[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur baustellenseitigen Herstellung von pumpfähigen
Mörtelmassen, bestehend aus einer Schneckenmischvorrichtung, der über einen Einfülltrichter
Trockenmaterial und über einen in Förderrichtung auf den Einfülltrichter folgenden
Anschlußstutzen eine dosierte Wassermenge jeweils kontinuierlich zuführbar sind, und
aus einer der Schneckenmischvorrichtung nachgeschalteten Schneckenpumpe.
[0002] Eine derartige Vorrichtung wurde diesseits mit der nicht vorveröffentlichten deutschen
Patentanmeldung P 41 19 261.3 vorgeschlagen. Sie wird mit Trockenmörtel beschickt,
der, abgesehen von der noch notwendigen, in der Vorrichtung erfolgenden Wasserzugabe,
verwendungsfertig vorgemischt ist und unterscheidet sich von dem vorbekannten Stand
der Technik dadurch, daß sie pumpfähige Mörtelmassen kontinuierlich zu liefern vermag.
Hierzu umfaßt die Schneckenmischvorrichtung mehrere Mischzonen, nämlich einen gleichachsig
zu der Schneckenpumpe angeordneten Schneckenmischer, der gemeinsam mit der Schneckenpumpe
angetrieben wird, sowie oberhalb und parallel zu dieser Einheit einen gegensinnig
dazu arbeitenden Schneckenförderer, der zwischen seiner mit dem Trockenmörtel beschickbaren
Einlaßöffnung und seiner mit der darunter angeordneten Einheit verbundenen Auslaßöffnung
ein Schneckenorgan hat, das aus der Aufeinanderfolge einer Förderschnecke, einer Dosierschnecke
und einer Vormischschnecke auf einer gemeinsamen Welle besteht.
[0003] Gesteuert von entsprechenden Füllstandsmeldern bei gleichzeitiger dosierter Wasserzufuhr
liefert die beschriebene Vorrichtung in erster Linie Fließestrich gleichbleibender
Konsistenz. Sofern allerdings mit dieser Vorrichtung Putz- oder Mauermörtel, der im
Vergleich zu Fließestrich wesentlich dickflüssiger ist, hergestellt werden soll, sind
neben einem Austausch der Schneckenpumpe gegen ein entsprechend leistungsfähigeres
Aggregat weitere Umbauten, nämlich ein Austausch aller vorgeordneten Mischorgane gegen
solche anderer Bauart erforderlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der einleitend angegebenen
Gattung sowie deren Umbau von der Herstellung von Fließestrich auf die Erzeugung von
Putz- und Mauermörtel und umgekehrt zu vereinfachen.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schneckenmischvorrichtung
und die Schneckenpumpe gleichachsig hintereinander längs einer in Förderrichtung fallenden
Achse angeordnet sind, die mit der Horizontalen einen Winkel zwischen 10° und 30°
einschließt, daß die Schneckenmischvorrichtung und die Schneckenpumpe ein gemeinsames
Antriebsaggregat haben und daß das Mischorgan der Schneckenmischvorrichtung lediglich
zwei Abschnitte umfaßt, von denen der erste Abschnitt im wesentlichen für die Förderung
des als Trockenmörtel zugegebenen Trockenmaterials bis zu dem Wasseranschlußstutzen
und der zweite Abschnitt für die Mischung des Trockenmörtels mit dem Wasser ausgebildet
sind.
[0006] Die vorgeschlagene Vorrichtung ist mithin wesentlich einfacher aufgebaut als die
Vorrichtung der einleitend angegebenen Art. Insbesondere genügt zum Mischen und Pumpen
ein einziger (Getriebe-) Antriebsmotor. Des weiteren vereinfacht sich die Umrüstung
der Vorrichtung von der Herstellung von Fließestrich auf die Herstellung von Putz-
und Mauermörtel (und umgekehrt) ganz erheblich. Zusätzlich zu dem ohnehin erforderlichen
Austausch der Schneckenpumpe braucht nur noch das einzige Mischorgan ausgewechselt
zu werden.
[0007] Die vorgeschlagene Vorrichtung ist wegen ihres einfachen Aufbaus besonders leicht
transportabel. Bei einer praxisgerechten Ausführungsform läuft das Mischorgan mit
einer Drehzahl von 150 bis 300 U/min und die Schneckenpumpe liefert 70 bis 100 Liter
Mörtelmasse pro Minute.
[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung, die sowohl deren Reinigung als auch
deren Umrüstung beschleunigt, ist im Anspruch 2 angegeben.
[0009] Durch die Ausführungsform nach Anspruch 3 wird eine besonders gleichmäßige Beschickung
des Mischorgans mit dem Trockenmörtel erreicht und dadurch die Mischgüte verbessert.
[0010] Die Ausführungsform nach Anspruch 4 bezieht sich auf die Ausgestaltung des Mischorgans
zur Herstellung von Spritzputz (oder Mauermörtel).
[0011] Demgegenüber bezieht sich die Ausführungsform nach Anspruch 5 auf die Ausgestaltung
des Mischorgans zur Herstellung von im Verhältnis zu Putz- oder Mauermörtel wesentlich
dünnflüssigerem Fließestrich.
[0012] Die Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5 benötigt verwendungsfertig mit Sand vorgemischtes
Trockenmaterial, das z.B. aus einem auf der Baustelle aufgestellten Silo stammt, unter
dessen Auslauf die Vorrichtung mit ihrem Einfülltrichter positioniert ist. Unter anderem
wegen der Transportkosten ist allerdings dieses verwendungsfertig angelieferte, zu
etwa 50% aus Sand bestehende Trockenmaterial teurer als auf der Baustelle im selben
Verhältnis aus Sand und Bindemittel (z.B. Rezepturen auf der Basis von Zement und/oder
Anhydrit) hergestellte Mörtelmassen.
[0013] Der Erfindung liegt daher die weitere Aufgabe zugrunde, die vorgeschlagene Vorrichtung
dahingehend zu verbessern, daß sie wahlweise auch zur Herstellung von pumpfähigen
Mörtelmassen, insbesondere Fließestrich, aus trockenem Bindemittel und getrennt davon
zugegebenem Sand verwendet werden kann.
[0014] Diese Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der einleitend angegebenen Gattung dadurch
gelöst, daß die Schneckenmischvorrichtung und die Schneckenpumpe gleichachsig hintereinander
längs einer in Förderrichtung fallenden Achse angeordnet sind, die mit der Horizontalen
einen Winkel zwischen 10° und 30° einschließt, daß die Schneckenmischvorrichtung und
die Schneckenpumpe ein gemeinsames Antriebsaggregat haben, daß das Mischorgan der
Schneckenmischvorrichtung zwei Abschnitte umfaßt, von denen der erste Abschnitt im
wesentlichen für die Förderung des als Bindemittel zugegebenen Trockenmaterials bis
zu dem Wasseranschlußstutzen und der zweite Abschnitt für die Mischung des Bindemittels
mit dem Wasser ausgebildet sind, und daß die Schneckenmischvorrichtung in Höhe des
zweiten Abschnitts ihres Mischorgans in ihrem rohrförmigen Mantel oberseitig eine
Öffnung zur Beschickung mit Sand hat.
[0015] Diese Vorrichtung kann in der gleichen Weise weiter ausgestaltet sein, wie zuvor
unter Bezugnahme auf die Ansprüche 2 bis 5 für die Vorrichtung nach dem Anspruch 1
angegeben.
[0016] Es hat sich gezeigt, daß die Vorrichtung sich besonders zur Herstellung von Fließestrich
aus Bindemittel, Wasser und getrennt davon nachfolgend in die Mischzone eingebrachtem
Sand eignet. Dementsprechend wird als Mischorgan dasjenige nach Anspruch 5 bevorzugt.
Dieser erfinderischen Verbesserung der zuvor erläuterten, mit verwendungsfertig mit
Sand vorgemischtem Trockenmaterial arbeitenden Vorrichtung liegt die Erkenntnis zugrunde,
daß dann, wenn der Durchsatz (die Förderleistung) der Schneckenpumpe größer ist als
die Förderleistung der vorgeordneten Mischvorrichtung, die Mischzone nur teilweise
mit Material gefüllt ist. Die Mischzone enthält also luftgefüllte Hohlräume, häufig
in Form voneinander getrennter Luftpolster, die sich mit der benötigten Sandmenge
gewissermaßen auffüllen lassen. Überraschend ist, daß sich auf diese Weise trotz der
sehr kurzen Mischstrecke eine homogene, pumpfähige Mörtelmasse erzeugen läßt. Grundsätzlich
lassen sich die für die Einspeisung des Sandes benötigten Lufthohlräume dadurch schaffen,
daß die bei gegebener Antriebsdrehzahl der gemeinsamen Welle der Schneckenmischvorrichtung
und der Schneckenpumpe einen aus Trockenmörtel und Wasser erzeugten, kontinuierlichen
Strom an Mörtelmasse liefernde Schneckenpumpe gegen eine solche höherer Förderleistung
ausgetauscht wird. Vorteilhafter ist es jedoch, lediglich die Antriebsdrehzahl entsprechend
zu erhöhen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß von einer bestimmten Drehzahl an die
aus dem Einfülltrichter in die Schneckenmischvorrichtung geförderte Materialmenge
- entgegen dem, was man erwarten würde - im wesentlichen konstant bleibt, insbesondere
wenn es sich um sehr feinkörniges Material handelt, so daß durch eine Steigerung der
Drehzahl lediglich die Förderleistung der Schneckenpumpe erhöht wird, wodurch die
benötigten Luftzwischenräume geschaffen werden. Je nach Auslegung des Durchmessers
der Schneckenmischvorrichtung und der geometrischen Form deren Mischorgans tritt der
genannte Effekt z.B. bei einer Drehzahl von 200 U/min ein, so daß eine Steigerung
der Drehzahl über diesen Wert zu den angestrebten Luftpolstern in dem Bindemittel/Wasser-Gemisch
führt.
[0017] Gemäß dem Anspruch 7 ist oberhalb der in dem Mantel der Schneckenmischvorrichtung
vorgesehenen Sandbeschickungsöffnung ein Sandbeschickungstrichter angeordnet.
[0018] Die benötigte Sandmenge kann in den Sandbeschickungstrichter geschaufelt werden.
Ein gleichbleibendes Mischungsverhältnis läßt sich dadurch jedoch nur schlecht erzielen.
Deshalb wird gemäß Anspruch 8 bevorzugt, daß der Sandbeschickungstrichter einen rohrförmigen
Trichterhals hat, und daß in dem Trichterhals eine Sandförderschnecke vorgesehen ist,
die mittels eines oberhalb des Sandbeschickungstrichters angeordneten Getriebemotors
antreibbar ist. Mit der Sandförderschnecke kann ein dem Verlauf der Trichterinnenwand
folgender Sandschaber oder ein anderes Rührorgan kombiniert sein, das dafür sorgt,
daß der ggf. feuchte Sand gleichmäßig nachsackt. Die Drehzahl der Sandförderschnecke
wird so festgelegt, daß sie das gewünschte Mischungsverhältnis, z.B. 1 : 1, von Bindemittel
zu Sand ergibt.
[0019] Der Sandbeschickungstrichter kann in beliebiger Weise, z.B. auch selbsttätig aus
einem Silo unter Verwendung an sich bekannter Füllstandsmelder in dem Trichter mit
Sand gefüllt gehalten werden. Eine einfachere Möglichkeit ist im Anspruch 9 angegeben
und sieht vor, daß an der Einlauföffnung des Sandbeschickungstrichters ein Dosierförderband
für den Sand endet. Geeignete Dosierförderbänder sind an sich bekannt. Sie haben auf
der Aufgabeseite einen Schacht, in den der Sand z.B. eingeschaufelt wird. Über einen
Spalt einstellbaren Querschnitts läßt sich die von dem mit konstanter Geschwindigkeit
laufenden Band je Zeiteinheit abtransportierte Sandmenge einstellen.
[0020] Es empfiehlt sich, das Abgabeende des Dosierförderbandes mit dem Sandeinfülltrichter
verbindbar auszubilden. Dies ist gemäß Anspruch 10 in der Weise möglich, daß der Sandbeschickungstrichter
mit lotrechter Mittelachse angeordnet ist und eine um seine Mittelachse drehbare Halterung
für das Abgabeende des Dosierförderbandes trägt, an der auch der Getriebemotor für
die Sandförderschnecke montiert ist. Die Halterung kann somit in die sich nach den
örtlichen Gegebenheiten richtende Stellung gebracht werden, in der sich das Dosierförderband
befindet.
[0021] In der Zeichnung sind die Vorrichtungen nach der Erfindung in beispielsweise gewählten
Ausführungsformen schematisch vereinfacht dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine teilweise im Schnitt gehaltene Seitenansicht einer Vorrichtung, die zur Beschickung
mit Trockenmörtel ausgebildet ist,
- Fig. 2
- ein für die Herstellung von Spritzputz oder Mauermörtel geeignetes Mischorgan für
die Vorrichtung nach Fig. 1,
- Fig. 3
- ein für die Herstellung von Fließestrich geeignetes Mischorgan für die Vorrichtung
nach Fig. 1, und
- Fig. 4
- eine der Darstellung in Fig. 1 entsprechende Seitenansicht einer weiterentwickelten
Vorrichtung, die auch wahlweise mit Bindemittel und Sand beschickt werden kann.
[0022] Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 ist der trichterförmige Auslauf 1 eines im übrigen
nicht dargestellten Trockenmörtelsilos über ein elastisches Zwischenstück 2, z.B.
einen kurzen Schlauchabschnitt oder einen elastischen Balg, mit einer Öffnung im Deckel
3a eines Einfülltrichters 3 verbunden, der in eine Schneckenmischvorrichtung 4 mündet.
Die Schneckenmischvorrichtung 4 enthält ein Mischorgan 5, das in Figur 2 dargestellt,
jedoch wahlweise auch gegen das in Figur 3 wiedergegebene Mischorgan 9 auswechselbar
ist. Das Mischorgan 5 ist über einen nur schematisch angedeuteten Elektromotor 6 mit
nachgeschaltetem Getriebe 6a mit einer konstanten Drehzahl von einigen Hundert Umdrehungen
Pro Minute antreibbar. An die Ausgangsseite der Schneckenmischvorrichtung 4 ist eine
Schneckenpumpe 7 an sich bekannte Bauart angeflanscht, deren Förderschnecke drehfest
mit dem Mischorgan 5 verbunden ist. Die Schneckenpumpe 7 fördert in Richtung einer
Rohr- oder Schlauchleitung 8, die zum Verwendungsort führt. Die Schneckenmischvorrichtung
4 und die Scheckenpumpe 7 sind mithin gleichachsig hintereinander längs einer in Förderrichtung
fallenden Achse angeordnet, die mit der Horizontalen einen Winkel α zwischen 10° und
30° einschließt.
[0023] Die Vorrichtung ist insgesamt auf einem nur symbolisch angedeuteten Fahrgestell 10
montiert. Zum Transport wird das elastische Zwischenstück 2 entweder von dem Siloauslauf
1 oder von dem Schacht 3 gelöst.
[0024] Um zu verhindern , daß der Trockenmörtel aus dem Silo direkt in die Schneckenmischvorrichtung
4 fällt (was zu Betriebsstörungen führen könnte), hat der Trichter 3 eine als Rutsche
wirkende Wand 3b. Diese im wesentlichen quer zur Förderrichtung verlaufende, dem Motor
6 benachbarte Wand 3b schließt daher mit der Senkrechten einen Winkel β z.B. im Bereich
von 30° bis 50° ein. Die Einfüllöffnung im Deckel 3a des Trichters 3 befindet sich
oberhalb der Wand 3b, so daß der Werktrockenmörtel von oben zunächst auf die Wand
3b trifft und sodann längs dieser abwärts in die Schneckenmischvorrichtung 4 gleitet.
Dort wird er durch das Mischorgan 5 zunächst in Richtung eines durch einen Anschlußstutzen
11 symbolisierten Wasserzulaufes gefördert, sodann gründlich mit Wasser durchgemischt
und teils unter dem Einfluß des Mischorgans 5, teils unter dem Einfluß der Schwerkraft
der Schneckenpumpe 7 zugeführt. Währenddessen wird über den Wasseranschlußstutzen
11 und eine symbolisch dargestelle Leitung 12 Wasser aus einer Dosiervorrichtung 13
kontinuierlich in dosierter Menge eingespeist. Die Dosiervorrichtung 13, die von beliebiger
bekannter Bauart sein kann, ist mit dem örtlichen Wassernetz über ein Magnetventil
14 verbunden, das gleichzeitig als Druckminderventil ausgebildet sein kann.
[0025] Neben der Dosiervorrichtung 13 ist symbolisch ein elektrischer Schaltschrank 15 angedeutet,
der die Gesamtvorrichtung steuert, insbesondere in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal
eines an bzw. in dem Trichter 3 an geeigneter Stelle angeordneten Füllstandsmelders
16. Dieser sorgt dafür, daß der Trichter 3 ständig ausreichend mit Trockenmörtel gefüllt
ist. Hierzu kann der Füllstandsmelder 16 z.B. das Einschalten eines Rüttlers in dem
darüber befindlichen Silo oder das Öffnen eines Schiebers am Siloauslauf auslösen,
wenn der vorgegebene Füllstand unterschritten ist. Diese Einzelheiten sind, da an
sich bekannt und nicht zur Erfindung gehörig, nicht dargestellt.
[0026] Trotz ihres einfachen Aufbaus kann mit der Vorrichtung nach Figur 1 Putz- oder Mauermörtel
ebensogut wie Fließestrich hergestellt werden. Dies gelingt durch die Verwendung von
an das jeweilige Material angepaßten, speziell gestalteten Mischorganen, die sehr
leicht gegeneinander austauschbar sind, zusammen mit dem in jedem Falle erforderlichen
Auswechseln der Schneckenpumpe 7, die im Falle der Herstellung von Putz- oder Mauermörtel
wesentlich leistungsfähiger sein muß als im Fall der Herstellung von Fließestrich,
da letzterer von dünnflüssigerer Konsistenz als z.B. Spritzputz ist. Zur leichten
Auswechselbarkeit des Mischorgans ist das aus dem Elektromotor 6 und dem Getriebe
6a bestehende Antriebsaggregat abschwenkbar mit dem Gehäuse der Schneckenmischvorrichtung
4 verbunden (nicht dargestellt). Außerdem ist das Mischorgan sowohl mit der Welle
des Antriebsaggregats als auch mit der Antriebsseite der Förderschnecke der Schneckenpumpe
7 über einfache Klauen kraftschüssig verbunden.
[0027] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Mischorgan 5 dient zur Herstellung von Putz-
oder Mauermörtel. Es umfaßt hierzu gemäß Fig. 2 einen ersten Abschnitt 51 aus einer
durchgehenden Schnecke 50 mit etwa 3½ Windungen sowie einen zweiten Abschnitt 52 etwa
gleicher Länge aus Segmenten 53 einer Schnecke von gegenüber der erstgenannten Schnecke
größerer Steigung. Durch die relativ große Steigung der Schneckensegmente 53 des zweiten
Abschnitts 52 wird ein besonders guter Mischeffekt erzielt. Gleichzeitig verhindern
die vorzugsweise periodischen Zwischenräume 54, daß diese große Steigung auch eine
entsprechend große Fördergeschwindigkeit in axialer Richtung bewirkt. Durch eine zu
hohe Fördergeschwindigkeit würde nämlich die Mischzeit zu kurz ausfallen, um eine
homogene Durchmischung zu erreichen. Wichtig für die Funktion ist auch ein axialer
Steg 55, der die Umfangsränder axial aufeinanderfolgender Segmente 53 verbindet und
einen Wandschaber bildet. Der erste Abschnitt 51 entspricht im wesentlichen dem Trockenbereich
der Schneckenmischvorrichtung 4, der zweite Abschnitt 52 deren Naßbereich.
[0028] Das in Figur 3 dargestellte Mischorgan 9 dient demgegenüber zur Herstellung von Fließestrich.
Es umfaßt ebenfalls zwei funktionell unterschiedliche Abschnitte. Der erste Abschnitt
51 hat einzelne, flache Mischflügel 90, die jeweils gegen die Radialebene um einen
der (wie im Fall der Fig. 2 von rechts nach links verlaufenden) Förderrichtung und
der angestrebten Fördergeschwindigkeit angepaßten Winkel angestellt sind. Hieran schließt
sich der zweite Abschnitt 92 an, der dem Naßbereich entspricht und aus ähnlichen Mischflügeln
93 besteht, von denen jeweils zwei in der gleichen Axialebene liegende, benachbarte
Mischflügel ein Paar bilden, dessen Umfangsbereiche über einen axialen Steg 95 verbunden
sind. Insgesamt sind vier derartige Stege 95 vorgesehen, die gleichmäßig über den
Umfang des Mischorgans 9 verteilt angeordnet sowie um je eine Steglänge in axialer
Richtung versetzt sind. Die Funktion der Stege 95 entspricht derjenigen des Steges
55 in Figur 2. Die im Vergleich zu Figur 2 großen Zwischenräume 94 zwischen den Mischflügeln
90 bis 93 sind auf die relativ dünnflüssige Konsistenz von Fließestrich abgestellt,
verhindern also einen zu hohen Druckaufbau am Eingang der Schneckenpumpe 7 in Figur
1.
[0029] An den beidseitigen Enden der Mischorgane 5 in Figur 2 und 9 in Figur 3 erkennt man
die antriebs- und abtriebsseitigen Kupplungselemente in Form von steg- oder klauenartigen
Mitnehmern 41 bzw. 42.
[0030] In Fig. 4 ist eine Weiterentwicklung der Vorrichtung nach Fig. 1 dargestellt. Diese
weiterentwickelte Vorrichtung dient zur Herstellung von pumpfähigen Mörtelmassen aus
Bindemittel und Sand, insbesondere zur Herstellung von Fließestrich. Deshalb ist die
Schneckenmischvorrichtung 4 hier mit dem Mischorgan 9 gemäß Fig. 3 ausgestattet. Alle
übrigen, bereits in Fig. 1 dargestellten Teile der Vorrichtung sind mit den gleichen
Bezugszeichen wie dort versehen. Während jedoch die Vorrichtung nach Fig. 1 über ihren
Einfüllschacht 3 mit verwendungsfertig vorgemischtem Trockenmörtel beschickt wird,
ist die Vorrichtung nach Fig. 4 in erster Linie zur baustellenseitigen Herstellung
einer pumpfähigen Mörtelmasse, hier Fließestrich, aus Bindemittel und Sand vorgesehen.
Das Bindemittel kommt aus einem oberhalb des trichterförmigen Auslaufes 1 vorzustellenden
Silo. Der Sand stammt von der Baustelle und wird über einen Sandbeschickungstrichter
20 zugegeben, dessen rohrförmiger Hals 20a oberhalb einer Öffnung 4a im Mantel der
Schneckenmischvorrichtung 4 mündet. Die Öffnung 4a befindet sich in Förderrichtung
stromab von dem Wasseranschlußstutzen 11.
[0031] Der Trichter 20 ist lösbar auf einem kastenförmigen Aufsatz 21 montiert.
[0032] Der Sand wird dem Trichter 20 mittels eines nur symbolisch dargestellten, an sich
bekannten Dosierförderbandes 22 zugeführt, das aus einem in der Regel trichterförmigen
Beschickungsschacht 23 Sand in einer Menge abführt, die über eine in Richtung des
dargestellten Doppelpfeiles verstellbare Blende 23a einstellbar ist. Das Dosierförderband
22 stützt sich mit seinem Abgabeende auf einer Halterung 24 ab, die drehbar (nicht
dargestellt) auf dem Oberrand des Trichters 20 angeordnet ist und außerdem einen Getriebemotor
25 trägt, der eine in dem Trichterhals 20a angeordnete Sandförderschnecke 26 antreibt.
Diese hat an ihrer Einlaufseite einen Steg 26a, der sich in geringem Abstand parallel
zu der Innenwand des Sandbeschickungstrichters 20 erstreckt und, da er mit der Sandförderschnecke
26 umläuft, als Sandschaber wirkt. Die Drehzahl des Getriebemotors 25 und damit der
Sandförderschnecke 26 ist so gewählt, daß sich das gewünschte Mischungsverhältnis
von z.B. 1 : 1 von Bindemittel zu Sand ergibt. Diese Drehzahl kann bei 40 bis 60 U/min
liegen, während die Drehzahl des Antriebsaggregats 6, 6a, das das Bindemittel zuführt,
einen Wert von beispielsweise zwischen 200 bis 400 U/min haben kann. Die über das
Dosierförderband 22 dem Sandbeschickungstrichter 20 zugeführte Sandmenge wird so eingestellt,
daß in letzterem ständig genügend Sand vorhanden ist.
[0033] Die verbesserte Vorrichtung nach Fig. 4 kann selbstverständlich auch mit verwendungsfertig
vorgemischtem Werktrockenmörtel beschickt werden. Die zuvor beschriebenen Teile für
die Zuführung von Sand sind dann funktionslos. Der Sandbeschickungstrichter 20 kann
an seinem Platz verbleiben oder von dem Aufsatz 21 gelöst und dieser durch einen entsprechenden
Deckel verschlossen werden.
1. Vorrichtung zur baustellenseitigen Herstellung von pumpfähigen Mörtelmassen, bestehend
aus einer Schneckenmischvorrichtung (4), der über einen Einfülltrichter (3) Trockenmaterial
und über einen in Förderrichtung auf den Einfülltrichter folgenden Anschlußstutzen
(11) eine dosierte Wassermenge jeweils kontinuierlich zuführbar sind, und aus einer
der Schneckenmischvorrichtung (4) nachgeschalteten Schneckenpumpe (7), dadurch gekennzeichnet, daß die Schneckenmischvorrichtung (4) und die Schneckenpumpe (7) gleichachsig hintereinander
längs einer in Förderrichtung fallenden Achse angeordnet sind, die mit der Horizontalen
einen Winkel (α) zwischen 10° und 30° einschließt, daß die Schneckenmischvorrichtung
(4) und die Schneckenpumpe (7) ein gemeinsames Antriebsaggregat (6, 6a) haben, und
daß das Mischorgan (5; 9) der Schneckenmischvorrichtung zwei Abschnitte (51, 52; 91,
92) umfaßt, von denen der erste Abschnitt (51; 91) im wesentlichen für die Förderung
des als Trockenmörtel zugegebenen Trockenmaterials bis zu dem Wasseranschlußstutzen
(11) und der zweite Abschnitt (52; 92) für die Mischung des Trockenmörtels mit dem
Wasser ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischorgan (5; 9) der
Schneckenmischvorrichtung (4) zur leichten Auswechselbarkeit mit der Welle der Schneckenpumpe
(7) und mit der Welle des Antriebsaggregats (6, 6a) jeweils über Klauen (41, 42) in
Eingriff steht, und daß das Antriebsaggregat (6, 6a) abschwenkbar oder rasch lösbar
mit dem Gehäuse der Schneckenmischvorrichtung (4) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen
quer zur Förderrichtung verlaufende, dem Antriebsaggregat (6, 6a) benachbarte Wand
(3b) des Einfülltrichters (3) zur Zuführung des Trockenmaterials gegen die Senkrechte
um einen Winkel (β) von ca. 30° bis 40° geneigt ist, so daß der Trichter (3) sich
nach oben erweitert, und daß der Trichter (3) eine Einfüllöffnung hat, deren projizierte
Fläche auf diese geneigte Wand (3b) fällt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zur Herstellung von Spritzputz, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (91) des Mischorgans (5) aus einer durchgehenden
Schnecke (50) mit zwei bis vier Windungen besteht, und daß der zweite Abschnitt (52)
aus einer periodisch unterbrochenen Schnecke etwa gleicher Länge jedoch größerer Steigung
mit zwei bis drei Windungen sowie einem axialen, die entsprechenden Umfangsbereiche
axial aufeinanderfolgender Schneckensegmente (53) verbindenden, einen Wandschaber
bildenden Steg (55) besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zur Herstellung von Fließestrich, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (91) des Mischorgans (9) aus einzelnen, flachen
Mischflügeln (90) besteht, die jeweils gegen die Radialebene um einen der Förderrichtung
und der Fördergeschwindigkeit angepaßten Winkel angestellt sind, und daß der zweite
Abschnitt (92) aus ähnlichen Mischflügeln (93) besteht, von denen jeweils zwei in
der gleichen Axialebene liegende, benachbarte Flügel ein Paar bilden, dessen Umfangsbereiche
über einen axialen Steg (95) verbunden sind, und daß mindestens zwei derartige Stege
(95) um ca. 180° in Umfangsrichtung und vorzugsweise um eine Steglänge in axialer
Richtung versetzt angeordnet sind.
6. Vorrichtung insbesondere nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und/oder nach einem
der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneckenmischvorrichtung (4) und die Schneckenpumpe (7) gleichachsig hintereinander
längs einer in Förderrichtung fallende Achse angeordnet sind, die mit der Horizontalen
einen Winkel (α) zwischen 10° und 30° einschließt, daß die Schneckenmischvorrichtung
(4) und die Schneckenpumpe (7) ein gemeinsames Antriebsaggregat (6, 6a) haben, daß
das Mischorgan (5; 9) der Schneckenmischvorrichtung zwei Abschnitte (51, 52; 91, 92)
umfaßt, von denen der erste Abschnitt (51; 91) im wesentlichen für die Förderung des
als Bindemittel zugegebenen Trockenmaterials bis zu dem Wasseranschlußstutzen (11)
und der zweite Abschnitt (52; 92) für die Mischung des Bindemittels mit dem Wasser
ausgebildet sind, und daß die Schneckenmischvorrichtung (4) in Höhe des zweiten Abschnitts
(52; 92) ihres Mischorgans (5; 9) in ihrem rohrförmigen Mantel oberseitig eine Öffnung
(4a) zur Beschickung mit Sand hat.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich in die Sandbeschickungsöffnung
(4a) ein Sandbeschickungstrichter (20) entleert.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sandbeschickungstrichter
(20) einen rohrförmigen Trichterhals (20a) hat, und daß in dem Trichterhals 20a eine
Sandförderschnecke (26) vorgesehen ist, die mittels eines oberhalb des Sandbeschickungstrichters
(20) angeordneten Getriebemotors (25) antreibbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Einlauföffnung
des Sandbeschickungstrichters (20) ein Dosierförderband (22) für den Sand endet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Sandbeschickungstrichter
(20) mit lotrechter Mittelachse angeordnet ist und eine um diese Mittelachse drehbare
Halterung (24) für das Abgabeende des Dosierförderbandes (22) trägt, an der auch der
Getriebemotor (25) für die Sandförderschnecke (26) montiert ist.