[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung von Führungsschienen für
Aufzüge, wobei die Führungsschienen mittels Schienenklammern auf Trägern gehalten
werden, die an Wänden eines Aufzugsschachtes befestigt sind, und wobei die Schenkel
eines Flansches der Führungsschiene von U-förmigen Lagerteilen umfasst und zusammen
mit diesen von den Schienenklammern auf den Träger gepresst werden.
[0002] Bei der Befestigung von Führungsschienen für Aufzüge muss berücksichtigt werden,
dass bei Gebäuden, insbesondere Neubauten, Kontraktionen auftreten, weil das Mauerwerk
sich setzt und niedriger wird. Die mittels Trägern am Mauerwerk befestigten Führungsschienen
unterliegen derartigen Kontraktionen nicht, so dass zwischen den Einspannstellen Verwerfungen
auftreten können, die einen unruhigen Lauf der Kabine und des Gegengewichtes bewirken
oder schlimmsten Falles Verklemmungen und Beschädigungen hervorrufen, welche die Aufzugsanlage
unbenutzbar machen. Vorstehend beschriebene Auswirkungen können bei hohen Gebäuden
auch bei grösseren Temperaturschwankungen, starken Windböen und seismischen Kräften
auftreten. Es müssen daher Vorkehrungen getroffen werden, welche eine Längsverschiebung
zwischen Führungsschienen und Schachtmauerwerk gestatten. Hierbei gelangen Befestigungsvorrichtungen
zur Anwendung, die eine Verschiebung der Führungsschienen in Längsrichtung ermöglichen
und in Querrichtung verhindern.
[0003] Mit der US-A 1 925 867 ist eine Vorrichtung gemäss Oberbegriff bekannt geworden,
die vorstehend aufgestellte Forderungen erfüllen soll. Die aus Federstahl bestehenden
Schienenklammern sind U-förmig gebogen und weisen einen kurzen und einen langen Schenkel
auf. Der kurze Schenkel ist über eine Distanzhülse mit einem Träger fest verschraubt,
der an der Wand eines Aufzugsschachtes befestigt ist. Die Schenkel des Flansches der
Führungsschiene werden von einem U-förmigen Lagerteil umfasst und zusammen mit diesem
von den langen Schenkeln der Schienenklammern auf den Träger gepresst. Die Distanzhülse
ragt durch eine Bohrung im langen Schenkel über diesen hinaus, so dass der lange Schenkel
sich frei bewegen kann und beim Anpressen der Führungsschiene an den Träger nur die
eingestellte Vorspannung der Schienenklammern zur Auswirkung kommt. Mittels der U-förmigen
Lagerteile, die in Längsrichtung der Führungsschiene formschlüssig von den Schienenklammern
gehalten werden, soll die Reibung vermindert werden, wenn die Führungsschiene sich
relativ zur Wand des Aufzugsschachtes bewegt.
[0004] Die vorstehend beschriebene Vorrichtung hat den Nachteil, dass bei rauher und durch
fortschreitende Korrosion sich verschlechternder Oberfläche der Führungsschiene das
freie Gleiten im U-förmigen Lagerteil erschwert oder ganz verhindert wird. Um das
zu vermeiden müssen die festgerosteten Teile voneinander getrennt und die Führungsschienen
gegebenenfalls geglättet und geschmiert werden, wodurch der Unterhalt der Anlage verteuert
wird.
[0005] Bei einer mit der DE-A 26 46 762 bekannt gewordenen Halterung für Führungsschienen
werden beide Schenkel des Flansches der Führungsschiene von einer einzigen, entsprechend
geformten Zwischenlage umfasst. Weitere Zwischenlagen sind an den Schienenklammern
und an Tragplatten vorgesehen, die im Aufzugsschacht befestigt sind und an denen die
Führungsschienen mittels der Schienenklammern unter Anpressung der Schenkel des Flansches
gehalten werden. Um ein einwandfreies Verschieben der Führungsschienen in senkrechter
Richtung zu gewährleisten, wird als Werkstoff für mindestens eine der Zwischenlagen
ein Kunststoff, wie beispielsweise Teflon vorgeschlagen, der geringe Haft- und Reibungsbeiwerte
aufweist. Diese Lösung ist in bezug auf Werkstoff und Formgebung teuer, ausserdem
weist Teflon Kriechdehnung auf, so dass die Zwischenlagen sich deformieren und öfter
ersetzt werden müssen, was wiederum den Unterhalt der Anlage verteuert.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, die einfach und billig ist und bei der die Oberflächenbeschaffenheit
der Führungsschienen beim Verschieben relativ zum Mauerwerk des Aufzugsschachtes keine
Rolle mehr spielt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst.
Hierbei ist zwischen den Schenkeln des Flansches der Führungsschiene und den U-förmigen
Lagerteilen eine U-förmige Zwischenlage aus korrosionsfestem Metall vorgesehen. Die
Reibungszahl zwischen den Schenkeln des Flansches der Führungsschiene und der U-förmigen
Zwischenlage ist grösser als die Reibungszahl zwischen der U-förmigen Zwischenlage
und dem U-förmigen Lagerteil, so dass bei der Verschiebung der Führungsschiene das
Lagerteil auf der Zwischenlage gleitet.
[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass die Führungsschienen
keine korrosionsfeste und glatte Oberfläche haben müssen. Die an den Befestigungsstellen
der Führungsschienen vorgesehenen Zwischenlagen sind einfach und billig fabrizierbar
und können leicht montiert werden, so dass dieser Teil der Aufzugsanlage preiswerter
hergestellt werden kann. Da die Zwischenlagen aus rostfreiem Stahl bestehen, müssen
sie nicht ausgetauscht werden, so dass diesbezüglich keine Wartungskosten entstehen.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung in perspektivischer Darstellung, und
- Fig. 2
- einen Querschnitt der Vorrichtung gemäss Fig. 1.
[0010] In den Fig. 1 und 2 sind mit 1 die Wand eines Aufzugsschachtes und mit 2 ein an der
Wand 1 angebrachter Träger bezeichnet. Eine Führungsschiene 3 ist mittels Schienenklammern
4 am Träger 2 befestigt. Die vorzugsweise aus Federstahl bestehenden Schienenklammern
4 sind U-förmig gebogen und weisen einen kurzen und einen langen Schenkel 4.1, 4.2
auf. Der kurze Schenkel 4.1 ist mittels einer Schraube 5 und einer Mutter 6 über eine
Distanzhülse 7 mit dem Träger 2 verschraubt. Die kurzen Schenkel 4.1 sind hierbei
derart bemessen, dass die Führungsschiene in Querrichtung ihre Lage nicht verändern
kann. Die Schenkel 3.2, 3.3 des Flansches 3.1 der Führungsschiene 3 werden je von
einem U-förmigen Lagerteil 8 umfasst, das beispielsweise aus Messing besteht. Zwischen
den Schenkeln 3.2, 3.3 und dem U-förmigen Lagerteil 8 ist eine aus korrosionsfestem
Metall, vorzugsweise rostfreiem Stahl, bestehende U-förmige Zwischenlage 9 vorgesehen.
Die Lagerteile 8, die Zwischenlagen 9 und die Schenkel 3.2, 3.3 werden beim Anschrauben
der Schienenklammern 4 von deren langen Schenkeln 4.2 auf den Träger 2 gepresst. Die
Distanzhülse 7 ragt durch eine Bohrung 4.3 im langen Schenkel 4.2 über diesen hinaus,
so dass der lange Schenkel 4.2 sich frei bewegen kann und nur eine eingestellte Vorspannung
der Schienenklammer 4 für die Halterung der Führungsschiene 3 zur Auswirkung kommt.
Bei Verwendung von Führungsschienen 3, die nicht korrosionsfest sind und eine rauhe
Oberfläche aufweisen, ist die Reibungszahl zwischen den Schenkeln 3.2, 3.3 des Flansches
3.1 der Führungsschiene 3 und der U-förmigen Zwischenlage 9 grösser als die Reibungszahl
zwischen der U-förmigen Zwischenlage 9 und dem U-förmigen Lagerteil 8, so dass bei
der Verschiebung der Führungsschiene 3 das Lagerteil 8 auf der Zwischenlage 9 gleitet.
[0011] Durch zwei Nasen 10, 11 des Lagerteils 8, die an den quer verlaufenden Seitenkanten
des langen Schenkels 4.2 der Schienenklammer 4 anliegen, wird die Lage des Lagerteiles
8 in senkrechter Richtung fixiert. Die U-förmige Zwischenlage 9 ist breiter und länger
als das U-förmige Lagerteil 8. Da die Gleitbewegung der Führungsschienen beim Setzen
von hohen Gebäuden bis zu ca. 75 mm betragen kann, ist die Länge der Zwischenlage
9 ein Mehrfaches der Länge des Lagerteiles 8. Als vorteilhaft hat sich hierbei unter
Berücksichtigung der Länge des Lagerteiles 8 eine Länge der Zwischenlage 9 von ca.
300 mm erwiesen.
1. Vorrichtung zur Befestigung von Führungschienen für Aufzüge, wobei die Führungsschienen
(3) mittels Schienenklammern (4) auf Trägern (2) gehalten werden, die an Wänden (1)
eines Aufzugsschachtes befestigt sind, und wobei die Schenkel (3.2, 3.3) eines Flansches
(3.1) der Führungsschiene (3) von U-förmigen Lagerteilen (8) umfasst und zusammen
mit diesen von den Schienenklammern (4) auf den Träger (2) gepresst werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Schenkeln (3.2, 3.3) des Flansches (3.1) der Führungsschiene (3)
und den U-förmigen Lagerteilen (8) eine U-förmige Zwischenlage (9) aus korrosionsfestem
Metall vorgesehen ist, wobei die Reibungszahl zwischen den Schenkeln (3.2, 3.3) des
Flansches (3.1) der Führungsschiene (3) und der U-förmigen Zwischenlage (9) grösser
als die Reibungszahl zwischen der U-förmigen Zwischenlage (9) und dem U-förmigen Lagerteil
(8) ist.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die U-förmige Zwischenlage (9) aus rostfreiem Stahl besteht.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das U-förmige Lagerteil (8) aus Messing besteht.