[0001] Die Erfindung betrifft eine elektronische Schaltungsanordnung, insbesondere zur Ansteuerung
einer mit einem Schaltmagneten versehene Spule, mit einem mittels einer Versorgungs-Spannungsquelle
aufladbaren Kondensator, durch dessen Ladespannung nach Vergleich mit einer Bezugsspannungsquelle
ein Leistungstransistor aktivierbar ist, durch welchen der Stromkreis durch die Spule
geschlossen wird.
[0002] Es ist bekannt, daß ein Schaltmagnet zum Anziehen eine um ein Vielfaches höhere Leistung
benötigt als zum Halten. Es wurde auch bereits vorgeschlagen, mit Hilfe eines Kondensators,
der auf eine Ladespannung aufgeladen wird, kurzzeitig einen Stromfluß zu erzeugen,
der einem Schaltmagneten die nötige Kraft zum Anziehen ermöglicht. Nachdem der Magnet
angezogen hat, wird die Spule nur noch mit einem niedrigeren Haltestrom versorgt.
[0003] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung der
eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß außer einer Reduzierung der Leistungsaufnahme
des Schaltmagneten auch ungewollte Ankerbewegungen des Magnetsystemes erfaßt und ausgewertet
werden können.
[0004] Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß eine zu der Spule parallel geschaltete
elektronische Schaltungsanordnung vorgesehen ist, die einen ungewollten Abfall des
Ankers der Spule erkennt und Gegenmaßnahmen einleitet. Vorzugsweise ist hierbei ein
aus zwei Widerständen R4, R5 gebildeter Spannungsteiler zur Spule L1 parallel geschaltet,
dessen Mittelspannung an die Basis eines Transistors V4 gelegt ist, dessen Emitter
an der Versorgungsspannung +U
o und dessen Kollektor an der Versorgungsspannung -U
o liegt.
[0005] Vorzugsweise ist zwischen der Versorgungsspannung -U
o einerseits und dem Kollektor des Transistors V4 sowie dem Gate des Leistungstransistors
V3 andererseits ein Widerstand R6 geschaltet.
[0006] Vorteilhafterweise ist parallel zum Kondensator C1 ein aus zwei Widerständen R1,
R2 gebildeter Spannungsteiler geschaltet, dessen Mittelspannung an einen Eingang eines
Operationsverstärkers N1 gelegt ist, an dessen anderem Eingang die Spannung der Bezugsspannungsquelle
V1 liegt.
Der Ausgang des Operationsverstärkers N1 ist zweckmäßigerweise über eine Diode V2
an das Gate des Leistungstransistors V3 gelegt.
[0007] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung wird anhand eines Ausführungsbeispiels,
das in der einzigen Figur der Zeichnung dargestellt ist, nachstehend erläutert.
[0008] Eine Spule L1 ist über Leitungen 12, 14 an eine Versorgungsspannung U₀ angeschlossen.
Sie liegt insbesondere über die Leitung 12 an +U₀ und über die Leitung 14 an -U₀.
In der Leitung 14 liegt ferner ein Leistungstransistor V3.
Zwischen den Leitungen 12 und 14 liegt ein Kondensator C1 und parallel hierzu ein
Spannungsteiler, bestehend aus zwei in Reihe geschalteten Widerständen R1 und R2.
Parallel zu dem Spannungsteiler liegt eine Bezugsspannungsquelle V1 an den Leitungen
12 und 14 und in Reihe mit dieser ein Widerstand R3, der zur Strombegrenzung und damit
zur temperaturunabhängigen Spannungsstabilisierung der Bezugsspannungsquelle V1 dient.
Weiterhin ist an die Leitungen 12, 14 ein Operationsverstärker N1 angeschlossen, dessen
einer Eingang mit einem Punkt 16 zwischen den beiden Widerständen R1 und R2 und dessen
anderer Eingang mit einem Punkt 18 zwischen dem Widerstand R3 und der Bezugsspannungsquelle
V1 verbunden ist.
Der Ausgang des Operationsverstärkers N1 ist über eine Diode V2 an das Gate des Leistungstransistors
V3 gelegt.
[0009] Parallel zur Spule L1 ist an die Leitungen 12, 14 ein Spannungsteiler angeschlossen,
der aus in Reihe liegenden Widerständen R4, R5 gebildet ist. Ein Punkt 20 zwischen
den beiden Widerständen R4, R5 ist mit der Basis eines Transistors V4 verbunden, dessen
Emitter über die Leitung 12 an der Spannung +U₀ liegt und dessen Kollektor über einen
Widerstand R6 an die Leitung 14 und damit an die Spannung -U₀ gelegt ist. Die vom
Ausgang der Diode V2 zum Gate des Leistungstransistors V3 führende Leitung ist an
einen Punkt 22 mit der vom Transistor V4 zum Widerstand R6 führenden Leitung verknüpft,
womit das Gate des Leistungstransistors V3 über den Widerstand R6 an der Spannung
-U₀ liegt.
Parallel zur Spule L1 ist ferner eine Schutzdiode V5 an die Leitungen 12, 14 geschaltet,
um Abschalt-Spannungsspitzen zu vermeiden.
[0010] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung arbeitet folgendermaßen.
Der Kondensator C1 wird durch Anlegen der Versorgungsspannung U₀ aufgeladen. Die Spannung
des Kondensators C1 wird über den Spannungsteiler R1, R2 mit der Bezugsspannungsquelle
V1 verglichen. Sobald der Kondensator C1 seine Ladespannung erreicht hat, schaltet
der Operationsverstärker N1 um und aktiviert damit den Leistungstransistor V3.
(Der Widerstand R3 dient nur zur Strombegrenzung und damit zur temperaturunabhängigen
Spannungsstabilisierung der Bezugsspannungsquelle V1).
Der Leistungstransistor V3 schließt nun den Stromkreis durch die Spule L1. Die gespeicherte
Ladung des Kondensators C1 reicht aus, um den zum Anziehen erforderlichen Strom für
eine zeitlich begrenzte Dauer durch die Spule L1 fließen zu lassen. Durch die Aktivierung
des Leistungstransistors V3 und der nun im Stromkreis befindlichen Spule L1 bricht
die Versorgungsspannung U₀ auf den Wert der Spulenspannung UL und den Spannungsabfall
über dem Leistungstransistor V3 zusammen.
[0011] Der Operationsverstärker N1 würde nun den Leistungstransistor V3 sperren, da die
Mittelspannung des Spannungsteilers R1, R2 kleiner werden würde als die Spannung der
Bezugsspannungsquelle V1.
Durch den Spannungsteiler R4, R5 wird aber der Transistor V4 aktiviert, dessen Kollektor
über den Verknüpfungspunkt 22 mit dem Gate des Leistungstransistors V3 verbunden ist,
und der dadurch die Aktivierung des Leistungstransistors V3 gewährleistet, nachdem
die Versorgungsspannung zusammengebrochen ist. Die Diode V2 verhindert, daß der Operationsverstärker
N1 den Leistungstransistor V3 zusteuern kann.
Der Spannungsteiler R4, R5 hat noch eine weitere Funktion. Wenn beispielsweise durch
eine Erschütterung im Betrieb der Anker des Magnetsystems in Bewegung geraten sollte,
so wird infolge dieser Bewegung in der Spule L1 ein Strom induziert. Aufgrund dieses
induzierten Stromes kommt es zu einer Spannungsschwankung am Spannungsteiler R4, R5.
Wenn dabei der Spannungsabfall über den Widerstand R4 kleiner wird als die Basis-Emitter-Spannung
des Transistors V4, so schließt der letztere. Der Leistungstransistor V3 liegt dann
nur noch über den Widerstand R6 an der Spannung -U₀ und schließt damit auch. Durch
die Abschaltung des Leistungstransistors V3 kann der Kondensator C1 wieder geladen
werden.
Auf diese Weise kann die Schaltung eine Ankerbewegung erkennen, die z. B. durch einen
äußeren Einfluß erzwungen wurde, wobei durch Selbstinduktion erzeugte Spannungsspitzen
ausgenutzt werden, um zu entscheiden, ob der Anker noch angezogen ist oder nicht.
Aufgrund der Auswertung der Ankerbewegung wird ein neuer Ladevorgang eingeleitet,
der das abgefallene Magnetsystem selbsttätig wieder zum Anzug bringt.
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist somit in der Lage, eine ungewollte Ankerbewegung
zu erkennen und selbsttätig auszuwerten.
Darüber hinaus kann der Spannungsteiler R4, R5 eine Mindeststromüberwachung bezüglich
der Spule L1 durchführen.
[0012] Wenn nämlich der Strom in der Spule L1 unter einen vorgegebenen Wert fällt, spricht
der Spannungsteiler R4, R5 wegen des Spannungsabfalles an der Spule L1 ebenfalls in
der oben geschilderten Weise und mit den beschriebenen Folgen an.
1. Elektronische Schaltungsanordnung, insbesondere zur Ansteuerung einer mit einem Schaltmagneten
versehenen Spule, mit einem mittels einer Versorgungs-Spannungsquelle aufladbaren
Kondensator, durch dessen Ladespannung nach Vergleich mit einer Bezugsspannungsquelle
ein Leistungstransistor aktivierbar ist, durch welchen der Stromkreis durch die Spule
geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine zu der Spule L1 parallel geschaltete elektronische Schaltungsanordnung
vorgesehen ist, die einen ungewollten Abfall des Ankers der Spule erkennt und Gegenmaßnahmen
einleitet.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus zwei Widerständen R4, R5 gebildeter Spannungsteiler zur Spule L1 parallel
geschaltet ist, dessen Mittelspannung an der Basis eines Transistors V4 liegt, dessen
Emitter an die Versorgungsspannung +Uo und dessen Kollektor an die Versorgungsspannung -Uo gelegt ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Versorgungsspannung -Uo einerseits und dem Kollektor des Transistors V4 sowie dem Gate des Leistungstransistors
V3 andererseits ein Widerstand R6 geschaltet ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Kondensator C1 ein aus zwei Widerständen R1, R2 gebildeter Spannungsteiler
geschaltet ist, dessen Mittelspannung an einen Eingang eines Operationsverstärkers
N1 gelegt ist, an dessen anderem Eingang die Spannung der Bezugsspannungsquelle V1
liegt.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des Operationsverstärkers N1 über eine Diode V2 an das Gate des
Leistungstransistors V3 geschaltet ist.