(19)
(11) EP 0 586 957 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.03.1994  Patentblatt  1994/11

(21) Anmeldenummer: 93113445.6

(22) Anmeldetag:  24.08.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 35/07
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 31.08.1992 DE 9211693 U

(71) Anmelder: Reinecke, Ralf
D-22113 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Reinecke, Ralf
    D-22113 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: DIEHL GLAESER HILTL & PARTNER 
Patentanwälte Königstrasse 28
22767 Hamburg
22767 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Abgabe von Klebebandstücken von einem Wickel


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Abgabe von Klebebandstücken von einem Wickel aus einseitig beschichteten und trennfolienfrei gewickeltem Klebeband. Sie weist ein Gehäuse zur Aufnahme des Wickels und eine Öffnung im Mantel des Gehäuses mit Führungsteilen für das Klebeband auf. Die der Kleberseite des Bandes (303) abgewandten Führungsteile (21, 22) sind mit einem Abrißkantenteil (23) und die der Kleberseite (31) des Bandes (303) zugewandten Führungsteile sind als zwei oder drei mit Abstand nebeneinander angeordnete schmale Stege (20) ausgebildet. Der Öffnung (11) ist etwa diametral gegenüberliegend am Mantel des Gehäuses (10) außen eine Öse (30) für einen Gürtel für die Bedienungsperson angebracht. Eine Rücklaufsperre oder Bremse (40, 41) für den Wickel (50) ist vorgesehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Abgabe von Klebebandstücken von einem Wickel aus einseitig beschichteten und trennfolienfrei gewickeltem Klebeband, aufweisend ein im wesentlichen zylindrisches Gehäuse zur Aufnahme des Wickels und eine Öffnung im Mantel des Gehäuses mit Führungsteilen für das Klebeband.

    [0002] Bei der Isolierung von Rohren mit Hilfe von flexiblen Isoliermatten werden Klebebandstreifen eingesetzt, um die Enden der um das Rohr herumgelegte Matte an der Stoßstelle miteinander zu verbinden. Zur Vereinfachung der Handhabung werden zu diesem Zweck einseitig kleberbeschichtete dünne Aluminiumfolien eingesetzt, die zusammen mit einer Trennfolie aufgewickelt worden sind. Die für die Klebebandfertigung notwendige Trennfolie schafft Probleme bei der Handhabung der Klebebandstücke und bei deren späterer Beseitigung. Das gleiche trifft zu für Isolierungsarbeiten an Wänden von Wohnungen oder Häusern.

    [0003] Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art für den Einsatz bei Isolierarbeiten so auszugestalten, daß einerseits eine einfache Handhabung bei hoher Produktivität möglich ist und andererseits auf die lästige Trennfolie verzichtet werden kann.

    [0004] Erreicht wird dies durch die in den Kennzeichen der Ansprüche angegebenen Merkmale.

    [0005] Da die Vorrichtung gemäß der Erfindung am Körper getragen werden kann, hat die Bedienungsperson ständig zwei Hände frei, um einerseits ein Stückchen Klebefolie vom Wickel abzuwickeln, abzutrennen und andererseits dieses an der vorgesehenen Stelle an einer Rohrisolierung aufzubringen. Das Abziehen eines Bandstückes erfolgt gegen die Einwirkung einer Bremse, so daß ein Rücklaufen des Bandwickelendes und ein Ankleben des freien Bandstückes an den Wandungen des Gehäuses ausgeschlossen ist.

    [0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
    Fig. 1
    zeigt eine vertikale Querschnittsansicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.
    Fig. 2
    ist eine Ansicht von links der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung gemäß der Erfindung.
    Fig. 3
    ist eine Vorderansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung gemäß der Erfindung.


    [0007] Die Vorrichtung gemäß der Erfindung hat ein im wesentlichen trommelförmiges Gehäuse 10 mit einem abnehmbaren Deckel 300, der in irgendeiner zweckmäßigen Art und Weise an dem offenen Rand des im wesentlichen zylinderförmig ausgestalteten Gehäuses 10 abnehmbar befestigt werden kann.

    [0008] Das Gehäuse 10 weist einen axialen Vorsprung 40 auf, der ebenfalls axial ausgebildet ist und als zylinderförmiger Teil nach innen vorsteht. An seinem inneren Ende ist an dem Vorsprung 40 ein Dorn 113 befestigt, der sich im wesentlichen über die verbleibende Länge des Gehäuses 10 erstreckt. Der Dorn 113 dient zur Aufnahme eines Klebebandwickels 50, wobei es sich um einen trennfolienfreigewickelten Klebebandwickel handelt.

    [0009] Der Wickel 50 kann entweder direkt auf den Dorn 113 aufgeschoben werden. Es kann aber auch ein Adapter in Form einer zylindrischen Buchse vorgesehen sein, so daß der Dorn 113 auch an andere Wickeldorne von Klebebandwickeln 50 angepaßt werden kann.

    [0010] Der Deckel 300 ist mit einem nach innen vorstehenden zylindrischen Teil 41 ausgebildet, der, wie dies am besten Fig. 1 erkennen läßt, bei zweckmäßiger Dimensionierung einen gewissen axialen Druck auf den Wickel 50 ausübt, so daß dieser mit seinem gegenüberliegenden Ende an dem zylindrischen Teil 40 anliegt. Da der Deckel 300 aus dünnwandigem Kunststoff besteht, verfügt er über eine gewisse Elastizität, so daß der Deckel 300 mit dem Vorsprung 41 und das Gehäuse 10 mit dem Ansatz 40 als Rücklaufsperre oder Bremse beim Abziehen vom Band vom Klebebandwickel 50 dienen.

    [0011] In Fig. 2 ist außerhalb des Gehäuses 10 ein Klebebandstück 303 zu erkennen, wobei die Kleberseite 31 nach unten zeigt. Das Klebeband 303 wird durch eine Öffnung 11 im zylindrischen Mantel des Gehäuses 10 nach außen herausgeführt. Die Öffnung 11 ist zu beiden Seiten durch im wesentlichen radial vorstehende dünnwandige Vorsprünge begrenzt. Der obere Vorsprung 21 ist über zwei nach oben vorstehende Stege 22 zwischen der Außenwand des Gehäuses 10 und dem Vorsprung selbst versteift. Weiterhin ist im Inneren des oberen Vorsprungs 21 ein klingenförmiger Messerteil 23 vorgesehen, der an seiner nach außen vorspringenden Kante sägezahnförmig mit dreieckigen Vorsprüngen ausgebildet ist. Es ist ersichtlich, daß die vordere Kante des Abreißkantenteils 23 im wesentlichen nicht über die äußere Erstreckung des Vorsprungs 21 hervorsteht. Aus Fig. 2 ist zu erkennen, daß durch nach oben Verschwenken des Bandes 30 und eine etwas schräg gerichtete Bewegung das Band 303 an der Abreißkante des Abreißkantenteils 23 abgerissen oder abgetrennt werden kann.

    [0012] Der untere Vorsprung 20, der die Öffnung 11 nach unten hin begrenzt, weist zwei in die Öffnung hinein und nach oben vorstehende Stege 20 auf, die nach oben hin eine geringe Oberfläche aufweisen. Es liegt auf der Hand, daß die Kleberseite 31 des Bandes 303 sich auf diesen in Längsrichtung des Bandes erstreckenden Stegen 20 abgelegt werden kann. Jedoch kann die Kleberseite 31 des Bandes 303 dort nicht verkleben, weil die Auflagefläche zu gering ist. Zur Versteifung des Vorsprungs 20 stehen nach unten hin Stege 24 vom Vorsprung 20 vor, die zur Wandung des Gehäuses 10 hin auslaufen.

    [0013] In einem Winkel von ca. 150° nach hinten versetzt, befindet sich an dem äußeren Teil des Gehäuses 10 ein Öhr 30 oder mehrere Ösen zur Aufnahme eines nicht gezeigten Gürtels für die Bedienungsperson. Es kann sich hierbei auch um andere Teile handeln, die man an einem Gürtel befestigen kann.

    [0014] Nachdem ein Wickel 50 in dem Innenraum des Gehäuses 10 gebracht worden ist, der Deckel 30 das Gehäuse 10 verschließt und das freie Ende 303 des Wickels 50 durch die Öffnung 11 nach außen herausgeführt worden ist, kann das Gehäuse 10 mit Hilfe der Öse 30 am Gürtel einer Bedienungsperson befestigt werden. Die Bedienungsperson hat nun beide Hände frei, um irgendwelche Arbeiten auszuführen. Die Bedienungsperson greift von unten her das Band 303, zieht die gewünschte Länge vom Wickel 50 ab und trennt das abgezogene Stück vom Wickel durch eine nach oben schräg gerichtete Bewegung des Bandes 303, so daß dieses an der Schneidkante 23 abreißt. Die Bedienungsperson hat bei diesem Vorgang und auch bei dem nachfolgenden Aufbringen des Klebebandes auf die gewünschte Stelle beide Hände frei.

    [0015] Die Öffnung 11 im Gehäuse 10 kann von dem einen axialen Ende bis zum offenen Ende des Gehäuses 10 auslaufen, so daß es relativ leicht ist, das freie Ende des Bandwickels durch diese Öffnung 11 nach außen herauszuführen, wenn es um das anfängliche Aufbereiten der Vorrichtung gemäß der Erfindung geht.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Abgabe von Klebebandstücken von einem Wickel aus einseitig beschichteten und trennfolienfrei gewickeltem Klebeband, aufweisend ein im wesentlichen zylindrisches Gehäuse zur Aufnahme des Wickels und eine Öffnung im Mantel des Gehäuses mit Führungsteilen für das Klebeband, dadurch gekennzeichnet, daß die der Kleberseite des Bandes (303) abgewandten Führungsteile (21, 22) mit einem Abrißkantenteil (23) ausgebildet sind, die der Kleberseite (31) des Bandes (303) zugewandten Führungsteile als zwei oder drei mit Abstand nebeneinander angeordnete schmale Stege (20) mit im wesentlichen tangentialer Ausrichtung ausgebildet sind; der Öffnung (11) etwa diametral gegenüberliegend am Mantel des Gehäuses (10) außen eine Öse (30) für einen Gürtel für die Bedienungsperson angebracht ist und daß eine Rücklaufsperre oder Bremse (40, 41) für den Wickel (50) vorgesehen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abrißkantenteil (23) als Schneide, vorzugsweise in Sägezahnform, ausgebildet ist.
     
    3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse aus axialen Vorsprüngen (40, 41) gebildet ist, die am Gehäuse (10) oder Deckel (300) innen ausgebildet sind und die auf den Wickel (50) oder Dorn des Wickels einwirken.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (300) elastisch nachgiebig ausgebildet ist.
     
    5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (300) und das Gehäuse (10) aus Spritzkunststoff hergestellt sind.
     




    Zeichnung