[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stuhl, der aus nur einem Werkstoff nämlich
Holz besteht und das Verfahren zu deren Herstellung.
[0002] Holzstühle sind in vielfälltigen Varianten bekannt und in den verschiedensten Formen
im Handel.
[0003] Im Zeitalter der Massengesellschaften ist jedoch vor allem der Bedarf für eine möglichst
einfache aber trotzdem komfortable und körpergerechte, platzsparende, in der Herstellung
billige und einfach herstellbare Sitzmöglichkeit dringend gefragt.
[0004] Vor allem spielen heute umweltrelevante Aspekte bezüglich dem zur Herstellung eines
Artikels verwendeten Material und dem Produktionsverfahren zur Herstellung des Produktes
eine immer entscheidendere Rolle beim Innovationsfortschritt.
[0005] Aufgabe der Erfindung war es deshalb einen Stuhl zu entwickeln der den geschilderten
Attributen Rechnung trägt und darüberhinaus nach dem Ende der Nutzungsdauer umweltverträglich
und in unkomplizierter Weise entsorgt werden kann.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wurde dadurch gelöst, dass ein Holzstuhl und ein Verfahren
zu deren Herstellung entwickelt wurden, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzstuhl
lediglich aus verleimten, pressgeformten Holzwerkteilen aus flächenförmigem Holz besteht
und die Holzwerkteile aus einem rechten und einem linken Seitenschenkel bestehen,
sowie aus einem den Sitz und die Rückenlehne bildenden Mittelteil, die mittels Feder
und Nut zusammengefügt und verleimt werden.
[0007] Die Vorteile des neuen Stuhls sind vielfälltig. So wird der Stuhl aus lediglich drei
Holzwerkstoffteilen hergestellt, nämlich einem linken und einem rechten Seitenschenkel
in denen sich der Nut zur Einfügung des Mittelteils befindet, sowie einem Mittelteil
welches die Sitz- und Rückenlehnfläche darstellt,an deren Seiten die Federausbildung
zur Einfügung in die Seitenschenkelnute ausgebildet ist.
Durch Variation der Massstäbe dieser Teile kann ein Stuhl in beliebiger Grösse, ob
für Erwachsene oder Kleinkinder, hergestellt werden.
[0008] Durch Variation des Breitenmasses des Stuhlmittelteils kann ein schmälerer oder breiterer
Stuhl hergestellt werden. Bei einer Massenbestuhlung kann so die Stuhlbreite dem vorhandenen
Platzangebot angepasst werden.
[0009] Dies begünstigt eine geringe Zwischenproduktlagerung, da bei gleicher Masshöhe des
Stuhls immer nur die gleichen Seitenschenkelgrössen erforderlich sind .
[0010] Dies stützt die moderne just-in-time Produktion.
Die Produktion kann in einer fortlaufenden Fliessbandproduktion praktisch aus dem
Stand abgewickelt werden.
Angefangen von der Produktion der Stuhlbestandteile bis zum fertigen Stuhl ist EDV-gesteuert
eine kurze Zykluszeit realisierbar.
[0011] Der neue Stuhl ist raumsparend stapelbar. Er kann oberflächenveredelt werden, insbesondere,
wenn der Aufwand für die Reinhaltung eine Rolle spielt.
[0012] Die Entsorgung des Stuhls nach der Gebrauchsdauer ist unproblematisch und erfolgt
am zweckmässigsten durch die Sperrmüllabfuhr und anschliessende Verbrennung.
[0013] Das Material verbrennt sehr rückstandsarm zu harmloser Holzasche und zu Kohlendioxid
sehr umweltfreundlich.
[0014] Der Stuhl verrottet aber auch auf herkömmlichen Mülldeponien relativ kurzfristig
ohne die Deponie rückstandserschwerend zu belasten.
[0015] Die Erfindung wird durch die folgenden Figuren demonstriert.
- Fig. 1
- zeigt die perspektivistische Darstellung des Stuhls in gebrauchsfertigem Zustand
- Fig. 2
- zeigt die Bestandteile des Stuhls, den linken Seitenschenkel A, den rechten seitenschenkel
B, sowie den Sitz und die Rückenlehne bildenden Mittelteil C.
Die Figur zeigt wie die Seitenschenkel des Stuhls mit ausgefrästem Nut 1 mit dem Mittelteil,
das die dem Nut entsprechend ausgebildete Feder 2 besitzt, während der Montage zusammnegefügt
und verleimt werden.
- Fig. 3
- zeigt einen Stapel von fünf ineinander gestellten Stühlen.
Die raumsparende Anordnung wird aus dieser Darstellung deutlich sichtbar.
- Fig 4
- zeigt einen gebrauchsfertigen Normstuhl für erwachsene Personen.
Die Zahlen sind beispielhafte Werte für die Abmessungen eines solchen Stuhls in Millimetern
bezüglich der Materialstärke und räumlichen Abmessung.
[0016] Die Materialstärke der Stuhlbestandteile hängt im Detail von der angewandten Holzart,
der Spanstärke des zu verleimenden Holzwerkteils und der Art der Verleimung in Bezug
auf den Leim und die Verleimungstemperatur ab.
[0017] Die Holzwerkteilstatik sowie die Statik des gebrauchsfertigen Stuhls wird mittels
Belastungstests den jeweiligen Anforderungen angepasst.
[0018] Das Stuhlherstellverfahren besteht darin, dass die Stuhlbestandteile A,B und C, nach
bekannten Verfahren als pressgeformte Holzwerkteile hergestellt werden.
Die Teile A und B werden mit Nuten versehen, die so augebildet sind, dass sie der
Stuhlstatik bestens entsprechen. Als Gegenpart ist dann das Mittelteil C mit Federn
versehen, die exakt in die Nuten der Teile A und B passen.
[0019] Der Nutschlitz wird zur Stuhlmontage mit genau erforderlicher Leimmenge versehen.
Dabei kann es sich um schnellbindenden wässrigen Kaltleim handeln oder sogenannte
Reaktivharzleime. Insbesondere geeignet sind jedoch Schmelzkleber.
[0020] Schmelzkleber ermöglichen es besser das Stuhlmontageverfahren im Roboterverfahren
zu betreiben.
[0021] Der Schmelzkleber wird in der erforderlichen Menge in geschmolzenem Zustand auf den
Nutboden der Seitenschenkel A und B aufgetragen. Danach wird sofort das Mittelteil
C mit den Seitenfedern 2 in die Nuten 1 der Teile A und B gesetzt und die drei Teile
werden in waagerechter Richtung zusammengepresst. Die Verleimung erfolgt spontan.
[0022] Der neue Stuhl und das Verfahren zu deren Herstellung stellen einen besonderen Beitrag
zur umweltschonenden Produktion dar. Die vollkommene Absenz von Metall führt zu bedeutenden
Produktivitätsvorteilen insbesondere bei der Montage des Stuhls.
1. Stapelbarer, metallteilfreier Holzstuhl, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzstuhl
lediglich aus verleimten pressgeformten Holzwerkteilen aus flächenförmigem Holz besteht
und die Holzwerkteile aus einem linken (A) und einem rechten (B) Seitenschenkel bestehen,
sowie einem den Sitz und die Rückenlehne bildenden Mittelteil (C), die mittels Feder
(1) und Nut (2) zusammengefügt und verleimt werden.
2. Verfahren zur Herstellung eines metallfreien,stapelbaren Holzstuhls aus verleimten,pressgeformten
Holzwerkteilen, dadurch gekennzeichnet, dass der Stuhl aus lediglich drei Montageteilen
besteht, einem linken (A) und einem rechten (B) Seitenschenkel, die auf der jeweiligen
Innenseite nutförmige Auskerbungen (1) besitzen und einem den Sitz und die Rückenlehne
bildenden Mittelteil (C), welches mit zu den nutförmigen Auskerbungen gegenpartigen
Federn (2) versehen ist, die exakt in die Nuten der Teile (A) und (B) passen und die
Nutschlitze mit Leim beschickt werden, wonach das Mittelteil (C) mit den Federn (2)
in die Nutschlitze der Seitenschenkel (A) und (B) gesetzt und die drei Teile gegeneinander
verpresst werden.