[0001] Die Erfindung betrifft einen Schalungswinkel für Decken, der eine Schalungswand aus
einer Mehrschichtleichtbauplatte mit einer Isolierungsplatte besitzt, die zwischen
der äußeren und der inneren Schalungsplatte liegt, wobei rechtwinklig zu der Schalungswand
eine Auflageplatte angeordnet ist, die mit wenigstens den unteren Stirnseiten der
Schalungsplatten durch eine Klebeschicht verbunden ist.
[0002] Wie aus der Offenlegungsschrift DE 34 30 564 ersichtlich, sind bereits Schalungswinkel
für Decken bekannt. Die dort erwähnte Schalungswinkel bestehen aus einer Mehrschichtleichtbauplatte,
wobei zwischen der äußeren und der inneren Lage die Isolierungsplatte liegt. Das Auflageteil
ist ebenfalls eine Leichtbauplatte, die mit der unteren Stirnseite der Schalungswand
durch eine Klebeschicht verbunden ist.
[0003] Die bisher bekannten Schalungswinkel besitzen eine hohe Wärmeisolierung und weisen
kein störendes Rundungsteil auf der Innenseite auf. Die hohe Isolierung wird durch
die Mehrschichtleichtbauplatte mit der dazwischenliegenden Isolierungsplatte erreicht.
Für die erfindungsgemäße Verbindung zwischen der Mehrschichtleichtbauplatte und dem
Auflageteil ist nicht mehr, wie bei vorherigen Schalungswinkeln, ein Rundungsteil
notwendig. Aufgrund der in der Offenlegungsschrift beschriebenen, erfindungsgemäßen
Verbindung ist es lediglich erforderlich, daß man einen entsprechenden Kleber mit
einer guten Hafteigenschaft verwendet. Die durch die Offenlegungsschrift beschriebene
Erfindung hat gegenüber den vorherigen Schalungswinkeln den Vorteil, daß die Mehrschichtleichtbauplatte
und das aus einer Leichtbauplatte gebildete Auflageteil sehr leicht im Gewicht sind.
Das heißt, sie lassen sich leicht handhaben. So sind z.B. damit größere Längen eines
Teiles möglich.
[0004] Das Problem bei den in der Offenlegungsschrift DE 34 30 564 beschriebenen Schalungswinkeln
für Decken liegt in der Verbindung mit dem Kleber. Man muß sich um eine Verbindung
zwischen der Mehrschichtleichtbauplatte und dem Auflageteil zu erreichen, zwischen
einer von zwei verschiedenen Klebemethoden entscheiden. Jede dieser Methoden hat Vor-
und Nachteile. Eine Kleberart hat z.B. eine sehr schnelle Härte- bzw. Abbindezeit,
stellt allerdings keine absolut feste Verbindung zwischen den beiden Teilen her und
ist nicht wasserfest. Ein anderer Kleber z.B. hat eine deutlich längere Abbindezeit,
hält dafür aber auch dementsprechend besser. Die längere Abbindezeit bringt jedoch
Probleme bei der Herstellung bezüglich Lagerung und Transport bis eine ausreichend
feste Verbindung entstanden ist.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, die es ermöglicht, eine schnelle Abbindezeit zu
erreichen, ohne Einbußen bezüglich einer festen und widerstandsfähigen Verbindung
zwisschen der Mehrschichtleichtbauplatte und dem Auflageteil hinnehmen zu müssen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß über die Länge des Schalungswinkels
eine Zwischenlage aus wenigstens zwei unterschiedlichen Klebern aufgebracht ist, wobei
wenigstens ein Kleber ein schnellhärtender und der andere ein langsamhärtender Kleber
ist.
[0007] Der entscheidende Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß die positiven Eigenschaften
der beiden unterschiedlichen Kleber miteinander verbunden werden, ohne daß ihre negativen
Eigenschaften zum Tragen kommen. Da der schnellabbindende Kleber innerhalb eines kurzen
Zeitraumes bereits ausgehärtet ist, besteht schon nach kurzer Zeit eine feste Verbindung
zwischen der Mehrschichtleichtbauplatte und dem Auflageteil. Die beiden Teile müssen
also nur innerhalb der Abbindezeit des schnellhärtenden Klebers zusammengepreßt werden.
