[0001] Die Erfindung betrifft einen Rohrverteiler mit hydraulischem Entkoppler gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] In Heizungsanlagen werden zur hydraulischen Entkopplung des primärseitigen Flüssigkeitskreislaufs
und des sekundärseitigen Flüssigkeitskreislaufs hydraulische Entkoppler eingesetzt,
die auch als Wärmestromtauscher oder hydraulische Weiche bezeichnet werden. Bekannte
hydraulische Entkoppler bestehen aus einem Gehäuse, welches einen Entkopplungsraum
umschließt, an dem an gegenüberliegenden Seiten die Anschlüsse für den Primärkreis
und den Sekundärkreis vorgesehen sind. Dabei sind die beiden Vorlaufanschlüsse fluchtend
angeordnet und ebenso auch die beiden Rücklaufanschlüsse.
[0003] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 88 06 448 ist ein Rohrverteiler mit einem auf am
Rohrverteiler abstehende Anschlußstutzen aufgesetzten hydraulischen Entkoppler bekannt,
der die oben genannten Merkmale gegenüberliegend fluchtender Anschlüsse besitzt. Der
dort verwendete hydraulische Entkoppler hat ein eigenes Gehäuse und entspricht somit
dem oftmals im Abstand von den Rohrverteilern angeordneten herkömmlichen hydraulischen
Entkopplern, die als selbständige Einheit ausgebildet sind und mit einem entsprechenden
Kostenaufwand hergestellt werden müssen und bei der Montage außer einem beträchtlichen
Platzbedarf auch noch einen beträchtlichen Montageaufwand erfordern.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rohrverteiler mit hydraulischem Entkoppler
für Heizungsanlagen, Kühlanlagen oder dergleichen zu schaffen, der möglichst wenig
Platz in Anspruch nimmt und einen möglichst geringen Montageaufwand erfordert.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale erhalten.
Der hydraulische Entkoppler wird in Form eines Entkopplungsraums im Rohrverteiler
integriert, wodurch Verbindungsleitungen und Anschlußstutzen zu der Vorlaufkammer
und der Rücklaufkammer des Rohrverteilers entfallen können. Der hydraulische Entkoppler
ist sehr einfach und platzsparend realisierbar. Durch die Integration im Rohrverteiler
wird auch eine thermische Isolierung des Entkopplers äußerst einfach, da hierfür die
herkömmlichen Isolierschalen, wie diese zur Isolation von Rohrverteilern bekannt sind,
verwendet werden können. Verbindungsleitungen, die sich zwischen Entkoppler und Rohrverteiler
erstrecken, entfallen bei der erfindungsgemäßen Ausführung, so daß auch hierfür sonst
notwendige Rohrisolierungen nicht mehr erforderlich sind.
[0006] Bei der bevorzugten Ausführungsform besteht der Rohrverteiler aus einem langgestreckten
Gehäuse, welches durch eine im innern verlaufende Trennwand in eine Vorlaufkammer
und eine Rücklaufkammer unterteilt ist. Zur Bildung des Entkopplungsraums genügt es,
eine Aussparung in der Trennwand vorzusehen, wobei hierfür eine rechteckige, runde
oder anders geformte Aussparung vorgesehen sein kann. Die Aussparung kann auch dadurch
gebildet werden, daß die Trennwand im Abstand von einer der Gehäusestirnwände endet.
An dieser Stelle sei erwähnt, daß die Trennwand eine ebene oder wellige oder anders
geformte Form haben kann. Die Ausbildung des hydraulischen Entkopplers durch eine
Aussparung in der Trennwand stellt eine äußerst einfache Realisierungsmöglichkeit
dar.
[0007] Die Rücklaufkammer und die Vorlaufkammer des Rohrverteilers könnnen jedoch auch in
Form von parallel verlaufenden Rohren ausgebildet sein, die in einen an deren Stirnseite
ausgebildeten gemeinsamen Entkopplungsraum münden.
[0008] Um eine bessere Verwirbelung oder Vermischung des Rücklaufstroms mit dem Vorlaufstrom
im Übergangsbereich zwischen Entkopplungsraum und Vorlaufkammer zu erreichen, können
an dieser Stelle geeignete Verwirbelungselemente, wie Prall- oder Leitbleche, vorgesehen
sein. Im Anschluß an die Verwirbelungselemente erhält man eine homogene Strömung,
die eine genauere Temperaturbestimmung des in die Vorlaufkammer fließenden Mediums
ermöglicht.
[0009] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Vorlaufanschluß des Primärkreises
einen nach innen in den Entkopplungsraum ragenden Rohrabschnitt hat. Auch diese Maßnahme
dient zur besseren Vermischung des Rückstroms aus der Rücklaufkammer mit dem Vorlaufstrom,
der in den Entkopplungsraum eingespeist wird.
[0010] Der Rücklaufanschluß des Primärkreises kann in einem an den Entkopplungsraum angrenzenden
Abschnitt der Rücklaufkammer angeordnet sein, wodurch eine teilweise Erstreckung des
Entkopplungsraums in die Rücklaufkammer entsteht. Der Abstand zwischen Vorlaufanschluß
und Rücklaufanschluß des Primärkreises wird dadurch erhöht, was bei kleinen Rohrverteilerbaugrößen
zweckmäßig sein kann.
[0011] Um eine einheitliche Ausrichtung der Anschlußstutzen am Rohrverteilergehäuse zu erhalten,
können der Vorlaufanschluß und der Rücklaufanschluß des Primärkreises fluchtend mit
Rohrverteileranschlüssen nebeneinander an einer Seite des Rohrverteilergehäuses abstehen.
Auf diese Weise erhält man eine übersichtliche Leitungsführung, wobei einer der Anschlüsse
des hydraulischen Entkopplers durch eine der beiden Kammern des Rohrverteilers hindurch
geführt ist.
[0012] Der Rohrverteiler, bei dem der hydraulische Entkoppler in Form eines im Verteilergehäuses
ausgebildeten Entkopplungsraums integriert ist, besitzt gegen herkömmlichen hydraulischen
Entkopplern große Vorteile, die insbesondere im einfachen Aufbau, im geringen Platzbedarf
und in der äußerst einfachen Montage zu sehen sind. Weitere Vorteile, wie Vereinfachung
der thermischen Isolierung und vielfältige Möglichkeiten der Anbringung der Entkoppler-Anschlüsse,
sind hier ebenfalls zu nennen.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
Figur 1 die Anordnung des Rohrverteilers mit hydraulischem Entkoppler in einer Heizungsanlage
mit zwei Heizkesseln,
Figur 2 den Schnitt AA von Figur 1,
Figur 3 ein Ausführungsbeispiel eines Rohrverteilers mit Entkoppler, bei dem der Vorlaufanschluß
des Primärkreises in den Entkopplungsraum ragt,
Figur 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem Verwirbelungselement im Übergangsbereich
zwischen Entkopplungsraum und der Vorlaufkammer des Rohrverteilers und
Figur 5 ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Vorlaufkammer und die Rücklaufkammer
des Rohrverteilers als Rohre ausgebildet sind.
[0015] Der in Figur 1 dargestellte Rohrverteiler 1 mit integriertem hydraulischen Entkoppler
2 ist Teil einer Heizungsanlage, die primärseitig zwei Heizkessel 3, 4 und sekundärseitig
zwei Heizkreise 5, 6 umfaßt. Der Rohrverteiler 1 ist über Anschlußstutzen 7 bis 12
an Vorlaufleitungen VL und Rücklaufleitungen RL des Primär- und Sekundärkreises angeschlossen.
[0016] Der Rohrverteiler 1 besitzt ein langgestrecktes Gehäuse mit quadratischem oder rechteckigem
Querschnitt, welches außer im Bereich des hydraulischen Entkopplers 2 durch eine waagerechte
Trennwand 13 in eine Vorlaufkammer 14 und eine Rücklaufkammer 15 im Innern unterteilt
ist. Die Trennwand 13 endet im Abstand vor der linken stirnseitigen Gehäusewand 16,
so daß eine Aussparung 17 entsteht, die einen Übergang von der Rücklaufkammer 15 zur
Vorlaufkammer 14 bildet. In diesem Übergangsbereich, der von der Gehäusewand 16 und
den angrenzenden Stirnwänden 18 des Rohrverteilers 1 gebildet wird, befindet sich
der Entkopplungsraum 19 des hydraulischen Entkopplers 2. Dieser Entkopplungsraum 19
ist zur Vorlaufkammer 14 und zur Rücklaufkammer 15 vollständig offen, so daß die RücklaufStrömung
20 im erforderlichen Maße durch die Aussparung 17 in die Vorlaufkammer 14 strömen
kann. Dabei erfolgt eine Vermischung mit der über den Vorlaufanschluß 21 in den Entkopplungsraum
19 einströmenden Vorlaufströmung 22 des Primärkreises. Die über den Rücklaufanschluß
23 in den Primärkreis zurückgeführte Rücklaufströmung 24 nimmt einen entsprechenden
Anteil der Rücklaufströmung 20 auf, wie Strömungsanteile der Vorlaufströmung 22 in
die Vorlaufkammer 14 gelangen.
[0017] Durch die Verwendung eines hydraulischen Entkopplers 2 zwischen der Vorlaufkammer
14 und der Rücklaufkammer 15 des Sekundärkreises wird eine hydraulische Entkopplung
zwischen Primärkreis und Sekundärkreis erreicht. Der hydraulische Entkoppler 2 wirkt
dabei gleichzeitig als Wärmestromtauscher zwischen dem Wärmestrom des Primärkreises
und dem Wärmestrom des Sekundärkreises. Die Umlauf-Wassermenge in den Wärmeerzeugern
des Primärkreises ist unabhängig von der Umlauf-Wassermenge im Sekundärkreis, wo sich
die Wärmeabnehmer befinden. Nicht im Betrieb befindliche Wärmeerzeuger, beispielsweise
Heizkessel, Thermen oder dergleichen, können hydraulisch abgesperrt werden, um den
Primärkreis nicht mit einer unnötig großen Wassermenge betreiben zu müssen. Für jede
Engeriequelle kann die Rücklauftemperatur angepaßt werden, um optimale Betriebsverhältnisse
zu schaffen.
[0018] In Figur 2 ist der Schnitt AA dargestellt, der insbesondere die Aussparung 17 zeigt,
über und unter der sich der Entkopplungsraum 19 des hydraulischen Entkopplers 2 befindet.
[0019] Figur 3 zeigt einen Rohrverteiler 1, bei dem der Vorlaufanschluß 21 einen in den
Entkopplungsraum 19 ragenden Rohrabschnitt 25 hat. Außerdem ist der Rücklaufanschluß
23 des hydraulischen Entkopplers 2 durch die Vorlaufkammer 14 zu einer Öffnung 26
in der Trennwand 13 geführt, wie dies auch bei den für die Rücklaufleitungen RL des
Sekundärkreises vorgesehenen Anschlußstutzen 10, 12 (Figur 1) vorgesehen ist.
[0020] Durch die spezielle Anordnung des Anschlußstutzen 8, der für die Rücklaufleitung
des Primärkreises vorgesehen ist, erstreckt sich der Entkopplungsraum 19 bis in den
Bereich unter die Öffnung 26 und somit geringfügig in den Bereich der Rücklaufkammer
15
In Figur 4 ist an dem Ende 27 der Trennwand 13, welches die Aussparrung 17 begrenzt,
ein nach oben stehendes Verwirbelungselement 28 angeordnet, welches als Prallblech
oder dergleichen ausgebildet sein kann. In Figur 4 und Figur 5 sind die Anschlüsse
an die Rohrverteiler nur noch schematisch dargestellt.
[0021] Der Rohrverteiler 1 von Figur 5 besteht aus einem oberen Rohr 29, welches die Vorlaufkammer
14 bildet, und einem unteren Rohr 30, welches die Rücklaufkammer 15 bildet, wobei
beide Rohre 29, 30 in einen linksseitig ausgebildeten Entkopplungsraum 19 des integrierten
hydraulischen Entkopplers 2 münden.
[0022] Es wird angemerkt, daß der Rohrverteiler mit hydraulischem Entkoppler nicht nur in
Heizungsanlagen zwischen Primär- und Sekundärkreis einsetzbar ist, sondern gleichermaßen
auch in Kühlanlagen und sonstigen Anlagen zur Entkopplung der primärseitigen und sekundärseitigen
Flüssigkeitskreise einsetzbar ist.
1. Rohrverteiler mit einem eine Vorlaufkammer und eine Rücklaufkammer aufweisenden Rohrverteilergehäuse
und mit einem hydraulischen Entkoppler zur Entkopplung eines an Vor- und Rücklaufanschluß
des hydraulischen Entkopplers angeschlossenen Primärkreises von einem an die Vorlaufkammer
und die Rücklaufkammer des Rohrverteilers angeschlossenen Sekundärkreises einer Heiz-
oder Kühlanlage oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß der hydraulische Entkoppler (2) im Rohrverteilergehäuse (1) als ein zur Vorlaufkammer
(14) und zur Rücklaufkammer (15) hin offener Entkopplungsraum (19) ausgebildet ist,
in dessen Raumsegment, welches an die Rücklaufkammer (15) angrenzt, der Rücklaufanschluß
(23) des Primärkreises mündet, während in dessen Raumsegment, welches an die Vorlaufkammer
(14) angrenzt, der Vorlaufanschluß (21) des Primärkreises mündet.
2. Rohrverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrverteiler (1) mittels einer in seinem langgestreckten Gehäuse angeordneten
Trennwand (13) in Vorlaufkammer (14) und Rücklaufkammer (15) unterteilt ist und eine
Aussparung (17) in der Trennwand (13) den Entkopplungsraum (19) zu beiden Seiten der
Aussparung (17) definiert.
3. Rohrverteiler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (17) an eine der beiden stirnseitigen Gehäusewände (16) des Rohrverteilers
(1) angrenzt.
4. Rohrverteiler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (13) zur Bildung der Aussparung (17) gegenüber einer stirnseitigen
Gehäusewand (16) nach innen zurückgesetzt ist.
5. Rohrverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Übergangsbereich vom Entkopplungsraum (19) zur Vorlaufkammer (14) Verwirbelungselemente
(28) zur Vermischung der vom Entkopplungsraum (19) zur Vorlaufkammer (14) fließenden
Strömung angeordnet sind.
6. Rohrverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorlaufanschluß (21) des Primärkreises einen nach innen in den Entkopplungsraum
(19) ragenden Rohrabschnitt (25) hat.
7. Rohrverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Entkopplungsraum (19) sich teilweise in die Rücklaufkammer (15) erstreckt
und der Rücklaufanschluß (23) des Primärkreises in die Rücklaufkammer (15) des Rohrverteilers
(1) mündet.
8. Rohrverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorlaufanschluß (21) des Primärkreises und der Rücklaufanschluß (23) des
Primärkreises fluchtend mit weiteren Anschlußstutzen (9 bis 12) des Rohrverteilers
(1) nebeneinander von einer Seite des Rohrverteilergehäuses abstehen.