[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifscheibe für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken,
bestehend aus einem kreisringförmigen Schleifkörper.
[0002] Schleifscheiben können während des Schleifbetriebs aufgrund von unterschiedlichem
Abrieb des Schleifkörpermaterials eine ungleichförmige Massenverteilung um die Drehachse
aufweisen, was zu Unwuchten der Schleifscheibe führt. Weitere Gründe für Unwuchten
der Schleifscheibe können Geometrieunterschiede, exzentrischer Schleifscheibensitz
und inhomogenes Gefüge des Schleifkörpers sein. Derartige Unwuchten wirken sich nicht
nur auf die Lagerung der Schleifscheibe, sondern auch auf die Qualität der Oberflächenbearbeitung
der Werkstücke aus.
[0003] Zur Kompensation der Schleifscheibenunwuchten sind Zusatzeinrichtungen bekannt, welche
Ausgleichsmassen in Form von Ausgleichsgewichten oder Ausgleichsflüssigkeiten aufweisen,
die als Zusatzeinrichtung, beispielsweise in Form eines sogenannten Wuchtkopfes, drehfest
mit der Schleifscheibe verbunden wird und während des Schleifbetriebes mit dieser
umläuft (Hofmann-News 6, Impr. 06.84 D).
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schleifscheibe der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei welcher die für den Unwuchtausgleich erforderlichen Massenausgleichseinrichtungen
einfach ausgebildet sein können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Schleifscheibe der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß der Schleifscheibenkörper einen oder mehrere rotationssymmetrisch
um die Schleifkörperachse angeordnete Hohlräume aufweist, die als Aufnahmeräume für
einem Unwuchtausgleich dienende Ausgleichsmassen ausgebildet sind.
[0006] Auf diese Weise sind die für den Massenausgleich vorgesehenen Ausgleichsmassen unmittelbar
in dem Schleifscheibenkörper untergebracht. In der Schleifscheibe sind somit die Maßnahmen
zur Massenverlagerung integriert. Die Hohlräume können als Führungsmittel für bewegliche
Ausgleichsgewichtskörper ausgebildet sein, die bezüglich der Schleifkörperachse in
radialer und/oder Umfangsrichtung im kreisringförmigen Schleifkörper verschoben werden
können.
[0007] Die Ausgleichsgewichtskörper können hierbei aus dem gleichen Material, z.B. Korund
wie der Schleifkörper, bestehen.
[0008] Die Hohlräume im Schleifkörper können jedoch auch als Flüssigkeitsaufnahmekammern
in Umfangsrichtung im Schleifkörperinnern angeordnet sein.
[0009] Bevorzugt sind die Hohlräume im Schleifkörper so angeordnet, daß die Ausgleichsmassen
bezüglich der Schleifkörpermittelebene hinsichtlich ihrer Massenverteilung symmetrisch
angeordnet sind.
[0010] Anhand von Figuren wird an Ausführungsbeispielen die Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schnittbildliche Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels in der Mittelebene
des Schleifscheibenkörpers;
- Fig. 2
- eine schnittbildliche Darstellung des in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels
entlang der Schnittlinie II - II;
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel in schnittbildlicher Darstellung entlang der Mittelebene
des Schleifkörpers;
- Fig. 4
- eine schnittbildliche Darstellung des in der Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiels
entlang der Schnittlinie IV - IV;
- Fig. 5
- eine schnittbildliche Darstellung in der Mittelebene des Schleifkörpers; und
- Fig. 6
- eine schnittbildliche Darstellung des in der Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiels
entlang der Schnittlinie VI - VI.
[0011] Die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele besitzen einen kreisringförmigen
Schleifkörper 1. Dieser Schleifkörper kann aus Korund oder einem anderen Schleifmittelmaterial
bestehen. Der Schleifkörper 1 wird für den Schleifbetrieb an einer Schleifkörperaufnahme
befestigt. Während des Schleifbetriebes dreht sich die Schleifscheibe um die Schleifkörperachse
A.
[0012] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind im Schleifkörper
1 im Bereich seines Innenumfangs Ausgleichsgewichtskörper 3 (beim dargestellten Ausführungsbeispiel
2 Ausgleichsgewichtskörper) vorgesehen. Es können jedoch auch drei Ausgleichsgewichtskörper
vorgesehen sein. Die Ausgleichsgewichtskörper 3 sind in Umfangsrichtung um die Schleifkörperachse
A verschiebbar. Zur definierten Führung der Ausgleichsgewichtskörper 3 ist am Schleifkörper
1, ausgehend von seinem Innenumfang, ein kreisringförmiger Hohlraum (Führungsnut)
vorgesehen, welcher die Ausgleichsgewichtskörper 3 aufnimmt und als Führungsmittel
für die Ausgleichsgewichtskörper dient. Wie aus der Figur 2 zu ersehen ist, können
die Ausgleichsgewichtskörper 3 im Hohlraum 2 so geführt werden, daß sie in jeder Positionierung
symmetrisch zur Schleifkörpermittelebene ME angeordnet sind.
[0013] Bei dem in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier Ausgleichsgewichtskörper
5 in bezüglich der Schleifkörperachse A radial sich erstreckenden Hohlräumen 4 angeordnet.
In den Hohlräumen 4 werden die Ausgleichsgewichtskörper 5 in radialer Richtung beweglich
geführt.
[0014] Bei dem in den Figuren 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel sind im Schleifscheibenkörper
1 in der Nähe seines Innenumfangs Ausgleichskammern, die mit einer Ausgleichsflüssigkeit
8 befüllt werden können, vorgesehen. Für die Befüllung der einzelnen Flüssigkeitsaufnahmekammern
6 können auf unterschiedlichen Radien an einer der beiden Stirnflächen des Schleifkörpers
1 Einlaßschlitze angeordnet sein, wie dies bei dem ringförmigen Ausgleichsbehälter
der zusätzlichen Ausgleichseinrichtung, welche aus der DE-OS 23 57 629 bekannt ist,
der Fall ist. Es ist jedoch auch möglich, die Beschickung der Ausgleichsflüssigkeitskammern
6 vom Innenumfang des ringförmigen Schleifkörpers 1 her durchzuführen. Am Innenumfang
sind die Kammern 6 beispielsweise durch das Material der nicht näher dargestellten
Schleifkörperfassung abgedeckt. Die Abdeckung enthält Einlaßöffnungen für die den
Kammern 6 zuzuführende Ausgleichsflüssigkeit.
1. Schleifscheibe für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken, bestehend aus einem
kreisringförmigen Schleifkörper,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleifkörper (1) einen oder mehrere rotationssymmetrisch um die Schleifkörperachse
(A) angeordnete Hohlräume (2; 4; 6) aufweist, die als Aufnahmeräume für einem Unwuchtausgleich
dienende Ausgleichsmassen (3; 5; 8) ausgebildet sind.
2. Schleifscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (2, 4) als
Führungsmittel für bezüglich der Schleifkörperachse (A) in Umfangsrichtung und/oder
in radialer Richtung bewegliche Ausgleichsgewichtskörper (3; 5) ausgebildet sind.
3. Schleifscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsgewichtskörper
(3; 5) aus dem gleichen Material bestehen wie der Schleifkörper (1).
4. Schleifscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (6) als
Flüssigkeitsaufnahmekammern ausgebildet sind.
5. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume
(2; 4; 6) für eine zur Schleifscheibenmittelebene (ME) symmetrische Ausgleichsmasseanordnung
ausgebildet sind.