[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine zur überlappenden Verlegung dienende Dacheindeckungsplatte
mit von der traufseitigen Kante ausgehender Gaube mit im Bereich des traufseitigen
Mündungsquerschnitts vorgesehenen Durchtrittsschikanen.
[0002] Solche sogenannten Lüfterpfannen dienen dazu, temperaturgedämmten Dachhäuten einen
Feuchteschutz zu geben, indem über den Mündungsquerschnitt der entsprechenden Dacheindeckungsplatte
(sog. Dachpfanne) Zu- und Abluft hindurchtreten kann.
[0003] Eine Dacheindeckungsplatte dieser Art ist markterhältlich und trägt den Formstempel:
"GEBR. LAUMANS, BRÜGGEN, IDEAL VARIABEL". Sie besteht aus gebranntem Ton und ist einstückig.
Die Schikane ist eine hinter dem traufseitigen Mündungsquerschnitt versetzt angeordnete,
zinkenartige Wand. Die nach unten weisenden Zinkenden folgen dem Pfannenprofil der
überlappten Pfanne, während der Mündungsquerschnitt gaubenartig nach oben ausgewölbt
ist.
[0004] Durch das DE-GM 87 09 514 ist es bekannt, die hier allerdings von einem Zusatzbauteil
gebildete Gaube im Bereich der Traufkante mittels einer ebenfalls separaten Wand zu
schließen, die im Anschluß an eine nach oben offene Gitterstruktur in eine zweite,
durchbrochene Wand im Abstand zum diesbezüglichen Mündungsabschnitt übergeht. Der
in diese gegitterte Durchtrittsschikane eintretende Regen oder dergleichen wird über
bodenseitige Öffnungen über den Rücken der nächstfolgenden Dacheindeckungsplatte abgeführt.
[0005] Schließlich ist es bekannt, normale, also nicht im Sinne einer Gaube weitergebildete
Dacheindeckungsplatten in Form einer Pfanne einteilig aus Plexiglas herzustellen,
dies unter Erzielung eines Lichtdurchlasses (Prospekt Klöber, Ausgabe 1970, studio
booth K 202 70).
[0006] Schließlich ist einem anderen vorveröffentlichten Klöber-Prospekt die Darstellung
einer in sogenannter Welleternit-Struktur gestalteten Dacheindeckungsplatte entnehmbar,
die etwa im Schnittpunkt der Diagonalen eines recht flächengroß gestalteten Wellstückes
eine die Wellenstruktur überragende gaubenförmige Ausformung besitzt, deren traufseitiger
Mündungsquerschnitt durch ein Siebstück geschlossen ist. Letzteres ist als Einzelbauteil
gestaltet und im Wege der Klebeverbindung zugeordnet.
[0007] In Kenntnis solcher Vorgaben hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt,
eine gattungsgemäße Dacheindeckungsplatte in herstellungstechnisch einfacher, gebrauchsstabiler
Gestalt so auszubilden, daß neben einer flugschnee- und schlagregensicheren Ausgestaltung
eine auch die Belüftungsfunktion verbessernde Lösung einschließlich der Gewährleistung
des erstrebten Lichtdurchlasses optimal erreicht wird.
[0008] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0009] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der gattungsgemäßen Dacheindeckungsplatte.
[0010] Dazu wird an einer gattungsgemäßen Dacheindeckungsplatte vorgeschlagen, daß die ganze
Dacheindeckungplatte aus durchsichtigem Material besteht und die Durchtrittsschikane
von zwei hintereinanderliegenden, materialeinheitlich angeformten Wänden gebildet
ist, von denen die traufseitige, mit der Vorderkante der Dacheindekkungsplatte anschließende
Frontwand als Gitter gestaltet ist, hinter deren Gitteröffnungen sich Luftumlenkhindernisse
befinden. Dabei bringt die Einstückigkeit eine für einen Massenartikel erheblich ins
Gewicht fallende Herstellungsvereinfachung gegenüber einer Addition von Einzelteilen.
Aus der einstückigen, in aller Regel polydirektionale Wandungsabschnitte aufweisenden
Gestalt erwächst die gewünschte Stabilität. Die hintereinander liegenden, materialeinheitlich
angeformten Wände wirken wie Stabilisierungsrippen. Die Verwendung durchgehend durchsichtigen
Materiales für die ganze Dacheindeckungsplatte bringt die erstrebte maximale Lichtdurchlässigkeit.
Als Herstellungsmaterial kann Acrylglas dienen. Echtes Glas ist ebenso denkbar. Auch
durchscheinendes Material kann von Interesse sein. Die Durchtrittsschikane, von zwei
Wänden gebildet, hält den Zugang zum Bereich unter der Dachhaut vor Flugschnee und
Schlagregen geschützt. Die mit der traufseitigen Vorderkante der Dacheindeckungsplatte
praktisch ebenengleich abschließende Frontwand bildet ein erstes diesbezügliches Eintrittshindernis;
hier wird praktisch das Gröbste schon abgefangen. Es folgt sodann in die Tiefe gestaffelt
eine weitere Eindringbarriere gegen die erwähnten Unbilden, durch die erwähnten Luftumlenkhindernisse,
sei es durch eine weitere, gitteraufweisende Wand oder durch den durch die Beabstandung
erzielten Raum zusätzlich durchsetzende spezielle Luftumlenkhindernisse. Die erzielte
Umlenkung läßt dabei Regen und Schnee gegen Flächenabschnitte der besagten Wände etc.
treten. Die Luft hingegen trifft vor solche Schutzschirme und umstreicht die besagten
Luftumlenkhindernisse. Die Feuchte tropft ab und läuft über den Rücken der firstseitigen,
überlappenden Randzone der darunterliegenden Dacheindeckungsplatte normaler Art ab.
Normaler Art bedeutet in aller Regel aus Ton oder Kunststoff bestehende, meist dunkelgefärbte
Pfannen. Im Zusammenspiel mit einer solchen dunklen Bodenzone ergibt sich im Verein
mit der Lichtdurchlässigkeit eine Art Wirbelkammer. Lichteinstrahlung, d.h. Sonneneinstrahlung
führt in dieser Wirbelkammer bzw. Gaubenkammer zu Überdruck, der die Belüftung fördert,
sei es im Sinne eines zuführenden Luftstroms oder eines abführenden Luftstroms, je
nach der Überdruck- oder Unterdruckseite hin. Solche Eindeckungsplatten haben besonders
auch für den lagertechnischen bzw. auch landwirtschaftlichen Bereich eine große Bedeutung.
Vor allem bei landwirtschaftlichen Gebäuden (Scheunen) kommen großflächige Lichtdurchlässe
in Form von Lichtpfannen zum Einsatz. Da es bei dem darunterliegenden Getreide oder
Heu sehr oft zu Ausdünstungen kommt, ist hier eine Belüftung mittels der erfindungsgemäßen
Lichtpfannen besonders wirkungsvoll, da zweierlei erreicht wird, eben Lichteinlaß
und Zu- bzw. Abluft.
[0011] Weiter wird vorgeschlagen, daß die Luftumlenkhindernisse aus zwischen den beiden
Wänden abwärts ragenden und der Dacheindeckungsplatte angeformten Zinken bestehen.
Es kann sich um eine rechenartige Struktur handeln. Solche Zinken können bis zum Rücken
der darunterliegenden normalen Dacheindeckungsplatte reichen. Hierdurch ist ein weiteres
Hindernis auch gegenüber eindringwilligen Lebewesen, Blattwerk oder dergleichen erstellt.
Die Eindringsicherheit gegenüber Wetterunbilden vergrößert sich sodann noch durch
die Maßnahme, daß die Luftumlenkhindernisse von einer U-förmig gestalteten zweiten
Wand gebildet sind, auf welche zugerichtet mindestens zwei versetzt zu den U-Schenkeln
der besagten zweiten Wand liegende Lappung der traufseitigen Wand verlaufen. Die zweite
Wand kann eine zusammenhängende, in sich hochstabile Prallwand bilden, bei nach auswärts
gerichteter Öffnung sogar in Form einer nach dort hin offenen Tasche. In dieser, Teil
der Gaubenkammer bildenden Tasche kommt es zu Deflektionen mit dem Effekt des Auffangens
von Regenspritzern, Schneeflocken etc., wobei der Luftdurchtritt zwischen den ohrartig
in Gegenrichtung weisenden Lappen erfolgen kann. Die Lappen stellen zugleich eine
mechanische Stabilisierung der Frontwand dar und auch zur Decke der Gaube hin, in
der sie wurzeln, so daß in Bezug auf die Luftströmung die Öffnungen der zweiten Wand
auch hier seitlich versetzt liegen zu denen der frontseitigen Wand. Darüber hinaus
wird vorgeschlagen, daß beide Wände noch im Überdeckungsbereich zur traufseitig anschließenden
Dacheindeckungsplatte liegen. Dadurch ist die erzielte Gaubenkammer durchgehend mit
einem Boden versehen, mit der weiter oben herausgestellten aerodynamischen Wirkung.
Von Vorteil ist es schießlich noch, daß die Zinken als Dreikant-Profile ausgebildet
sind mit einer Seitenlänge von etwa dem lichten Maß der Schlitze. So ist bei kongruent
liegenden Schlitzen von Frontwand und zweiter Wand der direkte Durchgang versperrt;
es ergibt sich die zwingende Umlenkung des Luftstroms. Die Hohlprofilierung bringt
eine heute durchaus wieder interessante Materialersparnis. Aus dem gleichen Grund
und im übrigen auch zur wenn auch geringen Gewichtseinsparung wird auch bezüglich
der Wände so verfahren, daß die U-förmig gestaltete Wand und die Lappen als Hohlprofile
gestaltet sind. Endlich ergibt sich noch eine vorteilhafte Ausgestaltung dadurch,
daß die Schlitze der Frontwand zur untergelegten Dacheindekkungsplatte hin geschlossen
sind. Eine solche Lösung hat den grundsätzlichen Vorteil einer Art Schurzbildung,
so daß bei relativ flach geneigten Dächern der Wind kein abfließendes Regenwasser
in die Gaubenkammer drücken kann. Etwa über die Schlitze der Frontwand dennoch eingedrungenes
Regenwasser und/oder Schneewasser treten dagegen über den Rücken der überlappten Dacheindeckungsplatte
traufseitig abfließend weg.
[0012] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand dreier zeichnerisch veranschaulichter
Ausführungsbeispiele näher erläutert: Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Dacheindeckungsplatte gegen die traufseitige Kante gesehen,
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, teilweise aufgebrochen,
- Fig. 2
- die Draufsicht hierzu, unten rechts aufgebrochen,
- Fig. 3
- die Dacheindeckungsplatte in Seitenansicht,
- Fig. 4
- den Schnitt gemäß Linie IV-IV in Figur 1, vergrößert,
- Fig. 5
- eine Dacheindeckungsplatte gegen die traufseitige Kante gesehen, gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6
- die Draufsicht hierzu, partiell aufgebrochen,
- Fig. 7
- diese Dacheindeckungsplatte in Seitenansicht,
- Fig. 8
- den Schnitt gemäß Linie VIII-VIII in Figur 5,
- Fig. 9
- eine Dacheindeckungsplatte gegen die traufseitige Kante gesehen, gemäß dem dritten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 10
- die Draufsicht hierzu, partiell aufgebrochen,
- Fig. 11
- die Seitenansicht dieser Dacheindeckungsplatte und
- Fig. 12
- den Schnitt gemäß Linie XII-XII in Figur 9, vergrößert.
[0013] Die Dacheindeckungsplatte 1 aller Ausführungsbeispiele ist in Form sogenannter Dachpfannen
gestaltet; es können folglich alle gängigen Typen sein, also Frankfurter Pfanne, Frankfurter-Doppel
S, Rhein-Ruhr-Pfanne usw. Solche Dacheindeckungpslatten lassen sich in überlappender
Verlegung in der bekannten Weise zu einer Dachhaut addieren.
[0014] Während die erfindungsgemäße Dacheindeckungsplatte 1 in ihrer Ganzheit einstückig
aus durchsichtigem Material, wie Glas, Plexiglas, Acryl oder dergleichen besteht,
können die benachbarten, anderen Dacheindeckungsplatten aus Kunststoff, Ton oder dergleichen
bestehen, welche dann die sogenannte Lichtpfanne umgeben.
[0015] Der in Rede stehenden Dacheindeckungsplatte 1 ist eine Gaube 2 angeformt. Letztere
geht gleich von der traufseitigen Kante 3 der Dacheindeckungsplatte 1 aus und überragt
deutlich als quergerichtete Hochwölbung die Oberseite des Pfannenprofils. Die Gaube
2 bildet im Bereich der Kante 3 einen offenen Mündungsquerschnitt M, über welchen
Luft ein- und austreten kann. Hierüber wird der Bereich unter der Dachhaut wärmegedämmter
Dächer belüftet, also vor Feuchte geschützt.
[0016] Die exponierte Kopfpartie der Gaube 2 aller drei Ausführungsbeispiele nimmt einen
parallelen Verlauf zum oberseitigen Profil der Dacheindeckungsplatte oder aber einen
annähernd ähnlichen Verlauf zu dieser Profilierung und geht vor dem seitlichen Überlappungsbereich
wieder in die Profilierung zurück (es wird auf Figuren 1,5 und 9 verwiesen).
[0017] Im Mündungsbereich M befinden sich Durchtrittsschikanen, welche Regen, insbesondere
Schlagregen und Treibschnee von einem Eindringen unter die Dachhaut zurückhalten.
Diese Durchtrittsschikanen bestehen hauptsächlich aus zwei hintereinanderliegenden,
materialeinheitlich angeformten Wänden W1, W2. Zusätzlich in die Tiefe, d.h. firstseitig
gestaffelt folgende Wände sind denkbar.
[0018] Die vordere, praktisch die Frontwand bildende Wand W1, welche mit der traufseitigen
Kante 3 der Dacheindeckungsplatte 1 zusammenfällt, ist als Gitter gestaltet. Deren
Gitteröffnungen tragen das Bezugszeichen 4. Es handelt sich um vertikale Schlitze,
welche in geringem Abstand vor der Decke 5 der Gaube 2 enden.
[0019] Bei den beiden ersten Ausführungsbeispielen reichen die besagten Gitteröffnungen
bis zur unteren Stirnseite 6 der Wand W1 bzw. Frontwand. Es liegt eine kammartige
Struktur vor. Die zwischen den vertikalen Längsschlitzen sprich Gitteröffnungen 4
liegenden Materialabschnitte bilden Zinken 7. Letztere besitzen gemäß erstem Ausführungsbeispiel
die zwei- bis dreifache Breite der Gitteröffnungen 4.
[0020] Die erwähnte Stirnseite 6 besitzt einen dem Profil der randseitig überdeckten, traufseitig
nächstfolgenden Dacheindeckungsplatte entsprechenden Konturverlauf. Diese Platte ist
in den Schnittdarstellungen in strichpunktierter Linienart wiedergegeben und trägt
das Bezugszeichen 1'.
[0021] Obwohl die hier breiteren Gitterstäbe, gebildet von den Zinken 7, vorderflächig schon
eine Menge des Regens schurzartig zurückhalten, wobei andererseits der erwünschte
Luftaustausch über die Gitteröffnung 4 stattfinden kann, ist neben dieser frontalen
Durchtrittsschikane in firstseitig liegender Beabstandung hierzu durch die erwähnte
Wand W2 eine zweite Durchtrittsschikane gebildet. Auch diese weist vertikale, nach
unten durchgehende, also offene Gitteröffnungen 8 auf. Diese enden ebenfalls kurz
unterhalb der Innenseite der Decke 5 der Gaube 2. Zwischen diesen, wiederum von vertikalen
Schlitzen gebildeten Gitteröffnungen 8 verbleiben auch dort Zinken 9 zufolge de kammartigen
Struktur der zweiten Wand W2.
[0022] Die nach unten weisende Stirnseite 9 fluchtet mit der Kontur der Stirnseite 6 und
folgt somit gleichfalls dem Profil der von der Dacheindeckungsplatte 1 überlappten
normalen Dacheindeckungsplatte 1'. Zufolge der in die Tiefe der Gaubenhöhlung gelegten
zweiten Wand W2 und aufgrund des Versatzes der Gitteröffnungen zu den Gitteröffnungen
8 bildet die Wand W2 ein Luftumlenkhindernis bezeichnet mit LU. Der Strömungsverlauf
ist durch einen abgesetzen Pfeil x in Figur 2 kenntlich gemacht. Der direkte anfängliche
Weg ist durch die breiten Zinken 9 versperrt. Der in dieser Richtung eingetriebene
Regen trifft auf den so geschaffenen zweiten Schurz, realisiert durch die Wand W2.
[0023] Durch die beiden Wände W1 und W2 entsteht eine Gaubenkammer 11. Deren Boden wird
von der unterliegenden, beide Wände firstseitig genügend weit unterlaufenden Eindekkungsplatte
1' gebildet. Die Ausgestaltung als sogenannte Lichtpfanne führt innerhalb der Gaubenkammer
11 und auch im dahinterliegenden, auskeilenden Raumabschnitt der Gaube 2 zu einer
Art Überdruckzone, welche die Belüftung fördert. Der den Boden der Kammer 11 bildende
Abschnitt , in aller Regel dunkelgefärbt, wirkt dabei absorbierend. In dieser Zone
kommt es zu einem recht lebhaften Austausch.
[0024] Der firstseitig auskeilende Ablauf der Gaube 2 ist aus den Figuren 3,7 und 11 erkennbar.
Wie ersichtlich, nimmt die Gaube 2 dabei gut ein Viertel bis ein Drittel der in Neigungsrichtung
gemessenen Länge der Dacheindeckungsplatte 1 ein. Vom seitlich überfaßten bzw. überfassenden
Längsrand besteht überdies eine deutliche Abstandszone, wie dies aus den Draufsichten
erkennbar ist.
[0025] In den Figuren 5 bis 8 ist eine Ausführungsform dargestellt, die sich über das beschriebene
hinaus gestalterisch nur dadurch unterscheidet, daß dort zwischen den beiden Wänden
W1,W2 noch ein Luftumlenkhindernis LU' angeordnet ist. Weiter unterscheidend ist,
daß die Gitteröffnungen 4 und 8 in Neigungsrichtung der Dacheindekkungsplatte 1 nun
nicht mehr versetzt liegen, sondern kongruent. Die Bezugsziffern sind sinngemäß angewandt.
Außerdem liegt eine größere Breite der diesbezüglichen Längsschlitze 4 und 8 vor.
Die Breite ist etwa fünfmal größer gewählt, als die im ersten Ausführungsbeispiel.
[0026] Auch das Luftumlenkhindernis LU' ist von Zinken 12 gebildet. Sie erstrecken sich
vertikal und wurzeln in der Decke 5 der Gaube 2. Diese in Reihe angeordneten Zinken
12 besitzen eine Breite, die der der kongruent liegenden Gitteröffnungen 4 und 8 entspricht
bzw. leicht darüber hinaus geht.
[0027] Die Zinken 12 weisen dreieckigen Querschnitt auf. Es handelt sich vorzugsweise um
gleichzeitige Dreiecke. Ihre Ausrichtung in dem dortigen Strömungsverlauf (gespaltener
Pfeil x' in Figur 6) ist so, daß eine Dreieckspitze bzw. Dreieckkante in Richtung
der zugehörigen Gitteröffnung 4 der vorderen Wand W1 weist. Die entsprechende Basis
dieses Dreiecks erstreckt sich dagegen parallel zu den Wänden W1, W2. Die Zinken 12
liegen im Mittelbereich zwischen den Wänden W1 und W2. Sie belassen einen Abstand
zur korrespondierenden Gitteröffnung 4 bzw. 8 von etwa der Spitzhöhe des gleichzeitigen
Dreiecks der Zinken 12. Die Zinkenreihe der Zinken 12 verläuft ebenso traufparallel
wie die Wände W1,W2.
[0028] Wie Figur 6 weiter entnehmbar, sind die Zinken 12 hohl ausgebildet. Das hat materialsparenden
Nutzen und bringt überdies auch eine gewisse Gewichtseinsparung. Die Höhlung geht
bis zur Unterseite der Decke 5 der Gaube 2. Die freien Stirnenden 12' der Zinken 12
schließen ebenengleich mit der Kontur der Stirnseiten 6 und 10 ab.
[0029] Um eine Kerbwirkung auszuschließen, sind die oberen Enden aller Gitteröffnungen 4
und 8 konvex, insbesondere kreisrund gestaltet.
[0030] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 9 bis 12 sind die die Gitteröffnung 4 der
Frontwand respektive Wand W1 bringenden Längsschlitze zur unterlegten, normalen Dacheindeckungsplatte
1' hin geschlossen. Auch dieses untere Ende dieser Gitteröffnungen 4 nimmt einen konvexen
halbkreisförmigen Verlauf im Sinne von Langlöchern.
[0031] Im weiteren Unterschied zu den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen ist die zweite
Wand W2 nicht mehr kammartig gestaltet, sondern von einer längeren, geschlossenen
Wand gebildet. Auch diese bringt das erstrebte Luftumlenkhindernis LU insofern, als
sie, in der Draufsicht gesehen, U-förmigen Grundriß aufweist. Ihr U-Steg a verläuft
parallel zur Wand W1 und mit in die Tiefe gehendem Abstand innerhalb der Gaube 2,
während die beiden U-Schenkel b rechtwinklig abbiegend gegen den Rücken der Frontwand
bzw. ersten Wand W1 weisen, jedoch mit in dieser Richtung bemessenem genügenden Abstand.
Hierdurch entsteht eine Art Prallwand 13 vor einer frontseitige offenen Bucht 14.
Auf diese Bucht 14 zu gerichtet gehen sodann von der Innenseite der Frontwand bzw.
ersten Wand W1 zwei Lappen 15 aus. Letztere grenzen den den Mündungsquerschnitt M
darstellenden Abschnitt der traufseitigen Kante 3 der Gaube 2 innerhalb der Gaubenkammer
11 ab. Sie sind, quer gesehen, enger beabstandet als die weiter einwärts verlegten
U-Schenkel b der zweiten Wand W2. Der Strömungsweg ist in Figur 6 durch einen Z-förmig
abgesetzten Pfeil x'' dargestellt. Es ist also erkennbar, daß etwa noch die Gitteröffnung
4 passierender Regen vor die eine wirksame Schikane bildende zweite Wand W2 gerät.
[0032] Die versetzt gegeneinander gerichteten Lappen 15 und die korrespondierenden U-Schenkel
b belassen den in Figur 10 mit 16 bezeichneten Durchlaß. Die beiden in Neigungsrichtung
der Dacheindeckungsplatte 1 verlaufenden Materiallappen könnten auch einander etwas
überlappen. Im Anschluß an den Durchlaß 16 entstehen so zwei seitliche, den Gitteröffnungen
8 vergleichbare Öffnungen 8', und zwar hier ebenfalls seitenversetzt zu den Gitteröffnungen
4 der frontseitigen Wand W1.
[0033] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel erfüllt die Gaubenkammer 11 die oben erläuterte
aerodynamische Funktion.
[0034] In Übernahme der Weiterbildungen bezüglich der Zinken 12 als Hohlprofile sind auch
die U-förmig gestaltete zweite Wand W2 und die beiden ihr vorgelagerten Lappen 15
als Hohlprofile gestaltet. Die Höhlung trägt das Bezugszeichen 17. Solche Höhlungen
reichen bis zur Innenseite der Decke 5 der Gaube 2 und sind auch in Figur 6 mit 17
bezeichnet.
[0035] Weitere pfannentypische Merkmale der Dacheindeckungsplatte 1 ergeben sich aus den
Zeichnungen. Erwähnt werden soll nur noch der im Bereich der firstseitigen Kante 18
der Dacheindeckungsplatte 8 liegende, unterseitig ausgebildete Haken 19. Letztere
ist paarig vorgesehen.
[0036] Bleibt noch darauf hinzuweisen, daß alle Gauben 2 zur besagten firstseitigen Kante
18 nicht nur auskeilend gestaltet sind, sondern auch bezüglich ihrer Seitenränder
in dieser Richtung konvergieren. So entsteht ein schwach trapezförmiger Umriß, wie
den Draufsichten 2,6,10 entnehmbar.
[0037] Die hinteren Gitteröffnungen 8 sind wegen der Kleilform der Gauben 2 etwas kürzer
als die vorderen 4.
[0038] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein. Alle offenbarten Merkmale sind
erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich
mit einbezogen.
1. Zur überlappenden Verlegung dienende Dacheindeckungsplatte (1) mit von der traufseitigen
Kante (3) ausgehender Gaube (2) mit im Bereich des traufseitigen Mündungsquerschnitts
(M) vorgesehenen Durchtrittsschikanen, dadurch gekennzeichnet, daß die ganze Dacheindeckungsplatte
(1) aus durchsichtigem Material besteht und die Durchtrittsschikane von zwei hintereinanderliegenden,
materialeinheitlich angeformten Wänden (W1,W2) gebildet ist, von denen die traufseitige,
mit der Dacheindeckungsplatte (1) abschließende Frontwand (vordere Wand W1) als Gitter
gestaltet ist, hinter deren Gitteröffnungen (4) sich Luftumlenkhindernisse (LU) befinden.
2. Dacheindeckungsplatte nach bzw. insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftumlenkhindernisse (LU') von zwischen den beiden Wänden (W1,W2) abwärts
ragenden und der Dacheindeckungsplatte (1) angeformten Zinken (12) gebildet sind.
3. Dacheindeckungsplatte nach bzw. insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftumlenkhindernisse (LU) von einer U-förmig
gestalteten zweiten Wand (W2) gebildet sind, auf welche zu gerichtet mindestens zwei
versetzt zu den U-Schenkeln (b) liegende Lappen (15) der traufseitigen Wand (W1) verlaufen.
4. Dacheindeckungsplatte nach bzw. insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (8') der zweiten Wand (W2) seitenversetzt
liegen zu den Gitteröffnungen (4) der frontseitigen Wand (W1).
5. Dacheindeckungsplatte nach bzw. insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beide Wände (W1,W2) im Überdeckungsbereich
zur traufseitig anschließenden Dacheindeckungsplatte (1') liegen.
6. Dacheindeckungsplatte nach bzw. insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinken (12) als Dreikant-Hohlprofile ausgebildet
sind mit einer Kantenlänge von etwa dem lichten Maß der Gitteröffnungen (4,8).
7. Dacheindeckungsplatte nach bzw. insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auch die U-förmig gestaltete Wand (W2) und
die Lappen (15) als Hohlprofile (Höhlung 17) gestaltet sind.
8. Dacheindeckungsplatte nach bzw. insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (4) der Frontwand (W1) zur untergelegten
Dacheindeckungsplatte (1') geschlossen sind.