zunächst die gesamte Weglänge zum Abbremsen über das mit dem Bremsanschlag zusammenwirkende
Dämpfungsglied verbrauchen kann, bis die Stoppanschläge erreicht werden und noch vorhandene
Restenergie als Verformungsarbeit verbraucht wird. Dieses wird durch die Lage der
Dämpfungsglieder in Bezug auf die Hülse des Ausstoßkolbens oder bei Verwendung von
Zylindern als Dämpfungsglieder durch die Länge deren Kolbenstangen erreicht.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform ist dieser Stauchring der Dichtungsaufnahme
vorgesetzt. Dieser vorgesetzte Ring kann nach einem Ansprechen und dem damit verbundenen
Verformen abgebrannt und ein neuer Vorsatz vorgeschweißt werden, womit der Ausstoßkolben
ohne weiteres wieder in Betrieb genommen werden kann. Alternativ dazu kann der Stauchring
auch der Dichtungsaufnahme nachgeordnet sein; hier überträgt die Dichtungsaufnahme
bzw. die Hülse die Stoßkraft auf den Stauchring, der sich bei Einleitung hinreichender
Kraft ebenso verformt.
[0016] Weiter ist es vorteilhaft, wenn die Hülse des Ausstoßkolbens im Bereich der druckkammerseitigen
Führungsleisten und seiner unteren Hälfte mit einem verformbaren Bereich in Form eines
Stauchbodens versehen ist, wobei das diesen Stauchboden bildende Segment vorzugsweise
mit achsparallel zumindest über 1/3 der Länge der Hülse verlaufenden Rinnen versehen
ist. Dabei sind diese achsparallel verlaufenden Rinnen des Stauchbodens vorzugsweise
nach innen abgerundet ausgebildet und in gleichmäßigen Abständen angeordnet. Damit
ergibt sich in diesem Bereich eine weitere Sicherheits-Knautschzone, die dann anspricht,
wenn bei der Vernichtung besonders hoher Energien der Ausstoßkolben an den Stoppanschlägen
so gekippt wird, daß sein vorderes Ende angehoben und sein hinteres auf die Behältersohle
gepreßt wird. Dies führt dazu, daß die im oberen Scheitelbereich angeordneten Stoppanschläge
mit verkürztem Hebelarm beansprucht werden, so daß die auf diese wirkenden Verwindungskräfte
verringert werden. Damit wird der Ausstoßkolben endgültig gestoppt, ohne daß der Entsorgungsbehälter
überbeansprucht wird; allerdings wird der Ausstoßkolben dabei im allgemeinen so verformt,
daß eine größere Reparatur notwendig werden kann. Bei dieser Ausführungsform werden
die Stoppanschläge oberhalb der Sohle des Zweikammer-Entsorgungsbehälters angeordnet,
so daß im dessen Sohlenbereich keine das Ausstoßen des aufgenommenen Mediums störenden
Vorsprünge vorhanden sind.
[0017] Schließlich kann auch noch eine Begrenzung des Öffnungsbereichs des öffenbaren Deckels
des Zweikammer-Entsorgungsbehälters durch entsprechende Mittel vorgesehen sein. Durch
diese Begrenzung wird die Freigabe der vollen Öffnung des Behälters unterbunden, so
daß ein in Bewegung geratener Ausstoßkolben, sollte er die Bremsanschläge und die
Stoppanschläge überwunden haben, letzendlich durch den nicht voll geöffneten Deckel
endgültig gestoppt würde.