Anschließend werden die Mehrschichtleichtbauplatte und das Auflageteil durch den bereits
gehärteten schnellhärtenden Kleber zusammengepreßt und ermöglichen somit den langsamabhärtenden
Kleber den notwendigen Anpreßdruck.
[0008] Es ist also nicht mehr wie früher notwendig, die einzelnen Schalungswinkel während
der gesamten Abbindezeit des langsamhärtenden Klebers umständlich mit Hilfe der unterschiedlichsten
Preßmethoden zusammenzuhalten. Dieses frühere Verfahren war sehr zeitraubend und benötigte
viel Platz und Material. Man muß die Mehrschichtleichtbauplatte und das Auflageteil
jetzt nur noch einen Bruchteil der bisher notwendigen Zeit zusammenpressen. Dadurch
ist es möglich, wesentlich mehr Schalungswinkel mit wesentlich weniger Aufwand bei
gleichem Raumbedarf herzustellen als bisher.
[0009] Nachdem man die Mehrschichtleichtbauplatten und das Auflageteil bis zum Ende der
Abbindezeit des schnellhärtenden Klebers zusammengepreßt hat, kann man den entstandenen
Schalungswinkel an jedem beliebigen Ort lagern. Die zum Zusammenpressen der Schalungswinkel
notwendige Preßvorrichtung kann jetzt sofort wieder von einem neuen zu pressenden
Schalungswinkel belegt werden.
[0010] Erfindungsgemäß kann ferner vorgesehen sein, daß mindestens zwei Kleber rasterförmig
angeordnet bzw. aufgebracht sind.
[0011] Diese rasterförmige Anordnung bewirkt eine möglichst gleichmäßig feste Verbindung,
da sich die Stellen, die mit dem schnellhärtenden Kleber und die Stellen, die mit
dem langsamhärtenden Kleber verbunden sind, permanent abwechseln.
[0012] Von Vorteil ist es, wenn als schnellhärtender Kleber ein Polyurethankleber verwendet
wird.
[0013] Der Vorteil des schnellhärtenden Polyurethanklebers liegt darin, daß er eine sehr
kurze Abbindezeit von nur ca. 15 min hat. Polyurethankleber werden häufig als Klebstoffe
oder Dichtungsmassen verwendet. Es handelt sich also bei diesem Kleber um einen herkömmlichen,
handelsüblichen Kleber.
[0014] Von Vorteil ist es, wenn der langsamhärtende Kleber ein Zweikomponentenkleber mit
Härter ist.
[0015] Der Vorteil dieses langsamhärtenden Klebers liegt darin, daß er eine absolut feste,
lichtechte und frostsichere Verbindung herstellt. Der Zweikomponentenkleber ist außerdem
wasserunterwanderungsfest und alterungsbeständig. Er garantiert somit eine opitmal
feste und sichere Verbindung der Mehrschichtleichtbauplatte mit der Auflageplatte.
Ein Zweikomponentenklebstoff ist im allgemeinen ein abbindender Klebstoff, bei dem
beispielsweise Monomere einerseits und Härter andererseits als separate Komponenten
vorliegen, die erst kurz vor der Anwendung vom Benutzer zusammengemischt werden.
[0016] Erfindungsgemäß kann dabei der Zweikomponentenkleber mit Härter ein Epoxidharzkleber
sein.
[0017] Der Epoxidharzkleber verbindet die schon erwähnten positiven Eigenschaften eines
Zweikomponentklebers in optimaler Weise. Ein Zweikomponentenkleber besteht häufig
aus Epoxid und Härtern aus Aminen. Ein Epoxidharzkleber ist ein häufig vorkommender
Reaktionsklebstoff und daher handelsüblich, leicht und preiswert zu erhalten.
[0018] In einer konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß der
schnellhärtende Kleber und der langsamhärtende Kleber abwechselnd rasterförmig über
die Länge des Schalungswinkels angeordnet sind, wobei die Größe der einzelnen Raster
25 - 50 cm beträgt.
