[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Zweitluftdüse für Feuerungen mit einem gebogenen
Grundkörper, der mit Stiften zur Halterung eines Keramikschutzmantels versehen ist.
[0002] Es ist bekannt, in der Decke des Feuerraumes oberhalb der vorderen Kante des Aufgabetisches
gebogene Zweitluftdüsen anzuordnen, die senkrecht aus der Feuerraumdecke austreten
und etwa um 75° geneigt auf den Feuerraum ausgerichtet sind. In diesem Bereich ist
nämlich eine hohe Konzentration von Schwelgasen anzutreffen, weshalb zur Ermöglichung
der Verbrennung dieser Gase Zweitluft in diesem Bereich eingeführt wird. Da diese
Schwelgase sehr aggressiv sind, sind aus Metall bestehende Zweitluftdüsen einer starken
Korrosion unterworfen. Um diese Düsen gegen Korrosion zu schützen, ist es bekannt,
einen Schutzmantel aus Keramikmasse vorzusehen. Damit diese Keramikmasse an dem Außenmantel
der Zweitluftdüse hält, sind eine Vielzahl von radial abstehender Stifte auf den Außenmantel
der Zweitluftdüse aufgeschweißt worden. Hierdurch ist zwar ein weitgehend ausreichender
Schutz gegen Korrosion erzielt worden, jedoch ist die Lebensdauer solcher Zweitluftdüsen
trotzdem begrenzt, weil durch die Aufgabe von Brennstoff, insbesondere Müll, aufgestaute
Brennstoffmassen an der Düse vorbeigeschoben werden, so daß der Keramikmantel durch
mechanische Einwirkung zerstört wird, was zu einer beschleunigten Korrosion der Zweitluftdüse
führt, wobei zunächst die durch mechanische Beschädigungen freigelegten Stifte zur
Halterung der Keramikmassen beschleunigt korrodieren, wodurch die Haltewirkung für
die Keramikmasse entfällt und die mechanische Zerstörung des Schutzmantels mit nachfolgender
Korrosion der Zweitluftdüse beschleunigt wird.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem einfachen Aufbau der Zweitluftdüse die Schutzwirkung
gegen Korrosion und mechanische Zerstörung zu erhöhen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Zweitluftdüse der Eingangs erläuterten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß entlang der längsten Bogenlinie, ausgehend von der Düsenmündung
bis über den bogenförmigen Teil hinaus, eine radial vom Grundkörper hervorstehende
Schutzleiste angeordnet ist, deren Ausdehnung in radialer Richtung mindestens der
Dicke des Keramikschutzmantels entspricht. Durch die Anordnung dieser Schutzleiste,
die zumindest bündig mit dem Keramikschutzmantel verläuft oder über diesen noch hervorsteht,
wird der Keramikschutzmantel gegen mechanische Zerstörung durch vorbeigeschobene Brennstoffteile,
insbesondere Müllteile, geschützt.
[0005] In ihrer einfachsten Ausgestaltung kann die Schutzleiste als eine flache radial abstehende
Rippe ausgebildet sein.
[0006] Um einen sicheren Verbund zwischen Schutzleiste und Keramikschutzmantel zu schaffen,
ist es zweckmäßig, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Schutzleiste rechtwinklig
von der Rippe abstehende Stifte aufweist.
[0007] Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß die Schutzleiste T-förmig mit radial
außenliegendem Quersteg ausgebildet ist. Hierdurch wird nicht nur aufgrund des Quersteges
die mit den Brennstoffteilen in Berührung kommende Schutzfläche vergrößert, sondern
es wird auch eine bessere Verankerung des Keramikschutzmantels in diesem Bereich erzielt,
da die Keramikschutzmasse hinter dem Quersteg eingeformt, durch diesen gehalten ist.
[0008] Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die am Grundkörper angeordneten Stifte
ausgehend von der eingebauten Lage der Zweitluftdüse in horizontal verlaufenden Ebenen
angeordnet sind, so wird hierdurch nicht nur eine besonders gute Haltewirkung in bezug
auf den Keramikschutzmantel erzielt, sondern die Voraussetzung für eine weitere vorteilhafte
Ausgestaltung geschaffen, die darin besteht, daß die Stifte und die Schutzleiste durch
Gießen einstückig mit dem Grundkörper hergestellt sind. Durch diese Herstellung der
Zweitluftdüse durch Gießen, werden die Herstellungskosten einer solchen Zweitluftdüse
gegenüber der bisherigen Ausgestaltung, bei der die Stifte einzeln aufgeschweißt wurden,
wesentlich vermindert. Ein weiterer wesentlicher Vorteil, der sich aus dem Gießen
ergibt, besteht darin, daß eine homogene Verbindung zwischen den Stifen und dem Grundkörper
einerseits und der Schutzleiste und dem Grundkörper andererseits besteht, wodurch
diese Teile einer besseren Kühlwirkung durch die aus der Zweitluftdüse ausgeblasenen
Luft unterliegen. Bei den bisher bekannten Düsen bestand eine solche Verbindung nur
über die Schweißnaht, während der einzelne Stift lose auf dem Grundkörper auflag und
dadurch keine oder nur eine ungenügende Wärmeleitung zwischen dem Grundkörper und
dem Stift bestand. Hierdurch unterlagen diese Stifte, sofern sie durch mechanische
Zerstörung des Keramikschutzmantels freigelegt wurden, einer besonders starken Hitzeeinwirkung,
was die Korrosion dieser Stifte beschleunigt hat.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Darstellung einer Feuerungsanlage mit der Anordnung von Zweitluftdüsen;
- Figur 2:
- einen Längsschnitt durch eine Zweitluftdüse;
- Figur 3:
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III in Figur 2;
- Figur 4:
- einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Figur 2;
- Figur 5:
- eine Seitenansicht einer abgeänderten Ausführungsform; und
- Figur 6:
- einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Figur 5.
[0010] Die äußerst schematische Darstellung in Figur 1 ist gewählt worden, um aufzuzeigen,
an welcher Stelle eine Zweitluftdüse nach der Erfindung angeordnet ist. Diese Figur
zeigt eine Feuerungsanlage mit einem Aufgabetrichter 1 und einer Aufgabeschurre 2,
durch die der Brennstoff, vorzugsweise Müll auf einen Aufgabetisch 3 fällt, auf dem
Beschickkolben 4 den Müll über die Beschickkante 5 des Aufgabetisches 3 auf einen
Feuerungsrost 6 schieben. Das auf dem Feuerungsrost 6 liegende Brenngut ist mit 7
bezeichnet und wird langsam zu einem Schlackenfallschacht 8 befördert, wo die ausgebrannte
Schlacke in einen Entschlacker 9 fällt. Die vom Feuerungsrost aufsteigenden Brenngase
gelangen in einen nach oben gerichteten Feuerraum 10, wobei die Hauptmasse der Verbrennungsluft
durch eine Leitung 11 dem Feuerungsrost 6 von unten zugeführt wird.
[0011] In der dargestellten Feuerungsanlage sind in der Rückwand 12 zwei Zweitluftdüsen
13 vorgesehen, während in der der Beschickkante 5 gegenüberliegenden Wand 14 eine
Zweitluftdüse 15 vorgesehen ist. Die Zweitluftdüsen werden durch Rohrleitungen mit
Luft versorgt. Die Zweitluftdüse 15 ist bogenförmig gestaltet und dient zur Zuführung
von Verbrennungsluft in den Bereich, der sich etwa über der Beschickkante 5 des Aufgabetisches
3 befindet. In diesem Bereich stellt man eine besonders starke Konzentration von aggressiven
Schwelgasen fest. Die Zweitluftdüse ist dabei so gekrümmt, daß sie in Richtung des
Brennstofflusses in den Feuerraum 10 einbläst.
[0012] In den Figuren 2 bis 4 ist eine erste Ausführungsform einer Zweitluftdüse dargestellt,
während die Figuren 5 und 6 eine zweite Ausgestaltung einer solchen Zweitluftdüse
zeigen, die in Figur 1 mit 15 bezeichnet ist.
[0013] Wie aus den Figuren 2 bis 4 ersichtlich, besteht die Zweitluftdüse 15 aus einem Grundkörper
16, der sich zur Düsenmündung 17 hin verjüngt und ausgehend von einem kurzen Anschlußstück
18 bogenförmig, vorzugsweise unter 75° gekrümmt ausgeführt ist. Entlang der längsten
Bogenlinie ist mit dem Grundkörper 16 eine Schutzleiste 19 einstückig angeformt. Im
eingebauten Zustand befindet sich diese Schutzleiste 19 an der Unterseite der Zweitluftdüse.
Wie aus Figur 3 in Verbindung mit Figur 4 ersichtlich, sind an dem Grundkörper 16
zu beiden Seiten Stifte 20 einstückig mit dem Grundkörper 16 ausgeführt, die im eingebauten
Zustand der Düse in horizontalen Ebenen liegen. Weitere Stifte 21, die ebenfalls im
eingebauten Zustand der Düse in horizontalen Ebenen liegen, sind an der Schutzleiste
19 einstückig mit dieser ausgeführt. Der Grundkörper 16, die Schutzleiste 19 sowie
die Stifte 20 und 21 sind durch Gießen insgesamt einstückig hergestellt.
[0014] Die Stifte 20 und 21 dienen zur Halterung eines den Grundkörper 16 umgebenden Keramikschutzmantels
27, der den Grundkörper allseitig umgibt und zwar in einer Dicke, daß die Schutzleiste
19 mit ihrer Außenfläche 22 bündig mit dem Keramikschutzmantel abschließt. Da die
Schutzleiste 19 im eingebauten Zustand der Zweitluftdüse 15 nach unten in den Feuerraum
hineinragt, kann sie den Keramikschutzmantel 27 gegen mechanische Beschädigungen durch
vorbeigeschobenen Müll schützen.
[0015] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 5 und 6 sind der Grundkörper 16 und die
angegossenen Stifte 20 in gleicher Weise ausgeführt wie bei der Ausgestaltung nach
den Figuren 2 bis 4. Die einzige Änderung besteht in der Ausgestaltung der Schutzleiste,
die bei dieser Ausführungsform, wie insbesondere aus Figur 6 ersichtlich, T-förmig
ausgestaltet und mit dem Bezugszeichen 23 insgesamt bezeichnet ist. Dabei ist der
radial von dem Grundkörper 16 abstehende Steg mit 24 und der hierzu rechtwinklig verlaufende
und beidseitig über den Steg 24 vorstehende Quersteg mit 25 bezeichnet, wobei die
um den Grundkörper 16 herumgeformte Keramikmasse durch die Stifte 20 und den Quersteg
25 der Schutzleiste 23 gehalten ist. Dabei ist der Keramikschutzmantel 27 so geformt,
daß zumindest die Außenfläche 26 des Quersteges 25 freiliegt und den Keramikschutzmantel
gegen Verschleiß durch vorbeigeschobene harte Teile schützt. Diese Großflächigkeit
der Schutzleiste 23 wird trotz starker Wärmeeinwirkung dadurch ermöglicht, daß sie
mit dem Grundkörper einstückig hergestellt ist und somit in guter wärmeleitender Verbindung
mit dem Grundkörper steht, in welchen kühle Verbrennungsluft strömt, so daß trotz
der starken Wärmeeinstrahlung der Quersteg 25 der Schutzleiste 23 keine allzu hohen
Temperaturen annimmt. Die Schutzwirkung ist aufgrund des Quersteges 25 größer als
bei der Schutzleiste 19, die verhältnismäßig schmal ausgeführt ist. Außerdem ergibt
der Quersteg 25 eine besonders gute Halterung für den auf den Grundkörper 16 angeformten
Keramikschutzmantel 27, der mit gestrichelten Linien angedeutet ist.
1. Zweitluftdüse für Feuerungen mit einem gebogenen Grundkörper, der mit Stiften zur
Halterung eines Keramikschutzmantels versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der längsten Bogenlinie, ausgehend von der Düsenmündung (17) über den
bogenförmigen Teil hinaus, eine radial vom Grundkörper (16) hervorstehende Schutzleiste
(19, 23) angeordnet ist, deren Ausdehnung in radialer Richtung mindestens der Dicke
des Keramikschutzmantels (27) entspricht.
2. Zweitluftdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzleiste (19) als
eine flache radial abstehende Rippe ausgebildet ist.
3. Zweitluftdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzleiste (19) rechtwinklig
von der Rippe abstehende Stifte (21) aufweist.
4. Zweitluftdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzleiste (23) T-förmig
mit radial außen liegendem Quersteg (25) ausgebildet ist.
5. Zweitluftdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die am
Grundkörper (16) angeordneten Stifte (20) ausgehend von der eingebauten Lege der Zweitluftdüse
(15) in horizontal verlaufenden Ebenen angeordnet sind.
6. Zweitluftdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte
(20, 21) und die Schutzleiste (19, 23) durch Gießen einstückig mit dem Grundkörper
(16) hergestellt sind.