[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Zylinder für hydraulische und/oder pneumatische
Anlagen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bestehend aus einem Gehäuse mit einer axialen
Bohrung, in der ein Kolben axial verschiebbar geführt und auf der einen Stirnseite
mit Druckmedium beaufschlagt ist, wobei der Zylinder mit mindestens einem Anschluß
für mindestens eine Druckleitung versehen ist und daß der Kolben gegenüber dem Zylinder
über mindestens einen Nutring abgedichtet ist,
[0002] Es sind Zylinder für hydraulische Anlagen bekannt (z.B. DE-OS 38 16 608 ), bei denen
der Zylinder mit einem Anschluß für die Druckmittelleitung versehen ist und bei denen
der Kolben mit mindestens einem Nutring zur Abdichtung des Kolbens gegenüber der Zylinderwandung
versehen ist. Ein derartiger Nutring eignet sich bei hohen Drücken, hat jedoch den
Nachteil, daß bei hohen Betätigungskräften auch hohe Reibungskräfte gegenüber dem
Zylinder zu überwinden sind.
[0003] Alternativ wären servounterstützte Zylinder denkbar, die allerdings beim Kunden zu
erheblichen Mehrkosten führen würden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Zylinder für hydraulische Anlagen so weiterzubilden,
daß auch bei hohen Betriebsdrücken ohne wesentliche Mehrkosten eine Reibungsreduzierung
der zueinander bewegbaren Bauteile und damit eine Verbesserung des Wirkungsgrades
erzielbar ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Kolben auf seiner
Außenfläche zwischen dem Nutring und seiner druckseitig verlaufenden Stirnseite einen
Gleitring aufweist.
[0006] Vorteilhaft ist bei dieser Ausbildung, daß der Betriebsdruck zunächst auf dem Gleitring
anliegt der dann einen Druckabbau gegenüber dem Nutring bewirkt. Hierdurch werden
die Anpresskräfte des Nutringes herabgesetzt, so daß der Wirkungsgrad und die Reibungsverhältnisse
verbessert werden.
[0007] Darüber hinaus ist von Vorteil, daß der Gleitring den Kolben gegenüber der Zylinderwandung
abstützt bzw. lagert und somit ein Verkanten bzw. eine zusätzliche Reibung vermieden
werden kann.
[0008] Eine wesentliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Gleitring in einer
separaten Nut angeordnet ist.
[0009] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Gleitring radial innen auf
einem O-Ring gelagert ist. Hierbei läßt sich in vorteilhafter Weise die Vorspannung
des Gleitringes definiert einstellen.
[0010] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, daß der Gleitring aus einem Gleitlagerwerkstoff
besteht, dabei sind z.B. Metalle und/oder Kunststoffe denkbar.
[0011] Bei Anwendung nur einer Nut ist vorgesehen, daß der Gleitring sich direkt an einer
Schulter des Nutringes abstützt.
[0012] Fertigungstechnisch besonders günstig sind der Gleitring und der Nutring auf einem
stufenförmigen, unterschiedliche Durchmesser aufweisenden, zylindrischen Absatz angeordnet.
[0013] Bei Verwendung von einer Nut läßt sich der Gleitring und der Nutring durch eine in
der Nut angeordnete Scheibe voneinander trennen.
[0014] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch
dargestellt.
[0015] Es zeigt:
Figur 1 einen Zylinder für eine hydraulische Anlage im Schnitt
Figur 2 einen Kolben als Einzelteil.
[0016] Der in Figur 1 dargestellte Zylinder besteht im wesentlichen aus dem Gehäuse 6 und
dem Kolben 1. Das Gehäuse 6 ist mit einem Anschluß für eine Druckmittelleitung, und
mit Befestigungsanschlüssen versehen. Der Kolben 1 ist axial verschiebbar geführt
und auf seiner Stirnseite 7 mit hydraulischer Flüssigkeit beaufschlagt.
[0017] Der Kolben 1 sieht in einer ersten Nut einen Nutring 2 vor, der der Abdichtung des
Kolbens 1 gegenüber dem Zylinder dient. Zwischen dem Nutring 2 und der Stirnseite
7 des Kolbens 1 ist in einer weiteren Nut 4 ein Gleitring 3 zusammen mit einem O-Ring
9 angeordnet. Der Gleitring 3 stützt sich an der Zylinderwandung ab, dabei dichtet
er gleichzeitig ab und erhält die notwendige Vorspannung durch den radial innen vorgesehenen
O-Ring 5. Der Gleitring 3 baut den hohen Betriebsdruck gegenüber dem Nutring 2 ab,
so daß eine Verminderung der Reibung erreicht wird.
[0018] Aus der Figur 2 ist als Einzelteil ein Kolben 1 zu entnehmen, der mit einem Nutring
2 bestückt ist. In der Nut 4 befinden sich von radial innen nach außen gesehen zuerst
der O-Ring 5 und dann der Gleitring 3.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1 -
- Kolben
- 2 -
- Nutring
- 3 -
- Gleitring
- 4 -
- Nut
- 5 -
- O-Ring
- 6 -
- Gehäuse
- 7 -
- Stirnseite
1. Zylinder für hydraulische und/oder pneumatische Anlagen, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
bestehend aus einem Gehäuse mit einer axialen Bohrung, in der ein Kolben axial verschiebbar
geführt und auf der einen Stirnseite mit Druckmedium beaufschlagt ist, wobei der Zylinder
mit mindestens einem Anschluß für mindestens eine Druckleitung versehen ist und daß
der Kolben gegenüber dem Zylinder über mindestens einen Nutring abgedichtet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (1) auf seiner Außenfläche zwischen dem Nutring (2) und seiner druckseitig
verlaufenden Stirnseite einen Gleitring (3) aufweist.
2. Zylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleitring (3) in einer separaten Nut (4) angeordnet ist.
3. Zylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleitring (3) radial innen auf einem O-Ring (5) gelagert ist.
4. Zylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleitring (3) aus einem Gleitlagerwerkstoff besteht.
5. Zylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleitring (3) sich direkt an einer Schulter des Nutringes (2) abstützt.
6. Zylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleitring (3) und der Nutring (2) auf einem stufenförmigen, unterschiedliche
Durchmesser aufweisenden, zylindrischen Absatz angeordnet sind.
7. Zylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleitring (3) und der Nutring (2) durch eine in einer Nut angeordnete Scheibe
voneinander getrennt sind.