[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschichtungsvorrichtung mit einem Antragswerk zum Antragen
einer Flüssigkeitsschicht auf ein bandförmiges Trägermaterial, das über eine Antragswalze
geführt ist.
[0002] Die Entwicklung in der Beschichtungstechnik führt zu immer leistungsfähigeren Baueinheiten,
d.h. zu höheren Verarbeitungsgeschwindigkeiten und zu dünneren Beschichtungsfilmen
bzw. höher konzentrierten Lösungen der Beschichtungsmittel, was in erster Linie aus
ökologischen und ökonomischen Gründen angestrebt wird.
[0003] Diese Forderungen lassen sich nur durch eine wesentliche Steigerung der Präzision
der zusammenwirkenden Teile, vor allem durch die Einhaltung eines gleichmäßigen Beschichtungsspaltes
zwischen Antragswalze und Antragswerk, erreichen. Für hohe Beschichtungsgeschwindigkeiten
sind kleinere Spaltabstände erforderlich, und die Einhaltung präziser Abstände ist
dabei unabdingbar. Rundlauffehler der Antragswalze führen zu periodischen Schichtdickenunterschieden,
die in jedem Falle unerwünscht sind.
[0004] Der Lagerung der Antragswalze kommt dabei besondere Aufmerksamkeit zu, da durch eine
gut ausgeführte Lagerung eine hohe Laufgenauigkeit in axialer und radialer Richtung
erhalten wird. Die Laufgenauigkeit wird dabei als Abweichung von der idealen Drehachse
definiert, wobei die Abweichung als Summenfehler aus allen zusammenwirkenden Bauteilen
an der Antragswalze auftritt. Wälzlager mit besonders hoher Genauigkeit können eine
Abweichung mit einem Minimalwert von 3 µm von der idealen Drehachse nicht unterschreiten.
Dieser minimale theoretische Radialschlag derartiger Wälzlager wird durch weitere
Einzelfehler der Antragswalze vergrößert. Bei Drehung der Antragswalze können die
Fehler der linken Seite der Antragswalze zu einer Verkleinerung des Abstandes zwischen
Antragswalze und Beschichtungseinrichtung führen, während sich gleichzeitig auf der
rechten Seite eine Vergrößerung des Abstandes zwischen der Antragswalze und der Beschichtungseinrichtung
ergibt.
[0005] Das zwangsläufig vorhandene Lagerspiel führt desweiteren durch die Zugkräfte des
bandförmigen Trägermaterials, das beschichtet wird, zu einem Auslenken der Antragswalze,
wodurch sich eine Spaltvergrößerung ergibt, und ebenso können unterschiedliche Zugkräfte
an der rechten und linken Seite des bandförmigen Trägermaterials zu einem Taumeln
der Antragswalze beim Betrieb der Beschichtungsvorrichtung führen, wodurch ein gleichbleibender
Abstand zwischen der Antragswalze und der Beschichtungsvorrichtung eingeschränkt wird.
[0006] Weitere Verschlechterungen sind beispielsweise bei längerem Betrieb der Beschichtungsvorrichtung,
durch Temperaturschwankungen im Bereich des Antragwerkes oder durch Verschleiß in
der Lagerung der Antragswalze zu erwarten.
[0007] Bekannte Antragssysteme zum Aufbringen einer Beschichtung auf Druckplatten, die von
der Hoechst AG hergestellt werden, sind in Parallelführungen verschiebbar zur Antragswalze
gelagert. Über Anschläge kann eine Änderung des Abstandes zwischen Antragswalze und
Antragslippe herbeigeführt werden, um verschiedene Substratdicken an das Trägermaterial
anzutragen. Hierbei werden große Anstrengungen konstruktiver Art unternommen, um den
Spalt genau auszumessen und die Schichtdicke über die gesamte Breite des Trägermaterials
in engsten Toleranzen im µm-Bereich zu halten. Dabei sind für die Genauigkeit der
Schichtdicke der Radialschlag der Antragswalze und das Spiel der beidseitigen Lagerung
und deren Radialschlag maßgebend. Auch bei sorgfältigster Auswahl der Lager und einer
präzisen Bearbeitung der Antragswalze zum Erreichen einer hohen Rundlaufgenauigkeit
kann durch veränderte Werkstoffspannungen, Spielvergrößerungen der Lager und Temperatureinflüsse
die eingestellte Schichtdicke nicht konstantgehalten werden. Dies führt zu Produkten
geringerer Qualität, höheren Ausschußquoten, erhöhtem Prüfaufwand oder durch Austausch-
und Nacharbeiten der betreffenden Teile zu hohen Stillstands- und Fertigungskosten.
[0008] Die in der DE-A - 33 09 343 beschriebene Vorrichtung zum Auftragen mindestens einer
Gießschicht auf eine sich bewegende, bahnförmige Unterlage besitzt eine die Unterlage
führende, rotierende Antragswalze. Ein Gießer ist, nur durch einen Spalt getrennt,
nahe der Antragswalze angeordnet. Der Gießspalt kann durch eine Verstellung des Gießers
mit radialer Komponente geändert werden. Der Gießer kann auch in beliebige andere
Richtungen verstellt werden, um den zahlreichen Faktoren Rechnung zu tragen, die im
Betrieb zu beachten sind, wie die Stoffeigenschaften der Emulsions- und Übergüßlösungen,
die Schichtdicke auf dem bandförmigen Trägermaterial, der Bereich der Gießgeschwindigkeit
und dergleichen. Es sind jedoch keine Vorkehrungen getroffen, um Ungleichmäßigkeiten
bei der Schichtdicke infolge von Radialschlag der Antragswalze und im Spiel der Lagerung
des Gießers Rechnung zu tragen.
[0009] In der europäischen Patentschrift EP-B - 0 168 986 ist eine Gleitfilmbeschichtung
mit Unterdruck bei tangentialem Antrag der Beschichtungslösung beschrieben. Der Gleitfilm
fließt an einer senkrechten Wand nach unten und gelangt durch einen Spalt auf das
zu beschichtende Band. Das Band wird an dieser Stelle so über eine Walze umgelenkt,
daß der Beschichtungsfilm sich tangential an das Band anlegt. Die Beschichtungsvorrichtung
ist um die Achse der Beschichtungswalze drehverstellbar gelagert, und die Einstellung
des Winkels der Gleitbahn erfolgt innerhalb eines Bereiches von 20° bis 120° zur Horizontalen.
Dazu ist das Gehäuse der Beschichtungsvorrichtung an jeder Seite durch Arme abgestützt,
die um die Achse der Beschichtungswalze drehbar sind. Die Abstützarme ermöglichen
es, die Beschichtungsvorrichtung in jeder beliebigen Position entlang dem Umfang der
Beschichtungswalze anzuordnen. Auch bei dieser bekannten Beschichtungsvorrichtung
sind keine Vorkehrungen getroffen, um Rundlauf- oder Lagerfehler, die die Konstanz
der Schichtdicke auf dem zu beschichtenden Trägermaterial beeinträchtigen, zu kompensieren.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, Fehler in der Lagerung der Antragswalze einer Beschtichtungsvorrichtung,
wie z.B. Wälzlagerfehler, durch Exzentrizitäten der Innenringe, Form- und Maßfehler
der einzelnen Walzkörper sowie Lagerspiel, Temperaturschwankungen und Zugkraftänderungen
des zu beschichtenden bandförmigen Trägermaterials und die dadurch bedingten Schichtdickenschwankungen
der auf das Trägermaterial aufgetragenen Flüssigkeitsschicht auszugleichen.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in der Weise gelöst, daß nahe den beiden Stirnflächen
der Beschichtungsvorrichtung je eine Kufe befestigt ist, die unter Druck an der Antragswalze
anliegt.
[0012] In Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Kufen über Drehzapfen an dem Gehäuse
der Beschichtungsvorrichtung drehbar angelenkt. Dabei ist jede der beiden Kufen als
Gleitkufe mit einem Gleitbelag ausgestattet.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung ist jede Kufe als Rollenkufe mit zwei Rollen ausgerüstet
und liegen die Rollen auf der Mantelfläche der Antragswalze auf.
[0014] Zweckmäßigerweise liegen die Kufen an der Mantelfläche der Antragswalze oder an den
Rändern des bandförmigen Trägermaterials an.
[0015] In Weitergestaltung der Erfindung üben vorgespannte Druckfedern, die mit ihren Enden
gegen die Rückseite der Beschichtungsvorrichtung und ein Gegenlager anliegen, die
Druckkraft auf die Beschichtungsvorrichtung aus, um deren Kufen gegen die Antragswalze
bzw. die Ränder des über die Antragswalze geführten Trägermaterials anzudrücken.
[0016] Anstelle von Druckfedern können auch Pneumatikelemente Druckkräfte auf die Rückseite
der Beschichtungsvorrichtung ausüben und diese mit ihren Kufen gegen die Antragswalze
bzw. die Ränder des über die Antragswalze geführten Trägermaterials andrücken. Die
Pneumatikelemente sind zweckmäßigerweise reibungsarme Balgzylinder. Die Beschichtungsvorrichtung
ist entlang von leicht verfahrbaren, kugel- oder rollengelagerten Führungen verstellbar.
Desweiteren ist die Beschichtungsvorrichtung über eine Lagerung an den beiden Außenseiten
mit den beiden Führungen drehbar verbunden.
[0017] Mit der Erfindung wird der Vorteil erzielt, daß ein paralleler und maßgenauer Abstand
zwischen der Beschichtungsvorrichtung für den Antrag einer Flüssigkeitsschicht auf
ein bewegtes Band aus Trägermaterial und der Antragswalze sichergestellt wird, über
die das Trägermaterialband geführt ist. Durch die Kufen wird ein konstanter Spalt
zwischen der Beschichtungsvorrichtung und der Antragswalze eingehalten, da sämtliche
Lagerfehler und auch ungleichmäßige Dicken des Trägermaterials durch Heran- oder Wegfahren
der unter Vorspannung stehenden Beschichtungsvorrichtung ausgeglichen werden und somit
der Abstand des Beschichtungsschlitzes von dem Trägermaterial auch über lange Betriebszeiten
konstantgehalten wird.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer vorgespannten Beschichtungsvorrichtung mit drehbar
gelagerten Kufen und einer Antragswalze, gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht einer vorgespannten Beschichtungsvorrichtung mit starr
gelagerten Kufen und einer Antragswalze, gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 3
- eine Vorderansicht der ersten Ausführungsform nach Fig. 1,
- Fig. 4
- verschiedene Stellungen der Beschichtungsvorrichtung der ersten Ausführungsform nach
Fig. 1 beim Auftreten von Lagerspiel und Lagerfehler der Antragswalze, und
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht einer Beschichtungsvorrichtung mit Rollkufen, gemäß
einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
[0019] Die in Fig. 1 gezeigte schematische Seitenansicht einer pneumatisch oder federvorbelasteten
Beschichtungsvorrichtung 1 weist nahe den beiden Stirnflächen der Beschichtungsvorrichtung
1 je eine Kufe 4 auf, die als Gleitkufe mit einem Gleitbelag 2 ausgebildet ist. Die
Kufen 4 liegen an der Mantelfläche einer Antragswalze 3 an. Auf die Rückseite der
Beschichtungsvorrichtung 1 wird eine Druckkraft F ausgeübt, wodurch die Kufen 4 gegen
die Antragswalze 3 angedrückt und vorgespannt werden. Dabei stützen sich die beiden
Kufen 4 an der gegenüberliegenden Mantellinie der Antragswalze 3 ab.
[0020] Bei der Beschichtungsvorrichtung 1 handelt es sich beispielsweise um Systeme mit
gleich- oder gegenlaufenden Walzen, um eine Schlitzdüse oder um einen Gleitgießer.
Die Beschichtungsvorrichtung 1 trägt eine Flüssigkeitsschicht auf ein bandförmiges
Trägermaterial 9 an, das die Beschichtungsbahn bildet, die über die Antragswalze 3
geführt ist.
[0021] Die beiden Kufen 4, 4 sind über Drehzapfen 7, 7 an dem Gehäuse 13 (vgl. Fig. 3) drehbar
angelenkt. Bei der Drehung der Antragswalze 3 folgt die Beschichtungsvorrichtung 1
den maßgeblichen Veränderungen der gegenüberliegenden Mantellinie der Antragswalze
3, wobei diese Mantellinie zugleich die Kontaktlinie zwischen den Kufen 4, 4 und der
Antragswalze 3 ist. Durch diese Anordnung wird der Abstand zwischen der Antragswalze
3 und der Beschichtungsvorrichtung 1 konstantgehalten, so daß ein stets paralleler
und maßgenauer Beschichtungsspalt der Beschichtungsvorrichtung 1 zu der gegenüberliegenden
Mantellinie gewährleistet ist, und der Summenfehler aus Einzelfehlern, wie Lagerspiel,
Unrundheit der Antragswalze, Rundlauffehler, Formfehler von Lager und Antragswalze
3 sowie Pendeln und Federn der Antragswalze 3 bei unterschiedlichen und wechselnden
Zugkräften in dem zu beschichtenden bandförmigen Trägermaterial 9 durch das jeweilige
Nachfahren der Beschichtungsvorrichtung korrigiert wird und dadurch Schichtdicken-Unterschiede
bei der Beschichtung weitgehend vermieden werden.
[0022] In der Regel liegen die Kufen 4, 4 auf dem Umfang der Antragswalze 3 an. Es ist aber
auch denkbar, daß bei glattem und abriebfestem Trägermaterial, das beschichtet wird,
die Kufen auf den äußeren Rändern des Trägermaterials 9 aufliegen. Dadurch ist es
auch möglich, daß noch Dickenunterschiede des bandförmigen Trägermaterials 9 korrigiert
werden. Unabhängig davon, ob die Kufen 4, 4 auf der Mantelfläche der Antragswalze
3 oder auf den äußeren Rändern des bandförmigen Trägermaterials 9 aufliegen, dienen
sie jeweils als Abstandshalter zwischen der Beschichtungsvorrichtung 1 bzw. dem Antragswerk
der Beschichtungsvorrichtung und der Antragswalze 3.
[0023] Die Beschichtungsvorrichtung 1 wird entlang von zu beiden Seiten angeordneten Führungen
6, die auf einem Träger 8 befestigt sind, bewegt. Diese Bewegung wird bevorzugt pendelnd
ausgeführt, kann aber auch strikt linear erfolgen. Bei der pendelnden Bewegung ist
die Beschichtungsvorrichtung 1 über eine Lagerung an den beiden Außenseiten, wie später
noch näher beschrieben werden wird, mit den beiden Führungen 6 drehbar verbunden,
so daß die Beschichtungsvorrichtung 1 bzw. die Kufen 4, 4 nicht nur in Richtung der
Führungen eine Bewegung ausführen können, sondern auch eine Pendelbewegung um die
Längsrichtung der Führungen. Wird die Lagerung weggelassen, so erfolgt die Bewegung
der Beschichtungsvorrichtung rein linear entlang den Führungen.
[0024] Die in den Figuren 2 und 3 schematisch gezeigte zweite Ausführungsform der Erfindung
ist ähnlich wie die erste Ausführungsform gemäß Figur 1 ausgestaltet.
[0025] Die Beschichtungsvorrichtung 1 ist zusätzlich mit einer Feinverstellung 5 ausgerüstet,
so daß die Höhe des Antragwerkes, d.h. der Schlitzdüse bzw. des Gleitgießers sehr
präzise eingestellt bzw. das Antragswerk in sehr kleinen Schritten verfahren werden
kann. Aus Figur 3 ist ersichtlich, daß jede der beiden Führungen 6 auf einem eigenen
Träger 8 aufsitzt. Gleiche Bauteile wie in der ersten Ausführungsform nach Figur 1
sind in der zweiten Ausführungsform mit den gleichen Bezugszeichen belegt. Ihre Beschreibung
wird nicht wiederholt. Als Gleitbelag 2 für die Kufen 4 kann beispielsweise ein Gleitlagerbelag
für Trockenlauf verwendet werden. Dieser kann einen Festschmierfilm erhalten, z.B.
Fett, oder mit Tropfschmierung mittels öl geschmiert werden. Eine Reduzierung der
Reibkräfte und eine Kühlung der Gleitkufen kann in nicht gezeigter Weise mit Hilfe
von Druckluft oder Wasser oder auch durch Kühlung der Antragswalze 3, insbesondere
in den Gleitzonen der Kufen, erzielt werden.
[0026] In Figur 4 sind verschiedene Stellungen der Beschichtungsvorrichtung 1 der ersten
Ausführungsform der Erfindung nach Figur 1 beim Auftreten von Lagerspiel und Lagerfehler
der Abtragswalze 3 gezeigt. Die Kufen 4, 4 können der auftretenden Exzentrizität der
Antragswalze 3 und der Drehung derselben mittels Pendelbewegungen, wie schon voranstehend
erwähnt wurde, um die Führungen 6, 6 folgen, wodurch für weiche Übergänge zwischen
den maximalen Abweichungen der Achse der Antragswalze 3 von der idealen Achsenrichtung
gesorgt ist.
[0027] Die Federkraft F auf das Gehäuse der Beschichtungsvorrichtung wird durch vorgespannte
Druckfedern 10, 10 ausgeübt, die mit den einen Enden gegen die Rückseite der Beschichtungsvorrichtung
1 und mit den anderen Enden gegen Gegenlager 15 anliegen. Die Führungen 6, 6 sind
leicht verfahrbare, kugel- oder rollengelagerte Führungen, entlang denen die Beschichtungsvorrichtung
1 verschiebbar bzw. verstellbar ist. Die Beschichtungsvorrichtung 1 ist über Lagerungen
11 an den beiden Außenseiten mit den beiden Führungen 6, 6 drehbar verbunden, wobei
auch sichergestellt sein muß, daß ein seitliches Spiel ein einseitiges Verschieben
der Beschichtungsvorrichtung 1 zuläßt. Die durch die Druckfedern 10, 10 beidseitig
wirkende Vorspannung der Beschichtungsvorrichtung 1 sichert ein ständiges Nachfahren
der Beschichtungsvorrichtung gegen die Antragswalze 3. In Figur 4 ist in Voll-Linien
die Lage der Beschichtungsvorrichtung 1 und der Antragswalze 3, bei idealer Achsenrichtung
der Antragswalze, dargestellt. Abweichungen der Achse der Antragswalze 3 von der idealen
Achsenrichtung sind mit +A und -B angezeigt. Die verschiedenen Lagen der Antragswalze
3 zu der Beschichtungsvorrichtung 1 sind beim Auftreten dieser Abweichungen gestrichelt
dargestellt. Damit die Beschichtungsvorrichtung 1 bei Drehung der Antragswalze 3,
bzw. bei Auftreten der Abweichungen +A oder -B der jeweils gegenüberliegenden Mantellinie
der Antragswalze 3 folgen kann, stellen die Führungen 6, 6 und die Lagerungen 11,
11 eine leichtgängige Anordnung für die Bewegungen der Beschichtungsvorrichtung 1
in Richtung +A oder -B sicher.
[0028] In Figur 5 ist schematisch eine dritte Ausführungsform der Erfindung gezeigt, bei
der anstelle von Gleitkufen sogenannte Rollkufen 12 eingesetzt sind, von denen jede
mit zwei Rollen 14, 14 ausgerüstet ist, die paarweise gegen zwei gegenüberliegende
Mantellinien der Antragswalze 3 anliegen oder gegen die äußeren Ränder des über die
Antragswalze 3 geführten Trägermaterials 9. Im übrigen sind die Rollkufen 12 ebenso
wie die Kufen 4 über Drehzapfen 7 an dem Gehäuse der Beschichtungsvorrichtung 1 drehbar
angelenkt. Die Druckkraft F wird bei dieser dritten Ausführungsform beispielsweise
durch zwei Pneumatikelemente 16 anstelle der Druckfedern ausgeübt. Bei diesen Pneumatikelementen
16 handelt es sich beispielsweise um reibungsarme Balgzylinder, die sich einerseits
am Gegenlager 15 und andererseits gegen die Rückseite des Gehäuses der Beschichtungsvorrichtung
1 abstützen. Es ist selbstverständlich, daß derartige Pneumatikelemente 16 und ebenso
Rollkufen 12 anstelle der Druckfedern 10 bzw. der Kufen 4 in der ersten und zweiten
Ausführungsform der Erfindung eingesetzt werden können.
[0029] Kleinste Summenfehler einer der beiden Rollen 14, 14 werden bei den Rollkufen 12,
12 über den Drehpunkt, d.h. über den Drehzapfen 7, auf den halben Betrag reduziert.
Der Andruck durch die Pneumatikelemente 16, 16 soll möglichst direkt gegen die Beschichtungsvorrichtung
1 auf die gegenüberliegende Mantellinie der Antragswalze 3 erfolgen, um vorhandenes
Spiel zwischen der Beschichtungsvorrichtung 1 und den Drehzapfen 7 der Rollkufen 12
zu eliminieren.
1. Beschichtungsvorrichtung mit einem Antragswerk zum Antragen einer Flüssigkeitsschicht
auf ein bandförmiges Trägermaterial, das über eine Antragswalze geführt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß nahe den beiden Stirnflächern der Beschichtungsvorrichtung (1)
je eine Kufe (4; 12) befestigt ist, die unter Druck an der Antragswalze (3) anliegt.
2. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kufen
(4; 12) über Drehzapfen (7, 7) an dem Gehäuse (13) der Beschichtungsvorrichtung (1)
drehbar angelenkt sind.
3. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden
Kufen (4, 4) als Gleitkufe mit einem Gleitbelag (2) ausgestattet ist.
4. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Kufe (12) als Rollenkufe mit zwei Rollen (14, 14) ausgerüstet ist und daß
die Rollen (14, 14) auf der Mantelfläche der Antragswalze (3) aufliegen.
5. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kufen (4;
12) an der Mantelfläche der Antragswalze (3) oder an den Rändern des bandförmigen
Trägermaterials (9) anliegen.
6. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vorgespannte
Druckfedern (10, 10), die mit ihren Enden gegen die Rückseite der Beschichtungsvorrichtung
(1) und ein Gegenlager (15) anliegen, die Druckkraft F auf die Beschichtungsvorrichtung
ausüben, um deren Kufen (4; 12) gegen die Antragswalze (3) bzw. die Ränder des über
die Antragswalze geführten Trägermaterials (9) anzudrücken.
7. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Pneumatikelemente
(16) Druckkraft auf die Rückseite der Beschichtungsvorrichtung (1) ausüben und diese
mit ihren Kufen (4; 12) gegen die Antragswalze (3) bzw. die Ränder des über die Antragswalze
(3) geführten Trägermaterials (9) andrücken.
8. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Pneumatikelemente
(16) reibungsarme Balgzylinder sind.
9. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß leichtverfahrbare,
kugel- oder rollengelagerte Führungen (6, 6) vorhanden sind, entlang denen die Beschichtungsvorrichtung
(1) verstellbar ist.
10. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie über eine
Lagerung (11, 11) an den beiden Außenseiten mit den beiden Führungen (66) drehbar
verbunden ist.