Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug für Handwerkzeugmaschinen nach der Gattung des
Hauptanspruchs.
[0002] Solche Werkzeuge und entsprechende Werkzeugaufnahmen sind durch die EP 433 876 A1
bereits bekannt. Daneben existieren am Markt noch eine Reihe ähnlicher Werkzeugaufnahmen
und Werkzeugschaftausbildungen, die sich vor allem durch die Anordnung und Formgebung
der Drehmitnehmer bzw. Drehmitnahmenuten unterscheiden.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Werkzeug mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat
den Vorteil, daß solcher Art ausgebildete Werkzeuge universell in fast alle gängigen
Werkzeughalter eingesetzt werden können bei gleichzeitig materialschonender Drehmomentübertragung
auf das Werkzeug. Alternativ dienen dabei entweder die zylindrischen Abschnitte der
Verriegelungsnuten oder die Drehmitnahmenuten selbst der Drehmomentübertragung. Durch
die unsymmetrische Anordnung der Drehmitnahmenuten bezüglich der durch die Verriegelungsnuten
und durch die Längsachse des Werkzeugschaftes gelegten Mittelebene wird sichergestellt,
daß zwischen den drehmomentübertragenden Flanken der Drehmitnahmenuten und der in
Drehrichtung davor liegenden Verriegelungsnut ausreichend Material des Schaftes verbleibt,
so daß es auch nach erheblichem Verschleiß an den Nutflanken nicht unter Belastung
wegbricht.
[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Werkzeugs möglich. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn die sich teilweise gegenüberliegenden Drehmitnabmenuten gleiche Volumina
aufweisen. Es hat sich durch Untersuchungen gezeigt, daß bei verschiedenen in Frage
kommenden Werkzeughaltervarianten die drehmomentübertragenden Mitnehmer an derselben
Stelle am Werkzeugschaft eingreifen. Daher sind vorteilhafterweise die drehmomentübertragenden
Flanken im Werkzeugschaft an den Ort (Winkellage) und die Form dieser Mitnehmer angepaßt.
Von weiterem Vorteil ist eine Verriegelungsnut mit einem voreilenden zylinderförmigen
Abschnitt, über den bei einigen Werkzeughaltervarianten ebenfalls Drehmomente übertragen
werden.
Zeichnung
[0005] Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Figur 1 zeigt eine Längsansicht
eines Werkzeugschaftes, Figur 2 zeigt vergrößert einen Querschnitt durch einen Werkzeugschaft
und eine Werkzeugaufnahme mit Blickrichtung vom Schaftende zum Werkzeugkopf. Figur
3 zeigt ebenfalls im Querschnitt den Schaft für ein zweites Ausführungsbeispiel.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0006] Ein Werkzeugschaft 2 nach den Figuren 1 und 2 weist zentral eine sich in Schaftlängsrichtung
ertreckende Mittelachse 3 auf. Parallel zur Mittelachse 3 erstreckt sich am Umfang
des Schaftes 2 eine an beiden axialen Enden geschlossene Verriegelungsnut 4. Diese
kann bei Bedarf durch eine diametral gegenüberliegende zweite Verriegelungsnut 5 ergänzt
oder ersetzt sein, die in Fig. 2 gestrichelt eingezeichnet ist. Die Verriegelungsnut
4 hat in Drehrichtung 6 des Schaftes 2 voreilend einen Abschnitt 7, dessen Nutgrund
8 von einem Abschnitt eines Zylindermantels gebildet wird. Der Abschnitt 7 endet dort,
wo er von dem Radius 9 durch die Mittelachse 3 des Schaftes 2 rechtwinklig geschnitten
wird. An den Abschnitt 7 kann sich spiegelbildlich zu dem Radius 9 ein rückwärtiger
Abschnitt 10 anschließen, so daß der Radius 9 durch die Mitte der Verriegelungsnut
4 verläuft. Der Abschnitt 10 kann aber auch eine andere zweckmäßige Form aufweisen,
insbesondere weiter ausgeschnitten sein. Der Radius 9 spannt zusammen mit der Mittelachse
3 eine Mittelebene 11 durch den Schaft 2 auf, die den Nutgrund 8 der Verriegelungsnut
4 und/oder 5 an der tiefsten Stelle schneidet.
[0007] Beidseitig der Mittelebene 11 ist je eine zum Schaftende hin offene Drehmitnahmenut
12, 13 angeordnet, welche unterschiedlich tief sind und beide etwa radial verlaufende,
drehmomentübertragende Flanken 14, 15 aufweisen. Diese Flanken 14, 15 bilden in Drehrichtung
6 des Schaftes 2 gesehen jeweils die vordere Begrenzung der Drehmitnahmenuten 12,
13. Diese Flanke 14 der etwas flacheren Drehmitnahmenut 12 liegt in Drehrichtung von
der Mittelebene 11 gemessen auf einem Winkel α von 126°. Die Flanke 15 der etwas tieferen
Drehmitnahmenut 13 liegt in gleicher Weise - also in Figur 2 von der Mittelebene 11
nach unten - gemessen auf einem Winkel β von 105°. Daraus ergeben sich von der Mittelebene
11 aus betrachtet entgegen der Drehrichtung 6 für die Flanke 14 der flacheren Nut
12 ein Winkeln γ' von 54° und für die Flanke 15 der tieferen Nut 13 ein Winkel δ'
von 75°.
[0008] Rückwärtig werden die Drehmitnahmenuten 12, 13 durch nicht drehmomentübertragende
Flanken 16, 17 begrenzt. Diese verlaufen vorzugsweise ebenfalls in radialer Richtung
und sind beim ersten Ausführungsbeispiel so gelegt, daß die Volumen und damit bei
gleicher Nutlänge auch die Querschnittsflächen der Drehmitnahmenuten 12, 13 gleich
sind. Mit Volumen ist der Rauminhalt des zur Erzeugung der Nut aus dem vollen Schaft
zu entfernenden Materials gemeint. In Figur 2 führt das zu Winkeln γ, δ von jeweils
etwa 53° für die Flanken 16 und 17. Das heißt, die Flanken 15 und 17 der tieferen
Drehmitnabmenut 13, der die Verriegelungsnut 4 in Drehrichtung vorgelagert ist, sind
gegenüber der Mittelebene 11 um unterschiedliche Winkelbeträge δ, δ' versetzt. Dabei
sind die rückwärtigen unbelasteten Flanken 16, 17 gegenüber der Mittelebene 11 in
Drehrichtung gesehen um einen geringeren Winkel γ, δ versetzt als die jeweils zugehörige
drehmomentübertragende Flanke 14, 15 mit ihrem Winkel γ', δ' von der Mittelebene 11
in entgegengesetzt zur Drehrichtung gesehen. Die Drehmitnahmenuten 12, 13 weisen jeweils
einen konvexen, zylinderabschnittförmigen Nutgrund 18, 19 auf, der jedoch auch eine
davon abweichende Form aufweisen kann.
[0009] Zwischen den Nuten 4, 5 12 und 13 verbleiben jeweils ungeschwächte Schaftabschnitte
20 bis 23, die bis zum vollen Umfang des Schaftes 2 herausreichen und das von der
Handwerkzeugmaschine abgegebene Drehmoment aufnehmen. Durch die unsymmetrische Anordnung
der Nut 13 ist in dem kritischen Bereich zwischen der drehmomentübertragenden Flanke
15 und der in Drehrichtung vorgelagerten Verriegelungsnut 4 bei einem Winkel δ' ≈
75° zur Mittelebene 11 ausreichend Schaftmaterial vorhanden, um selbst bei erheblichem
Verschleiß ein Wegbrechen des Schaftes zu verhindern. Durch das Weglassen der Nut
5 bilden die Abschnitte 20 und 21 einen ununterbrochenen, und daher unkritischen zusammenhängenen
Schaftabschnitt.
[0010] Mit 25 ist eine schematisch dargestellte Werkzeugaufnahme bezeichnet, die einen radial
beweglichen, in die Nut 4 eingreifenden, kugel- oder walzenförmiger Verriegelungskörper
26 aufweist. Ein breiterer, flacherer Drehmitnehmer 28 füllt die Drehmitnahmenut 12
aus und ein schmälerer, längerer Drehmitnehmer 29 sitzt in der Nut 13. Beide Drehmitnehmer
28, 29 liegen jeweils an der zugeordneten drehmomentübertragenden Flanke 14 bzw. 15
flächig an. Auch der Verriegelungskörper 26 liegt formschlüssig an dem Abschnitt 7
der Verriegelungsnut 4 an, sodaß hier ebenfalls materialschonend Drehmomente übertragen
werden können.
[0011] Beim zweiten Ausführungsbeispiel nach Figur 3 weist der Werkzeugschaft 102 ebenfalls
eine Mittelachse 103 und eine Verriegelungsnut 104 auf. Deren Abschnitt 107, der Radius
109 sowie die Mittelebene 111 sind wie beim ersten Ausführungsbeispiel definiert.
Eine zweite Verriegelungsnut 105 ist wiederum wahlweise vorgesehen. Eine flachere
Drehmitnahmenut 112 weist eine drehmomentübertragende Flanke 114 auf, die gegenüber
der Mittelebene 111 in Drehrichtung 106 gemessen um einen Winkel α von 126° versetzt
ist; die drehmomentübertragende Flanke 115 einer tieferen Drehmitnahmenut 113 ist
um einen Winkel β von 105° versetzt angeordnet. Die rückwärtige Flanke 116 der Nut
112 ist sehr weit in Richtung zu der Verriegelungsnut 104 z.B. um einen Winkel γ von
ca. 35° versetzt, sodaß möglichst alle denkbaren Drehmitnehmervarianten Platz finden.
Auch die rückwärtige Flanke 117 der Nut 113 ist aus dem gleichen Grund weit z.B. um
einen Winkel δ von ca. 40° in Richtung zu der Verriegelungsnut 105, versetzt, wobei
die Flanken 116 und 117 nicht spiegelbildlich gegenüberliegen müssen. Das heißt, die
Flanken 114 bis 117 sind jeweils um unterschiedliche Winkel α, β, γ, δ und auch um
unterschiedliche Winkelbeträge gegenüber der Mittelebene 111 versetzt.
[0012] Im übrigen gilt für das zweite Ausführungsbeispiel bezüglich des Werkzeughalters
und der Drehmitnahme dasselbe wie für das erste. Der Nutgrund 119 ist in Figur 3 eben
dargestellt, er kann aber ebenso auch konvex sein.
[0013] Allen Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, daß die das Drehmoment aufnehmenden Schaftabschnitte
20, 22, die den drehmomentübertragenden Flanken in Drehrichtung vorgelagert sind,
breit ausgeführt sind. Damit ist ein uneingeengter, materialschonender Kraftfluß in
das Werkzeug sichergestellt. Die Schaftabschnitte 20, 22 erstrecken sich etwa über
einen Winkel von mindestens 30° bzw. etwa 45°. Bei unterschiedlich tiefen Drebmitnahmenuten
12, 13 ist darauf zu achten, daß zur gleichmäßigen Belastung der Schaftabschnitt 22,
welcher der tieferen Nut 13 mit der größeren drehmomentübertragenden Fläche in Drehrichtung
vorgelagert ist, breiter sein sollte als der Abschnitt 20 vor der flacheren Nut 12,
das heißt auf die Winkel bezogen: δ' > γ'. Die Winkelbemessung der drehmomentübertragenden
Flanken (14, 15; 114, 115) schließt geringe Abweichungen von zwei bis drei Grad mit
ein. Bei entsprechend ausgebildeten Werkzeughaltern kann bei geringeren Drehmomentübertragungen
die Drehmitnahme auch nur über ein oder zwei Verriegelungsnuten oder dazu zusätzlich
noch über eine der Drehmitnabmenuten erfolgen.
[0014] Ergänzend wird noch angemerkt, daß bei rein schlagenden Werkzeugen auch die jeweiligen
rückwärtigen Abschnitte oder Flanken der Drehmomentübertragung dienen. Hierbei handelt
es sich jedoch nur um zeitweise auftretende kleinere Momente, die beim Meißeln mit
einem feststehenden Werkzeug auf die Werkzeugaufnahme ausgeübt werden. Es ist schon
ausreichend, wenn lediglich eine der rückwärtigen Flanken an einem der Drebmitnehmer
der Werkzeugaufnabme anliegt, damit sich das Werkzeug nicht in der Aufnahme verdreht.
1. Werkzeug zur Verwendung in der Werkzeugaufnahme von Handwerkzeugmaschinen zum Schlagen
und/oder Bohren mit einem Schaft (2), der mindestens eine sich in Achsrichtung des
Schaftes erstreckende, beidseitig geschlossene Verriegelungsnut (4, 5) mit zylindrischem
Nutgrund (8) sowie zwei ungleich breite, zum Schaftende hin offene Drehmitnahmenuten
(12 ,13) aufweist, von denen je eine links und eine rechts einer Mittelebene (11)
angeordnet ist, welche die Mittelachse (3) des Schaftes (2) und den Nutgrund (8) der
Verriegelungsnut (4, 5) rechtwinklig schneidet, wobei die drehmomentübertragenden
Flanken (14, 15) der Drehmitnahmenuten (12, 13) in unterschiedlichen Winkeln (γ',
δ') zu der Mittelebene (11) stehen, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die Drehmitnahmenut
(12, 13), der eine Verriegelungsnut (4, 5) in Drehrichtung vorgelagert ist, mit ihrer
jeweils rückwärtigen, nicht drehmomentübertragenden Flanke (16 bzw. 17) gegenüber
der Mittelebene (11) um einen geringeren Winkelbetrag (γ, δ) in Drehrichtung (6) versetzt
ist als die zugehörige drehmomentübertragende Flanke (14 bzw. 15) entgegen der Drehrichtung
(6).
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die beiden Drehmitnahmenuten
(12 ,13) unterschiedlich tief ausgebildet sind.
3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die drehmomentübertragende Flanke
(14; 114) der flacheren Nut (12, 112) in Drehrichtung von der Mittelebene (11, 111)
gemessen auf einem Winkel (α) von ca. 126° liegt.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die drehmomentübertragende
Flanke (15; 115) der tieferen Nut (19, 119) in Drehrichtung von der Mittelebene (11,
111) gemessen auf einem Winkel (β) von ca. 105° liegt.
5. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Drehmitnahmenuten (12, 13) gleiches Volumen aufweisen.
6. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
rückwärtigen Flanken (116, 117) der Drehmitnahmenuten (112, 113) um unterschiedliche
Winkelbeträge (γ, δ) in Drehrichtung (6) gegenüber der Mittelebene (111) versetzt
sind.
7. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehmitnahmenuten (12 ,13) jeweils einen konvexen, insbesondere zylinderabschnittförmigen
Nutgrund (18, 19) aufweisen.
8. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
ungeschwächte Schaftdurchmesser etwa 18 mm beträgt.
9. Werkzeug zur Verwendung in der Werkzeugaufnahme von Handwerkzeugmaschinen zum Schlagen
und/oder Bohren mit einem Schaft (2), der mindestens eine sich in Achsrichtung des
Schaftes erstreckende, beidseitig geschlossene Verriegelungsnut (4) sowie zwei ungleich
breite, zum Schaftende hin offene Drehmitnahmenuten (12 ,13) aufweist, von denen je
eine links und eine rechts einer Mittelebene (11) angeordnet ist, die von der Mittelachse
(3) des Schaftes (2) und dem Radius (9), der einen in Drehrichtung voreilend angeordneten
Abschnitt (7) der Verriegelungsnut (4) mit zylindrischem Nutgrund (8) rechtwinklig
schneidet, aufgespannt wird, wobei die drehmomentübertragenden Flanken (14, 15) der
Drehmitnahmenuten (12, 13) in unterschiedlichen Winkeln zu der Mittelebene (11) stehen,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der jeweils rückwärtigen, nicht drehmomentübertragenden
Flanken (16 bzw. 17) um einen geringeren Winkelbetrag gegenüber der Mittelebene (11)
versetzt ist, als die zugehörige drehmomentübertragende Flanke (14 bzw. 15)