[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und ein Sperrsystem zum Schutz von Bauwerken
gegen Eindringen von Radon aus dem Baugrund, wobei zwischen dem Baugrund und dem Innenraum
des Bauwerkes mehrere seitlich durch vertikale Wände des Bauwerkes begrenzte horizontale
Schichten ausgebildet werden.
[0002] Es ist bekannt, daß das radioaktive Gas Radon und die sich bildenden Radonfolgeprodukte
aus dem Baugrund auf zwei Arten in ein Bauwerk eindringen.
[0003] Dieses erfolgt passiv mittels Konvektion. Dabei reichen schon geringe Luftdruckunterschiede
aus, um radonhaltige Luft aus dem Erdreich in das Innere des Bauwerkes zu transportieren.
[0004] Die weitere Möglichkeit des Eindringens ist aktiv mittels Diffusion.
[0005] Infolge der Brownschen Molekularbewegung sind die Radonatome in der Lage, in unterschiedlichem
Maße durch Stoffe hindurchzuwandern. Sie kommen aus dem anliegenden Erdstoff durch
porige Abdeckschichten, Hohlräume, dünne Trennmittel in den Keller- oder Wohnbereich.
[0006] Bei Gebäuden mit an sich bekannter Fundamentausbildung beträgt der Anteil der durch
Konvektion eindringenden Gase etwa 90 % und der durch Diffusion eintretenden Gase
etwa 10 %. In stark mit Radon belasteten Gebieten reicht jedoch bereits eine ständige
Diffusion aus, um eine schädliche Konzentration im Inneren der Häuser zu erzeugen.
[0007] Um das Eindringen von Radongas aus dem Baugrund in das Gebäude zu verringern bzw.
vollständig zu verhindern, sind demnach die Konvektion und die Diffusion der Gase
zu unterbinden.
[0008] Zur Verhinderung der Konvektion sind verschiedene Lösungen bekannt, beispielsweise
wird der mechanischen Widerstand zwischen dem Baugrund und dem Inneren des Bauwerkes
erhöht. Hierbei wird durch Folien, gut verdichteten Beton oder ähnlich wirkende Materialien
verhindert, daß die Luft sich weiter fortbewegen kann.
[0009] Diese Form des Abdichtens gegen Radon aus dem Erdreich wird mit unterschiedlichem
Erfolg und Aufwand in der Praxis vorgenommen.
[0010] Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß bei geringsten Lücken im Sperrsystem
(durch unsachgemäße Verarbeitung des Materials, Materialmängel, zeitliche Veränderungen
des Materials, z. B. durch Alterung, durch Einwirkungen äußerer Kräfte auf die Sperrung
mit Bildung von Rissen usw.) die Wirkung verringert bis ganz aufgehoben wird.
[0011] Dabei ist es gleichzeitig möglich, daß der immer vorhandene Diffusionsprozeß bei
einer konsequenten Abdichtung durch Entstehen einer größeren Druckdifferenz zwischen
Baugrund und Gebäudeinnerem zunimmt und auf diese Weise Radon in das Gebäude eindringt.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Sperrsystem zum Schutz
von Bauwerken gegen Eindringen von Radon aus dem Baugrund, wobei zwischen dem Baugrund
und dem Innenraum des Bauwerkes mehrere seitlich durch vertikale Wände des Bauwerkes
begrenzte horizontale Schichten ausgebildet werden, zu schaffen, wodurch es möglich
wird, bei geringen Bauzeiten und geringem Kostenaufwand ein Sperrsystem gegen das
Eindringen von Radon, auch bei großen Flächen, aufzubauen.
[0013] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß über einer unteren tragenden
Schicht in einer Schicht zum Schutz Gußasphalt aufgetragen wird und der Gußasphalt
mit den vertikalen Wänden gegen das Eindringen von Radon über die Randbereiche zwischen
den horizontalen Schichten und den vertikalen Wänden durch eine diffusions- und konvektionshemmende
Bahn verbunden wird.
[0014] Es wurde überraschend gefunden, daß Gußasphalt einen beständigen Radonschutz nicht
nur gegen Konvektion, sondern auch gegen Diffusion gewährleistet. Hierbei ist es von
Bedeutung, daß Gußasphalt porenfrei ist und keine Risse und Gänge aufweist. Das eindiffundierende
Radon zerfällt entsprechend seiner Halbwertszeit von 3,8 Tagen. Damit ist eine hohe
Sicherheit gegeben. Die untere tragende Schicht kann aus verschiedenen Materialien
ausgebildet werden, wie Beton, Holz, aber auch aus Metall. Gußasphalt zieht sich bei
Abkühlung zusammen, so daß ein Randstreifen entsteht. Um ein Eindringen von Radon
über diesen zu verhindern, besteht die erfindungsgemäße Lösung weiterhin darin, diesen
Randbereich durch eine heißfeste, diffusions- und konvektionshemmende Bahn abzudichten.
[0015] Zur Vermeidung von Rissen im Gußasphalt ist es zweckmäßig, zwischen der unteren tragenden
Schicht und dem Gußasphalt eine, eine reißfreie Gleitbewegung, auch bei stark unterschiedlichen
Ausdehnungskoeffizienten zwischen Untergrund und Gußasphalt, ermöglichende, Trennschicht
einzubringen.
[0016] Um den Schutz gegen das Eindringen von Radon weiter zu erhöhen, ist es vorteilhaft,
wenn als eine weitere Schutzschicht eine Schicht aus Asphaltmix verwendet wird, welche
auf der unteren tragenden Schicht, oberhalb der Trennschicht und unterhalb der Schicht
aus Gußasphalt, aufgebracht wird, wobei die den Randbereich zwischen den horizontalen
Schichten und den vertikalen Wänden gegen das Eindringen von Radon schützende Bahn
zwischen der Schicht aus Asphaltmix und der Schicht aus Gußasphalt eingelegt und mit
dieser sowie mit den vertikalen Wänden gasdicht verbunden wird.
[0017] Dieses erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht den Aufbau eines besonders zuverlässigen
Sperrsystems, wobei die Schicht aus Gußasphalt zur Aufnahme von hohen Belastungen
ausgebildet sein kann, während die Schicht aus Asphaltmix besonders elastisch ausgebildet
ist und den hauptsächlichen Schutz gegen aufsteigendes Radon bildet.
[0018] In weiterer Ausbildung der Erfindung ist das Sperrsystem zum Schutz von Bauwerken
gegen Eindringen von Radon aus dem Baugrund, welches aus mehreren seitlich durch vertikale
Wände des Bauwerkes begrenzten horizontalen Schichten besteht und nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt ist, so ausgebildet, daß über einer unteren tragenden Schicht
eine Schicht aus Gußasphalt angeordnet ist und der Gußasphalt mit den vertikalen Wänden
gegen das Eindringen von Radon über die Randbereiche durch eine heißfeste, diffusions-
und konvektionshemmende Bahn verbunden ist.
[0019] Die Bahn besteht zweckmäßigerweise aus einem bitumenhaltigen Material. Dabei kann
die Bahn als ein Randstreifen ausgebildet sein, der dann so breit ist, daß er ausreichend
von Gußasphalt bedeckt und mit der vertikalen Wand verbunden ist. Dieses ist besonders
bei großen zu schützenden Flächen wichtig, da in der Bahn keine auf der Gesamtfläche
entstehenden Spannungen auftreten können und ein sicherer Schutz gewährleistet ist.
[0020] Vorzugsweise ist zwischen der unteren tragenden Schicht und dem Gußasphalt eine Trennschicht
angeordnet. Die Trennschicht kann dabei als eine Bahn oder ein Vlies ausgebildet sein.
Die Bahn oder das Vlies bestehen aus einem heißfesten Material und bedecken die untere
tragende Schicht vollständig. Es ist aber auch möglich, daß die Trennschicht aus einem
heißfesten, einstreubaren, lockeren Trennmaterial besteht.
[0021] Eine bevorzugte Ausführungsform des Sperrsystems besteht darin, daß auf der unteren
tragenden Schicht die Trennschicht aufliegt, über der eine aus Asphaltmix bestehende
Schicht aufgebracht ist, wobei über dieser Schicht die Schicht aus Gußasphalt angeordnet
ist und zwischen der Schicht aus Asphaltmix sowie der Schicht aus Gußasphalt die den
Randbereich zwischen den horizontalen Schichten und den vertikalen Wänden gegen das
Eindringen von Radon schützende Bahn angeordnet ist.
[0022] Um eine zusätzliche Schutzwirkung zu erzielen, kann die Bahn die gesamte Fläche zwischen
der Schicht aus Asphaltmix und Gußasphalt bedecken und als Dichtungsbahn ausgebildet
sein. Hierbei sollte die zum Schutz des Randbereiches dienende Bahn als ein Randstreifen
ausgebildet sein, der an der als Dichtungsbahn ausgebildeten Bahn anliegt. Dadurch
wird ein flexibel wirkender Schutz erreicht und ein Auftreten von Rissen und Undichtheiten
vermieden. Dieses ist besonders wichtig in Räumen mit großen Temperaturschwankungen.
[0023] Um eine sichere Abdichtung des Randbereiches zu erreichen, ist es möglich, daß die
Bahn horizontal in die an die horizontalen Schichten angrenzenden vertikalen Wände
eingebunden ist.
[0024] Weiterhin kann die Bahn an der vertikalen Wand anliegen und über der Oberfläche der
Schicht aus Gußasphalt gasdicht an diese mit einem Befestigungselement angeordnet
sein.
[0025] Eine weitere Ausbildung der erfindungsgemäßen Sperrschicht besteht darin, daß zwischen
der unteren tragenden Schicht und der Schicht aus Gußasphalt eine die gesamte Fläche
zwischen diesen Schichten bedeckende, aus einem diffusions- und konvektionshemmenden
Kunststoff bestehende Dichtungsbahn angeordnet ist, wobei zwischen der Dichtungsbahn
und der Schicht aus Gußasphalt eine Wärmedämmbahn liegt, um ein Aufschmelzen der Dichtungsbahn
während des Aufbringens des Gußasphaltes zu verhindern.
[0026] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird erreicht, das Eindringen von Radon aus dem
Baugrund bereits vor dem Eintritt in die Schicht aus Gußasphalt zu hemmen. Dabei wurde
überraschenderweise gefunden, daß die zweilagige Ausbildung der Dichtungsbahn und
Wärmedämmbahn ein Aufschmelzen des Kunststoffes verhindert, wenn der Gußasphalt in
flüssiger Form aufgegossen wird. Dabei liegt seine Temperatur in einem Bereich, welcher
etwa 100 °C höher liegt als die Schmelztemperatur des Kunststoffes.
[0027] Als Kunststoff findet vorzugsweise Polyäthylen Verwendung. Durch den Einsatz eines
Kunststoffmaterials wird gleichzeitig verhindert, daß die Dichtungsbahn durch den
Werkstoff der tragenden Schicht, der vielfach Beton ist, angegriffen wird. Damit ist
gesichert, daß eine dauerhafte Dichtwirkung erreicht wird. Bei Einsatz einer Noppenbahn
ist es in an sich bekannter Weise möglich, zwischen der tragenden Schicht und der
Deckschicht der Dichtungsbahn eine Luftzirkulation durchzuführen und damit eintretendes
Radon abzuführen.
[0028] Die Wärmedämmbahn kann als eine, eine Gleitbewegung des Gußasphaltes ermöglichende,
Trennschicht zwischen der unteren tragenden Schicht und der Schicht aus Gußasphalt
ausgebildet sein.
[0029] Eine vorteilhafte Lösung, insbesondere für große Flächen, besteht darin, daß die
heißfeste, diffusions- und konvektionshemmende Bahn als ein auf der Dichtbahn aufliegender
Randstreifen ausgebildet ist.
[0030] Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es jedoch auch möglich, daß die den Gußasphalt
mit den vertikalen Wänden gegen das Eindringen von Radon verbindende heißfeste, diffusions-
und konvektionshemmende Bahn zweilagig ausgebildet ist und dabei aus der aus einem
diffusions- und konvektionshemmenden Kunststoff bestehenden Dichtungsbahn sowie der
auf dieser liegenden Wärmedämmbahn besteht.
[0031] Eine gute Abdichtung des Randbereiches wird erreicht, wenn die Dichtungsbahn, wie
bereits vorstehend offenbart, horizontal in die an die horizontalen Schichten angrenzenden
vertikalen Wände eingebunden ist.
