[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen mit
einem Trichter, durch den der Baum axial hindurchgezogen wird, wobei ein um den Trichter
gelegtes Netz dabei vom Trichter abgezogen und der Baum eingenetzt wird und mit einer
auf einem in Längsrichtung verfahrbaren Schlitten angeordneten Zange, die das Baumende
erfaßt. Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden
insbesondere für das maschinelle Einnetzen von Weihnachtsbäumen eingesetzt. Weihnachtsbäume
gelangen im allgemeinen in verschiedenen abgestuften Größenklassen in den Handel,
beispielsweise in Längen von 1 m bis 1,5 m, 1,5 m bis 2 m, 2 m bis 2,5 m. Eine Längenklasse
umfaßt also alle Baume mit einer maximalen Längendifferenz von 50 cm oder aber auch
30 cm. Für den Verkauf müssen die Bäume beim Hersteller nach Zugehörigkeit zu diesen
Längenklassen sortiert werden. Dazu ist teilweise das Messen jedes einzelnen Baums
oder der überwiegenden Anzahl der Bäume notwendig. Anschließend werden die Bäume je
nach Länge entsprechend der Zugehörigkeit zu der jeweiligen Längenklasse von Hand
markiert. Diese Vorgehensweise ist aufwendig und personalintensiv, insbesondere, da
bei den Weihnachtsbaumproduzenten im Vorweihnachtsgeschäft große Stückzahlen von Bäumen
abgeerntet, sortiert und handelsfertig eingenetzt werden.
[0002] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, mit der der Baum nicht nur eingenetzt sondern
auch gleichzeitig maschinell entsprechend seiner Zugehörigkeit zu der jeweiligen Längenklasse
markiert werden kann. Die Lösung dieser Aufgabe liefert eine erfindungsgemäße Vorrichtung
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
[0003] Die erfindungsgemäße Vorrichtung verfügt zum einen über eine Längenmeßeinrichtung
und über einen Rechner, der so programmiert ist, daß er die gemessene Länge einer
Markierungsfarbe zuordnet, die der jeweiligen Längenklasse entspricht. Anschließend
wird über eine Steuerung eine Markierungseinrichtung in Gang gesetzt, die dann den
Baum in der entsprechenden Farbe markiert. Dieses Messen und Markieren geschieht in
sehr kurzer Zeit, praktisch in einem Arbeitsgang mit dem Einnetzen des Baums.
[0004] Vorzugsweise sind auf dem in Längsrichtung verfahrbaren Schlitten, dessen Zange das
Baumende festhält, mehrere Behälter mit unterschiedlichen Farben angeordnet, die jeweils
über Leitungen mit je einem im Bereich der Zange angeordneten Spritzkopf verbunden
sind. Diese Leitungen von den jeweiligen Farbbehältern zu den Spritzköpfen sind vorzugsweise
über Magnetventile verschließbar, die von der Steuerung angesteuert werden. Die Messung
der Baumlänge kann beispielsweise über einen Lichttaster erfolgen, der die Baumspitze
beim Passieren erfaßt. Die jeweilige Stellung des angetriebenen Schlittens kann z.B.
über einen im Bereich des Antriebs des Schlittens angeordneten inkrementalen Weggeber
erfolgen, der ein der jeweiligen Stellung des Schlittens entsprechendes Signal an
die Steuerung meldet, so daß der Rechner die Baumlänge errechnen kann.
[0005] Im folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen
- Fig. 1
- eine schematisch vereinfachte Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine Draufsicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine weitere Seitenansicht der Vorrichtung, die diese in einer anderen Arbeitsphase
zeigt;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Detailansicht des Schlittens;
- Fig. 5
- ein Prinzipdiagramm anhand dessen die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erläuterbar ist.
[0006] Es wird zunächst auf die Fig. 1 bis 3 Bezug genommen. Die Darstellung zeigt eine
Vorrichtung zum Einnetzen, Vermessen und farbigen Markieren von Weihnachtsbäumen mit
einem Maschinengestell 1, auf dem ein Schlitten 14 mittels eines Antriebs (nicht dargestellt)
in Längsrichtung verfahrbar ist. Über einen Antrieb wird beispielsweise ein über eine
Umlenkrolle 21 geführter Zahnriemen 26a angetrieben, der mit einem Tragarm des Schlittens
14 verbunden ist. Dieser Tragarm wird von einem Schlitz 25 im Maschinengestell aufgenommen
und ist dort beim Verfahren in Längsrichtung geführt. Die Vorrichtung verfügt über
eine speicherprogrammierbare Steuerung, die in einem Schaltkasten 22 untergebracht
ist. Am vorderen Ende der Vorrichtung ist fest auf dem Maschinengestell 1 ein Trichter
10 montiert, dessen Achse in Längsrichtung ausgerichtet ist und durch den die Weihnachtsbäume
beim Einnetzvorgang axial hindurchgezogen werden, wie dies aus den Fig. 1 bis 3 erkennbar
ist. Auf dem Schlitten 14 befindet sich eine Zange 12, die das Stielende 13 des Weihnachtsbaums
erfaßt. Fig. 1 zeigt die Stellung der Vorrichtung vor dem Einnetzen des Baums. Der
Schlitten 14 mit der Zange 12 fährt dabei zum Ergreifen des Stielendes 13 des Baums
in den Trichter 10 hinein. Das Netz 11 für den Baum ist über den Trichter 10 gezogen.
Am Maschinengestell ist seitlich außerdem ein abgewinkelter Arm 27 angebracht, an
dessen vorderem Ende in einem Gehäuse ein Lichttaster 23 angebracht ist, der etwas
vor dem Trichter 10 über dem Baum in dessen Bahn angeordnet ist.
[0007] Aus dieser in den Fig. 1 bis 2 dargestellten Ausgangsposition fährt nun der Schlitten
14 in Längsrichtung zum anderen Ende des Maschinengestells hin, wobei der Baum das
Netz 11 erfaßt, von dem Trichter 10 abzieht und somit eingenetzt wird. Sobald die
Baumspitze 24 den Strahlengang des Lichttasters 23 passiert hat, gibt dieser ein Signal
an die Steuerung 22 (siehe auch Fig. 5), der Weihnachtsbaum wird dann vermessen und
je nach Zugehörigkeit zu einer bestimmten Größenklasse (beispielsweise 2 m bis 2,5
m) wird der Baum mit einer dieser Größenklasse entsprechenden Farbe markiert.
[0008] Dieser Vorgang wird unter Bezugnahme auf die Fig. 4 und 5 näher erläutert. Die vergrößerte
Darstellung des Schlittens 14 gemäß Fig. 4 zeigt, daß auf dem Schlitten mehrere Farbbehälter
15 mit verschiedenen Farben für die Markierung nebeneinander angeordnet sind. Von
diesen Behältern 15 führen jeweils Leitungen 16 zu einer der Zahl der verschiedenen
Farben für die Markierung entsprechenden Anzahl von Spritzköpfen 18, die in Höhe des
Baumstiels 13 in axialer Verlängerung hinter diesem angeordnet sind. Zwischen dem
Baumstielende und den Spritzköpfen 18 befindet sich eine Platte 19 mit einer schablonenartigen
vorzugsweise kreisrunden Öffnung 20, durch die hindurch die Farbe aus dem Spritzkopf
auf die Schnittfläche des Stielendes des Baums gespritzt werden kann. Im Verbindungsweg
zwischen den zu den Spritzköpfen 18 führenden Leitungen 16 und den einzelnen Farbbehältern
15 sind jeweils Magnetventile 17 angeordnet, die über die Steuerung 22 ansteuerbar
sind.
[0009] Das Vermessen und Markieren der Bäume beim Einnetzen geht folgendermaßen vor sich
(siehe Fig. 5). Im Antriebsweg des Schlittens 14 befindet sich eine Umlenkrolle 21
in dessen Bereich ein inkrementaler Weggeber angeordnet ist. Dieser inkrementale Weggeber
gibt ein der Stellung des Schlittens 14 entsprechendes Signal an die Steuerung 22.
Das zweite Signal erhält die Steuerung 22 von dem Lichttaster 23, wenn die Baumspitze
24 diesen passiert hat. Aus dem Signal, das der Ausgangsstellung des Schlittens 14
entspricht, wenn dieser den Baumstiel erfaßt und dem Signal, das der Stellung des
Schlittens 14 entspricht, wenn die Baumspitze 24 den Lichttaster 23 passiert, kann
der Rechner, der Bestandteil der Steuerung 22 ist, die Baumlänge errechnen. Diese
Baumlänge ordnet er einer eingespeicherten Längenklasse, z.B. 2 m bis 2,5 m oder 1,5
m bis 2 m zu, der vorher eine bestimmte Markierungsfarbe zugeordnet wurde. Die Steuerung
22 steuert dann das der Farbe dieser Längenklasse entsprechende Magnetventil 17 des
zugehörigen Farbbehälters 15 an. Das Ventil wird geöffnet und der zugehörige Spritzkopf
18 markiert die Schnittfläche am Baumstielende. Dieses Vermessen und farbige Markieren
des Baums geht in Bruchteilen einer Sekunde vor sich. Dann wird das Magnetventil 17
wieder geschlossen und die Steuerung veranlaßt das Öffnen der Zange 12, so daß der
Baum entnommen werden kann und gibt danach einen weiteren Befehl an den Antrieb 26,
so daß der Schlitten 14 in die Ausgangsposition zurückfährt und der nächste Baum eingeschoben
werden kann.
1. Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen mit einem Trichter, durch den der Baum axial
hindurchgezogen wird, wobei ein um den Trichter gelegtes Netz dabei vom Trichter abgezogen
und der Baum eingenetzt wird,
mit einer auf einem in Längsrichtung verfahrbaren Schlitten angeordneten Zange, die
das Baumende erfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung für das Messen der
Länge des Baums während des Einnetzvorgangs vorgesehen ist,
und daß eine auf dem Schlitten (14) angeordnete Einrichtung vorgesehen ist, die den
Baum entsprechend seiner vorher gemessenen Länge markiert.
2. Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Baum mit einer der Zugehörigkeit seiner Länge zu einer definierten Längenklasse
entsprechenden Farbe markiert wird.
3. Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Schlitten mehrere Behälter (15), die unterschiedliche Farben enthalten,
angeordnet sind, wobei die einzelnen Behälter jeweils über Leitungen (16) mit je einem
im Bereich der Zange (12) angeordneten Spritzkopf (18) verbunden sind.
4. Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils im Verbindungsweg zwischen den zu den Spritzköpfen (18) führenden Leitungen
(16) und den einzelnen Farbbehältern (15) Magnetventile (17) angeordnet sind, die
von einer Steuerung (22) nach der Messung der Baumlänge angesteuert werden.
5. Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß im vorderen Bereich des Maschinengestells oberhalb des Trichters (10) ein Lichttaster
(23) angeordnet ist, der die Baumspitze (24) beim Passieren erfaßt.
6. Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein inkrementaler Weggeber (21) im Bereich des Antriebs des Schlittens (14) die
jeweilige Stellung des Schlittens erfaßt und an die Steuerung (22) meldet, die die
Länge des Baums errechnet, sobald dessen Spitze (24) den Lichttaster (23) passiert
und danach das Magnetventil (17) des zugehörigen Farbbehälters (15) öffnet.