[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von auf Textilmaschinen hergestellten
oder zu bearbeitenden Textilspulen und/oder Leerhülsen, mit einer Transporteinrichtung,
die die Textilspulen und/oder die Leerhülsen zwischen mehreren Textilmaschinen oder
Lagerplätzen transportiert, mit individuellen Identifikationsmarkierungen an den Textilspulen
oder Leerhülsen beziehungsweise deren Trägern, mit Sensoreinrichtungen im Bereich
der Transporteinrichtungen zum Lesen der Identifikationsmarkierungen sowie einer mit
den Sensoreinrichtungen gekoppelten Speicher- und Auswerteeinheit, für die von den
Sensoreinrichtungen zugelieferten Identifikationsmarkierungen.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise in der DE 36 03 002 C beschrieben.
[0003] Die auf den Spinnstellen einer Ringspinnmaschine gefertigten Spinnkopse werden dabei
über beidseitig der Ringspinnmaschine angeordnete Transporteinrichtungen, zum Beispiel
Transportbändern mit Aufsteckdornen, in dem Bereich einer Spulmaschine gefördert und
dort mittels einer Spinnspulenübergabeeinrichtung auf Spulentransportteller umgesetzt,
die innerhalb der Spulmaschine umlaufen. Die Spulentransportteller weisen eine individuelle
Identifikationsmarkierung in Form eines Strichcodes oder eines Magnetbandes auf.
[0004] Im Bereich der Spinnspulenübergabeeinrichtung ist eine mit einer Auswerteeinheit
verbundene Sensoreinrichtung angeordnet, die die jeweilige auf dem Spulentransportteller
angeordnete Identifikationsmarkierung erfaßt. Da jede Position auf den Transportbändern
einer bestimmten Spinnstelle der Ringspinnmaschine zugeordnet ist, wird bei der Übergabe
der Spinnkopse von den Transportbändern der Ringspinnmaschine auf die in der Spulmaschine
umlaufenden Transportteller in der Auswerteeinheit abgespeichert, auf welchen Transportteller
der Spinnkops beispielsweise der ersten, der zweiten, der dritten, usw. Spinnstelle
übergeben wurde.
[0005] Die auf den Transporttellern angeordneten Spinnkopse werden nach Durchlaufen einer
Spinnkopsvorbereitungsstation zu den Spulstellen einer Spulmaschine gefördert und
dort zu Kreuzspulen umgespult.
[0006] An den Spulstellen des Kreuzspulautomaten sind Fadenbruchsensoren angeordnet, die
die Anzahl der auftretenden Fadenbrüche registrieren und bei Überschreiten eines vorher
eingegebenen Sollwertes ein Signal auslösen.
[0007] Die als fehlerhaft ermittelten Spinnkopse werden durch das Bedienungspersonal von
den Tranporttellern abgezogen und der leere Transportteller in den Leerhülsenrücklauf
der Spulmaschine eingeschleust. Im Leerhülsenrücklauf der Spulmaschine ist eine Hülsenabziehstation
zum Abziehen der von der Spulstelle kommenden Leerhülsen oder der nahezu leeren Hülsen
sowie eine Sensoreinrichtung angeordnet. Die Sensoreinrichtung erfaßt diejenigen Transportteller,
deren fehlerhaften Spinnkopse an der Spulstelle bereits durch das Bedienungspersonal
entfernt wurden und meldet die entsprechenden Identifikationsdaten an die Auswerteeinheit.
Die Auswerteeinheit ermittelt dann anhand dieser Identifikationsdaten die fehlerhaft
arbeitende Spinnstelle der Ringspinnmaschine und zeigt diese an.
[0008] Die Identifikationsmarkierungen, Strichcode oder Magnetband, können entweder auf
den Spulentransporttellern oder direkt an den Hülsen angeordnet sein. Bei einer Anordnung
der Identifikationsmarkierungen direkt auf den Hülsen ist eine erste Sensoreinrichtung,
über die die Zuordnung der jeweiligen Hülsencodierung zu der entsprechenden Spinnstelle
erfolgt, unmittelbar im Bereich der Hülseneinspeisung der Ringspinnmaschine angeordnet.
[0009] Nachteilig bei dieser Art der Ermittlung fehlerhaft arbeitender Spinnstellen von
Ringspinnmaschinen ist vor allem, daß sowohl Strichcodierungen als auch Magnetbänder
äußerst empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen, insbesondere Faserflug, Staub etc.
sind. Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß derartige Identifikationsmarkierungen
für den Einsatz in Spinnereien kaum geeignet sind.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, das gesamte Handling von Textilspulen abhängig von
speziellen Charakteristika des aufgewundenen Garnes zu verbessern.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Vorrichtungen gelöst, wie sie Gegenstand
der Ansprüche 1, 3 und 5 sind.
[0012] Erfindungsgemäß werden elektronische Informationsträger zur Kennzeichnung textiler
Packungen eingesetzt. Sie sind beispielsweise an Textilspulen oder Spulenhülsen beziehungsweise
deren Träger angeordnet. Diese an sich passiven elektronischen Informationsträger
weisen eine individuellen, unveränderbare Kennung auf, die mittels Sensoreinrichtungen
elektromagnetisch aktivierbar sind. Da die Energie- und Signalübertragung zwischen
den elektronischen Informationsträgern und den Sensoreinrichtungen induktiv erfolgt,
sind solche Systeme gegen Staub oder Faserflug, wie er in Spinnereien allgegenwärtig
ist, weitestgehend unempfindlich.
[0013] Des weiteren ist der Einsatz einer Speicher- und Auswerteeinheit, die eine Vielzahl
von Speichern mit wenigstens je einem Speicherplatz aufweist, vorgesehen. Erfindungsgemäß
wird jedem Speicher jeweils eine der individuellen Kennungen der elektronischen Informationsträger
zugeordnet. Unter dieser "Hausnummer" werden dann alle speziellen Daten der betreffenden
Textilspule abgespeichert.
[0014] An den Abzweigstellen der Textilspulen-Transporteinrichtung sind Sensoreinrichtungen
zum Erfassen der individuellen Kennung der, der Textilspule oder der Hülse beziehungsweise
deren Trägern zugeordneten Identifikationsmarkierung vorgesehen. Durch Abfrage des
zugehörigen Speichers der Speicher- und Auswerteeinheit ist eine einwandfreie Identifizierung
der Textilspule entsprechend ihrer vorgegebenen Daten und damit ein zielgerichteter
Weitertransport an die unterschiedlichen Bearbeitungsstellen oder Weiterbearbeitungsabschnitte
der nachfolgenden Textilmaschine möglich.
[0015] Eine derartige Einrichtung bietet insbesondere bei Mehrpartienbelegung, das heißt,
wenn beispielsweise auf einer Spulmaschine Textilspulen mit unterschiedlichen Garnpartien
verarbeitet werden, den Vorteil einer sicheren, partienspezifischen Zuordnung. Die
Art oder die Anzahl der Zuordnungen ist dabei nahezu beliebig wählbar, da die Anzahl
der verschiedenen Zuordnungen lediglich durch die Anzahl der Speicherplätze des zugehörigen
Speicher begrenzt ist und damit im wesentlichen von der Speicherkapazität der Speicher-
und Auswerteeinheit abhängt.
[0016] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht nur bei Mehrpartienbelegung vorteilhaft
einzusetzen, sie bietet auch Vorteile bei der Überwachung des Produktionsprozesses.
[0017] Da jeder Textilspule oder Hülse beziehungsweise deren Träger eine Identifikationsmarkierung
mit einer individuellen, unveränderbaren Kennung und unter dieser Kennung in der Speicher-
und Auswerteeinheit ein Speicher mit einer Vielzahl von Speicherplätzen zugeordnet
ist, in denen alle wichtigen Produktionsdaten, wie beispielsweise Herstellungsort,
Garnart, Garnnummer etc. abgelegt sind, ist zu jedem Zeitpunkt des Produktions- und
Weiterverarbeitungsprozesses der Textilspule eine genaue Aussage beispielsweise über
deren Herstellungsort möglich. Auf diese Weise sind defekte Herstellungsorte, zum
Beispiel fehlerhaft arbeitende Spulstellen an Ringspinnmaschinen direkt identifizierbar.
[0018] Auch bei der Qualitätsüberwachung ist die erfindungsgemäße Einrichtung von Vorteil.
An den Weiterbearbeitungsstellen sind beispielsweise Sensoreinrichtungen zum Erfassen
der individuellen Kennung sowie Sensoreinrichtungen zum Erfassen von Qualitätsdaten,
wie Dick- oder Dünnstellen, Fadenbrüche etc. angeordnet. Die ermittelten Qualitätsdaten
werden in der Speicher- und Auswerteeinheit in den Speicher mit der entsprechenden
individuellen Kennung abgelegt und sind dort jederzeit abrufbereit.
[0019] In Weiterbildung der Erfindung ist außerdem vorgesehen, Sollwertabweichungen, die
während des Weiterverarbeitungsprozesses festgestellt werden, anzuzeigen und an die
Speicher- und Auswerteeinheit zu melden, wo solche Daten in den Speicherplätzen des
entsprechenden Speichers abgelegt werden. Solche "Out-of-Standard" Spulen werden sofort
aus der Spulstelle ausgeschoben, an einer nachfolgenden Abzweigstelle identifiziert
und aus dem Transportkreislauf der Textilmaschine ausgeschleust.
[0020] Die als Identifikationsmarkierungen verwendeten elektronischen Informationsträger
sind im Regelfall passiv, das heißt, sie weisen keine eigene Energiequelle auf, die
von Zeit zu Zeit nachgeladen werden müßte. Die Lebensdauer derartiger elektronischer
Informationsträger, die im wesentlichen aus einer in eine Isolierschicht eingegossene
Antennenspule sowie einem integrierten Schaltkreis bestehen, ist damit nahezu unbegrenzt.
[0021] Die Aktivierung der an sich passiven elektronischen Informationsträger erfolgt über
Sensoreinrichtungen, die eine Einrichtung zum Abstrahlen eines elektromagnetischen
Feldes aufweisen. Die aktivierten elektronischen Informationsträger strahlen dann
eine individuelle, unveränderbare Kennung ab, die von den Sensoreinrichtungen empfangen
wird. Da die Energie- und Signalübertragung zwischen Sensoreinrichtung und Informationsträger
in beiden Richtungen induktiv erfolgt, sind solche Einrichtungen gegen Umwelteinflüsse,
wie beispielsweise Faserflug, Staub etc., weitestgehend unempfindlich. Elektronische
Informationsträger mit einer individuellen, unveränderbaren Kennung sind zwar bereits
im amerikanischen Patent 5 095 309 beschrieben. Jedoch sind diesem Schutzrecht weder
Hinweise auf den Einsatz solcher Informationsträger in der Textilindustrie, noch die
Verwendung einer Speicher- und Auswerteeinheit mit einer Vielzahl von Speichern mit
wenigstens einem Speicherplatz, deren Speichern als "Hausnummer" jeweils eine individuelle
Kennung eines elektronischen Informationsträger zugeordnet wird, entnehmbar.
[0022] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind dem nachfolgend anhand der Zeichnungen erläuterten
Ausführungsbeispiel entnehmbar.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Speicher- und Auswerteeinheit zum Abspeichern spezieller Spulendaten sowie mit
der Speicher- und Auswerteeinheit verbundene Sensoreinrichtungen,
- Fig. 2
- ein Ausführungsbeispiel eines elektronischen Informationsträgers in vergrößertem Maßstab.
- Fig. 3
- schematisch einen Verbund Spinnmaschinen/Spulmaschine,
[0024] In Fig. 3 ist schematisch der Verbund mehrerer Spinnmaschinen 1, 2, 3 mit einer Spulmaschine
4 dargestellt. Ein solcher Maschinenverbund kann beispielsweise mit Mehrpartienbelegung
betrieben werden, das heißt, auf den Spinnmaschinen 1, 2, 3 oder einzelnen Maschinenseiten
können Spinnkopse mit unterschiedlichen Garnarten oder Garnnummern hergestellt werden.
Solche Spinnkopse, die unterschiedliche Garne tragen, werden anschließend auf entsprechenden
Spulstellen oder Spulstellenbereichen des Kreuzspulautomaten 4 zu Kreuzspulen 23 umgespult.
[0025] Die Spinnmaschinen, im dargestellten Ausführungsbeispiel Ringspinnmaschinen, weisen
auf ihren beiden Maschinenlängsseiten jeweils eine Vielzahl von Spinnstellen 5 auf.
Vor den Spinnstellen 5 sind Transportbänder 6 angeordnet, die (nicht dargestellte)
Aufnahmedorne für die Spinnkopse 8 aufweisen. Die auf den Spinnstellen 5 der Ringspinnmaschinen
1, 2, 3 gefertigten Spinnkopse werden nach Beendigung des Spinnvorganges durch eine
(nicht dargestellte) Doffeinrichtung auf die Aufnahmedorne der Transportbänder 6 gestellt
und anschließend in den Bereich eines spinnmaschinenendseitig angeordneten Umsetzers
9 getaktet. Im Endbereich der Transportbänder 6 sind Zähleinrichtungen 10 beispielsweise
Schieberegister installiert, die auf die Anzahl der Spinnstellen der jeweiligen Ringspinnmaschine
geeicht sind und damit eine Zuordnung jedes Spinnkopses 8 zu der Spinnstelle ermöglichen,
auf der er hergestellt wurde. Die Zähleinrichtung 10 ist an eine Speicher- und Auswerteeinheit
11 angeschlossen, in die auch die Produktionsdaten der auf der entsprechenden Maschinenseite
hergestellten Spinnkopse 8 eingelesen werden.
[0026] Über ein Transportband 13, das Teil einer insgesamt mit 7 bezeichneten Spulentransporteinrichtung
ist, sind die Spinnmaschinen 1, 2, 3 an die Spulmaschine 4 beziehungsweise an eine
die Spulmaschine 4 umrundende Transportbahn 38 angeschlossen.
[0027] Im Übergabebereich des Umsetzers 9 sind an der Transportbahn 13 jeweils Sensoreinrichtungen
14 und 27 angeordnet. Während die Sensoreinrichtung 27 lediglich überprüft, ob die
einlaufenden Träger 12 leer sind, werden über die Sensoreinrichtungen 14 die beispielsweise
an den Trägern 12 angeordneten elektronischen Informationsträger 50 zur Abstrahlung
ihrer individuellen, unveränderbaren Kennung aktiviert. Die individuelle Kennung des
entsprechenden Trägers wird zusammen mit den Produktionsdaten der Spule, die durch
den Umsetzer 9 auf den Träger plaziert wird, an die Speicher- und Auswerteeinheit
11 gemeldet. In der Speicher- und Auswerteeinheit 11 wird, mit der individuellen Kennung
des jeweiligen elektronischen Informationsträgers 50 als "Hausnummer", ein Speicher
mit einer Vielzahl von Speicherplätzen angelegt, in denen die verschiedenen Produktionsdaten
der betreffenden Spule, wie Garnart, Garnnummer, Herstellungsort etc. abgelegt werden.
[0028] Auf der Transportbahn 13 werden die mit Spulen beispielsweise unterschiedlicher Garnpartien
bestückten Träger 12 in Richtung T zur Spulmaschine 4 beziehungsweise der die Spulmaschine
4 umschließenden Transportbahn 38 befördert. Von dieser Tranportbahn 38 gehen verschiedene
Nebentransportstrecken, wie die Abzweigstrecken 15, 16, 17, die Rückführungsstrecke
32 oder die Bunkerstrecke 29 ab.
[0029] An den Abzweigstrecken 15, 16, 17 sowie der Bunkerstrecke 29 sind jeweils Sensoreinrichtungen
18, 28 angeordnet, die die elektronischen Informationsträger zur Abstrahlung in ihrer
individuellen Kennung aktivieren. Die Sensoreinrichtungen 18, 28 sind jeweils an die
Speicher-und Auswerteeinheit 11 angeschlossen.
[0030] Die im Bereich der Abzweigstrecken 15, 16, 17 angeordneten Sensoreinrichtungen 18
erfassen bei Annäherung einer Spule auf der Transportbahn 38 die individuelle Kennung
des beispielsweise an den Spulenträgern 12 angeordneten elektronischen Informationsträgers
50 und initiieren nach Vergleich mit den Daten, die in der Speicher- und Auswerteeinheit
11 in den Speicherplätzen eines Speichers mit gleicher Kennung abgelegt sind, eine
sichere, partienspezifische Zuordnung der betreffenden Spule zu den vorgesehenen Weiterbearbeitungsstellen
19 beziehungsweise zu den vorgesehenen Weiterbearbeitungsbereichen 20, 21, 22, wo
die Spulen dann zu Kreuzspulen 23 umgespult werden.
[0031] Im Bereich der Spulstellen 19 sind weitere Sensoreinrichtungen angeordnet. Die Sensoreinrichtungen
24 überwachen während des Umspulvorganges den laufenden Faden und melden die ermittelten
Qualitätsdaten (Dick- oder Dünnstellen, Fadenbrüche etc.) an die Speicher- und Auswerteeinheit
11, wo sie ebenfalls in den Speicherplätzen des zugehörigen Speichers abgelegt werden.
Die "Hausnummer" dieses zugehörigen Speichers wird dabei über die Sensoreinrichtungen
25 erfaßt, die die individuelle Kennung des elektronischen Informationsträger aktivieren.
Die ermittelten Qualitätsdaten erlauben dabei in Verbindung mit den Produktionsdaten
der jeweiligen Spule Rückschlüsse auf den Zustand des Herstellungsortes, das heißt,
auf die Spinnstelle der Ringspinnmaschine auf der der betreffende Spinnkops hergestellt
wurde.
[0032] Die Sensoreinrichtungen 24 können außerdem so geschaltet sein, daß bei Überschreitung
vorgegebener Sollwerte ein Alarm ausgelöst und beispielsweise durch eine Signaleinrichtung
26 im Bereich der Spulstellen 19 angezeigt wird. Auch diese "Out-of-Standard"-Werte
werden in den entsprechenden Speicherplätzen des zugehörigen Speichers der Speicher-
und Auswerteeinheit 11 abgelegt. Die "Out-of-Standard" Spinnkopse werden in der Regel
sofort aus den Spulstellen 19 ausgeschoben und durch Einschleusen in eine Bunkerstrecke
29 aus der Transportbahn 38 entfernt.
[0033] Am Abzweig der Bunkerstrecke 29 von der Transportbahn 38 ist zu diesem Zweck eine
Sensoreinrichtung 28 angeordnet, die, wie vorstehend erläutert, derartige als fehlerhaft
erkannte Spinnkopse identifiziert und deren Ausschleusung veranlaßt.
[0034] In der Spulentransporteinrichtung 7 ist in Spulentransportrichtung T hinter den Spulstellen
19 eine weitere Sensoreinrichtung, beispielsweise ein Lichttaster 31 angeordnet, der
überprüft, ob die von den Spulstellen 19 kommenden, auf den Trägern 12 angeordneten
Hülsen vollständig oder nahezu vollständig abgespult sind. Spulenhülsen, die noch
eine Restfadenmenge enthalten, die eine weitere Bearbeitung lohnend erscheinen läßt,
werden über eine Zweigstelle 32 einer Spulenvorbereitungsstation 33 zugeführt.
[0035] Derartige Spulenvorbereitungsstationen 33 sind im übrigen auch in den Abzweigstellen
15, 16, 17 angeordnet.
[0036] Leerhülsen werden in einer nachgeschalteten Leerhülsenaufnahmestation 30 von den
Transporttellern 12 abgezogen und über Leerhülsentransporteinrichtungen 34, 35, 36
zu den Spinnmaschinen 1, 2, 3 zurückbefördert.
[0037] Beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel waren die in den Transportbahnen 13 und
38 umlaufenden Transportteller 12 mit elektromagnetisch aktivierbaren Informationsträgern
50 ausgestattet. Es ist selbstverständlich auch denkbar, diese elektronischen Informationsträger
50 direkt an den Textilspulen 8 oder den Spulenhülsen 40 anzuordnen. Bei einer Anordnung
direkt auf den Spulenhülsen 40 ist es vorteilhaft, wenn die Sensoreinrichtungen 14
im Bereich der Leerhülseneinspeisung 39 der Ringspinnmaschinen 1, 2, 3 angeordnet
sind, so daß in Verbindung mit der Zähleinrichtung 10 eine direkte Zuordnung der eingespeisten
Leerhülsen 40 zu den Spinnstellen 5 gegeben ist.
[0038] In Fig. 1 ist schematisch eine Speicher- und Auswerteeinheit 11 dargestellt, die
mit einer Vielzahl von Sensoreinrichtungen 10, 14, 18, 24, 25, 28 verbunden ist. Die
Sensoreinrichtungen 14, 18, 25, 28 sind dabei außerdem an einen Generator 37 angeschlossen.
[0039] Wie anhand der Sensoreinrichtung 14 angedeutet, weisen diese Einrichtungen zum Erfassen
der Kennung der elektronischen Informationsträger eine Elektrospule 41 zum Erzeugen
eines relativ starken elektromagnetischen Feldes 44 auf. Innerhalb der Elektrospule
41 sind außerdem Empfangsspulen 42, 43 angeordnet.
[0040] Das elektromagnetische Feld 44 aktiviert die an sich passiven elektronischen Informationsträger
50, die daraufhin eine individuelle, unveränderbare Kennung abstrahlen, die von den
Empfangsspulen 42, 43 aufgenommen, als entsprechendes Signal an die Speicher- und
Auswerteeinheit 11 weitergeleitet und dort als "Hausnummer" für einen speziellen Speicher
verwendet wird.
[0041] An die Speicher- und Auswerteeinheit 11 sind außerdem Zähleinrichtungen 10 sowie
Qualitätsdaten-Erfassungseinrichtungen 24 angeschlossen. Die Zähleinrichtungen 10
ermöglichen dabei, wie vorstehend angedeutet, die Zuordnung der einzelnen Spinnkopse
8 zu den Spinnstellen 5 auf denen sie produziert wurden.
[0042] Die Qualitätsdaten-Erfassungseinrichtungen 24 registriert während des Umspulvorganges
der Spinnkopse 8 zu Kreuzspulen 23 alle auftretenden Qualitätsmängel, wie beispielsweise
Dick- und Dünnstellen, Fadenbrüche etc. Diese Daten werden, wie in Fig. 1 angedeutet,
in der Speicher- und Auswerteeinheit 11 in einem Speicher gesammelt, der als "Hausnummer"
die individuelle Kennung der betreffenden Spule aufweist. In diesem Zusammenhang werden
auch Sollwertabweichungen registriert.
[0043] Wie in Fig. 2 dargestellt, können die Informationsträger 50 nach Art einer kleinen
Chipkarte aufgebaut sein. Sie weisen eine Sende- und Empfangsspule 51 sowie eine integrierte
Schaltung 52 auf. Die Sende- und Empfangsspule 51 und die integrierte Schaltung 52
sind vorzugsweise in eine Isolierschicht 53, zum Beispiel aus Glas, eingebettet. Diese
Isolierschicht 53 bildet einen Schutzmantel für die relativ empfindliche Elektronik.
[0044] Die elektronischen Informationsträger 50 sind an sich passiv, das heißt, sie weisen
keine eigene Energiequelle auf. Erst wenn die elektronischen Informationsträger 50
in den Bereich eines von den Sensoreinrichtungen 14, 18, 25, 28 abgestrahlten elektromagnetischen
Kraftfeldes 44 gelangen, werden sie aktiviert. In diesem Fall erfolgt über die Sendeeinrichtung
41 und die Empfangsspulen 42, 43 der Sensoreinrichtungen sowie über die Sende- und
Empfangsspule 51 des elektronischen Informationsträgers 50 eine induktive Energie-
und Signalübertragung.
[0045] Die erfindungsgemäße Einrichtung weist gegenüber den bekannten Identifikationsmarkierungen
wie beispielsweise Strichcode oder Magnetband den großen Vorteil auf, daß sie gegen
äußere Einflüsse wie Staub, Faserflug etc. weitestgehend unempfindlich ist. Sie ist
daher insbesondere für den Einsatz in Textilbetrieben geeignet.
[0046] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist in der Reichweite der induktiv arbeitenden
Energie- und Sendeeinrichtung zu sehen. Da der Abstand zwischen Sende- und Empfangseinrichtung
relativ groß sein kann, sind die Einbaumöglichkeiten derartiger Einrichtungen, insbesondere
im Bereich einer Textilspulentransporteinrichtung vielfältig.
[0047] Die Verwendung elektromagnetisch aktivierbarer Informationsträger stellt in Verbindung
mit einer entsprechenden Speicher- und Auswerteeinheit eine sehr vorteilhafte Möglichkeit
dar, sowohl den Transportweg als auch die Qualität von Textilspulen während der gesamten
Bearbeitungsdauer zu überwachen.
[0048] Bei Mehrpartienbelegung ist außerdem eine sichere, partienspezifische Zuführung einer
Vielzahl unterschiedlicher Garnpartien zu den entsprechenden Bearbeitungsstellen möglich.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ergibt sich aus der Qualitätsüberwachung der Kopse.
Durch frühzeitiges Erkennen von "Out-of-Standard" Spinnkopsen ist eine sofortige Identifizierung
fehlerhaft arbeitender Spinnstellen an Ringspinnmaschinen möglich, so daß vermieden
werden kann das auf diesen Produktionsstellen weiter fehlerhaftes Garn produziert
wird.
1. Vorrichtung zum Transport von auf Textilmaschinen hergestellten oder zu bearbeitenden
Textilspulen und/oder Leerhülsen,
- mit einer Transporteinrichtung, die die Textilspulen und/oder die Leerhülsen zwischen
mehreren Textilmaschinen oder Lagerplätzen transportiert,
- mit individuellen Identifikationsmarkierungen an den Textilspulen oder Leerhülsen
beziehungsweise deren Trägern,
- mit Sensoreinrichtungen im Bereich der Transporteinrichtungen zum Lesen der Identifikationsmarkierungen,
- sowie einer mit den Sensoreinrichtungen gekoppelten Speicher- und Auswerteeinheit,
für die von den Sensoreinrichtungen zugelieferten Identifikationsmarkierungen,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die an den Textilspulen (8) oder den Leerhülsen (40) beziehungsweise deren Trägern
(12) angeordneten Identifikationsmarkierungen als elektronische Informationsträger
(50) mit einer individuellen, unveränderbaren Kennung ausgebildet und die an sich
passiven elektronischen Informationsträger (50) mittels einer Sensoreinrichtung (14)
elektromagnetisch zur Abstrahlung ihrer Kennung aktivierbar sind,
- daß in der Speicher- und Auswerteeinheit (11) eine Vielzahl von Speichern mit wenigstens
je einem Speicherplatz vorgesehen sind, die jeweils einer individuellen Kennung zugeordnet
werden,
- daß spezielle Daten der Textilspulen (8) oder der Leerhülsen (40) in den Speicherplätzen
des Speichers der entsprechenden individuellen Kennung abgelegt sind,
- und daß Verzweigungsstellen der Transporteinrichtungen je ein spezieller Speicherplatz
in den Speichern zugeordnet ist, so daß über die individuellen Kennung des elektronischen
Informationsträgers (50) und den Speicherplatz des zugehörigen Speichers die Richtung
des Weitertransportes der Textilspule (8) bestimmbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den speziellen Speicherplätzen
die Garnart je einer Partie abgespeichert ist.
3. Vorrichtung zum Transport von auf Textilmaschinen hergestellten oder zu bearbeitenden
Textilspulen und/oder Leerhülsen,
- mit einer Transporteinrichtung, die die Textilspulen und/oder die Leerhülsen zwischen
mehreren Textilmaschinen oder Lagerplätzen transportiert,
- mit individuellen Identifikationsmarkierungen an den Textilspulen oder Leerhülsen
beziehungsweise deren Trägern,
- mit Sensoreinrichtungen im Bereich der Transporteinrichtungen zum Lesen der Identifikationsmarkierungen,
- sowie einer mit den Sensoreinrichtungen gekoppelten Speicher- und Auswerteeinheit,
für die von den Sensoreinrichtungen zugelieferten Identifikationsmarkierungen,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die an den Textilspulen (8) oder den Leerhülsen (40) beziehungsweise deren Trägern
(12) angeordneten Identifikationsmarkierungen als elektronische Informationsträger
(50) mit einer individuellen, unveränderbaren Kennung ausgebildet und die an sich
passiven elektronischen Informationsträger (50) mittels einer Sensoreinrichtungen
(14) elektromagnetisch zur Abstrahlung ihrer Kennung aktivierbar sind,
- daß in der Speicher- und Auswerteeinheit (11) eine Vielzahl von Speichern mit wenigstens
je einem Speicherplatz vorgesehen sind, die jeweils einer individuellen Kennung zugeordnet
werden,
- daß je Speicher einem speziellen Speicherplatz der Herstellungsort der Textilspule
(8) zugeordnet ist
- und daß die Speicher- und Auswerteeinheit (11) Einrichtungen zum Verknüpfen der
abgespeicherten Daten mit während des Abspulens der Textilspule anfallenden Daten
aufweist und Befehlsgeber angeordnet sind, die entsprechend den Verknüpfungsergebnissen
ansteuerbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befehlsgeber mit den
Herstellungsmaschinen der Textilspulen zugeordneten Überwachungseinrichtungen gekoppelt
sind.
5. Vorrichtung zum Transport von auf Textilmaschinen hergestellten oder zu bearbeitenden
Textilspulen und/oder Leerhülsen,
- mit einer Transporteinrichtung, die die Textilspulen und/oder die Leerhülsen zwischen
mehreren Textilmaschinen oder Lagerplätzen transportiert,
- mit individuellen Identifikationsmarkierungen an den Textilspulen oder Leerhülsen
beziehungsweise deren Trägern,
- mit Sensoreinrichtungen im Bereich der Transporteinrichtungen zum Lesen der Identifikationsmarkierungen,
- sowie einer mit den Sensoreinrichtungen gekoppelten Speicher- und Auswerteeinheit,
für die von den Sensoreinrichtungen zugelieferten Identifikationsmarkierungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Textilspulen (8) oder den Leerhülsen (40) beziehungsweise deren Trägern
(12) angeordneten Identifikationsmarkierungen als elektronische Informationsträger
(50) mit einer individuellen, unveränderbaren Kennung ausgebildet und die an sich
passiven elektronischen Informationsträger (50) mittels einer Sensoreinrichtungen
(14) elektromagnetisch zur Abstrahlung ihrer Kennung aktivierbar sind,
- daß in der Speicher- und Auswerteeinheit (11) eine Vielzahl von Speichern mit wenigstens
je einem Speicherplatz vorgesehen sind, die jeweils einer individuellen Kennung zugeordnet
werden,
- daß an Weiterverarbeitungsstellen (19) der Textilspulen Sensoreinrichtungen (24)
zum Ermitteln von Qualitätsdaten sowie Sensoreinrichtungen (25) zum Erfassen der Identifikationsmarkierungen
der zu bearbeitenden Textilspule (8) vorgesehen sind
- daß diese Qualitätsdaten in diesen zugeordneten Speicherplätzen des entsprechenden
Speichers abgelegt werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicher- und Auswerteeinheit
(11) mit an den Weiterverarbeitungsstellen (19) der Textilspulen (8) vorgesehenen
Dick- und Dünnstellen erfassenden Garnreinigern gekoppelt sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektronischen Informationsträger (50) eine Antennenspule (51) zur induktiven
Energie- und Signalübertragung sowie wenigstens einen integrierten Schaltkreis (52)
aufweisen, wobei die Antennenspule (51) und der integrierte Schaltkreis (52) in eine
elektrisch nicht leitende Schutzschicht (53) eingebettet sind.