(19)
(11) EP 0 591 656 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.04.1994  Patentblatt  1994/15

(21) Anmeldenummer: 93113062.9

(22) Anmeldetag:  14.08.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65B 25/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DK FR GB IE LI NL

(30) Priorität: 05.10.1992 DE 4233413

(71) Anmelder: PFLANZEN GOCKEL GmbH
D-59909 Bestwig-Heringhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gockel, Arnold
    D-59909 Bestwig (DE)

(74) Vertreter: Fritz, Edmund Lothar, Dipl.-Chem. et al
Patentanwaltskanzlei Fritz Mühlenberg 74
D-59759 Arnsberg
D-59759 Arnsberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen


    (57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen, bei der der Baum durch einen Trichter (10) hindurchgezogen wird, wobei ein um den Trichter gelegtes Netz (11) dabei vom Trichter abgezogen und der Baum eingenetzt wird. Erfindungsgemäß ist auf einem in Längsrichtung verfahrbaren Schlitten (14) eine Zange (12) vorgesehen, die das Stielende des Baums erfaßt. Außerdem ist eine Meßeinrichtung (21, 23) vorgesehen, die die Länge des Baums während des Einnetzvorgangs mißt und an einen Rechner meldet. Anschließend wird über eine auf dem Schlitten (14) vorgesehene Markierungseinrichtung der Baum entsprechend der Zugehörigkeit der gemessenen Baumlänge zu einer bestimmten Längenklasse markiert.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen mit einem Trichter, durch den der Baum axial hindurchgezogen wird, wobei ein um den Trichter gelegtes Netz dabei vom Trichter abgezogen und der Baum eingenetzt wird und mit einer auf einem in Längsrichtung verfahrbaren Schlitten angeordneten Zange, die das Baumende erfaßt. Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden insbesondere für das maschinelle Einnetzen von Weihnachtsbäumen eingesetzt. Weihnachtsbäume gelangen im allgemeinen in verschiedenen abgestuften Größenklassen in den Handel, beispielsweise in Längen von 1 m bis 1,5 m, 1,5 m bis 2 m, 2 m bis 2,5 m. Eine Längenklasse umfaßt also alle Baume mit einer maximalen Längendifferenz von 50 cm oder aber auch 30 cm. Für den Verkauf müssen die Bäume beim Hersteller nach Zugehörigkeit zu diesen Längenklassen sortiert werden. Dazu ist teilweise das Messen jedes einzelnen Baums oder der überwiegenden Anzahl der Bäume notwendig. Anschließend werden die Bäume je nach Länge entsprechend der Zugehörigkeit zu der jeweiligen Längenklasse von Hand markiert. Diese Vorgehensweise ist aufwendig und personalintensiv, insbesondere, da bei den Weihnachtsbaumproduzenten im Vorweihnachtsgeschäft große Stückzahlen von Bäumen abgeerntet, sortiert und handelsfertig eingenetzt werden.

    [0002] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der der Baum nicht nur eingenetzt sondern auch gleichzeitig maschinell entsprechend seiner Zugehörigkeit zu der jeweiligen Längenklasse markiert werden kann. Die Lösung dieser Aufgabe liefert eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.

    [0003] Die erfindungsgemäße Vorrichtung verfügt zum einen über eine Längenmeßeinrichtung und über einen Rechner, der so programmiert ist, daß er die gemessene Länge einer Markierungsfarbe zuordnet, die der jeweiligen Längenklasse entspricht. Anschließend wird über eine Steuerung eine Markierungseinrichtung in Gang gesetzt, die dann den Baum in der entsprechenden Farbe markiert. Dieses Messen und Markieren geschieht in sehr kurzer Zeit, praktisch in einem Arbeitsgang mit dem Einnetzen des Baums.

    [0004] Vorzugsweise sind auf dem in Längsrichtung verfahrbaren Schlitten, dessen Zange das Baumende festhält, mehrere Behälter mit unterschiedlichen Farben angeordnet, die jeweils über Leitungen mit je einem im Bereich der Zange angeordneten Spritzkopf verbunden sind. Diese Leitungen von den jeweiligen Farbbehältern zu den Spritzköpfen sind vorzugsweise über Magnetventile verschließbar, die von der Steuerung angesteuert werden. Die Messung der Baumlänge kann beispielsweise über einen Lichttaster erfolgen, der die Baumspitze beim Passieren erfaßt. Die jeweilige Stellung des angetriebenen Schlittens kann z.B. über einen im Bereich des Antriebs des Schlittens angeordneten inkrementalen Weggeber erfolgen, der ein der jeweiligen Stellung des Schlittens entsprechendes Signal an die Steuerung meldet, so daß der Rechner die Baumlänge errechnen kann.