[0032] Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß die Dichtungsbahn an der vertikalen
Wand anliegt und über dieser in den als Spalt zwischen der vertikalen Wand sowie der
Schicht aus Gußasphalt ausgebildeten Randbereich eine Schutzschicht aus einem diffusions-
und konvektionshemmenden Material eingegossen ist.
[0033] Das Material kann dabei vorteilhafterweise aus einem Wachs, einem Paraffin oder einem
Kunstharz bestehen.
[0034] Mit dieser Lösung wird auf kostengünstige Weise ein Abdichten der sich im Randbereich
zwischen Fußboden und Wand bildenden Spalten ermöglicht. Diese Spalten entstehen,
da sich Gußasphalt beim Erkalten stark zusammenzieht. Dabei hat das in den Randbereich
vergossene Material einen geringeren Schmelzpunkt als der Gußasphalt. Mit dieser Lösung
wurden die Spalten auch bei weiterem Ausdehnen und Zusammenziehen des Gußasphaltes
zuverlässig abgedichtet.
[0035] In der tragenden Schicht können Fugen angeordnet sein. Um eine Rißbildung in der
Dichtungsbahn und/oder dem Gußasphalt zu vermeiden, ist es zweckmäßig, daß über diese
in der unteren tragenden Schicht ein Schleppstreifen zwischen der Dichtungsbahn und
der Wärmedämmbahn angeordnet ist.
[0036] Die erfindungsgemäße Lösung kann besonders günstig bei großen zu schützenden Flächen,
wie in Industriegebäuden, Kaufhallen, aber auch in Tiefgaragen, angewendet werden.
Es ist natürlich auch möglich, sie für kleine Flächen zur Abdichtung von Büround Wohnräumen
einzusetzen. Dabei ist es vorteilhaft, daß dann auf der Schutzschicht noch weitere
andere Schichten aufgebracht werden können. Außerdem kann die Schutzschicht aus Gußasphalt
auch eingefärbt werden.
[0037] Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der zugehörigen
Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- die Vorderansicht des Sperrsystems mit einer Schicht aus Gußasphalt,
- Fig. 2
- die Vorderansicht des Sperrsystems mit einer Schicht Gußasphalt und einer Schicht
aus Asphaltmix,
- Fig. 3
- die Vorderansicht des Sperrsystems im Bereich einer Fuge in der tragenden Schicht,
- Fig. 4
- die Vorderansicht des Sperrsystems mit einer abgewinkelten Bahn,
- Fig. 5
- die Vorderansicht des Sperrsystems mit einer horizontal in einer Wand angeordneten
Dichtungsbahn,
- Fig. 6
- die Vorderansicht des Sperrsystems im Bereich einer Fuge in der tragenden Schicht,
- Fig. 7
- die Vorderansicht des Sperrsystems mit einem abgedichteten Spalt.
[0038] In Fig. 1 ist ein Bereich des Bauwerkes dargestellt, bei dem eine untere tragende
Schicht 1 an einer vertikalen Wand 2 des Gebäudes anliegt. Dabei kann die untere tragende
Schicht 1 aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Im vorliegenden Fall ist sie
als Schicht aus Beton dargestellt. Eine Schicht aus Beton bildet auch regelmäßig den
Abschluß gegenüber dem Baugrund.
[0039] Es ist jedoch auch möglich, diese Schicht aus Holz oder Metall auszubilden. Auf dieser
Schicht 1 wird eine Schicht 3 aus Gußasphalt zum Schutz gegen das Eindringen von Radon
in das Gebäude aufgetragen. Das Auftragen erfolgt in an sich bekannter Weise. In dem
Gußasphalt entstehen aufgrund seiner elastischen Eigenschaft nicht, wie es bei Beton
häufig der Fall ist, Risse, durch die das Radon in das Gebäude einströmen kann. Weiterhin
setzt der Gußasphalt dem Eindringen durch Diffusion einen hohen Widerstand entgegen.
[0040] Bei der Abkühlung des heiß aufzutragenden Gußasphaltes bildet sich zwischen der vertikalen
Wand 2 und der Schicht 3 des Gußasphaltes ein offener Randbereich 8. Durch diesen
kann das Radon ungehindert einströmen. Bei kleinen Räumen kann dieser Anteil sehr
hoch sein. Aus diesem Grund wird die horizontale Schicht 3 aus Gußasphalt mit der
vertikalen Wand durch eine heißfeste, diffusions- und konvektionshemmende Bahn 4 verbunden
und gasdicht befestigt. In Fig. 1 liegt die Bahn 4 in ihrem horizontalen Bereich zwischen
der tragenden Schicht 1 und der Schicht 3 aus Gußasphalt und ist in ihrem vertikalen
Bereich mittels einer Leiste 5 durch ein Befestigungselement 6 an der vertikalen Wand
befestigt. Um eine gasdichte Verbindung zu erreichen, kann dabei ein Dichtstreifen
7 angeordnet sein. Die Bahn 4 zum Schutz gegen ein Eindringen von Radon in den Innenraum
ist dabei als ein Randstreifen ausgebildet, damit sie keinen großen Spannungen ausgesetzt
ist. Sie kann aus einem bitumenhaltigen Material bestehen, welches beim Auftragen
des heißen Gußasphaltes nicht zerstört wird.
[0041] In Fig. 2 ist ebenfalls ein Randbereich 8 des Bauwerkes dargestellt. Bei dieser Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lösung wird das Sperrsystem weiter ausgebaut. Auf der tragenden
Schicht 1 aus Beton, welche selbst dem Eindringen von Radon in das Bauwerk einen bestimmten
Widerstand entgegensetzt, ist zwischen dieser und der Schicht 3 aus Cußasphalt eine
weitere Schicht 10 aus Asphaltmix aufgebracht. Die Schicht 3 aus Gußasphalt bildet
dabei gleichzeitig die, die Lasten aufnehmende, Deckschicht, während die Schicht 10
aus Asphaltmix elastisch ausgebildet ist und dabei einen guten Schutz gegen aufsteigendes
Radon bildet. Um eine rißfreie Gleitbewegung des Asphaltes auf der tragenden Schicht
1 zu ermöglichen, ist zwischen dieser eine Trennschicht 9 ausgebildet. Eine derartige
Trennschicht 9 kann auch zwischen der tragenden Schicht 1 und der Schicht 3 aus Gußasphalt,
gemäß Fig. 1, angeordnet sein.
[0042] Wenn diese Trennschicht 9 die tragende Schicht 1 voll bedeckt, besteht sie vorzugsweise
aus einem Glasfaservlies. Sie kann aber auch aus einem heißfesten, einstreubaren,
lockeren Trennmaterial, wie Sand, bestehen.
[0043] Zwischen der Schicht 3 aus Gußasphalt und der Schicht 10 aus Asphaltmix ist vorzugsweise
eine Dichtungsbahn 11 aus einem bitumenhaltigen Material angeordnet. Diese kann als
Schweißbahn ausgebildet sein. Die Bahn 4 zum Abdichten des Randbereiches 8 kann einstückig
mit der Dichtungsbahn 11 ausgebildet sein. Dabei treten jedoch bei großen Flächen
Randspannungen auf, so daß es zweckmäßig ist, sie auch in diesem Fall als einen Randstreifen
auszubilden, der an der Dichtungsbahn 11 anliegt. Bei der Ausführungsform nach Fig.
2 ist die Bahn 4 horizontal in die angrenzende Wand 2 eingebunden und verhindert dadurch
ein Aufsteigen des Radon aus dem Baugrund.
[0044] In Fig. 3 ist der Aufbau einer Sperrschicht, gemäß Fig. 2, dargestellt. Hierbei ist
ein Bereich gezeigt, bei dem in der tragenden Schicht 1 eine Fuge 14 angeordnet ist.
Über eine derartige Fuge 14 können sich Risse in dem darüberliegenden Material bilden.
Dieses ist auch bei Asphaltschichten möglich. Zur Vermeidung einer derartigen Rißbildung
ist ein Schleppstreifen 13 über der Fuge 14, und zwar unter der Trennschicht 9, angeordnet,
so daß ein Reißen des Asphaltes vermieden wird. In diesem Fall ist es zweckmäßig,
die Trennschicht 9 ebenfalls als Bahn oder Vlies auszubilden. Der Schleppstreifen
13 kann dabei ebenfalls aus einem bitumenhaltigen Material oder aber auch aus einem
Metallstreifen bestehen.
[0045] Mit dem erfindungsgemäßen Sperrsystem ist es möglich, sowohl kleine als auch große
Flächen in Industriegebäuden oder Tiefgaragen gegen aus dem Baugrund aufsteigendes
Radon zu schützen.
[0046] Um eine ausreichende Wärmedämmung zu erreichen, kann in nicht dargestellter Weise
zwischen der unteren tragenden Schicht 1 und der Schicht 3; 10 aus Gußasphalt/Asphaltmix
eine Wärmedämmschicht angeordnet sein.
[0047] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sperrsystems dargestellt.
Der Aufbau entspricht dabei grundsätzlich dem Aufbau, wie er anhand der Fig. 1 vorstehend
beschrieben ist. Bei dieser Ausführungsform ist jedoch eine die gesamte Fläche zwischen
diesen Schichten 1; 3 bedeckende Dichtungsbahn 11' angeordnet. Diese besteht aus einem
diffusions- und konvektionshemmenden Kunststoff, vorzugsweise Polyäthylen. Die Dicke
der Dichtungsbahn 11' liegt etwa bei 1 mm. Damit ist es möglich, sie auch auf größeren
Flächen rißfrei zu verlegen. Eine derartige Kunststoffbahn ist resistent gegen chemische
Einflüsse aus der tragenden Schicht 1, die vorzugsweise aus Beton besteht. Sie ist
sehr stark diffusions- und konvektionshemmend. Durch die Auflage auf der tragenden
Schicht 1 wird bereits an dieser Stelle der Eintritt von Radon wesentlich gehemmt.
[0048] Zwischen der Dichtungsbahn 11 und der Schicht 3 aus Gußasphalt ist eine Wärmedämmbahn
15 angeordnet. Durch sie wird ein Aufschmelzen der Dichtungsbahn 11' während des Aufbringens
des Gußasphaltes verhindert.
[0049] Die Wärmedämmbahn 15 besteht vorzugsweise aus einem Glasfaservlies, welches gleichzeitig
die Trennschicht zwischen der unteren tragenden Schicht 1 und der Schicht 3 aus Gußasphalt
bildet. Es ist jedoch auch der Einsatz anderer Materialien, wie beispielsweise Kork,
möglich. Die Bahn 4 liegt dabei über der Dichtungsbahn 11'. Hierbei kann die Wärmedämmbahn
15 zwischen diesen Bahnen 4; 11' oder über der Bahn 4 liegen.
[0050] In Fig. 5 ist ebenfalls ein Randbereich 8 des Bauwerkes dargestellt. Hierbei ist
die, die Schicht 3 aus Gußasphalt mit den vertikalen Wänden gegen das Eindringen von
Radon verbindende, heißfeste, diffusions- und konvektionshemmende Bahn zweilagig ausgebildet.
Sie besteht aus der Dichtungsbahn 11' aus Kunststoff und der Wärmedämmbahn 15.
[0051] Dabei kann diese zweilagige Bahn bereits vor dem Aufbringen verbunden sein, so daß
ein gemeinsames Verlegen erfolgt. Diese Ausführung ist durch Einsparung eines Arbeitsganges
kostengünstig. Allerdings ist bei großen Räumen, wie Lager oder Werkhallen, eine Ausbildung
der Bahn 4 als Randstreifen günstig.
[0052] Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist die Dichtungsbahn 11' horizontal in die an die
horizontalen Schichten angrenzenden Wände 2 eingebunden. Diese Einbindung entspricht
der in Fig. 2 dargestellten horizontalen Einbindung der Bahn 4 in die angrenzende
Wand 2. Die zweilagige Bahn dichtet damit den Randbereich 8 gegen aufsteigendes Radon
ab.
[0053] In Fig. 7 ist eine Ausführungsform dargestellt, welches eine zuverlässige Abdichtung
bei einer kostengünstigen Montage ermöglicht. Hierbei liegt die Dichtungsbahn 11'
mit ihrer Wärmedämmbahn 15 auf der tragenden Schicht 1 und stumpf an der vertikalen
Wand 2 an. Nach dem Aufgießen der Schicht 3 aus Gußasphalt bildet sich beim Erstarren
des Gußasphaltes ein Spalt am Randbereich 8. Dieser Spalt ist auf der tragenden Schicht
1 durch die Bahnen 11'; 15 abgedeckt. Um ein Austreten des Radon zu verhindern, wird
der Spalt anschließend mit einem konvektions- und diffusionshemmenden Material als
Schutzschicht 16 ausgegossen. Dieses ist vorzugsweise ein Wachs, ein Paraffin oder
ein Kunstharz. Diese Materialien besitzen einen niedrigeren Schmelzpunkt als Gußasphalt
und im Verhältnis zum Gußasphalt einen günstigen Ausdehnungskoeffizienten, so daß
beim Ausdehnen und Zusammenziehen keine Risse im Randbereich entstehen.
[0054] Die Dichtungsbahn 11' kann in nicht dargestellter Weise auch als eine Noppenbahn
ausgebildet sein. Dabei liegen die Noppen auf der tragenden Schicht 1 auf, und die
durchgehende Bahn schließt einen entstehenden Hohlraum nach oben ab. Dieser Raum kann
dann, wie in der DE-G 91 08 933.6 ausführlich beschrieben, belüftet werden.
[0055] In Fig. 6 ist ebenso wie in Fig. 3 ein Bereich der Sperrschicht gezeigt, bei dem
in der tragenden Schicht 1 eine Fuge 14 angeordnet ist. Über eine derartige Fuge 14
können sich, wie bereits dargelegt, Risse in dem darüberliegenden Material bilden.
Dieses ist besonders in dem Gußasphalt möglich. Zur Vermeidung einer derartigen Rißbildung
ist ein Schleppstreifen 13 über der Fuge 14, und zwar unter der Wärmedämmbahn 15,
angeordnet, so daß ein Reißen des Gußasphaltes vermieden wird.
[0056] Eine vorteilhafte Ausbildung besteht bei dem Einsatz einer Dichtungsbahn 11' aus
einem Kunststoffmaterial, vorzugsweise Polyäthylen, darin, den Schleppstreifen 13
aus dem gleichen Material auszubilden.
[0057] Mit dem erfindungsgemäßen Sperrsystem ist es möglich, sowohl kleine als auch große
Flächen in Industriegebäuden oder Tiefgaragen gegen aus dem Baugrund aufsteigendes
Radon zu schützen.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0058]
- 1
- tragende Schicht
- 2
- Wand
- 3
- Schicht aus Gußasphalt
- 4
- Bahn
- 5
- Leiste
- 6
- Befestigungselement
- 7
- Dichtstreifen
- 8
- Randbereich
- 9
- Trennschicht
- 10
- Schicht aus Asphaltmix
- 11
- Dichtungsbahn
- 11'
- Dichtungsbahn
- 12
- Schlitz
- 13
- Schleppstreifen
- 14
- Fuge
- 15
- Wärmedämmbahn
- 16
- Schutzschicht
1. Verfahren zum Schutz von Bauwerken gegen Eindringen von Radon aus dem Baugrund, wobei
zwischen dem Baugrund und dem Innenraum des Bauwerkes begrenzte horizontale Schichten
ausbildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß über einer unteren tragenden Schicht
(1) in einer Schicht (3) zum Schutz Gußasphalt aufgetragen wird und dieser Gußasphalt
mit den vertikalen Wänden gegen das Eindringen von Radon über den Randbereich (8)
zwischen den horizontalen Schichten und den vertikalen Wänden durch eine heißfeste,
diffusions- und konvektionshemmende Bahn (4) verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der unteren tragenden
Schicht (1) und dem Gußasphalt eine, eine rißfreie Gleitbewegung des Gußasphaltes
ermöglichende, Trennschicht (9) eingebracht wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als eine weitere
Schicht zum Schutz gegen das Eindringen von Radon eine Schicht (10) aus Asphaltmix
verwendet wird, welche auf der unteren tragenden Schicht (1) oberhalb der Trennschicht
(9) und unterhalb der Schicht (3) aus Gußasphalt aufgebracht wird, wobei die den Randbereich
(8) zwischen den horizontalen Schichten und den vertikalen Wänden (2) gegen das Eindringen
von Radon schützende Bahn (4) zwischen der Schicht (10) aus Asphaltmix und der Schicht
(3) aus Gußasphalt eingelegt und mit diesem sowie mit den vertikalen Wänden (2) gasdicht
verbunden sind.
4. Sperrsystem zum Schutz von Bauwerken gegen Eindringen von Radon aus dem Baugrund,
welches aus mehreren seitlich durch vertikale Wände des Bauwerkes begrenzte horizontale
Schichten besteht, hergestellt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über einer
unteren tragenden Schicht (1) eine Schicht (3) aus Gußasphalt angeordnet ist und der
Gußasphalt mit den vertikalen Wänden (2) gegen das Eindringen von Radon über die Randbereiche
(8) durch eine heißfeste, diffusions- und konvektionshemmende Bahn (4) verbunden ist.
5. Sperrsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (4) aus einem bitumenhaltigen
Material besteht.
6. Sperrsystem nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (4)
als ein Randstreifen ausgebildet ist.
7. Sperrsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der unteren tragenden
Schicht (1) und der Schicht (3) aus Gußasphalt eine Trennschicht (9) angeordnet ist.
8. Sperrsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der unteren tragenden Schicht (1) die Trennschicht (9) aufliegt, über der
eine aus Asphaltmix bestehende Schicht (10) aufgebracht ist, wobei über dieser Schicht
(10) die Schicht (3) aus Gußasphalt angeordnet ist und zwischen der Schicht (10) aus
Asphaltmix sowie der Schicht (3) aus Gußasphalt die den Randbereich (8) zwischen den
horizontalen Schichten und den vertikalen Wänden (2) gegen das Eindringen von Radon
schützende Bahn (4) angeordnet ist.
9. Sperrsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (4) mit einer die
gesamte Fläche zwischen den Schichten (3; 10) aus Gußasphalt und Asphaltmix bedeckende
Dichtungsbahn (11) einstückig ausgebildet ist.
10. Sperrsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (4) als ein Randstreifen
ausgebildet ist, der an der Dichtungsbahn (11) anliegt.
11. Sperrsystem nach den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (4)
horizontal in die an die horizontalen Schichten angrenzenden vertikalen Wände (2)
eingebunden ist.
12. Sperrsystem nach den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (4)
an der vertikalen Wand (2) anliegt und über der Oberfläche der Schicht (3) aus Gußasphalt
gasdicht an diese mit einem Befestigungselement angeordnet ist.
13. Sperrsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der unteren tragenden
Schicht (1) und der Schicht (3) aus Gußasphalt eine die gesamte Fläche zwischen diesen
Schichten (1; 3) bedeckende, aus einem diffusions- und konvektionshemmenden Kunststoff
bestehende Dichtungsbahn (11') angeordnet ist, wobei zwischen der Dichtungsbahn (11')
und der Schicht (3) aus Gußasphalt eine Wärmedämmbahn (15) liegt, um ein Aufschmelzen
der Dichtungsbahn (11') während des Aufbringens des Gußasphaltes zu verhindern.
14. Sperrsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsbahn (11')
aus Polyäthylen besteht.
15. Sperrsystem nach Anspruch 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsbahn
(11') als eine Noppenbahn ausgebildet ist.
16. Sperrsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmbahn (15) als
eine die Gleitbewegung des Gußasphaltes ermöglichende Trennschicht zwischen der unteren
tragenden Schicht (1) und der Schicht (3) aus Gußasphalt ausgebildet ist.
17. Sperrsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die heißfeste, diffusions-
und konvektionshemmende Bahn (4) als ein auf der Dichtungsbahn (11') aufliegender
Randstreifen ausgebildet ist.
18. Sperrsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die den Gußasphalt mit den
vertikalen Wänden gegen das Eindringen von Radon verbindende heißfeste, diffusions-
und konvektionshemmende Bahn zweilagig ausgebildet ist und dabei aus der aus einem
diffusions- und konvektionshemmenden Kunststoff bestehenden Dichtungsbahn (11') sowie
der auf dieser liegenden Wärmedämmbahn (15) besteht.
19. Sperrsystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsbahn (11) an
der vertikalen Wand (2) anliegt und über dieser in den als Spalt zwischen der vertikalen
Wand (2) sowie der Schicht (3) aus Gußasphalt ausgebildeten Randbereich (8) eine Schutzschicht
(16) aus einem diffusions- und konvektionshemmenden Material eingegossen ist.
20. Sperrsystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Material aus einem Wachs,
einem Paraffin oder einem Kunstharz besteht.
21. Sperrsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß über Fugen (14) in der unteren tragenden Schicht ein Schleppstreifen (13) angeordnet
ist.