[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrpolige Anschlußklemme gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Aus dem DE-GM 90 15 744 ist eine mehrpolige Anschlußklemme dieser Gattung bekannt,
bei welcher zur platzsparenden Anordnung einer größeren Anzahl von Anschlußpolen die
Klemmpole in zwei Reihen treppenstufenartig angeordnet sind.
[0003] Die Anschlußklemme wird in der Regel zum Anschließen von Leiterplatten verwendet.
Hierzu wird die Anschlußklemme mit einer Basisfläche des Gehäuses auf die Leiterplatte
aufgesetzt und aus der Basisfläche herausgeführte Lötstifte werden in die Leiterplatte
eingesetzt und mit dieser verlötet.
[0004] Die erste Reihe der Klemmpole befindet sich dabei unmittelbar über der Basisfläche,
so daß die Lötstifte dieser Klemmpole nur eine geringe Länge aufweisen müssen. Die
zweite Reihe der Klemmpole befindet sich jedoch in einem der Höhe der ersten Reihe
entsprechenden Abstand über der Leiterplatte, so daß entsprechend lange Lötstifte
erforderlich sind, um die leitende Verbindung zwischen der Leiterplatte und den Klemmpolen
dieser zweiten Reihe herzustellen. Gemäß dem DE-GM 90 15 744 weist jede Reihe der
Klemmpole ein eigenes Gehäuse auf. Die Gehäuse beider Reihen sind identisch ausgebildet.
Die Klemmpole werden in Einführrichtung der Leiterdrähte von der Frontseite in die
Gehäuse eingesetzt. Das Gehäuse der zweiten Reihe der Klemmpole sitzt auf einem Distanzblock,
der in Einführrichtung hinter dem Gehäuse der ersten Reihe angeordnet ist und das
Gehäuse der zweiten Reihe trägt. In dem Distanzblock sind Bohrungen vorgesehen, in
welche die Lötstifte der Klemmpole der zweiten Reihe eingesetzt werden, so daß der
Distanzblock diese Lötstifte hält und positioniert.
[0005] Der zusätzliche Distanzblock macht die bekannte Anschlußklemme materialaufwendig.
Die Verwendung von zwei getrennten Gehäusen für die beiden Reihen von Klemmpolen und
die Verwendung des zusätzlichen Distanzblockes machen außerdem die Montage der bekannten
Anschlußklemme aufwendig.
[0006] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine mehrpolige Anschlußklemme mit zwei
treppenstufenartig angeordneten Reihen von Klemmpolen zu schaffen, die mit geringem
Materialaufwand auskommt und eine einfache Montage ermöglicht.
[0007] Dieses Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Anschlußklemme mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Anschlußklemme ist nur ein einziges einstückiges Gehäuse
vorgesehen. Es ist daher keine zusätzliche Maßnahme erforderlich, um den die Klemmpole
der zweiten Reihe aufnehmenden Gehäuseteil zu haltern und zu positionieren. Die Klemmpole
der ersten Reihe werden in Einführrichtung der Leiterdrähte von der Frontseite in
das Gehäuse eingesetzt. Die Klemmpole der zweiten Reihe werden dagegen in entgegengesetzter
Richtung von der Rückseite her in das Gehäuse eingesetzt. Eine Trennung der beiden
Gehäuseteile, die die erste und die zweite Reihe von Klemmpolen aufnehmen, ist daher
für das Einsetzen der Klemmpole nicht notwendig. Zur Halterung und Positionierung
der Lötstifte der zweiten oberen Reihe der Klemmpole sind an dem Gehäuse Klemmaufnahmen
vorgesehen, die die Lötstifte beim Einsetzen der Klemmpole festlegen. Die einstückig
am Gehäuse ausgebildeten Klemmaufnahmen machen zusätzliche Maßnahmen zum Haltern und
Positionieren der Lötstifte überflüssig.
[0010] Die erfindungsgemäße Anschlußklemme kommt somit mit einem einzigen einstückigen Gehäuse
aus, in welches beide Reihen der Klemmpole eingesetzt werden, wobei auch die Lötstifte
der Klemmpole der oberen zweiten Reihe zwangsläufig festgelegt werden. Die Anschlußklemme
benötigt daher wenig Kunststoffmaterial für das Gehäuse und die Montage ist erheblich
vereinfacht.
[0011] Eine besonders kostengünstige Ausführung ergibt sich, wenn das Gehäuse hinter der
ersten Reihe und unter der zweiten Reihe der Klemmpole eine Freisparung aufweist,
in welche lediglich Federzungen als Klemmaufnahmen für die Lötstifte der Klemmpole
der zweiten Reihe hineinragen.
[0012] Zweckmäßigerweise sind die Federzungen in dieser Ausführungsform in der Basisfläche
des Gehäuses angeordnet. Die Federzungen weisen dadurch einen maximalen Abstand von
dem die obere Reihe der Klemmpole aufnehmenden Gehäuseteil auf, wodurch sich eine
besonders stabile Fixierung der Lötstifte ergibt. Außerdem erfolgt in dieser Ausführungsform
die Positionierung der Lötstifte unmittelbar in der Basisfläche, so daß sich eine
genaue Ausrichtung auf die Kontaktierungsbohrungen der Leiterplatte ergibt.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Frontansicht des Gehäuses der Anschlußklemme,
- Figur 2
- eine Rückansicht des Gehäuses,
- Figur 3
- eine Ansicht des Gehäuses von unten,
- Figur 4
- eine Ansicht des Gehäuses von oben,
- Figur 5
- einen Schnitt des Gehäuses gemäß der Linie V-V in Figur 2,
- Figur 6
- eine Figur 1 entsprechende Frontansicht der kompletten Anschlußklemme und
- Figur 7
- einen Schnitt durch die Anschlußklemme gemäß der Linie VII-VII in Figur 6.
[0014] Die im Ausführungsbeispiel dargestellte Anschlußklemme weist eine erste Reihe von
neun nebeneinander angeordneten Klemmpolen und eine zweite Reihe von acht nebeneinander
angeordneten Klemmpolen auf. Die zweite Reihe von Klemmpolen ist treppenstufenartig
gegenüber der ersten Reihe versetzt angeordnet. Die Anschlußklemme dient zum elektrischen
Anschließen einer Leiterplatte, wozu die Anschlußklemme auf die Leiterplatte aufgesetzt
wird. Die Lötstifte der Klemmpole werden dabei in Bohrungen der Leiterplatte eingesetzt
und mit den Leiterbahnen verlötet.
[0015] Die Anschlußklemme weist ein Gehäuse 10 aus Kunststoff auf, welches einstückig aus
zwei Gehäuseteilen 10a für die erste Reihe von Klemmpolen und 10b für die zweite Reihe
von Klemmpolen besteht. Die beiden Gehäuseteile 10a und 10b sind treppenstufenförmig
angeordnet, so daß der zweite Gehäuseteil 10b gegenüber dem ersten Gehäuseteil 10a
nach hinten und nach oben versetzt ist.
[0016] Der erste Gehäuseteil 10a weist neun in einer Reihe nebeneinander angeordnete Aufnahmekammern
12 auf, die als nach der Frontseite hin offene Sacklöcher ausgebildet sind. Von der
Oberseite des Gehäuseteils 10a führen jeweils Bohrungen 14 in die Aufnahmekammern
12. In der unteren Bodenfläche der Aufnahmekammern 12 ist jeweils ein zur Frontseite
hin offener axial verlaufender Schlitz 16 vorgesehen, so daß die Aufnahmekammern 12
längs dieses Schlitzes 16 gegen die untere Basisfläche 18 des Gehäuses 10 hin offen
sind.
[0017] In die Aufnahmekammern 12 des ersten Gehäuseteils 10a werden jeweils Klemmpole zum
Anschließen von Leiterdrähten eingesetzt. Die Klemmpole bestehen aus einem metallischen
Klemmkörper 20 mit einer Einführöffnung 22, aus einem Drahtschutz 24 und aus einer
Klemmschraube 26, die in eine Gewindebohrung des Klemmkörpers 20 eingedreht wird.
An der Unterseite des Klemmkörpers 20 ist ein Lötstift 28 angeformt. Der Klemmkörper
20 der Klemmpole wird von der Frontseite in die Aufnahmekammern 12 eingesetzt, wobei
der Lötstift 28 durch den Schlitz 16 hindurchtritt und aus der Basisfläche 18 des
Gehäuses 10 herausragt. Nach dem Einsetzen des Klemmkörpers 20 und des Drahtschutzes
24 wird die Klemmschraube 26 in die jeweilige Bohrung 14 eingesetzt und in den Klemmkörper
20 eingedreht.
[0018] In dem zweiten Gehäuseteil 10b sind in einer Reihe nebeneinander acht Aufnahmekammern
30 ausgebildet. Die Aufnahmekammern 30 durchsetzen das Gehäuse 10 in Einführrichtung
vollständig von der Frontseite bis zur Rückseite. Von der Oberseite des zweiten Gehäuseteils
10b führen Bohrungen 32 senkrecht nach unten in die Aufnahmekammern 30. Hinter dem
ersten Gehäuseteil 10a und unter dem zweiten Gehäuseteil 10b weist das Gehäuse 10
eine Freisparung 34 auf. In der unteren Bodenfläche der Aufnahmekammern 30 sind Schlitze
36 vorgesehen, die nach der Rückseite des Gehäuses 10 hin offen sind. Die Schlitze
36 stellen eine offene Verbindung zwischen der Aufnahmekammer 30 und der Freisparung
34 dar.
[0019] An der vertikalen Rückfläche des ersten Gehäuseteils 10a sind Klemmaufnahmen vorgesehen,
die jeweils aus einem Paar von einstückig an das Gehäuseteil 10a angespritzten Federzungen
38 bestehen. Die Federzungen 38 ragen senkrecht von der Rückwand des ersten Gehäuseteils
10a in die Freisparung 34 ab und liegen bündig in der unteren Basisfläche 18 des Gehäuses
10. Jeweils ein Paar von Federzungen 38 schließt zwischen sich einen Aufnahmeschlitz
40 ein, der in der vertikalen Projektion mit dem Schlitz 36 in einer Aufnahmekammer
30 zusammenfällt. Die Aufnahmeschlitze 40 sind gegen die Rückseite des Gehäuses 10
hin offen und erweitern sich an ihrem offenen Ende trichterförmig. In der vertikalen
Projektion unterhalb des inneren Endes der Schlitze 36 weisen die Aufnahmeschlitze
40 jeweils eine erweiterte Rastaufnahme 42 auf.
[0020] In die Aufnahmekammern 30 des zweiten Gehäuseteils 10b werden Klemmpole eingesetzt,
die mit den Klemmpolen der ersten Reihe übereinstimmen, jedoch einen längeren Lötstift
44 aufweisen. Die Klemmkörper 20 der Klemmpole der zweiten Reihe werden von der Rückseite
des zweiten Gehäuseteils 10b her in die Aufnahmekammern 30 eingeführt, wobei die Lötstifte
44 die Schlitze 36 durchgreifen und in die Freisparung 34 ragen. Beim Einsetzen der
Klemmkörper 20 in die Aufnahmekammern 30 gelangen die freien unteren Enden der Lötstifte
44 in die Aufnahmeschlitze 40 der Federzungen 38. Sind die Klemmkörper 20 vollständig
in ihre Endlage eingesetzt, in welcher die Lötstifte 44 am inneren Ende der Schlitze
36 anliegen, so gelangen die unteren Enden der Lötstifte 44 in die jeweilige Rastaufnahme
42 des Aufnahmeschlitzes 40 der Federzungen 38. Der Durchmesser der Lötstifte 44 ist
etwas größer als die Breite der Aufnahmeschlitze 40, so daß die Lötstifte 44 beim
Einführen in die Aufnahmeschlitze 40 die Federzungen 38 geringfügig elastisch auseinanderspreizen,
bis die Lötstifte 44 in die erweiterten Rastaufnahmen 42 gelangen. Die Breite der
Rastaufnahmen 42 entspricht dem Durchmesser der Lötstifte 44, so daß die Lötstifte
44 in den Rastaufnahmen positioniert gehalten werden und die Federzungen 38 wieder
in ihre spannungsfreie Lage zurückfedern. Die Lötstifte 44 sind so lang, daß sie über
die durch die Federzungen 38 gebildete Basisfläche 18 des Gehäuses 10 um die gleiche
Länge hinausragen wie die Lötstifte 28 der Klemmpole der ersten Reihe. In der Endlage
der Klemmkörper 20 werden von oben durch die Bohrungen 32 Klemmschrauben 26 eingesetzt,
die den Drahtschutz 24 durchgreifen und in die Gewindebohrung des Klemmkörpers 20
eingedreht werden.