    [0005] Im folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen
    Fig. 1
    eine schematisch vereinfachte Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
    Fig. 2
    eine Draufsicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1;
    Fig. 3
    eine weitere Seitenansicht der Vorrichtung, die diese in einer anderen Arbeitsphase zeigt;
    Fig. 4
    eine vergrößerte Detailansicht des Schlittens;
    Fig. 5
    ein Prinzipdiagramm anhand dessen die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläuterbar ist.


    [0006] Es wird zunächst auf die Fig. 1 bis 3 Bezug genommen. Die Darstellung zeigt eine Vorrichtung zum Einnetzen, Vermessen und farbigen Markieren von Weihnachtsbäumen mit einem Maschinengestell 1, auf dem ein Schlitten 14 mittels eines Antriebs (nicht dargestellt) in Längsrichtung verfahrbar ist. Über einen Antrieb wird beispielsweise ein über eine Umlenkrolle 21 geführter Zahnriemen 26a angetrieben, der mit einem Tragarm des Schlittens 14 verbunden ist. Dieser Tragarm wird von einem Schlitz 25 im Maschinengestell aufgenommen und ist dort beim Verfahren in Längsrichtung geführt. Die Vorrichtung verfügt über eine speicherprogrammierbare Steuerung, die in einem Schaltkasten 22 untergebracht ist. Am vorderen Ende der Vorrichtung ist fest auf dem Maschinengestell 1 ein Trichter 10 montiert, dessen Achse in Längsrichtung ausgerichtet ist und durch den die Weihnachtsbäume beim Einnetzvorgang axial hindurchgezogen werden, wie dies aus den Fig. 1 bis 3 erkennbar ist. Auf dem Schlitten 14 befindet sich eine Zange 12, die das Stielende 13 des Weihnachtsbaums erfaßt. Fig. 1 zeigt die Stellung der Vorrichtung vor dem Einnetzen des Baums. Der Schlitten 14 mit der Zange 12 fährt dabei zum Ergreifen des Stielendes 13 des Baums in den Trichter 10 hinein. Das Netz 11 für den Baum ist über den Trichter 10 gezogen. Am Maschinengestell ist seitlich außerdem ein abgewinkelter Arm 27 angebracht, an dessen vorderem Ende in einem Gehäuse ein Lichttaster 23 angebracht ist, der etwas vor dem Trichter 10 über dem Baum in dessen Bahn angeordnet ist.

    [0007] Aus dieser in den Fig. 1 bis 2 dargestellten Ausgangsposition fährt nun der Schlitten 14 in Längsrichtung zum anderen Ende des Maschinengestells hin, wobei der Baum das Netz 11 erfaßt, von dem Trichter 10 abzieht und somit eingenetzt wird. Sobald die Baumspitze 24 den Strahlengang des Lichttasters 23 passiert hat, gibt dieser ein Signal an die Steuerung 22 (siehe auch Fig. 5), der Weihnachtsbaum wird dann vermessen und je nach Zugehörigkeit zu einer bestimmten Größenklasse (beispielsweise 2 m bis 2,5 m) wird der Baum mit einer dieser Größenklasse entsprechenden Farbe markiert.

    [0008] Dieser Vorgang wird unter Bezugnahme auf die Fig. 4 und 5 näher erläutert. Die vergrößerte Darstellung des Schlittens 14 gemäß Fig. 4 zeigt, daß auf dem Schlitten mehrere Farbbehälter 15 mit verschiedenen Farben für die Markierung nebeneinander angeordnet sind. Von diesen Behältern 15 führen jeweils Leitungen 16 zu einer der Zahl der verschiedenen Farben für die Markierung entsprechenden Anzahl von Spritzköpfen 18, die in Höhe des Baumstiels 13 in axialer Verlängerung hinter diesem angeordnet sind. Zwischen dem Baumstielende und den Spritzköpfen 18 befindet sich eine Platte 19 mit einer schablonenartigen vorzugsweise kreisrunden Öffnung 20, durch die hindurch die Farbe aus dem Spritzkopf auf die Schnittfläche des Stielendes des Baums gespritzt werden kann. Im Verbindungsweg zwischen den zu den Spritzköpfen 18 führenden Leitungen 16 und den einzelnen Farbbehältern 15 sind jeweils Magnetventile 17 angeordnet, die über die Steuerung 22 ansteuerbar sind.

    [0009] Das Vermessen und Markieren der Bäume beim Einnetzen geht folgendermaßen vor sich (siehe Fig. 5). Im Antriebsweg des Schlittens 14 befindet sich eine Umlenkrolle 21 in dessen Bereich ein inkrementaler Weggeber angeordnet ist. Dieser inkrementale Weggeber gibt ein der Stellung des Schlittens 14 entsprechendes Signal an die Steuerung 22. Das zweite Signal erhält die Steuerung 22 von dem Lichttaster 23, wenn die Baumspitze 24 diesen passiert hat. Aus dem Signal, das der Ausgangsstellung des Schlittens 14 entspricht, wenn dieser den Baumstiel erfaßt und dem Signal, das der Stellung des Schlittens 14 entspricht, wenn die Baumspitze 24 den Lichttaster 23 passiert, kann der Rechner, der Bestandteil der Steuerung 22 ist, die Baumlänge errechnen. Diese Baumlänge ordnet er einer eingespeicherten Längenklasse, z.B. 2 m bis 2,5 m oder 1,5 m bis 2 m zu, der vorher eine bestimmte Markierungsfarbe zugeordnet wurde. Die Steuerung 22 steuert dann das der Farbe dieser Längenklasse entsprechende Magnetventil 17 des zugehörigen Farbbehälters 15 an. Das Ventil wird geöffnet und der zugehörige Spritzkopf 18 markiert die Schnittfläche am Baumstielende. Dieses Vermessen und farbige Markieren des Baums geht in Bruchteilen einer Sekunde vor sich. Dann wird das Magnetventil 17 wieder geschlossen und die Steuerung veranlaßt das Öffnen der Zange 12, so daß der Baum entnommen werden kann und gibt danach einen weiteren Befehl an den Antrieb 26, so daß der Schlitten 14 in die Ausgangsposition zurückfährt und der nächste Baum eingeschoben werden kann.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen mit einem Trichter, durch den der Baum axial hindurchgezogen wird, wobei ein um den Trichter gelegtes Netz dabei vom Trichter abgezogen und der Baum eingenetzt wird,
    mit einer auf einem in Längsrichtung verfahrbaren Schlitten angeordneten Zange, die das Baumende erfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung für das Messen der Länge des Baums während des Einnetzvorgangs vorgesehen ist,
    und daß eine auf dem Schlitten (14) angeordnete Einrichtung vorgesehen ist, die den Baum entsprechend seiner vorher gemessenen Länge markiert.
     
    2. Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Baum mit einer der Zugehörigkeit seiner Länge zu einer definierten Längenklasse entsprechenden Farbe markiert wird.
     
    3. Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Schlitten mehrere Behälter (15), die unterschiedliche Farben enthalten, angeordnet sind, wobei die einzelnen Behälter jeweils über Leitungen (16) mit je einem im Bereich der Zange (12) angeordneten Spritzkopf (18) verbunden sind.
     
    4. Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils im Verbindungsweg zwischen den zu den Spritzköpfen (18) führenden Leitungen (16) und den einzelnen Farbbehältern (15) Magnetventile (17) angeordnet sind, die von einer Steuerung (22) nach der Messung der Baumlänge angesteuert werden.
     
    5. Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im vorderen Bereich des Maschinengestells oberhalb des Trichters (10) ein Lichttaster (23) angeordnet ist, der die Baumspitze (24) beim Passieren erfaßt.
     
    6. Vorrichtung zum Einnetzen von Bäumen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein inkrementaler Weggeber (21) im Bereich des Antriebs des Schlittens (14) die jeweilige Stellung des Schlittens erfaßt und an die Steuerung (22) meldet, die die Länge des Baums errechnet, sobald dessen Spitze (24) den Lichttaster (23) passiert und danach das Magnetventil (17) des zugehörigen Farbbehälters (15) öffnet.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht