[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen von produktgefüllten Verpackungen,
insbesondere von Schlauchbeuteln, in Versandbehälter, wobei die Verpackungen flachliegend
von einer Zufuhreinrichtung an ein Übergabeband übergeben und anschließend an einer
Übergabestelle hochkant in die Versandbehälter eingesetzt werden, die an der Übergabestelle
unterhalb des Übergabebandes vorbeigeführt und dabei jeweils an einer Stirnwand beginnend
befüllt werden. Bei den in die Versandbehälter einzubringenden Verpackungen handelt
es sich vornehmlich um flexible Verpackungen oder solche Verpackungen, die hochkant
nur eine geringe Standfestigkeit aufweisen.
[0002] Bei dem bekannten gattungsgemäßen Verfahren (EP-A 331 210) werden die Verpackungen
über ein bogenförmiges Übergabeband in die Versandbehälter eingebracht, die an der
Übergabestelle horizontal zu- und abtransportiert werden. Während des Füllvorganges
werden die in den zu befüllenden Versandbehälter bereits eingesetzten Verpackungen
durch ein Stützelement gehalten, welches in den Versandbehälter eintaucht. Nach Abschluß
des Füllvorganges wird das Stützelement herausgezogen und in einen nachfolgenden leeren
Versandbehälter wieder eingesetzt. Auf dem Übergabeband müssen die Verpackungen ferner
klemmend fixiert werden. Das Verfahren ist aufwendig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren so
weiter auszubilden, daß flexible und wenig standfeste Verpackungen hochkant in die
Versandbehälter eingebracht werden können, und zwar ohne daß in die Versandbehälter
während des Füllvorganges eintauchende Stützelemente erforderlich sind.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Versandbehälter in Transportrichtung
nach unten geneigt an der Übergabestelle vorbeigeführt sowie befüllt werden. Durch
die Schräglage der Versandbehälter während des Füllvorganges liegt der in den Versandbehälter
bereits eingebrachte Stapel aus produktgefüllten Verpackungen (Beutelstapel) an der
in Transportrichtung vorderen Stirnwand des Versandbehälters auf und ist an dieser
ausreichend abgestützt. Ein Kippen oder Verrutschen des Beutelstapels ist ausgeschlossen.
Die produktgefüllten Verpackungen, beispielsweise Schlauchbeutel, Faltschachtelverpackungen,
Blister und dergleichen, können ein- oder mehrreihig sowie auch mit seitlicher Überlappung
in die Versandbehälter eingebracht werden.
[0005] Für die weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen verschiedene
Möglichkeiten. Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß auf dem Übergabeband
ein Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Verpackungen eingestellt wird, der ausreichend
bemessen ist, um den zu befüllenden Versandbehälter für das Einbringen der jeweils
nachfolgenden Verpackung zu positionieren. Das Übergabeband dient gleichsam einer
Synchronisierung zwischen dem Transport der von der Zuführeinrichtung herangeführten
Verpakkungen einerseits und dem Zu- und Abtransport der Versandbehälter andererseits.
