[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Drehzahlsteuerung von Wechsel-
oder Drehstrommotoren, insbesondere von Motoren für den Antrieb von Ventilatoren,
die mit Mitteln zum stufenweisen Verändern der am Motor anliegenden Spannung und mit
einem Schalter zum Einstellen der jeweils gewünschten Drehzahlstufe versehen ist.
[0002] Einrichtungen zur Drehzahlsteuerung der vorgenannten Art und Zweckbestimmung sind
allgemein bekannt. Dabei dienen als Mittel zum Verändern der am Motor anliegenden
Spannung Transformatoren mit Sekundäranzapfungen.
[0003] Bei Steuerungen für Ventilatorantriebe sind in der Regel fünf Drehzahlstufen einstellbar
und beispielsweise bei einer Eingangsspannung von 220/240 Volt am Trafo können an
dessen Sekundäranzapfungen Ausgangsspannungen von 60, 105, 130, 160 und 220 Volt abgegriffen
werden.
[0004] Steuerungen dieser Art haben sich zwar bewährt, sind aber kostspielig im Aufbau und
darüber hinaus mit schlechten Wirkungsgraden behaftet. So erreichen Transformatoren
allenfalls einen Wirkungsgrad von 80 Prozent. Auch müssen zumindest bei größeren Leistungen
die Transformatoren mit Verrippungen zur Wärmeabfuhr versehen oder gar mit besonderen
Kühlsystemen ausgerüstet sein.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung einer im Aufbau einfacheren
und kostengünstiger herstellbaren Steuerung der eingangs genannten Art und Zweckbestimmung,
die darüber hinaus sich auch durch bessere Wirkungsgrade als die Steuerungen nach
dem Stande der Technik auszeichnen soll.
[0006] Gelöst ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß bei der Steuereinrichtung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 die Steuerung über je einen Kondensator in jeder
Drehzahlstufe erfolgt, die in den Versorgungsstrang des Motors parallel zueinander
einschaltbar sind, und daß jeder Kondensator zunächst über einen kontaktlosen Halbleiterschalter
und unmittelbar danach über ein Relais mit einem zum jeweiligen Halbleiterschalter
parallel angeordneten Schaltkontakt an Versorgungsspannung anlegbar ist.
[0007] Bei der Erfindung handelt es sich somit darum, daß Kondensatoren an die Stelle eines
Transformators mit einer der gewünschten Anzahl Schaltstufen entsprechenden Anzahl
Sekundäranzapfungen getreten sind. Diese Kondensatoren sind je nach gewünschter Schaltstufe
nach und nach in Parallellage zueinander schaltbar. Dadurch ist eine praktisch verlustfrei
arbeitende Drehzahlsteuerung verwirklicht.
[0008] Bekanntlich treten beim Schalten von Kondensatoren in aller Regel erhebliche Schaltfunken
auf, die leicht zum Verbrennen oder Verschweißen der Schaltkontakte führen können.
Dies wird bei der Erfindung nun dadurch unterbunden, daß jedem Kondensator in Parallellage
zueinander jeweils ein kontaktloser Halbleiterschalter und der Schaltkontakt eines
Schaltrelais zugeordnet sind und daß zunächst der kontaktlose Halbleiterschalter durch
Anlegen einer Steuerspannung durchgeschaltet und dann unmittelbar danach durch Ansteuerung
des Relais der Relaiskontakt dieser Schaltstufe in Schließlage gebracht wird.
[0009] Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Steuerung ist mithin, daß beim Schalten einer
Drehzahlstufe deren Kondensator zunächst über den kontaktlosen Halbleiterschalter
an Versorgungsspannung gelegt und unmittelbar danach durch Schließen des Relaiskontaktes
dieser Schaltstufe ein zweiter Strompfad geschaffen sowie während des Betriebes aufrechterhalten
wird. Da im Augenblick des Schließens des Relaiskontaktes einer jeden Schaltstufe
deren Kondensator bereits über den kontaktlosen Halbleiterschalter an Versorgungsspannung
liegt, bestehen am Schaltkontakt des zugeordneten Relais allenfalls nur geringe Potentialunterschiede
(Flußspannung der Halbleiter) und folglich können beim Betätigen des Relais-Schaltkontaktes
in seine Schließlage auch keine Schaltfunken bzw. Kontaktschweißen auftreten.
[0010] Es ist somit eine Drehzahlsteuerung geschaffen worden, die für eine beliebige Anzahl
Schaltstufen ausgelegt werden kann, wobei jeder Schaltstufe jeweils ein Kondensator
zugeordnet und letzterer aufeinanderfolgend über einen kontaktlosen Halbleiterschalter
und dann über den Schaltkontakt eines Relais an Versorgungsspannung anlegbar ist.
Die Kondensatoren der einzelnen Schaltstufen sind dabei parallel zueinander schaltbar
mit der Folge, daß beim Einschalten der zweiten und jeder folgenden Drehzahlstufe
die Kapazitäten der diesen Stufen zugeordneten Kondensatoren einander addieren.
[0011] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß in jeder Drehzahlstufe
der kontaktlose Halbleiterschalter und das Relais mit dem zum Halbleiterschalter parallelen
Schaltkontakt über ihrerseits parallel zueinander angeordnete Schaltkontakte ansteuerbar
sind und daß jeweils der zum Ansteuern des Relais dienende Schaltkontakt einer jeden
Drehzahlstufe unmittelbar nach dem Betätigen des Schaltkontaktes zum Ansteuern des
zugeordneten Halbleiterschalters in seine Schließlage betätigt wird.
[0012] Gemäß dieser Ausgestaltung ist mithin sichergestellt, daß zwangsgesetzlich nach der
Ansteuerung des kontaktlosen Halbleiterschalters einer Schaltstufe das Relais dieser
Schaltstufe ebenfalls angesteuert und mithin der Relaiskontakt in seine Schließlage
betätigt wird und den Elektronikstrompfad kurzschließt.
[0013] Als besonders zweckmäßig hat sich erwiesen, wenn der Schalter zum Einstellen der
geweils gewünschten Drehzahlstufe als Folgeschalter mit zwangsläufiger Betätigung
der dem Ansteuern der Relais in den einzelnen Schaltstufen dienenden Kontakte nach
vorheriger Betätigung der Kontakte zum Ansteuern des jeweiligen Halbleiterschalters
in ihre Schließlagen ausgebildet ist. Bei diesem Schalter kann es sich um einen Dreh-
oder Schiebeschalter handeln.
[0014] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Schaltfunktionen
des Schalters zum Einstellen der jeweils gewünschten Drehzahlstufe in Abhängigkeit
von Umgebungszuständen mittels einer Sensorik ausgelöst werden.
[0015] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Drehzahlsteuerung soll nachstehend anhand
der beigefügten Zeichnung erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen.
- Fig. 1
- in einem Prinzipschaltbild eine Einrichtung zur Drehzahlsteuerung eines Einphasen-Wechselstrommotors
und
- Fig. 2
- in einem Schaubild die jeweils aufeinanderfolgende Betätigung eines Schaltkontaktes
zum Ansteuern des kontaktlosen Halbleiterschalters und nachfolgend eines Schaltkontaktes
zum Ansteuern eines Schaltrelais in verschiedenen Schaltstufen.
[0016] Bei der in dem Prinzipschaltbild gemäß Fig. 1 dargestellten Einrichtung zur Drehzahlsteuerung
eines Einphasen-Wechselstrommotors M sind zwei aufeinanderfolgende Schaltstufen 1
und 2 gezeigt. Es ist ohne weiteres die Ausrüstung mit weiteren Schaltstufen möglich,
die untereinander gleich ausgebildet sein können. Dies deuten die im Schaltbild rechts
von der Schaltstufe 2 angeordneten Pünktchen an.
[0017] Jede der Schaltstufen der Einrichtung zur Drehzahlsteuerung ist mit einem in den
Versorgungsstrang des Motors M einschaltbaren Kondensator C1, C2 ... ausgerüstet und
besitzt ferner einen kontaktlosen Halbleiterschalter T1, T2 ... (in spezieller Anordnung
mit passiven Bauelementen) sowie ein Relais R1, R2 ... mit einemn jeweils zum Halbleiterschalter
der betreffenden Schaltstufe in Parallellage angeordneten Schaltkontakt K1, K2 ....
Schließlich sind die Halbleiterschalter T1, T2 ... über Schaltkontakte S1.1, S2.1
... und die Relais R1, R2 ... über die Schaltkontakte S1.2, S2.2 . .. ansteuerbar,
und zwar mittels eines nicht dargestellten Schalters, der als handbetätigter Folgeschalter
in Form eines Dreh- oder Schiebeschalters ausgebildet sein kann.
[0018] Beim Einschalten der ersten Schaltstufe wird mittels des Folgeschalters der Kontakt
S1.1 in Schließlage gebracht und dadurch der kontaktlose Halbleiterschalter T1 auf
Durchgang geschaltet mit der Folge, daß sich über den kontaktlosen Halbleiterschalter
T1, den Kondensator C1 und den Motor M ein Stromkreis von L nach N schließt. Unmittelbar
nach dem Schalten des kontaktlosen Halbleiterschalters T1 auf Durchgang gelangt, wie
das Schaubild gemäß Fig. 2 veranschaulicht, der Schaltkontakt S1.2 der ersten Stufe
in Schließlage, wodurch das Relais R1 angesteuert wird und seinen in Parallellage
zu dem Halbleiterschalter T1 angeordneten Schaltkontakt K1 in Schließlage betätigt,
der dann einen zum Halbleiterschalter T1 parallelen Strompfad bildet. Angesichts des
Bestehens eines Strompfades über den Halbleiterschalter T1 im Zeitpunkt des Schließens
des Schaltkontaktes K1 bestehen an diesem nur geringe Potentialunterschiede, so daß
beim Schalten keinerlei Schaltfunken am Schaltkontakt K1 auftreten können. Der über
den geschlossenen Schaltkontakt K1 gebildete Strompfad stellt die weitere Versorgung
des Motors M über den Kondensator C1 sicher, wenn der Halbleiterschalter T1 nach Herstellen
des erwähnten parallelen Strompfades über K1 abfällt.