[0019] Diese Maße sind Werte, die sich in der Praxis als gut geeignet erwiesen haben.
[0020] In einer noch mehr bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann ferner vorgesehen
sein, daß der schnellhärtende Kleber und der langsamhärtende Kleber rasterförmig über
die ganze Länge des Schalungswinkels angeordnet sind, wobei die Größe der einzelnen
Raster zwischen 30 - 40 cm beträgt.
[0021] Das sind Werte, die sich in der Praxis als besonders gut geeignet herausgestellt
haben.
[0022] Eine besonders vorteilhafte Lösung besteht darin, daß der auf die stirnseitigen Endbereiche
der beiden Schalungsplatten aufgebrachten Kleber (S) jeweils ein schnellhärtender
Kleber (S) ist.
[0023] Die Anordnung des schnellhärtenden Klebers im Bereich der Stirnseiten ermöglicht
eine sichere Schnellverbindung nach der Montage ohne daß die Gefahr besteht, daß Aus-
oder Einrisse an den Stirnseiten beim Transport, z.B. zur Zwischenlagerung zum Aushärten
des langsamhärtenden Klebers auftreten.
[0024] In einer konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die
Mehrschichtleichtbauplatte aus Holzzement und die Auflageplatte aus einer auf Druckfestigkeit
(mind. 3 N/mm²) geprüften, zementgebundenen Spanplatte besteht.
[0025] Das sind Werte und Materialien, die sich in der Praxis als besonders geeignet herausgestellt
haben.
[0026] Nachfolgend ist anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung prinzipmäßig
beschrieben.
[0027] Es zeigt:
- Fig. 1:
- einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Schalungswinkel;
- Fig. 2:
- eine Draufsicht auf die Schalungswand mit den rasterförmig aufgetragenen Klebern.
[0028] Der Schalungswinkel für Decken besitzt eine senkrechte Schalungswand 1, die aus einer
Mehrschichtleichtbauplatte mit einer äußeren Lage 2, einer inneren Lage 3 und einer
dazwischenliegenden Isolierungsplatte 4 besteht. Die Breite der äußeren und der inneren
Lage wird im allgemeinen zwischen 1 und 4 cm betragen, während die Dicke der Isolierungsplatte
zwischen 3 und 5 cm liegen wird. Natürlich sind hier auch andere Werte möglich.
[0029] Mit der Schalungswand 1 ist rechtwinklig dazu ein Auflageteil 5 verbunden. Das Auflageteil
5 besteht aus einer Holzzementplatte, wobei die Dicke der Platte 8 mm beträgt. Selbstverständlich
sind auch hier noch andere Maße möglich.
[0030] Das Auflageteil 5 wird je nach Art der Steine entweder durch Stifte, Nägel 7 oder
dergleichen auf der obersten Steinschicht 8 befestigt. Selbstverständlich kann das
Auflageteil jedoch auch über eine Mörtel- oder Klebeverbindung auf der obersten Steinschicht
8 befestigt werden. Die Breite des Auflageteils 5 kann ebenfalls frei gewählt werden.
[0031] Die Verbindung zwischen der Schalungswand 1 und dem rechtwinklig dazu angeordneten
Auflageteil 5 wird mit Hilfe einer Klebeschicht 6 hergestellt. Diese Klebeschicht
besteht - wie in Fig. 2 ersichtlich - aus zwei verschiedenen rasterförmig angeordneten
Klebeschichten (S,L).
[0032] Wie in Fig. 2 ersichtlich, werden am unteren Ende der Schalungswand 1 auf der äußeren
Lage 2 und der inneren Lage 3 in regelmäßigem Abstand zwei verschiedene Kleber (S,L)
angeordnet. Der eine Kleber ist ein schnellhärtender Polyurethankleber (S) und der
andere ist ein langsamhärtender Zweikomponentenkleber (L) mit Härter, der hier als
Epoxidharzkleber ausgebildet ist.
[0033] Der schnellhärtende Kleber (S) hat eine Abbindezeit von etwa 15 min. Der langsamhärtende
Epoxidharzkleber (L) hat eine Abbindezeit von etwa 24 Stunden. Das heißt also, nach
etwa 15 min kann der Schalungswinkel aus der notwendigen Preßvorrichtung genommen
werden.
[0034] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die rasterförmig auf-gebrachten Kleber in regelmäßigem
Abstand angeordnet. Die Größe der einzelnen Raster liegt hier zwischen 30 - 40 cm.
Selbstverständlich sind hier auch andere Werte möglich. Aus Fig. 2 ist weiterhin ersichtlich,
daß der auf die beiden stirnseitigen Endbereiche der beiden Schalungsplatten aufgebrachte
Kleber jeweils ein schnellhärtender Kleber ist.
[0035] Die Mehrschichtleichtbauplatte mit ihren beiden Lagen 2 und 3 und der dazwischenliegenden
Isolierungsplatte 4 kann aus verschiedenen Materialien aufgebaut sein. Als Isolierungsplatte
ist z.B. Styropor, Styrodur oder auch jedes andere Isolierungsmaterial mit einer entsprechenden
Steifigkeit geeignet.
[0036] Die äußere Lage 2 und die innere Lage 3 können ebenfalls aus den verschiedensten
Materialien bestehen, wobei man im allgemeinen möglichst leichtgewichtige und stabile
Materialien verwenden wird und diese vorzugsweise auch in einem bestimmten Umfange
wärmeisolierend sein sollten.
[0037] Wesentlich ist lediglich, daß die Mehrschichtleichtbauplatte aus Materialien besteht,
durch die sie über die erfindungsgemäßen Kleber gut und fest mit dem Auflageteil 5
verbunden werden kann. Für das Auflageteil 5 sind ebenfalls die verschiedensten Materialien
denkbar, soweit eine entsprechende Verträglichkeit bzw. Verbindbarkeit mit den erfindungsgemäßen
Klebern gegeben ist.
1. Schalungswinkel für Decken, der eine Schalungswand aus einer Mehrschichtleichtbauplatte
mit einer Isolierungsplatte besitzt, die zwischen der äußeren und der inneren Schalungsplatte
liegt, wobei rechtwinklig zu der Schalungswand eine Auflageplatte angeordnet ist,
die mit wenigstens den unteren Stirnseiten der Schalungsplatten durch eine Klebeschicht
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß über die Länge des Schalungswinkels eine Zwischenlage aus wenigstens zwei unterschiedlichen
Klebern (S,L) aufgebracht ist, wobei wenigstens ein Kleber (S) ein schnellhärtender
und der andere Kleber (L) ein langsamhärtender Kleber ist.
2. Schalungswinkel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Kleber (S,L) rasterförmig angeordnet bzw. aufgebracht sind.
3. Schalungswinkel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der schnellhärtende Kleber (S) ein Polyurethankleber ist.
4. Schalungswinkel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der langsamhärtende Kleber (L) ein Zweikomponentenkleber mit Härter ist.
5. Schalungswinkel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zweikomponentenkleber (L) mit Härter ein Epoxidharzkleber ist.
6. Schalungswinkel nach einem der Ansprüche 1 - 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der schnellhärtende Kleber (S) und der langsamhärtende (L) Kleber abwechselnd
rasterförmig über die Länge des Schalungswinkels angeordnet sind, wobei die Größe
der einzelnen Raster 25 bis 50 cm beträgt.
7. Schalungswinkel nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der schnellhärtende Kleber (S) und der langsamhärtende Kleber (L) rasterförmig
über die ganze Länge des Schalungswinkels angeordnet sind, wobei die Größe der einzelnen
Raster zwischen 30 bis 40 cm beträgt.
8. Schalungswinkel nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der auf die stirnseitigen Endbereiche der beiden Schalungsplatten aufgebrachten
Kleber (S) jeweils ein schnellhärtender Kleber (S) ist.
9. Schalungswinkel nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrschichtleichtbauplatte aus Holzzement und die Auflageplatte als zementgebunde
Spanplatte ausgebildet ist.