[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Handhabung von Lasten, mit einer zur
Aufnahme der Lasten dienenden Aufnahmeeinrichtung und einer die Aufnahmeeinrichtung
tragenden und diese betätigenden Stelleinrichtung.
[0002] Vorrichtungen zur Handhabung von Lasten der in Rede stehenden Art sind seit Jahren
aus der Praxis in den unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt. So werden bspw.
im Bereich der Lagertechnik und automatischen Materialhandhabungstechnik sog. Regalbediengeräte
und Transportfahrzeuge verwendet. Solche Geräte bzw. Fahrzeuge weisen zur Handhabung
von Lasten unterschiedlichste Lastgreifer auf, die bspw. im Sinne von Teleskopgabeln
ausgeführt sind. Teleskopgabeln tragen die Last von unten und erfordern daher einen
doch erheblich Raum zum Plazieren der Gabeln unterhalb der Last - und zwar an allen
Handhabungspositionen.
[0003] Teleskopgabeln eignen sich besonders gut für die Lasthandhabung sog. Euro-Paletten,
weil diese Holzpaletten aufgrund ihrer Konstruktion einen hinreichenden Platz für
die Gabeln unterhalb der zu hebenden Last bzw. unterhalb der eigentlichen Palettenoberfläche
aufweisen. Bei der Handhabung anderer Lasten, z.B. Lasten auf sog. Maschinenpaletten
nach DIN 55 201, sind jedoch die herkömmlichen Teleskopgabeln nur wenig geeignet,
da der unterhalb der Maschinenpalette zur Verfügung stehende Platz äußerst gering
ist. Folglich sind hier zusätzliche Querbalken erforderlich, um einen hinreichenden
Platz zum Einfahren der Teleskopgabeln zu schaffen. Dies wiederum verkleinert die
Kapazität des Lagers erheblich und sorgt so für zusätzliche Lagerkosten. Hinzu kommt
die Tatsache, daß die Fertigungskosten der Gabeln relativ hoch sind, da sie stets
mehrere bearbeitete Bauteile aufweisen. Die Betätigung der Gabeln erfolgt üblicherweise
über Ketten, die sich aufgrund stetiger Materialermüdung ausdehnen und daher regelmäßig
nachzustellen sind. Im übrigen müssen die Ketten ständig geschmiert werden, was abermals
erhebliche Kosten mit sich bringt.
[0004] Des weiteren sind Vorrichtungen zur Handhabung von Lasten bekannt, wonach die Last
auf Rollenelementen übergeben wird. Der Antrieb solcher Vorrichtungen erfolgt meist
über direkt angetriebene Rollen oder über eine Verschiebungskette. Eine Vorrichtung
der in Rede stehenden Art läßt sich jedoch nur in solchen Systemen verwenden, die
in einer Ebene konzipiert sind, so bspw. bei fahrerlosen Transportwagen. Ein wesentlicher
Nachteil der in Rede stehenden Vorrichtung ist darin zu sehen, daß sämtliche Ablageplätze
Rollenelemente erfordern. Des weiteren müssen die Höhenstellungen zwischen den Rollenelementen
und den mit Rollenelementen versehenen Ablageplätzen recht exakt zusammenpassen und
Durchbiegungen der Maschinenelemente bzw. des Rahmens dürfen nicht zu groß sein. Aufgrund
der hohen Elastizitäten von Aufbauten eignen sich solche Vorrichtungen nur wenig in
Lagersystemen mit mehreren Ebenen.
[0005] Des weiteren sind aus der Praxis sog. Regalbediengeräte bekannt, bei denen Lasthandhabungseinrichtungen
mit Saugnäpfen oder Magneten vorgesehen sind. Dabei müssen jedoch die zu hebenden
Lasten stets sauber und vor allem aber leicht sein. Folglich eignen sich solche Vorrichtungen
nicht bei verschmutzten und/oder äußerst schweren Lasten.