[0019] Der Aufbau der zweiten Schaltstufe, und ggf. vorhandener weiterer Schaltstufen, ist
gleich der Schaltstufe 1. Wenn die zweite Schaltstufe zugeschaltet werden soll, wird
mittels des erwöhnten Folgeschalters zunächst durch Schließen des Schaltkontaktes
S2.1 der kontaktlose Halbleiterschalter T2 angesteuert und auf Durchgang geschaltet,
worauf wiederum durch unmittelbar nachfolgende Betätigung des Schaltkontaktes S2.2
das Relais R2 angesteuert und dadurch der Schaltkontakt K2 geschlossen wird. Der Kondensator
C2 der Schaltstufe 2 liegt dann in Parallelschaltung zum Kondensator C1 der Schaltstufe
1 und die in den Versorgungsstrang des Motors M eingeschaltete Gesamtkapazität ist
gleich der Summe der Kapazitäten der Kondensatoren C1 und C2.
[0020] Das Schaubild gemäß Fig. 2 veranschaulicht analog zur Schaltstufe 1 für die Schaltstufe
2 und eine in diesem Schaubild angedeutete dritte Schaltstufe das Schließen des das
Relais R2 an Versorgungsspannung anlegenden Schaltkontaktes S2.2 unmittelbar nach
dem Schließen des Schaltkontaktes S2.1 zum Anlegen des kontaktlosen Halbleiterschalters
T2 an Versorgungsspannung.
[0021] In Fig. 1 sind lediglich der anschaulichen Darstellung wegen die kontaktlosen Halbleiterschaltert
T1, T2 in gleicher Weise wie die Schaltkontakte K1, K2 der Relais R1, R2 als zwischen
einer Schließ- und einer Öffnungslage betätigbare Schaltkontakte veranschaulicht.
Tatsächlich handelt es sich indessen bei den Halbleiterschaltern um kontaktlose Schaltelemente
in Verbindung mit passiven Bauelementen, die durch Anlegen an eine spezielle Versorgungsspannung
infolge Betätigung der zugeordneten Schaltkontakte S1.1, S2.1 auf Durchgang geschaltet
werden.
[0022] Das Abschalten oder Umschalten auf eine niedere Drehzahlstufe erfolgt in umgekehrter
Reihenfolge.
1. Einrichtung zur Drehzahlsteuerung von Wechsel- oder Drehstrommotoren, insbesondere
von Motoren für den Antrieb von Ventilatoren, die mit Mitteln zum stufenweisen Verändern
der am Motor anliegenden Spannung und mit einem Schalter zum Einstellen der jeweils
gewünschten Drehzahlstufe versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung über je einen Kondensator (C1, C2...) in jeder Drehzahlstufe (1,
2 ...) erfolgt, die in den Versorgungsstrang des Motors (M) parallel zueinander einschaltbar
sind, und daß jeder Kondensator (C1, C2 ...) zunächst über einen kontaktlosen Halbleiterschalter
(T1, T2 ...) und unmittelbar danach über ein Relais (R1, R2 ...) mit dem zum jeweiligen
Halbleiterschalter (T1, T2 ...) parallel angeordneten Schaltkontakt (K1, K2 ...) an
Versorgungsspannung anlegbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Drehzahlstufe (1,
2 ...) der kontaktlose Halbleiterschalter (T1, T2 ...) und das Relais (R1, R2 ...)
mit dem zum Halbleiterschalter (T1, T2 ...) parallelen Schaltkontakt (K1, K2 ...)
über ihrerseits parallel zueinander angeordnete Schaltkontakte (S1.1, S1.2; S2.1,
S2.2; ...) ansteuerbar sind und daß jeweils der Schaltkontakt (S1.2, S2.2 ...) das
Relais (R1, R2 ...) einer jeden Drehzahlstufe unmittelbar nach dem Betätigen des Schaltkontaktes
(S1.1, S2.1 ...) zum Ansteuern des zugeordneten Halbleiterschalters (T1, T2 ...) in
seine Schließlage betätigt wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter zum Einstellen
der jeweils gewünschten Drehzahlstufe (1, 2 ...) als Folgeschalter mit zwangsläufiger
Betätigung der dem Ansteuern der Relais (R1, R2 ...) in den einzelnen Schaltstufen
dienenden Kontakte (S1.2, S2.2 ...) nach vorheriger Betätigung der Kontakte (S1.1,
S2.1 ...) zum Ansteuern des jeweiligen Halbleiterschalters (T1, T2 ...) in ihre Schließlagen
ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltfunktionen
des Schalters zum Einstellen der jeweils gewünschten Drehzahlstufe (1, 2 ...) in Abhängigkeit
von Umgebungszuständen mittels einer Sensorik ausgelöst werden.