[0001] Die Erfindung betrifft eine Betonfugendichtung aus einer beidendig offenen, mit einem
inneren, wendelförmigen Stützkörper versehenen schlauchartigen Außenhaut, wobei der
Stützkörper flexibel ausgebildet und nach dem Erhärten des Betons herausziehbar ist.
Eine derartige Betonfugendichtung ist bereits aus der DE-PS 40 15 418 der Patentsucherin
bekannt. Diese an sich vorteilhafte Betonfugendichtung weist einen großen für den
Verpreßvorgang zur Verfügung stehenden Querschnitt auf und darüber hinaus wird das
Verpressen kaum durch den im Hohlraum verbleibenden, grobmaschigen Außenschlauch behindert.
Nachteiligerweise kann die bekannte Betonfugendichtung jedoch nur mit einem Durchmesser
von mehr als 20 mm hergestellt werden. Betonfugendichtungen mit solchen relativ großen
Durchmessern werden jedoch in der Regel nur für Zementverpressungen benötigt. In verschiedenen
Anwendungsfällen ist es aber erwünscht, statt Zement Kunstharz zu verpressen, welches
jedoch um den Faktor 10 bis 15 x so teuer wie Zementmaterial ist. Das Kunstharzmaterial
hat den grundsätzlichen Vorteil, daß es äußerst dünnflüssig, und somit geeignet ist,
auch sehr feine Risse im Beton abzudichten. Bei der aus herstellungstechnischen Gründen
nicht mit einem Durchmesser von weniger als 20 mm herzustellenden, bekannten Betonfugendichtung
ist jedoch das vor dem Beginn des eigentlichen Verpreßvorgangs mit Kunstharz zu füllende
Volumen so groß, daß das Abdichten mit Kunstharz völlig unwirtschaftlich ist.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen neuen Verpreßschlauch zu schaffen, mit
dem auf technisch und wirtschaftlich sinnvolle Weise auch eine Kunstharzverpressung
möglich ist.
[0003] Die Lösung der Aufgabe ergibt sich im wesentlichen daraus, daß die einzelnen Teilwendelbereiche
des Stützkörpers voneinander beabstandet sind und daß dieser Abstand von der an den
Teilwendelbereichen befestigten Außenhaut überbrückt wird, die jeweils zwischen zwei
Teilwendelbereichen eine im wesentlichen umlaufende Schwachstelle aufweist, welche
dem Betondruck standhält und bei Einleitung von Kräften in Axialrichtung der Betonfugendichtung
reißt.
[0004] Durch die erfindungsgemäße Konstruktion der neuen Betonfugendichtung ist einerseits
der Innenraum des Verpreßschlauches auf zuverlässige Weise von umgebenen, noch flüssigem
Beton geschützt und andererseits behindert die beim Herausziehen der Wendel in eine
große Zahl von Einzelteilen (-flächen) zerreißende Außenhaut das Verpressen des Kunstharzes
deshalb nicht, weil die Außenhaut und die Wendel vollständig aus dem Hohlraum entfernt
werden.
[0005] Die erfindungsgemäße Betonfugendichtung hat darüber hinaus den Vorteil, daß sie mit
einem Außendurchmesser von ca. 10 bis 12 mm hergestellt werden kann, wodurch sich
das Totvolumen - Volumen des Hohlraumes im Beton nach dem Entfernen der Betonfugendichtung
- im Vergleich zu der mindestens 20 mm im Durchmesser aufweisenden Betonfugendichtung
des Standes der Technik erheblich verringert. Daher kann mit der erfindungsgemäßen
Betonfugendichtung auch auf wirtschaftlich sinnvolle Weise, statt Zement Kunstharz
verpreßt werden, welches aufgrund seiner Dünnflüssigkeit eine besonders gute Abdichtung
von insbesondere feinen Rissen im Beton ermöglicht.
[0006] Allein durch die Möglichkeit der Verringerung des Durchmessers der Betonfugendichtung
von minimal 20 mm auf minimal 10 mm kann bei gleicher Länge der Dichtung das Totvolumen
auf ein Viertel verringert werden. Aufgrund dieses geringen Totvolumens ist es dann
wirtschaftlich auch vertretbar, das 10 bis 15 x so teure Kunstharzmaterial zu verwenden,
weil es darüber hinaus den technischen Vorteil hat, sehr feine Risse im Beton abzudichten.
[0007] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Schwachstellen in der Außenhaut
im wesentlichen jeweils mittig zwischen den Teilwendelbereichen angeordnet. Dies hat
den Vorteil, daß an den einzelnen Teilwendelbereichen nach dem Zerreißen der Außenhaut
noch jeweils in etwa gleichgroße Teile befestigt sind, die eine so geringe Größe aufweisen,
daß sie das Herausziehen der Wendel aus dem Hohlraum im Beton nicht behindern.
[0008] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist darüber hinaus
der wendelförmige Stützkörper, z.B. durch eine Drahteinlage, verstärkt ausgebildet.
Diese Ausführungsform hat grundsätzlich den Vorteil, daß der wendelförmige Stützkörper
in der Lage ist, im größeren Umfang die beim Betonieren auftretenden Kräfte aufzunehmen.
[0009] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Betonfugendichtung und
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einem Langsschnitt durch die Betonfugendichtung nach Fig.
1.
[0010] Die in den Zeichnungen dargestellte Betonfugendichtung ist insgesamt mit der Bezugsziffer
10 bezeichnet.
[0011] Die mit einem Außendurchmesser d versehene Betonfugendichtung 10 weist einen wendelförmigen
Stützkörper 11 und eine Außenhaut 12 auf, welche zusammen in der Lage sind, einen
Innenraum 16 der Betonfugendichtung 10 beim Betonieren vollständig abzuschirmen. Die
eine Dicke b von Bruchteilen eines Millimeters aufweisende Außenhaut 12 ist an den
einzelnen Teilwendelbereiche 13 befestigt.
[0012] Der Stützkörper 11, wie auch die Außenhaut 12, bestehen aus Kunststoff, wobei Polyethylen
und Polypropylen bevorzugt werden, welche problemlos wiederzuverwerten sind.
[0013] Die Teilwendelbereiche 13 des Stützkörpers 11 weisen einen Abstand a voneinander
auf, wobei der Stützkörper 11 zur Abschirmung des Innenraumes 16 der Betonfugendichtung
10 von der Außenhaut 12 vollständig umhüllt wird.
[0014] Damit das Herausziehen der Betonfugendichtung 10 keinesfalls behindert wird, sollte
das Verhältnis des Abstandes a der Teilwendelbereiche 13 zum Außendurchmesser d der
Betonfugendichtung 10 immer < 1 sein.
[0015] Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen äußere Krafteinwirkungen, insbesondere
beim Betonieren, sind im Stützkörper 11 darüber hinaus Verstärkungen 14 angeordnet,
die z.B. aus einer Drahteinlage bestehen können.
[0016] Die jeweils den Abstand a zwischen den einzelnen Teilwendelbereichen 13 überspannende
Außenhaut 12 weist jeweils mittig zwischen den Teilwendelbereichen 13 eine linienhafte
Schwachstelle 15, z.B. in Form einer umlaufenden Einkerbung auf.
[0017] Der Einbau dieser Betonfugendichtung 10 wird nun folgendermaßen vorgenommen:
Zuerst wird die schlauchartige Betonfugendichtung 10 vor der Betonage des zweiten
Abschnittes auf den bereits erhärteten Beton des ersten Abschnittes in der Betonfuge
befestigt. Die nicht dargestellten Endstücke der Betonfugendichtung 10 werden durch
die Schalung nach außen geführt. Nach dem Erhärten des zweiten Abschnitts des Betons
kann die Betonfugendichtung 10 insgesamt entfernt werden, so daß keinerlei Restbestandteile
der Betonfugendichtung 10 den Verpreßvorgang behindern können.
[0018] Zum Entfernen der Betonfugendichtung 10 wird an einem aus der Schalung nach außen
geführten Ende der Dichtung 10 eine Zugkraft eingeleitet. Durch das Einleiten dieser
Kraft wird zunächst die Außenhaut 12 mit einer in Axialrichtung x der Betonfugendichtung
10 wirkenden Kraft beansprucht. Dadurch zerreißt die Außenhaut 12 im Bereich der Schwachstellen
15. In einem nächsten Schritt wird durch die eingeleitete Zugkraft der wendelförmige
Stützkörper 11 so weit auseinandergezogen, daß sich sein Durchmesser nach und nach
verringert. Dadurch lösen sich die an den Teilwendelbereichen 13 befestigten Außenhautabschnitte
von der Innenwandung des Betonhohlraumes. Durch weiteres Ziehen an der Betonfugendichtung
10 kann dann auf einfache Weise der Stützkörper 11 aus dem Hohlraum herausgezogen
werden. Danach steht ein Verpreßkanal zur Verfügung, dessen Querschnitt dem vormaligen
Querschnitt der Betonfugendichtung 10 entspricht.
[0019] Darüber hinaus ist das vor dem eigentlichen Verpreßvorgang zu füllende Totvolumen
aufgrund des geringen Durchmessers deutlich kleiner und außerdem wird das Verpressen,
insbesondere von Kunststoff, durch keine im Hohlraum verbleibende Teile der Betonfugendichtung
10 behindert.
1. Betonfugendichtung aus einer beidendig offenen, mit einem inneren, wendelförmigen
Stützkörper versehenen schlauchartigen Außenhaut, wobei der Stützkörper flexibel ausgebildet
und nach dem Erhärten des Betons herausziehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Teilwendelbereiche (13) des Stützkörpers (11) voneinander beabstandet
sind und daß dieser Abstand (a) von der an den Teilwendelbereichen (13) befestigten
Außenhaut (12) überbrückt wird, die jeweils zwischen zwei Teilwendelbereichen (13)
eine im wesentlichen umlaufende Schwachstelle (15) aufweist, welche dem Betondruck
standhält und bei Einleitung von Kräften in Axialrichtung der Betonfugendichtung (10)
reißt.
2. Betonfugendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwachstellen
(15) im wesentlichen jeweils mittig zwischen den Teilwendelbereichen (13) angeordnet
sind.
3. Betonfugendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützkörper (11)
z.B. durch eine Drahteinlage verstärkt ist.
4. Betonfugendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke (b) der
Außenhaut (12) nur Bruchteile eines Millimeters beträgt.
5. Betonfugendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützkörper (11)
aus Kunststoff, insbesondere aus Polyethylen besteht.
6. Betonfugendichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch einen minimalen Durchmesser
von 10 bis 12 mm.
7. Betonfugendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des
Abstandes (a) der Teilwendelbereiche (13) zum Außendurchmesser (d) der Betonfugendichtung
(10) < 1 ist.