[0001] Die Erfindung betrifft ein Meisselwerkzeug mit einem Aufnahmeteil und einem Schneidenteil.
[0002] Bekanntlich unterliegt bei einem der Bearbeitung von Gestein, Beton und dgl. Materialien
dienendes Meisselwerkzeug einer erheblichen Beanspruchung, die zu einem Verschleiss,
insbesondere des Schneidenteiles führt. Aus diesem Grunde sind Meisselwerkzeuge aus
einem hochwertigen und daher auch teuren Werkstoff hergestellt.
[0003] Unter Berücksichtigung des Umstandes, dass das Schneidenteil gegenüber dem Aufnahmeteil
einem höheren Verschleiss unterliegt, ist aus der DE-PS 7 47 944 ein Bohrwerkzeug
bekannt, bei welchem die Bohrerschneide aus einem höherwertigen Werkstoff besteht.
Dabei ist die Bohrerschneide mit dem übrigen Teil des Werkzeuges verschweisst. Aufgrund
dieser Fertigungsweise wird eine wirtschaftlichere Herstellung des Bohrwerkzeuges
ermöglicht.
[0004] Während diese bekannte, zu wirtschaftlichen Vorteilen führende Herstellungsart bei
Bohrwerkzeugen, die einer Drehbewegung ausgesetzt sind, ihre Berechtigung hat, scheitert
eine Übertragung auf Werkzeuge, die ausschliesslich oder überwiegend einer Schlagbeanspruchung
ausgesetzt sind. Sofern die Stossbeanspruchung bei der Dimensionierung solcher, ausschliesslich
oder überwiegend einer Schlagbeanspruchung ausgesetzten Werkzeuge nicht berücksichtigt
wird, entstehen Beanspruchungen, welche zu einem Lösen der Schweissverbindung führen
können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausschliesslich oder überwiegend einer
Schlagbeanspruchung ausgesetzte Werkzeuge, d.h. insbesondere Meisselwerkzeuge zu schaffen,
welche wirtschaftlich herstellbar sind und nebst einer langen Standzeit eine hohe
Abbauleistung gewährleisten.
[0006] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe mit einem Meisselwerkzeug gelöst, das in Kombination
folgende Merkmale aufweist:
a) Das Schneidenteil ist über eine Reibschweissverbindung mit dem Aufnahmeteil verbunden.
b) Das Aufnahmeteil und das Schneidenteil weisen je einen gleichbleibenden Durchmesser
auf.
c) Der Durchmesser des Aufnahmeteiles übersteigt den Durchmesser des Schneidenteiles.
d) Das Schneidenteil besteht aus einem gegenüber dem Aufnahmeteil hochwertigeren Werkstoff.
[0007] Durch die Herstellung des Meisselwerkzeuges aus Teilen unterschiedlicher Werkstoffe
ist es möglich, für das verschleissbehaftete Schneidenteil einen gegenüber dem Aufnahmeteil
hochwertigeren Werkstoff zu verwenden. Der dadurch kostengünstigere Werkstoff für
das Aufnahmeteil führt zu einem wirtschaftlicheren Meisselwerkzeug insgesamt.
[0008] Aufgrund der Stosswellentheorie sowie in Verbindung mit der Forderung nach einer
hohen Abbauleistung hat sich gezeigt, dass stufig ausgebildete Meisselwerkzeuge diesbezügliche
Vorteile bringen. In Verbindung mit der Übergangsstelle vom Schneidenteil zum Aufnahmeteil
in Form einer Reibschweissverbindung bietet sich damit an, für den Durchmessersprung
diese Verbindungsstelle auszunutzen. Die beiden Teile über eine Reibschweissverbindung
miteinander zu verbinden, bietet zudem den Vorteil, dass ein ausserordentlich wirtschaftliches
Verbindungsverfahren angewendet wird, welches ohne zusätzlichen Materialaufwand auskommt.
Zudem bietet eine Reibschweissverbindung aufgrund ihrer Herstellung Vorteile hinsichtlich
Rundlaufgenauigkeit und Zentrierung.
[0009] Ein in der erfindungsgemässen Weise hergestelltes Meisselwerkzeug hat auch logistische
Vorteile, indem Speziallösungen ohne weiteres hergestellt werden können, wobei es
sich hier beispielsweise um Sonderlängen oder Sondermaterialien für bestimmte Untergründe
handeln kann. In einem solchen Falle kann ein auf den Sonderfall abgestimmtes Schneidenteil
mit einem Standardaufnahmeteil verbunden werden. Darüber hinaus ermöglicht die Verbindung
der beiden Teile über eine Reibschweissverbindung ein Nachbestücken mit einem neuen
Schneidenteil, falls das Aufnahmeteil noch einsatzfähig ist.
[0010] Unter Berücksichtigung der Stosswellentheorie sowie im Hinblick auf die Auswirkungen
auf die Abbauleistung ist es zweckmässig, wenn der Durchmesser des Aufnahmeteiles
dem 1,1- bis 1,3-fachen des Schneidenteiles entspricht. Dabei ist zu beachten, dass
sowohl Aufnahmeteil als auch Schneidenteil für sich jeweils entlang ihrer jeweiligen
gesamten Länge einen gleichbleibenden Durchmesser aufweisen. In bevorzugter Weise
beträgt dabei der Durchmesser des Aufnahmeteiles das 1,125-fache des Schneidenteiles.
[0011] Ais Werkstoff fürdas Aufnahmeteii hatsich im besonderen Stahl 42CrMo4 bewährt. Dieser
Stahl ist einerseits den auf das Aufnahmeteil einwirkenden Beanspruchungen gewachsen
und ist andererseits derart kostengünstig, dass die Wirtschaftlichkeit des gesamten
Meisselwerkzeuges dadurch gefördert wird. Für das Schneidenteil eignet sich im besonderen
Stahl X50CrMoV51, welcher sich durch einen ausreichend hohen Verschleisswiderstand
im Zusammenhang mit dem stattfindenden Materialabbau auszeichnet.
[0012] Je nach Anwendung können die Längenverhältnisse von Schneidenteil und Aufnahmeteil
variiert werden. Im Hinblick auf die Stosswellenbeanspruchung sind jedoch bestimmte
Längenverhältnisse von Vorteil, wobei diese zweckmässigerweise dann erreichtwerden,
wenn die Länge des Schneidenteiles dem 0,4- bis 1-fachen des Aufnahmeteiles entspricht.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung, welche ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemässen Meisselwerkzeuges wiedergibt, näher erläutert.
[0014] Wie die Zeichnung zeigt, besteht das Meisselwerkzeug aus einem Aufnahmeteil 1 und
einem Schneidenteil 2. Das Aufnahmeteil 1 weist gegenüber dem Schneidenteil 2 einen
grösseren Durchmesser auf. Über eine Reibschweissverbindung 3 sind Aufnahmeteil 1
und Schneidenteil 2 miteinander verbunden.
[0015] Im Bereich seines freien Endes weist das Aufnahmeteil 1 Mittel zur Verbindung mit
einer Aufnahme eines Antriebsgerätes auf, wobei diese Mittel im vorliegenden Falle
in bekannter Weise als Verriegelungsnut 4 ausgebildet sind.
[0016] Das Schneidenteil 2 ist am freien Ende mit einer Schneide 5 versehen. Je nach Anwendungsfall
kann die Schneide 5 spitzförmig, spatenförmig, profilförmig oder dgl. ausgebildet
sein.
[0017] Wie die Figurfernerzeigt, weisen sowohl Aufnahmeteil 1 als auch Schneidenteil 2 je
einen über deren Länge gleichbleibenden Durchmesser auf. Darüber hinaus sind Aufnahmeteil
1 und Schneidenteil 2 aus jeweils unterschiedlichen Werkstoffen gefertigt, wobei in
erfindungsgemässer Weise das Schneidenteil 2 aus einem gegenüber dem Aufnahmeteil
1 nochwertigeren Werkstoff besteht.
1. Meisselwerkzeug miteinemAufnahmeteil (1) und einem Schneidenteil (2), gekennzeichnet
durch die Kombination folgender Merkmale:
a) Das Schneidenteil (2) ist über eine Reibschweissverbindung (3) mit dem Aufnahmeteil
(1) verbunden.
b) Das Aufnahmeteil (1) und das Schneidenteil (2) weisen je einen gleichbleibenden
Durchmesser auf.
c) Der Durchmesser des Aufnahmeteiles (1) übersteigt den Durchmesser des Schneidenteiles
(2).
d) Das Schneidenteil (2) besteht aus einem gegenüber dem Aufnahmeteil (1) hochwertigeren
Werkstoff.
2. Meisselwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des
Aufnahmeteiles (1) dem 1,1- bis 1,3-fachen des Schneidenteiles (2) entspricht.
3. Meisselwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des
Aufnahmeteiles (1) dem 1,125-fachen des Schneidenteiles (2) entspricht.
4. Meisselwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das Aufnahmeteil (1) aus Stahl 42CrMo4 besteht.
5. Meisselwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneidenteil (2) aus Stahl X50CrMoV51 besteht.
6. Meisselwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Länge des Schneidenteiles dem 0,4- bis 1-fachen des Aufnahmeteiles (1) entspricht.