[0006] Schließlich sind auch Vorrichtungen zur Handhabung von Lasten bekannt, die sog. Hebeseile
verwenden. Dabei ist jedoch die Automatisierung eines solchen Systems äußerst schwierig
und das Stapeln der Lasten ist nur mit Sonderanordnungen bzw. besonderen Stapeleinrichtungen
möglich.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Handhabung von Lasten der in Rede stehenden Art so auszugestalten und weiterzubilden,
daß eine platzsparende Handhabung auch verschmutzter und schwerer Lasten bei einfacher
und dabei kostengünstiger Konstruktion möglich ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Handhabung von Lasten ist durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gekennzeichnet. Danach ist eine Vorrichtung zur Handhabung
von Lasten derart ausgebildet, daß die Aufnahmeeinrichtung eine die Last oder die
die Last tragenden bzw. an der Last befestigten Auflageteile, Schultern oder dgl.
zumindest teilweise umgreifende, vorzugsweise horizontal angeordnete Aufnahmeleiste
aufweist, daß die Aufnahmeleiste gemeinsam mit Stangen und/oder Balken der Stelleinrichtung
ein Parallelogramm bilden, dessen Schenkel jeweils über Gelenke miteinander verbunden
sind, daß der der Aufnahmeleiste gegenüberliegende Schenkel an einer an einem vorzugsweise
vertikalen Balken ausgebildeten Führung vertikal verschiebbar angelenkt ist und daß
sich ein Betätigungsorgan zwischen dem Balken und einem der die Aufnahmeleiste mit
dem dazu parallelen Schenkel verbindenden seitlichen Schenkel des Parallelogramms
erstreckt.
[0009] In erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, daß ein sonst übliches Untergreifen
oder Festhalten der zu handhabenden Last dadurch vereinfacht werden kann, daß die
Aufnahmeeinrichtung eine Aufnahmeleiste aufweist, die entweder die zu tragende Last
selbst oder daran befestigte Auflageteile, Schultern oder dgl. zumindest teilweise
untergreift. Des weiteren bildet die Aufnahmeleiste gemeinsam mit Stangen und/oder
Balken der Stelleinrichtung ein Parallelogramm, wobei die Schenkel des Parallelogramms
über Gelenke miteinander verbunden sind. Da der der Aufnahmeleiste gegenüberliegende
Schenkel, d.h. der obere Schenkel, an einer an einem vorzugsweise vertikalen Balken
ausgebildeten Führung vertikal verschiebbar angelenkt ist, hält die Aufnahmeleiste
in jeder Arbeitsposition ihre ursprüngliche, d.h. horizontale, Lage. Mit anderen Worten
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung derart konzipiert, daß die Aufnahmeleiste und
somit auch die zu handhabende Last in einer horizontalen Ebene bewegbar ist, wobei
die Last von dem vertikalen Balken weg oder auf den vertikalen Balken zu bewegt werden
kann. Des weiteren ist ein Betätigungsorgan vorgesehen, das sich zwischen dem vertikalen
Balken und einem der die Aufnahmeleiste mit dem dazu parallelen Schenkel verbindenden
seitlichen Schenkel des Parallelogramms erstreckt. Dabei kann das Betätigungsorgan
sowohl mit dem dem Balken nächsten als auch dem dem Balken abgewandten seitlichen
Schenkel des Parallelogramms verbunden sein.
[0010] Im Hinblick auf eine wirksame Handhabung besonders schwerer Lasten ist es von ganz
besonderem Vorteil, wenn zwei parallel zueinander angeordnete, vorzugsweise identisch
ausgebildete Aufnahme- und Stelleinrichtungen vorgesehen sind, deren Aufnahmeleisten
die Last beidseitig, d.h. von außen nach innen gerichtet, zumindest teilweise untergreifen.
Im Rahmen einer solchen Ausgestaltung würde die Last gleichmäßig von beiden Seiten
aufgenommen und horizontal verlagert werden. Der Einfachheit halber wird nachfolgend
lediglich stets eine Aufnahme- und Stelleinrichtung genannt, wobei die nachfolgend
erläuterten Merkmale der Aufnahme- und Stelleinrichtung für beide fakultativ vorzusehende
Aufnahme- und Stelleinrichtungen zutreffen.
[0011] Bei der Vorkehrung zweier identischer, parallel zueinander angeordneter Aufnahme-
und Stelleinrichtungen ist noch wesentlich, daß die Bewegung der beiden Einrichtungen
in besonders vorteilhafter Weise zwangssynchronisiert ist. Folglich ist keine besondere
Abstimmung der Stelleinrichtungen aufeinander erforderlich. Eine solche Zwangssynchronisierung
könnte dadurch erfolgen, daß das Betätigungsorgan starr miteinander wirkverbundene
Betätigungsmittel aufweist, die in paralleler Anordnung zueinander auf die jeweiligen
seitlichen Schenkel der Stelleinrichtungen wirken.
[0012] Im Hinblick auf ein besonders sicheres Handhaben von Lasten ist es von weiterem Vorteil,
wenn die Aufnahmeleiste und der ihr gegenüberliegende, an dem vertikalen Balken angelenkte
und dort vertikal verschiebbare Schenkel in jeder Arbeitsstellung der Vorrichtung
horizontal ausgerichtet sind. Dadurch ist wirksam vermieden, daß die zu handhabende
Last in irgendeiner Arbeitsposition von den Aufnahmeleisten kippt. Folglich sind auch
keine besonderen Haltemittel zum Halten der Last auf den Aufnahmeleisten erforderlich.
[0013] Im Hinblick auf die zweckgebundene konstruktive Ausgestaltung der Aufnahmeleiste
ist es vorteilhaft, diese im wesentlichen mit einem L-förmigen Querschnitt auszubilden.
Der untere, querverlaufende Schenkel des L-Profils dient dabei zum Untergreifen der
Last, wobei dieser zum Untergreifen der Last dienende Schenkel des L-Profils in weiter
vorteilhafter Weise dünner ausgebildet ist, als der zur Anlenkung an die seitlichen
Schenkel des Parallelogramms dienende Schenkel des L-Profils. Dadurch ist gewährleistet,
daß der relativ dünne, querliegende Schenkel des L-Profils unter nahezu jede Last,
bspw. unter eine Palette nach DIN 55 201 bzw. unter deren Schultern, greifen kann,
ohne daß zusätzliche zur Auflage dienende Querbalken vorzusehen sind.
[0014] Im Hinblick auf das Betätigungsorgan ist es von Vorteil, wenn dieses an beiden Enden
schwenkbar angelenkt ist und das Seitenteil im Sinne eines Hebels durch Schwenken
kraftbeaufschlagt. Dabei wird die Aufnahmeleiste horizontal und der der Aufnahmeleiste
gegenüberliegende Schenkel - aufgrund seiner vertikalen Verschiebbarkeit - vertikal
verlagert. Mit anderen Worten bewirkt das Betätigungsorgan, daß die Aufnahmeleiste
und somit die zu handhabende Last in einer horizontalen Ebene verlagerbar ist, da
nämlich der obere Schenkel des Parallelogramms - der der Aufnahmeleiste gegenüberliegende
Schenkel - sich mit zunehmendem Abstand der Last vom vertikalen Balken auf die Aufnahmeleiste
zubewegen kann. Wird die Last dagegen auf den vertikalen Balken zubewegt, so wird
der Abstand zwischen Aufnahmeleiste und dem gegenüberliegenden Schenkel wieder vergrößert.
[0015] Im Hinblick auf eine besonders wirkungsvolle Betätigung der Stelleinrichtung ist
es vorteilhaft, wenn das Betätigungsorgan in etwa mittig an den seitlichen Schenkel
schwenkbar angelenkt ist und in etwa halb so lang wie der seitliche Schenkel ist.
Die Verschiebbarkeit des oberen Schenkels, d.h. des der Aufnahmeleiste gegenüberliegenden
Schenkels, am vertikalen Balken muß dann entsprechend dimensioniert sein, damit das
Betätigungsorgan die Aufnahmeleiste hinreichend auslenken kann.
[0016] Im Hinblick auf die Anordnung der einzelnen Schenkel bzw. Hebel oder Balken ist es
von weiterem Vorteil, wenn die Gelenke über die der obere Schenkel und das Betätigungsorgan
an den vertikalen Balken angelenkt sind, in einer vertikalen Ebene liegen. Ebenso
können die Gelenke, über die das Betätigungsorgan an dem Balken und die seitlichen
Schenkel an den Aufnahmeleisten angelenkt sind, in einer horizontalen Ebene liegen.
Wesentlich ist nun, daß die in Rede stehenden Gelenke entweder auf einer vertikalen
Geraden oder einer horizontalen Geraden liegen können, so daß sowohl die Schenkel
als auch die Gelenke miteinander fluchten.
[0017] Im Hinblick auf eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung dahingehend,
daß die Stelleinrichtung bzw. das dadurch gebildete Parallelogramm beidseits der Vorrichtung
auslenkbar ist, könnten die Gelenke bzw. die über die Gelenke verbundenen Schenkel
einen seitlichen Versatz aufweisen. Dadurch wäre gewährleistet, daß sich die jeweiligen
Schenkel bspw. an dem Betätigungsorgan vorbeibewegen lassen und daß das Betätigungsorgan
durch Verschwenken beidseits des senkrechten Balkens das Parallelogramm in beide Richtungen
verschieben kann. Insoweit ließe sich die in Rede stehende Vorrichtung zur Handhabung
von Lasten beidseits des senkrechten Balkens verwenden, so daß bspw. Lasten aus einem
Regal entnommen und - in einer Ebene - in die andere Richtung weggeschwenkt werden
können.
[0018] Die Schwenkbewegung bzw. Betätigung des Betätigungsorgans erfolgt mittels eines am
Balken befestigten Antriebs. Dieser Antrieb dient ausschließlich der Betätigung bzw.
dem Schwenken des Betätigungsorgans, so daß dieser Antrieb - vorzugsweise ein Elektromotor
- entsprechend dimensioniert sein kann. Der Antrieb bzw. Elektromotor könnte über
ein Schrittschaltgetriebe, vorzugsweise über ein Malteserkreuz oder einen Exzenter,
mit dem Betätigungsorgan wirkverbunden sein.
[0019] Wie bereits zuvor erwähnt, ist am vertikalen Balken eine vertikale Führung des der
Aufnahmeleiste gegenüberliegenden Schenkels vorgesehen. Diese Führung könnte durch
mindestens einen in einer entsprechenden Ausnehmung am vertikalen Balken geführten
Gleitschuh verwirklicht sein. In besonders vorteilhafter Weise weist der obere Schenkel
des Parallelogramms an zwei unterschiedlich angelenkten Stellen zwei in der Ausnehmung
am vertikalen Balken geführte Gleitschuhe auf, wobei diese Gleitschuhe den Schenkel
kippsicher in seiner horizontalen Lage - ungeachtet der vertikalen Position - halten.
[0020] Im Rahmen der voranstehenden Erläuterung wurde lediglich aufgezeigt, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung Lasten in einer horizontalen Ebene verlagert. Damit jedoch die Aufnahmeleisten
die in Rede stehenden Lasten auch tatsächlich von unten aufnehmen und bspw. von einem
Regalbrett abheben können, ist es zwingend erforderlich, daß die Aufnahmeleisten auch
in ihrer vertikalen Position veränderbar sind. In ganz besonders vorteilhafter Weise
läßt sich dazu der vertikale Balken höhenverstellen.
[0021] Folglich ist hier keine isolierte Höhenverstellung der Aufnahmeleiste vorgesehen,
sondern vielmehr eine Höhenverstellung des gesamten, zuvor erörterten Parallelogramms,
so daß der Antrieb für das Betätigungsorgan ausschließlich zur Lageänderung in einer
horizontalen Ebene dient. Die vertikale Lageänderung wird dann durch die zuvor erwähnte
Höhenverstellung des vertikalen Balkens erreicht, die wiederum über einen gesonderten
Antrieb erfolgen kann.
[0022] Im Hinblick auf eine weitere Verstellbarkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
es von ganz besonderem Vorteil, wenn der Balken vorzugsweise orthogonal zu der originären
Bewegbarkeit der Aufnahmeleiste in einer horizontalen Ebene seitenverstellbar ist.
Diese Seitenverstellung - beispielsweise entlang eines Hochregals - kann bspw. über
Führungsschienen erfolgen, an denen der vertikale Balken vorzugsweise beidseits verschiebbar
angelenkt ist. Auch hierzu ist ein gesonderter Antrieb vorgesehen, so daß die unterschiedlichen
Verstellbarkeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch voneinander unabhängige
Stellmotoren realisiert sind.
[0023] Schließlich ist es im Hinblick auf besondere Einsatzgebiete der erfindungsgemäßen
Vorrichtung von ganz besonderem Vorteil, wenn der vertikale Balken einem Regalbediengerät
oder einem Transportfahrzeug zugeordnet ist, so daß die zuvor genannten Bewegungsabläufe
zum Be- und Entladen eines Hochregals oder zur sonstigen Aufnahme und Abgabe von Lasten
mittels eines Transportfahrzeuges in vorteilhafter Weise einsetzbar sind.
[0024] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch
im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- in einer schematischen Darstellung, teilweise, ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung eine durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zu handhabende
Last,
- Fig. 3
- in schematischer Darstellung den Gegenstand aus Fig. 1 mit den jeweiligen Anlenkungen
an einen vertikalen Balken,
- Fig. 4
- in einer Seitenansicht den Gegenstand aus Fig. 3 in einem etwa zur Hälfte ausgelenkten
Zustand und
- Fig. 5
- in einer Frontansicht die in der Arbeitsposition befindlichen Aufnahmeleisten an einer
Last - im Vergleich zum Einsatz herkömmlicher Teleskopgabeln.
[0025] Die Fig. 1, 3 und 4 zeigen in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Handhabung
einer in Fig. 2 dargestellten Last 1. Die hier gezeigte Vorrichtung weist eine zur
Aufnahme der Last dienende Aufnahmeeinrichtung 2 und eine die Aufnahmeeinrichtung
2 tragende und diese betätigende Stelleinrichtung 3 auf.
[0026] Erfindungsgemäß weist die Aufnahmeeinrichtung 2 eine die die Last 1 tragenden Schultern
4 teilweise untergreifende, horizontal angeordnete Aufnahmeleiste 5 auf. Die Aufnahmeleiste
5 bildet gemeinsam mit Stangen bzw. Balken der Stelleinrichtung 3 ein Parallelogramm
6, dessen Schenkel jeweils über Gelenke 7, 8, 9, 10 miteinander verbunden sind. Der
der Aufnahmeleiste 5 gegenüberliegende Schenkel 11 ist an einer an einem vertikalen
Balken 12 ausgebildeten Führung 13 vertikal verschiebbar angelenkt. Zwischen dem Balken
12 und einem der die Aufnahmeleiste 5 mit dem dazu parallelen Schenkel 11 verbindenden
seitlichen Schenkel 14 oder 15 erstreckt sich ein Betätigungsorgan 16.
[0027] Die Fig. 1 und 3 zeigen besonders deutlich, daß insgesamt zwei parallel zueinander
angeordnete, identisch ausgebildete Aufnahme- und Stelleinrichtungen 2, 3 vorgesehen
sind, deren Aufnahmeleisten 5 die Last 1 beidseitig - von außen her - teilweise untergreifen.
Folglich ist die zu handhabende Last 1 beidseitig sicher gehalten. Des weiteren sind
die Bewegungen der beiden parallelen Aufnahme- und Stelleinrichtungen 2, 3 aufgrund
der hier gewählten Betätigung zwangssynchronisiert, was insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht.
[0028] Fig. 4 zeigt deutlich, daß die Aufnahmeleiste 5 und der ihr gegenüberliegende, an
dem vertikalen Balken 12 angelenkte und dort vertikal verschiebbare Schenkel 11 in
jeder Arbeitsstellung der Vorrichtung horizontal ausgerichtet sind. Auch dadurch ist
ein sicheres Halten der zu handhabenden Last gewährleistet.
[0029] Sowohl die Fig. 1 und 3 als auch Fig. 5 (unterer Teil) lassen erkennen, daß die Aufnahmeleiste
5 einen im wesentlichen L-förmigen Querschnitt aufweist. Der zum Untergreifen der
Last 1 dienende Schenkel des L-Profils ist dabei dünner ausgebildet, als der zur Anlenkung
an die seitlichen Schenkel 14, 15 des Parallelogramms dienenden Schenkel 18 des L-Profils.
Dabei ist der zum Untergreifen der Last 1 dienende Schenkel 17 des L-Profils derart
dimensioniert, daß er unter die Schultern 19 einer Palette 20 nach DIN 55 201 paßt.
[0030] In den Darstellungen der Figuren 3 und 4 ist angedeutet, daß das Betätigungsorgan
16 als Stange ausgeführt ist. Das Betätigungsorgan 16 ist an beiden Enden schwenkbar
angelenkt und beaufschlagt das Seitenteil bzw. den seitlichen Schenkel 14 im Sinne
eines Hebels durch Schwenken. Die Aufnahmeleiste 5 wird dabei horizontal und der der
Aufnahmeleiste 5 gegenüberliegende Schenkel 11 vertikal verlagert. Des weiteren ist
das Betätigungsorgan 16 in etwa mittig an den seitlichen Schenkel 14 schwenkbar angelenkt
und in etwa halb so lang wie der seitliche Schenkel 14 ausgeführt.
[0031] Die Fig. 1, 3 und 4 zeigen des weiteren andeutungsweise, daß die Gelenke 10, 21,
über die der obere Schenkel 11 und das Betätigungsorgan 16 an den vertikalen Balken
12 angelenkt sind, in einer vertikalen Ebene liegen. Damit das Betätigungsorgan 16
das Parallelogramm 6 im Sinne einer Schaukel auch auf die andere Seite des Balkens
12 auslenken kann, besteht zwischen dem Betätigungsorgan 16 und den seitlichen Schenkeln
14, 15 und den entsprechenden Gelenken 21 und 7 bzw. 8 ein seitlicher Versatz, der
in den Fig. jedoch nicht zu erkennen ist.
[0032] Der Einfachheit halber ist in den Fig. nicht dargestellt, daß das Betätigungsorgan
16 mittels eines am Balken 12 befestigten Antriebs betätigbar ist. Auch sind in den
Darstellungen keinerlei Getriebe oder dgl. dargestellt. Einzelheiten hierzu befinden
sich im allgemeinen Teil der Beschreibung.
[0033] Fig. 4 zeigt weiter andeutungsweise, daß die vertikale Führung 13 des der Aufnahmeleiste
5 gegenüberliegenden Schenkels 11 durch zwei in einer Ausnehmung 22 vertikalen Balken
12 geführte Gleitschuhe 23 verwirklicht ist, wobei die Gleitschuhe 23 den Schenkel
11 kippsicher in seiner horizontalen Lage halten.
[0034] Fig. 5 zeigt schließlich andeutungsweise den Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung
im Rahmen eines Regalbediengerätes. Die Aufnahmeleisten 5 greifen unter die Palette
20 bzw. unter deren Schultern 19, so daß die Last 1 behinderungsfrei gehandhabt werden
kann. Zum Vergleich weist Fig. 5 in der oberen Darstellung die übliche Handhabung
einer Last 1 mittels Teleskopgabeln 24 auf, bei deren Verwendung es stets erforderlich
ist, die Palette 20 auf zusätzlichen Lagerbalken 25 abzusetzen, damit die Teleskopgabeln
24 unter die Schultern 19 der Palette 20 verbringbar sind.
[0035] Abschließend sei hervorgehoben, daß das voranstehend erörterte Ausführungsbeispiel
lediglich der Erörterung der beanspruchten Lehre dient, diese jedoch nicht auf das
Ausführungsbeispiel einschränkt.
1. Vorrichtung zur Handhabung von Lasten (1), mit einer zur Aufnahme der Last (1) dienenden
Aufnahmeeinrichtung (2) und einer die Aufnahmeeinrichtung (2) tragenden und diese
betätigenden Stelleinrichtung (3),
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinrichtung (2) eine die Last (1) oder die die Last (1) tragenden
bzw. an der Last (1) befestigten Auflageteile, Schultern (4) oder dgl. zumindest teilweise
untergreifende, vorzugsweise horizontal angeordnete Aufnahmeleiste (5) aufweist, daß
die Aufnahmeleiste (5) gemeinsam mit Stangen und/oder Balken der Stelleinrichtung
(3) ein Parallelogramm (6) bilden, dessen Schenkel jeweils über Gelenke (7, 8, 9,
10) miteinander verbunden sind, daß der der Aufnahmeleiste (5) gegenüberliegende Schenkel
(11) an einer an einem vorzugsweise vertikalen Balken (12) ausgebildeten Führung (13)
vertikal verschiebbar angelenkt ist und daß sich ein Betätigungsorgan (16) zwischen
dem Balken (12) und einem der die Aufnahmeleiste (5) mit dem dazu Parallelen Schenkel
(11) verbindenden seitlichen Schenkel (14, 15) des Parallelogramms (6) erstreckt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei parallel zueinander
angeordnete, vorzugsweise identisch ausgebildete Aufnahme- und Stelleinrichtungen
(2, 3) vorgesehen sind, deren Aufnahmeleisten (5) die Last (1) beidseitig zumindest
teilweise untergreifen und daß die Bewegungen der beiden parallelen Aufnahme- und
Stelleinrichtungen (2, 3) zwangssynchronisiert sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeleiste
(5) und der ihr gegenüberliegende, an dem vertikalen Balken (12) angelenkte und dort
