[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Farbflotten,
insbesondere für Textileinfärbe- oder Nachbehandlungsanlagen, wobei die Textilien
in einer oder in mehreren hintereinander geschalteten Färbekammern mit aufgeheizten
Farbflotten behandelt werden.
[0002] Bei bekannten Verfahren dieer Art werden die einzufärbenden Textilien durch die in
der oder den Kammern vorgesehenen Farbflotten mehrmals im Vor- und Rückwärtsgang hin
und her bewegt . Diese mechanische Bewegung der Textilien innerhalb der Farbflotte
geschieht auch zur Farbvor- und-nachbehandlung und dient der Intensivierung der Farbgebung
und Farbangleichung.
[0003] Die Farb- und Waschflotten können hierbei auf eine Temperatur unterhalb des Siedepunktes
von bis zu 90° gebracht werden, was bei den bekannten Anordnungen dadurch geschieht,
daß Heizungsrohre innerhalb eines unteren Kammerabschnittes verlegt sind, die mit
der Farbflotte in Kontakt kommen.
[0004] Nachteilig bei diesen bekannten Verfahren ist es, daß zur Farbhaftung sog. Farbhilfsmittel
eingesetzt werden müssen, die eine Katalysatorwirkung haben und das Aufziehen der
Farbe auf die Textilien fördern und begünstigen. Dies hat zur Folge, daß die Farbflotte
nicht vollständig aufgebraucht werden kann, vielmehr entsteht ein Rest von bis zu
20%, der entsorgt werden muß. Das Entstehen eines Entsorgungsanteiles ist aber allein
schon aus Umweltgründen nicht wünschenswert, ganz abgesehen davon, daß hierdurch zusätzliche
Kosten entstehen.
[0005] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welchen es möglich ist, den Entsorgungsanteil
so gering wie möglich zu halten und gegebenenfalls auf Farbhilfsmittel ganz zu verzichten.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zu behandelnden Textilien
im kontinuierlichen Durchlauf durch die zugehörige Vorrichtung gezogen werden, wobei
durch die Anwendung von Umlenksystemen jeweils ein längerer, immer in derselben Richtung
laufender Textilabschnitt in den Kammern mit der Farbflotte behandelt wird und wobei
die Farbflotte einem sich ständig wiederholenden Farbaustausch durch Entnahme aus
der Kammer und Wiedereinführung unterworfen wird. Die Häufigkeit des Flottenaustausches
wird zweckmäßigerweise so gewählt, daß während des Durchlaufes eines Textilabschnittes
mit einer Länge von ca. 300 m ein Flottenaustausch von 30 bis zu 60 mal stattfindet.
Auf diese Weise wird also alle 50 m der Textilabschnitt einer erneuten Farbbeaufschlagung
mit ausgetauschter Farbflotte unterworfen.
[0007] Die Durchlaufgeschwindigkeit des Textilabschnittes kann hierbei etwa 10 bis 20 m
pro Minute betragen. Mit dieser Durchlaufgeschwindigkeit und der dadurch bedingten
Durchlauflänge ist normalerweise die Gesamtleistung der Anlage erreicht.
[0008] Vorteilhaft ist es, wenn der Farbflottenaustausch nicht nur bei einer Farbgebung,
sondern auch bei einer Vor- bzw. einer Nachbehandlung des Textilstückes stattfindet.
[0009] Der Farbaustausch ist selbstverständlich nur eine Farbbeaufschlagung mit einer Farbflotte
, die dem Behälter entnommen und gefiltert und gereinigt bzw. in der nachstehend beschriebenen
Weise verarbeitet und dann an anderer Stelle dem Behälter wieder zugeführt wurde.
[0010] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung und des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht mithin darin, daß aufgrund der Zufuhr aufbereiteter, also gereinigter
und gefilteter Farbflotte derselben Substanz die Einbringung von Farbhilfsmitteln
zum Einfärben wie bei den bekannten Anordnungen völlig entfallen kann. Dies hat den
weiteren großen Vorteil, daß die Farbflotte im Kreislauf immer wieder Verwendung finden
kann, wobei sich ihre Menge nur insoweit verringert, als bestimmte Reste der Farbflotte
im Textil hängen bleiben. Eine Aufbringung von Farbhilfsmitteln ist völlig überflüssig.
Diese brauchen demzufolge weder zugeführt noch inirgendeiner Weise entsorgt zu werden,
was den weiteren Vorteil hat, daß die Textilien selbst einer Nachbehandlung durch
den Händler oder Verbraucher nicht mehr unterworfen werden müssen, ein Auswaschen
ist nicht mehr erforderlich.
[0011] Bei den mit den bekannten Anordnungen eingefärbten Textilien lösen sich nämlich die
verbleibenden Restbestandteile, insbesondere des Farbhilfsmittels während der ersten
und den nachfolgenden etwa 10 Wäschen, so daß Entsorgungen notwendig werden. Dieser
Nachteil tritt bei den mit der vorliegenden Erfindung hergestellten Textilien nicht
auf.
[0012] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bei der erfindungsgemäßen Anordnung nur eine
einzige Anlage für alle Färbe- und Ausrüstungsstufen erforderlich ist, so daß auch
Zwischentrocknungen des Textils in Fortfall kommen können.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es schließlich, daß eine ständige Wiederaufbereitung der
entnommenen Farbflotte während des Produktionsvorganges vorgenommen werden kann, so
daß Einschränkungen hinsichtlich der Dauer der Produktion oder dergleichen nicht auftreten.
[0014] Während bei der bekannten Anordnung das Textilstück durch die Farbflotte bewegt wird,
wird bei der erfindungsgemäßen Anordnung in besonders vorteilhafter Weise die Farbflotte
und nicht das Textil bewegt, d.h. dieses nur insoweit als es der Vorschub durch die
Anlage erforderlich macht.
[0015] Die erfindungsgemäße Anordnung erlaubt es daher, insbesondere auch bei besonders
dichten Textilien, diese ohne weiteres unter Beibehaltung der genannten Vorteile einzufärben,
indem beispielsweise Hochdruckdüsen innerhalb der Behandlungskammer auf das Textil
gerichtet werden und über diese Düsen die Farbflotte in das Textil eingebracht wird.
Die Hochdruckdüsen können mit einem Druck von 16 bar arbeiten.
[0016] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß ein Differenzdruck zwischen zwei Kammern
gebildet wird, wobei aufgrund dieses Druckes auch dichte Textilien dem Eindringen
der Farbflotte in ihre Gewebebestandteile unterworfen werden können.
[0017] Die Aufbereitung der Farbflotte dient in erster Linie der Reinigung, indem die Farbflotte
gefiltert wird, um unreine Bestandteile aus der Farbflotte zu entfernen, d.h. auch
jene losen Bestandteile, die als Rückstände bei der Textilherstellung anfallen. Mit
dem Filtern sollen aber auch Pestizide und andere Giftstoffe aus dem Textil entfernt
werden, wobei die Farbflotte bis zur Ultrafiltration behandelt werden kann.
[0018] Eine weitere Aufgabe der Flottenaufbereitung besteht in einer zusätzlichen Farbstoffzufuhr,
die selbstverständlich nicht zu einem höheren Flüssigkeitsanteil, insbesondere zu
einem höheren Wasseranteil, führen darf. Aus diesem Grunde wird die Farbflotte einer
Dampfbehandlung unterzogen, bei welcher das mit der Farbstoffzufuhr verbundene zusätzliche
Wasser wieder ausgedampft wird, so daß die Verhältnisse trotz Farbstoffzufuhr unverändert
bleiben. Es wird also mit der Dampfbehandlung zusammen mit dem Farbstoff der Farbflotte
eine bestimmte Wassermenge zugeführt, die in Form von Dampf wieder abgeführt wird,
so daß die Relativmengen Farbflotte / Wasser unverändert bleiben.
[0019] Die Dampfentwicklung wird aus der auszutauschenden Farbflotte direkt vorgenommen,
so daß das Medium der aus der Farbflotte selbst entwickelte Dampf ist. Dieser so erzeugte
Dampf kann gleichzeitig in der ersten Behandlungsstufe, also in der Aufbringkammer
verwendet werden, um beispielsweise die Aufziehung der Farbe auf die Textilien zu
erleichtern und zu verbessern.
[0020] Das ist insbesondere deswegen möglich, weil bekannterweise der Dampf keinen Farbstoff
trägt, so daß aus der Farbflotte sauberer Dampf gewonnen werden kann. Die erfindungsgemäße
Anordnung ermöglicht es infolgedessen, über sehr lange Zeiträume dieselbe Farbflotte
zu benutzen. Durch die Farbaufbereitung in der oben beschriebenen Weise steht eben
mit ein- und derselben Fabflotte letztlich immer wieder eine frische, d.h. überarbeitete
und gereinigte Farbflotte zur Verfügung. Da mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Dampf
erzeugt wird, der rein ist und in seiner Kondensation klares Wasser bildet, besteht
die Möglichkeit, dieses klare Wasser auch für andere Farbstufen innerhalb derselben
Anlage einzusetzen.
[0021] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist mithin eine
Aufbereitungsanlage für die jeweils auszutauschende Farbflotte. Die Vorrichtung besteht
aus zwei im wesentlichen ringförmig ineinander angeordneten Wärmetauscherelementen,
von denen der äußere Ring mit der Farbflotte und der innere Ring mit Heizungsrohren
in Verbindung steht, die der Dampferzeugung dienen, indem sie mit der Farbflotte beaufschlagt
werden. Dieser Anteil ist bereits durch die Dampfentwicklung so weit abgemagert, daß
der Farbanteil gegenüber der Ausgangsfarbflotte verringert ist.
[0022] Das bedeutet, daß im unteren Teil des inneren Ringes noch ein relativ großer Farbanteil
vorliegt. Der innere Ring ist als Dampfrohr ausgebildet, mit einem zylindrischen oberen
Abschnitt und einem unteren Abschnitt; wobei die Farbflotte mit zunehmender Dampfentwicklung
im oberen Abschnitt des Rohres in reinen Dampf übergeht.
[0023] Besonders vorteilhaft ist es, wenn im unteren Abschnitt des Dampfrohres dieses in
einen Konus übergeht, dessen unteres Ende im Durchmesser in etwa dem Durchmesser des
äußeren Mantels entspricht. Der Durchmesser in diesem Bereich ist zweckmäßigerweise
etwas kleiner als der Innendurchmesser des umgebenden Mantels, so daß die Farbflotte
zwischen dem Außendurchmesser des Konus und dem Innendurchmesser des Rohres hindurchtreten
kann.
[0024] Die Aufbereitungsvorrichtung kann mit einer Zusatzheizung versehen sein, die aus
einer Ölheizung, einer Elektroheizung oder dergleichen bestehen kann, die in Rohren
untergebracht ist, die im Bodenbereich der Vorrichtung angeordnet sind.
[0025] Zwischen dem unteren Abschnitt des Konus und dem Bodenbereich der Vorrichtung besteht
aber nur eine einzige Durchtrittsöffnung, so daß die Farbflotte nur zu einem Teil
in das innere Rohr zum Zwecke der Dampfbildung eintreten kann.
[0026] Da die Hauptmenge der Farbflotte auf ihrer für den jeweiligen Farbton notwendigen
Idealtemperatur (beispielsweise 70° C) gehalten werden muß, ist die gesamte Vorrichtung
mit einer Isolierung versehen, wobei zwischen dem inneren Verdampfungsrohr und der
äußeren ringförmigen Flottenkammer ein Doppelmantel angeordnet ist, der wassergefüllt
ist, wobei das Wasser im kalten Zustand (ca. 20° C) durch den Doppelmantel fortlaufend
hindurchströmt. Die Durchströmung wird durch eine Pumpe bewirkt, wobei die Durchströmmenge
des Wassers regulierbar ist, so daß sich aufgrund der Durchströmmenge die jeweils
zu haltende Temperatur genau einstellen läßt. Es lassen sich also für verschiedene
Farbtöne ohne weiteres auch die hierfür erforderlichen Temperaturen einstellen.
[0027] Mittels des Konus wird der Heizungsbereich, der dem Dampfrohr zugeschlatet ist, vergrößert,
so daß derjenige Teil der Farbflotte, welcher in diesen Heizungsbereich eintritt,
relativ rasch der Verdampfung zugeführt werden kann.
[0028] Zur Druckerhöhung in der gesamten Vorrichtung kann zusätzlich Druckluft in das Verdampfungsrohr
eingeführt werden.
[0029] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt in schematischer Darstellung eine Anlage zum Einfärben von Textilien, auf welche
die Erfindung Anwendung findet.
- Fig. 2
- zeigt im Schnitt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verdampfungseinrichtung.
- Fig. 3
- ist der Schnitt III/III nach Fig. 2.
- Fig. 4
- ist der Schnitt IV/IV nach Fig. 2.
[0030] Gemäß Fig. 1 wird ein einzufärbendes Textilband 1 von einer Vorratsrolle 2 abgewickelt
und über eine Standvorrichtung 3, in welcher es mehrfach umgelenkt wird, mehreren
hintereinander ge schalteten Farbflottenkammern 4 zugeführt, in welchen der Textilstreifen,
der umgelenkt wird, um einen kontinuierlichen Durchlauf durch die Farbflottenkammern
4 trotz einer relativ großen Länge des einzufärbenden Textilbandes zu ermöglichen.
Anschließend wird das Textilband 1 einer Trocknungskammer 5 zugeführt, in welcher
es ebenfalls mehrfach umgelenkt wird, um schließlich auf einer weiteren Vorratsrolle
6 aufgewickelt zu werden.
[0031] Für die Erfindung von Bedeutung ist der mittlere Abschnitt der Anlage mit den Farbflottenkammern
4, in welchen das Textilband 1 eingefärbt wird. Vorzugsweise hat der einzelne kontinuierlich
durchlaufende Textilstreifen eine Länge von etwa 300 m, wobei - wie erfindungsgemäß
vorgesehen - ein Farbflottenaustausch während des Durchlaufes eines solchen Streifens
etwa 30 bis 60 mal stattfindet. Zu diesem Zweck sind den Farbflotten bzw. Farbbeaufschlagungskammern
4 jeweils Farbflottenreinigungsvorrichtungen 7 zugeordnet, denen über Zwischenspeicher
8 die zu reinigende und wieder aufzubereitende Farbflotte von oben nach unten in Richtung
der Pfeile 9 zugeführt wird, wobei bei klargestellten Ausführungsbeispielen jeweils
ein Verdampfungsgerät 10 den Reinigungsvorrichtugnen 7 zugeordnet ist.
[0032] Fig. 2 zeigt eines der Verdampfungsgeräte im einzelnen. Die auszutauschende Farbflotte
wird in Richtung des Pfeiles 11 über eine schematisch angedeutete Flottenprüf- und
-Dosiereinrichtung 12, die mehrere Kammern aufweist und über Hydrierungsvorrichtungen
13 einem ringförmigen Mantelraum 14 zugeführt, der auf seiner Außenseite mit einer
relativ dickwandigen Isolierschicht 15 und auf seiner Innenseite mit einem Wärmetauscher
16 versehen ist. Der Wärmetauscher 16 umgibt kreisförmig angeordnete Heizungsrohre
17 (vergleiche Fig. 3), durch welche die in dem ringförmigen Wärmetauscher 16 enthaltenen
Farbflottenanteile so aufgeheizt werden, daß ein Wasseranteil verdampft und in Richtung
des Pfeiles 18 nach außen abgeführt und den Farbflottenkammern 4 (vergleiche Fig.
1) wieder zugführt wird. Der ringförmige Wärmetauscher 16 besteht aus einem oberen
Abschnitt 16a von zylindrischer Form, an welchen ein unterer Abschnitt 16b anschließt,
der eine konische Form hat, um einen größeren Mengenbereich der Farbflotte 19 zu erfassen.
Über eine von unten kommende Leitung 20 kann der Gesamtanordnung Druckluft zugeführt
werden, um die Strömung nach oben zu fördern und um gegebenenfalls bei dichteren Textilien
diese mit Hochdruck einer Farbbeaufschlagung unterziehen zu können.
[0033] Um für eine vollständige Dampfentwicklung auch in dem unteren gespreizten Bereich
16b zu sorgen, kann eine Zusatzheizung in Form von zusätzlichen im Bodenbereich angeordneten
Heizrohren 21 vorgesehen sein.
[0034] Eine Ergänzung der Farbflotte ist möglich durch eine von unten kommende und durch
eine Pumpe beaufschlagte Flottenzulaufleitung 22 .
1. Verfahren zur Aufbereitung von Farbflotten, insbesondere für Textileinfärbe- oder
Nachbehandlungsanlagen, wobei die Textilien in einer oder in mehreren hintereinander
geschalteten Färbekammern mit aufgeheizten Farbflotten behandelt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu behandelnden Textilien im kontinuierlichen Durchlauf durch die zugehörige
Vorrichtung gezogen werden, wobei durch die Anwendung von Umlenksystemen jeweils ein
längerer immer in derselben Richtung laufender Textilabschnitt in den Kammern mit
der Farbflotte behandelt wird und wobei die Farbflotte einem sich ständig wiederholenden
Farbaustausch durch Entnahme aus der Kammer und Wiedereinführung unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Häufigkeit des Flottenaustausches
so gewählt ist, daß während des Durchlaufens eines Textilabschnittes mit einer Länge
von etwa 300 m ein Flottenaustausch von 30 bis zu 60 mal stattfindet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle 50 m der Textilabschnitt
einer erneuten Farbbeaufschlagung mit ausgetauschter Farbflotte unterzogen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchlaufgeschwindigkeit des Textilabschnittes etwa 10 bis 20 m pro Minute beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Farbflottenaustausch nicht nur bei einer Farbgebung, sondern auch bei einer Vor- oder
Nachbehandlung des Textilstückes stattfindet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Farbaustausch die der Kammer bzw. dem Behälter entnommene Farbflotte gefiltert und
gereinigt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor
Farbaufbringung die Farbflotte bewegt wird, beispielsweise dadurch, daß die Farbflotte
gegen das Textilstück unter Druck gesprüht oder gespritzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbgebung mittels Hochdruckdüsen
innerhalb der Behandlungskammer erfolgt, die gegen das Textilstück gerichtet sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochdruckdüsen mit einem
Druck von 16 bar arbeiten.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Differenzdruck zwischen
zwei Kammern gebildet wird, wobei aufgrund dieses Differenzdruckes auch relativ dichte
Textilien dem Eindringen der Farbflotte in ihre Gewebebestandteile unterworfen werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Farbflotte so gefiltert wird, daß auch lose Bestandteile, die als Rückstände bei der
Textilherstellung anfallen, ausgefiltert werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Farbflotte so gefiltert wird, daß Pestizide und andere Giftstoffe aus dem Textil entfernt
werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbflotte bis
zur Ultrafiltration behandelt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
auszutauschende Farbflotte einer zusätzlichen Farbstoffzufuhr dient.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbflotte einer Dampfbehandlung
unterworfen wird, bei welcher das mit der Farbstoffzufuhr verbundene zusätzliche Wasser
wieder ausgedampft wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit dem Farbstoff
der Farbflotte eine bestimmte Wassermenge zugeführt wird, die in Form von Dampf wieder
abgeführt wird, so daß die Relativmengen Farbflotte / Wasser unverändert bleiben.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfentwicklung
aus der auszutauschenden Farbflotte direkt vorgenommen wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der so erzeugte
Dampf gleichzeitig in der ersten Behandlungsstufe verwendet wird, um die Aufziehung
der Farbe auf die Textilien zu erleichtern und zu verbessern.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensat
des erzeugten Dampfes für andere Farbstufen innerhalb derselben Anlage eingesetzt
wird.
20. Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Aufbereitungsanlage für die jeweils auszutauschende Farbflotte aus zwei im
wesentlichen ringförmig ineinander angeordneten Wärmetauscherelementen (14,16) besteht,
bei denen der äußere Ring (14) mit der Farbflotte (19) und der innere Ring mit Heizungsrohren
(17) in Verbindung steht, die der Dampferzeugung dienen.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizungsrohre (17) mit
einem Teil der Farbflotte (19) beaufschlagt sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Ring
(16) ein Dampfrohr bildet, das in einem oberen Abschnitt (16a) zylindrisch ausgebildet
ist und in einem unteren Abschnitt (16b) in einen Konus übergeht, dessen unteres Ende
im Durchmesser in etwa dem Durchmesser des äußeren Mantels (15) entspricht.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser
des Konus(16b) etwas kleiner als der Innendurchmesser des umgebenden Mantels (15)
ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbereitungsvorrichtung
mit einer Zusatzheizung versehen ist, die aus einer Ölheizung, einer Elektroheizung
oder dergleichen besteht.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzheizung aus Heizungsrohren
(21) besteht, die im Bodenbereich der Vorrichtung angeordnet sind.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem unteren Abschnit des Konus (16b) und dem Bodenbereich der Vorrichtung eine einzige
Durchtrittsöffnung (23) vorgesehen ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
mit einer außenliegenden Isolierung (15) versehen ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem inneren Verdampfungsrohr
(16) und der äußeren ringförmigen Flottenkammer (14) ein Doppelmantel angeordnet ist,
der wassergefüllt ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser im Doppelmantel
(16) im kalten Zustand den Doppelmantel fortlaufend durchströmt.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchströmung durch
eine Pumpe bewirkt wird, wobei die Durchströmmenge des Wassers regulierbar ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
Druckluft über eine Zuleitung(20) in das Verdampfungsrohr (16) eingeführt wird.