[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Transformator oder eine Drossel nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1. Ein derartiger Transformator ist aus dem DE-U1-91 14 099 bekannt.
[0002] Bei diesem bekannten Transformator besteht der Wickelkörper aus einem mehrkammerigen
Spritzgußteil zur Aufnahme der Trafo-Wicklungen. Ein Teil der Wicklungen soll konzentrisch
aufgebracht sein, wobei auf die innere Wicklung aufgerastete Isolierstoff-Halbschalen
diese mechanisch und elektrisch von der äußeren Wicklung trennen. Dieser bekannte
Wickelkörper ist speziell abgestimmt auf einen konkreten Typ von Transformator mit
drei Wicklungen ganz bestimmter Abmessungen. Seine geometrische Ausgestaltung schließt
seine Anwendung bei Transformatoren mit anders gestalteten Wicklungen sowie bei Transformatoren
für höhere elektrische Leistungen aus.
[0003] Aus dem DE-U1-89 05 200 ist ein Ferrit-Transformator bekannt, dessen Kern je nach
Leistungsbedarf aus mehreren kleineren, E-förmigen oder E- und I-förmigen Ferriten
aufgebaut werden kann. Diese Ferrite durchgreifen mit ihren Mittelstegen die Trafowicklungen
und umschließen diese mit ihren Jochen und ihren Außenstegen vollständig nach außen
hin. Die Wicklungen bestehen aus mehreren Einzelwicklungen, ohne Wickelkörper, die
parallel zur Trennebene der Ferritkerne nebeneinander angeordnet sind. Die Ferritkerne
werden durch gegenseitiges Verkleben festgelegt. Dieser bekannte Transformator läßt
sich durch Vorgabe von unterschiedlich vielen Ferriten zwar für unterschiedliche Leistungen
ausgestalten; er benötigt hierzu aber an den einzelnen Anwendungsfall angepaßte vorgefertigte
Wicklungselemente, die auf die Ferrite aufgesteckt werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Transformator oder eine Drossel nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 so auszugestalten, daß er/sie bedarfsweise für unterschiedliche Leistungen
angelegt werden kann, ohne hierzu speziell ausgestaltete, vorgefertigte Wickelkörper
zu benötigen. Die Wicklung/Wicklungen sollen in bekannter Weise auf einem Wickelkörper
aufgebracht werden und die Wicklungen sollen zusammen mit dem Wickelkörper auf die
Kernelemente des Trafos/der Drossel aufgesetzt werden bzw. die Kernelemente sollen
in den mit Wicklungen versehenen Wickelkörper eingepaßt werden.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1. Der Aufbau eines Wickelkörpers aus stets gleichgroßen Flanschen und jeweils mindestens
zwei Platten vorbestimmter Länge gestattet den Aufbau unterschiedlich großer Wickelkörper
zur Aufnahme unterschiedlich hoher Kernblechstapel oder einer unterschiedlichen Anzahl
von Einzelferritkernen mit einem Minimum an Aufwand. Der Wickelkörper wird durch einfaches
Zusammenstecken seiner Einzelteile gebildet und erhält somit seine Festigkeit durch
die ihn umschlingende Wicklung/Wicklungen. Diese Wicklungen können in bekannter Weise
mit Hilfe eines Automaten auf den Wickelkörper aufgebracht werden.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Transformators
bzw. der erfindungsgemäßen Drossel sind in den Unteransprüchen angegeben. So kann
die Länge der Platten zwischen den Flanschen nach der Lehre des Anspruches 2 von Fall
zu Fall variieren. Damit ist der Wickelkörper zur Aufnahme unterschiedlich großer
Kerne verwendbar.
Die Kerne sollen gemäß Anspruch 3 aus E- oder E- und I-förmigen Blechen oder gemäß
Anspruch 4 aus E- oder E- und I-förmigen Ferriten bestehen, die bedarfsweise zu mehreren
aneinanderzureihen sind. Hierdurch lassen sich auf einfache Weise Kerne für unterschiedliche
Leistungen herstellen. Die Stapelhöhe der Bleche bzw. Ferrite ist gemäß Anspruch 5
jeweils mit der Länge der die Wickelflansche beabstandenden Platten abzustimmen, was
gegebenenfalls durch Verwenden unterschiedlich dicker Ferrite zu geschehen hat.
Eine Veränderung der magnetischen Eigenschaften des Transformators/Drosselkerns insgesamt
kann gemäß Anspruch 6 durch die Verwendung von Ferriten mit unterschiedlichen magnetischen
Eigenschaften und/oder gemäß Anspruch 7 durch unterschiedliche Ausbildung der Stege
an den Ferriten oder den lamellierten Blechen des Kernes bewirkt werden. Derartige
Maßnahmen ergreift man z. B., um bei bestimmten Stromstärken mindestens Teile des
Kernes in die Sättigung zu steuern und so die Übertragungseigenschaften des Kernes
zu verändern.
Die Bleche oder Ferrite des Kerns sollen gemäß Anspruch 8 miteinander verklebt sein;
so werden Geräusche beim Ummagnetisieren der Kerne weitestgehend vermieden und es
wird ein mechanisch stabiler Aufbau des Transformators bzw. der Drossel erreicht.
Die Joche des Wickelkörpers sind gemäß Anspruch 9 vorzugsweise als Kunststoffspritzteile
auszubilden, an die gemäß Anspruch 12 Winkelstücke zur Montage des Trafos/der Drossel
an einer beliebigen Montagefläche vorgesehen sein können. Die Platten, welche die
Flansche auf Abstand halten und zusammen mit diesen den Wickelkörper bilden, sind
gemäß Anspruch 10 vorzugsweise aus Hartgewebe oder Hartpapier ausgeführt.
Zwischen Wickelkörper und Wicklung ist gemäß Anspruch 11 mindestens eine Lage eines
Isolationsbandes anzuordnen. Dieses Band halt den Wickelkörper zusammen bis er nach
dem Aufbringend der Wicklung/Wicklungen durch diese abgesteift ist.
Eine im Anspruch 13 gekennzeichnete Ausführungsform sieht vor, die Flansche mit Ausnehmungen
für die drehsichere Aufnahme von Sechskantschrauben zu versehen. Über diese Sechskantschrauben
kann u. a. die Kontaktierung der Wicklung/Wicklungen erfolgen.
Die nach innen auf die Kerne weisenden Köpfe der Sechskantschrauben sind gemäß Anspruch
14 durch Isolationsplatten abzudecken. Durch sie wird die elektrische Trennung der
Schraubenköpfe zum Kern erreicht. Zum Fixieren der Isolationsplatten sind die Isolationsplatten
gemäß Anspuch 15 mit Ausnehmungen und die Flansche mit in die Ausnehmungen fassenden
Erhebungen zu versehen.
Zum Herausführen der Wicklungsanschlüsse an die Sechskantschrauben oder an irgendwelche
Anschlußklemmen sind die Flansche gemäß Anspruch 16 mit entsprechenden Ausnehmungen
zu versehen.
[0007] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in einer Explosionsdarstellung den Aufbau eines
gemäß der Erfindung ausgestalteten Transformators, wobei aus Übersichtsgründen auf
die Darstellung der Trafowicklungen verzichtet wurde; die eingetragenen Pfeile kennzeichnen
den Zusammenbau des Transformators bei der Montage.
[0008] Der Transformatorkern besteht aus mehreren E-förmigen Ferritkernen, die jeweils paarweise
zusammenwirken. Diese Ferritkerne, im Ausführungsbeispiel jeweils zwei bzw. drei Stück
FK11 bis FK13 und FK21 bis FK23 grenzen jeweils mit ihren profilierten Seiten aneinander;
sie werden später im Wickelkörper des Transformators z. B. durch Verkleben mit Hilfe
eines Lackes festgelegt.
[0009] Der Wickelkörper besteht aus zwei separaten Flanschen F1, F2, die baugleich ausgeführt
und vorzugsweise als Kunststoffspritzteile ausgebildet sind und zwei separaten, auf
diesen senkrecht stehenden Platten P1 und P2. Diese Platten bestehen vorzugsweise
aus Hartpapier oder Hartgewebe. Mit ihren den beiden Flanschen zugewandten Seiten
werden sie beim Zusammenbauen des Wickelkörpers in entsprechende Ausnehmungen A auf
den Innenseiten der beiden Flansche eingesteckt und in dieser Lage durch ein nicht
dargestelltes, um die Platten und die Flansche gelegtes Isolationsband vorläufig fixiert.
Die Platten halten dann die beiden Joche auf Abstand; der Abstand der Platten voneinander
entspricht der Breite des Mittelsteges der Ferritkerne. Der mit Hilfe des Isolationsbandes
vorfixierte Wickelkörper kann nun von Hand oder maschinell bewickelt werden, wobei
die Wicklungen die beiden Platten P1 und P2 und die von diesen begrenzten Teile der
Flansche F1 und F2 umschlingen. Nach dem Aufbringen der Wicklungen werden die Ferritkerne
von der Seite her auf den Wickelkörper aufgesetzt, wobei sie mit ihren Mittelstegen
zwischen die Platten P1 und P2 und die Flansche F1 und F2 fassen und sich mit ihren
äußeren Stegen um die Wicklungen schließen; die Wicklungen verlaufen parallel zur
Trennflache TF zwischen den paarweise zusammenwirkenden Ferritkernen.
[0010] Die Flansche F1 und F2 weisen angespritzte Winkelstücke W11 und W12 bzw. W21 und
W22 auf, über die der Transformator an einer beliebigen Grundfläche zu befestigen
ist. Ferner weisen die Flansche Ausnehmungen B für die drehsichere Aufnahme von die
Flansche von der Innenseite her durchdringenden Sechskantschrauben S auf. Über diese
Sechskantschrauben kann die Kontaktierung der Transformatorwicklungen erfolgen; die
Schrauben können jedoch auch dazu dienen, Anschlußklemmen oder beliebige andere Bauelemente
an dem Transformator zu befestigen. Um die elektrische Trennung der Sechkantschrauben
zum Kern zu erreichen(Luftunf Kriechstrecken), sind die Flansche im Bereich der Innenseite
mit flachen Mulden M versehen, in die Isolationsplatten IP eingesetzt werden können,
die die Schraubenköpfe zu den Kernen hin abdecken. Die Flansche und die Isolationsplatten
sind mit fluchtenden Erhebungen D und Ausnehmungen C versehen, über die die Isolationsplatten
an den Flanschen fixiert werden können. An den Flanschen können in der Zeichnung nicht
dargestellte Ausnehmungen zum Herausführen der Wicklungsanschlüsse aus dem Wickelkörper
vorgesehen sein.
[0011] Durch die Verwendung unterschiedlichlanger Platten P1 und P2 ist es auf einfacher
Weise möglich, unter Verwendung der gleichen Flansche unterschiedlichgroße Wickelkörper
für Transformatoren mit unterschiedlicher Leistung herzustellen. Die Länge der zu
verwendenden Platten bestimmt sich aus der Stapelhöhe des jeweiligen Trafokernes.
Die verfügbaren Längen der Platten sind vorteilhaft abgestimmt auf bestimmte Stapelhöhen
der Ferrite, die sich ergeben aus der Aneinanderreihung stets gleichbreiter Ferrite
oder unterschiedlichbreiter Ferrite. Anstelle von Ferriten können selbstverständlich
auch entsprechende Bleche zum Aufbau lamellierter Kernpakete verwendet sein. Um unterschiedliche
Übertragungseigenschaften zu erzielen, können Bleche oder Ferrite mit unterschiedlichen
magnetischen Eigenschaften und/oder Bleche oder Ferrite mit unterschiedlichlangen
Stegen verwendet sein.
Anstelle von paarweise zusammenwirkenden E-förmigen Blechen oder Ferriten können auch
E- und I-förmige Bleche oder Ferrite verwendet sein, wobei im letztgenannten Fall
die Stege der Bleche oder Ferrite ausreichend lang sein müssen, um den Wickelkörper
vollständig zu durchdringen. Es können auch gekürzte Mittelschenkel MS verwendet werden,
um eine definierte Kennlinie zu erreichen oder eine Drossel aufzubauen.
[0012] Der erfindungsgemäße Transformator/Drossel gestattet den Aufbau unterschiedlichleistungsstarker
Transformatoren unter Verwendung einheitlicher Flansche; lediglich für die die Baugröße
des jeweiligen Transformators/Drossel bestimmenden Platten, über die die Flansche
zu Wickelkörpern zusammengesetzt werden, müssen unterschiedliche Längen vorgehalten
werden. Die Wickelkörper lassen sich leicht zusammenbauen, was kurz vor ihrer Bewicklung
geschenen kann, so daß nur sehr wenig Platz für die Lagerhaltung im Gegensatz zur
Bereitstellung einstückiger Wickelkörper benötigt wird.
1. Transformator oder Drossel mit einem durch zwei Flansche begrenzten Wickelkörper,
der nach außen hin die Wicklung/Wicklungen und nach innen hin die Mittelstege mindestens
eines E-förmigen Kernes aufnimmt.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wickelkörper aus zwei separaten Flanschen (F1, F2) und mindestens zwei separaten,
auf diesen senkrecht stehenden, im Abstand der Breite des Kernmittelsteges (MS) angeordneten
Platten (P1, P2) besteht, die zwischen den Flanschen kraft- und/oder formschlüssig
gehalten sind und hierzu mindestens partiell in entsprechende Ausnehmungen (A) auf
den Innenseiten der Flansche fassen,
daß der Kern oder die Kernteile (FK11-FK13, FK21-FK23) mit ihren Mittelstegen (MS)
von der Seite her zwischen die Platten (P1, P2) fassen und sich mit ihren Außenstegen
(AS) von der Seite her um die Wicklung/Wicklungen legen, die von außen her die Platten
(P1, P2) und die durch die Platten begrenzten Teile der beiden Flansche (F1, F2) umschlingen,
wobei die einzelnen Wicklungslagen senkrecht zu der oder den Trennflächen (TF) des
Kerns verlaufen.
2. Transformator oder Drossel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der den Abstand zwischen den Flanschen (F1, F2) bestimmenden Platten
(P1, P2) zum Aufbau von Trafos/Drosseln unterschiedlicher Leistung in einem vorgegebenen
Raster wählbar ist.
3. Transformator oder Drossel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kern aus paarweise zusammenwirkenden E-förmigen oder E- und I-förmigen Blechen
besteht.
4. Transformator oder Drossel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kern aus paarweise zusammenwirkenden E-fömigen oder E- und I-förmigen Ferriten
(FK11-FK13, FK21-FK23) gegebener Dicke besteht, die bedarfsweise zu mehreren aneinandergereiht
sind.
5. Transformator oder Drossel nach Anspruch 4 oder 2 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Ferrite in einem vorgegebenen Raster wählbar ist, das mit dem Raster
der Platten harmoniert.
6. Transformator oder Drossel nach Anspruch 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bleche oder die Ferrite unterschiedliche magnetische Eigenschaften aufweisen.
7. Transformator oder Drossel nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (MS, AS) der Bleche oder der Ferrite unterschiedliche Längen aufweisen.
8. Transformator oder Drossel nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bleche oder die Ferrite miteinander verklebt sind.
9. Transformator oder Drossel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flansche (F1, F2) als Kunststoffspritzteile ausgebildet sind.
10. Transformator oder Drossel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten (P1, P2) aus Hartgewebe oder Hartpapier bestehen.
11. Transformator oder Drossel nach Anspruch 1, 9 oder 10.
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Wickelkörper und der Wicklung/den Wicklungen mindestens eine Lage
eines Isolationsbandes angeordnet ist.
12. Transformator oder Drossel nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flansche (F1, F2) mit Winkelstücken (W11, W12, W21, W22) zur Montage des Trafos/der
Drossel versehen sind.
13. Transformator oder Drossel nach Anspruch 9 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flansche (F1, F2) mit Ausnehmungen (B) für die drehsichere Aufnahme von die
Flansche von der Innenseite her durchdringenden Sechskantschrauben (S) versehen sind.
14. Transformator oder Drossel nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flansche (F1, F2) auf ihren Innenseiten flache Mulden (M) zur Aufnahme von
die Schraubenköpfe der Sechskantschrauben (S) abdeckenden Isolationsplatten (IP) aufweisen.
15. Transformator oder Drossel nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flansche (F1, F2) Erhebungen (D) und die Isolationsplatten (IP) fluchtende
Ausnehmungen (C) zum Fixieren der Isolationsplatten an den Flanschen aufweisen.
16. Transformator oder Drossel nach Anspruch 1, 9, 12, 14, 14 oder 15
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flansche (F1, F2) mit Ausnehmungen zum Herausführen der Wicklungsanschlüsse
aus dem Wickelkörper versehen sind.