[0018] Das Wesen der Erfindung wird an Hand der in den Figuren 1 bis 8 dargestellten Ausführungsbeispielen
eines gattungsgemäßen Ausstoßkolbens näher erläutert; dabei zeigen
- Fig. 01:
- Eine Seitansicht eines Entsorgungsfahrzeugs mit geöffneten Zweikammer-Entsorgungsbehälter
mit Ausstoßkolben;
- Fig. 02:
- Eine Aufsicht auf ein Entsorgungsfahrzeug entsprechend Fig. 1;
- Fig. 03:
- Ansicht der geöffneten Stirnseite des Entsorgungsbehälters mit Ausstoßkolben;
- Fig. 04:
- Eine (abgebrochene) Darstellung des in der Endstellung "Ausstoßen" befindlichen einfach
wirkenden Ausstoßkolbens mit Dämpfungszylinder und Bremsanschlag in 12-Uhr-Position,
Fig. 4a: Einzelheit "A" (Fig. 4);
- Fig. 05:
- Eine Darstellung des Ausstoßkolbens mit doppelt-wirkendem Dämpfungszylinder und Kolbenstange
zurückgezogener Neutralstellung;
- Fig. 06:
- Eine Einzelheit des Ausstoßkolbens mit vorgesetztem, gewellten Stauchring sowie mit
Stauchboden,
Fig. 6a: Stirnseitige Ansicht von der Druckseite her gesehen,
Fig. 6b: Seitansicht des Ausstoßkolbens nach Fig. 6a,
- Fig. 07:
- Einzelheit "B" (Fig. 6) mit als C-Profil ausgebildeter Dichtungsaufnahme,
Fig. 7a: Schnitt außerhalb der Führungsleisten,
Fig. 7b: Schnitt in Bereich der der Dichtung vorgeordneten Führungsleiste,
Fig. 7c: Schnitt im Bereich der der Dichtung nachgeordneten Führungsleisten;
- Fig. 08:
- Befestigung der Brems- und Stoppanschläge in einer im Endflansch vorgesehen, umlaufenden
Nut,
Fig. 8a: Bremsanschlag, zusammenwirkend mit Dämpfungsglied,
Fig. 8b: Stoppanschlag, zusammenwirkend mit Stauchring.
[0019] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Seitansicht und eine Aufsicht eines Entsorgungsfahrzeugs
1. Auf seinem Chassis 2 mit den Rädern 2.1 ist das Fahrerhaus 2.2 aufgesetzt, der
Antriebsmotor liegt im allgemeinen unter dem Fahrerhaus 2.2. Das Chassis nimmt weiter
den eigentlichen, das zu entsorgende Medium aufnehmenden Zweikammer-Entsorgungsbehälter
3 auf, der zur Entleerung seiner Saugkammer und zu deren Reinigung mit einem saugkammerseitigen,
öffenbaren Verschlußdeckel 3.1 versehen ist, der um die Deckelscharniere 3.2 schwenkbar
ist und so die Entleerungsöffnung des Zweikammer-Entsorgungsbehälters 3 verschließen
und frei geben kann. Die Deckelscharniere 3.2 werden vorteilhaft an einem am Ende
des Entsorgungsbehälters 3 vorgesehenen, die gesamte Behältermündung umgebenden Verstärkungsflansch
3.4 angebracht, wobei dieser Verstärkungsflansch auch die Dichtung aufnimmt, die den
Entsorgungsbehälter 3 gegen seinen öffenbaren Verschlußdeckel 3.1 abdichtet. Die zur
Verriegelung des Verschlußdeckels 3 üblichen Verriegelungselemente sind hier nicht
im einzelnen dargestellt. Dem saugkammerseitigen Ende des Zweikammer-Entsorgungsbehälters
3 abgewandt ist die Druckkammer angeordnet, die mit einem festen Boden 3.3 verschlossen
ist. Der Ausstoßkolben 5 wird von auf seinem Umfang angeordneten, sich parallel zu
seiner Achse erstreckende Führungsleisten 4 zentrisch in dem Entsorgungsbehälter 3
gehalten; durch diese Führungsleisten 4 wird die Reibung an der Innen-Wandung des
Entsorgungsbehälters entscheidend verringert und so einem Festsetzen vorgebeugt.
[0020] Der Entsorgungsbehälter 3 enthält zur Beschleunigung des Entleerens und zum Ausstoßen
schwer fließender Stoffe einen Ausstoßkolben 5, der mittels Über- oder Unterdruck
bewegt wird. Zum Ausstoßen wird der verschlossene Teil des Zweikammer-Entsorgungsbehälters
3 über eine (nicht im einzelnen dargestellte), ihn mit einem ebenfalls nicht näher
dargestellten Druck/Saugaggregat verbindende Druckleitung unter Überdruck gesetzt,
so daß auf den Ausstoßkolben 5 eine Kraft wirkt, die ihn in Richtung "Entleerungsöffnung"
treibt. Im Normalfall wird das aufgesammelte Gut im Entsorgungsbehälter 3 dabei ausgestoßen.
Der Ausstoßkolben 5 besteht im wesentlichen aus der Hülse 6, deren Lumen von einer
absperrenden Trennwand 6.1 verschlossen ist, so daß sich im geschlossenen Teil des
Entsorgungsbehälters 3 der notwendige Druck aufbauen kann. In dieser Trennwand kann
-etwa zu Inspektionszwecken- ein Mannloch 6.2 (Fig. 3, 6a) vorgesehen sein.
[0021] Die Figur 3 zeigt eine Ansicht der Stirnseite des Entsorgungsfahrzeugs 1 mit geöffneter
Entleerungsöffnung, (wobei die geöffnete Entleerungsklappe 3.1 nicht dargestellt ist).
In dieser Ansicht ist zu erkennen, daß der Ausstoßkolben 5 zentrisch im zylindrischen
Innenraum des Zweikammer-Entsorgungsbehälters 3 geführt ist, und zwar mittels über
den Umfang verteilte Führungsleisten 4. In der gezeigten Ansicht hinter diesen Führungsleisten
4 liegt die Dichtung 8, die vorteilhaft aufblasbar ausgebildet ist. Zum Abbremsen
der Kolbenbewegung ist -hier in 12-Uhr-Position im Scheitel des Entsorgungsbehälters
3 dargestellt- ein Dämpfungszylinder 10 angeordnet, dessen verschiebbarer Kolben über
eine Kolbenstange 11 (Fig. 4) verschoben wird, wenn die Kolbenstange 11 an einem Bremsanschlag
7 anstößt. In dieser Ansicht sind weiter die zusätzlichen Stoppanschläge 9 dargestellt,
die mit dem Ausstoßkolben zusammenwirken, um den Stauchring zu aktivieren.
[0022] Die Figur 4 zeigt eine Schnittdarstellung durch den Zweikammer-Entsorgungsbehälter
3 mit Ausstoßkolben 5, der sich in seiner Endstellung "Ausstoßen" befindet. Dabei
liegt das Ende des Ausstoßkolbens 5 unmittelbar an der Öffnung des Zweikammer-Entsorgungsbehälters
3, dessen Verschlußdeckel 3.1 geöffnet ist; die Figur 4a zeigt eine vergrößerte Einzelheit
davon. In dieser Lage hat der Ausstoßkolben 5 den Inhalt des Entsorgungsbehälters
3 (nahezu) vollständig ausgedrückt; ein vor der Dichtung 8 verbleibenden Spalt kann
zum Reinigen ohne besondere Schwierigkeiten etwa mit einem Wasserschlauch ausgespritzt
werden. Der Ausstoßkolben trennt die Druckkammer von der das aufgesaugte Medium aufnehmenden
Saugkammer; um dabei den für die Kolbenbewegung notwendigen Druckunterschied aufbauen
zu können, und um ein "Überlaufen" des aufgenommenen Mediums zu vermeiden, ist in
die Hülse 6 des Ausstoßkolbens 5 die Trennwand 6.1 eingesetzt, vorteilhaft so, daß
ihre Unterkante auf die Ausstoßöffnung bezogen vorausgeht. Die hier dargestellte Krümmung
der Trennwand 6.1 erhöht deren Stabilität gegenüber einem Überdruck in der geschlossene
Druckkammer des Zweikammer-Entsorgungsbehälters 3. Der Ausstoßkolben 5 wird mittels
der Führungsleisten 4, die auf der Innenseite des Mantels des Entsorgungsbehälters
3 gleiten, zentrisch geführt, wobei diese Führungsleisten 4 symmetrisch über den Umfang
verteilt, nahe dem vorderen und nahe dem hinteren Ende des Ausstoßkolbens 5 angeordnet
sind. Eine umlaufende Dichtung 8 sorgt für die notwendige Abdichtung zum einen der
Druckkammer gegenüber der Saugkammer, um das Aufbauen des für die Kolbenbewegung notwendigen
Druckes zu ermöglichen, zum anderen verhindert die Dichtung ein Übertreten des aufgesaugten
Mediums in die Druckkammer und schiebt beim Gleiten des Ausstoßkolbens das aufgesammelte
Medium vor sich her. Zu diesem Zweck ist auch vorgesehen, daß an die Dichtung eine
zur öffenbaren Seite hin weisende Lippe angeformt ist.
[0023] Im dargestellten Schnitt befindet sich der Ausstoßkolben 5 im Aufnahmebehälter 3
nahe der offenen Ausstoßöffnung, wobei der Bremsanschlag 7 die Kolbenstange 11 des
Dämpfungszylinders 10 aufgehalten und eingedrückt hat; dabei wird kinetische Energie
des Ausstoßkolbens vom Dämpfungszylinder übernommen und so dem Ausstoßkolben entzogen.
Der Verbleib dieses Energieanteils hängt von der Art Dämpfungszylinders 10 ab; während
ein reiner Federkolben diese Energie speichert, um sie nach Wegfall der Kraft wieder
frei zu setzen, formt eine reiner Strömungszylinder diese Energie letztendlich in
Wärme um, sofern nicht ein komprimierbares Gaspolster zur Speicherung eines Teiles
der Energie vorgesehen ist; es versteht sich von selbst, daß diese gespeicherte Energie
für die Rückbewegung des Ausstoßkolbens 5 (oder zumindest der Einleitung dieser Rückbewegung)
dienen kann. Vorteilhaft ist daher entweder eine Feder oder ein Gaspolster so vorgesehen,
daß lediglich einen Teil der kinetischen Energie des Ausstoßkolbens übernommen wird.
Der Bremsanschlag 7 wird in vorteilhafter Weise im Verstärkungsflansch 3.4 des Zweikammer-Entsorgungsbehälters
3 verschraubt; er befindet sich dadurch in unmittelbarer Nähe des offenen Endes des
Zweikammer-Entsorgungsbehälters 3. Mit dieser Anordnung des Bremsanschlags 7 ist zum
einen die Krafteinleitung optimal und zum anderen ein Auswecheln des Bremsanschlages
bei einer Überlastung in einfacher Weise möglich. Dabei können diese Anschläge so
ausgebildet sein, daß der Betreiber des Entsorgungsfahrzeugs bzw. des Entsorgungsbehälters
an Hand zurückbleibender Marken Überlastungen zu erkennen in der Lage ist, und so
bei einem Verschweigen derartiger Zwischenfälle unzulässiger Belastugen durch das
Bedienungspersonal diese erkennen kann.
[0024] Die Figur 5 zeigt einen der Figur 4 entsprechenden Schnitt durch den Entsorgungsbehälter
3 mit Ausstoßkolben 5, wobei sich hier der Ausstoßkolben 5 in seiner hinteren Ruhelage
befindet. In dieser Lage bedarf der Ausstoßkolben 5 wegen der beim Zurückziehen mittels
Unterdruckes begrenzten Kraft an sich keiner besonderen Sicherung; im Zusammenwirken
mit dem hier dargestellten, doppeltwirkenden Dämpfungszylinder 10' läßt sich jedoch
hier ein abgebremstes Anfahren auch dieser Position erreichen, wenn Bremsanschläge
7' nahe dem den Entsorgungsbehälter 3 am druckkammerseitigen Ende verschließenden
Boden 3.4 vorgesehen sind. Beim Zurückziehen fährt die wegen des Anfahrens des saugkammerseitigen
Bremsanschlages 7 durchgeschobene, druckkammerseitige Kolbenstange 11' gegen diesen
Bremsanschlag 7' und wird wiederum durchgeschoben, diesmal jedoch in Gegenrichtung,
so daß nunmehr die Kolbenstange 11 wiederum bereit ist, beim Ausstoßen mit dem im
Bereich der Ausstoßöffnung vorgesehen Bremsanschlag 7 zusammen zu wirken. Der Dämpfungswiderstand
des Dämpfungszylinders setzt auch dabei die kinetische Energie des Ausstoßkolbens
5 um und bremst so den Ausstoßkolben ab, der so ohne wesentlichen Aufwand ruhig in
seine Endstellung gleitet. Sofern kein doppeltwirkender Zylinder vorgesehen ist, wird
eine Kraftreserve vorgesehen, die bei Entlastung die Kolbenstange 11 so aussschiebt,
daß sie die für die zum Entleeren des Entsorgungsbehälters saugkammerseitig überstehende
Lage automatisch bekommt.
[0025] Die Figuren 6 zeigen den Ausstoßkolben 1 mit einem der Hülse 6 vorgesetzten Stauchring
12 und einem weiteren Stauchbereich in ihrem Boden; dazu ist ein bodennahes Segment
als Stauchboden 13 mit achsparallel verlaufenden Wellen 13.1 versehen, die bei einem
Verkanten des Ausstoßkolbens 5 durch das Anfahren des Dämpfungsgliedes an den Bremsanschlag
7 oder des Stauchringes 12 an die vorteilhaft nur oberhalb des Sohlenbereichs des
Zweikammer-Entsorgungsbehälters 3 vorgesehenen Stoppanschläge 9 wirksam werden. Reicht
die Bremswirkung der Dämpfungsglieder 10 nicht aus, um die gesamte kinetische Energie
des Ausstoßkolbens abzufangen, schiebt sich der Stauchring 12 gegen die vorteilhaft
oberhalb des Sohlenbereichs des Zweikammer-Entsorgungsbehälters 3 angeordneten Stoppanschläge
9, die diesen Stauchring 12 verformen und so die restliche kinetische Energie des
Ausstoßkolbens 5 in Verformungsarbeit umsetzen. Bei diesem Anfahren wird der saugkammerseitige
Teil des Ausstoßkolbens 5 gehoben und sein druckkammerseitiger Teil abgesenkt, was
zu einem Aufpressen des bodennahen Segments der hinteren Hülsen-Partie auf die Sohle
des Entsorgungsbehälters 3 führt. Durch die achsparallel verlaufenden Wellen kann
sich dieser Teil der Hülse 6 verformen, so daß auch hier kinetische Energie in Verformungsarbeit
umgesetzt und so dem Ausstoßkolben 5 entzogen wird. In der Figur 6a ist die druckkammerseitige
Stirnansicht des (mittig abgebrochenen) Ausstoßkolbens dargestellt; hier ist der Ausstoßkolben
5 in der angedeuteten Wandung des Entsorgungsbehälters 3 dargestellt, wobei ihn die
Führungsleisten 4 gegenüber dieser Wandung abstützen. Im Lumen der Hülse 6 ist die
Trennwand 6.1 zu erkennen, in deren Mitte ein Mannloch 6.2 angedeutet ist. Die Figur
6b zeigt diesen abgebrochenen Ausstoßkolben 5 in Seitansicht, der im Bereich der Dichtung
8 zur besseren Darstellung aufgeschnitten ist. Hier sind der druckkammerseitige Stauchboden
13 und der saugkammerseitig vorgesetzte Stauchring 12 zu erkennen, sowie die Dichtungsaufnahme
8.1, die als umlaufendes C-Profil ausgebildet ist. Die Dichtung 8 selbst ist oftmals
so ausgebildet, daß sie mittels Druckluft aufgeblasen werden kann. Dazu ist die Dichtung
selbst an eine Druckluftquelle anschließbar und entsprechend dicht, oder in einen
Hohlraum der Dichtung ist ein an eine Druckluftquelle gesondert angeschlossener Schlauch
eingelegt.
[0026] Die Figuren 7 zeigen eine Vergrößerung der Einzelheit "B" der Figur 6b; dabei ist
die Figur 7a eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit, wobei hier ein Schnitt gewählt
wurde, außerhalb der ringsum etwa gleichmäßig verteilten Führungsleiste. Dadurch sind
sowohl das nach außen geöffnete C-Profil 8.1 der Dichtungsaufnahme und die darin eingelegte
Dichtung 8 als auch der der Hülse 6 vorgesetzte Stauchring 12 mit seinen beiden Wellen
12.1 deutlich erkennbar. Das C-Profil 8.1 der Dichtungsaufnahme ist bis nahezu an
die (hier nicht näher dargestellte) Innenseite der Wandung des Entsorgungsbehälters
3 geführt, so daß die Dichtung 8 selbst so beidseits gut gestützt ist. Der verbleibende
Spalt ist dabei so klein, daß ein "Umkippen" der Dichtung und ein Einklemmen nicht
erfolgen kann. Für ein gutes Entleeren kann die Dichtung 8 auch mit einer zur Ausstoßseite
hin weisenden Lippe versehen sein. Die Dichtung 8 wirkt mit der Wandung des Entsorgungsbehälters
3 zusammen und dichtet die Druckkammer gegenüber der Saugkammer ab. Die Wellen 12.1
des Stauchringes 12 werden beim Auflaufen auf die Stoppanschläge 9 zusammengedrückt,
wobei kinetische Energie des Ausstoßkolbens in Verformungsarbeit umgesetzt wird und
darüberhinaus diese Stoppanschläge den Kolben, der nach dem Stauchen des Stauchringes
12 allenfalls noch einen Rest an kinetischer Energie besitzt, mechanisch anhält. Die
Figuren 7b und 7c zeigen den entsprechenden Schnitt, jedoch jeweils im Bereich einer
der Führungsleisten 4, die ringsum auf der Außenseite der Hülse 6 des Ausstoßkolbens
5 verteilt angeordnet angeordnet sind. Dabei ist in der Darstellng der Figur 7b die
Führungsleiste 4 der Dichtung in Ausstoßrichtung nachgeordnet, während in der Figur
eine andere Ausführungsform des Ausstoßkolbens 5 darstellt ist, bei der die Führungsleiste
4 -wiederum in Ausstoßrichtung gesehen- der Dichtung vorgeordnet ist. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 7b stößt bei einem Störfall der Frontring der Hülse 6, der die umlaufende
Dichtungsaufnahme 8.1 mit einschließt, gegen die Stoppanschläge 9; die dabei auftretenden
Kräfte werden über diesen Frontring auf den Stauchring 12 übertragen, der sich dann
unter Verbrauch von kinetische Energie verformt. Während bei der Ausführungsform nach
Fig. 7b der Stauchring 12 frei ist und von den Stoppanschlägen 9 gestaucht werden
kann, liegen der Ausführungsform nach Fig. 7c die Führungsleisten 4 im Bereich des
Stauchringes; dieser wird jedoch dadurch nicht wesentlich versteift, da die Führungsleisten
nur einen kleinen Winkelberich abdecken, jedoch wird die zum Zusammendrücken des Stauchringes
notwendige Verformungsarbeit vergrößert, da im Bereich der Führungsleisten 4 der Stauchring
12 bei einem Auftreffen auf die Stoppanschläge 9 in seiner Lage verbleibt, während
er zwischen diesen Führungleisten gestaucht wird, so daß sich eine zusätzliche Verformung
der Wellen 12.1 im Bereich der Führungsleisten 4 ergibt. Der dargestellte Ausschnitt
des Austoßkolbens 5 zeigt das saugkammerseitige Ende der Hülse 6 mit eingesetzter
Trennwand 6.1. Die als umlaufendes C-Profil 8.1 ausgebildete Dichtungsaufnahme kann
seinerseits mit zum Stoppen des Ausstoßkolbens 5 beitragen und durch Verformung des
Stauchringes 12 noch nicht abgebaute kinetische Energie unter eigener Verformung zu
übernehmen. Auch kann der Stauchring 12 der Dichtungsaufnahme 8.1 nachgeordnet sein;
in diesem Falle stößt diese an die Stoppanschläge 9 an und überträgt so die beim Aufstoßen
auftretende Kraft auf den Stauchring, der sich dann verformt. Bei dieser Anordnung
liegen die Dichtungen 8, insbesondere wenn sie mit ausstoßseitgen Lippen vershen sind,
näher an der Mündung der Zweikammer-Entsorgungsbehälters, so daß der verbleibende
Spalt verringert ist.
[0027] Die Figuren 8 zeigen eine vorteilhafte Ausbildung der Bremsanschläge 7 (Fig. 8a)
und der Stoppanschläge 9 (Fig. 8b) und deren Befestigung im Endflansch 3.4 des Entsorgungsbehälter
3, der nahe dem Endflansch 3.4 ein (nicht näher bezeichnetes) Verstärkungsprofil aufweist.
In dem Endflansch 3.4 befindet sich eine umlaufende Nut 3.5, in die sowohl die Füße
7.1 der Bremsanschläge 7 als auch die Füße 9.1 der Stoppanschläge 9 formschlüssig
eingesetzt und mit Schrauben 7.3 bzw. 9.3 festgelegt sind. Die Bremsanschläge 7 und
die Stoppanschläge 9 ragen dabei soweit in das Innere des Entsorgungsbehälters 3,
daß zum einen die Kolbenstangen 11 der Dämpfungszylinder 10 an die Bremsanschläge
7 stoßen, und daß zum anderen der Stauchring 12 an die Stoppanschläge 9 anstößt und
dort verformt wird. Dabei ist die Höhe der Bremsanschläge 7 wegen der weiter nach
innen liegenden Kolbenstange/-n 11 des/der Dämpfungszylinders/-der 10 größer, als
die der Stoppanschläge 9, deren Höhe vorteilhaft so klein gehalten wird, das eine
Kolbenstange 11, die möglicherweise durch ein Verdrehen des Ausstoßkolbens 6 neben
dem zugeordneten Bremsanschlag liegen, nicht an dem Stoppanschlag 9 anstößt, sonderen
diesen innen passieren kann und die Stoppanschläge nicht als Bremsanschläge wirken.
Die Länge der Kolbenstange 11 ist dabei derart, daß der Dämpfungszylinder zu nahezu
100% eingedrückt ist, wenn der Stauchring 12 die rampenförmige Auflaufläche 9.4 erreicht.
Dadurch wird/werden zunächst die Kolbenstange/-n 11 des/der Dämpfungsgszylinder 10
auf die Bemsanschlag/-schläge 7 auftreffen, erst wenn deren Kolbenstangen weitgehend
eingedrückt sind, trifft der Stauchring 12 auf die Stoppanschläge 9. Diese Brems-
bzw. Stoppanschläge 7 bzw. 9 werden vorteilhaft in die umlaufende Nut 3.5 mit der
der Kolbenstange 11 zugewandten Anstoßfläche 7.4 bzw. Auflauffläche 9.4 eingesetzt.
Dadurch wirkt das beim Stoppen des Ausstoßkolbens 5 auftretende Moment so, daß die
Anschläge 7 bzw. 9 in die Nut 3.5 gedrückt werden. Für den (dargestellten) Fall des
Zusammenwirkens von Dämpfungszylindern 10 mit einem Stauchring 12 am Ausstoßkolben
5 ist es vorteilhaft, die Lage der Wirkflächen 7.4 der Bremsanschläge 7 umzukehren.
Damit wird erreicht, daß der Stauchring 12 nicht unmittelbar auch auf diese Bremsanschläge
7 auflaufen kann, sondern von den hier als Schrägen ausgebildeten Auflaufflächen 9.4
der Stoppanschlägen 9 abgefangen und verformt wird. Um auch hier eine Abstützung zu
erreichen, wird vorteilhaft ein auf den der dem Ausstoßkolben 5 abgewandten Seite
ein (nicht näher dargestellter) Überstand vorgesehen, der das wegen des Abstandes
der Lage des Kraftangriffes gegenüber dem Widerlager in der Nut auftretenden Momentes
aufzunehmen in der Lage ist.
1. Zweikammer-Entsorgungsbehälter, insbesondere von Entsorgungsfahrzeugen, mit einem
axial verschiebbaren Ausstoßkolben, der dessen erste, als Saugkammer ausgebildete
Kammer mit öffenbarem Deckel von der zweiten als Druckkammer ausgebildeten Kammer
trennt, mit einer von der mit nach innen gerichteten Anschläge zum Stoppen des bewegten
Ausstoßkolbens versehenen Behälterwandung geführten Hülse, deren Lumen mit einer Absperrplatte
verschlossen ist und die mit der Innenseite der Behälterwandung zusammenwirkende Führungs-
und Dichtungsmittel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (6) mit mindestens einem Dämpfungsglied versehen ist, und der/die Bremsanschlag/-schläge
(7) korrespondierend jeweils zu dem/den Dämpfungsglied/-dern auf der Wandung des Aufnahmebehälters
(3) vorgesehen ist/sind, der/die mit diesen zusammenwirkt/-wirken.
2. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der/die Bremsanschlag/-schläge (7) als etwa rechtwinklig zur Wandung des Zweikammer-Entsorgungsbehälters
(3) radial nach innen gerichtete, vorzugsweise mit ihr verbundene Bolzen ausgebildet
sind.
3. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der/die Bremsanschlag/-schläge (7) als etwa rechtwinklig zur Wandung des Zweikammer-Entsorgungsbehälters
radial nach innen gerichtete, vorzugsweise in eine umlaufende Nut eingesetzte und
mit der Wandung verbundene Formstücke ausgebildet ist/sind, wobei sich die der Rundung
der Wandung angepaßten Formstücke über einen gewissen Winkelbereich erstrecken.
4. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der/die Dämpfungsglied/-er im Bereich des oberen Scheitels des Austoßkolbens
(5) und der/die Bremsanschlag/-schläge (7) korrespondierend dazu im Bereich des oberen
Scheitels des Aufnahmebehälters (3) vorgesehen sind, und vorzugsweise in bzw. symmetrisch
zur 12-Uhr Position angeordnet sind.
5. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungsglied als hydraulisch arbeitender Zylinder (10) ausgebildet ist.
6. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungsglied als pneumatisch arbeitender Zylinder (10) ausgebildet ist.
7. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der/die Zylinder (10) als doppeltwirkender/-e Zylinder mit beidseits herausgeführter/-n
Kolbenstange/-en (11) ausgebildet ist/sind, und daß der Aufnahmebehälter druckkamerseitig
dazu korrespondierend, mit der/den Kolbenstange/-n (11) zusammenwirkenden/-de Bremsanschlag/-schläge
(5') aufweist/-weisen.
8. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungsglied als Druckfeder ausgebildet ist.
9. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (10) ein zusätzliches, energiespeicherndes Dämpfungsglied aufweist.
10. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Dämpfungselement als Gaspolster im Zylinder (10) oder mit diesem
verbunden ausgebildet ist.
11. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Dämpfungselement als mit der Kolbenstange (11) des Zylinders
(10) zusammenwirkender elastischer Puffer ausgebildet ist.
12. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Dämpfungselement als mit der Kolbenstange (11) des Zylinders
(10) zusammenwirkende Feder ausgebildet ist.
13. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder eine Druckfeder, vorzugsweise eine Tellerfeder bzw. ein Tellerfederpaket
ist.
14. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Führungs- und Dichtmittel eine den Ringraum zwischen Außenseite der Wandung
der Hülse (6) und Innenseite der Wandung des Behälters liegende Packung vorgesehen
sind.
15. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Führungsmittel über den Umfang der Hülse (6) des Ausstoßkolbens (5) vorzugsweise
gleichmäßig verteilt Führungsleisten (4) vorgesehen sind.
16. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtmittel als umlaufende, vorzugsweise mit einem Druckfluid aufblasbare
Schlauchdichtungen ausgebildet sind.
17. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine umlaufende Dichtung, als saugkammerseitige Dichtung (8) ausgebildet,
in einer ringförmigen Dichtungsaufnahme (8.1) aus einem der Hülse vorgesetzten C-Profil
angeordnet ist, wobei vorzugsweise der Boden der Dichtungsaufnahme (8.1) gegenüber
der Hülse (6) nach innen versetzt ist.
18. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (6) des Ausstoßkolbens (5) im Bereich der Ausstoßseite einen verformbaren
Bereich zur Aufzehrung kinetischer Energie aufweist, der vorzugsweise von einem vorgewellten
Stauchring (12) gebildet ist, wobei die am Rand des Aufnahmebehälters (3) angeordneten
Stoppanschläge (9), die mit dem Stauchring (12) zusammenwirken, vorzugsweise oberhalb
des Sohlenbereichs des Aufnahmebehälters (3) angeordnet sind.
19. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (6) des Ausstoßkolbens (5) im Bereich der druckkammerseitigen Führungsleisten
(4) und seiner unteren Hälfte mit einem verformbaren Bereich in Form eines Stauchbodens
(13) versehen ist, wobei das diesen Stauchboden bildende Segment mit achsparallelen,
vorzugsweise zumindest über 1/3 der Länge der Hülse (6) verlaufenden Rinnen (13.1)
versehen ist.
20. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, zur Begrenzung des Weges des öffenbaren Deckels (3.1)
des Behälters (3) auf einen Schwenkwinkel kleiner 90°.