[0001] Die Erfindung betrifft ein Treibstangenschloß gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Es sind entsprechende Treibstangenschlösser auf dem Markt bekannt. Um ein derartiges
Treibstangenschloß sowohl bei Türen mit Links- als auch bei Türen mit Rechtsanschlag
verwenden zu können, muß die Auflaufschräge der Falle jeweils in eine andere Richtung
verlaufen.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Treibstangenschloß der
in Rede stehenden Art in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten,
daß das Schloß sowohl für Links- als auch für Rechtsanschlag verwendbar ist.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0005] Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der erfinderischen Lösung.
[0006] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein Treibstangenschloß der vorangegangenen Gattung
geschaffen, bei dem in einfacher Weise die Falle im Schloßgehäuse umwendbar ist. Die
Falle wird von einem Umlenkglied betätig, wobei der fallenseitige Arm des Umlenkgliedes
mit einem entkuppelbaren Zapfen mit dem Schwanz der Falle gekuppelt ist. Erfindungsgemäß
kann das Entkuppeln bzw. das Kuppeln der Falle mit dem Umlenkglied auch bei geschlossener
Schloßdecke geschehen. Es ist ferner vorgesehen, daß das Schloßgehäuse in verringerter
Bauhöhe erstellbar ist verbunden mit einer entsprechenden Materialeinsparung.
[0007] Erzielt ist diese durch die entsprechende Formgebung der Falle und die winkelförmige
Gestaltung des Treibstangen-Anschlußschiebers. Sein oberhalb der Falle in Richtung
auf die Stulpe zulaufender Winkelschenkel kann bei einer Verlagerung des Treibstangen-Anschlußschiebers
in Richtung auf die Falle in den zur Schmalseite derselben hin offenen Freiraum einfahren.
Das bedeutet, daß Falle und der auf die Stulpe zulaufende Winkelschenkel, welcher
in geeigneter Weise mit der zugehörigen Treibstange gekoppelt ist, in Überdeckung
zueinander treten. Um das Maß der Überdeckung kann daher die Bauhöhe zwischen Falle
und Schmalkante reduziert werden. Optimale Bedingungen ergeben sich dabei dadurch,
daß die Falle in rückverlagerter Stellung mit ihrer Gabelöffnung über den parallel
zur Stulpe verlaufenden Winkelabschnitt des Treibstangen-Anschlußschiebers fährt.
Auf diese Weise erhält man eine Ineinanderschachtelung des Winkelschenkels mit dem
rechtwinkelig dazu verlaufenden Winkelabschnitt innerhalb der Gabelöffnung der Falle
verbunden mit einer nicht unerheblichen Platzeinsparung im Schloßgehäuse, was es zuläßt,
dieses räumlich kleiner zu gestalten. Zwecks einer weiteren Raumgewinnung ist der
Schwanz der Falle gegabelt, so daß er den an ihm angreifenden Arm des Umlenkgliedes
zwischen den Gabelzinken aufzunehmen vermag. Dieses Umlenkglied erfüllt eine Doppelfunktion,
indem es einerseits vom Zwischenglied der Wechselhebel-Anordnung und andererseits
von dem Nußbetätigungsschieber beaufschlagbar ist. Schloßbauteile werden ebenfalls
dadurch eingespart, daß die im Endbereich des Zwischengliedes angeordnete Wechselhebelfeder
gleichzeitig die Fallenfeder ist. Bei einer Schließbetätigung zum Zurückziehen der
Falle wird die Wechsel-Schubbewegung des Zwischengliedes über das Umlenkglied in die
Rückzugsbewegung der Falle übersetzt. In vorteilhafter Weise ist die Wechselhebelfeder
als Druckfeder gestaltet. Ihr zwischengliedseitiges Ende steht in kraftschlüssiger
Verbindung mit dem einen Arm des Umlenkgliedes, und zwar so, daß sie bei einer Nußbetätigung
zum Zurückziehen der Falle gespannt wird. Zur kraftschlüssigen Verbindung dient der
die Druckfeder durchsetzende Federdraht, welcher sich jenseits des Befestigungszapfens
am Umlenkglied in einen den Fallenschwanz belastenden Drehfederabschnitt fortsetzt.
Demgemäß wirkt die Wechselhebelfeder auf zweierlei Art und Weise. Zum einen verschwenkt
sie das Umlenkglied und nimmt dadurch die Falle mit. Ferner erfolgt zum anderen durch
den Drehfederabschnitt eine unmittelbare Beaufschlagung des Fallenschwanzes. Die Wechselhebelfeder
läßt sich materialeinheitlich dadurch gestalten, daß der Federdraht sich an eine Abbiegung
des letzten Gewindeganges der Druckfeder anschließt. Um das Aufladen der Druckfeder
zu ermöglichen, stützt sich das der Abbiegung gegenüberliegende Ende der Druckfeder
an einem ortsfesten Widerlager ab. Letzteres ist Bestandteil einer Trägerplatte des
Zahnradgetriebes, so daß ebenfalls bereits vorhandene Bauteile zu der Abstützfunktion
herangezogen werden. Das Aufladen der Druckfeder geschieht bei Drückerverlagerung
zum Zurückziehen der Falle durch einen dritten Arm des Umlenkgliedes über den dabei
zwangsläufig mitgeschleppten Nußbetätigungsschieber. Letzterer befindet sich in einem
Freiraum der Trägerplatte, ist von einer Rückstellfeder belastet und steht in Zahneingriff
zur Nuß. Daher kehrt der Nußbetätigungsschieber nach jeder Verlagerung über diese
Rückstellfeder und Zahneingriff in die Ausgangsposition zurück. Um unterschiedlich
große Abstandsmaße zwischen Nußdrehachse und Drehachse des Zylinderkerns zu erhalten,
ist die Nuß in einem auswechselbar in dem Schloßgehäuse eingesetzten Lagergehäuse
angeordnet. Je nach Abstandsmaß wird ein entsprechendes Lagergehäuse verwendet, während
der Nußbetätigungsschieber seinen Aufbau beibehalen kann. Dann greift der Zahn der
Nuß in das jeweilige Fenster des Nußbetätigungsschiebers ein. Gleichzeitig kann das
Lagergehäuse noch das eine unterhalb der Nuß angeordnete Beschlagsschildschrauben-Durchtrittsloch
aufweisen. Die sichere Fixierung eines Beschlagschildes ist daher stets gewährleistet.
Die vorgenannte Nuß-Baueinheit kann auch Treibstangenschlössern mit unterschiedlichen
Dornmaßen zugeordnet werden, und zwar ohne Abänderung. Dies trifft selbst auf Treibstangenschlösser
mit geringstmöglichen Dornmaßen zu. Hierzu trägt auch noch die Tatsache bei, daß das
untere Ende des Zwischengliedes gelenkig mit dem Betätigungsarm der Wechselhebel-Anordnung
verbunden ist. Letzterer ist entgegen der Richtung eines die Schließgliednabe eines
Schließzylinders umfassenden Zahnkranzes federbelastet und durch eine Steuerkante
des Treibstangen-Anschlußschiebers in den Zahnkranz-Betätigungsbereich einsteuerbar.
Die Steuerkante bewegt sich demgemäß parallel zur Stulpe und nicht wie bei bekannten
Ausbildungen in Richtung der Stulpe, was einer Platzeinsparung zugute kommt. Beim
Zurückziehen der Falle durch Wechselbetätigung erfolgt vorerst das Einsteuern des
Betätigungsarmes und danach die Mitnahme desselben durch den Zahnkranz-Betätigungsbereich.
Bei einer Schließdrehung in der anderen Richtung, um den Riegel vorschließen zu können,
kommt kein Eingriff zwischen Betätigungsarm und Zahnkranz-Betätigungsbereich zustande.
Die vorschriftsmäßige Schließbetätigung des Treibstangenschlosses läßt sich daher
nicht umgehen. Der Einsatzbereich des Treibstangenschlosses läßt sich durch einen
durch ein Loch von Schloßdecke oder Schloßboden entkuppelbaren Zapfen zwischen fallenseitigem
Arm des Umlenkgliedes und einem mit entsprechendem Spiel ausgestatteten Schlitz der
um ihre Längsachse umwendbaren Falle erhöhen . Eine besonders gute Führung erhält
die Falle durch eine kreuzend zum Schlitz auf mindestens einer Breitseite des Fallenschwanzes
eingearbeitete Führungsnut, in die ein angepaßter Führungsvorsprung von Schloßdecke
und/oder Schloßboden ragt. Eine vorteilhafte Weiterbildung ist darin zu sehen, dem
auf die Stulpe zu gerichteten Winkelschenkel ein im Querschnitt pfeilförmiges Profil
zu verleihen mit auf die Falle zu gerichteter Pfeilspitze. Damit trotz Umwendbarkeit
der Falle das Ineinanderschieben dieser Teile gewährleistet ist, besitzt der Fallenkopf
an beiden Schmalseiten konturenähnliche Nuten. Das Umwenden der Falle ist ferner dadurch
ermöglicht, daß jeder Zinken des gegabelten Fallenschwanzes je einen Schlitz besitzt,
welche Schlitze um die Umwendverschiebung versetzt zueinanderliegen. Je nach Einbau
der Falle gelangt entweder der eine oder andere Schlitz zum Einsatz, indem der in
den fallenseitigen Arm des Umlenkgliedes eingeschraubte Zapfen mit seinem über den
fallenseitigen Arm vorstehenden Ende in den Schlitz des Fallenschwanzes eintaucht.
Ein Umwenden der Falle verlangt das Zurückdrücken der Falle, so daß dann der Zapfen
mit dem Loch in der Schloßdecke bzw. Schloßboden fluchtet. Danach kann der Zapfen
herausgedreht und anschließend die Falle herausgenommen und gewendet werden. Anschließend
ist der Zapfen wieder einzuschrauben, wobei sein Ende dann in den anderen Schlitz
des Fallenschwanzes ragt.
[0008] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
- Fig. 1
- eine Ansicht des Treibstangenschlosses bei zurückgeschlossenem Riegel,
- Fig. 2
- eine klappfigürliche Darstellung der Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Ansicht des Schloßgehäuses bei fortgelassener Schloßdecke, wobei sich der Zahnkranz
in der Grundstellung befindet, die das Einsetzen eines Schließzylinders erlaubt,
- Fig. 4
- den Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- in vergrößerter Darstellung den oberen Bereich des Treibtangenschlosses gemäß der
Stellung, die sich bei rückgeschlossenem Riegel und abgezogenem Schlüssel ergibt,
teils in Ansicht, teils im Längsschnitt,
- Fig. 6
- den Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Ansicht der Trägerplatte mit rückwärtigem Eckwinkel bei strichpunktiert angedeutetem
Schloßboden,
- Fig. 8
- hierzu die klappfigürliche Darstellung,
- Fig. 9
- eine Ansicht des Treibstangenschlosses, von dem Schloßboden her gesehen, bei strichpunktiert
angedeutetem Schloßgehäuse,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht des der oberen Treibstange zugeordneten Treibstangen-Anschlußschiebers,
welcher sich aus zwei Teilen zusammensetzt,
- Fig. 11
- in vergrößerter Darstellung das Treibstangenschloß im Bereich des Lagergehäuses für
die Nuß, teilweise in Ansicht, teilweise im Schnitt,
- Fig. 12
- einen Längsschnitt durch das Lagergehäuse,
- Fig. 13
- ein abgewandelt gestaltetes Lagergehäuse, durch welches ein größeres Abstandsmaß zwischen
Zylinderkernachse und Nußdrehachse bestimmt wird,
- Fig. 14
- teils in Ansicht, teils im Schnitt die Stulpe mit Lagerböckchen und Befestigungsvorsprüngen
vor dem Verbinden mit dem Schloßboden und der Schloßdecke,
- Fig. 15
- die klappfigürliche Darstellung der Fig. 14,
- Fig. 16
- eine Draufsicht auf das Schließeingerichte bei Drückerbetätigung unter Zurückziehen
der Falle, wobei nur die entsprechenden Funktionsteile des Treibstangenschlosses veranschaulicht
sind,
- Fig. 17
- eine entsprechende Darstellung des Treibstangenschlosses bei Wechselbetätigung,
- Fig. 18
- eine der Fig. 9 entsprechende Darstellung, jedoch bei vollständig vorgeschlossenem
Riegel, welche Vorschließstellung nach zwei Schließdrehungen des Schlüssels erzielt
wird,
- Fig. 19
- eine der Figur 18 entsprechende Darstellung, die sich beim Zurückschließen des Riegels
ergibt, und
- Fig. 20
- eine Rückansicht des Riegels, in Richtung des Riegelschwanzes gesehen.
[0009] Das Treibstangenschloß besitzt ein mit einer Stulpe 1 verbundenes Schloßgehäuse 2.
Die an der einen Schmalseite des Schloßgehäuses 2 befestigte Stulpe 1 weist dabei
eine größere Länge als das Schloßgehäuse 2 auf und überfängt eine obere und eine untere,
aus dem Schloßgehäuse 2 austretende Treibstange 3 bzw. 4. Letztere sind mit Riegelgliedern
5 versehen, die mit rahmenseitigen, nicht dargestellten Gegenschließteilen zusammenwirken.
[0010] Auf Höhe der Schmalseitenwände 6, 7 gehen von der Rückfläche der Stulpe 1 Lagerböckchen
8 aus, die sich unter Ausbildung einer Stufe in nach rückwärts gerichtete Befestigungsvorsprünge
9 fortsetzen. Im Querschnitt gesehen, besitzen die über die Schmalseitenwände 6, 7
kragenden Befestigungsvorsprünge 9 eine Trapezform derart, daß die Basis des Trapezes
dem Schloßgehäuseinneren zugekehrt ist. Für die Befestigungsvorsprünge 9 bilden sowohl
der Schloßboden 10 als auch die parallel dazu verlaufende Schloßdecke 11 an den Schmalseitenwänden
Einstecktaschen 12 bzw. 13 aus. Die von dem Schloßboden 10 gebildete Einstecktasche
12 ist stumpfwinklig gestaltet. Der eine Winkelabschnitt 12' liegt an der zugekehrten
Seitenwand des Befestigungsvorsprunges 9 an, während der sich anschließende Winkelabschnitt
12'' sich flächig an der der Basis gegenüberliegenden Trapezfläche abstützt. Der Winkelabschnitt
12'' ist mit einer Durchtrittsöffnung 14 ausgestattet, die mit einer Gewindebohrung
15 des Befestigungsvorsprunges 9 fluchtet. Im übrigen verläuft siese Gewindebohrung
parallel zur Stulpe 1.
[0011] Die andere Einstecktasche 13 ihrerseits besitzt ebenfalls Winkelform. Der unmittelbar
von der Schloßdecke 11 ausgehende Winkelschenkel 13' findet Abstützung an der zugekehrten
Schrägflanke des trapezförmigen Befestigungsvorsprunges 9. Der sich daran anschließende
Winkelschenkel 13'' überfängt den Winkelschenkel 12'' und liegt flächig auf diesem
auf. Dort ist der Winkelschenkel 13'' mit einem Loch 16 ausgestattet. Mittels eines
die Einstecktaschen 12, 13 durchgreifenden und in die Gewindebohrung 15 des Befestigungsvorgprungs
9 eintretenden, als Schraube gestalteten Bolzens 17 können Stulpe 1, Schloßboden 10
und Schloßdecke 11 zu einer Baueinheit verbunden werden.
[0012] Die Außenfläche 18 der Lagerböckchen 8 verläuft konvex gekrümmt. Innerhalb dieser
konvexen Krümmung erstrecken sich ebenfalls die Außenfläche der Befestigungsvorsprünge
9 sowie der von Abwinklungen gebildeten Einstecktaschen 12, 13, vgl. insbesondere
Fig. 5 und 6. Hierdurch ist es möglich, an den Türen Taschen zu erzeugen, die der
Umrißform des Schloßgehäuses auf Höhe der Lagerböckchen 8 angepaßt sind.
[0013] Jedes Lagerböckchen 8 besitzt zu seiner Festlegung an der Stulpe 1 einen im Querschnitt
ovalen Vorsprung 19, der in eine formangepaßte Ausnehmung 20 der Stulpe eingesetzt
und dort vernietet ist, vgl. insbesondere Fig. 5 und 14.
[0014] Seitlich der Durchtrittskanäle 21 für die Treibstangen 3, 4 bilden die Lagerböckchen
8 Zentrierlaschen 22 aus, welche in formangepaßte Randaussparungen von Schloßboden
10 und Schloßdecke 11 eintauchen. Die vorgenannten Zentrierlaschen 22 schließen dabei
bündig mit den Außenflächen von Schloßboden 10 und Schloßdecke 11 ab.
[0015] Es ist sodann noch eine Zusatz-Befestigungsstelle zwischen Stulpe 1 und Schloßboden
10 vorgesehen. Bestandteil derselben ist ein an der Rückfläche der Stulpe 1 befestigter
Vorsprung 24, welcher sich im Bereich zwischen beiden Lagerböckchen 8 erstreckt. In
dem Vorsprung 24 ist eine Gewindebohrung 25 zur Aufnahme eines ebenfalls als Schraube
gestalteten Bolzens 26 vorgesehen. Letzterer verläuft parallel zur Stulpe 1, ist jedoch
rechtwinklig zu den anderen Bolzen 17 ausgerichtet, da er durch ein Loch 27 des Schloßbodens
10 her eingeschraubt ist. Auf diese Weise können unterschiedlich gestaltete Stulpen
1 mit Treibstangen 3, 4 bei leichter Montage mit eventuell auch unterschiedlich gestalteten
Schloßgehäusen 2 verbunden werden.
[0016] Beim Ausführungsbeispiel ist die untere Treibstange 4 im Bereich des das Lagerböckchen
8 kreuzenden Abschnittes gegabelt. Durch die beiden Gabelzinken 4', 4'' wird ein Längsschlitz
29 geformt. Jeder Gabelzinken 4'. 4'' ist mit einem abgewinkelten Endabschnitt E,
E' versehen, welche auf dem Schloßboden 10 aufliegen und in formangepaßte Kupplungsaussparungen
31, 32 eines flächig auf dem Schloßboden 10 aufliegenden Treibstangen-Anschlußschiebers
28 eintauchen. Der vorgenannte Längsschlitz 29 erstreckt sich im übrigen auf Höhe
eines Durchtrittsloches 30 der Stulpe 1 für eine Schließzylinder-Befestigungsschraube
30'.
[0017] Zwischen dem oberen Lagerböckchen 8 und dem Vorsprung 24 ist eine Falle 33 geführt.
Diese besitzt einen eine Fallendurchtrittsöffnung 34 der Stulpe 1 durchgreifenden,
mit einer Fallenschräge ausgestatteten Kopf 33', an welchen sich gehäuseeinwärts ein
Fallenschwanz 33'' anschließt.
[0018] Unterhalb der Falle 33 ist im Schloßgehäuse ein Riegel 35 geführt. Dessen Riegelkopf
35' durchgreift eine querschnittsangepaßte Durchtrittsöffnung 36 der Stulpe 1.
[0019] Zwischen Riegelkopf 35' und Schloßboden 10 verbleibt ein solcher Abstand, der das
Durchführen des Treibstangen-Anschlußschiebers 28 erlaubt. In der einen Endstellung
desselben kann sogar dann der Endabschnitt E' den Riegelkopf 35' unterfahren verbunden
mit einem geringen Raumbedarf zwischen der unteren Schmalseitenwand 7 und dem Riegel
35.
[0020] Der Schloßboden 10 und die Schloßdecke 11 haltern zwischen sich eine Trägerplatte
37. Diese lagert in ihrem unteren Bereich in einer der Schloßdecke 11 zugekehrten
Bohrung 38 einen Zahnkranz 39. Die Drehachse desselben ist mit M1 bezeichnet. Die
Bohrung 38 wird von einer Schließzylinder-Einstecköffnung 40 gekreuzt. Dieselbe ist
der Außenkontur eines Profil-Schließzylinders 41 angepaßt. Die Drehachse M2 des Zylinderkerns
des eingesetzten Profil-Schließzylinders liegt exzentrisch zur Drehachse M1, und zwar
unterhalb derselben, vgl. Fig. 3.
[0021] Der vorgenannte Zahnkranz 39 besitzt einen radialgerichteten Spalt 42 zum Eingriff
eines strichpunktiert veranschaulichten Schließbartes 43 des Profil-Schließzylinders
41. Mit der Außenverzahnung des Zahnkranzes 39 kämmen zwei Abtriebszahnräder 44, 45.
Deren nicht näher bezeichnete Lagerzapfen gehen einstückig von der Trägerplatte 37
aus. Trotz des Schließzylinder-Durchsteckspaltes 42 ist erreicht, daß der Zahnkranz
39 mindestens mit einem Abtriebszahnrad 44 bzw. 45 kämmt. Die Drehung der Abtriebszahnräder
44, 45 wird unter Zwischenschaltung weiterer Untersetzungszahnräder 46-50 auf ein
Endrad 51 übertragen. Die Achszapfen für dieselben sind ebenfalls Bestandteil der
Trägerplatte 37. Somit beinhaltet die Trägerplatte 37 sämtliche Zahntrieb-Funktionseinheiten.
[0022] Das Endrad 51 kämmt mit der parallel zu Stulpe 1 geführten Zahnstange 52, die sich
am freien Ende des Treibstangen-Anschlußschiebers 28 befindet. In paralleler Gegenüberlage
zur Zahnstange 52 ist ein weiterer Treibstangen-Anschlußschieber 53 geführt. Dieser
bildet eine Zahnstange 54 aus. Letztere ist im Hakeneingriff 55 gemäß Fig. 10 dem
Treibstangen-Anschlußschieber 53 zugeordnet. Auf diese Weise werden durch das Endrad
51 des Zahnradgetriebes die Treibstangen-Anschlußschieber 28, 53 gegensinnig angetrieben.
Vorgenannte Zahnstangen 52, 54 führen sich beiderseits eines oben verschmälerten Abschnittes
37' der Trägerplatte 37.
[0023] Der Treibstangen-Anschlußschieber 53 steuert unter Zwischenschaltung eines Schwenkhebels
56 den Riegelschluß in der Weise, daß zunächst der Treibstangen-Anschlußschieber 53
dem Riegelausschluß vorläuft und danach die Mitnahme des Riegels 35 erfolgt. Hierdurch
können erst die Riegelglieder 5 in Eingriff treten und ein Anziehen der Tür bewirken,
so daß dann der Riegel 35 behinderungssfrei in die ihm zugekehrte Schließblechausnehmung
einfahren kann.
[0024] Der Riegel 35 besitzt an seinem Riegelschwanz 35' eine schräg zur Bewegungsrichtung
des Riegels 35 verlaufende Auflaufschräge 57. Gebildet ist diese von einer seitlichen
Erhöhung 35''' des Riegelschwanzes 35'', welche Erhöhung 35''' sich auf dem Schloßboden
10 führt. Die Erhöhung 35''' wird überragt von einem Führungszapfen 58, welcher in
einen in Ausschlußrichtung des Riegels 35 verlaufenden Längsschlitz 59 des Schloßbodens
10 ragt. Der Auflaufschräge 57 ist eine Ausnehmung 60 für einen Steuerarm 61 des Schwenkhebels
56 nachgeordnet. Das Ende des Steuerarmes 61 ist, wie es aus den Figuren hervorgeht,
keulenförmig gestaltet.
[0025] Der um einen materialeinheitlichen Zapfen 62 der Trägerplatte 37 gelagerte Schwenkhebel
56 besitzt an seiner dem Treibstangen-Anschlußschieber 53 zugekehrten Seite einen
Zahnkranz-Abschnitt 63, dessen Zähne mit einer Zahnleiste 64 des Treibstangen-Anschlußschiebers
53 zusammenwirken. Die Zahnleiste 64 befindet sich dabei an einem Fortsatz 65 des
Treibstangen-Anschlußschiebers 53 bzw. der Zahnstange 54. Dieser Fortsatz 65 erstreckt
sich bei zurückgeschlossenem Riegel 35 vor einer Sperrkante 66 des Riegelschwanzes
35'', vgl. Fig. 9. Die untere Stirnkante 65' des Fortsatzes 65 ist ebenfalls zu einer
Schrägflanke geformt, die in der später noch beschriebenen Weise mit der Auflaufschräge
57 zusammenwirkt.
[0026] Der endständige Zahn 63' des Zahnkranz-Abschnittes taucht in eine etwa dem Vorlauf
des Treibstangen-Anschlußschiebers 53 entsprechend verlängerte Nische 67 des Treibstangen-Anschlußschiebers
53 ein. Hierdurch wird ein Mitnahmespiel realisiert. Wenn das Spiel durchlaufen ist,
hat auch der Fortsatz 65 die Riegelverlagerung freigegeben.
[0027] Insbesondere aus Fig. 18 ist ersichtlich, daß die Breite des Riegelschwanzes 35''
etwa derjenigen der seitlichen Erhöhung 35''' entspricht. Letztere ist geringfügig
breiter. In zurückgeschlossener Stellung des Riegels liegt dann der Riegelschwanz
35'' in Überdeckung zu den Abtriebsrädern 44, 45, welche sich jedoch auf der gegenüberliegenden
Seite der Trägerplatte 37 befinden. Der Riegelschwanz 35'' erstreckt sich in einer
dem Schloßboden 10 zugekehrten Aussparung 68 der Trägerplatte.
[0028] In einen unterhalb des Riegels 35 konzentrisch zur Drehachse M1 angeordneten Bogenschlitz
69 der Trägerplatte 37 taucht der Gelenkzapfen 70 eines Betätigungsamres 71 einer
Wechselhebel-Anordnung W ein. Der Betätigungsarm 71 ist als in Umfangsrichtung des
Zahnkranzes 39 weisende Hakenklinke gestaltet. Zu diesem Zweck formt der längere Hebelarm
des Betätigungsarmes 71 endseitig einen Haken 72, welcher in gleicher Ebene zu einer
Stützringschulter 73 des Zahnkranzes 39 angeordnet ist. In der in Fig. 3 veranschaulichten
Grundstellung des Treibstangenschlosses, welche Grundstellung das Einbauen eines Profil-Schließzylinders
gestattet, stützt sich der Haken 72 an der Stützringschulter 73 ab. Letztere formt
einen in die Bewegungsbahn des Hakens 72 ragenden Gegenhaken 74. An dem kürzeren Hebelarm
des Betätigungsarmes 71 greift gelenkig ein etwa parallel zur Stulpe 1 verlaufendes,
stangenförmiges Zwischenglied 75 der Wechselhebel-Anordnung W an. Das untere, abgewinkelte,
einen Kupplungszapfen bildende Zwischenglied-Ende 75' ragt in Richtung des Schloßbodens
10 und erstreckt sich in der Bewegungsbahn einer rechtwinklig zur Stulpe 1 verlaufenden
Steuerkante 76 des Treibstangen-Anschlußschiebers 28. Gemäß der Grundstellung in Fig.
3 und 9 beaufschlagt die Steuerkante 76 das Ende 75' und verschwenkt dadurch geringfügig
den Betätigungsarm 71, welcher mit seinem Haken 72 gegen die Stützringschulter 73
des Zahnkranzes 39 tritt. An dem mit dem Haken 72 ausgestatteten Ende des Betätigungsarmes
71 greift sodann eine an der Trägerplatte 37 eingespannte Blattfeder 77 an. Dieselbe
ist bestrebt, den Betätigungsarm 71 in einer neutralen Grundstellung zu halten, in
welcher der Haken 72 außerhalb der Bewegungsbahn des Gegenhakens 74 des Zahnkranzes
39 liegt. Eine solche neutrale Grundstellung des Betätigungsarmes 71 ist z.B. in Fig.
16 aufgezeigt.
[0029] Der obere Endbereich 78 des Zwischengliedes 75 ist plattenförmig gestaltet und stellt
einen Stößel dar. Zur Führung des Endbereiches 78 dient ein von dem verschmälerten
Abschnitt 37' der Trägerplatte 37 ausgehendes Widerlager 79 sowie die gegenüberliegende
Flanke des Trägerplatten-Abschnittes 37'. An dem Widerlager 79 stützt sich das eine
Ende der als Druckfeder gestalteten Wechselhebelfeder 80 ab. Das gegenüberliegende
Ende der Druckfeder 80 findet dagegen Abstützung an seitlich vorspringenden Schultern
81 des Endbereiches 78. Der dort befindliche letzte Gewindegang setzt sich über eine
Abbiegung 80' in einen die Druckfeder durchsetzenden Federdraht 82 fort und umschlingt
oberhalb des Widerlagers 79 einen Befestigungszapfen 83 eines mit drei Armen ausgestatteten
Umlenkgliedes 84 der Wechselhebel-Anordnung W. Zur Lagerung des Umlenkgliedes 84 dient
ein von dem verschmälerten Abschnitt 37' materialeinheitlich ausgehender Zapfen 85.
Der Befestigungszapfen 83 befindet sich an dem freien Ende des ersten Armes 86 des
Umlenkgliedes 84. Dieser bildet oberhalb des Endbereiches 78 eine Mitnahmeschulter
87 aus, welche in der Bewegungsbahn des Endbereiches 78 des Zwischengliedes 75 liegt.
Der den Befestigungszapfen 83 umschlingende Federdraht 82 setzt sich jenseits des
Befestigungszapfens 83 fort und bildet dort einen den Fallenschwanz 33'' belastenden
Drehfederabschnitt 82'. Die Wechselhebelfeder 80 erfüllt aufgrund ihrer besonderen
Ausgestaltung die Funktion einer Fallenfeder. Grundsätzlich ist die Wechselhebelfeder
80 bestrebt, den Betätigungsarm 71 entgegen Richtung des Zahnkranz-Betätigungsbereiches
zu verlagern.
[0030] Rechtwinklig zum ersten Arm 86 geht von dem Umlenkglied 84 ein zweiter Arm 88 aus,
welcher zwischen die Gabelzinken des gegabelten Fallenschwanzes 33'' ragt. Jeder Zinken
des gegabelten Fallenschwanzes 33'' besitzt je einen senkrecht zur Bewegungsrichtung
der Falle verlaufenden Schlitz 89, 89', welche Schlitze um die Umwendverschiebung
versetzt zueinander liegen. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel durchgreift
ein Zapfen 90 den fallenseitigen Arm 88 des Umlenkgliedes 84 und stellt die Mitnahmeverbindung
zur Falle 33 her.
[0031] In zurückverlagerter Stellung der Falle 33 fluchtet der Zapfen 90 mit einem Loch
91 der Schloßdecke 11. Dann kann der als Madenschraube gestaltete Zapfen 90 herausgedreht
und die Falle 33 um ihre Längsachse gewendet werden, so daß dann der wieder eingedrehte
Zapfen 90 mit seinem vorstehenden Ende in den Schlitz 89' des anderen Gabelzinkens
eintaucht.
[0032] Kreuzend zum Schlitz 89, 89' ist auf jeder Breitseite des Fallenschwanzes 33'' eine
Führungsnut 92 vorgesehen, in welche ein Führungsvorsprung 93 von Schloßdecke 11 und
Schloßboden 10 ragt.
[0033] Etwa in diametraler Gegenüberlage zum ersten Arm 86 erstreckt sich der dritte Arm
94 zum Angriff eines Nußbetätigungsschiebers 95. Dieser befindet sich in einem von
der Trägerplatte 37 belassenen Freiraum innerhalb des Schloßgehäuses 2 und ist von
einer Rückstellfeder 96 belastet. Ferner steht der Nußbetätigungsschieber 95 in Zahneingriff
zu einer Nuß 97, die in einem auswechselbar in dem Schloßgehäuse 2 eingesetzten, zweigeteilten
Lagergehäuse 98 drehbar angeordnet ist. Dessen Länge entspricht einem Mehrfahcen des
Nußdurchmessers. Der Nußbetätigungsschieber 95 formt rückseitig mehrere Fenster 99
für jeweils einen Eingriff eines Zahnes 97' der Nuß 97. Beim Ausführungsbeispiel greift
der Zahn 97' in das untere zweier übereinander angeordneter Fenster 99 ein. Das Lagergehäuse
98 bildet das eine unterhalb der Nuß angeordnete Beschlagschildschrauben-Durchtrittsloch
100 in Form eines Langloches. Dieses Lagergehäuse 98 ist mit der Nuß 97 und dem Nußbetätigungsschieber
95 als komplett vormontierte Baueinheit gestaltet, welche in eine konturenangepaßte
Ausnehmung A von Schloßboden und Schloßdecke einsetzbar ist, und zwar in Parallelerstreckung
zum verschmälerten Trägerplatten-Abschnitt 37'. Beim Ausführungsbeispiel ist diese
Baueinheit auf ein Abstandsmaß zwischen der Drehachse der Nuß und derjenigen des Zylinderkerns
auf 72 mm abgestellt.
[0034] Aus Fig. 13 geht ein angeändertes Lagergehäuse 98' hervor, welches eine Nuß 97 und
den Betätigungsschieber 95 aufzunehmen vermag ohne Abänderung derselben. Dann greift
der Zahn 97' der Nuß in das obere Fenster 99 des Nußbetätigungsschiebers 95 ein. Unterhalb
der Nußlagerstelle erstreckt sich innerhalb des Lagergehäuses 98' ein ebenfalls als
Langloch gestaltetes Beschlagschildschrauben-Durchtrittsloch 100'. Die Umrißkontur
des Lagergehäuses 98' kann dabei derjenigen des vorgeschilderten Lagergehäuses 98
entsprechen, so daß zwecks Veränderung des Abstandsmaßes zwischen Schließzylinder
und Nuß nur das abgeänderte Nußgehäuse 98' einzubauen ist. Es wird mittels der in
Fig. 13 veranschaulichten Baueinheit ein Abstandsmaß von 92 mm zwischen Drehachse
des Schließzylinders und Drehachse der Nuß 97 verwirklicht. Weitere Abstandsmaße wären
möglich durch entsprechende Gestaltung des Lagergehäuses.
[0035] Die Grundstellungen der Nuß sind in bekannter Weise durch Anschläge verwirklicht.
Ebenso sind den Drehendstellungen der Nuß Anschläge zugeordnet, welche nicht näher
abgehandelt werden.
[0036] Der in der Bewegungsbahn des Nußbetätigungsschiebers 95 liegende dritte Arm 94 des
Umlenkgliedes 84 ist gegabelt gestaltet. Die Gabelöffnung 33''' wird von dem Treibstangen-Anschlußschieber
53 durchgriffen. Der Treibstangen-Anschlußschieber 53 setzt sich bis in den Bereich
des Fallenschwanzes 33'' fort und geht in einen quer zur Stulpe 1 liegenden Winkelschenkel
101 über, welcher in die Gabelöffnung des Fallenschwanzes 33' einfahrbar ist. In rückverlagerter
Stellung fährt die Falle mit ihrer Gabelöffnung über den parallel zur Stulpe 1 verlaufenden
Winkelabschnitt 102 des Treibstangen-Anschlußschiebers 53, welcher Winkelabschnitt
102 die Gabelöffnung des dritten Armes 94 durchgreift. Der auf die Stulpe 1 zu gerichtete
Winkelschenkel 101 besitzt ein im Querschnitt pfeilförmiges Profil, vgl. hierzu insbesondere
Fig. 4. Die Pfeilspitze ist der Falle 33 zugekehrt, und der Fallenkopf 33' formt an
beiden Schmalseiten konturenähnliche Nuten 103. In Bewegungsrichtung der Falle gesehen,
entspricht die Fallendurchtrittsöffnung 34 der Stulpe 1 der Umrißform des Fallenkopfes,
was das Umwenden der Falle 33 um 180° erlaubt.
[0037] An der oberen Flanke formt der Winkelschenkel 101 an seinem freien Stirnende einen
Kupplungsvorsprung 104, der in eine querschnittsangepaßte Aussparung 105 am freien
Ende der oberen Treibstange 3 eintaucht. Eine Verlagerung des Treibstangen-Anschlußschiebers
53 wird daher zwangsläufig auf diese Treibstange 3 übertragen.
[0038] Da der Winkelschenkel 101 bis in den Bewegungsbereich des Fallenkopfes 33' treten
kann, genügt zwischen der zugekehrten Schmalseite 6 und der Falle 33 ein geringeres
Abstandsmaß, was eine geringere Bauhöhe des Schloßgehäuses erlaubt. Hierzu trägt ebenfalls
die Tatsache bei, daß der Endabschnitt E' der Treibstange 4 in Überdeckung zum Riegel
35 treten kann.
[0039] Die obere schloßkantenrückwärtige Ecke des Schloßgehäuses 2 formt eine etwa winkelförmige
Ausbuchtung 106. Ein konturenangepaßter, zwischen Schloßboden 10 und Schloßdecke 11
befindlicher Eckwinkel 107 begrenzt diese Ausbuchtung zur rückwärtigen Schmalseite
des Schloßgehäuses hin. Die Endbereiche des Eckwinkels 107 sind mit Gewindebohrungen
108, 109 versehen, die das Verbinden mit der Schloßdecke 11 und dem Schloßboden 10
gestatten. Die von dem Eckwinkel 107 umrahmte Ausbuchtung 106 formt mit ihrem gerundeten
Innenscheitel ein Beschlagschildschrauben-Durchtrittsloch 110. Der eine Schenkel der
Ausbuchtung 106 ist vertikal ausgerichtet und verläuft parallel zur Stulpe 1, während
der andere Schenkel spitzwinklig zur Stulpe gerichtet ist und sich in Aufwärtsrichtung
erstreckt.
[0040] Die in Stulprichtung liegende Tiefe der Ausbuchtung 106 reicht dabei über die Verlängerung
der Verbindungslinie L von Nuß 97 und Beschlagschrauben-Durchtrittsloch 100, vgl.
Fig. 1.
[0041] Wird eine mit dem veranschaulichten Treibstangenschloß ausgestattete Tür mit einem
in Fig. 1 strichpunktiert veranschaulichten Langschild 111 versehen, so kann dieses
mittels dreier Schrauben 112, 113 und 114 gehaltert werden. Die obere Befestigungsschraube
112 tritt in die Ausbuchtung 106 ein und erstreckt sich damit oberhalb der Nußlagerstelle.
Die zweite Befestigungsschraube 113 durchgreift das Beschlagschildschrauben-Durchtrittsloch
100 des Lagergehäuses 98, während die dritte Befestigungsschraube 114 unterhalb des
Schließzylinders und des Schloßgehäuses 2 verläuft. Diese Maßnahme ermöglicht es z.B.,
ausschließlich die mittlere Befestigungsschraube 113 zu lösen, um dann das Treibstangenschloß
ausbauen zu können. Es müssen hierzu nicht - wie es sonst üblich ist - die Langschilder
demontiert werden.
[0042] Eine weitere Ausbuchtung 115 ist im Bereich der unteren Ecke des Schloßgehäuses 2
vorgesehen. Diese wird gebildet von der rückwärtigen Kontur der Trägerplatte 37, welcher
Kontur die Schloßdecke 11 und der Schloßboden 10 im entsprechenden Bereich angepaßt
sind.
[0043] Die Ausbuchtung 115 erstreckt sich rückwärtig des Schließzylinders 41. Es ist eine
solche Tiefe der Ausbuchtung 115 gewählt, daß der Ausbuchtungsboden 115' der Schließzylinder-Längsachse
näher liegt als der Abstand zwischen Schließzylinder-Längsachse und dem dieser stulpseitig
benachbarten Stulpschrauben-Durchtrittsloch 122. Die dieses aufweisende Trägerplatte
37 formt mit ihrer rückwärtigen Schmalseitenwand den Ausbuchtungsboden, der schräg
auf die Stulpe 1 zuläuft. Schließlich ist an der Rückwand des Schloßgehäuses 2 noch
eine dritte Ausbuchtung 116 vorhanden. Letztere erstreckt sich im Bereich rückwärtig
der Nuß 97. Deren in Stulprichtung weisende Tiefe ist mindestens so groß, daß der
Ausbuchtungsboden 116' dem Nußzentrum näher liegt als der Abstand zwischen Nußzentrum
und dem dieser stulpseitg benachbarten, von der Trägerplatte 37 gefaßten Beschlagschrauben-Durchtrittsloch,welches
als Langloch 120 gestaltet ist. Die beiden vorgenannten Ausbuchtungen 115, 116 erlauben
es, der Tür anstelle der Langschilder im Bereich der Nuß und des Schließzylinders
in Fig. 1 strichpunktiert angedeutete Rosetten 117, 118 zuzuordnen. Die eine Befestigungsschraube
119 für die Rosette 117 durchgreift das Langloch 120 der Trägerplatte 37, während
die andere Befestigungsschraube 121 die Tür im Bereich der Ausbuchtung 116 durchsetzt.
Das Langloch 120 sowie die Ausbuchtung 116 gestatten ebenfalls den Einsatz unterschiedlich
geformter Lagergehäuse 98 für die Nuß, um unterschiedliche Abstandsmaße zwischen Nußlagerstelle
und Drehachse des Zylinderkerns verwirklichen zu können.
[0044] Zur Halterung der den Schließzylinder umgebenden Rosette 118 dient eine das Durchtrittsloch
122 der Trägerplatte 37 durchgreifende Befestigungsschraube 122' und eine diametral
dazu angeordnete Befestigungsschraube 123, die im Bereich der Ausbuchtung 115 verläuft.
[0045] Auch bei Anordnung der Rosetten 117, 118 genügt es, jeweils die der Ausbuchtung gegenüberliegende
Befestigungsschraube herauszudrehen, um das Treibstangenschloß ausbauen zu können.
[0046] Die Trägerplatte 37 mit dem Zahnradgetriebe und der Wechselhebel-Anordnung W sowie
das Lagergehäuse 98 stellen Baueinheiten dar. Sollen Treibstangenschlösser mit unterschiedlichen
Dornmaßen erstellt werden, brauchen diese Baueinheiten nicht abgeändert zu werden.
Es genügt vielmehr, Schfoßboden und Schloßdecke stulpseitig zu verlängern oder zu
verkürzen, während der rückwärtige Bereich unverändert bleibt einschließlich der Ausbuchtungen.
Entsprechende Verkürzungen und Verlängerungen sind sodann beim Riegel und der Falle
sowie dem TreibstangenAnschlußschieber 28 vorzunehmen. Aufgrund dieser geringfügigen
Veränderung läßt sich jedoch eine große Palette unterschiedlich gestalteter Schlösser
fertigen verbunden mit einem verringerten Herstellungsaufwand und reduzierter Lagerhaltung.
[0047] Es stellt sich folgende Wirkungsweise ein:
Gemäß Fig. 3 befindet sich das Schloß in der Grundstellung, die das Einsetzen des
Schließzylinders 41 gestattet. Der Schlüsselschlitz fluchtet dann nicht mit dem Spalt
42 des Zahnkranzes 39. Nach Einbau des Schließzylinders 41 und Abziehen des Schlüssels
ergibt sich eine aus Fig. 16 ersichtliche Stellung des Zahnkranzes 39. Einhergehend
mit dem geringfügigen Verdrehen des Zahnkranzes 39 wurde über das Untersetzungsgetriebe
und über das Endrad 51 der Treibstangen-Anschlußschieber 28 geringfügig in Abwärtsrichtung
verlagert, so daß aufgrund der Federbelastung der Betätigungsarm 71 entgegen Uhrzeigerrichtung
verschwenkt derart, daß sein Haken 72 aus der Bewegungsbahn des Gegenhakens 74 des
Zahnkranzes 39 getreten ist.
[0048] Das Zurückziehen der Falle in der Schlüsselabzugsstellung bei zurückgeschlossenem
Riegel 35 kann durch Druckerbetätigung erfolgen. Über den nicht veranschaulichten
Drücker wird die Nuß 97 in die in Fig. 16 veranschaulichte Lage verschwenkt. Deren
Zahn 97' verlagert den Nußbetätigungsschieber 95 in Abwärtsrichtung. Der in der Bewegungsbahn
des Nußbetätigungsschiebers liegende dritte Arm 94 des Umlenkgliedes 84 wird dabei
beaufschlagt unter Verschwenken des Umlenkgliedes 84 in Uhrzeigerrichtung. Der den
Fallenarm bildende zweite Arm 88 zieht dabei über die Zapfen/Schlitzverbindung die
Falle 33 zurück. Bei diesem Verschwenken des Umlenkgliedes 84 wird die auch als Fallenfeder
dienende Wechselhebelfeder 80 gespannt. Nach Beendigung der Drückerbeaufschlagung
kehren die Nuß 87 sowie der Nußbetätigungsschieber 95 in ihre anschlagbegrenzte Grundstellung
zurück. Ferner führt die Wechselhebelfeder 80 durch Entspannen das Umlenkglied 84
in die Ausgangsstellung.
[0049] Die Wechselhebelbetätigung geht aus Fig. 17 hervor. Hierzu ist durch Schlüsselbetätigung
der Zahnkranz 39 in Uhrzeigerrichtung zu drehen. Einhergehend wird über das Zahnradgetriebe
das Endrad 51 mitgenommen, welches zu einer Aufwärtsverlagerung des Treibstangen-Anschlußschiebers
28 führt, und zwar zufolge des Zahneingriffes. Die Steuerkante 76 des Treibstangen-Anschlußschiebers
28 beaufschlagt das Ende 75' des Zwischengliedes 75 einhergehend mit einem Verschwenken
des Betätigungsarmes 71 in Uhrzeigerrichtung, welches Verschwenken durch den sich
an der Stützringschulter 73 anlegenden Haken 72 begrenzt ist. Durch Fortsetzen der
Schlüsselbetätigung treten Haken 72 und Gegenhaken 74 gegeneinander verbunden mit
einer Mitnahme des Betätigungsarmes 71, dessen Gelenkzapfen 70 sich innerhalb des
Bogenschlitzes 69 der Trägerplatte 37 nach oben bewegt. Einhergehend wird das Zwischenglied
75 in Aufwärtsrichtung mitgenommen. Dessen einen Stößel bildender Endbereich 78 beaufschlagt
die Mitnahmeschulter 87 des ersten Armes 86 des Umlenkgliedes 84. Demzufolge verschwenkt
das Umlenkglied 84 und nimmt über den zweiten Arm die Falle 33 in Schloßeinwärtsrichtung
mit. Während dieses Vorganges wird die Wechselhebelfeder 80 aufgeladen. Wird nach
Öffnen der Tür der Schlüssel in die Schlüsselabzugsstellung gebracht, so dreht sich
der Zahnkranz 39 um das entsprechende Maß zurück. Gleichzeitig kann sich die Wechselhebelfeder
80 entspannen, verschwenkt das Umlenkglied 84 entgegen Uhrzeigerrichtung und treibt
die Falle 33 in ihre Vortrittsstellung.
[0050] Das Vorschließen des Riegels 35 bedarf einer entgegengesetzt gerichteten Schließdrehung.
Über den Zahnkranz 39 und über das Untersetzungsgetriebe sowie dessen Endrad 51 werden
durch Zahneingriff die Treibstangen-Anschlußschieber 28, 53 gegensinnig angetrieben.
Die Bewegungsrichtung der Treibstangen-Anschlußschieber 28, 53 ist in Fig. 9 durch
Pfeile angedeutet. Die Treibstangen 3, 4 mit den an ihnen befestigten Riegelgliedern
5 werden dabei mitgeschleppt. Solange sich der Fortsatz 65 vor der Sperrkante 66 des
Riegelschwanzes befindet, kann der Riegel 35 nicht vortreten. Der Schwenkhebel 56
verändert demgemäß auch seine Lage nicht. Das bedeutet, daß die Treibstangen-Anschlußschieber
mit den Treibstangen vorlaufen. Nachdem die den Vorlauf der Treibstangen-Anschlußschieber
28, 53 gestattende Nische 67 durchlaufen ist, wird der endständige Zahn 63' des Zahnkranz-Abschnittes
63 beaufschlagt. Kurz zuvor hat auch der Fortsatz 65 die Sperrkante 66 des Riegelschwanzes
35'' freigegeben. Dies ist etwa nach einer Schlüsseldrehung der Fall. Das Vorschließen
des Riegels 35 setzt also erst dann ein, wenn ein genügend weites Anziehen der Tür
durch die entsprechenden Schließglieder stattgefunden hat. Demnach kann der Riegel
auch störungsfrei in seine zugehörige Schließblechausnehmung eintauchen. Während der
weiteren Schließdrehung erfolgt dann über den Zahneingriff das Verdrehen des Schwenkhebels
56 unter gleichzeitiger Mitnahme des Riegels in die in Fig. 18 veranschaulichte Vorschließstellung.
Nach zwei Schließdrehungen beaufschlagt der Steuerarm 61 einen Anschlag 124 der Trägerplatte
37. In dieser Vorschließstellung ist der Schlüssel abziehbar. Etwaige auf den Riegel
wirkende Rückdrückkräfte werden über den Zahneingriff in den Schließzylinder geleitet.
[0051] Das Zurückschließen des Riegels 35 geschieht durch entgegengesetzt gerichtete Schließdrehung.
Einhergehend damit werden über das Endrad 51 und den Zahnstangeneingriff die Treibstangen-Anschlußschieber
28, 53 gegensinnig in umgekehrter Pfeilrichtung angetrieben. Nach Zurücklegen einer
Schließdrehung von etwa 540° tritt die Stellung gemäß Fig. 19 ein. Dann gelangt die
Zahnleiste 64 außer Eingriff mit der Zahnung des Schwenkhebels 56. Dennoch wird der
Riegel 35 zurückgeschlossen, da dann die Rückverlagerung durch den Fortsatz 65 übernommen
wird, indem dessen untere, schräggerichtete Stirnkante 65' die Auflaufschräge 57 des
Riegelschwanzes 35'' beaufschlagt und dadurch die Rückverlagerung erzwingt unter gleichzeitiger
Mitnahme des Riegels 35. In der Endphase der Rückschließdrehung gelangt dadurch der
Fortsatz 65 wieder vor die Sperrkante 66 des Riegelschwanzes 35''.
[0052] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein. Alle offenbarten Merkmale sind
erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich
mit einbezogen.
1. Treibstangenschloß mit aus der Stulpe (1) austretendem Riegel (35) und Falle (33)
und mindestens einem durch Schlüsselbetätigung verlagerbaren Treibstangen-Anschlußschieber
(53), wobei am Schwanz (33'') der Falle (33) ein Arm (88) eines Umlenkgliedes angreift,
gekennzeichnet durch einen durch ein Loch (91) von Schloßdecke (11) oder Schloßboden
(10) entkuppelbaren Zapfen (90) zwischen fallenseitigem Arm (88) des Umlenkgliedes
(84) und einem mit entsprechendem Spiel ausgestatteten Schlitz (89, 89') der um ihre
Längsachse umwendbaren Falle (33).
2. Treibstangenschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zinken des gegabelten
Fallenschwanzes (33'') je einen Schlitz (89, 89') besitzt, welche Schlitze um die
Umwendverschiebung versetzt zueinander liegen.
3. Treibstangenschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zapfen (90) in den fallenseitigen Arm (8) des Umlenkgliedes
(84) eingeschraubt ist.
4. Treibstangenschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zapfen (90) nur mit seinem einen darüber vorstehenden Ende
in den Schlitz (89) bzw. (89') des Fallenschwanzes (33'') eintaucht.
5. Treibstangenschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Umlenkglied (84) einerseits vom Zwischenglied (75) einer Wechselhebelanordnung
(W) betätigbar und andererseits von einem Nußbetätigungsschieber (95) beaufschlagbar
ist.
6. Treibstangenschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß kreuzend zum Schlitz (89, 89') auf mindestens einer Breitseite
des Fallenschwanzes (33'') eine Führungsnut (92) vorgesehen ist, in die ein Führungsvorsprung
(93) von Schloßdecke (11) und/oder Schloßboden (10) ragt.