[0001] Die Erfindung betrifft eine Ummantelung einer Karde nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Es ist allgemein bekannt, dass die Karden der heutigen Bauart mit einer Ummantelung
umgeben sind, welche einerseits aus sicherheitstechnischen Vorschriften und andererseits
aus Bedingungen der Luftreinhaltung erforderlich sind. Um den beim Kardieren entstehenden
Flug, Schalenteile und sonstigen Schmutzteile wirksam zu entfernen sind innerhalb
der Ummantelung Absaugeinrichtungen vorgesehen, die einen gewissen Unterdruck im ummantelten
Raum der Karde erzeugen. Dadurch werden die Faserteile, Schalenteile und sonstigen
Schmutzteile abgesaugt. Dazu sind bei den heute bekannten Karden, wie beispielsweise
die C4/1 der Firma RIETER oder die DK 740 der Firma Trützschler, in der Ummantelung
eine oder mehrere Ansaugöffnungen mit einer geringen Ansaugfläche bezogen auf die
Fläche der Ummantelung vorgesehen, die mit einem Rastergitter, teilweise mit Filtertuch
versehen, abgedeckt sind. Wegen der grossen Ansaugwirkung müssen dazu die kleineren
Ritzen und Öffnungen in der Ummantelung abgedichtet werden, damit keine Falschluft
angesaugt wird. Durch die hohen Strömungsgeschwindigkeiten der angesaugten Luft im
Bereich dieser Öffnungen und Ritzen werden Flug und Schmutzteile aus dem Spinnereisaal
hineingesaugt. Um dies zu verhindern, ist es erforderlich, dass eine möglichst gute
Abdichtung der Ummantelung vorgenommen wird, damit Frischluft nur an den vorgesehenen
Öffnungen hineingesogen wird. Damit die Saugwirkung nicht zu stark abfällt, muss ausserdem
das Filtertuch oder Filter regelmässig von der sich bildenden Fasermatte gereinigt
werden.
[0003] Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, die Absaugung des in der Ummantelung einer
Karde anfallenden Faserflugs, der Schalen- und Schmutzteile und dergleichen derart
zu verbessern, dass die Anforderungen an die Abdichtung und an die regelmässige Reinigung
des Filtertuchs wesentlich verringert werden können.
[0004] Diese Aufgabe bei einer gattungsgemässen Ummantelung einer Karde wird durch die Merkmale
des Patenanspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Erfindung hat den wesentlichen Vorteil, dass die Luftströmungen innerhalb der
Karde massgeblich geringer sind, so dass die Abdichtung der Ummantelung nicht mehr
ins Gewicht fällt. Bei gleichbleibender Ansaugleistung der Absaugeinrichtung wird
die angesaugte Luftmenge grösser, was zu einer verbesserten Entstaubung führt. Da
die Ansaugluft mit einer wesentlich geringeren Geschwindigkeit in die Ummantelung
hineinströmt, werden die Schwebeteile wie Flugfasern usw. nur noch zu einem sehr kleinen
Teil und dadurch mit einer bedeutend geringeren Volumenstromdichte angesaugt, so dass
in vielen Fällen das Filtertuch vor den Ansaugöffnungen entfallen kann, beispielsweise
dann, wenn der Spinnereisaal eine genügende Sauberkeit aufweist.
[0006] Weitere Vorteile folgen aus der nachfolgenden Beschreibung, in welcher die Erfindung
anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert
wird.
[0007] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht der Ummantelung einer Karde,
- Fig. 2
- eine schematische Obenanschicht (Querschnitt) der Ummantelung in Fig. 1, und
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine Ansaugöffnung mit Gitterstäben.
[0008] In Figur 1 ist die Ummantelung 1 einer Karde bloss sehr schematisch in Seitenansicht
gezeichnet, ohne Einhaltung der richtigen Masstäbe. Auf der rechten Seite ist der
Einzugstisch 2 und auf der linken Seite der Kardenbandauslauf 3 ersichtlich. Die gezeichnete
Seite der Ummantelung 1 besteht aus zwei Türen 4 und 5, die die gestrichelt angedeutete
Karde mit Tambour 6, Einzugswalze 7 und Briseur 8 abdeckt. In den beiden Türen 4 und
5 sind rechteckige Ansaugöffnungen 9 und 10 vorgesehen, die mit Gitterstäben 11 versehen
sind.
[0009] In Figur 2 sind für dieselben Elemente dieselben Bezugszeichen verwendet wie in Figur
1. Der Tambour 6 ist mit seiner gestrichelt dargestellten Drehachse angedeutet. Die
mit Pfeilen 12 dargestellte Ansaugluft wird durch die Ansaugöffnungen in die Saugrohren
13 eines aus EP-A-0 340 458 bekannten L-förmigen Kanals 14 hineingesogen. Hinter diesem
Kanal 14 ist eine Absaugeinrichtung 15 typischerweise mit einer Absaugleistung von
0,5 bis 1,2 m³/s, insbesondere 0,6 bis 0,9 m³/s, angeordnet. Die räumliche Anordnung
der Absaugeinrichtung 15 kann auch zentral (hier nicht dargestellt) und somit für
mehrere Karden gleichzeitig wirksam sein. Dies ist für die vorliegende Erfindung jedoch
nicht von Belang. Die Ansaugöffnungen 9 und 10 (Fig. 1) sind nun möglichst in unmittelbarer
Nähe der Ansaugstellen der Saugrohre 13 angeordnet, um die Luftströmungen innerhalb
der Karde möglichst gering zu halten. Unkontrollierte Luftströmungen innerhalb der
Ummantelung einer Karde können nämlich zu unerwünschten Verfrachtungen von Fasern
und Staub und damit zur Verschmutzung des Inneren der Maschine führen. Figur 3 zeigt
die Ansaugöffnung 4 oder 5 mit der Umrandung 16 und den Gitterstäben 11, von denen
hier nur zwei dargestellt sind. In Wirklichkeit sind eine Vielzahl davon vorhanden.
Wie ersichtlich haben die Gitterstäbe 11 ein U-förmiges Profil und sind mit den Beinen
des U's nach innen gerichtet. Das U-Profil ist an den Rändern 17 abgekantet oder abgerundet,
um zu verhindern, dass Fasern hängenbleiben und somit mit der Zeit die Ansaugöffnungen
zugedeckt werden. Dadurch wird eine Art Selbstreiningungseffekt erzeugt. Die Umrandung
16 ist ebenfalls nach innen gebördelt und besitzt aus genanntem Grund auch einen abgekanteten
oder abgerundeten Rand 18. Der Abstand a zwischen den Aussenseiten der Beine des U-förmigen
Gitterstabs 11 beträgt zwischen 10 und 40 mm, vorzugsweise etwa 20 mm. Der Abstand
b zwischen zwei Gitterstäben 11 beträgt, auch wieder gemessen zwischen den Aussenseiten
der Beine, höchstens 40 mm und ist vorzugsweise etwa 20 mm. Die Gitterstäben 11 sind
als zusammenhängendes Gitter ausgebildet, welches von innen der Ummantelung her in
die Ansaugöffnungen 9 und 10 montiert wird. Somit verhindert man, dass die Gitterstäbe
11 von aussen entfernt werden können, ohne die sonst verriegelten Türen 4 und 5 zu
öffnen. Ferner kann im Bedarfsfall jeweils ein Filtertuch zwischen dem aus den Gitterstäben
11 gebildeten Gitter und der Umrandung der Ansaugöffnungen 9 und 10 eingespannt werden.
Die effektive Ansaugfläche der Ansaugöffnungen 9 und 10 ist die durch die Ansaugöffnungen
9 und 10 gebildete Fläche abzüglich der von den Gitterstäben 11 abgedeckten Fläche.
Um die wesentlich geringere Strömungsgeschwindigkeit der angesaugten Luft von maximal
0,3 bis 0,8 m/s, vorzugsweise maximal 0,5 m/s, zu erhalten,die ausserhalb der Ummantelung
1 und in der Nähe der Ansaugöffnungen 9 und 10 gemessen wird, muss die effektive Ansaugfläche
der Ansaugöffnungen 9 und 10 mindestens 0,4 m² vorzugsweise mindestens 0,5 m² betragen.
1. Ummantelung (1) einer Karde, welche mit einer Absaugeinrichtung (15) für Schmutzteile,
Textilfasern, Schalenteile usw., verbunden ist und in welcher an vorgegebenen Stellen
Öffnungen zum Ansaugen der Transportluft vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die effektive Ansaugfläche aller Ansaugöffnungen (9, 10) mindestens 0,4 m² vorzugsweise
mindestens 0,5 m² beträgt.
2. Ummantelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ausserhalb der Ummantelung
(1) in der Nähe der Ansaugöffnungen (9, 10) gemessenen Ansaugströmung geringer als
0,8 m/s ist bei einer Absaugleistung der Absaugeinrichtung (15) von 0,5 bis 1,2 m³/s.
3. Ummantelung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gemessene Ansaugströmung
geringer ist als 0,5 m/s bei einer Absaugleistung der Absaugeinrichtung (15) von 0,6
bis 0,9 m³/s.
4. Ummantelung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnungen (9,
10) mit einem Gitter aus zumindest nach innen abgekanteten oder abgerundeten Gitterstäben
(11) abgedeckt sind.
5. Ummantelung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den
Gitterstäben (11) geringer als 40 mm ist.
6. Ummantelung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Abstand etwa 20 mm
beträgt.
7. Ummantelung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnungen
(9, 10) rechteckig sind und von einem Gitter mit im Querschnitt U-förmigen Gitterstäben
(11) gebildet ist.
8. Ummantelung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ansaugöffnungen (9, 10) in unmittelbarer Nähe der Ansaugstellen der an der Karde vorgesehenen
Saugrohren (13) angeordnet sind.
9. Ummantelung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Gitterstäbe (11) als einstückiges Gitter von hinten in die Ansaugöffnungen (9, 10)
montierbar sind.
10. Ummantelung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem montierbaren
Gitter und der Umrandung der Ansaugöffungen (9, 10) ein Filtertuch eingespannt ist.