vertikal verschiebbare Schenkel (11) in jeder Arbeitsstellung der Vorrichtung horizontal
ausgerichtet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeleiste
(5) einen im wesentlichen L-förmigen Querschnitt aufweist, daß der zum Untergreifen
der Last (1) dienende Schenkel (17) des L-Profils dünner ausgebildet ist, als der
zur Anlenkung an die seitlichen Schenkel (14, 15) des Parallelogramms (6) dienende
Schenkel (18) des L-Profils und daß der zum Untergreifen der Last (1) dienende Schenkel
(17) des L-Profils ggf. derart dimensioniert ist, daß er unter die Schultern (19)
einer Palette (20), vorzugsweise einer Palette (20) nach DIN 55201, paßt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan
(16) als Stange ausgeführt ist, daß das Betätigungsorgan (16) an beiden Enden schwenkbar
angelenkt ist und den seitlichen Schenkel (14 oder 15) im Sinne eines Hebels durch
Schwenken kraftbeaufschlagt und dabei die Aufnahmeleiste (5) horizontal und den der
Aufnahmeleiste (5) gegenüberliegende Schenkel (11) vertikal verlagert und daß ggf.
das Betätigungsorgan (16) in etwa mittig an den seitlichen Schenkel (14 oder 15) schwenkbar
angelenkt ist und in etwa halb so lang wie der seitliche Schenkel (14 oder 15) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenke (7, 8, 9, 10),
über die der obere Schenkel (11) und das Betätigungsorgan (16) an den vertikalen Balken
(12) angelenkt sind, in einer vertikalen Ebene liegen, daß die Gelenke (21; 7 oder
8 bzw. 9 oder 10), über die das Betätigungsorgan (16) an dem Balken (12) und die seitlichen
Schenkel (14 oder 15) an den Aufnahmeleisten (5) angelenkt sind, in einer horizontalen
Ebene liegen und daß die Gelenke (21, 10), über die der obere Schenkel (11) und das
Betätigungsorgan (16) an den vertikalen Balken (12) angelenkt sind, ggf. auf einer
vertikalen Geraden und die Gelenke (21, 7, 8), über die das Betätigungsorgan (16)
an dem Balken (12) und die seitlichen Schenkel (14, 15) an den Aufnahmeleisten (5)
angelenkt sind, auf einer horizontalen Geraden liegen oder daß zumindest die Gelenke
(21, 7, 8), über die das Betätigungsorgan (16) an dem Balken (12) und die seitlichen
Schenkel (14, 15) an den Aufnahmeleisten (5) angelenkt sind, einen seitlichen Versatz
zueinander aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan
(16) mittels eines am Balken (16) befestigten Antriebs betätigbar ist und daß der
Antrieb ggf. einen Elektromotor umfaßt und über ein Schrittschaltgetriebe, vorzugsweise
über ein Malteserkreuz oder einen Exzenter, mit dem Betätigungsorgan wirkverbunden
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikale
Führung (13) des der Aufnahmeleiste (5) gegenüberliegenden Schenkels (11) durch mindestens
einen in einer entsprechenden Ausnehmung (22) am vertikalen Balken (12) geführten
Gleitschuh (23) verwirklicht ist und daß die vertikale Führung (13) des der Aufnahmeleiste
(5) gegenüberliegenden Schenkels (11) durch zwei in der Ausnehmung am vertikalen Balken
(12) geführte Gleitschuhe (23) verwirklicht ist, wobei die Gleitschuhe (23) den Schenkel
kippsicher in seiner horizontalen Lage halten.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der vertikale
Balken (12) höhenverstellbar ist, daß der vertikale Balken (12) in seiner jeweiligen
vertikalen Position in einer horizontalen Ebene - vorzugsweise orthogonal zu der originären
Verstellbarkeit der Aufnahmeleiste (5) - seitenverstellbar ist und daß der Balken
(12) ggf. einem Regalbediengerät oder einem Transportfahrzeug zugeordnet ist.