[0001] Die Erfindung betrifft eine Uhr nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine derartige Uhr ist aus der CH-PS 607,603 bekannt und ist dort als Analoguhr mit
Sekundenzeiger ausgebildet, wobei die Zeiger durch einen Schrittmotor angetrieben
werden, dessen Schaltschritte von einem elektronischen Schaltkreis im Sekundentakt,
d.h. mit einer Frequenz von 1 Hz, gesteuert werden. Die bekannte Uhr enthält weiterhin
eine Vorrichtung zur Überwachung des Ladezustands ihrer Energiequelle, sei es eine
Batterie oder ein Akkumulator. Die Vorrichtung nimmt solange keinen Einfluß auf die
Schaltschritte des Schrittmotors, als die von ihr gemessene Ausgangsspannung der Energiequelle
oberhalb eines festlegbaren Schwellwertes liegt. Fällt dagegen die Ausgangsspannung
auf oder unter den festlegbaren Schwellwert, sorgt die Vorrichtung dafür, daß der
Schrittmotor nur noch alle zwei Sekunden angesteuert wird, dafür aber dann gleich
zwei Schaltschritte hintereinander ausführt, so daß der Sekundenzeiger alle zwei Sekunden
um zwei Sekunden vorrückt.
[0003] Ein Nachteil der aus CH-PS 607,603 bekannten Uhr besteht darin, daß eine Demonstration
der Sonderfunktion, d.h. die Fortschaltung der Sekundenanzeige um zwei Sekunden im
2-Sekunden-Takt, nicht jederzeit vorgeführt werden kann. Der Benutzer einer derartigen
Uhr müßte allein für diesen Zweck Energiequellen mit entsprechend niedriger Ausgangsspannung
aufbewahren oder sich besorgen, wobei zu beachten ist, daß derartige Energiequellen
sich nach kurzer Zeit so tief entladen, daß auch die Sonderfunktion von dem ansonsten
die zeithaltende Funktion ausführenden elektronischen Schaltkreis nicht mehr durchgeführt
werden kann. Dies ist besonders dann von Nachteil, wenn die Sonderfunktion auf Messen,
in Fachgeschäften oder in Kaufhäusern oder dergl. vorgeführt werden soll. Es ist daher
Aufgabe der Erfindung, eine Uhr nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so zu verbessern,
daß die Sonderfunktion auch mit Energiequellen vorgeführt werden kann, die voll geladen
sind oder zumindest noch einen solchen Ladezustand aufweisen, daß deren Ausgangsspannung
über dem festlegbaren Schwellwert liegt und damit zum regulären Betrieb der Uhr noch
vollkommen ausreichen.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs
angegebenen Merkmale.
[0005] Durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 wird erreicht, daß die Sonderfunktion
"Fortschaltung der Sekundenanzeige um jeweils zwei Sekunden im Abstand von zwei Sekunden"
jederzeit durch Einsetzen oder Herausnehmen und Wiedereinsetzen der Energiequelle
für die Uhr für eine festlegbare Zeitdauer aktiviert und somit unabhängig davon demonstriert
werden kann, welchen Ladezustand die verfügbare Energiequelle besitzt, sofern diese
nicht bereits vollkommen entladen ist.
[0006] Gleichzeitig kann mit der erfindungsgemäßen Uhr nach Ablauf der festlegbaren Zeitdauer
nach wie vor erkannt werden, ob eine neu eingesetzte Energiequelle, beispielsweise
eine zu kaufende Batterie, zumindest noch einen Mindestladezustand aufweist, da anderenfalls
die Sonderfunktion nach Ablauf der festlegbaren Zeitdauer nicht deaktiviert wird und
daher die Fortschaltung der Sekundenanzeige um jeweils zwei Sekunden im Zwei-Sekundentakt
vom Schaltkreis der Uhr weiter ausgeführt wird.
[0007] Außerdem wird dem Benutzer durch die Aktivierung der Sonderfunktion nicht nur der
Ladezustand neu eingesetzter Energiequellen angezeigt, sondern, wie bei der bekannten
Uhr, bei einer ursprünglich ausreichend geladenen Energiequelle auch die während des
Betriebs der Uhr eintretende Abnahme des Ladezustands und damit die Abnahme der Ausgangsspannung
auf oder unterhalb des festlegbaren Schwellwerts.
