[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere für Diabetiker oder
Rheumatiker, mit einem Fußbett, einer Deckschicht auf dem Fußbett, einem im Fußbett,
insbesondere im Mittelfuß-, Fersen- und/oder Zehenbereich, angeordneten Polsterbereich
und einer Zwischensohle.
[0002] Derartige speziell abgepolsterte Schuhe sind bekannt. Sie finden im orthopädischen
Bereich Verwendung, sind aber auch für Menschen konzipiert, die sehr schmerzempfindlich
am Fuß sind, wie beispielsweise Rheumatiker. Darüber hinaus werden solche Schuhe von
Diabetikern benutzt, die im Alter häufig an Nervenstörungen leiden, welche sich in
einer Unempfindlichkeit des Fußes manifestieren. Druck oder Schmerz wird von solchen
Menschen nur noch unvollkommen oder überhaupt nicht mehr wahrgenommen, so daß sich
beim Tragen von normalem Schuhwerk hierdurch permanente Schädigungen des Fußes ergeben.
[0003] Beim normalen Gehen oder Laufen entsteht eine horizontal nach vorne gerichtete Bewegungskomponente
des Fußes im Schuh, so daß der Fuß entsprechende Druck- bzw. Scherkräfte aufnehmen
muß. Es ist gerade diese Bewegungskomponente, die den Fuß besonders stark beansprucht
und zu den vorstehend erwähnten permanenten Schädigungen des Fußes bei Diabetikern
oder zu Schmerzerscheinungen bei Menschen mit besonders empfindlichen Füßen, beispielsweise
Rheumatikern, führt.
[0004] Um diesen Erscheinungen vorzubeugen, hat man speziell gepolsterte Schuhe entwickelt,
die in den am meisten gefährdeten Bereichen des Fußes, nämlich dem Mittelfuß-, Fersen-
und/oder Zehenbereich, gepolstert sind. Es hat sich jedoch gezeigt, daß mit den bisherigen
Entwicklungen gerade die durch die horizontale Vorwärtsbewegungskomponente des Fußes
erzeugten Druck- und Scherbelastungen desselben nur unzureichend verringert werden
können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schuh der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, der einen besonders guten Tragekomfort bietet und insbesondere Druck-
und/oder Scherbelastungen des Fußes bei Vorwärtsbewegungen desselben im Schuh abbaut.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Schuh der angegebenen Art dadurch gelöst,
daß der Polsterbereich einen Mehrschichtaufbau besitzt und eine obere weiche Schicht,
eine mittlere harte Schicht und eine untere mittelharte Schicht umfaßt.
[0007] Der erfindungsgemäß ausgebildete Schuh, bei dem es sich um jede beliebige Schuhart,
insbesondere Sandalen, handeln kann, weist somit das als statisches Gerüst dienende
bekannte Fußbett mit einer darüber angeordneten Deckschicht auf. In das Fußbett eingesetzt
ist ein Mehrschichtpolsterbereich, der von oben nach unten eine weiche Schicht, eine
harte Schicht und eine mittelharte Schicht besitzt. Dieser Schichtaufbau hat sich
zur Lösung der vorstehend genannten Aufgabe als optimal erwiesen. Es wurde erfindungsgemäß
festgestellt, daß die obere Schicht entsprechend weich ausgebildet sein und eine besonders
geringe Rückstellkraft aufweisen muß, damit sich das individuelle Fußbett des Patienten
ausbilden kann. Die mittlere Schicht muß entsprechend hart ausgebildet sein und eine
hohe Rückstellkraft aufweisen, um für den Halt bzw. die Festigkeit des Polsterbereiches
zu sorgen. Die untere Schicht wiederum ist mittelhart ausgebildet und besitzt eine
mittelgroße Rückstellkraft, um zu ermöglichen, daß sich ein tiefer stehender Knochen
des Fußes tief in die Polsterung einarbeiten kann. Hierbei kann sich die mittlere
Schicht aufgrund eines tieferstehenden Knochens in die untere Schicht drücken, so
daß die untere Schicht eine entsprechende Schutzfunktion übernimmt und selbst für
Fälle mit besonders tiefstehenden Knochen entsprechende Polsterfunktionen übernimmt.
[0008] Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Mehrschichtaufbau des Polsterbereiches, der
mindestens die vorstehend erwähnten drei Schichten besitzt, wird somit die Ausbildung
des individuellen Fußbettes bei gleichzeitiger ausreichender Halterung des Fußes im
speziell abgepolsterten kritischen Bereich und bei sicherer Abpolsterung selbst von
tiefstehenden Knochen erreicht. Damit stellt die Erfindung aber eine wesentliche Verbesserung
gegenüber den unvollkommenen Lösungen des Standes der Technik dar. Insbesondere werden
bei einer Horizontalbewegung des Fußes im Schuh die dabei entstehenden Druck- und/oder
Scherbelastungen des Fußes durch dessen elastische Führung durch die obere Schicht
der Polsterung weitgehend gedämpft, wobei allerdings die mittlere Schicht dem Fuß
einen ausreichenden Halterungseffekt verleiht, so daß der Fuß nicht im Fußbett "schwimmt".
Derartige Druck- und/oder Scherbelastungen werden auch in bezug auf tiefstehende Knochen
durch die untere mittelharte Schicht hinreichend gedämpft.
[0009] Der Polsterbereich kann flächig begrenzt im Fußbett angeordnet und einem oder mehreren
kritischen Fußbereichen zugeordnet sein. Diese kritischen Fußbereiche sind insbesondere
der Mittelfuß-, Fersen- und/oder Zehenbereich. So ist bei einer speziellen Ausführungsform
der Erfindung der Polsterbereich im Mittelfußbereich des Fußbettes angeordnet. Bei
einer speziellen Ausführungsform erstrecken sich die obere und mittlere Schicht über
das gesamte Fußbett, während die untere Schicht flächig begrenzt ist und insbesondere
nur den Mittelfuß-, Fersen- und/oder Zehenbereich abdeckt. Hierbei wird das gesamte
Fußbett durch die beiden oberen Schichten abgepolstert, während die untere Schicht,
die eine Dämpfungs- bzw. Schutzfunktion für einen tiefsitzenden Knochen oder Entzündungen,
Ulcera, Narbenbildung und offene Wunden bildet, nur im kritischen Bereich, in dem
dieser tiefsitzende Fußknochen etc. auftreten kann, vorgesehen ist.
[0010] Das Fußbett selbst besteht beispielsweise aus der üblichen Konstruktion aus einer
Kork-Latex-Mischung. Es besitzt eine oder mehrere Ausnehmungen für den Polsterbereich,
wobei sich der Polsterbereich vorzugsweise durch das Fußbett bis zur Zwischensohle
erstreckt. Auf der Oberseite des Fußbettes befindet sich eine übliche Deckschicht,
vorzugsweise aus Sämisch gegerbtem Leder.
[0011] Was die Dicke des Polsterbereiches anbetrifft, so besitzt die obere Schicht vorzugsweise
eine Dicke von 1 - 3 mm, die mittlere Schicht vorzugsweise eine Dicke von 2 - 4 mm
und die untere Schicht vorzugsweise eine Dicke von 5 - 7 mm. Besonders bevorzugte
Werte für die obere Schicht sind 2 mm, für die mittlere Schicht 3 mm und für die untere
Schicht 6 mm. Es versteht sich, daß die Dicke der Schichten in Anpassung an das Fußbett
variieren kann. Die obigen Angaben sind daher Durchschnittswerte. Die relativ große
Dicke der unteren Schicht ergibt sich daraus, daß diese ein Eindrücken der mittleren
Schicht bei tiefstehenden Knochen etc. ermöglichen soll, jedoch nicht ein Durchdrücken
bis auf die Zwischensohle.
[0012] Ein bevorzugtes Material für die Oberschicht stellt offenporiger Zellkautschuk dar.
Mit diesem Material sind die gewünschten Eigenschaften, wie relativ geringes Rückstellvermögen
zur Ausbildung des individuellen Fußbettes, erreichbar. Die mittlere, Im Vergleich
zu den beiden anderen Schichten besonders hart und fest ausgebildete Schicht besteht
vorzugsweise aus geschlossenporigem Zellkautschuk, der das geforderte hohe Rückstellvermögen
besitzt, so daß die mittlere Schicht quasi als Tragschicht für den Schichtaufbau dienen
kann. Die untere Schicht besteht vorzugsweise wiederum aus offenporigem Zellkautschuk,
wobei jedoch dieses Material härter ausgebildet ist als das der oberen Schicht und
im Vergleich zu den beiden anderen Schichten ein mittleres Rückstellvermögen aufweist,
das größer ist als das Rückstellvermögen der oberen Schicht, jedoch kleiner als das
der mittleren Schicht.
[0013] Das Fußbett ist vorzugsweise vorne und hinten zur Rolle geschliffen, um eine gute
Schrittabwicklung zu gewährleisten.
[0014] Die Zwischensohle des Schuhs ist beispielsweise als Starrsohle oder Versteifungssohle
ausgebildet. Diese Ausführungsform ist insbesondere für Diabetiker geeignet, da hierdurch
punktuelle Druckbelastungen gleichmäßig auf den Fuß verteilt werden. In Verbindung
mit dem erfindungsgemäß vorgesehenen Polsterbereich kann hierdurch die gewünschte
Druckentlastung des Fußes, insbesondere an den erwähnten kritischen Stellen erreicht
werden. Bei besonders schmerzempfindlichen Füßen, beispielsweise bei Rheumatikern,
empfiehlt es sich, eine derartige starre Zwischensohle durch eine weiche Zwischensohle
zu ersetzen, die einen Puffereffekt erzeugt und möglicherweise auch einen Druckausgleich
herbeiführen kann.
[0015] Die Zwischensohle ist vorzugsweise in einem Hohlraum des Fußbettes angeordnet. Hierdurch
kann sie besonders günstig am Fußbett befestigt werden, und der Schuh wirkt insgesamt
weniger wuchtig, da dessen Höhe verringert wird. Darüber hinaus läßt sich diese Ausführungsform
herstellungstechnisch besonders günstig verwirklichen.
[0016] Bei einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist zwischen dem Dreischichtaufbau
des Polsterbereiches und der Zwischensohle eine vierte Schicht aus einem verformbaren
Polstermaterial angeordnet. Es kann sich hierbei um ein verformbares thermoplastisches
Polstermaterial handeln, das gut an das Fußbett anpaßbar ist, um die Rolle des Fußbettes
vorne und hinten mitzugehen. Die Funktion dieser vierten Schicht besteht in einer
weiteren Polsterung. Eine solche vierte Schicht kommt daher nur in besonderen Fällen
zur Anwendung.
[0017] Es versteht sich, daß das Fußbett im übrigen beliebig gestaltet und an die jeweiligen
Fußformen angepaßt sein kann.
[0018] Ergänzend sei noch erwähnt, daß der erfindungsgemäß ausgebildete Polsterbereich auch
im Längsgewölbe des Fußbettes angeordnet sein kann. Eine solche Ausführungsform eignet
sich insbesondere für einen Plattfuß oder einen Chacot-Fuß.
[0019] Eine weitere Polsterung des Fußes wird über den Schaft des Schuhs erreicht. So besitzt
eine Ausführungsform der Erfindung einen Schaft, der von außen nach innen eine Lederschicht,
ein Verstärkungsband, eine Zellkautschukschicht und eine Futterlederschicht aufweist.
Dabei besteht die äußere Lederschicht vorzugsweise aus Nappaleder. Bei der Zellkautschuckschicht
handelt es sich vorzugsweise um eine Schicht aus geschlossenporigem Zellkautschuk,
wobei die Schicht vorzugsweise 3 mm dick ist. Das Futterleder ist vegetabil gegerbt
und damit chromfrei.
[0020] In Weiterbildung des erfindungsgemäß ausgebildeten Schuhs ist das Fußbett mit einer
Längsgewölbestütze versehen. Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus,
daß das Fußbett eine Fersenschrägstellung aufweist. Vorzugsweise erstreckt sich hierbei
die Fersenschräg-Stellung etwa über die Hälfte des Fersenbereiches des Fußbettes und
steigt zum Innenrand des Fußbettes hin an.
[0021] Besonders gute Ergebnisse werden mit einer Kombination beider Merkmale erzielt. Hierdurch
wird in Verbindung mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Polsterbereich mit Mehrschichtaufbau
eine besonders gute Stützung des Fußes erreicht, weil ein punktuelles Anstützen, wie
eine normale Längsgewölbestütze oder eine Sustemtaculum-Anstützung, vermieden wird,
das zu Schmerzen führen kann. Mit der erfindungsgemäß gewählten Anstützungsart gelingt
es, den Fuß des Erkrankten (Rheumatikers, Diabetikers) statisch wieder ins Lot zu
bringen. Die erfindungsgemäß gewählte Lösung, die eine gesamtflächige Lösung darstellt,
ist somit die konsequente Fortsetzung des vorgesehenen Polsterbereiches, mit dem ebenfalls
punktuelle Beeinflussungen verhindert werden.
[0022] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Einlage für einen Schuh, insbesondere
für Diabetiker und Rheumatiker, die einen Polsterbereich mit Mehrschichtaufbau gemäß
einem der vorangehenden Ansprüche aufweist.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit
der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- das Fußbett eines Schuhs in räumlicher Darstellung;
- Figur 2
- das Fußbett der Figur 1 mit einem ausgeschnittenen Teil, um den Aufbau des Polsterbereiches
zu zeigen, im vergrößerten Maßstab;
- Figur 3
- einen Schnitt durch das Schaftmaterial des Schuhs; und
- Figur 4
- eine Teildraufsicht und einen Querschnitt durch den Fersenbereich des Schuhs.