Die Versandbehälter können an der Übergabestelle taktweise mit an den Füllvorgang
angepaßtem Takt oder auch kontinuierlich weiterbewegt werden. Gemäß einer anderen
Ausführungsform der Erfindung werden auf dem Übergabeband Verpackungsgruppen aus geschuppt
aufeinanderliegenden Verpackungen gebildet, die jeweils eine an die Größe der Versandbehälter
angepaßte Anzahl von Verpackungen umfassen, Die Verpackungen werden geschuppt aufeinanderliegend
in den zugeordneten Versandbehälter eingefächert. Während des Einfächerns werden die
Versandbehälter an der Übergabestelle kontinuierlich, mit an den Übergabevorgang angepaßter
Geschwindigkeit kontinuierlich weiterbewegt.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen
Verfahrens mit einer Transporteinrichtung für den Zu- und Abtransport von Versandbehältern,
mit einer Zuführeinrichtung für produktgefüllte Verpackungen und mit einem an die
Zuführeinrichtung anschließenden Übergabeband, welches die flach aufliegenden Verpackungen
in die an einer Übergabestelle unterhalb des Übergabebandes vorbeigeführten Versandbehälter
hochkant einbringt, wobei die Transporteinrichtung ein die Versandbehälter mitführendes
Transportband aufweist, welches im Bereich der Übergabestelle mit einem Gefälle in
Transportrichtung geneigt angeordnet ist. Die Neigung des Transportbandes ist vorzugsweise
betriebsmäßig einstell- und veränderbar. Zweckmäßigerweise ist auch das Übergabeband
in Förderrichtung mit Gefälle einstellbar. Als Einstellbereich für die Neigung des
Übergabebandes kommt ein Winkelbereich von 0 bis 45° in Betracht. Die Auflageflächen
des Transportbandes und des Übergabebandes schließen in einem stumpfen Winkel aneinander
an. Ein kleiner stumpfer Winkel zwischen Transportband und Übergabeband, vorzugsweise
ein Winkel zwischen 90 und 130°, ist für die Übergabe der Verpackungen vorteilhaft.
Das Übergabeband kann mit einer elektronischen Steuerung ausgerüstet sein, welche
durch Steuerung der Vorschubgeschwindigkeit den Abstand zwischen aufeinanderfolgenden
Verpackungen oder den Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Verpackungsgruppen aus
geschuppt abgelegter Verpackungen regelt. Es versteht sich, daß das Transportband
ebenfalls einen Antrieb aufweist, der zweckmäßigerweise elektronisch regelbar ist.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zum Einbringen von produktgefüllten Verpackungen, insbesondere von
Schlauchbeuteln (Weichbeutel), in Versandbehälter,
- Fig. 2
- eine weitere Ausführung der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung.
[0008] Zum grundsätzlichen Aufbau der Vorrichtung gehören eine Transporteinrichtung 1 für
den Zu- und Abtransport der Versandbehälter 2, eine Zuführeinrichtung 3 für die abzupackenden,
mit einem Produkt gefüllten Beutel 4 und mit einem an die Zuführeinrichtung 3 anschließenden
Übergabeband 5. Die Beutel 4 werden flachliegend von der Zuführeinrichtung 3 an das
Übergabeband 5 übergeben und anschließend an einer Übergabestelle 6 hochkant in die
Versandbehälter 2 eingesetzt. Die Versandbehälter 2 werden an der Übergabestelle 6
unterhalb des Übergabebandes 5 vorbeigeführt und dabei jeweils an einer Stirnwand
7 beginnend befüllt. Dabei können die Versandbehälter 2 taktweise mit an den Füllvorgang
angepaßtem Takt oder auch kontinuierlich mit an den Füllvorgang angepaßter Transportgeschwindigkeit
an der Übergabestelle 6 weiterbewegt werden.
[0009] Den Figuren entnimmt man, daß die Transporteinrichtung 1 ein die Versandbehälter
2 mitführendes Transportband 8 aufweist, welches im Bereich der Übergabestelle 6 mit
einem Gefälle in Transportrichtung geneigt angeordnet ist. Der Bogenpfeil deutet an,
daß die Neigung des Transportbandes 8 betriebsmäßig einstell- und veränderbar ist.
Aufgrund der Schräglage des Versandbehälters 2 an der Übergabestelle 6 liegt der bereits
eingebrachte Beutelstapel 9 an der vorderen Stirnwand 7 des Versandbehälters 2 auf
und ist dadurch jederzeit sicher abgestützt. Die Beutel können nicht kippen oder verrutschen.
Das Transportband 8 kann als Vakuumband ausgebildet sein oder Anschlag- bzw. Mitnehmerelemente
für die Versandbehälter aufweisen. Das Übergabeband 5 ist in Förderrichtung ebenfalls
mit Gefälle einstellbar, und zwar vorzugsweise in einem Winkelbereich von 0 bis 45°.
Übergabe- und Transportband 5, 8 sind so zueinander ausgerichtet, daß die Auflageflächen
beider Bänder 5, 8 einen leicht stumpfen Winkel α, vorzugsweise einen Winkel α zwischen
90 und 130°, einschließen.
[0010] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
auf dem Übergabeband 5 ein Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Verpackungen eingestellt,
der ausreichend bemessen ist, um den zu befüllenden Versandbehälter 2 für das Einbringen
der jeweils nachfolgenden Verpackung zu positionieren. Zweckmäßigerweise ist das Übergabeband
5 mit einer elektronischen Steuerung (nicht dargestellt) ausgerüstet, welche durch
Steuerung der Vorschubgeschwindigkeit den Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Verpackungen
regelt.
[0011] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 werden auf dem Übergabeband 5 Verpackungsgruppen
10 aus geschuppt aufeinanderliegenden Beuteln 4 gebildet, die jeweils eine an die
Größe der Versandbehälter 2 angepaßte Anzahl von Beuteln 4 umfassen. Die Beutel 4
werden geschuppt aufeinanderliegend in den zugeordneten Versandbehälter 2 eingefächert.
Dabei wird das Transportband 8 kontinuierlich mit an den Übergabevorgang angepaßter
Geschwindigkeit in Transportrichtung bewegt.
[0012] Die Vorrichtungen wurden beispielhaft für das Einbringen von produktgefüllten Beutelverpackungen
erläutert. Es versteht sich, daß die Vorrichtungen auch zum Befüllen anderer, flexibler
und nicht standfester Verpackungen geeignet sind. Die Verpackungen können dabei sowohl
ein- als auch mehrreihig, gegebenenfalls auch mit seitlichen Überlappungen, in die
Versandbehälter eingebracht werden.
1. Verfahren zum Einbringen von produktgefüllten Verpackungen, insbesondere von Schlauchbeuteln,
in Versandbehälter, wobei die Verpackungen flachliegend von einer Zuführeinrichtung
an ein Übergabeband übergeben und anschließend an einer Übergabestelle hochkant in
die Versandbehälter eingesetzt werden, die an der Übergabestelle unterhalb des Übergabebandes
vorbeigeführt und dabei jeweils an einer Stirnwand beginnend befüllt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Versandbehälter in Transportrichtung nach unten geneigt an der Übergabestelle
vorbeigeführt sowie befüllt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Übergabeband ein Abstand
zwischen aufeinanderfolgenden Verpackungen eingestellt wird, der ausreichend bemessen
ist, um den zu befüllenden Versandbehälter für das Einbringen der jeweils nachfolgenden
Verpackung zu positionieren.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Übergabeband Verpackungsgruppen
aus geschuppt aufeinanderliegenden Verpackungen gebildet werden, die jeweils eine
an die Größe der Versandbehälter angepaßte Anzahl von Verpackungen umfassen, und daß
die Verpackungen geschuppt aufeinanderliegend in den zugeordneten Versandbehälter
eingefächert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Versandbehälter
taktweise mit an den Füllvorgang angepaßtem Takt an der Übergabestelle weiterbewegt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Versandbehälter
kontinuierlich an der Übergabestelle weiterbewegt werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit
einer Transporteinrichtung für den Zu- und Abtransport von Versandbehältern, mit einer
Zuführeinrichtung für produktgefüllte Verpackungen und mit einem an die Zuführeinrichtung
anschließenden Übergabeband, welches die flach aufliegenden Verpackungen in die an
einer Übergabestelle unterhalb des Übergabebandes vorbeigeführten Versandbehälter
hochkant einbringt, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung (1) ein die Versandbehälter (2) mitführendes Transportband
(8) aufweist, welches im Bereich der Übergabestelle (6) mit einem Gefälle in Transportrichtung
geneigt angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung des Transportbandes
(8) betriebsmäßig einstell- und veränderbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Übergabeband (5)
in Förderrichtung mit Gefälle einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Übergabeband
(9) mit einer elektronischen Steuerung ausgerüstet ist, welche durch Steuerung der
Vorschubgeschwindigkeit den Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Verpackungen oder
den Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Verpackungsgruppen aus geschuppt abgelegten
Verpackungen regelt.