[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dachunterspannbahn mit verbesserter Wasserdampfdurchlässigkeit
und eine Tragerbahn für diese Dachunterspannbahn sowie Verfahren zur Herstellung dieser
Gegenstände.
[0002] Dachunterspannbahnen werden bekanntlich unter den Ziegel- oder Schieferplatten von
Steildächern als Schutz gegen Flugschnee, Spritzwasser, Staub und dergleichen angebracht.
Dachunterspannbahnen sollen einerseits wasserundurchlässig und andererseits luft-
und dampfdurchlässig sein. Außerdem sollen sie eine hohe Festigkeit, insbesondere
eine hohe Weiterreißfestigkeit haben, um zum Beispiel bei einem Unfall das Gewicht
des Dachdeckers aufnehmen zu können. Weit verbreitet sind Dachunterspannbahnen aus
gitterbewährten Folien. Diese Folien weisen zwar eine gute Reißfestigkeit auf, unbefriedigend
bleibt aber die Weiterreißfestigkeit und häufig auch die Dampfdurchlässigkeit.
[0003] In der EP-PS 0027750 wird eine Trägerbahn für eine Dachunterspannbahn beschrieben,
die aus einem Faservlies aus Polypropylen, Polyethylen, Polyester oder Polyvinyl besteht
und ein Flächengewicht zwischen 85-200 g/m² aufweist. Zur Herstellung dieser Dachunterspannbahn
wird das Faservlies auf einer Seite mit einer Bitumenschicht versehen, indem das Faservlies
mit dem Bitumen warm bestrichen und dann einer Abkühlung unterzogen wird um Mikrolöcher
oder Mikrorisse hervorzurufen. Die Mikrolöcher oder Mikrorisse dieser bekannten Dachunterspannbahn
sollen für eine Verbesserung der Dampfdurchlässigkeit sorgen.
Aus der DE-A-40 08 043 ist eine Trägerbahn für Dachunterspannbahnen bekannt, die aus
einem Spinnvlies aus Polyester insbesondere Polyethylenterephthalat-Filamenten besteht,
wobei das Spinnvlies ein Flachengewicht von 50-100 g/m², bei einem Einzeltiter der
Filamente von 1-8 dtex aufweist und durch einen Schmelzbinder verfestigt ist. Der
Schmelzpunkt des Schmelzbinders soll zweckmäßigerweise 10°C, vorzugsweise 30°C unter
dem Schmelzpunkt der tragenden Filamente liegen. Nach dieser Druckschrift sind Schmelzbinder,
bestehend aus Polyestern, vorzugsweise Polybutylenterephthalat oder modifiziertem
Polyethylenterephthalat, besonders gut geeignet. In dieser Druckschrift wird ferner
mitgeteilt, daß Trägerbahnen aus Polypropylen das eine Erweichungspunkt von ca. 156°C
hat, für die Bituminierung weniger geeignet sind. Die aus dieser Druckschrift bekannte
Trägerbahn hat eine Weiterreißfestigkeit von etwa 20 bis 80 N.
[0004] Aus der EP-A-453 968 ist eine Schalungsbahn bekannt, bestehend aus einem mit einem
Beschichtungsmittel wasserdicht ausgerüsteten Spinnvlies aus organischen faserbildenden
Materialien, die zumindest auf einer Oberfläche eine Struktur in Form eines Webmusters
zur Erhöhung der Rutschfestigkeit aufweist, welches dem Spinnvlies bei dessen Herstellung
aufgeprägt wurde.
[0005] Die bekannten bituminierten Dachunterspannbahnen haben bei durchweg guten mechanischen
Festigkeitseigenschaften noch immer eine nicht völlig befriedigende Wasserdampfdurchlässigkeit.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine bituminierte Dachunterspannbahn die gegenüber
bekannten Dachunterspannbahnen eine wesentlich verbesserte Dampfdurchlässigkeit aufweist.
[0006] Die erfindungsgemäße bituminierte Dachunterspannbahn besteht aus einem in einer Bitumenmatrix
eingebetteten Spinnvlies aus Polyester- insbesondere Polyethylenterephthalat-Filamenten
mit einem Einzeltiter von 1-8 dtex und ist dadurch gekennzeichnet, daß der Gewichtsanteil
des Bitumens am Flächengewicht der Dachunterspannbahn 40 bis 90 %, der des Spinnvlieses
10 bis 60 % beträgt, daß das Spinnvlies durch einen Schmelzbinder, dessen Schmelzpunkt
unter der Verarbeitungstemperatur des bei der Herstellung der bituminierten Dachunterspannbahn
eingesetzten Bitumens liegt, und der in einem Gewichts-Anteil von 5 bis 20 % des Gesamtgewichts
des Spinnvlieses in diesem enthalten ist, verfestigt ist.
Abgesehen von der Bedingung, daß die Verarbeitungstemperatur des Bitumens höher liegt
als die Schmelztemperatur des für die Verfestigung des Spinnvlieses eingesetzten Schmelzbinders,
kann die Bitumenmatrix der erfindungsgemäßen Dachunterspannbahn aus allen bekannten,
für Tränkzwecke geeigneten Bitumenarten, insbesondere auch aus Polymerbitumen bestehen.
[0007] Der zur Verfestigung des Spinnvlieses eingesetzte Schmelzbinder hat zweckmäßigerweise
eine Schmelztemperatur von 150-180°C. Mit einem derartigen Schmelzbinder läßt sich
unter den üblichen Bituminierungsbedingungen und unter Verwendung üblicher Bitumenmassen
die o.g. Bedingung realisieren, daß die Imprägnierung mit Bitumen bei einer Temperatur
erfolgen soll die oberhalb der Schmelztemperatur des zur Verfestigung des Spinnvlieses
eingesetzten Schmelzbinders liegt.
[0008] Besonders bevorzugt als Schmelzbinder für das erfindunggemäß einzusetzende Spinnvlies
ist ein Polypropylenschmelzbinder, der mit besonderem Vorteil in Form von Bindefasern
in das Spinnvlies inkorporiert wird.
Zweckmäßigerweise liegt der Schmelzindex des als Schmelzbinder eingesetzten Polypropylens
bei 150 bis 180 °C, vorzugsweise bei 155 bis 175 °C.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalt die erfindungsgemäße bituminierte
Dachunterspannbahn ein wie oben beschrieben verfestigtes Spinnvlies, das ein Prägemuster
aus statistisch verteilten oder rapportmäßig angeordneten, kleinflächigen Einprägungen,
vorzugsweise eine Leinwandprägung, aufweist, bei der die Preßfläche, das heißt die
Gesamtfläche aller dünnen, verdichteten Stellen des Spinnvlieses 30-60%, vorzugsweise
40-45 % der Gesamtfläche des Spinnvlieses ausmachen, und der Dickenunterschied zwischen
verdichteten und nichtverdichteten Stellen des Vlieses mindestens 25%, vorzugsweise
30-50% beträgt.
[0009] Das in der erfindungsgemäßen bituminierten Dachunterspannbahn enthaltene Spinnvlies
hat zweckmäßigerweise ein Flächengewicht von 50-250 g/m², vorzugsweise von 80-120
g/m², eine Dicke von etwa 0,2-0,6, vorzugsweise von 0,25-0,4 mm und eine Dehnbarkeit
von 20-40%. Die Reißkraft für das in den erfindungsgemäßen bituminierten Dachunterspannbahnen
implementierte Spinnvlies, gemessen an einem 5 cm breiten Streifen, liegt bei 10-25
daN.
[0010] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die in der bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen bituminierten Dachunterspannbahn enthaltene Trägerbahn.
Diese Trägerbahn besteht aus einem Spinnvlies aus Polyester insbesondere Polyethylenterephthalat-Filamenten
mit einem Einzeltiter von 1-8 dtex. Sie weist ein Prägemuster aus statistisch verteilten
oder rapportmäßig angeordneten, kleinflächigen Einprägungen, vorzugsweise eine Leinwandprägung,
auf, bei der die Preßfläche das heißt die Gesamtheit aller dünnen verdichteten Stellen
des Spinnvlieses 30-60%, vorzugsweise 40-45% seiner Gesamtfläche ausmachen, und der
Dickenunterschied zwischen verdichteten und nicht verdichteten Stellen des Vlieses
mindestens 25%, vorzugsweise 30-50% beträgt. Sie ist durch einen Schmelzbinder, dessen
Schmelzpunkt unter der Verarbeitungstemperatur des bei der Herstellung der bituminierten
Dachunterspannbahn eingesetzten Bitumens liegt, und der in einem Gewichtsanteil von
5-20% des Gesamtgewichts im Spinnvlies enthalten ist, verfestigt. Es wird angenommen,
daß auch das Prägemuster der erfindungsgemäßen Trägerbahn einen Beitrag zu der erhöhten
Wasserdampfdurchlässigkeit der erfindungsgemäßen bituminierten Dachunterspannbahn
liefert. Dieses Prägemuster, das beim Durchlaufen des Spinnvlieses durch einen beheizten
Kalander auf beide Oberflächen des Spinnvlieses, vorzugsweise aber nur auf eine Oberfläche
des Spinnvlieses aufgebracht wird, weist eine Vielzahl kleiner Einprägungen auf, die
eine Größe von 0,2-40 mm² haben und durch dazwischen liegende, etwa gleich große,
nicht geprägte Flächenelemente des Vlieses voneinander getrennt sind.
Ausschlaggebend für die verbesserte Wasserdampfdurchlässigkeit der erfindungsgemäßen
bituminierten Dachunterspannbahn ist der Einsatz eines Schmelzbinders für die Verfestigung
der Trägerbahn, dessen Schmelzpunkt unterhalb der Temperatur liegt bei der die Bituminierung
der Trägerbahn erfolgt. Zweckmäßigerweise wird die Bituminierungstemperatur und die
Schmelztemperatur des Schmelzbinders so aufeinander abgestimmt, daß der Schmelzpunkt
des Schmelzbinders mindestens 1°C, vorzugsweise 10-30°C unter der Verarbeitungstemperatur
des bei der Herstellung der bituminierten Dachunterspannbahn eingesetzten Bitumens
liegt.
[0011] Ein für die Verfestigung der erfindungsgemäßen Tragerbahn besonders bevorzugter Schmelzbinder
besteht aus Polypropylen. Besonders vorteilhaft ist es, diesen Schmelzbinder in Form
von Bindefasern in das Spinnvlies der Tragerbahn einzubringen.
[0012] Die erfindungsgemäße Trägerbahn hat zweckmäßigerweise ein Flachengewicht von 50-250
g/m², vorzugsweise von 80-120 g/m² und eine Dicke von 0,2-0,6, vorzugsweise 0,25-0,4
mm. Ihre Reißkraft gemessen an einem 5cm breiten Streifen liegt bei 10-25 daN und
sie weist eine Dehnbarkeit von 20-40% auf.
[0013] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Tragerbahn bestehend aus einem Spinnvlies aus Polyester insbesondere Polyethylenterephthalat-Filamenten
mit einem Einzeltiter von 1-8 dtex, das durch einen Schmelzbinder, der in einem Gewichts-Anteil
von 5-20% des Gesamtgewichts im Spinnvlies enthalten ist, verfestigt ist, zur Herstellung
von bituminierten Dachunterspannbahnen unter Einsatz eines Bitumens, dessen Verarbeitungstemperatur
über dem Schmelzpunkt des Schmelzbinders liegt. Bevorzugt ist die Verwendung einer
solchen Tragerbahn, wenn diese ein Prägemuster aus statistisch verteilten oder rapportmäßig
angeordneten, kleinflächigen Einprägungen, vorzugsweise eine Leinwandprägung, aufweist,
bei der die Preßfläche, das heißt die Gesamtfläche aller dünnen, verdichteten Stellen
des Spinnvlieses 30-60%, vorzugsweise 40-45% der Gesamtfläche ausmacht, und der Dickenunterschied
zwischen verdichteten und nichtverdichteten Stellen des Vlieses mindestens 25%, vorzugsweise
30-50% beträgt.
[0014] Die Herstellung der erfindungsgemäßen bituminierten Dachunterspannbahn erfolgt durch
Ablage von nebeneinander ausgesponnenen, endlosen tragenden Polyester-Filamenten und
Binderfilamenten mit einem Einzeltiter von 1-8 dtex zu einem Wirrvliess und Imprägnieren
desselben mit Bitumen in an sich bekannter Weise, wobei bezogen auf die Gesamtablage
5-20 Gew.-% Binderfilamente abgelegt werden. Die Verfestigung des Vlieses erfolgt
durch eine Warmebehandlung bei einer Temperatur zwischen den Schmelzpunkten von tragenden
Filamenten und Binderfilamenten, und anschließend wird das so erhaltene Spinnvlies
bei einer Temperatur, die oberhalb der Schmelztemperatur der Binderfilamente liegt,
mit soviel Bitumen imprägniert, daß dessen Gewichtsanteil an der fertigen Dachunterspannbahn
40 bis 90 Gew.-% beträgt. Vorzugsweise wird das Spinnvließ mit 200 bis 1000 g/m² Bitumen
imprägniert.
[0015] Vorzugsweise werden die Schmelztemperatur des Binders und die Bituminierungstemperatur
so aufeinander abgestimmt, daß der Schmelzpunkt des Schmelzbinders mindestens 1°C,
vorzugsweise 10-30°C unter der Temperatur des Bitumenbades liegt. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform zur Herstellung der erfindungsgemäßen bituminiereten Dachunterspannbahn
wird das Spinnvlies vor der Imprägnierung mit Bitumen durch Kalandrieren bei 180-250°C
beidseitig, vorzugsweise aber einseitig mit einem Prägemuster aus statistisch verteilten
oder rapportmäßig angeordneten, kleinflächigen Einprägungen, vorzugsweise mit einer
Leinwandprägung, versehen, bei der die Preßfläche, das heißt die Gesamtfläche aller
eingeprägten, verdichteten Stellen des Spinnvlieses 30-60%, vorzugsweise 40-45% der
Gesamtfläche ausmachen und der Dickenunterschied zwischen verdichteten und nichtverdichteten
Stellen des Vlieses mindestens 25%, vorzugsweise 30-50% beträgt.
[0016] Entsprechend den obigen Angaben zur Herstellung der erfindungsgemäßen bituminierten
Dachunterspannbahn wird die bei der Herstellung einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen bituminierten Dachunterspannbahn eingesetzten Trägerbahn dadurch
hergestellt, daß nebeneinander ausgesponnene endlos tragend Polyester-Filamente und
Binderfilamente mit einem Einzeltiter von 1-8 dtex in an sich bekannter Weise zu einem
Wirrvlies abgelegt werden, wobei bezogen auf die Gesamtablage 5-20 Gew.-% Binderfilamente
abgelegt werden, deren Schmelzpunkt unter der Verarbeitungstemperatur des bei der
Herstellung der bituminierten Dachunterspannbahn eingesetzten Bitumens liegt, die
Verfestigung des Vlieses durch eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur zwischen
den Schmelzpunkten von tragenden Filamenten und Binderfilamenten erfolgt und das Vlies
durch kalandrieren bei 180-250°C mit einem Prägemuster aus statistisch verteilten
oder rapportmäßig angeordneten kleinflächigen Einprägungen, vorzugsweise mit einer
Leinwandprägung, bei der die Preßfläche, das heißt, die Gesamtfläche aller eingeprägten,
verdichteten Stellen des Spinnvlieses 30-60%, vorzugsweise 40-45% der Gesamtfläche
ausmachen, und der Dickenunterschied zwischen verdichteten und nichtverdichteten Stellen
des Vlieses mindestens 25%, vorzugsweise 30-50% beträgt.
[0017] Als Polyester, aus dem die in der bituminierten Dachunterspannbahn enthaltene Trägerbahn
besteht eignen sich solche, die als Hauptkomponenten Terephthalsäure und Ethylenglykol
aufweisen. Neben den genannten Grundbausteinen können diese Polyester weitere, ihre
Eigenschaften modifizierenden Dicarbonsäure- oder Diolbausteine aufweisen, wie zum
Beispiel Reste der Isophthalsäure, aliphatischer Dicarbonsäure mit in der Regel 6-10
Kohlenstoffatomen, der Sulfoisophthalsäure, Reste von längerkettigen Diolen mit in
der Regel 3-8 Kohlenstoffatomen, Ätherdiolen, zum Beispiel Diglykol oder Triglykolreste
oder auch geringe Anteile von Polyglykolresten. Diese modifizierenden Komponenten
sind in der Regel zu nicht mehr als 15 mol%, vorzugsweise zu nicht mehr als 5 mol%
in die Polyester einkondensiert. Bevorzugt zur Herstellung der erfindungsgemäßen Trägerbahn
und der erfindungsgemäßen bituminierten Dachunterspannbahn werden Spinnvliese aus
Fasern, die aus Polyethylenterephthalat mit einem Gehalt von unter 5 mol% modifizierenden
Komponenten, insbesondere aber aus reinem unmodifiziertem Polyethylentherephthalat
bestehen. Die folgenden Ausführungsbeispiele veranschaulichen die Herstellung einer
erfindungsgemäßen Trägerbahn und ihre Verwendung zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
bituminierten Dachunterspannbahn.
Beispiel 1
[0018] Aus dem Spinnbalken einer Versuchsspinnanlage die mit Spinndüsen für das Ausspinnen
von Polyethylenterephthalat und Spinndüsen für das Ausspinnen von Polypropylen bestückt
ist, werden 44 g pro Minute Polyethylenterephthalat und 13 g pro Minute Polypropylen
ausgesponnen. Der Fadenvorhang wird in einer Injektordüse verstreckt und über eine
rotierende Prallplatte mit nachgeschalteter Leitfläche wirr auf einem Transportband
abgelegt, so daß sich ein Vliesgewicht von etwa 98-103 g/m² ergibt. Entsprechend dem
Verhältnis der pro Minute ausgesponnenen Mengen von Polyethylenterephthalat und Polypropylen
enthält das Vlies in statistischer Verteilung 9 Gew.-% Polypropylen-Filamente. Das
auf dem Ablageband entstandene Vlies wird durch einen auf eine Temperatur von 210°C
eingestellten Prägekalander geleitet, der dem Vlies einseitig ein Leinenmuster aufprägt.
Der Kalanderliniendruck betrug 50 daN pro cm. Die Durchlaufgeschwindigkeit des Vlieses
durch den Kalander 14 m/min.
[0019] Die so erhaltene Trägerbahn hatte die aus Tabelle 1, Versuch Nr. 1a ersichtliche
Eigenschaften. Wird der Liniendruck des Kalanders von 50 daN/cm auf 60 daN/cm erhöht,
so ergeben sich die aus Tabelle 1, Versuch 1b, ersichtlichen Vlieseigenschaften.
[0020] In Versuchen 1c bis 1h wurden Kalandertemperatur und Liniendruck des Kalanders variiert.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse ergeben sich ebenfalls aus der Tabelle 1.

Beispiel 2
[0021] Aus dem Spinnbalken einer Versuchsspinnanlage die mit Spinndüsen für das Ausspinnen
von Polyethylenterephthalat und Spinndüsen für das Ausspinnen von Polypropylen bestückt
ist, werden 44 g pro Minute Polyethylenterephthalat und 17 g pro Minute Polypropylen
ausgesponnen. Der Fadenvorhang wird in einer Injektordüse verstreckt und über eine
rotierende Prallplatte mit nachgeschalteter Leitfläche wirr auf einem Transportband
abgelegt, so daß sich ein Vliesgewicht von etwa 98-103 g/m² ergibt. Entsprechend dem
Verhältnis der pro Minute ausgesponnenen Mengen von Polyethylenterephthalat und Polypropylen
enthält das Vlies in statistischer Verteilung 11 Gew.-% Polypropylen-Filamente. Das
auf dem Ablageband entstandene Vlies wird auf eine Temperatur von 210°C eingestellten
Prägekalander geleitet, der dem Vlies einseitig ein Leinenmuster aufprägt. Der Kalanderliniendruck
betrug 50 daN pro cm. Die Durchlaufgeschwindigkeit des Vlieses durch den Kalander
14 m/min.
Die so erhaltene Trägerbahn hatte die aus Tabelle 2, Versuch Nr. 2a ersichtliche Eigenschaften.
Wird der Liniendruck des Kalanders von 50 daN/cm auf 60 daN/cm erhöht, so ergeben
sich die aus Tabelle 2, Versuch 2b, ersichtlichen Vlieseigenschaften.
In Versuchen 2c bis 2h wurden Kalandertemperatur und Liniendruck des Kalanders variiert.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse ergeben sich ebenfalls aus der Tabelle 2.

Beispiel 3
[0022] Die in Beispiel 1 hergestellte, polypropylengebundene und mit Leinwandprägung versehene
Trägerbahn wurde in einer üblichen Imprägnieranlage bei 170°C mit einem Auftrag von
200 g/m² eines polymermodifizierten Bitumens auf Basis SBS (Styrol/Butadien/Styrolcopolymer)
versehen und die erhaltene Bitumenbahn über Kühlwalzen auf etwa Raumtemperatur gekühlt.
Entsprechend dem Bitumauftrag betrug das Flächengewicht der fertigen Bahn ca. 300
g/m².
[0023] Zum Vergleich wurde eine herkömmliche Trägerbahn bestehend aus einem mit 9 Gew.-%
Polybutylenterephthalat-Filamenten schmelzgebundenen Polyethylenterephthalat-Vlies
mit einem Flachengewicht von 100 g/m² in gleicher Weise mit dergleichen Menge pro
m² desgleichen polymermodifizierten Bitumens imprägniert.
[0024] Die erfindungsgemäße bituminierte Dachunterspannbahn hatte einen Wasserdampfdurchgangswert,
gemessen nach DIN 52 615, von 8,2g/m² und Tag, während die Dachunterspannbahn aus
dem herkömmlichen Polybutylenterephthalat gebundenen Spinnvlies nur eine Wasserdampfdurchlässigkeit,
gemessen nach DIN 52 615, von 0,7 g/m² und Tag ergab.
1. Bituminierte Dachunterspannbahn aus einem in eine Bitumenmatrix eingebetteten Spinnvlies
aus Polyester-, insbesondere Polyethylenterephthalat-Filamenten mit einem Einzeltiter
von 1-8 dtex, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewichtsanteil des Bitumens am Flächengewicht
der Dachunterspannbahn 40 bis 90 %, der des Spinnvlieses 10 bis 60 % beträgt,
daß das Spinnvlies durch einen Schmelzbinder, dessen Schmelzpunkt unter der Verarbeitungstemperatur
des bei der Herstellung der bituminierten Dachunterspannbahn eingesetzten Bitumens
liegt und der in einem Gewichtsanteil von 5 bis 20 % des Gesamtgewichts im Spinnvlies
enthalten ist, verfestigt ist.
2. Bituminierte Dachunterspannbahn gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schmelzbinder eine Schmelztemperatur von 150-180°C hat.
3. Bituminierte Dachunterspannbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schmelzbinder Polypropylen ist.
4. Bituminierte Dachunterspannbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schmelzbinder in Form von Bindefasern eingesetzt wurde.
5. Bituminierte Dachunterspannbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Spinnvlies ein Prägemuster aus statistisch verteilten oder
rapportmäßig angeordneten kleinflächigen Einprägungen, vorzugsweise eine Leinwandprägung,
aufweist, bei der die Preßfläche, d.h. die Gesamtfläche aller dünnen, verdichteten
Stellen des Spinnvlieses 30-60 %, vorzugsweise 40-45 % der Gesamtfläche ausmacht und
der Dickenunterschied zwischen verdichteten und nicht verdichteten Stellen des Vlieses
mindestens 25 %, vorzugsweise 30-50 % beträgt.
6. Bituminierte Dachunterspannbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Spinnvlies ein Flächengewicht von 50-250 g/m², vorzugsweise
von 80-120 g/m², hat.
7. Bituminierte Dachunterspannbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Spinnvlies eine Dicke von 0,2 bis 0,6, vorzugsweise 0,25-0.4
mm, hat.
8. Bituminierte Dachunterspannbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Spinnvlies eine Reißkraft, gemessen an einem 5 cm breiten
Streifen, von 10-25 daN hat.
9. Bituminierte Dachunterspannbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Spinnvlies eine Dehnbarkeit von 20-40 % aufweist.
10. Trägerbahn für bituminierte Dachunterspannbahnen, die aus einem Spinnvlies aus Polyester-,
insbesondere Polyethylenterephthalat-Filamenten mit einem Einzeltiter von 1-8 dtex
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Prägemuster aus statistisch verteilten
oder rapportmäßig angeordneten kleinflächigen Einprägungen, vorzugsweise eine Leinwandprägung,
aufweist, bei der die Preßfläche, d.h. die Gesamtfläche aller dünnen, verdichteten
Stellen des Spinnvlieses 30-60 %, vorzugsweise 40-45 % der Gesamtfläche ausmacht und
der Dickenunterschied zwischen verdichteten und nicht verdichteten Stellen des Vlieses
mindestens 25 %, vorzugsweise 30-50 % beträgt und daß sie durch einen Schmelzbinder
dessen Schmelzpunkt unter der Verarbeitungstemperatur des bei der Herstellung der
bituminierten Dachunterspannbahn eingesetzten Bitumens liegt, und der in einem Gewichtsanteil
von 5 bis 20 % des Gesamtgewichts im Spinnvlies enthalten ist, verfestigt ist.
11. Tragerbahn gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzbinder eine Schmelztemperatur
von 155-175°C hat.
12. Trägerbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzbinder Polypropylen ist.
13. Trägerbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzbinder in Form von Bindefasern eingesetzt wurde.
14. Trägerbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein Flächengewicht von 50-250 g/m², vorzugsweise von 80-120 g/m², hat.
15. Trägerbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Dicke von 0,2 bis 0,6, vorzugsweise 0,25-0.4 mm, hat.
16. Trägerbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Reißkraft, gemessen an einem 5 cm breiten Streifen, von 10-25 daN hat.
17. Trägerbahn gemäß mindestens einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Dehnbarkeit von 20-40 % aufweist.
18. Verwendung einer Trägerbahn bestehend aus einem Spinnvlies aus Polyester-, insbesondere
Polyethylenterephthalat-Filamenten mit einem Einzeltiter von 1-8 dtex, das durch einen
Schmelzbinder, der in einem Gewichtsanteil von 5 bis 20 % des Gesamtgewichts im Spinnvlies
enthalten ist, verfestigt ist, zu Herstellung von bituminierten Dachunterspannbahnen
unter Einsatz eines Bitumens, dessen Verarbeitungstemperatur über dem Schmelzpunkt
des Schmelzbinders liegt.
19. Verwendung gemäß Anspruch 18 dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerbahn ein Prägemuster
aus statistisch verteilten oder rapportmäßig angeordneten kleinflächigen Einprägungen,
vorzugsweise eine Leinwandprägung, aufweist, bei der die Preßfläche, d.h. die Gesamtfläche
aller dünnen, verdichteten Stellen des Spinnvlieses 30-60 %, vorzugsweise 40-45 %
der Gesamtfläche ausmacht und der Dickenunterschied zwischen verdichteten und nicht
verdichteten Stellen des Vlieses mindestens 25 %, vorzugsweise 30-50 % beträgt.
20. Verfahren zur Herstellung der Trägerbahn des Anspruchs 10 durch Ablage von nebeneinander
ausgesponnenen, endlosen tragenden Polyester-Filamenten und Binderfilamenten mit einem
Einzeltiter von 1-8 dtex zu einem Wirrvlies in an sich bekannter Weise, dadurch gekennzeichnet,
daß, bezogen auf die Gesamtablage, 5 bis 20 Gew.% Binderfilamente abgelegt werden,
deren Schmelzpunkt unter der Verarbeitungstemperatur des bei der Herstellung der bituminierten
Dachunterspannbahn eingesetzten Bitumens liegt, daß die Verfestigung des Vlieses durch
eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur zwischen den Schmelzpunkten von tragenden
Filamenten und Binderfilamenten erfolgt und daß es durch Kalandrieren bei 180-250°C
mit einem Prägemuster aus statistisch verteilten oder rapportmäßig angeordneten kleinflächigen
Einprägungen, vorzugsweise mit einer Leinwandprägung, versehen wird, bei der die Preßfläche,
d.h. die Gesamtfläche aller eingeprägten, verdichteten Stellen des Spinnvlieses 30-60
%, vorzugsweise 40-45 % der Gesamtfläche ausmacht und der Dickenunterschied zwischen
verdichteten und nicht verdichteten Stellen des Vlieses mindestens 25 %, vorzugsweise
30-50 % beträgt.
21. Verfahren zur Herstellung einer bituminierten Dachunterspannbahn des Anspruchs 1 durch
Ablage von nebeneinander ausgesponnenen, endlosen tragenden Polyester-Filamenten und
Binderfilamenten mit einem Einzeltiter von 1-8 dtex zu einem Wirrvlies und imprägnieren
desselben mit Bitumen in an sich bekannter Weise, dadurch gekennzeichnet, daß, bezogen
auf die Gesamtablage, 5 bis 20 Gew.% Binderfilamente abgelegt werden, daß die Verfestigung
des Vlieses durch eine Warmebehandlung bei einer Temperatur zwischen den Schmelzpunkten
von tragenden Filamenten und Binderfilamenten erfolgt und daß das so erhaltene Spinnvlies
bei einer Temperatur, die oberhalb der Schmelztemperatur der Binderfilamente liegt,
mit soviel Bitumen, daß dessen Gewichtsanteil an der fertigen Dachunterspannbahn 40
bis 90 Gew.-% beträgt, vorzugsweise mit 200 bis 1000 g/m² Bitumen imprägniert.
22. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 20 und 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur des Bitumenbades, in dem die Imprägnierung des Träger-Spinnvlieses
erfolgt, 1 bis 30°C über dem Schmelzpunkt der Binderfilamente liegt.
23. Verfahren gemaß mindestens einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spinnvlies vor der Imprägnierung mit Bitumen durch Kalandrieren bei 180-250°C
mit einem Prägemuster aus statistisch verteilten oder rapportmäßig angeordneten kleinflächigen
Einprägungen, vorzugsweise mit einer Leinwandprägung, versehen wird, bei der die Preßfläche,
d.h. die Gesamtfläche aller eingeprägten, verdichteten Stellen des Spinnvlieses 30-60
%, vorzugsweise 40-45 % der Gesamtfläche ausmacht und der Dickenunterschied zwischen
verdichteten und nicht verdichteten Stellen des Vlieses mindestens 25 %, vorzugsweise
30-50 % beträgt.
24. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß die Filamentablage unter Einsatz einer rotierenden Prallplatte und einer nachgeschalteten
Leitfläche erfolgt.