[0001] Die Erfindung betrifft eine Halterung für das Webblatt einer Nahtwebmaschine zum
Endlosmachen eines Kunststoffgewebes mittels einer Webnaht. Das Webblatt weist Riete
zum Beischieben von Hilfsschußfäden an die Webkante auf, wobei die Riete verschwenkbar
gelagert sind und ausgehend von dem Gewebeende, an dem der jeweils beizuschiebende
Hilfsschußfaden als Kettfranse vorsteht, aufeinanderfolgend gegen den beizuschiebenden
Hilfskettfaden drücken.
[0002] Technische Kunststoffgewebe für Verwendungen, bei denen es auf eine absolut gleichmäßige
Oberflächenstruktur des Gewebes ankommt, insbesondere bei flachgewobenen Kunststoff-Papiermaschinensieben,
werden durch eine Webnaht endlos gemacht. Zur Herstellung einer Webnaht werden an
den miteinander zu verbindenden Gewebeenden Kettfäden auf einer Länge von z.B. 15
cm freigelegt, indem die Schußfäden in diesem Bereich entfernt werden. Aus diesen
Kettfädenfransen und den aus dem Gewebe entnommenen Schußfäden wird dann die sogenannte
Webnaht gebildet, in der die ursprüngliche Gewebebindung exakt wiederhergestellt wird.
Dazu wird aus den entnommenen Schußfäden ein Hilfswebfach oder Nahtwebfach aufgespannt,
wobei die entnommenen Schußfäden als Hilfskettfäden fungieren. In dieses Hilfswebfach
werden abwechselnd von den beiden Gewebeenden die Kettfädenfransen als Hilfsschußfäden
eingetragen. Die Kettfadenfransen, d.h. die Hilfsschußfäden, und die entnommenen Schußfäden,
d.h. die Hilfskettfäden sind in der Regel Monofilamente von 0,1 bis 0,5 mm Durchmesser
und die Herstellung der Webnaht erfolgt nach dem Thermofixieren des Gewebes, so daß
die Fäden bereits die der jeweiligen Gewebebindung entsprechende Wellung oder Kröpfung
aufweisen. Zur Erzielung einer Webnaht, die eine hohe Zugfestigkeit aufweist und sich
in der Musterung der Oberfläche, die für die Markierung im Papier entscheidend ist,
nicht von dem übrigen Gewebe unterscheidet, müssen sich die Hilfskettfäden und die
Hilfsschußfäden mit ihren Kröpfungen wie im Gewebe ineinanderfügen, so daß sich ein
Formschluß ergibt. Das Ineinanderfügen der Hilfskettfäden und Hilfsschußfäden entsprechend
ihrer Kröpfung wird unter anderem dadurch erreicht, daß das Webblatt die Hilfsschußfäden
nicht gleichzeitig auf der ganzen Länge beischiebt, sondern daß die Hilfsschußfäden
ausgehend von ihrer Austrittsstelle aus dem Gewebeende fortschreitend durch das Nahtwebfach
beigeschoben werden.
[0003] Ein Webblatt, das ein solches sukzessives Beischieben der Hilfsschußfäden ermöglicht,
ist in der DE-U-81 22 448 beschrieben. Das Webblatt ist dabei in eine an die Webkante
angenäherte Arbeitsstellung bewegbar. Die auf einer Achse schwenkbar gelagerten Riete
werden durch eine Gummileiste von der Webkante weg zurückgehalten. Durch ein Auslenkglied
werden sie ausgehend von dem Gewebeende gegen die Elastizität der Gummileiste nacheinander
gegen den Hilfsschußfaden gedrückt. Das Auslenkglied ist eine auf einer Führungsbahn
verschiebbare Rolle und für jeden Beischiebvorgang wird die Rolle entlang der Riete
über die gesamte Nahtbreite verschoben.
[0004] Das gleiche Ziel wird nach der EP-A-0 043 441 durch eine drehbare Nadelwalze erreicht,
die eine Vielzahl biegeelastischer Nadeln aufweist, die in schraubenlinienförmigen
Nadelreihen angeordnet sind. Als weitere Möglichkeit wird in dieser Veröffentlichung
das Beischieben der Hilfsschußfäden mittels Z-förmiger Nadeln beschrieben, die in
einem Führungsbett nebeneinander und einzeln axial verschiebbar angeordnet sind. Mit
ihrem vorderen Z-Ende greifen die Nadeln in das Webfach ein. Mittels einer Kulisse
werden die Z-förmigen Nadeln nacheinander gegen die Webkante geschoben, so daß der
Hilfsschußfaden ausgehend von seiner Austrittsstelle aus dem Gewebeende in einer Wellenbewegung
fortschreitend beigeschoben wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Nahtwebprozeß zu beschleunigen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Halterung der Riete eines
Webblatts der eingangs genannten Art in der Weise ausgebildet ist, daß die Riete bei
der Vorwärtsbewegung der Weblade so gegeneinander versetzt oder gestaffelt sind, daß
die Punkte, an denen die einzelnen Riete den beizuschiebenden Hilfsschußfaden berühren,
auf einer geraden oder leicht gekrümmten Linie liegen, deren Abstand von der Webkante
sich ausgehend von der Austrittsstelle der Hilfsschußfäden aus dem Gewebeende stetig
vergrößert.
[0007] Dadurch wird erreicht, daß der Webzyklus verkürzt wird. Die bisher für das aufeinanderfolgende
Beaufschlagen der Riete mittels der durchlaufenden Betätigungsrolle, mittels der sich
drehenden Nadelwalze oder durch das Verschieben der Z-Nadeln erforderliche Zeitspanne
entfällt. Durch die Staffelung der Riete längs einer zur Webkante schräg verlaufenden
geraden oder leicht gekrümmten Linie genügt bereits die Bewegung der Weblade, um den
Hilfsschußfaden ausgehend von seinem Austrittsende aus dem Gewebe sukzessive beizuschieben.
[0008] Vorzugsweise ist das Webblatt so aufgebaut, daß die Riete an ihrem unteren Ende eine
Öffnung aufweisen, mit der sie auf einer Achse aufgefädelt sind. An ihrem unteren
Ende können die Riete außerdem zu einem Fuß verbreitert sein. Das von der Webkante
abgewandte Ende des Fußes stützt sich auf einer Gummileiste ab, während das der Webkante
zugewandte Ende des Fußes auf einer Basisleiste aufsitzt. Die Basisleiste und die
Gummileiste sind auf entgegengesetzten Seiten bezüglich der Längsrichtung der Riete
angeordnet, so daß sie entgegengesetzte Drehmomente auf die Riete ausüben. Durch die
Gummileiste werden die Riete nachgiebig nach vorne, d.h. zur Webkante hingedrückt.
Durch die in sich starre Basisleiste wird die vordere Position der einzelnen Riete
festgelegt. Die Basisleiste ist durch eine Stelleinrichtung etwas zum einen Gewebeende
hin und zum anderen Gewebeende hin kippbar. Die Kippachse liegt dabei parallel zur
Richtung der Hilfskettfäden und liegt zweckmäßig in der Mitte der Basisleiste. Abhängig
von der Stellung der Basisleiste bewegen sich die einzelnen Riete etwas zur Webkante
hin oder von ihr weg. Durch ein Kippen der Basisleiste kann daher das aus der Gesamtheit
der Riete gebildete Webblatt schräg zur Webkante gestellt werden.
[0009] Das schräggestellte Webblatt wird von der Weblade zur Webkante hin bewegt. Das äußerste
Riet auf der der Austrittsstelle der Kettfranse aus dem Gewebeende nahen Seite berührt
als erstes die Webkante und schiebt diese Kettfadenfranse als Hilfsschußfaden bei,
wobei dieser aufgrund seiner fixierten Wellung regelrecht zwischen den Hilfskettfäden,
die ebenfalls eine fixierte Wellung enthalten, einschnappt. Infolge der weiteren Vorwärtsbewegung
der Weblade drücken nacheinander die einzelnen Riete gegen den Hilfsschußfaden, bis
dieser auf seiner gesamten Länge oder bis zu der sogenannten Verstechstelle, an dem
er nach unten oder oben aus dem Gewebe austritt, beigeschoben ist. Die sich bereits
in Berührung mit dem Hilfsschußfaden befindenden Riete werden bei der weiteren Bewegung
der Weblade verstärkt gegen die Gummileiste gedrückt und heben von der Basisleiste
ab. Das sukzessive Beischieben des Hilfsschußfadens geschieht in sehr kurzer Zeit,
nämlich innerhalb der Zeitspanne, die die Weblade benötigt um den Winkel zu durchfahren,
um den das letzte Riet gegenüber dem ersten Riet versetzt ist.
[0010] Nach dem Beischieben eines Hilfsschußfadens von der einen Gewebeseite wird die Basisleiste
umgesteuert und auf die andere Seite gekippt, so daß sich die Staffelung der Riete
umkehrt und nunmehr ein Hilfsschußfaden beigeschoben werden kann, der aus dem anderen
Gewebeende austritt.
[0011] Von besonderem Vorteil ist bei dieser Staffelung der Riete, daß sich diese parallel
zu den Hilfskettfäden verstellen und damit auch bei sehr dichten Geweben günstigste
Voraussetzungen für das Beischieben der Hilfsschußfäden vorliegen. Zwischen zwei Rieten
können dabei bis zu etwa fünf Hilfskettfäden verlaufen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung
besteht darin, daß während des Beischiebens nur eine minimale Masse zu beschleunigen
ist, nämlich die der Riete, und somit eine sehr schnelle Webladenbewegung hin zur
Webkante möglich ist.
[0012] Die Webkanten verhalten sich in der Regel so, daß sie beim Beginn einer Webnaht einen
konkaven und dann bei fortschreitendem Webnahtprozeß einen konvexen Verlauf haben.
Die Webkante verläuft also im allgemeinen nicht geradlinig. Es ist von Vorteil, die
Form des Webblattes, d.h. die Anordnung der Riete der Form der Webkante anzupassen.
Es bestehen dazu mehrere Möglichkeiten:
[0013] Erstens kann die Achse, auf der die Riete aufgefädelt sind, gekrümmt sein. Durch
Verdrehen der Achse werden die Rietfüße entsprechend der Krümmung der Achse gegenüber
der Gummileiste und der Basisleiste angehoben oder abgesenkt werden und dadurch etwas
zur Webkante hin oder von dieser weg verschwenkt werden. Diese Schwenkbewegung ist
im Mittelbereich des Webblattes am stärksten ausgeprägt und nimmt zu den seitlichen
Endbereichen hin ab. Durch Drehen der Achse ist es dann möglich, die Anordnung der
Riete der sich im Verlauf des Nahtwebprozesses ändernden Krümmung der Webkante anzupassen.
[0014] Zweitens kann die Achse, auf der die Riete aufgefädelt sind, durch Stelleinrichtungen,
z.B. hydraulische Zylinder, die über Zwischenglieder an der Achse angreifen, gezielt
verbogen werden und dadurch der Krümmung der Webkante angepaßt werden. Es wird also
letzten Endes der gleiche Effekt wie bei der vorausgehend beschriebenen ersten Möglichkeit
erreicht. In beiden Fällen ist es sinnvoll, die Lagerung der Achse in den Lagerstützen
als Gelenklager auszubilden um eine von den Lagerstützen ausgehende Biegelinie der
Achse zu erhalten. Dadurch wird der Krümmung der Webkante am besten Rechnung getragen.
[0015] Eine weitere Möglichkeit besteht schließlich noch darin, die Basisleiste und gegebenfalls
zusätzlich die Gummileiste zu krümmen. Dies kann z.B. in der Weise erfolgen, daß die
Basisleiste wie oben beschrieben, um eine durch ihre Mitte verlaufende Kippachse kippbar
ist und daß an jedem Ende der Basisleiste Stelleinrichtungen vorgesehen sind.
[0016] Bei der Herstellung einer Webnaht sind die zu verbindenden Gewebeenden in einem Gestell
festgelegt und wird die Nahtwebmaschine in diesem Gestell entlang der Gewebeenden
verschoben. Der Vorschub der Nahtwebmaschine kann nach einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung durch ein nach unten verlängertes Riet ausgelöst werden. Beim Fortschreiten
der Webnaht wandert die Webkante in Richtung der Weblade und es werden dadurch die
Riete am vorderen Totpunkt der Weblade stärker gegen die Gummileiste gedrückt. Das
verlängerte untere Ende des Rietes wird damit ebenfalls stärker verschwenkt und erreicht
einen Schalter, der ein Signal an die Steuerung zum Weiterbewegen der Nahtwebmaschine
sendet.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- den oberen Teil einer Weblade und das Webblatt in Seitenansicht, d.h. in Richtung
der Hilfsschußfäden;
- Fig. 2
- den oberen Teil der Weblade und das Webblatt von Fig. 1 in einer Ansicht von vorne,
d.h. in Richtung der Hilfskettfäden;
- Fig. 3
- in einer schematisierten Darstellung das Webblatt von oben zu dem Zeitpunkt, an dem
das erste Riet die Webkante berührt und zwar beim Beischieben eines Hilfsschußfadens
von der einen Seite;
- Fig. 4
- eine Ansicht ähnlich der von Fig. 3 jedoch beim Beischieben eines Hilfsschußfadens
von der anderen Seite;
- Fig. 5
- eine Ansicht ähnlich der von Fig. 3, wobei die konkave Krümmung der Webnaht zu Beginn
des Nahtwebprozesses,
- Fig. 6
- eine Darstellung ähnlich der von Fig. 5, wobei die konvexe Krümmung der Webnaht zum
Ende des Nahtwebprozesses hin erkennbar ist,
- Fig. 7
- in Seitenansicht die Zusatzeinrichtung an der Weblade zur Erzielung einer gekrümmten
Form des Webblattes und
- Fig. 8
- das Ausführungsbeispiel von Fig. 7 in einer Ansicht von vorne.
