(19)
(11) EP 0 590 320 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.04.1994  Patentblatt  1994/14

(21) Anmeldenummer: 93113764.0

(22) Anmeldetag:  27.08.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A43B 3/02, A43B 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE DK FR IT LI NL

(30) Priorität: 01.09.1992 DE 4229036

(71) Anmelder: SPORTSCHUHFABRIK HANS WAGNER GmbH & Co. KG
85256 Vierkirchen/Obb. (DE)

(72) Erfinder:
  • Weger, Adam
    D-85256 Pasenbach (DE)

(74) Vertreter: Eder, Eugen, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Eder Dipl.-Ing. K. Schieschke Elisabethstrasse 34
80796 München
80796 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stiefel, insbesondere Leichtbergschuh aus Leder


    (57) Die Erfindung betrifft einen Stiefel (1), insbesondere einen Leichtbergstiefel aus Leder, welcher eine Sohle (2), einen Ringbesatz (3) und ein Quartier (6) besitzt, welches in einen linken (7) und rechten (8) Quartierteil aufgespalten und mit einem Verschluß (11) versehen ist.
    Das eine Quartierteil (8) übergreift die vertikale Mittelebene und ist ein Zungenteil ersetzend ausgebildet und wird vom anderen Quartierteil (7) überlappt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Stiefel, insbesondere Leichtbergschuh aus Leder, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1.

    [0002] Aus der DE 138 234 ist ein Schuhwerk mit einem aus zwei symmetrischen Stücken bestehenden Oberteil bekannt, die sich mit Lappen im Bereich des Ristes überdecken. Im Bereich der überlappenden Teile des Oberteils ist ein Verschlußmittel, z.B. ein mittig sitzender Knopf, Klemme oder Schnalle vorgesehen. Dieses Schuhwerk vermeidet bereits eine besondere Zunge. Es ist aber nicht geeignet für einen Verschluß, der sich über einen vom Rist über Spann zum Schienbein hochziehenden überlappenden Bereich erstreckt. So ist dieses Schuhwerk insbesondere nicht geeignet für einen Leichtbergschuh.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stiefel, insbesondere Leichtbergstiefel aus Leder zu schaffen, der einfacher aufgebaut ist, ohne die Gefahr des Verrutschens einer Zunge getragen werden kann und der auch einen Verschluß beibehält, der eine Anpassung über Rist und Schienbein erlaubt.

    [0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit dem kennzeichnenden Merkmal des Patentanspruches 1.

    [0005] Das eine Quartierteil des Stiefels ist so ausgebildet, daß es die vertikale Mittelebene des Stiefels übergreift, so daß es vom Rand des anderen Quartierteils überlappt wird. Der übergreifende Bereich erstreckt sich dabei vom Rist bis zum Schienbein. Dieser eine Teil des Quartierteils bildet somit einstückig mit ein Zungenteil. Eine zusätzliche, getrennt ausgebildete Zunge, die beim längeren Tragen des Stiefels verrutschen kann, entfällt.

    [0006] Gegenüber einem Stiefel mit getrennter Zunge ist die Herstellung des Stiefels vereinfacht.

    [0007] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung enthält der übergreifende Teil des Quartierteils einen Einsatz, der dem Schienbein angepaßt, nach aufwärts stärker gekrümmt ist. Hierdurch paßt sich der übergreifende Teil des Quartierteils dem Verlauf des Schienbeins an.

    [0008] Um im unteren Bereich der auseinanderspringenden Quartierteile eine Dichtheit des Stiefels zu ermöglichen, ist ein abdichtender Zwickel eingesetzt.

    [0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0010] In der Zeichnung zeigen:
    Fig. 1
    eine perspektivische Ansicht eines Leichtbergstiefels aus Leder nach der Erfindung und
    Fig. 2
    eine Draufsicht.


    [0011] Der Stiefel 1 ist vorzugsweise ein leichter Bergstiefel aus Leder.

    [0012] Wie üblich besitzt dieser Stiefel 1 eine entsprechend stark profilierte Sohle 2. An diese schließt sich ein Ringsbesatz 3 an, der sich von der Fußspitze bis zur Ferse 4 erstreckt. Mit dem Ringsbesatz 3 ist über eine Naht 5 das Quartier 6 verbunden. Das Quartier 6 ist frontseitig vom Schienbein bis zum Rist geteilt. Hierdurch entsteht bei dem in der Zeichnung abgebildeten Stiefel 1 ein linker Quartierteil 7 und rechter Quartierteil 8.

    [0013] Bei dem abgebildeten Stiefel 1 übergreift der rechte Quartierteil 8 bei verschlossenem Stiefel die vertikale Mittelebene X-X.

    [0014] Der übergreifende rechte Quartierteil 8 bildet mit die einstückige Zunge. Dieser Quartierteil 8 wird von dem linken Quartierteil 7 im geschlossenen Zustand des Stiefels überlappt. Es entfällt eine übliche separate Zunge. Ein Verrutschen der Quartierteile 7 und 8 ist bei geschlossenem Stiefel 1 nicht möglich.

    [0015] Damit der Übergang vom Rist zum Schienbein mit angepaßter steilerer Lage ermöglicht werden kann, erhält der Quartierteil 8 in diesem Übergangsbereich einen Einsatz 9 passender Form. Dieser Einsatz 9 ist mit dem Quartierteil 8 vernäht.

    [0016] Um im Bereich des Anfangs des linken und rechten Quartierteils 7, 8 eine Dichtheit gegen Nässe sicher zu erreichen, ist wie üblich ein Zwickel 10 eingenäht.

    [0017] Zum frontseitigen Verschluß des Stiefels 1 sind die Quartierteile 7, 8 mit einem üblichen Schnürverschluß 11, z.B. Haken oder Ösen mit Tiefzughaken oder Ösen und mit Schnürsenkeln versehen. Dieser Schnürverschluß 11 erlaubt die übliche gute Anpassung der Stiefelbereiche an die Fußform.

    [0018] Auch andere Verschlüsse, z.B. Klettverschlüsse, Schnallenverschlüsse oder dergleichen wären möglich.

    [0019] Der Stiefel 1 kann ein übliches Innenfutter 12 besitzen. Dieses Innenfutter 12 erstreckt sich auch auf die Quartierteile 7, 8, wovon der rechte Quartierteil 8 die einstückige Zunge mitbildet.

    [0020] Wie ersichtlich, kann der linke Quartierteil 7 im Bereich der vertikalen Ebene mit einer Randkante 13 beginnen, springt dann bei 14 zurück, um dann bei 15 steil aufzusteigen.

    [0021] Vorzugsweise findet für den Stiefel 1 Leder Verwendung. Es sind aber auch andere Materialien einsetzbar, wie z.B. Kunststoff, vorzugsweise wasserundurchlässige, aber luftdurchlässige Materialien.


    Ansprüche

    1. Stiefel, insbesondere Leichtbergstiefel aus Leder,
    mit einer Sohle, einem Ringbesatz und einem Quartier, welches in einen linken und rechten Quartierteil aufgespalten und mit einem Verschluß versehen ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    das eine Quartierteil (8) die vertikale Mittelebene (X-X) übergreifend und ein Zungenteil ersetzend ausgebildet und vom anderen Quartierteil (7) überlappt ist.
     
    2. Stiefel nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    das die Zunge mitbildende Quartierteil (8) durch einen Einsatz (9), nach aufwärts dem Schienbein angepaßt, gekrümmt ist.
     
    3. Stiefel nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    in den Aufsprungsbereich zwischen dem linken und rechten Quartierteil ein abdichtender Zwickel (10) eingesetzt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht