[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Überwachung und Steuerung des Programmablaufes
eines Haushaltgerätes, z.B. einer Waschmaschine, wobei die von Meßwertgebern ermittelten
Meßdaten von einer Elektronik zwecks Beeinflussung des Programmablaufes ausgewertet
werden.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist z.B. aus der DE-OS 39 04 222 bekannt geworden. Dabei
handelt es sich um ein Verfahren zur Steuerung von in einer Waschmaschine mit Steuerelektronik
ablaufenden Waschprogrammen, wobei die spezifische elektrische Leitfähigkeit des in
die Waschmaschine einlaufenden Wassers und die spezifische elektrische Leitfähigkeit
des aus der Waschmaschine ablaufenden Wassers mittels jeweils im Fließweg angeordneter,
temperaturkompensiert arbeitender Durchflußmeßzellen gemessen werden, wobei aus den
ermittelten Leitfähigkeitsmeßwerten unter Einrechnung der Temperaturkompensationswerte
für das einlaufende und das ablaufende Wasser der Differenzleitfähigkeitsmeßwert errechtnet
wird und wobei dieser Differenzleitfähigkeitsmeßwert der Steuerelektronik als den
Waschprogrammablauf beeinflussendes elektrisches Signal zugeführt wird.
[0003] Durch die EP-PS 0 030 602 ist ein Verfahren zum Spülen von in einer programmgesteuerten
Waschmaschine gewaschener Wäsche in mehreren Spülgängen nacheinander in Abhängigkeit
von Ausgangssignalen einer die Spülwasserverschmutzung ermittelnden Meßeinrichtung
bekannt geworden, die beim Ermitteln einer bestimmungsgemäß zulässigen Spülwasserverschmutzung
die Programmsteuereinrichtung zum Beenden des Programmes veranlaßt. Dabei ist vorgesehen,
daß die Meßeinrichtung am Ende eines jeden Spülganges für einen begrenzten Zeitabschnitt
wirksam geschaltet wird, der durch Bewegen der Trommel und anschließendes Abpumpen
der Spüllauge gekennzeichnet ist, und daß zum Beenden des Programms die Programmsteuereinrichtung
zum Überfahren der Programmschritte bis zum Abpumpen vor dem letzten Spülgang eingestellt
wird.
[0004] Die bekannten Bauarten beruhen im Prinzip darauf, daß dort durch einen Soll-Ist-Vergleich
Veränderungen bestimmter Parameter gemessen werden und daß aufgrund dieser Veränderungen
das Waschprogramm entsprechend beeinflußt wird. Dabei sind die Reinigungs- und/oder
Spülprozesse in ihrem Ablauf durch die zeitliche Veränderung der sie beschreibenden
physikalischen Parameter qualifizierbar und damit auch optimierbar. Die Realisierung
derartiger Optimierungen durch Messung von pH-Wert, Leitwert, Trübung oder dergl.
wird jedoch in einem erheblichen Maß dadurch gehindert, daß die Meßwerte leicht durch
sich ändernde Meßbedingungen beeinflußt und verfälscht werden können, ohne daß dies
in vielen Fällen verhindert werden kann. Derartige, sich ändernde Meßbedingungen sind
z.B. Temperaturschwankungen, unterschiedliche Reinigungsmitteleigenschaften usw..
Ferner können die Meßwerte dadurch verfälscht werden, daß sich der verwendete Meßfühler
durch Verschmutzung, Alterung oder dergl. ändert.
[0005] Die genannten Nachteile und Probleme sind zwar prinzipiell z.B. durch Kompensationsschaltungen
oder Eichpunktmessungen zu beherrschen. Dies führt aber zu sehr komplexen und damit
teuren Ausführungen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu vereinfachen und zu verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß bei einem derartigen Verfahren
die Meßdaten jeweils nur während eines oder mehrerer zeitlich begrenzter Abschnitte
innerhalb eines Programmprozesses erfaßt werden und daß während eines solchen Zeitabschnittes
jeweils nur die Änderungsgeschwindigkeit der von den Meßwertgebern gelieferten Daten
erfaßt und ausgewertet wird. Reinigungs- und/oder Spülprozesse in einem vorgegebenen
und damit bestimmten Haushaltgerät entsprechen einem durch die Geräteeigenschaften
vorgegebenen Muster. Es ist somit gar nicht notwendig, den gesamten Prozeß oder z.B.
dessen Endpunkt oder den Abstand des Endpunktes vom Startpunkt zu kennen bzw. zu messen.
Es genügt vielmehr, um den Gesamtprozeß zu beurteilen, einen oder mehrere Teilausschnitte
zu definieren. Es ist ferner absolut ausreichend, die Veränderungsgeschwindigkeit
der Meßdaten eines Meßwertgebers (Sensors), z.B. dessen Spannungs- und/oder Stromänderungsverhalten,
zu messen, um den Prozeßzustand zu definieren. Dies bedeutet also, daß während eines
Teilausschnittes eines bestimmten Prozesses nur die Änderungsgeschwindigkeit eines
vorliegenden Meßwertes, z.B. der Spannung oder des Stromes, gemessen wird.
[0008] Um die Zuverlässigkeit des Meßvorganges zu erhöhen, ist in Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, daß die Meßdaten während zweier Abschnitte eines Prozesses erfaßt werden,
von denen der eine Abschnitt an den Anfang und der andere Abschnitt etwa in die Mitte
des ablaufenden Prozesses gelegt wird. Es hat sich herausgestellt, daß in vielen Fällen
zwei derartige Messungen ausreichen, um den ablaufenden Prozeß an die vorliegenden
Gegebenenheiten optimal anzupassen.
[0009] In der Zeichnung ist das Verfahren an einem Schaubild schematisch erläutert.
[0010] Auf der Ordinate können z.B. die Meßwerte entsprechend einem pH-Wert, einem Leitwert
in mS, einem Trübungsfaktor bzw. -wert (TF) oder einer Temperatur (ϑ) in Abhängigkeit
von der Zeit aufgetragen werden. Das Schaubild zeigt z.B. den typischen Verlauf eines
Spülprozesses. Dieser kann z.B. verkürzt oder verlängert werden, je nach der gemessenen
Veränderungsgeschwindigkeit des zugehörigen Sensorausganges. Das Schaubild zeigt,
daß nur der einzelne Spülprozess kontrolliert und damit auch optimiert und somit den
realen Gegebenheiten angepaßt wird.
[0011] Bei dem erläuterten Ablauf eines derartigen Spülprozesses ist erkennbar, daß die
Spüldauer ein weiterer Parameter zur Bestimmung nachfolgender Spülprozesse ist, da
die Spüldauer ein Maßstab für den Verunreinigungsgrad des zu spülenden Waschgutes
ist. Dauert z.B. der erste Spülgang lange, so ist ein hoher Verunreinigungsgrad vorhanden,
und die nachfolgenden Spülgänge können entsprechend angepaßt werden. Diese Anpassung
kann z.B. durch eine größere Wassermenge pro Spülgang oder durch einen oder mehrere
zusätzliche Spülgänge erfolgen. Entsprechend ist auch eine Umkehrung bei einer geringen
Verunreinigung möglich, dies führt dann zu einer Zeit- und Wassereinsparung.
1. Verfahren zur Überwachung und Steuerung des Programmablaufes eines Haushaltgerätes,
z.B. einer Waschmaschine, wobei die von Meßwertgebern ermittelten Meßdaten von einer
Elektronik zwecks Beeinflussung des Programmablaufes ausgewertet werden,
dadurch gekennzeichnet,
a) daß die Meßdaten jeweils nur während eines oder mehrerer zeitlich begrenzter Abschnitte
innerhalb eines Programmprozesses erfaßt werden und
b) daß während eines solchen Zeitabschnittes jeweils nur die Änderungsgeschwindigkeit
der von den Meßwertgebern gelieferten Daten erfaßt und ausgewertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßdaten während zweier Abschnitte eines Prozesses erfaßt werden, von denen
der eine Abschnitt an den Anfang und der andere Abschnitt etwa in die Mitte des ablaufenden
Prozesses gelegt wird.