[0008] Die Ausführungsform nach Anspruch 2 hat den Vorteil, daß die gewählte Zeitspanne
einerseits ausreichend lang ist, um den Betrachter der Uhr auf deren Sonderfunktion
aufmerksam zu machen. Andererseits ist diese Zeitspanne ausreichend kurz, um nach
Anlegen der Energiequelle an die Spannungsversorgung des Schaltkreises nicht allzu
lange abwarten zu müssen, ob die Sekundenanzeige nach deren Ablauf im üblichen 1-Sekundentakt
um jeweils 1 Sekunde fortgeschaltet wird und damit angezeigt wird, daß der Ladezustand
der Energiequelle zumindest ausreichend ist.
[0009] Die Ausführungsform nach Anspruch 3 hat den Vorteil, daß die Uhr bereits bei solchen
Ausgangsspannungen die Sonderfunktion ausführt, bei der der Schaltkreis alle Funktionen
der Uhr noch auszuführen in der Lage ist, der Benutzer aber durch die Sonderfunktion
bereits von der sich anbahnenden, weiteren Entladung der Batterie gewarnt wird. Der
Benutzer kann nach Auftreten der Sonderfunktion die Energiequelle der Uhr bewußt noch
nicht austauschen oder aufladen und nimmt dabei zunächst nur das Risiko in Kauf, daß
weitere Funktionen der Uhr im Verlauf der Zeit nicht mehr ausgeführt werden können,
während die zeithaltende Funktion aufgrund ihres geringen Energiebedarfs noch längere
Zeit aufrechterhalten werden wird.
[0010] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der einzigen Figur,
die ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Uhr zeigt, beschrieben.
[0011] In der einzigen Figur ist mit dem Bezugszeichen 1 eine Energiequelle bezeichnet,
bei der es sich um eine Batterie oder einen Akkumulator handeln kann und deren Ausgangsspannung
U
a dem Eingang 2a einer Vorrichtung 2 zur Überprüfung der Ausgangsspannung U
a zugeführt wird. Wesentlicher Bestandteil der Vorrichtung 2 ist eine Schwellwertschaltstufe
(nicht dargestellt), mit Hilfe derer festgestellt wird, ob der Wert der Ausgangsspannung
U
a noch oberhalb eines bestimmten Schwellwertes liegt. Da sich mit der Entladung der
Energiequelle auch deren Ausgangsspannung U
a vermindert, bietet deren Wert ein Kriterium für den Ladezustand der Energiequelle
1. Der Schwellwert wird dabei so festgelegt, daß der Ladezustand der Energiequelle
bei darüberliegenden Ausgangsspannungen ausreicht, um sämtliche Funktionen der Uhr
ordnungsgemäß durchzuführen.
[0012] Liegt der Wert der Ausgangsspannung U
a über dem festlegbaren Schwellwert, liegt am Ausgang 2b der Vorrichtung 2 ein anderes
Signal (beispielsweise eine binäre "1") an, als für den Fall, daß der Wert der Ausgangsspannung
U
a nicht mehr über dem Schwellwert liegt, wo dann beispielsweise eine binäre "0" anliegt.
Dieses Signal wird einem Eingang 3a eines elektronischen Schaltkreises 3 zugeführt,
der üblicherweise als integrierter Schaltkreis ausgebildet ist und die wesentlichen
Funktionen der Uhr steuert. Bei diesen Funktionen handelt es sich beispielsweise um
die Zeithaltung, die Überprüfung von eingestellten Alarmzeiten mit der fortgeschalteten
Tageszeit, die Ansteuerung von elektro-akustischen Wandlern zur Abgabe eines Alarmsignals
und um die Ansteuerung einer Treiberschaltung für eine Digitalanzeige oder eines elektromechanischen
Wandlers zur Fortschaltung der Zeiger einer Analoganzeige. Bei elektromechanischen
Wandlern werden heute im allgemeinen Schrittschaltmotoren verwendet, die pro Sekunde
einen Schaltschritt ausführen, der bei Vorhandensein eines Sekundenzeigers auch sichtbar
gemacht wird.
[0013] In der Figur ist nur ein Ausgang 3b des elektronischen Schaltkreises 3 dargestellt,
der mit dem Eingang eines mit dem Bezugzeichen 4 versehenen, elektronischen Bausteins
verbunden ist. Bei dem Baustein 4 kann es sich um eine Treiberschaltung für eine LCD-Anzeige
oder für einen Schrittschaltmotor handeln. Gemeinsam ist den genannten beiden Varianten
des Bausteins 4, daß durch ihn eine Sekundenanzeige 5 sichtbar gemacht wird, deren
Eingang mit dem Ausgang des Bausteins 4 verbunden ist. Bei der Sekundenanzeige 5 kann
es sich eine LCD-Anzeige handeln oder um einen Sekundenzeiger, der sich oberhalb eines
entsprechend markierten Zifferblattes bewegt.
[0014] Die im Blockschaltbild dargestellte Schaltung arbeitet wie folgt:
Nach Einsetzen der Energiequelle werden sämtliche Bausteine der Schaltung mit ihrer
Versorgungsspannung verbunden. Der elektronische Schaltkreis 3 steuert dann für die
Dauer von 8 Sekunden über seinen Ausgang 3b und den Baustein 4 die Sekundenanzeige
5 so an, daß diese insgesamt viermal alle 2 Sekunden um jeweils zwei Sekunden fortgeschaltet
wird. Liefert die Vorrichtung 2 aufgrund ihrer Überprüfung der Ausgangsspannung U
a an ihrem Ausgang 2b einen Signalpegel, der einen über dem Schwellwert liegenden Wert
der Ausgangsspannung anzeigt, schaltet der elektronische Schaltkreis 3 nach Ablauf
der genannten acht Sekunden die Sekundenanzeige 5 im 1-Sekundentakt um jeweils eine
Sekunde weiter.
[0015] Liefert die Vorrichtung 2 aufgrund ihrer Überprüfung der Ausgangsspannung U
a einen Signalpegel, der einen mit dem Schwellwert übereinstimmenden oder darunterliegenden
Wert der Ausgangsspannung U
a anzeigt, wird die Sekundenanzeige 5 nach wie vor im Abstand von 2 Sekunden um jeweils
2 Sekunden weitergeschaltet.
[0016] Der Benutzer der Uhr erhält damit zwei Informationen. Zum einen wird ihm auch bei
Einsetzen einer ausreichend geladenen Energiequelle demonstriert, auf welche Weise
die Sekundenanzeige 5 fortgeschaltet werden wird, wenn die Energiequelle 1 sich nahezu
entladen haben wird, zum anderen erkennt er nicht ausreichend geladene Energiequellen
1 daran, daß die Fortschaltung der Sekundenanzeige 5 auch nach Ablauf von 8 Sekunden
weiter im 2-Sekundentakt erfolgt.
[0017] Der Schwellwert für den Wert der Ausgangsspannung U
a sollte so hoch angesetzt werden, daß der entsprechende Ladezustand der Energiequelle
1 dazu ausreicht, neben der zeithaltenden Funktion des Schaltkreises 3 auch wesentlich
höhere Ströme benötigende Funktionen, wie beispielsweise der Betrieb eines akustischen
Signalgebers oder die Beleuchtung der Zeitanzeige der Uhr mit einem Glühbirnchen,
einwandfrei ausführen zu können. Auf diese Weise erfüllt die Uhr sämtliche Funktionen
auch dann noch, wenn deren Benutzer durch die Fortschaltung der Sekundenanzeige 5
im 2-Sekundentakt bereits auf die zunehmende Entladung der Energiequelle 1 aufmerksam
gemacht worden ist.
1. Netzunabhängige elektronische Uhr mit einer austauschbaren und sich beim Betrieb der
Uhr langsam entladenden Energiequelle (1), mit einer Sekundenanzeige (5), mit einem
elektronischen Schaltkreis (3), der neben der zeithaltenden Funktion auch die Fortschaltung
der Sekundenanzeige (5) steuert und als Sonderfunktion letztere jeweils erst nach
Ablauf von zwei Sekunden gleich um diese Zeitspanne weiterschalten kann, und mit einer
Vorrichtung (2) zur Überwachung des Ladezustands der elektrischen Energiequelle (1),
wobei die Überwachung durch die Messung der Ausgangsspannung (Ua) der Energiequelle (1) erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaltkreis (3) nach Anlegen der Energiequelle (1) an seine Spannungsversorgung
stets die Sonderfunktion aktiviert und diese nach Ablauf einer festlegbaren Zeitdauer
nur wieder dann deaktiviert, wenn die Messung der Ausgangsspannung (Ua) der Energiequelle (1) einen oberhalb eines ebenfalls festlegbaren Schwellwertes
liegenden Wert ergibt, worauf die Sekundenanzeige (5) vom Schaltkreis (3) der Uhr
sekundenweise fortgeschaltet wird.
2. Uhr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die festlegbare Zeitdauer acht Sekunden beträgt.
3. Uhr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der festlegbare Schwellwert der Ausgangsspannung (Ua) so gewählt wird, daß der Schaltkreis (3) bei dessen Erreichen neben der zeithaltenden
Funktion auch noch Funktionen auszuführen in der Lage ist, die wesentlich höhere von
der Energiequelle (1) zu liefernde Ströme benötigt, wie beispielsweise den Betrieb
eines akustischen Signalgebers oder die Beleuchtung einer Zeitanzeige der Uhr mit
einem Glühbirnchen.