[0021] Leiterdrähte können von der Frontseite her in die Einführöffnungen 22 der Klemmkörper
20 der Klemmpole der ersten und der zweiten Reihe eingeführt und mittels der Klemmschrauben
26 und des Drahtschutzes 24 festgeklemmt werden. Die Anschlußklemme wird mit der Basisfläche
18 auf eine Leiterplatte aufgesetzt, wobei die Lötstifte 28 und 44 durch Bohrungen
der Leiterplatte geführt werden und mit Leiterbahnen der Leiterplatte verlötet werden.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die acht Klemmpole der zweiten Reihe
jeweils um einen halben Rasterabstand gegenüber den neun Klemmpolen der ersten Reihe
versetzt angeordnet, so daß die Lötstifte 28 und 44 in einer Zick-Zack-Anordnung aus
der Basisfläche 18 herausragen. Dadurch wird ein größerer gegenseitiger Abstand der
Lötstifte 28 und 44 und damit eine größere Kriechstromstrecke erreicht.
FIGURENLEGENDE
[0022]
- 10
- Gehäuse
- 10a
- Gehäuse (1. Reihe)
- 10b
- Gehäuse (2. Reihe)
- 12
- Aufnahmekammern (1. Reihe)
- 14
- Bohrungen
- 16
- Schlitz
- 18
- Basisfläche
- 20
- Klemmkörper
- 22
- Einführöffnung
- 24
- Drahtschutz
- 26
- Klemmschraube
- 28
- Lötstift
- 30
- Aufnahmekammern (2. Reihe)
- 32
- Bohrungen
- 34
- Freisparung
- 36
- Schlitze
- 38
- Federzungen
- 40
- Aufnahmeschlitz
- 42
- Rastaufnahme
- 44
- Lötstift
1. Mehrpolige Anschlußklemme, mit einem aus Kunststoff bestehenden Gehäuse, mit einer
ersten Reihe von nebeneinander in das Gehäuse einsetzbaren Klemmpolen zum Einführen
und Anschließen von Leiterdrähten, mit einer zweiten Reihe von nebeneinander in das
Gehäuse einsetzbaren Klemmpolen, die treppenstufenartig in Einführrichtung über und
hinter der ersten Reihe angeordnet ist, und mit Lötstiften der Klemmpole, die in zwei
in Einführrichtung versetzten Reihen aus der zu den Reihen der Klemmpole und zur Einführrichtung
parallelen Basisfläche des Gehäuses herausragen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(10) einstückig ausgebildet ist, daß die Klemmpole (20, 22, 24, 26, 28) der ersten
Reihe in Einführrichtung von der Frontseite in das Gehäuse (10a) einsetzbar sind,
daß die Klemmpole (20, 22, 24, 26, 44) der zweiten Reihe entgegen der Einführrichtung
von der Rückseite in das Gehäuse (10b) einsetzbar sind und daß die Lötstifte (44)
der Klemmpole der zweiten Reihe in Klemmaufnahmen (38, 40, 42) des Gehäuses (10) festlegbar
sind.
2. Anschlußklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (10) in Einführrichtung
hinter der ersten Reihe der Klemmpole (20, 22, 24, 26, 28) und unter der zweiten Reihe
der Klemmpole (20, 22, 24, 26, 44) eine Freisparung (34) aufweist und daß die Klemmaufnahmen
durch in Einführrichtung in die Freisparung (34) ragende Federzungen (38) des Gehäuses
(10) gebildet sind.
3. Anschlußklemme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federzungen (38) bündig
in der Basisfläche (18) des Gehäuses (10) angeordnet sind.
4. Anschlußklemme nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Federzungen
(38) jeweils einen Aufnahmeschlitz (40) mit einer geringeren Breite als der Durchmesser
der Lötstifte (44) und eine erweiterte Rastaufnahme (42) des Aufnahmeschlitzes (40)
bilden, wobei die Rastaufnahme (42) den Lötstift (44) positionierend hält.