[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Anschlußklemmleiste, insbesondere
Klemmleiste mit mindestens zwei oder mehr Schutzleiteranschlüssen, bestehend aus einem
Isolierkörper mit einer Vielzahl von Klemmkörperaufnahmen für die mit Lötanschlußstiften
zur Verbindung mit einer elektrischen Leiterplatte verbundenen Klemmkörper sowie aus
einer steckbaren Querverbindungsschiene zur elektrischen Verbindung der Lötanschlußstifte
der Schutzleiteranschlüsse.
[0002] Bei umfangreichen elektrischen Schaltungen mit Leiterplatten besteht häufig das Problem,
daß mehrere Schaltungseinheiten (Baugruppen) an den Schutzleiter angeschlossen werden
müssen. Gemäß einschlägiger Sicherheitsnormen ist jedoch das Durchschleifen des Schutzleiters
über die Leiterplatte wegen der zu geringen Kurzschlußstromtragfähigkeit der Leiterbahnen
von gedruckten Schaltungen nicht zugelassen. In der Praxis hilft man sich damit, daß
der Schutzleiter an einem Pol (Klemmstelle) der Anschlußklemme einer Leiterplatte
eingespeist wird und von weiteren Klemmstellen der gleichen Klemmleiste, die mit diesem
Pol elektrisch verbunden sind, sternförmig weitergeführt wird. Hierzu ist jedoch eine
von der Leiterplatte unabhängige elektrische Querverbindung der in die Schutzleitermaßnahme
einbezogenen Klemmkörper notwendig. Diese Klemmkörper müssen dabei in der Klemmleiste
nicht unmittelbar nebeneinanderliegen, sondern können unter Umständen durch als Signal-
oder Spannungsversorgungs-Anschlüsse genutzte Klemmkörper getrennt sein.
[0003] Um das Problem der elektrischen Querverbindung zu lösen, sind bereits Anschlußklemmen
vorgeschlagen worden, bei denen die Querverbindung über die Lötstifte erfolgt. Hierzu
werden die Lötstifte der in die Schutzleitermaßnahme einbezogenen Pole derart verlängert,
daß nach dem Aufstecken der Anschlußklemme auf die Leiterplatte eine von der Leiterplatte
beabstandete, gelochte Querverbindungsschiene aufgesteckt werden kann, die nur noch
die verlängerten Lötanschlußstifte kontaktiert. Die Verlötung der Anschlußklemmleiste
mit der Leiterplatte und der Querverbindungsschiene erfolgt dann in einem Arbeitsgang
über ein Lötbad. Neben der Schwierigkeit der Montage ergibt sich aber auch ein erhöhter
Raumbedarf unterhalb der Leiterplatte.
[0004] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 89 01 873.7 ist darüberhinaus auch bereits ein
Steckverbinder vorgeschlagen worden, bei dem die Lötanschlüsse für die Schutzleiter
jeweils um 90° gegenüber den Lötanschlüssen für die stromführenden Pole abgewinkelt
aus dem Isoliergehäuse herausgeführt und durch eine Schutzleiterquerbrücke von der
Leiterplatte unabhängig miteinander verbindbar sind. Diese Anordnung hat nun wiederum
den Nachteil, daß zur Verbindung der Schutzleiter mit der gedruckten Schaltung ebenfalls
gesonderte Lötanschlußstifte oder sonstige elektrische Verbindungen vorgesehen werden
müssen. Darüberhinaus hat diese Anordnung einen relativ hohen Platzbedarf, da die
aufgesteckte notwendigerweise relativ breitbauende Schutzleiterquerbrücke einen mindestens
gleichen Raumbedarf auf der Leiterplatte hat.
[0005] Darüberhinaus sind auch Anschlußklemmen bekannt geworden, bei denen ein durchgehender,
einstückiger Klemmkörper mit mehreren Buchsenklemmstellen ausgerüstet ist, bei denen
der Klemmkörper selbst die Querverbindung herstellt. Diese Ausführungsform hat jedoch
den Nachteil, daß nur unmittelbar benachbarte Klemmstellen für die Verteilung des
Schutzleiters genutzt werden können.
[0006] Allen diesen Ausführungsformen gemeinsam ist jedoch der Nachteil, daß die Querverbindungen
der Schutzleiteranschlüsse nur fabrikfertig hergestellt werden können, so daß der
Anwender bereits im Vorfeld exakt angeben muß, welche, wie viele und an welcher Stelle
die miteinander verbundenen Schutzleiteranschlüsse angeordnet sein sollen. Dies führt
in der Fertigung zu einer Vielzahl von Kunden-Sonderausführungen und damit hohem Lageraufwand.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Anschlußklemmleiste
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß bei einfachem Aufbau und einfacher
Montage und ohne nennenswert erhöhten Platzbedarf eine von der gedruckten Schaltung
unabhängige Kontaktierung von mindestens zwei oder mehreren Schutzleiteranschlüssen
der Klemmleiste möglich ist.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Verbindungsschiene
ein von unten aufsteckbarer Verbindungskamm mit wahlweise einzeln heraustrennbaren,
die Lötanschlußstifte unter Klemmkontakt umfassenden geschlitzten Zinken ist.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ist es nicht nur möglich, wahlweise einige
der Lötanschlußstifte ohne Kontakt mit der Verbindungsschiene zu lassen, so daß die
entsprechenden Klemmstellen anders genutzt werden können. Das einfache Aufstecken
von unten ermöglicht es - zumindest bei Klemmen deren Isoliergehäuse nicht mit einem
Boden versehen ist - , daß der Verbraucher wahlweise mit einem Griff die Verbindungsschiene
aufstecken kann, wobei er mit Hilfe einer Kneifzange auch beliebige Zinken abtrennen
und damit einzelne Klemmstellen von der Verbindung ausnehmen kann.
[0010] Der zusätzliche Platzbedarf ist dabei minimal, da das Isoliergehäuse über die Klemmkörper
etwas nach unten übersteht, so daß genügend Raum vorhanden ist zur Aufnahme des flachen
Verbindungskamms. Hierbei ist von Vorteil, daß bei den bereits auf dem Markt befindlichen
elektrischen Anschlußklemmleisten auch in der Rückwand des Isolierkörpers entsprechende
Ausnehmungen vorhanden sind, in die die Kammstege versenkt eingelassen werden können,
so daß die Bauhöhe der Klemmleiste nach dem Aufstecken des Verbindungskamms unverändert
bleibt.
[0011] Mit besonderem Vorteil können die Zinken unter einem Winkel ≧ 90° gegenüber der Kammrückenebene
abgewinkelt sein, so daß - bevorzugt ist dabei die 90°-Abwinkelung - der Verbindungskammrücken
nahezu überhaupt nicht über die Rückwand der Anschlußklemmleiste übersteht und somit
auch praktisch kein seitlicher Platzbedarf für den erfindungsgemäßen Verbindungskamm
gegeben ist.
[0012] Wird vom Anwender eine Klemmleiste mit Querverbindung, jedoch mit einem auch von
unten geschlossenen Isoliergehäuse gefordert, so ist auch dieses ohne großen Aufwand
möglich, jedoch geht dabei dann der Vorteil der Montage durch den Kunden verloren.
Hierbei wird vor der Endmontage die Querverbindung fabrikseitig entsprechend dem Kundenwunsch
aufgesteckt und erst danach die Bodenplatte aufgerastet und/oder aufgeschweißt. Eine
Lagervorhaltung entfällt, da der Arbeitsgang "Querverbindung" ohne Schwierigkeit nach
Vorgabe des Kunden in den Montagevorgang eingefügt werden kann.
[0013] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine elektrische Anschlußklemmleiste mit einem aufgesteckten Verbindungskamm
mit einem Isolierkörper ohne Bodenplatte,
- Fig. 2
- einen der Fig. 1 entsprechenden Teilschnitt durch eine Anschlußklemmleiste, deren
Isolierkörper mit einer Bodenplatte versehen ist,
- Fig. 3
- eine Untenansicht der Klemmleiste nach Fig. 1,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung eines Zinkens des Verbindungskamms und
- Fig. 5
- eine perspektivische Teilansicht des Verbindungskamms.
[0014] Die in den Fig. 1 und 3 gezeigte elektrische Anschlußklemmleiste umfaßt ein Isoliergehäuse
1 mit einer Vielzahl von Klemmkörperaufnahmen 2 für den Klemmkörper 3, der im dargestellten
Ausführungsbeispiel als Zughülse ausgebildet ist mit einer Gewindebohrung 4 für eine
Klemmschraube 5, sowie mit einer im Anschlußraum 6 zur Einführung des elektrischen
Leiters angeordneten, als Bügelkörper ausgebildeten Leiterschutzelements 7, das gleichzeitig
den Lötanschlußstift 8 zur Verbindung mit einer elektrischen Leiterplatte bildet.
Die in Fig. 1 links zu sehende Rückseite des Isolierkörpers 1 der Anschlußklemmleiste
ist im unteren Bereich mit Ausnehmungen 9 versehen, die die Stege 19 der geschlitzten
Kammzinken 11 aufnehmen, so daß der Verbindungskamm 10 mit den geschlitzten Zinken
von unten auf die Lötanschlußstifte 8 bis zum Anschlag aufgesteckt werden kann und
im freien Aufnahmeraum des Isoliergehäuses vollständig verschwindet. Auf diese Weise
werden die Lötanschlußstifte 8 unabhängig von der gedruckten Schaltung miteinander
verbunden, ohne die Bauhöhe der Klemmleiste durch das Aufstecken des Verbindungskamms
10 zu verändern und gegebenenfalls das Aufbringen einer isolierenden Bodenplatte 18
zu behindern. Entsprechend der im wesentlichen quadratischen Querschnittsform der
Lötanschlußstifte 8 sind die Schlitze 12 der Zinken mit einer profilierten Ausnehmung
13 versehen, welche den Stift einerseits so aufnimmt, daß eine Längsverschiebung im
nennenswerten Umfang nicht mehr möglich ist, während gleichzeitig durch Einbuchtungen
14 für einen ausreichenden elektrisch kontaktierenden Klemmdruck Sorge getragen wird.
Die Zinken 11 sind gegenüber dem Kammrücken 15 um 90° abgewinkelt, so daß der Kammrücken
sich flach an die Rückseite 17 des Isolierkörpers anlegen kann und somit ein erhöhter
Platzbedarf zur Seite hin nicht gegeben ist.
[0015] Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von der nach den Fig. 1 und 3
nur dadurch, daß der Isolierkörper 1 auf der Unterseite mit einem vorzugsweise aufschnappbaren
Boden 18 versehen ist, so daß es gegebenenfalls notwendig ist, den Verbindungskamm
bereits werksseitig aufzustecken, während im Falle der Anordnung nach den Fig. 1 und
3 der Verbindungskamm vom Benutzer selbst wahlweise aufgesteckt werden kann, wobei
er in diesem Fall dann auch wahlweise einzelne der Zinken 11 abtrennen kann, so daß
die entsprechenden Klemmstellen anders genutzt werden können. In Fig. 3 ist dies anhand
des dritten Zinkens von rechts angedeutet, der an dieser Stelle strichpunktiert in
seiner ursprünglichen Lage angedeutet ist.
1. Elektrische Anschlußklemmleiste, insbesondere Klemmleiste mit mindestens zwei oder
mehr Schutzleiteranschlüssen, bestehend aus einem Isolierkörper mit einer Vielzahl
von Klemmkörperaufnahmen für die mit Lötanschlußstiften zur Verbindung mit einer elektrischen
Leiterplatte verbundenen Klemmkörper sowie aus einer Verbindungsschiene zur elektrischen
Verbindung der Lötanschlußstifte, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsschiene
ein von unten aufsteckbarer Verbindungskamm (10) mit wahlweise einzeln heraustrennbaren,
die Lötanschlußstifte (8) unter Klemmkontakt umfassenden, geschlitzten Zinken (11)
ist.
2. Elektrische Anschlußklemmleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinken
(11) unter einem Winkel ≧ 90° gegenüber der Ebene des Kammrückens (19) abgewinkelt
sind.
3. Elektrische Anschlußklemmleiste nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Rückwand des Isoliergehäuses (1) Ausnehmungen (9) vorgesehen sind, die die
Stege (19) der geschlitzten Kammzinken (11) versenkt aufnehmen.