[0001] Die Erfindung betrifft einen Skischuh gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Bei einem bekannten Skischuh dieser Art (siehe EP-A-0 470 539) ist an einer Unterschale
mittels Nieten ein Schaft angelenkt, der in eine Manschette und in eine Heckklappe
unterteilt ist. Die Unterschale ist im Vorderfuss- und Ristbereich mit einem mittigen
Längsschlitz versehen, dessen Schliesslappen über eine erste Spannvorrichtung miteinander
verbunden sind. Die Manschette ist mit einem Einschnitt versehen, der am unteren Querrand
beginnt und nach oben ragt. Um bei diesem Skischuh die Abdichtung des Schaftes gegenüber
der Unterschale zu verbessern, ist dieser Einschnitt von einem Abdeckteil abgedeckt,
der mit einer zweiten Spannvorrichtung versehen ist. Eine dritte Spannvorrichtung
verbindet die Heckklappe mit der Manschette. Die erste Spannvorrichtung dient zur
Anpassung des Schuhes an das Volumen des Vorderfusses. Die anderen beiden Spannvorrichtungen
dienen zur Anpassung des Schuhes an den Umfang des Beines im Bereich des Schaftes.
[0003] Dieser bekannte Skischuh hat den Nachteil, dass zwar der Schwenkwinkel der Manschette
gegenüber der Fussschale vergrössert wird, dass es aber nicht möglich ist, mit einer
der erwähnten Spannvorrichtungen den Uebergang von der Unterschale zum Schaft anzupassen,
da mit den erwähnten drei Spannvorrichtungen der Skischuh einerseits dem Volumen des
Vorderfusses und andererseits dem Umfang des Beines anzupassen ist.
[0004] Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in
der Schaffung eines Skischuhes, der mit Hilfe der Spannvorrichtungen nicht nur dem
Volumen des Vorderfusses und dem Umfang des Beines angepasst werden kann, sondern
bei dem sich auch der Uebergang von der Unterschale zum Schaft anpassen lässt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Skischuh ausser den
Merkmalen im Oberbegriff des Anspruches 1 auch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruches
1 aufweist.
[0006] Da sich der Ristsattel mit Hilfe der dritten Spannvorrichtung in Richtung der Ferse
verschieben lässt, ermöglicht diese Anordnung des Ristsattels unabhängig von der Grössenanpassung
des Schuhes im Bereich des Vorderfusses und im Bereich des Unterschenkels eine weitere
Anpassung im Uebergangsbereich zwischen Fuss und Unterschenkel, d.h. im Uebergangsbereich
zwischen der Unterschale oder Fussschale und dem Schaft.
[0007] Verschiedene Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Skischuhes sind im folgenden
anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Skischuhes in einer schematischen
Seitenansicht mit geöffnetem Verschluss und teilweise geschnittenem Absatz;
- Fig. 2
- eine Unterschale in schematischer Seitenansicht, mit übergreifenden Lappen, die aus
einem anderen Werkstoff bestehen als der übrige Teil dieser Unterschale;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die in Fig. 2 dargestellte Unterschale nach Linie A-A in Fig.
2;
- Fig. 4
- einen Frontschaftteil in einer schematischen Ansicht von hinten, mit dem Verlauf der
Spannkabel einer Spannvorrichtung,
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung des in Fig. 1 gezeigten Skischuhes mit einer anderen
Rippenstruktur am Frontschaftteil;
- Fig. 6
- eine Variante des Frontschaftteils mit einer Rippenstruktur wie bei dem in Fig. 5
gezeigten Skischuh;
- Fig. 7
- ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Skischuhes in einer schematischen
Seitenansicht, mit einem anderen Schaftverschluss und anderer Ausbildung des Schaftes;
- Fig. 8
- ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Skischuhes in einer schematischen
Seitenansicht mit einem separaten Ristsattel; und
- Fig. 9
- einen Ausschnitt des Ristsattels aus Fig. 8 in vergrössertem Massstab mit einer Kabelführung
für das Spannkabel.
[0008] Gemäss Fig. 1 ist bei dem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Skischuhes
an einer mit einer Sohle 1 versehenen Unterschale 2 im Fussgelenk-Fersenbereich ein
zweiteiliger Schaft 3 um zwei seitliche Verbindungsbolzen 4, von welchen nur einer
sichtbar ist, schwenkbar angelenkt. Dieser zweiteilige Schaft 3 weist einen Frontschaftteil
5 und einen Heckschaftteil 6 auf. Die Verbindungsbolzen 4 bilden eine etwa rechtwinklig
zur Schuhlängsrichtung und etwa parallel zur Sohle 1 verlaufende gemeinsame Anlenkachse
für den Frontschaftteil 5 und den Heckschaftteil 6 an der Unterschale 2. Der Frontschaftteil
5 ist als Zungenteil ausgebildet. Die Verbindungsbolzen 4 ragen durch je eine Bohrung
7 der Unterschale 2 (siehe auch Fig. 2), ein Langloch 8 im Frontschaftteil 5 (siehe
auch Fig. 4 und 6), sowie eine Bohrung 9 im Heckschaftteil 6. Der Frontschaftteil
5 weist an seinen beiden seitlichen vorderen unteren Endbereichen eine Bohrung 10
auf. Die Unterschale 2 weist im entsprechenden Bereich ein Langloch 11 (siehe auch
Fig.2) auf. Durch diese Bohrung 10 und das Langloch 11 ist ein Stift 12 hindurchgeführt.
Dank den beiden zueinander etwa parallelen Langlöchern, nämlich dem Langloch 8 im
Frontschaftteil 5 und dem Langloch 11 in der Unterschale 2, lässt sich der zweiteilige
Schaft 3 gegenüber der Unterschale 2 nicht nur schwenken, sondern der Frontschaftteil
5 kann auch translativ, in einer bezüglich einer Senkrechten zur Sohle 1 nach vorne
geneigten Richtung, gegenüber der Unterschale 2 verschoben werden. Der Verbindungsbolzen
4 weist an seinen beiden Enden auf an sich bekannte Art nicht näher bezeichnete Köpfe
auf. Zur translatorischen Verschiebung des Frontschaftteiles 5 dient ein Kabel 13,
das gemäss Fig. 1 und 4 mit seinen beiden Enden 13a am Frontschaftteil 5 unterhalb
des Langloches 8 befestigt ist und das durch einen Spannhebel 14 hindurchgeführt ist.
[0009] Ein Stahlband 15 ist am oberen Endbereich des Frontschaftteiles 5 etwa mittig mit
Hilfe einer Schraube 16 befestigt. Das Stahlband 15 kann mit Hilfe dieser Schraube
16 in drei verschiedenen, übereinander angeordneten Stellungen am Frontschaftteil
5 befestigt werden. Diese drei Stellungen sind durch die Bezugsziffern 16a, 16b und
16c angedeutet, wobei sich in Fig. 1 das Stahlband 15 in seiner untersten Stellung
16a und in Fig. 4 in seiner mittleren Stellung 16b befindet. Mit dem Stahlband 15
ist ein eine Zahnung aufweisendes Ratschenband 17 verbunden. Dieses Ratschenband 17
steht in Eingriff mit einer Rastklinke 18, die in einer Halterung 19 gelagert ist.
Ein weiteres Kabel 20 ist mit seinem einen Ende 20a am vom Ratschenband 17 entfernten
Ende des Stahlbandes 15 und mit seinem anderen Ende 20b an der die Rastklinke 18 lagernden
Halterung 19 befestigt, und ebenfalls, wie das Kabel 13 durch den Spannhebel 14 hindurchgeführt.
Die Halterung 19 mit der Rastklinke 18 ist entlang des Ratschenbandes (oder des Zahnriemens)
17 verschiebbar.
[0010] Das weitere Kabel 20 ist durch ein Gehäuse 21 des am Heckschaftteil 6 gelagerten
Spannhebels 14 hindurchgeführt und das Kabel 13 ist durch einen im Spannhebel 7 verschiebbaren
Schlitten 22 hindurchgeführt (siehe Fig. 1 und Fig. 4). Der Schlitten 22 lässt sich
mit Hilfe einer im Gehäuse 21 drehbar gelagerten Schraube 23 - die ein Verstellrad
24 trägt - in Längsrichtung des Gehäuses 21 verschieben. Durch Verstellen des Schlittens
22 kann die Spannung des Kabels 13 verändert werden und damit verändert sich die Zugkraft,
welche das Kabel 13 auf den Frontschaftteil 5 ausübt.
[0011] Das Kabel 13 ist über zwei Umlenkstücke 25 am von der Unterschale 2 abnehmbaren Absatz
26 hindurchgeführt. Jedes Umlenkstück 25 ist mit Hilfe von Federn 27 elastisch im
Absatz 26 gelagert (siehe auch Fig. 4).
[0012] Das Kabel 13 mit dem Spannhebel 14 bildet eine Spannvorrichtung für den Frontschaftteil
5, dessen unterer, die Unterschale 2 im Uebergangsbereich zwischen Fuss und Unterschenkel
überdeckender Teil auch als Ristsattel 28 bezeichnet wird. Im Bereich dieses Ristsattels
28 weist der Frontschaftteil 5 eine Anzahl wellenförmige Erhebungen 29 auf, die quer
zur Schuhlängsrichtung verlaufen. Die Unterschale 2 oder Fussschale weist ferner eine
über den Rist verlaufende Anschlagleiste 30 auf, welche durch Zusammenwirken mit einer
Vorderkante 31 des Frontschaftteiles 5 die Verschwenkung des Frontschaftteiles 5 gegenüber
der Unterschale 2 nach vorne begrenzt und eine Kraftübertragung bei einer Vorlagebewegung
des Beines ermöglicht.
[0013] Gemäss Fig. 2 und 3 weist die Unterschale 2 auf beiden Seiten relativ steife Seitenwände
32a und 32b (Fig.3) auf. An diesen Seitenwänden 32a und 32b sind weniger steife, d.h.
relativ weiche sich übergreifende Lappen 33 und 34 befestigt. Diese Lappen 33, 34
überdecken den Fuss des Fahrers im Vorderfuss- und Ristbereich. Die Ueberdeckung dieser
Lappen lässt sich mit Hilfe einer weiteren Spannvorrichtung, im folgenden erste Spannvorrichtung
35 genannt verändern, d.h. die Lappen 33, 34 lassen sich entsprechend des Fussvolumens
mehr oder weniger stark zusammenziehen. Diese erste Spannvorrichtung 35 weist ein
Schnallenpaar 36 auf, wobei, wie aus Fig. 5 ersichtlich, die beiden Schnallen 36a
einen gemeinsamen Betätigungshebel 37 aufweisen. Jede dieser Schnallen 36a besteht
aus zwei Teilen 38a und 38b, welche über je einen Gewindebolzen 38c miteinander verbunden
sind. Der eine Teil 38a jeder Schnalle 36a ist am Betätigungshebel 37 angelenkt. Der
andere Teil 38b der Schnalle 36a ist am einen Lappen 33 befestigt. Der Betätigungshebel
37 mit den Schnallenteilen 38a ist am anderen Lappen 34 befestigt. Mit Hilfe der Gewindebolzen
38c lässt sich die Weite der Schnallen 36a einstellen. Der Betätigungshebel 37 weist
eine Federzunge 39 auf, durch die der Oeffnungswinkel der Unterschale 2 elastisch
begrenzt wird, d.h. die Ueberdeckung der Lappen 33 und 34 lässt sich bei geöffneten
Schnallen 36a nicht beliebig weit vermindern. Daher kann der Skifahrer die Schnallen
36a ohne sich zu bücken mit Hilfe der Skistockspitze schliessen. Die Skistockspitze
wird zu diesem Zweck in eine vertiefte Schliessmulde 40 des Betätigungshebels 37 gedrückt.
Die beiden Schnallen 36a bilden die erste Spannvorrichtung 35, die sich im Vorderfuss-
und Ristbereich des Skischuhes befindet und wie gesagt zum Zusammenziehen der Lappen
33 und 34 dient.
[0014] Der Spannhebel 14 zusammen mit dem weiteren Kabel 20, dem Stahlband 15, Ratschenband
17, Rastklinke 18 und Halterung 19 bildet eine zweite Spannvorrichtung 42. Eine dritte
Spannvorrichtung 45 ist durch den Spannhebel 14 und dem am Schlitten 22 angelenkten
Kabel 13 gebildet.
[0015] Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Skischuhes gemäss Fig.
7 sind der Frontschaftteil 5 und der Heckschaftteil 6 etwas anders ausgebildet als
beim ersten Ausführungsbeispiel gemäss den Figuren 1-6. Sowohl der Frontschaftteil
5 als auch der Heckschaftteil 6 sind um die Verbindungsbolzen 4 schwenkbar an der
Unterschale 2 angelenkt. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1-6
befindet sich beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 7 im Bereich der Verbindungsbolzen
4 der Heckschaftteil 6 unter dem mit einem Langloch 8 versehenen Frontschaftteil 5.
Im übrigen ist der zweiteilige Schaft 3 mit dem Frontschaftteil 5 und dem Heckschaftteil
6 auf der Unterschale 2 nicht nur schwenkbar angelenkt, sondern der Frontschaftteil
5 auch translativ verschiebbar, da auch hier wie beim Ausführungsbeispiel gemäss den
Fig. 1-6 an beiden Anlenkstellen ein Langloch 8 bzw. 11 vorhanden ist, wobei ebenfalls
das eine Langloch 8 sich im Frontschaftteil 5 und das andere Langloch 11 sich in der
Unterschale 2 befindet. Ein Spannhebel 41 ist im Bereich oberhalb der Ferse am Heckschaftteil
6 angelenkt und dient wiederum zum Verschieben des Frontschaftteils 5 gegenüber der
Unterschale 2 mit Hilfe eines Kabels 13. Das Kabel 13 ist ebenfalls über ein nicht
dargestelltes Umlenkstück am Absatz 26 geführt.
[0016] Statt eines dem weiteren Kabel 20 gemäss den Fig. 1-6 entsprechenden Kabel ist eine
separate zweite Spannvorrichtung 42 mit einer oberen Schnalle 43 vorhanden, welche
den Frontschaftteil 5 mit dem Heckschaftteil 6 verbindet. Diese Schnalle 43 ist unabhängig
vom Spannhebel 41.
[0017] Der Vorderfussbereich der Unterschale 2 ist statt mit einem Schnallenpaar mit zwei
Einzelschnallen 44 ausgestattet. Die Ausbildung der oberen Schnalle 43 und der beiden
Einzelschnallen 44 wird als bekannt vorausgesetzt und ist daher hier nicht näher beschrieben.
Somit sind auch bei diesem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 7 drei Spannvorrichtungen
vorhanden, nämlich:
a) Eine erste Spannvorrichtung 35 zum Zusammenziehen der Lappen 33, 34 der Unterschale
2,
b) Eine zweite Spannvorrichtung 42 zum Schliessen des zweiteiligen Schaftes 3, und
c) Eine dritte, von der zweiten unabhängige Spannvorrichtung 45 zum Verschieben des
Ristsattels 28 des gemäss Fig. 6 ausgebildeten Frontschaftteils 5 in Richtung der
Ferse.
[0018] Bei einem dritten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Skischuhes gemäss Fig.
8 wird der Schaft statt durch einen Frontschaftteil und einen Heckschaftteil durch
eine Manschette 46 gebildet, die über Verbindungsbolzen 47 an der Unterschale 2 im
Fussgelenkbereich angelenkt ist. Diese Manschette 46 umgibt den Unterschenkel und
hat auf ihrer Vorderseite zwei sich überdeckende Lappen 48a und 48b. Diese Lappen
48a, 48b können mit Hilfe einer entsprechenden zweiten Spannvorrichtung 43, nämlich
zwei Schnallen 49, zusammengezogen bzw. geschlossen werden. Zwischen der Manschette
46 und der Unterschale 2 ist ein separater Ristsattel 50 angeordnet, der die Unterschale
2 übergreift und der mit Hilfe einer Schnalle 51 und eines Kabels 52, die dritte Spannvorrichtung
45 bildend, in Richtung der Ferse gespannt werden kann. Die Unterschale 2 ist im übrigen
genau gleich aufgebaut wie beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 7. Ebenso
ist auch die erste Spannvorrichtung 35 gleich aufgebaut wie beim zweiten Ausführungsbeispiel
gemäss Fig. 7. Zum Zusammenziehen der Unterschale 2 dienen zwei Einzelschnallen 44,
durch welche eine Anpassung bei unterschiedlichen Fussvolumen möglich ist. Die erwähnten
Schnallen 49 an der Manschette 46 erlauben eine Anpassung an den Umfang des Unterschenkels.
[0019] Das Verschwenken der Manschette 46 in Richtung zur Schuhspitze hin wird mit Hilfe
des separaten Ristsattels 50 elastisch abgefedert. Der Ristsattel 50 überträgt auch
die Vorwärtsbewegung des Schaftes, d.h. der Manschette 46, über die Unterschale 2
auf den Ski. Diese Kraftübertragung vom Unterschenkel auf den Ski ist wesentlich.
Zu diesem Zweck sind an der Manschette 46 eine Anschlagleiste 53 und an der Unterschale
2 eine Anschlagleiste 30 angeordnet. An diese Anschlagleisten 53 und 30 werden die
obere und die untere Kante 54 des separaten Ristsattels 50 angedrückt.
[0020] Die bei allen drei Ausführungsbeispielen zwischen den wellenförmigen Erhebungen 29
im Ristsattel 28, 50 vorhandenen Täler können gemäss Fig. 6 mit Gummikörpern 55 ausgerüstet
sein, mit denen die biegeelastischen Eigenschaften im Bereich des Ristsattels 28,
50 beeinflusst werden können.
[0021] Beim dritten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 8 ist das Kabel 52 mit seinen beiden
Enden 52a an der Schnalle 51 befestigt. An der anderen Seite der Unterschale 2 ist
eine nicht dargestellte Umlenkung für das Kabel 52 befestigt. Dieses Kabel 52 verläuft
in Tälern zwischen den Erhebungen 29 und durch Kabelführungen 56 im separaten Ristsattel
50 hindurch (Fig. 9).
[0022] Zusammenfassend ist der Aufbau der beschriebenen Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen
Skischuhes wie folgt:
Die erste Spannvorrichtung 35 dient dazu, die Unterschale 2 dem Fussvolumen anzupassen.
Die zweite Spannvorrichtung 42 dient dazu, den Schaft 3 bzw. die Manschette 46 dem
Beinumfang anzupassen. Die dritte Spannvorrichtung 45 dient dazu, über den Ristsattel
28 und 50 den Skischuh auch im Bereich der Ristbeuge anpassbar zu gestalten, d.h.
einen Ausgleich zwischen unterschiedlichen Fussvolumen und unterschiedlichem Unterschenkelumfang
zu schaffen. Die Unterschale 2 umschliesst mit den Lappen 33 und 34 den Vorfuss bis
zur Ristbeuge und ist im hinteren Bereich ähnlich wie bei einem Rückwärts-Einstiegschuh
ausgebildet, d.h. die Unterschale 2 umschliesst dort bloss die Ferse. Ferner weist
die Unterschale 2 hinter den Lappen 33, 34 und hinter der ersten Spannvorrichtung
35 eine Anschlagleiste 18 auf. Mit dieser Anschlagleiste 30 wird die Vorwärtsbewegung
des Schaftes 3 bzw. der Manschette 46 begrenzt. Diese Anschlagleiste 30 bildet somit
ein Kraftübertragungselement. Der Ristsattel 28, 50 ist zur Verbesserung seiner Biegecharakteristik
bei einer Vorwärtsbewegung des Schaftes in Schuhlängsrichtung mit Hilfe der wellenförmigen
Erhebungen 29 quer zur Längsachse des Skischuhes elastisch deformierbar. Zwischen
diesen wellenförmigen Erhebungen können Gummikörper 55 angeordnet sein. Das Umlenkstück
25 der dritten Spannvorrichtung 45 kann wie in Fig. 1 gezeigt auswechselbar sein,
um unterschiedlich elastische Puffer einsetzen zu können.
[0023] Die zweite und dritte Spannvorrichtung 42, 45 können miteinander gekoppelt sein (Fig.
1) oder sie können unabhängig voneinander sein (Fig. 7 und 8).
[0024] Durch die Einstellbarkeit der zweiten Spannvorrichtung 42 mit Hilfe der Schraube
16 (Fig. 1) in vertikaler Richtung auf der Vorderseite des Frontschaftteiles 5, werden
unterschiedliche Hebelverhältnisse relativ zur gemeinsamen Schwenkachse erzeugt. Dadurch
kann die Vorlagekraft in der Längsachse des Skischuhes verändert werden.
1. Skischuh mit einer Unterschale (2), welche mit einer Sohle (1) verbunden ist und die
mit sich übergreifenden Lappen (33, 34) im Vorderfuss- und Ristbereich versehen ist,
mit einer ersten Spannvorrichtung (35) zum Zusammenziehen der Lappen (33, 34), mit
einem schwenkbaren Schaft (3), der gelenkig mit der Unterschale (2) verbunden ist
und mit einer zweiten Spannvorrichtung (42) zum Schliessen des Schaftes (3), dadurch
gekennzeichnet, dass hinter dem Ristbereich ein die Lappen (33, 34) der Unterschale
(2) übergreifender Ristsattel (28, 50) angeordnet ist, der sich mit Hilfe einer dritten
Spannvorrichtung (45) in Richtung der Ferse verschieben lässt und dass dieser Ristsattel
(28, 50) zur Verbesserung der Biegecharakteristik bei einer Vorwärtsbewegung des Schaftes
in Schuhlängsrichtung elastisch deformierbar ist. (Fig. 1, 5, 7 und 8)
2. Skischuh nach Anspruch 1, bei dem der Schaft (2) durch einen Frontschaftteil (5) und
einen Heckschaftteil (6) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ristsattel
(28) einen Teil des Frontschaftteils (5) bildet, der in Richtung der Ferse translativ
verschiebbar mit der Unterschale (2) verbunden ist. (Fig. 1, 5 und 7)
3. Skischuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Spannvorrichtung
(45) einen vorzugsweise am Heckschaftteil (6) angelenkten Spannhebel (14, 41) aufweist,
der über ein Kabel (13) mit dem Frontschaftteil (5) verbunden ist. (Fig. 1, 5 und
7)
4. Skischuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite und dritte Spannvorrichtung
(42, 45) einen gemeinsamen Spannhebel (14) besitzen, der über Kabel (13, 20) mit dem
Frontschaftteil (5) verbunden ist. (Fig. 1 und 5)
5. Skischuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Spannvorrichtung
(42) aus einer separaten Schnalle (43) besteht und dass die dritte Spannvorrichtung
(45) einen separaten Spannhebel (41) aufweist, der über ein Kabel (13) mit dem Frontschaftteil
(5) verbunden ist. (Fig. 7)
6. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ristsattel (50) ein vom
Schaft (3) getrennter Teil ist, der mit Hilfe der dritten Spannvorrichtung (45), die
an der Unterschale (2) befestigt ist, in Richtung zur Ferse hin spannbar ist, und
dass der Ristsattel (50) zwischen Schaft (3) und Unterschale (2) angeordnet ist.
7. Skischuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Spannvorrichtung
(45) für den separaten Ristsattel (50) eine Schnalle (51) aufweist, die mit einem
Kabel (52) verbunden ist, das zwischen wellenförmigen Erhebungen (29) des Ristsattels
(50) verläuft. (Fig. 8)
8. Skischuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (3) als eine Manschette
(46) ausgebildet ist, die zwei sich übergreifende Lappen (48a, 48b) aufweist, die
mit einem einstellbaren Verschluss (49) als zweite Spannvorrichtung (42) verschliessbar
sind. (Fig. 8)
9. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ristsattel (28, 50) quer
zur Längsachse des Skischuhes wellenförmig ausgebildet ist.
10. Skischuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den wellenförmigen
Erhebungen (29) im Ristsattel (28, 50) Körper (55) aus einem elastischen Material,
z.B. Gummi, angeordnet sind.