(19)
(11) EP 0 593 043 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.04.1994  Patentblatt  1994/16

(21) Anmeldenummer: 93116579.9

(22) Anmeldetag:  13.10.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G08B 13/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 14.10.1992 DE 4234634
15.07.1993 DE 4323645

(71) Anmelder: Haverkamp, Bernard F.
D-85305 Jetzendorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Haverkamp, Bernard F.
    D-85305 Jetzendorf (DE)

(74) Vertreter: Grättinger & Partner 
Postfach 16 55
82306 Starnberg
82306 Starnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrisch überwachbares Maschendrahtgeflecht


    (57) Ein elektrisch überwachbares Maschendrahtgeflecht besteht aus einer Mehrzahl von miteinander vermaschten, kunststoffummantelten Einzeldrähten (1). Dabei ist jeder Einzeldraht zur Bildung eines durchgehenden elektrischen Leiters an jedem seiner beiden Enden mit jeweils einem weiteren Einzeldraht elektrisch leitend verbunden (4). Der Kunststoffmantel (2) ist mindestens zweilagig aufgebaut.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisch überwachbares Maschendrahtgeflecht aus einer Mehrzahl von miteinander vermaschten, kunststoffummantelten Einzeldrähten, wobei jeder Einzeldraht zur Bildung eines durchgehenden elektrischen Leiters an jedem seiner beiden Enden mit jeweils einem weiteren Einzeldraht elektrisch leitend verbunden ist.

    [0002] Ein derartiges Maschendrahtgeflecht ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 37 23 903 bekannt. Indem sämtliche Einzeldrähte eines derartigen Maschendrahtgeflechts elektrisch leitend miteinander verbunden sind, läßt sich die Überwachung eines aus dem Geflecht errichteten Zaunes besonders einfach darstellen. Denn wird ein Einzeldraht, um ein Loch in den Zaun zu schneiden, durchtrennt, ist die Meldelinie unterbrochen; der Widerstand des Maschendrahtzaunes wird unendlich groß, und ein Stromfluß kommt zum Erliegen, woraufhin Alarm ausgelöst wird.

    [0003] Bei aus dem bekannten Maschendrahtgeflecht errichteten Zäunen ist nach einigen Jahren eine abnehmende Zuverlässigkeit feststellbar. Dies liegt darin begründet, daß einzelne Einzeldrähte infolge einer insbesondere auf mechanische und/oder chemische Einflüsse zurückgehenden Beschädigung des Kunststoffmantels Erdschluß besitzen. Bei einem entsprechenden Boden-Milieu (hoher Feuchtigkeitsgehalt, hohe Ionenkonzentration) sind somit Erdschluß besitzende Einzeldrähte über den Boden elektrisch leitend miteinander verbunden. Dies wiederum führt dazu, daß auch dann, wenn ein Einzeldraht, der zwischen zwei Erdschluß besitzenden Einzeldrähten angeordnet ist, durchtrennt wird, der gesamte Maschendrahtzaun einen endlichen Widerstand besitzt und ein Stromfluß zwischen den Endpunkten der Meldelinie aufrechterhalten bleibt. Bei einer derartigen Konstellation wird somit kein Alarm ausgelöst, obwohl ein Einzeldraht durchtrennt wurde.

    [0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen. Insbesondere soll die Zuverlässigkeit gesteigert werden und über einen langfristigen Zeitraum erhalten bleiben.

    [0005] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Kunststoffmantel mindestens zweilagig aufgebaut ist. Durch den zwei- oder mehrlagigen Aufbau der Kunststoffummantelung wird die Gefahr, daß einzelne Einzeldrähte des Maschendrahtzaunes Erdschluß bekommen, maßgeblich reduziert. Dabei braucht die Gesamtstärke des mehrlagigen Kunststoffmantels nicht größer zu sein als diejenige des herkömmlichen einfachen Kunststoffmantels. Allein durch den mehrlagigen Aufbau wird erreicht, daß äußere Einflüsse, insbesondere mechanischer und/oder chemischer Art, nicht zu einer Beschädigung des gesamten Kunststoffmantels führen, die einen Erdschluß des betreffenden Einzeldrahtes nach sich zieht.

    [0006] Zweckmäßigerweise ist bei einem zweilagigen Aufbau des Kunststoffmantels die innere Lage dünner als die äußere. Bei einer derartigen Ausgestaltung des Kunststoffmantels besteht bei gleichem Materialeinsatz ein optimaler Schutz gegen Erdschluß.

    [0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Maschendrahtgeflechts besteht zwischen den einzelnen Lagen des Kunststoffmantels keine molekulare Verbindung. Hierdurch wird erreicht, daß sich insbesondere durch mechanische Einflüsse bedingte Schäden in der äußeren Lage nicht in die benachbarte Lage hinein fortsetzen. Eine Möglichkeit, eine molekulare Verbindung zwischen den einzelnen Lagen des Kunststoffmantels auszuschließen, besteht darin, für die einzelnen Lagen unterschiedliche Kunststoffe zu verwenden; dies ist jedoch keineswegs zwingend. Auch kann zwischen den einzelnen Lagen des Kunststoffmantels eine Trennschicht aus einem vom Kunststoff des Mantel verschiedenen Material vorgesehen sein. Als Mittel zur Herstellung einer Trennschicht kommen dabei insbesondere Trennwachse oder dgl. in Betracht.

    [0008] Jeder Einzeldraht des erfindungsgemäßen Maschendrahtgeflechts kann ein- oder mehradrig aufgebaut sein, wobei bei einem mehradrigen Aufbau die einzelnen Adern gegeneinander elektrisch isoliert und optisch nicht unterscheidbar sind. Dies erschwert eine bei Einzeldrähten mit einadrigem Aufbau relativ einfach mögliche Überbrückung einer vorgesehenen Unterbrechung der Meldelinie; denn mit zunehmender Anzahl der Adern jedes Einzeldrahts sinkt die Wahrscheinlichkeit, die richtigen Adern miteinander zu verbinden, bevor ein Einzeldraht durchtrennt wird. Bei einem derartigen mehradrigen Einzeldraht kann der mehrlagige Aufbau des Kunststoffmantels dadurch realisiert werden, daß jeder Ader eine individuelle innerste Lage zugeordnet ist, während mindestens eine äußere Lage alle Adern gemeinsam umgibt.

    [0009] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß unter der äußersten Lage des Kunststoffmantels eine elektrisch leitende Schicht vorgesehen ist, beispielsweise in Form einer Metallfolie. Auch die elektrisch leitende Schicht unterhalb der jeweiligen äußersten Lage des Kunststoffmantels der miteinander vermaschten Einzeldrähte sind miteinander elektrisch leitend verbunden. Bei einer derartigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Maschendrahtzaunes läßt sich durch eine Kontrollschaltung des Widerstandes gegen die Erde eine mögliche Beschädigung der äußersten Lage des Kunststoffmantels feststellen, die zu einem Erdschluß der darunterliegenden elektrisch leitenden Schicht führt. Hierdurch läßt sich, ohne daß dadurch die Zuverlässigkeit der Überwachung des Maschendrahtzaunes beeinträchtigt wird, langfristig der Zustand der Kunststoffummantelung überwachen; und ein Abschnitt des Maschendrahtzaunes, bei dem die Integrität der Kunststoffummantelung nachläßt, kann rechtzeitig erneuert werden.

    [0010] Die erfindungsgemäß vorgesehene Beschichtung der Einzeldrähte des Maschendrahtgeflechts mit einem mehrlagigen Kunststoffmantel läßt sich mit Vorteil in gleicher Weise bei Quergeflechten und bei Längsgeflechten anwenden, d. h. sowohl bei Geflechten, die zu einem Zaun mit einer Vertikalflechtung führen, als auch bei solchen Geflechten, die zu einem horizontal geflochtenen Zaun führen.

    [0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Maschendrahtgeflechts.

    [0012] Der in der Zeichnung dargestellte Ausschnitt des erfindungsgemäßen Maschendrahtzaunes zeigt eine Mehrzahl von Einzeldrähten, die in bekannter Weise (DE-OS 37 23 903) miteinander vermascht sind. Anhand eines der Einzeldrähte 1 ist dargestellt, daß dieser von einem Kunststoffmantel 2 umgeben ist, welcher zweilagig aufgebaut ist. Eine innere Lage 2a des Kunststoffmantels 2 umgibt den jeweiligen Einzeldraht 1 unmittelbar; die innere Lage 2a des Kunststoffmantels ist von einer äußeren Lage 2b umgeben.

    [0013] Um zu verhindern, daß zwischen den beiden Lagen 2a und 2b des Kunststoffmantels 2 eine molekulare Verbindung besteht, ist die innere Lage 2a mit einer Beschichtung 3 eines geeigneten Trennmittels versehen.

    [0014] Endseitig sind jeweils zwei Einzeldrähte, wie bei 4 dargestellt, in bekannter Weise (DE-PS 37 23 903) elektrisch leitend miteinander verbunden, damit sämtliche Einzeldrähte des Maschendrahtgeflechts zusammen einen durchgehenden elektrischen Leiter bilden.


    Ansprüche

    1. Elektrisch überwachbares Maschendrahtgeflecht aus einer Mehrzahl von miteinander vermaschten, kunststoffummantelten Einzeldrähten (1), wobei jeder Einzeldraht zur Bildung eines durchgehenden elektrischen Leiters an jedem seiner beiden Enden mit jeweils einem weiteren Einzeldraht elektrisch leitend verbunden ist (4),
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Kunststoffmantel (2) mindestens zweilagig aufgebaut ist.
     
    2. Maschendrahtgeflecht nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei einem zweilagigen Aufbau des Kunststoffmantels (2) die innere Lage (2a) dünner ist als die äußere Lage (2b).
     
    3. Maschendrahtgeflecht nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen den einzelnen Lagen des Kunststoffmantels (2) keine molekulare Verbindung besteht.
     
    4. Maschendrahtgeflecht nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen den einzelnen Lagen (2a, 2b) des Kunststoffmantels (2) eine Trennschicht (3) aus einem vom Kunststoff des Mantels verschieden Material vorgesehen ist.
     
    5. Maschendrahtgeflecht nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß unter der äußersten Lage (2b) des Kunststoffmantels (2) eine elektrisch leitende Schicht vorgesehen ist.
     
    6. Maschendrahtgeflecht nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeder Einzeldraht mehradrig aufgebaut ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht