(19)
(11) EP 0 585 858 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.03.1994  Patentblatt  1994/10

(21) Anmeldenummer: 93113846.5

(22) Anmeldetag:  30.08.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A43B 3/16, A43B 9/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 02.09.1992 DE 4229237

(71) Anmelder: ALSA GmbH
D-36396 Steinau-Uerzell (DE)

(72) Erfinder:
  • Herber, Karl Heinz
    D-36391 Sinntal-Mottgers (DE)

(74) Vertreter: Schlagwein, Udo, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt, Frankfurter Strasse 34
D-61231 Bad Nauheim
D-61231 Bad Nauheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Reinluftschuh


    (57) Bei einem Reinluftschuh hat ein der Größe des Fußes angepaßter Schuhboden (1) einen umlaufenden Nahtrand (4), dessen oberes Ende durch eine Naht (13) mit einer Gamasche (2) vernäht ist. Unterhalb dieser Naht (13) verläuft eine zweite Naht (14), mit der ein Schaft (7) mit diesem Nahtrand (4) verbunden ist. Auf diese Weise entsteht ein normaler Schuh, welcher mit einer Gamasche verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Reinluftschuh mit einem antistatischen Schuhboden, welcher einen hochgezogenen, umlaufenden Nahtrand hat, mit dem eine Gamasche durch eine Naht verbunden ist.

    [0002] Reinluftschuhe der vorstehenden Art müssen so beschaffen sein, daß man sie bei Temperaturen von etwa 180°C sterilisieren kann. Sie sind als Überschuhe ausgebildet und werden bei der Arbeit in Reinluftbereichen über den eigenen Schuhen getragen und decken mit ihrer jeweiligen Gamasche den unteren Bereich eines Hosenbeines ab. Üblicherweise fertigt man solche Reinluftschuhe in nur zwei zusammenpassenden Größen. Da es sich bei ihnen um Überschuhe handelt, sind sie recht groß, sehen plump aus und das Gehen mit ihnen fällt schwer. Außerdem entsteht ein Hitzestau, da der Überschuh auf dem normalen Schuhwerk getragen wird.

    [0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Reinluftschuh der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sich ohne Beeinträchtigung ihrer Funktion als Reinluftschuh ein möglichst hoher Tragekomfort ergibt.

    [0004] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schuhboden der Fußgröße angepaßt und unterhalb der Naht der Gamasche ein Schaft mit dem Nahtrand des Schuhbodens verbunden ist.

    [0005] Ein solcher Reinluftschuh ist kein Überschuh mehr, vielmehr wird er wie ein normaler Schuh getragen. Er bietet deshalb auch den Tragekomfort eines üblichen Schuhs. Dadurch, daß der Nahtrand zum Verbinden mit dem Schaft und der Gamasche ausgebildet ist, kann der erfindungsgemäße Reinluftschuh sehr kostengünstig hergestellt werden. Zugleich hat er die Haltbarkeit eines üblichen Schuhs.

    [0006] Für die Belüftung des Fußes und damit den Tragekomfort besonders vorteilhaft ist es, wenn der Schuhboden mit dem Schaft eine Sandale bildet. Nachteile hierdurch entstehen nicht, weil der Fuß durch die Gamasche vollständig abgedeckt ist.

    [0007] Die den Schaft bildende Beriemung springt im Schuh nicht vor, so daß sie nicht drücken kann, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung innenseitig im Nahtrand von oben her in diesen hineinführende Ausnehmungen zur Aufnahme einer den Schaft bildenden Beriemung vorgesehen sind.

    [0008] Auch ein Vorspringen der die Beriemung mit dem Nahtrand verbindenden Naht kann auf einfache Weise dadurch vermieden werden, daß zur Befestigung des Schaftes außenseitig und innenseitig im Nahtrand fluchtend zueinander eine Nahtrille vorgesehen ist.

    [0009] Die Gamasche kann mit üblicherweise vorhandenen Maschinen am Nahtrand befestigt werden, wenn sie mittels eines u-förmig über den oberen Rand des Nahtrandes greifenden Einfaßbandes zwischen dem äußeren Schenkel dieses Einfaßbandes und dem Nahtrand eingenäht ist.

    [0010] Der weiteren Erhöhung des Tragekomforts dient es, wenn der Schuhboden ein Fußbett aufweist und mit einer Decksohle versehen ist.

    [0011] Alternativ ist es möglich, daß der Schuhboden eine ebene Oberfläche hat, und auf ihm eine Einlegesohle mit Fußbett aufgelegt ist.

    [0012] Die Erfindung läßt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
    Fig.1
    eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Reinluftschuhs,
    Fig.2
    einen Längsschnitt durch einen Schuhboden des Reinluftschuhs,
    Fig.3
    einen Schnitt durch den Verbindungsbereich des Schuhbodens mit seinem Schaft und seiner Gamasche.


    [0013] Die Figur 1 zeigt als Ganzes einen Reinluftschuh, von dem ein Schuhboden 1 aus beispielsweise Polyurethan und eine Gamasche 2 aus einem dünnen, sehr flexiblen Material zu sehen ist. Diese Gamasche 2 kann einen in Längsrichtung verlaufenden Reißverschluß 3 aufweisen, damit sie beim Anziehen des Reinluftschuhs leichter über das untere Ende eines Hosenbeins gezogen werden kann.

    [0014] Die Schnittdarstellung gemäß Figur 2 zeigt, daß der Schuhboden 1 einen umlaufenden, hochgezogenen Nahtrand 4 hat, in welchen innenseitig von oben her Ausnehmungen 5, 6 hineinführen. In diese führt beim fertigen Reinluftschuh jeweils eine Beriemung, welche einen in Figur 3 teilweise gezeigten Schaft 7 bildet. Zu erkennen ist in Figur 2 weiterhin außenseitig und innenseitig am Nahtrand 4 jeweils eine Nahtrille 8, 9 und ein Fußbett 10 des Schuhbodens 1, der nach oben hin durch eine Decksohle 11 abgedeckt ist.

    [0015] Die Figur 3 zeigt, wie die Gamasche 2 mittels eines über den oberen Rand des Nahtrandes 4 greifenden, u-förmigen Einfaßbandes 12 durch eine Naht 13 mit dem Schuhboden 1 verbunden ist. Der Schaft 7 ist durch eine Naht 14 unterhalb der Naht 13 am Nahtrand 4 befestigt.

    Bezugszeichenliste



    [0016] 
    1
    Schuhboden
    2
    Gamasche
    3
    Reißverschluß
    4
    Nahtrand
    5
    Ausnehmung
    6
    Ausnehmung
    7
    Schaft
    8
    Nahtrille
    9
    Nahtrille
    10
    Fußbett
    11
    Decksohle
    12
    Einfaßband
    13
    Naht
    14
    Naht



    Ansprüche

    1. Reinluftschuh mit einem antistatischen Schuhboden, welcher einen hochgezogenen, umlaufenden Nahtrand hat, mit dem eine Gamasche durch eine Naht verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuhboden (1) der Fußgröße angepaßt und unterhalb der Naht (13) der Gamasche (2) ein Schaft mit dem Nahtrand (4) des Schuhbodens (1) verbunden ist.
     
    2. Reinluftschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuhboden (1) mit dem Schaft (7) eine Sandale bildet.
     
    3. Reinluftschuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß innenseitig im Nahtrand (4) von oben her in diesen hineinführende Ausnehmungen (5, 6) zur Aufnahme einer den Schaft (7) bildenden Beriemung vorgesehen sind.
     
    4. Reinluftschuh nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Befestigung des Schaftes (7) außenseitig und innenseitig im Nahtrand (4) fluchtend zueinander eine Nahtrille (8, 9) vorgesehen ist.
     
    5. Reinluftschuh nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gamasche (2) mittels eines u-förmig über den oberen Rand des Nahtrandes (4) greifenden Einfaßbandes (12) zwischen dem äußeren Schenkel dieses Einfaßbandes (10) und dem Nahtrand (4) eingenäht ist.
     
    6. Reinluftschuh nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuhboden (1) ein Fußbett (10) aufweist und mit einer Decksohle (11) versehen ist.
     
    7. Reinluftschuh nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuhboden (1) eine ebene Oberfläche hat, und auf ihm eine Einlegesohle mit Fußbett aufgelegt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht