[0001] Die Erfindung betrifft einen Hydraulikzylinder, mit einem Zylinderrohr, welches an
               einem Ende mit einem Boden und am anderen Ende mit einem Deckel versehen ist, wobei
               zur Verbindung zwischen Zylinderrohr einerseits und Deckel und Boden andererseits
               nutförmige Ausnehmungen an Deckel und Boden vorgesehen sind, in die ein Haltebereich
               des jeweiligen Endes des Zylinderrohres unter bleibender Verformung hineingedrückt
               ist.
 
            [0002] Hydraulikzylinder der genannten Art sind beispielsweise aus der DE-A1 22 38 211 bzw.
               der DE-A1 40 02 558 bekannt und werden in hydraulisch betätigten bzw. gesteuerten
               Geräten insbesonders als Arbeitszylinder verwendet. Die genannte Art der Verbindung
               zwischen Zylinderrohr und Deckel bzw. Boden ermöglicht eine einfachere und kostengünstigere
               Herstellung als die in diesem Zusammenhang ebenfalls gebräuchlichen Lösungen der Verbindung
               mittels Schraubgewinde bzw. Löten oder Schweißen, was insbesonders bei Massenartikeln
               Vorteile bietet.
 
            [0003] Während bei dem oben an erster Stelle angeführten bekannten Hydraulikzylinder das
               Zylinderrohr durch einfaches Umbiegen bzw. Umbördeln verengt ist und dadurch in eine
               an der Umfangsfläche vom Boden bzw. Deckel vorgesehene Nut eingreift, was keine besonders
               zuverlässige Verbindung ergibt und sich für hohe Arbeitsdrücke nicht eignet, ist bei
               dem an zweiter Stelle als bekannt angeführten Hydraulikzylinder eine Seite der nutförmigen
               Ausnehmung kegelstumpfförmig ausgebildet, wobei das zugehörige Ende des Zylinderrohres
               durch Preßverformen derart in diese Ausnehmung eingedrückt wird, daß das Material
               des Zylinderrohres im Bereich der Nut einen gegen den Boden anliegenden ringförmigen
               Abschnitt sowie daran anschließend einen gegen die Kegelfläche anliegenden kegelförmigen
               Abschnitt bildet - nachteilig dabei ist, daß das Zylinderrohr bei höherer Belastung
               zumindest teilweise über die genannte Kegelfläche schlüpfen kann, womit sich zumindest
               eine Undichtheit wenn nicht ein Funktionsausfall ergibt.
 
            [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Hydraulikzylinder der eingangs genannten
               Art so zu verbessern, daß die angeführten Nachteile der bekannten Einrichtungen vermieden
               werden und daß insbesonders trotz einfacher und kostengünstiger Herstellung eine sichere
               Verbindung zwischen Zylinderrohr einerseits und Deckel und Boden andererseits gewährleistet
               werden kann.
 
            [0005] Dies wird gemäß der vorliegenden Erfindung bei einem Hydraulikzylinder der eingangs
               genannten Art dadurch erreicht, daß im Bereich des bezüglich der Längserstreckung
               des Zylinderrohres inneren Endes jedes Haltebereiches des unverformten Zylinderrohres
               eine Eindrehung vorgesehen ist, welche im verformten Zustand des Zylinderrohres über
               die zugehörige innere Kante der nutförmigen Ausnehmung greift. Diese Eindrehung, und
               insbesonders ihre bezüglich der Längserstreckung des Zylinderrohres äußere umlaufende
               Kante, die gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung scharfkantig ausgebildet
               ist, krallt sich beim Verpreßvorgang gewissermaßen in den Deckel bzw. Boden und insbesonders
               über die zugehörige innere Kante der nutförmigen Ausnehmung, womit sich eine hoch
               belastbare, formschlüssige Verbindung ergibt, zufolge der der Hydraulikzylinder auch
               mit weitaus höheren Betriebsdrücken als bei den bekannten Hydraulikzylindern der eingangs
               genannten Art noch sicher betrieben werden kann. Das Zylinderrohr kann auf diese Weise
               auch bei großen Druckbeaufschlagungen des Hydraulikzylinders nicht mehr einfach über
               die verpreßten Teile schlüpfen.
 
            [0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können an jedem Ende des Zylinderrohres auch
               mehrere Haltebereiche mit Eindrehungen sowie mehrere zugehörige nutförmige Ausnehmungen
               vorgesehen sein, womit sich die zulässige Belastbarkeit der Verbindung weiter erhöht.
 
            [0007] Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
               das Zylinderrohr aus relativ hartem Werkstoff, insbesonders Stahl, und Boden und/oder
               Deckel aus relativ weichem Werkstoff, insbesonders Aluminium, besteht. Damit kann
               sich die Eindrehung - und hier insbesonders deren äußere Kante - beim Eindrück- bzw.
               Einpreßvorgang in den weicheren Werkstoff von Deckel bzw. Boden drücken bzw. krallen,
               was die Sicherheit und Dichtheit der Verbindung auf einfache Weise weiter erhöht und
               größere Möglichkeiten bei der Werkstoffauswahl zuläßt.
 
            [0008] Eine andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
               Boden und/oder Deckel das zugehörige Ende des Zylinderrohres übergreifend ausgebildet
               sind und daß der jeweilige Haltebereich mit seiner außen am Zylinderrohr angebrachten
               Eindrehung von innen her in die nach innen offene nutförmige Ausnehmung gedrückt ist,
               was die Gestaltungs- und damit Anwendungsmöglichkeiten unter Beibehaltung der erzielten
               Vorteile erhöht.
 
            [0009] Die Erfindung wird im folgenden noch anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
               näher erläutert. Fig. 1 zeigt dabei einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäß
               ausgeführten Hydraulikzylinder, Fig. 2 eine Außenansicht auf einen Teil des Hydraulikzylinders
               nach Fig. 1, Fig. 3 ein Zylinderrohr zur Verwendung in einem Hydraulikzylinder nach
               den Fig. 1 bzw. 2 vor dem Verpressen mit Deckel bzw. Boden, Fig. 4 das vergrößerte
               Detail IV aus Fig. 3, Fig. 5 das vergrößerte Detail V aus Fig. 3, Fig. 6 eine separate
               Schnittzeichnung des Deckels des Hydraulikzylinders aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab
               und Fig. 7 eine Vergrößerung des Details VII aus Fig. 6.
 
            [0010] Der dargestellte Hydraulikzylinder weist ein Zylinderrohr 1 auf, in dem ein Kolben
               2 in axialer Richtung geführt ist, dessen Kolbenstange 3 nach außen ragt und über
               ein eingeschraubtes Kolbenstangenauge 4 zur Betätigung von hier nicht weiter dargestellten
               Aggregaten dient. Der Hydraulikzylinder ist an einer Seite mittels eines in ein Ende
               5 des Zylinderrohres 1 ragenden Bodens 6 und am anderen Ende 7 mittels eines das Zylinderrohr
               1 übergreifenden Deckels 8 abgeschlossen, wobei sowohl am Boden 6 als auch am Deckel
               8 Hydraulikanschlüsse 9 vorgesehen sind, welche über Leitungen 10 bzw. 11 mit dem
               Innenraum 12 des Zylinderrohres 1 in Verbindung stehen und zu dessen wechselseitiger
               Beaufschlagung mit Hydraulikmedium zur Betätigung des Kolbens 2 dienen. Der Vollständigkeit
               halber ist hier weiters noch auf eine Anlenkbohrung 13 zur Befestigung des Bodens
               6 und damit des gesamten Hydraulikzylinders beispielsweise an einer hier nicht dargestellten
               Gehäusestelle oder dergleichen, sowie auf eine Dichtung 14 zur Abdichtung des Kolbens
               2 im Zylinderrohr 1 und eine Dichtung 15 zur Abdichtung der Kolbenstange 3 relativ
               zum Deckel 8 zu verweisen.
 
            [0011] Zur Verbindung zwischen Zylinderrohr 1 einerseits und Deckel 8 bzw. Boden 6 andererseits
               sind nutförmige Ausnehmungen 16, 17 an Deckel 8 und Boden 6 vorgesehen, in die ein
               Haltebereich 18, 19 des jeweiligen Endes 7, 5 des Zylinderrohres 1 unter bleibender
               Verformung hineingedrückt ist, was eine formschlüssige, sichere Verbindung auch bei
               hohen Betriebsdrücken ergibt. Zusätzlich sind im Bereich der Enden 5, 7 noch Dichtringe
               20, 21 in zugehörige Nuten 22, 23 am Boden 6 bzw. Deckel 8 eingelegt.
 
            [0012] In Fig. 2 sind die im Haltebereich 19 beim Hineindrücken des Endes 5 des Zyinderrohres
               1 in die nutförmige Ausnehmung 17 von außen her auftretenden Preßmale 24 zu ersehen,
               die durch ein hier nicht dargestelltes, in radialer Richtung an vielen Stellen gleichzeitig
               auf das Ende 5 des Zylinderrohres 1 einwirkendes Preßwerkzeug entstehen, wodurch eine
               gleichmäßige Anlage des Haltebereiches 19 und damit eine feste und dichte Verbindung
               erzielt wird. Auf ähnliche, hier ebenfalls nicht ersichtliche Weise wird auch im Bereich
               des anderen Endes 7 des Zylinderrohres 1 ein gleichmäßiges Einpressen des Haltebereichs
               18 in die nutförmige Ausnehmung 16 - hier natürlich von innen her - vorgenommen.
 
            [0013] Aus Fig. 3 bis 5 ist ersichtlich, daß im Bereich 25 des bezüglich der Längserstreckung
               des Zylinderrohres 1 inneren Endes jedes Haltebereiches 18, 19 des unverformten Zylinderrohres
               1 eine Eindrehung 26 vorgesehen ist, welche im verformten Zustand (siehe Fig. 1) des
               Zylinderrohres 1 über die zugehörige innere Kante 27 (siehe auch Fig. 6 und 7), 28
               der nutförmigen Ausnehmungen 16, 17 greift. Diese Eindrehung 26, bzw. - wie bei der
               in Fig. 4 und 5 speziell dargestellten Ausformung derselben einsichtig ist - deren
               äußere, hier scharfe Kante 29, krallt sich beim Verpreßvorgang in den Werkstoff von
               Boden 6 bzw. Deckel 8, und zwar insbesonders ausgeprägt dann, wenn die beiden letztgenannten
               Teile aus weicherem Werkstoff, wie etwa Aluminium, bestehen. Es kommt auf diese Weise
               zu einer insbesonders in axialer Richtung wirkenden formschlüssigen Verbindung zwischen
               Zylinderrohr 1 und Boden 6 bzw. Deckel 8, sodaß der Hydraulikzylinder insgesamt mit
               weitaus höheren Betriebsdrücken als bisher für derartige Verbindungen üblich beaufschlagt
               werden kann.
 
            [0014] Abweichend von der in den Fig. 4 bis 7 als Beispiel dargestellten konkreten Ausbildung
               der nutförmigen Ausnehmung 16 samt innerer Kante 27 einerseits und der Eindrehungen
               26 samt ihrer äußeren Kante 29 andererseits sind im Rahmen der Erfindung natürlich
               auch andere Ausbildungen dieser Elemente denkbar und möglich. So dient etwa die Abschrägung
               30 an der linken Seite der nutförmigen Ausnehmung 16 gemäß Fig. 7 dazu, der axialen
               Verkürzung des Zylinderrohres 1 beim Aufweiten durch das Verpressen entgegenzuwirken
               und damit Spiel zwischen den verpreßten Teilen auszuschalten.
 
            [0015] Wesentlich ist nur, daß durch die Ausbildung der genannten Eindrehungen 26 im verformten
               Zustand des Zylinderrohres 1 das formschlüssige Übergreifen der inneren Kante 27 der
               nutförmigen Ausnehmung 16 verbessert wird, womit die angestrebte Verbesserung der
               Verbindung zwischen Zylinderrohr 1 und Boden 6 bzw. Deckel 8 in axialer Richtung erzielt
               wird.
 
          
         
            
            1. Hydraulikzylinder, mit einem Zylinderrohr, welche an einem Ende mit einem Boden und
               am anderen Ende mit einem Deckel versehen ist, wobei zur Verbindung zwischen Zylinderrohr
               einerseits und Deckel und Boden andererseits nutförmige Ausnehmungen an Deckel und
               Boden vorgesehen sind, in die ein Haltebereich des jeweiligen Endes des Zylinderrohres
               unter bleibender Verformung hineingedrückt ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich (25) des bezüglich der Längserstreckung des Zylinderrohres (1) inneren
               Endes jedes Haltebereiches (18, 19) des unverformten Zylinderrohres (1) eine Eindrehung
               (26) vorgesehen ist, welche im verformten Zustand des Zylinderrohres (1) über die
               zugehörige innere Kante (27, 28) der nutförmigen Ausnehmung (16, 17) greift.
 
            2. Hydraulikzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bezüglich der Längserstreckung
               des Zylinderrohres (1) äußere Kante (29) der Eindrehung (26) scharfkantig ausgebildet
               ist.
 
            3. Hydraulikzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Ende
               (5, 7) des Zylinderrohres (1) mehrere Haltebereiche (18, 19) mit Eindrehungen (26)
               sowie mehrere zugehörige nutförmige Ausnehmungen (16, 17) vorgesehen sind.
 
            4. Hydraulikzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
               Zylinderrohr (1) aus relativ hartem Werkstoff, insbesonders Stahl, und Boden (6) und/oder
               Deckel (8) aus relativ weichem Werkstoff, insbesonders Aluminium, besteht.
 
            5. Hydraulikzylinder nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
               daß Boden (6) und/oder Deckel (8) das zugehörige Ende (5,7) des Zylinderrohres (1)
               übergreifend ausgebildet sind und daß der jeweilige Haltebereich (18, 19) mit seiner
               außen am Zylinderrohr (1) angebrachten Eindrehung (26) von innen her in die nach innen
               offene nutförmige Ausnehmung (16, 17) gedrückt ist.