[0018] In den Fig. 1 und 2 ist das obere Ende einer Weblade 1 gezeigt, die in üblicher Weise
durch einen Webladenantriebszylinder 2 verschwenkbar ist. Am oberen Ende weist die
Weblade 1 einen Querträger 3 auf, von dessen seitlichen Enden nach oben Lagerstützen
4 abstehen, in denen eine Achse 5 herausnehmbar befestigt ist. Auf der Achse 5 sind
Riete 6 aufgereiht. Die Riete 6 weisen am unteren Ende eine Bohrung 8 auf, mit der
sie auf der Achse 5 aufgefädelt sind. Durch dazwischenliegende Distanzringe 13 werden
sie auf dem Abstand gehalten, der durch die Fadenzahl des Gewebes vorgegeben ist.
Die Riete 6 sind am unteren Ende fußartig verbreitert und sie stützen sich mit dem
von der Achse 5 entfernten Ende des Fußes auf einer Gummileiste 9 ab. Das entgegengesetzte,
achsnahe Ende des Fußes 7 ruht auf einer Basisleiste 10. Die Anordnung ist dabei so
getroffen, daß die Gummileiste 9 und die Basisleiste 10 entgegengesetzte Drehmomente
auf die Riete 6 ausüben und dadurch deren Stellung festlegen. Durch die elastische
Kraft der Gummileiste 9 werden die einzelnen Riete 6 gegen die Basisleiste 10 gedrückt.
Die Gummileiste 9 ist fest auf dem Querträger 3 angeordnet, während die Basisleiste
10 um einen Drehpunkt 12 kippbar ist, der bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel in
der Mitte der Basisleiste 10 liegt, der jedoch auch an einem der beiden Enden liegen
kann. Die Drehachse 12 liegt dabei horizontal in Richtung der Bewegung der Weblade
1. Die Basisleiste 10 kann durch eine elektrische, mechanische, pneumatische und dergleichen
Stelleinrichtung, z.B. durch einen Stellzylinder 11, gekippt werden. Durch das Kippen
der Basisleiste 10 werden die einzelnen Riete 6 unterschiedlich weit zur Webkante
hin und von ihr weg verschwenkt und dabei unterschiedlich stark gegen die Gummileiste
9 gedrückt.
[0019] In Fig. 2 ist die Basisleiste 10 mit ausgezogenen Linien in ihrer Mittelposition
dargestellt, in der alle Riete den gleichen Abstand von der Webkante haben. Mit unterbrochenen
Linien ist die Basisleiste 10 in ihrer einen Kippstellung dargestellt, bei der die
in Fig. 2 linken Riete 6 zum Betrachter zu, also zur Webkante hin verschwenkt sind.
[0020] Die Fig. 3 und 4 zeigen in vereinfachter Form die Stellung des Webblattes und der
einzelnen Riete 6 beim Beischieben von Hilfsschußfäden. Die Gewebeenden 15, 16 bestehen
aus Kettfäden 17 und Schußfäden 18 und die Gewebeenden 15, 16 sind in der Darstellung
der Fig. 3 und 4 bereits durch eine Webnaht 19 teilweise verbunden. In dem noch nicht
verbundenen Teil sind nur die Hilfskettfäden 20 dargestellt, während die aus dem Gewebeende
austretenden Kettfadenfransen der Übersichtlichkeit halber weggelassen sind. Fig.
3 zeigt die Stellung des Webblattes zum Beischieben eines von dem, in Fig. 3 gesehenen,
oberen Gewebeende 15 austretenden Hilfskettfadens. An diesem Gewebeende 15 haben die
Riete 6 daher den geringsten Abstand von der Webkante 21, so daß der Hilfsschußfaden
ausgehend von diesem Gewebeende 15 fortschreitend über die Breite der Webnaht 19 beigeschoben
wird. Dieses fortschreitende Beischieben erfolgt dabei innerhalb sehr kurzer Zeit,
nämlich innerhalb der Zeitspanne, die der Webladenantriebszylinder 2 benötigt, um
die in Fig. 3 eingezeichnete Strecke X zu durchfahren. Am vorderen Totpunkt der Bewegung
der Weblade 1 sind die zunächst dominanten Riete 6, das sind diejenigen Riete, die
als erste die Webkante berühren, von der Basisleiste 10 abgehoben, wobei der Abhebeweg
durch die Elastizität der Gummileiste 9 aufgenommen wird.
[0021] Nach dem Anschlag, d.h. nach dem vollständigen Beischieben eines Hilfsschußfadens,
wird die Basisleiste 10 jeweils umgesteuert, so daß die Hilfsschußfäden abwechselnd
von den Gewebeseiten 15 und 16 eingetragen werden können. In Fig. 4 ist die Stellung
der Riete 6 zu Beginn des Eintrages einer von der dem Gewebeende 16 austretenden Kettfadenfranse
als Hilfsschußfaden gezeigt.
[0022] Das mittlere Riet 23 ist nach unten verlängert und kann einen Schalter 22 betätigen.
Bei der Herstellung der Webnaht sind wie üblich die Gewebeenden 15, 16 fest eingespannt
und wird die Nahtwebmaschine entlang der Gewebeenden 15, 16 verschoben. Die Verschiebung
der Nahtwebmaschine kann durch den Schalter 22 ausgelöst werden. Das Fortschreiten
der Webnaht hat zur Folge, daß die Riete 6 früher an der Webkante anschlagen und kräftiger
gegen die Gummileiste 9 gedrückt werden und dementsprechend, in Fig. 1 gesehen, weiter
im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt werden. Bei entsprechendem Fortschritt der Webnaht
berührt die Verlängerung des mittleren Riets 23 dann den Schalter 22, der ein Signal
für die Weiterbewegung der Nahtwebmaschine um einen Schritt gibt.
[0023] Die Fig. 5 und 6 sind eine Darstellung ähnlich der von Fig. 3, wobei Fig. 5 die konkave
Krümmung der Webnaht zu Beginn des Nahtwebprozesses zeigt. Im Verlauf des Nahtwebprozesses
nimmt die Webkante 21 dann einen geraden und gegen Ende des Nahtwebprozesses einen
konvexen Verlauf an, wie er in Fig. 6 gezeigt ist. Wie bei der Ausführungsform von
Fig. 3 nimmt dabei der Abstand der Riete von der Webkante von dem Gewebeende 15 zu
dem Gewebeende 16 hin gleichmäßig zu, wobei die Riete 6 jedoch nicht auf einer geraden
Linie liegen, sondern auf einer entsprechend dem Verlauf der Webkante 21 gekrümmten
Linie. Dadurch wird erreicht, daß die einzelnen Riete zeitlich aufeinanderfolgend
den Hilfsschußfaden beischieben, und zwar trotz des gekrümmten Verlaufes der Webkante
21 mit annähernd gleicher Kraft.
[0024] Die Fig. 7 und 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel ähnlich dem der Fig. 1 und 2 jedoch
mit einer Zusatzausrüstung zur Anordnung der Riete 6 auf einer gekrümmten Linie, wobei
die Krümmung einstellbar ist, so daß die Form des Webblattes dem sich während des
Nahtwebprozesses ändernden Verlauf der Webkante angepaßt werden kann. Ein zusätzlicher
Zylinder 24 greift dazu über einen Querarm 25 in der Mitte der Achse 5 an und lenkt
diese nach oben oder unten aus, so daß die Achse 5 einen nach oben bzw. unten gebogenen
Verlauf erhält. Dieser Querarm 25 sollte am Angriffspunkt der Achse 5 etwa die Dicke
des dort von dem Querarm 25 ersetzten Distanzringes haben, damit der Rietabstand auch
an dieser Stelle gewahrt bleibt. Wird die Achse 5 nach unten gebogen, so hat dies
zur Folge, daß die Riete 6 etwas von der Webkante weggeschwenkt werden - s. Buchstabe
"a" in Fig. 7 -, und zwar die Riete im mittleren Bereich der Achse 5 stärker als die
weiter außen angeordneten Riete. Durch die Gummileiste 9 werden die Riete 6 dabei
trotz ihrer unterschiedlichen Stellung unter Spannung gehalten. Die Punkte, an denen
die Riete 6 den beizuschiebenden Hilfsschußfaden berühren, liegen also auf einer von
der Webkante 21 weggebogenen, konvexen Linie, wie es in Fig. 5 gezeigt ist, wenn der
Zylinder 24 die Achse 5 nach unten auslenkt. Umgekehrt ordnen sich die Riete 6 auf
der in Fig. 6 gezeigten konkaven Linie an, wenn die Achse 5 durch den Zylinder 24
nach oben ausgelenkt wird - s. Buchstabe "b" in Fig. 7. Wegen der Hebelübersetzung,
die sich aus der Länge der Riete 6 im Vergleich zu dem Abstand des Mittelpunktes der
Achse 5 von der Basisleiste 10 ergibt, bedarf es nur einer geringfügigen Hubveränderung
des Zylinders 24, um eine konvexe oder konkave Form des Webblattes zu erzeugen. Zur
Erzielung einer möglichst gleichmäßigen Biegung der Achse 5 ruhen deren Enden zweckmäßig
in Gelenklagern 26.
[0025] Das gleich Ergebnis kann auch durch Verwendung einer in sich gebogenen Achse 5 erreicht
werden, die durch einen Stellmotor gedreht wird, so daß die Durchbiegung der Achse
5 nach oben oder unten gerichtet werden kann. Selbstverständlich ist auch jede Zwischenstellung
möglich, wobei sich ein gerades Webblatt ergibt, wenn die Durchbiegung der Achse 5
in der Horizontalen liegt.
1. Halterung für das Webblatt einer Nahtwebmaschine zum Endlosmachen eines Kunststoffgewebes
mittels einer Webnaht, wobei das Webblatt Riete (6) zum Beischieben der Hilfsschußfäden
an die Webkante (21) aufweist, die Riete (6) verschwenkbar gelagert sind und ausgehend
von dem Gewebeende (15,16), von dem der jeweilige Hilfsschußfaden als Kettfranse vorsteht,
aufeinanderfolgend gegen den beizuschiebenden Hilfsschußfaden drücken,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Riete (6) in ihrer Position so staffelbar sind, daß die Punkte, an denen die Riete
(6) den beizuschiebenden Hilfsschußfaden berühren, etwa auf einer geraden oder leicht
gekrümmten Linie liegen, deren Abstand von der Webkante (21) sich ausgehend von der
Austrittstelle des Hilfsschußfadens aus dem Gewebeende (15,16) vergrößert.
2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Riete (6) an ihrem unteren
Ende eine Bohrung (8) aufweisen, mit der sie unter Zwischenschaltung von Distanzringen
(13) auf einer Achse (5) aufgefädelt sind.
3. Halterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Riete (6) an ihrem
unteren Ende fußartig (7) verbreitert sind und sich mit dem einen Ende des Fußes gegen
eine Gummileiste (9) und mit dem anderen Ende des Fußes gegen eine kippbare Basisleiste
(10) abstützen.
4. Halterung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisleiste durch eine
Stelleinrichtung (11) um eine horizontale, parallel zu den Hilfskettfäden verlaufende
Achse kippbar ist.
5. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Riet (6) nach unten verlängert (23) ist und beim Fortschreiten des Nahtwebprozesses
einen Schalter (22) zum Weiterbewegen der Nahtwebmaschine betätigt.
6. Halterung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse
(5), auf der die Riete (6) aufgefädelt sind, eine gebogene Form hat und durch eine
Antriebseinrichtung drehbar ist, wodurch der Linie, auf der die Punkte liegen, an
denen die Riete (6) den beizuschiebenden Hilfsschußfaden berühren, eine konkave, eine
gerade, oder eine konvexe Form erteilbar ist.
7. Halterung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stelleinrichtung
vorgesehen ist, die der Achse (5) durch Krafteinwirkung eine elastische Biegung erteilt,
wodurch ein konkaver, gerader oder konvexer Verlauf der Linie erzielbar ist, auf der
die Punkte liegen, an denen die Riete (6) den beizuschiebenden Hilfsschußfaden berühren.
8. Halterung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (5) an ihren
Enden gelenkig gelagert ist.