[0001] Die Erfindung betrifft einen Schiffs-, insbesondere Bootsanker mit annähernd flachem,
plattenförmigem Ankerblatt, das spitz zulaufende Ansätze und einen in seinem mittleren
Teil befindlichen Ankerschaft aufweist. Zur Verankerung größerer Schiffe sind sogenannte
Stockanker in den verschiedensten Ausführungen bekannt; sie sind gewichtsmäßig schwer
und lassen sich in der Regel nur mit Maschinenkraft absenken und wieder an Bord holen.
Derartige Anker sind für mittlere und kleinere Schiffe, insbesondere für Boote, ungeeignet,
weil sie einerseits zu schwer und andererseits wegen ihrer Sperrigkeit auf Schiffen
mit kleineren Platzbedarf nicht untergebracht werden können. Für kleinere Schiffe
und Boote sind andererseits leichtere Anker bekannt, beispielsweise sogenannte Plattenanker,
die auch aus Leichtmetall hergestellt werden, demgemäß gewichtsmäßig leichter als
Stockanker sind, aber andererseits keine befriedigende Griffigkeit haben, so daß diese
keine sichere, feste Verankerung insbesondere auf leichtem Grund gewährleisten. Ihre
Sicherungswirkung ist auf Sandgrund befriedigend, während ihr Einsatz bei felsigem
Untergrund nur bedingt geeignet ist.
[0002] Bekannte Schiffs- bzw. Bootsanker mit annähernd flachem, plattenförmigem Ankerblatt
sind konstruktiv aufwendig, weil mehrflügelig, beispielsweise nach Art von Pflugscharen,
ausgebildet (DE-PS 617 814). Bei solchen Ankern laufen die schaufelartigen Ankerblätter
in spitz zulaufende Ansätze aus, die ein tiefes Eingraben des Ankerblattes in den
Untergrund begünstigen sollen, wobei der Ankerschaft mit dem Ankerblatt durch ein
kompliziertes Gelenk verbunden ist (DE-OS 37 36 011). Bei einem anderen bekannten
Bootsanker (vgl. US-PS 3 180 304) ist der Ankerschaft ebenfalls durch ein verhältnismäßig
kompliziertes Gelenk mit einem zylindrisch ausgebildeten Ankerblatt verbunden, das
im oberen Bereich des zylindrischen Teiles einen rundumlaufenden Ansatz zum Festhaken
des Ankers beispielsweise an Felsvorsprüngen oder dgl. hat und an seinem unteren zylindrischen
Abschnitt zackenartig ausgebildet ist, wodurch ein Verharken des Ankers, insbesondere
auf unebenem Untergrund, erreicht werden soll.
[0003] Von diesem Stand der Technik unterscheidet sich eine bekannte Warpankerausführung
(DE-OS 20 17 628) dadurch, daß der Schaft ohne Zwischenschaltung eines komplizierten
Gelenkes starr am Ankerblatt befestigt ist, wobei das Ankerblatt durch eine dreieckige
massive flache Platte nach Art einer Ankerschaufel ausgebildet ist und der starr mit
diesem verbundene Schaft einen genau definierten Winkel kleiner als 45°, vorzugsweise
zwischen 32 und 38°, einnimmt. Das aus der flachen Platte bestehende Ankerblatt in
Form eines gleichschenkligen Dreiecks hat nahe den Basiswinkeln auf sich gegenüberliegenden
Seiten je einen seitlich vorspringenden, spitz zulaufenden Ansatz, der als Stabilisierungsflügel
dient.
[0004] Nachteilig bei dieser vergleichsweise einfachen Ausführung eines Ankers ist einerseits
das hohe Gewicht der verhältnismäßig dicken Ankerplatte, die trotz abgeschrägter Umfangskanten
keine ausreichende Griffigkeit und damit keine sichere Verankerung auf unterschiedlichen
Böden gewährleistet. Zudem ist die Herstellung des plattenförmigen Schaftes und seine
Befestigung in einer Längsausnehmung des Ankerblattes teuer; überdies ist der Anker
als ganzes infolge der starren Verbindung von Schaft und Ankerblatt und des hohen
Gewichtes sperrig und umständlich zu handhaben.
[0005] Hiervon ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen aus Stahlblech
bestehenden Schiffs-, insbesondere Bootsanker mit annähernd flachem, plattenförmigem
Ankerblatt, das spitz zulaufende Ansätze und einen in seinem mittleren Teil befindlichen
Ankerschaft aufweist, so auszubilden, daß der Anker bei einfacher geometrischer Formgebung
und damit verhältnismäßig einfacher und billiger Herstellung leicht zu handhaben ist
und eine sichere Verankerung auf feinkörnigem, lehmigem, bewachsenem und steinigem
Untergrund gewährleistet.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Anker nach Oberbegriff des Anspruches
1 dadurch gelöst, daß das mindestens annähernd flache, plattenförmige Ankerblatt an
mindestens zwei, in Richtung des Ankerschaftes gesehen, sich gegenüberliegenden Randbereichen
eine Vielzahl nebeneinanderliegender, nach außen spitz zulaufender zahnartiger Ansätze
aufweist. Diese Ansätze können bei einem im Grundriß etwa viereckigen Ankerblatt an
den senkrecht zur Zugrichtung, also zum Ankerschaft, sich gegenüberliegenden Randseiten
vorzugsweise in jeweils einer Reihe angeordnet sein.
[0007] Bei einem in Draufsicht gesehen wenigstens annähernd runden, beispielsweise kreisrunden,
ovalen, elliptischen oder ähnlich rund ausgeführten Ankerblatt sind die nebeneinanderliegenden
spitz zulaufenden Ansätze ebenfalls in erster Linie auf in Zugrichtung sich gegenüberliegenden
gekrümmten Randbereichen des Ankerblattes vorgesehen, wobei sie vorzugsweise über
den größten Teil des Ankerblattumfanges angeordnet sind. Im mittleren Bereich eines
so ausgestalteten Ankerblattes befindet sich der Ankerschaft, der unmittelbar auf
dem Ankerblatt oder in einer auf diesem angeordneten gesonderten Halterung formschlüssig
befestigt ist. Bei einer bevorzugten Ausführung sind Ankerblatt und Ankerschaft getrennte
Teile, so daß sie in demontiertem Zustand leicht zu handhaben sind und platzsparend
auf dem Boot untergebracht werden können. Dabei ist der erfindungsgemäße Anker ferner
so ausgebildet, daß der Ankerschaft ein Gewicht aufweist, das mehrfach größer ist
als das Gewicht des Ankerblattes. Hierdurch liegt der Schwerpunkt des ganzen Ankers
außerhalb des Ankerblattes, so daß die Eingriffskräfte, die am Umfang des Ankerblattes
an den spitzen Ansätzen, die vorzugsweise sägezahnartig sind, angreifen, infolge der
auftretenden Hebelwirkung verstärkt sind.
[0008] Anstelle sägezahnartiger Ansätze sind auch andere spitz zulaufende Ansätze denkbar,
die ein Einhaken des Randbereiches des Ankerblattes in den Untergrund auf einem optimal
langen Umfang des Ankerblattes gewahrleisten.
[0009] Nachstehend werden Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein kreisrundes Ankerblatt mit am Umfang sägezahnartig angeordneten
Ansätzen ohne Ankerschaft,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Ankers nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf ein im Grundriß viereckiges Ankerblatt ohne Ankerschaft, das sich
quer zur Zugrichtung des Ankers erstreckt und an seinen Längsseiten spitz zulaufende
sägezahnartige Ansätze aufweist,
- Fig. 4
- einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Ankerschaft mit auseinandergezogenen Anschlußteilen im Bereich seines Fußes
und freien Kopfendes,
- Fig. 6
- eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Ankerblattes mit Teil
des Ankerschaftes.
[0010] Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, besitzt der erfindungsgemäße Anker ein annähernd
flaches, plattenförmiges Ankerblatt 1 von vergleichsweise geringer Dicke, das vorzugsweise
aus einem nichtrostenden, hochwertigen Stahl, beispielsweise einem V 4a-Stahl besteht.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist das Ankerblatt 1 in Draufsicht gesehen kreisrund.
Nach Fig. 3 und 4 ist es rechteckig, wobei es quer zur Zugrichtung des Ankers, also
quer zum Ankerschaft 2, eine Längserstreckung hat, die mehrfach größer ist als in
der Zugrichtung gesehen. Sowohl bei kreisrunder oder ovaler Ausgestaltung, insbesondere
auch bei sternförmiger Ausbildung des Ankerblattes entsprechend Fig. 6, als auch bei
rechteckiger Ausführung weist das Ankerblatt 1 an mindestens zwei in Richtung des
Ankerschaftes 2 gesehen sich in Zugrichtung gegenüberliegenden Randbereichen 3, 3'
mehrere nebeneinanderliegende, nach außen hin spitz zulaufende Ansätze 4 auf. Vorteilhaft
werden diese Ansätze über den ganzen Randbereich, also bei einem kreisrunden oder
ovalen Ankerblatt über dessen ganzen Umfang bzw. bei einem länglich rechteckigen Ankerblatt
an dessen in Zugrichtung sich gegenüberliegenden ganzen Längseiten angebracht. Grundsätzlich
kann das Ankerblatt auch von der Kreisform oder der rechteckig länglichen Form abweichende
Grundrisse haben, beispielsweise einen ovalen, elliptischen oder dergleichen Grundriß.
Es ist auch eine parallelogramm-, trapez-, dreieckförmige oder ähnliche Grundrißgestaltung
möglich. Wesentlich ist, daß das Ankerblatt im mittleren Bereich flächenartig gestaltet
und in Zugrichtung sich gegenüberliegende Randbereiche 3, 3' hat, die mit spitz zulaufenden
Ansätzen versehen sind, welche auf einem möglichst großen Bereich eine schnelles und
tiefes Eindringen des Ankerblattes 1 in sandigem, bewachsenem, körnigem Untergrund
gewährleistet, wobei der flächige mittlere Ankerblattbereich dafür vorgesehen ist,
die Zugkraft auf breiter Fläche in den Untergrund einzuleiten und eine sichere Lagerung
und Verankerung in jedem Untergrund zu gewährleisten. Vorteilhaft sind die spitz zulaufenden
Ansatze sägezahnartig, und zwar in Form gleichseitiger oder gleichschenkliger Dreiecke
ausgebildet und liegen dicht nebeneinander, so daß sie in bezug auf den Schaft 2 symmetrisch
angeordnet sind. Eine andere Ausbildung der spitz zulaufenden Ansätze, die die gleiche
oder eine ähnliche Wirkung haben, ist denkbar.
[0011] Um ein schnelles, tiefes und sicheres Eingreifen der sägezahnartigen Ansätze 4 zu
erreichen, sind diese gegenüber dem Ankerblatt 1 in Richtung auf den Ankerschaft 2
hin abgewinkelt, und zwar vorzugsweise mit einem Winkelbereich zwischen 30 und 50°.
Dadurch wird sichergestellt, daß die Ansätze sofort bei Auftreten der Zugkraft wirksam
und tief in den Untergrund eindringen können. Bei der kreisrunden Ausführung nach
Fig. 1 ist der sägezahnartige, das Ankerblatt 1 auf dem ganzen Umfang umgebende Kranz
von gleichmäßigen sägezahnartigen Ansätzen 4 ebenfalls nach innen zum Schaft hin abgewinkelt.
Es kann vorteilhaft sein, den mittleren geschlossenen Teil des Ankerblattes 1 selbst
ebenfalls leicht gewölbt auszuführen, und zwar bei einem kreisrundförmigen Ankerblatt
derart, daß die Wölbung symmetrisch zur Mittelachse des Ankerblattes verläuft. Bei
rechteckiger Ausführung des Ankerblattes 1 entsprechend Fig. 3 ist der geschlossene
Teil des Ankerblattes quer zu den beiden sich gegenüberliegenden Längsrändern mit
den Zahnreihen 4 nach innen in Richtung zum Ankerschaft 2 hin leicht gewölbt ausgebildet.
Hierdurch wird erreicht, daß der Untergrund im Bereich des Ankerblattes 1 unter der
Wirkung der Zugkraft kompakt zusammengedrückt wird, wodurch sich eine optimale Verankerungswirkung
ergibt.
[0012] Der erfindungsgemäße Anker kann kostensparend und mit verhältnismäßig einfachen Arbeitsmitteln
hergestellt werden, wenn Ankerblatt 1 und Ansätze 4 aus einem einzigen Blechteil gebildet
sind, so daß das ganze Ankerblatt in einem Arbeitsgang hergestellt werden kann. Um
die erwähnte Verankerungswirkung im Untergrund optimal groß zu halten, ist das Ankerblatt
so dimensioniert, daß seine innerhalb der sägezahnartigen Ansätze 4 liegende geschlossene
Fläche um ein Mehrfaches größer gehalten ist als die Summe der Fläche aller Ansätze
4.
[0013] Eindringtiefe und Haltekraft des Ankers werden wirkungsvoll verbessert, wenn, wie
bei den Ausführungsbeispielen gezeigt, der Ankerschaft 2 im mittleren Bereich des
Ankerblattes 1 vorzugsweise in der Symmetrieachse des Ankerblattes, beispielsweise
durch Verschweißen oder durch eine besondere Halterung 6, gehaltert ist. Dies empfiehlt
sich insbesondere dann, wenn Ankerschaft 2 und Ankerblatt 1 voneinander getrennten
Teile sind, die in einfacher Weise vorzugsweise durch formschlüssige Mittel 7, beispielsweise
einen Sicherungsbolzen 7', miteinander verbunden und wieder gelöst werden können.
Dabei kann als Halterung für den Schaft 2 eine Steckmuffe 6 dienen, die am Ankerblatt
2 in geeigneter Weise, beispielsweise durch Schweißen, befestigt ist und die die Formschlußmittel
7 zur lösbaren Befestigung des Fußes 2' des Ankerschaftes 2 aufweist. Als Formschlußmittel
sind beispielsweise Querbohrungen 8 in der Steckmuffe 6 geeignet, die mit einer entsprechenden
Bohrung 8' im Fuß 2' des Ankerschaftes 2 derart korrespondieren, daß durch Einstecken
eines mit einer Sicherung versehenen Querbolzens 7' die formschlüssige lösbare Verbindung
zwischen Ankerschaft 2 und Ankerblatt 1 schnell hergestellt werden kann. Anstelle
einer solchen Verbindung ist auch eine gegen Lösen gesicherte schraub- oder bajonettverschlußartige
Verbindung zwischen Ankerschaft und Ankerblatt denkbar. Die getrennte Ausbildung dieser
beiden Teile hat den Vorteil, daß die beiden Ankerteile nicht nur platzsparend, sondern
auch im Bedarfsfall an verschiedenen Stellen des Bootes oder Schiffes bzw. in einer
Tragtasche bequem untergebracht werden können. Infolge der vorgesehenen Steckverbindung
lassen sich die Teile schnell für den Einsatz des Ankers zusammenstecken.
[0014] Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Ankers ist, daß das Ankerblatt 1 im
Vergleich zum Ankerschaft 2 ein relativ geringes Gewicht hat. Bei den dargestellten
Ausführungsbeispielen ist der Ankerschaft 2 zwecks optimaler Gewichtserhöhung aus
hochwertigem Material, beispielsweise aus nichtrostendem Edelstahl, der sich durch
einfaches Abtrennen auf Länge aus einem Langrohr herstellen läßt. Der Innenraum dieses
hochwertigen Rohrabschnittes 2a ist mit einem das Ankergewicht erhöhenden spezifisch
schweren Material, beispielsweise in Form eines Rundstabes 2b aus Stangenmaterial
aus Eisen, oder mit einem anderen Material, beispielsweise Zement, ausgefüllt, wobei
die Verfüllung 2b des Rohres 2a derart wasserdicht gemacht ist, daß ein Eindringen
und damit ein Verrosten im Inneren des Rohres 2a ausgeschlossen ist. Dadurch daß der
Ankerschaft 2 ein im Vergleich zum Ankerblatt 1 größeres Gewicht hat, liegt der Gesamtschwerpunkt
des ganzen Ankers außerhalb des Ankerblattes 1 unmittelbar auf dem Wassergrund, wodurch
die auf das Ankerblatt wirkende Gewichtskomponente infolge eines entsprechend wirksamen
Hebelarmes das Eindringen des Ankerblattes 1 begünstigt.
[0015] Die Manövrierbarkeit des erfindungsgemäßen Ankers kann dadurch vereinfacht werden,
indem am oberen freien Ende des Schaftes 2 Anschlußmittel 10, beispielsweise eine
einsteckbare Tragstrebe, eine aufsteckbare Öse, ein Haken oder dgl., angebracht werden.
In Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines Ankerschaftes dargestellt, wobei die Anschlußteile
im Bereich des Ankerfußes und seines freien Endes losgelöst vom eigentlichen Ankerschaft
2 gezeichnet sind. Wie dargestellt, besteht der Anker 2 aus dem Ankerrohr 2a aus hochwertigem,
nichtrostendem Edelstahl oder einem geeigneten anderen hochwertigen Material; es ist
mit einem Rundeisenstab 2b zur Gewichtserhöhung verfüllt. Der Ankerschaftfuß 2' wird
durch ein mit dem Rohr 2a wasserdicht verbundenes Steckteil 9 gebildet, das mit seinem
zylindrischen Ansatz 9' in das Rohr 2a dichtend einpaßt und mit dem Ansatz 9'' den
Einsteckteil zu der Halterung 6 bildet. Die Halterung 6 ist ihrerseits fest auf dem
Ankerblatt 1 beispielsweise durch Schweißen befestigt. Somit können durch einfaches
Einstecken des Schaftes 2 in die Halterung 6 und durch Sichern dieser Steckverbindung
Schaft 2 und Ankerblatt 1 unlösbar im Einsatzfall miteinander verbunden werden. Zur
Sicherung dieser Verbindung dient nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 eine Querbohrung
8' im Fuß 9, die mit einer entsprechenden Querbohrung 8 in der Halterung 6 für die
Aufnahme eines nicht näher dargestellten Sicherungsbolzens 7' korrespondiert; vgl.
auch Fig. 6.
[0016] Der Ankerschaft 2 weist an seinem oberen freien Ende Anschlußmittel 10 auf, mit denen
der Anker als ganzes, beispielsweise durch Tragseile, gehalten werden kann. Hierzu
ist am Ende des Ankerrohres 2a ein Ansatzstück 13 vorgesehen, das mit seinem Steckansatz
13' in das Rohr 2a einpaßt und mit diesem entweder durch Schweißen oder Einpressen,
durch Gewinde oder dgl. formschlüssig und wasserdicht fest verbunden ist. An dem Ansatzstück
13 kann in Lagerböcken 14, 14' eine Umlenkrolle 11 drehbar gelagert sein, über die
zur Erleichterung der Manövrierbarkeit beim Ankern des Bootes ein Seil geführt werden
kann. Die Lagerböcke 14, 14' mit dazwischen befindlicher Umlenkrolle 11 werden durch
einen die Seilführung sichernden Bügel 15 überspannt. Weiterhin kann zur einfachen
Handhabung des Ankerschaftes bzw. des Ankers als ganzes ein Rundstab 16 durch die
Achse der Umlenkrolle geführt sein, an dessen beiden vorstehenden Enden kugelförmige
Handhaben 16 angebracht sind. Bei Ankern mittlerer Größe kann es zweckmäßig sein,
den Ankerschaft 2 mindestens 50 cm, vorzugsweise 70 cm, lang auszubilden. Am freien
Ende des Ankerschaftes kann auch statt einer Umlenkrolle beispielsweise eine einsteckbare
Tragstrebe in Form eines Querbolzens mit entsprechenden Handgriffen vorgesehen werden.
[0017] Bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ankers hat das
Ankerblatt 2 mit seinen Ansätzen 4 die geometrische Form eines gleichzackigen Sternes,
dessen Zacken eine radiale Erstreckung s haben, die annähernd dem Radius R des Ankerblattes
1 entspricht. Dabei sind vorteilhaft zwischen den benachbarten zahnartigen Ansätzen
4 jeweils mindestens ein, vorzugsweise jedoch mehrere kleinere, spitzwinklige, sägezahnartige
Einschnitte 12 vorgesehen. Diese Einschnitte machen den Anker nach Fig. 6 besonders
für Ankervorgänge geeignet, bei denen der Ankergrund stark mit Pflanzen bewachsen
ist, weil sich die Bodengewächse besonders fest in den mit Zacken versehenen Sternen
und den zusatzlichen spitzwinkligen, kleineren, sägezahnartigen Einschnitten 12 festhaken
können.
[0018] Da es kaum möglich ist, einen Anker zu schaffen, der universal für alle denkbaren
Anwendungsfälle geeignet ist, wird nach der Erfindung weiter vorgeschlagen, einen
Ankerset zu schaffen, der aus einem Ankerblatt mit sägezahnartigen Ansatzen an einem
rechteckigen Ankerblatt sowie einem runden Blatt und einem für beide Ankerblattausführungen
entsprechend Fig. 1 und Fig. 3 passenden einzigen Schaft besteht. Mit einem solchen
Set ist es möglich, je nach Bootstyp und entsprechend der Beschaffenheit des jeweiligen
Ankerungsgrundes den Ankertyp nach der Erfindung einzusetzen, der für den Bedarfsfall
optimal geeignet ist, wobei ein und derselbe gewichtsmäßig schwere Schaft des Ankers
mit dem jeweils benutzten Ankerblatt infolge der paßgenauen Ausbildung der Ansätze
der Teile verwendbar ist. Dieser Set kann weiterhin durch einen Leichtschaft ergänzt
werden, so daß es möglich ist, im Bedarfsfall das Schiff gleichzeitig mit zwei Ankern
zu sichern, indem der gewichtsmäßig schwere Schaft beispielsweise mit dem im Grundriß
viereckigen Ankerblatt und der gewichtsmäßig leichte Schaft mit dem runden Ankerblatt
bzw. mit dem sternartigen Ankerblatt entsprechend Fig. 6 eingesetzt werden.
[0019] Mit der Erfindung ist ein Schiffs- bzw. Bootsanker geschaffen, der im Vergleich zu
bekannten Ankern einfacher und billiger hergestellt werden kann, weil er aus wenigen
Teilen besteht, die unbeweglich miteinander und im Einsatzfall leicht miteinander
verbunden werden können und der nach Demontage platzsparend im Boot bzw. in geeigneten
Tragtaschen untergebracht werden kann. Dadurch daß das Ankerblatt an seinem Umfang
eine Vielzahl sägezahnartiger oder anders gestalteter spitz zulaufender Ansätze hat,
erhält der Anker in jeder Verankerungslage einen linienförmigen Eingriff, der bewirkt,
daß das Ankerblatt relativ schnell und leicht in den Untergrund eindringen und sich
dort in der Masse des Untergrundes abstützen kann, und zwar auch bei runder Ausführung
des Ankerblattes, wenn sich der Anker unter Windeinfluß bewegen sollte. Der erfindungsgemäße
Anker eignet sich somit insbesondere auch für Flußfahrten. Damit ist ein vielseitig
einsetzbarer Anker geschaffen, der auch bei noch so stark wirkenden Zugkräften eine
maximale Griffigkeit des Ankers sowohl bei sandigem, weichem, stark bewachsenem, gerölligem
oder felsigem Untergrund gewährleistet.
1. Aus Stahlblech bestehender Schiffs-, insbesondere Bootsanker mit mindestens annähernd
flachem, plattenförmigem Ankerblatt (1), das spitz zulaufende Ansätze (4) und einen
in seinem mittleren Teil befindlichen Ankerschaft (2) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Randbereich des Ankerblattes (1) an mindestens
zwei, in Richtung des Ankerschaftes (2) gesehen, sich gegenüberliegenden Randbereichen
(3, 3') eine Vielzahl nebeneinanderliegender, nach außen spitz zulaufender zahnartiger
Ansätze (4) aufweist.
2. Schiffsanker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (4) an sich gegenüberliegenden Randbereichen
(3, 3') des im Grundriß wenigstens annähernd viereckigen Ankerblattes (1) vorgesehen
sind.
3. Schiffsanker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem in Draufsicht gesehen wenigstens annähernd runden,
beispielsweise kreisrunden, elliptischen, ovalen oder dgl., Ankerblatt 1 die Ansätze
4 über den größten Teil des Ankerblattumfangsrandes (5) angeordnet sind.
4. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (4) sägezahnartig ausgebildet sind, vorzugsweise
derart, daß sie gleichseitige bzw. gleichschenklige Dreiecke bilden.
5. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ankerblatt (1) und die Ansätze (4) aus einem Blechteil
gebildet sind, wobei die Fläche des Ankerblattes um ein Mehrfaches größer ist als
die Summe der Fläche der Ansätze.
6. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die zahnartigen Ansätze (4) gegenüber dem Ankerblatt (1)
in Richtung auf den Ankerschaft (2) hin in einem Winkelbereich zwischen 30 und 50°
abgewinkelt sind, wobei vorzugsweise alle Ansätze eine gleich große Abwinklung haben.
7. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß Ankerschaft (2) und Ankerblatt (1) getrennte Teile sind,
die durch Formschlußmittel (7) verbindbar sind, wobei als Halterung (6) des Schaftes
(2) eine Steckmuffe am Ankerblatt (2) befestigt ist, die mit dem Formschlußmittel
(7) zur lösbaren Befestigung des Fußes (2') des Ankerschaftes (2) versehen ist, beispielsweise
eine Querbohrung (8) aufweist, die mit einer entsprechenden Bohrung (8') im Fuß (2')
des Ankerschaftes (2) zur Aufnahme eines Sicherungsbolzens (7') korrespondiert.
8. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 oder 2
oder 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das viereckige, vorzugsweise rechteckige, Ankerblatt (1)
quer zu den an den Längsrändern vorgesehenen Zahnreihen (4) nach innen in Richtung
zum Ankerschaft hin leicht gewölbt ausgebildet ist.
9. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 oder 3
oder 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß bei rundem Ankerblatt (1) dieses zentrisch zur Halterung
(6) für den Ankerschaft (2) hin gleichmäßig gewölbt ist.
10. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerschaft (2) ein Gewicht hat, das um ein Mehrfaches
größer ist als das Gewicht des Ankerblattes (1), wobei der Ankerschaft (2) als Rohr
(2a) aus einem hochwertigen, nichtrostenden Material ausgebildet ist, dessen Inneres
mit einem das Gewicht des Ankerschaftes (2) erhöhenden, spezifisch schweren Material,
beispielsweise in Form eines Rundstabes (2b) aus Eisen, Zement oder dgl. ausgefüllt
und wasserdicht vom Schaftrohr (2a) abgeschlossen ist.
11. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (2) am oberen freien Ende Anschlußmittel (10),
beispielsweise eine einsteckbare Tragstrebe, eine aufsteckbare Öse, Haken oder dgl.,
trägt.
12. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 13 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende des Ankerschaftes eine Umlenkrolle (11)
für ein Verankerungsseil, Kabel oder dgl. angeordnet ist.
13. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten größeren zahnartigen Ansätzen (4)
mindestens ein, vorzugsweise mehrere kleinere sägezahnartige Einschnitte (12) vorgesehen
sind (Fig. 6).
14. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1, 3, 6 bis 7, 9 bis 13,
gekennzeichnet durch eine geometrische Form des Ankerblattes (2) mit Ansätzen (4)
nach Art eines gleichzackigen Sternes, dessen Zacken eine radiale Erstreckung (s)
haben, die annähernd dem Radius (R) des Ankerblattes (1) entspricht (Fig. 6), wobei
die sternförmigen Ansätze (4) gegenüber dem zentralen Ankerblatt (1) zum Schaftansatz
hin um etwa 25 bis 35° abgebogen sind.
15. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
gekennzeichnet durch einen Ankerset, bestehend aus mindestens zwei in ihren Abmaßen
aufeinander abgestimmten runden und viereckigen Ankerblättern (1) sowie einem für
beide Ankerblätter einpassenden Ankerschaft (2).
16. Schiffsanker nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerset zusätzlich einen gewichtsmäßig leicht ausgebildeten
Ankerschaft gleicher Dimensionierung aufweist, der zum Einsetzen für beide Ankerblätter
(1) geeignet ist.