[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisch überwachbares Maschendrahtgeflecht
aus einer Mehrzahl von miteinander vermaschten, kunststoffummantelten Einzeldrähten,
wobei jeder Einzeldraht zur Bildung eines durchgehenden elektrischen Leiters an jedem
seiner beiden Enden mit jeweils einem weiteren Einzeldraht elektrisch leitend verbunden
ist.
[0002] Ein derartiges Maschendrahtgeflecht ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 37
23 903 bekannt. Indem sämtliche Einzeldrähte eines derartigen Maschendrahtgeflechts
elektrisch leitend miteinander verbunden sind, läßt sich die Überwachung eines aus
dem Geflecht errichteten Zaunes besonders einfach darstellen. Denn wird ein Einzeldraht,
um ein Loch in den Zaun zu schneiden, durchtrennt, ist die Meldelinie unterbrochen;
der Widerstand des Maschendrahtzaunes wird unendlich groß, und ein Stromfluß kommt
zum Erliegen, woraufhin Alarm ausgelöst wird.
[0003] Bei aus dem bekannten Maschendrahtgeflecht errichteten Zäunen ist nach einigen Jahren
eine abnehmende Zuverlässigkeit feststellbar. Dies liegt darin begründet, daß einzelne
Einzeldrähte infolge einer insbesondere auf mechanische und/oder chemische Einflüsse
zurückgehenden Beschädigung des Kunststoffmantels Erdschluß besitzen. Bei einem entsprechenden
Boden-Milieu (hoher Feuchtigkeitsgehalt, hohe Ionenkonzentration) sind somit Erdschluß
besitzende Einzeldrähte über den Boden elektrisch leitend miteinander verbunden. Dies
wiederum führt dazu, daß auch dann, wenn ein Einzeldraht, der zwischen zwei Erdschluß
besitzenden Einzeldrähten angeordnet ist, durchtrennt wird, der gesamte Maschendrahtzaun
einen endlichen Widerstand besitzt und ein Stromfluß zwischen den Endpunkten der Meldelinie
aufrechterhalten bleibt. Bei einer derartigen Konstellation wird somit kein Alarm
ausgelöst, obwohl ein Einzeldraht durchtrennt wurde.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.
Insbesondere soll die Zuverlässigkeit gesteigert werden und über einen langfristigen
Zeitraum erhalten bleiben.
[0005] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Kunststoffmantel
mindestens zweilagig aufgebaut ist. Durch den zwei- oder mehrlagigen Aufbau der Kunststoffummantelung
wird die Gefahr, daß einzelne Einzeldrähte des Maschendrahtzaunes Erdschluß bekommen,
maßgeblich reduziert. Dabei braucht die Gesamtstärke des mehrlagigen Kunststoffmantels
nicht größer zu sein als diejenige des herkömmlichen einfachen Kunststoffmantels.
Allein durch den mehrlagigen Aufbau wird erreicht, daß äußere Einflüsse, insbesondere
mechanischer und/oder chemischer Art, nicht zu einer Beschädigung des gesamten Kunststoffmantels
führen, die einen Erdschluß des betreffenden Einzeldrahtes nach sich zieht.
[0006] Zweckmäßigerweise ist bei einem zweilagigen Aufbau des Kunststoffmantels die innere
Lage dünner als die äußere. Bei einer derartigen Ausgestaltung des Kunststoffmantels
besteht bei gleichem Materialeinsatz ein optimaler Schutz gegen Erdschluß.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Maschendrahtgeflechts
besteht zwischen den einzelnen Lagen des Kunststoffmantels keine molekulare Verbindung.
Hierdurch wird erreicht, daß sich insbesondere durch mechanische Einflüsse bedingte
Schäden in der äußeren Lage nicht in die benachbarte Lage hinein fortsetzen. Eine
Möglichkeit, eine molekulare Verbindung zwischen den einzelnen Lagen des Kunststoffmantels
auszuschließen, besteht darin, für die einzelnen Lagen unterschiedliche Kunststoffe
zu verwenden; dies ist jedoch keineswegs zwingend. Auch kann zwischen den einzelnen
Lagen des Kunststoffmantels eine Trennschicht aus einem vom Kunststoff des Mantel
verschiedenen Material vorgesehen sein. Als Mittel zur Herstellung einer Trennschicht
kommen dabei insbesondere Trennwachse oder dgl. in Betracht.
[0008] Jeder Einzeldraht des erfindungsgemäßen Maschendrahtgeflechts kann ein- oder mehradrig
aufgebaut sein, wobei bei einem mehradrigen Aufbau die einzelnen Adern gegeneinander
elektrisch isoliert und optisch nicht unterscheidbar sind. Dies erschwert eine bei
Einzeldrähten mit einadrigem Aufbau relativ einfach mögliche Überbrückung einer vorgesehenen
Unterbrechung der Meldelinie; denn mit zunehmender Anzahl der Adern jedes Einzeldrahts
sinkt die Wahrscheinlichkeit, die richtigen Adern miteinander zu verbinden, bevor
ein Einzeldraht durchtrennt wird. Bei einem derartigen mehradrigen Einzeldraht kann
der mehrlagige Aufbau des Kunststoffmantels dadurch realisiert werden, daß jeder Ader
eine individuelle innerste Lage zugeordnet ist, während mindestens eine äußere Lage
alle Adern gemeinsam umgibt.
[0009] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß unter der äußersten
Lage des Kunststoffmantels eine elektrisch leitende Schicht vorgesehen ist, beispielsweise
in Form einer Metallfolie. Auch die elektrisch leitende Schicht unterhalb der jeweiligen
äußersten Lage des Kunststoffmantels der miteinander vermaschten Einzeldrähte sind
miteinander elektrisch leitend verbunden. Bei einer derartigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Maschendrahtzaunes läßt sich durch eine Kontrollschaltung des Widerstandes gegen die
Erde eine mögliche Beschädigung der äußersten Lage des Kunststoffmantels feststellen,
die zu einem Erdschluß der darunterliegenden elektrisch leitenden Schicht führt. Hierdurch
läßt sich, ohne daß dadurch die Zuverlässigkeit der Überwachung des Maschendrahtzaunes
beeinträchtigt wird, langfristig der Zustand der Kunststoffummantelung überwachen;
und ein Abschnitt des Maschendrahtzaunes, bei dem die Integrität der Kunststoffummantelung
nachläßt, kann rechtzeitig erneuert werden.
[0010] Die erfindungsgemäß vorgesehene Beschichtung der Einzeldrähte des Maschendrahtgeflechts
mit einem mehrlagigen Kunststoffmantel läßt sich mit Vorteil in gleicher Weise bei
Quergeflechten und bei Längsgeflechten anwenden, d. h. sowohl bei Geflechten, die
zu einem Zaun mit einer Vertikalflechtung führen, als auch bei solchen Geflechten,
die zu einem horizontal geflochtenen Zaun führen.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Maschendrahtgeflechts.
[0012] Der in der Zeichnung dargestellte Ausschnitt des erfindungsgemäßen Maschendrahtzaunes
zeigt eine Mehrzahl von Einzeldrähten, die in bekannter Weise (DE-OS 37 23 903) miteinander
vermascht sind. Anhand eines der Einzeldrähte 1 ist dargestellt, daß dieser von einem
Kunststoffmantel 2 umgeben ist, welcher zweilagig aufgebaut ist. Eine innere Lage
2a des Kunststoffmantels 2 umgibt den jeweiligen Einzeldraht 1 unmittelbar; die innere
Lage 2a des Kunststoffmantels ist von einer äußeren Lage 2b umgeben.
[0013] Um zu verhindern, daß zwischen den beiden Lagen 2a und 2b des Kunststoffmantels 2
eine molekulare Verbindung besteht, ist die innere Lage 2a mit einer Beschichtung
3 eines geeigneten Trennmittels versehen.
[0014] Endseitig sind jeweils zwei Einzeldrähte, wie bei 4 dargestellt, in bekannter Weise
(DE-PS 37 23 903) elektrisch leitend miteinander verbunden, damit sämtliche Einzeldrähte
des Maschendrahtgeflechts zusammen einen durchgehenden elektrischen Leiter bilden.
1. Elektrisch überwachbares Maschendrahtgeflecht aus einer Mehrzahl von miteinander vermaschten,
kunststoffummantelten Einzeldrähten (1), wobei jeder Einzeldraht zur Bildung eines
durchgehenden elektrischen Leiters an jedem seiner beiden Enden mit jeweils einem
weiteren Einzeldraht elektrisch leitend verbunden ist (4),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoffmantel (2) mindestens zweilagig aufgebaut ist.
2. Maschendrahtgeflecht nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem zweilagigen Aufbau des Kunststoffmantels (2) die innere Lage (2a) dünner
ist als die äußere Lage (2b).
3. Maschendrahtgeflecht nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den einzelnen Lagen des Kunststoffmantels (2) keine molekulare Verbindung
besteht.
4. Maschendrahtgeflecht nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den einzelnen Lagen (2a, 2b) des Kunststoffmantels (2) eine Trennschicht
(3) aus einem vom Kunststoff des Mantels verschieden Material vorgesehen ist.
5. Maschendrahtgeflecht nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter der äußersten Lage (2b) des Kunststoffmantels (2) eine elektrisch leitende
Schicht vorgesehen ist.
6. Maschendrahtgeflecht nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Einzeldraht mehradrig aufgebaut ist.