[0024] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Fußbett gehört zu einem Schuh, der für Diabetiker
geeignet ist. Die übrigen Teile des Schuhs, mit Ausnahme eines Schnittes durch das
Schaftmaterial, sind nicht dargestellt, da sie für die Erfindung keine Bedeutung haben
und in üblicher Weise ausgebildet sein können. So kann es sich bei dem Schuh beispielsweise
um eine Sandale handeln.
[0025] Das Fußbett 1 besteht aus der üblichen Kork-Latex-Mischung und ist an die Form es
Fußes angepaßt. Es ist muldenartig ausgebildet und weist auf seiner Unterseite einen
mittleren Hohlraum zur Anordnung einer Starrsohle 8 auf. Auf der Oberseite des Fußbettes
ist eine Deckschicht 4 aus Sämisch gegerbtem Leder angeordnet. Diese Deckschicht ist
in üblicher Weise ausgebildet.
[0026] Das Fußbett weist im Mittelfußbereich 3 (in den Figuren gestrichelt angedeutet) eine
Ausnehmung auf, die einen Mehrschichtpolsterbereich aufnimmt. Dieser Mehrschichtpolsterbereich
umfaßt drei Schichten, von denen sich die beiden oberen Schichten im wesentlichen
über das gesamte Fußbett erstrecken und an den Fußbetträndern auslaufen, während die
untere Schicht auf den Mittelfußbereich beschränkt ist. Die Deckschicht 4 erstreckt
sich über den Polsterbereich, so daß sich auf der Oberseite des Fußbettes ein einheitlicher
Abschluß ergibt. Auf der Unterseite stößt die untere Schicht 7 gegen die Starrsohle
8.
[0027] Mit einem derartigen Polsterbereich 3 mit Dreischichtaufbau läßt sich die Druck-
und/oder Scherbelastung des Fußes in diesem Bereich, insbesondere bei tiefstehendem
Knochen etc., beträchtlich herabsetzen. Es wird eine ausreichende Polsterung des Fußes
gewährleistet, wobei die obere Schicht 5 für die Ausbildung des individuellen Fußbettes
sorgt, während die mittlere Schicht 6 der Polsterung eine entsprechende Stabilität
verleiht. Die untere Schicht 7 dient als Pufferschicht, um das Eindrücken der mittleren
Schicht 6 bei tiefstehendem Knochen etc. zu ermöglichen.
[0028] Die obere Schicht 5 besitzt eine durchschnittliche Dicke von 2 mm und besteht aus
einem offenporigen Zellkautschuk NR , der die folgenden Materialeigenschaften besitzt:
Rohstoffbasis: SBR + NR
ASTM Grad: Re 42 - 43
Stauchhärte: 35 - 91 kPa
Druckverformungstest: 50 - 60 %
Rohdichte: 180 - 280 kg/m³.
[0029] Es handelt sich hierbei um ein relativ weiches Material mit geringem Rückstellvermögen.
[0030] Die mittlere Schicht 6 besteht aus einem geschlossenporigen Zellkautschuk und weist
eine Dicke von etwa 3 mm auf. Die Dichte des Materiales beträgt 0,07 g/cm³ und die
Härte/Shore A 18°. Das Material ist relativ hart und fest und weist ein hohes Rückstellvermögen
auf.
[0031] Die untere Schicht 7 besteht auf einem offenporigen Zellkautschuk NRB und weist eine
durchschnittliche Dicke von etwa 6 mm auf. Das Material ist relativ fest und hart
und besitzt folgende Eigenschaften:
Rohstoffbasis: SBR + NR
ASTM Grad: RE 43
Stauchhärte: 63 - 91 kPa
Druckverformungstest: 45 - 55 %
Rohdichte: 160 - 240 kg/m³.
[0032] Das Material der unteren Schicht 7 besitzt ein Rückstellvermögen, das größer ist
als das der oberen Schicht, jedoch kleiner als das der mittleren Schicht. Sämtliche
Schichten sind in geeigneter Weise miteinander und im Fußbett verklebt.
[0033] Die Starrsohle 8 kann beispielsweise aus Hartpapier (Pertinax) bestehen. Es handelt
sich hierbei um ein dünnes Material mit einer hohen Festigkeit und geringem Gewicht.
Die Dicke beträgt etwa 3 mm. Eine solche Starrsohle verteilt die Druckbelastung gleichmäßig.
[0034] Figur 3 zeigt einen Schnitt durch das Schaftmaterial für den Schuh. Auch das Schaftmaterial
ist entsprechend gepolstert, um Druckbeanspruchungen des Fußes zu vermeiden. Es besteht
von außen nach innen aus einer Nappalederschicht 10, einem Verstärkungsband 11, einer
Polsterschicht 12 aus geschlossenporigem Zellkautschuk mit einer Stärke von etwa 3
mm und einer Schicht 13 aus vegetabil gegerbtem Futterleder.
[0035] Es wurden zu Vergleichszwecken auch vier- und fünfschichtige Polsterungen ausprobiert.
Dabei fanden verschiedene Polstergrade und -anordnungen Verwendung, die aber keinen
Mehreffekt gegenüber der dreischichtigen Polsterung erbrachten. Es können somit weitere
Polsterschichten zum Aufbau benützt werden, jedoch ist die dreischichtige Polsterung
vollkommend ausreichend.
[0036] Figur 4 zeigt eine Teildraufsicht und einen Querschnitt durch den Fersenbereich des
Schuhs. Wie man der Figur entnehmen kann, besitzt das Fußbett eine Längsgewölbestütze
14, die in eine bei 15 angedeutete Fersenschrägstellung übergeht. Es erfolgt hierbei
ein flächiger Übergang, so daß punktuelle Belastungen vermieden werden. Der Schnitt
durch den Fersenbereich zeigt, daß sich die Fersenschrägstellung 15 etwa über die
Hälfte des Fersenbereiches in Längsrichtung gesehen erstreckt und dabei von der Mitte
des Fersenbereiches bis zum Innenrand desselben ansteigt. So geht die Fersenschrägstellung
15 allmählich in die Schalenkante des Fußbettes über.
1. Schuh, insbesondere für Diabetiker oder Rheumatiker, mit einem Fußbett, einer Deckschicht
auf dem Fußbett, einem im Fußbett, insbesondere im Mittelfuß-, Fersen- und/oder Zehenbereich,
angeordneten Polsterbereich und einer Zwischensohle, dadurch gekennzeichnet, daß der
Polsterbereich (3) einen Mehrschichtaufbau besitzt und eine obere weiche Schicht (5),
eine mittlere harte Schicht (6) und eine untere mittelharte Schicht (7) umfaßt.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die obere und mittlere Schicht
(5, 6) über das gesamte Fußbett (1) erstrecken, während die untere Schicht (7) flächig
begrenzt ist und insbesondere nur den Mittelfuß-, Fersen- und/oder Zehenbereich abdeckt.
3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schicht (5) eine
Dicke von 1 - 3 mm, die mittlere Schicht (6) eine Dicke von 2 - 4 mm und die untere
Schicht (7) eine Dicke von 5 - 7 mm besitzt.
4. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Schicht (5) aus offenporigem Zellkautschuk mit geringem Rückstellvermögen, die mittlere
Schicht (6) aus geschlossenporigem Zellkautschuk mit hohem Rückstellvermögen und die
untere Schicht (7) aus offenporigem Zellkautschuk mit mittlerem Rückstellvermögen
besteht.
5. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußbett
(1) vorne und hinten zur Rolle geschliffen ist.
6. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischensohle
(8) als Starrsohle oder Versteifungssohle augebildet ist.
7. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischensohle
als Weichsohle ausgebildet ist.
8. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischensohle
(8) in einem Hohlraum des Fußbettes (1) angeordnet ist.
9. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Dreischichtaufbau des Polsterbereiches und der Zwischensohle eine vierte Schicht
aus einem verformbaren Polstermaterial angeordnet ist.
10. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er einen
Schaft besitzt, der von außen nach innen eine Lederschicht (10), ein Verstärkungsband
(11), eine Polsterschicht (12) und eine Futterlederschicht (13) aufweist.
11. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußbett
mit einer Längsgewölbestütze (14) versehen ist.
12. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußbett
eine Fersenschrägstellung (15) aufweist.
13. Schuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Fersenschrägstellung
(15) etwa über die Hälfte des Fersenbereiches des Fußbettes erstreckt und zum Innenrand
des Fußbettes hin ansteigt.
14. Einlage für einen Schuh, insbesondere für Diabetiker und Rheumatiker, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Polsterbereich mit Mehrschichtaufbau gemäß einem der vorangehenden Ansprüche
aufweist.
15. Einlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Fersenschrägstellung
besitzt.