[0001] Die Erfindung betrifft ein Kleinsilo für Schüttgüter des Baubedarfs, in besonderer
Weise ausgebildet zum transportgünstigen Einsatz bei rasch wechselnden Baustellen,
umfassend einen würfelförmigen, in einen Auslauftrichter ausmündenden Rumpf mit oberem
Abschluß durch ein Dach, in dem eine verschließbare Einfüllöffnung angeordnet ist,
sowie mit einer ein Auslaßorgan aufweisenden Auslaßöffnung am Boden des Auslauftrichters
und mit eckenständigen Füßen, die in einer Ebene dicht unterhalb einer das Auslaßorgan
aufweisenden Ebene enden, und weiterhin ein dem Silo als Aufstellständer zuordenbares
Gestell.
[0002] Es ist Baustellenpraxis, Schüttgüter des Baubedarts in transportablen Silos auf Baustellen
zum dortigen Verbrauch über den Zeitraum einer Bauphase zu bevorraten und danach den
oder die Silos rasch auf eine andere Baustelle mit oder ohne Restinhalt zu transportieren.
Hierfür vorgesehene Silos sind in der bisher am häufigsten verwendeten Form mit fest
angeordneten vergleichsweise hohen Fußgestellen ausgebildet und weisen ein relativ
großes Fassungsvermögen, z.B. für mehrere Kubikmeter Schüttgut auf. Ihr Einsatz ist
dann unwirtschaftlich, wenn es sich um vergleichsweise kleine Baustellen, beispielsweise
zur Errichtung eines Ein- oder Mehrfamilienhauses handelt, wobei Materialien wie Zement
oder Gips nur in begrenztem Umfange, z.B. für Putzarbeiten benötigt werden und rasch
wechselnde Baustellen ein häufiges Umsetzen der Silos erfordern. Dieses Umsetzen erfordert
dann auch noch einen unnötig hohen Aufwand, weil ein Silo der genannten Größenordnung
mit fest angeordnetem Untergestell die gesamte Pritsche eines Transportfahrzeuges
in Anspruch nimmt. Zum Verladen und Entladen muß zudem ein entsprechend schweres Gerät
verwendet werden.
Wenn beispielsweise bei Reparatur- oder Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden vergleichsweise
kleine Baustellen einzurichten sind, die eine Bevorratung vergleichsweise geringer
Schüttgutmengen erforderlich machen, wobei aber andererseits diese Mengen doch so
groß sind, daß eine Bevorratung der Schüttgüter in Säcken nicht zweckmäßig ist, dann
verursacht der Einsatz der vorgenannten und relativ zum Baustellenbedarf zu großen
und beim Transport unhandlichen Silos unwirtschaftlich hohe Kosten. Sackgut ist zudem
relativ teuer, die Säcke sind verletzbar und daher verlustanfällig und zudem nicht
sicher vor Diebstahl. Es besteht daher ein Bedarf an kostengünstigen und problemlos
transportierbaren Kleinsilos.
[0003] Aus der DE-U-8 014 246 ist ein Kleinstcontainer für Schüttgut bekannt, der für das
vorgenannten Problem Abhilfe schaffen soll. Die Neuerung besteht darin, daß der Container
an seiner Unterseite Aufstelleinrichtungen besitzt, die für den Transport in eine
Außergebrauchstellung bringbar sind. In einem Ausführungsbeispiel umfaßt die Aufstelleinrichtung
einen Standfuß, der aus einem fachwerkartigen Gestell von Profilen besteht, auf das
der Behälter lösbar aufgesetzt wird. Nach einem anderen Ausführungsbeispiel ist der
Container an seinen vier Ecken mit teleskopierbaren Standbeinen versehen, von denen
ein Teil fest mit dem Behälter verbunden ist, während die anderen Teile längenveränderlich
und untereinander gegenseitig arretierbar sind.
[0004] Nachteilig ist bei der Ausführung mit teleskopierbaren Standbeinen der reichlich
komplizierte Aufwand. Zudem ergeben sich bei der Aufstellung insbesondere im verschmutzten
Zustand Behinderungen und Verzögerungen. Andererseits stellt das lösbare Untergestell
ein separates Teil dar, welches sowohl beim Transport als auch bei der Lagerung des
Containers im ungenutzten Zustrand unnötigen Platz und unnötige Handhabungen erfordert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kleinsilo der im Oberbegriff von Anspruch
1 genannten Art anzugeben, welches die vorgenannten Schwierigkeiten, Nachteile und
dadurch verursachte Kosten vermeidet und besonders günstige Platzverhältnisse beim
Transport und bei der Aufbewahrung ergibt sowie mit leichten Baustellen-Hilfsmitteln,
LKW-Kränen oder anderen Hebevorrichtungen bewegt bzw. be- und entladen werden kann.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die Raumform des
Silos im Querschnitt und in der Höhe, sowie die Raumform des Gestelles im Querschnitt
und in der Höhe so aufeinander abgestimmt sind, daß das Gestellt von oben her über
den Silokörper überstülpbar ist.
[0007] Mit der Erfindung wird in einfacher und vorteilhafter Weise erreicht, daß das Gestell
bei Transport und bei Aufbewahrung des Kleinsilos im unbenutzten Zustand keinen separaten
Transportraum oder Abstellraum benötigt und durch die körperliche Zuordnung zum Silo
jederzeit auch griffbereit zur Verfügung steht.
[0008] Eine Ausgestaltung sieht vor, daß der Rumpf einen rechteckigen Querschnitt mit einer
vergleichsweise schmäleren Querseite und einer vergleichsweise breiteren Längsseite
aufweist. Diese Raumform ergibt einerseits den Vorteil, daß für das Unterfahren des
Kleinsilos beispielsweise mit einem Putzgerät genügend Raum in der Breite der Längsseite
zur Verfügung steht, wodurch die unmittelbare Zuordnung und der Anschluß eines derartigen
Gerätes erleichtert wird. Andererseits ergibt sich aus der unterschiedlichen Breitendimensionen
der Seiten die Möglichkeit, in Anpassung des zuordnenbaren Gestelles dieses in den
Abmessungen einer Euro-Palette beispielsweise mit 800 x 1200 mm Kantenlänge auszuführen.
Dadurch wird, wie dies in den Zweckbestimmugen der Euro-Paletten-Norm ist, ein Optimum
an Ladeflächenausnutzung beim Transport sichergestellt. Beispielsweise können dann
auf einer ebenfalls hierfür genormtem Ladepritsche acht Kleinsilos der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung geladen und transportiert werden. Dadurch werden die Kosten für Transport
und Umsetzung derartiger Kleinsilos signifikant reduziert, was zur Rationalisierung
der Baustellenorganisation beiträgt.
[0009] Eine Ausgestaltung sieht vor, daß das Dach einen daran nach oben zu angesetzten,
gegenüber dem Rumpf im Querschnitt verkleinerten Kragen aufweist und dieser mit einer
die Einfüllöffnung aufnehmenden und mit einem Flansch über den Kragen überstehenden
Abschlußplatte ausgebildet ist.
[0010] Dieser Kragen bietet den Vorteil, daß der Silo beispielsweise mit einem Gabelstapler
oder auch mit einer Steingabeltransportzange problemlos erfasst und zwecks Beladung
oder Entladung sicher gehandhabt werden kann. Weiterhin eignet sich der Container
zum Transport von Schüttgütern deswegen besonders gut, weil beim Aufstellen im festen
Griff eines Gabelstaplers oder einer Steingabeltransportzange nur noch eine Person
erforderlich ist.
[0011] Weitere Ausgestaltungen sind entsprechend den Unteransprüchen vorgesehen.
[0012] Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachstehenden
Erläuterungen eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles.
Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine Frontansicht des Kleinsilos mit untergefahrener Putzmaschine;
- Figur 2:
- eine Seitenansicht des Kleinsilos gemäß Figur 1
- Figur 3:
- den Silo im Schnitt mit eingehängtem Spender für Zusatzmittel
[0013] Der in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Kleinsilo für Schüttgüter des Baubedarfs
weist einen würfelförmigen Rumpf 1 mit oberen Abschluß durch ein Dach 2 auf. Das Dach
kann entweder, gemäß dargestelltem Beispiel, mit schrägen Dachflächen oder in einer
alternativen, einfacheren Ausführung, mit ebenen Dachflächen ausgeführt sein. Der
würfelförmige Rumpf mündet in einen Auslauftrichter 3 aus, an dessen unterem Ende
eine Auslaßöffnung mit einem Auslaßorgan 4 angeordnet ist. Es kann sich hierbei um
einen Schieber oder auch um eine Schmetterlingsklappe handeln. Am Ansatzpunkt zwischen
Rumpf 1 und Auslaßtrichter 3 sind eckenständige Füße 5 fest angeordnet und verlaufen
vorzugsweise außen bündig mit den rechtwinkligen Ecken des Rumpfes 1. Diese Füße 5
enden dicht unterhalb einer das Auslaßorgan 4 aufweisenden Ebene x-x. Diese Anordnung
ist so getroffen, um sicherzustellen, daß beim Abstellen des Kleinsilos ohne Untergestell
das Auslaßorgan 4 sich dicht oberhalb der Aufstellflächen befindet, ohne diese zu
berühren.
Auf dem Dach 2 befindet sich ein nach oben zu angesetzter, gegenüber dem Rumpf 1 im
Querschnitt verkleinerter Kragen 6. Dieser ist mit einer die verschließbare Einfüllöffnung
7 aufnehmenden und mit einem Flansch 8 über den Kragen 6 überstehenden Abschlußplatte
9 ausgebildet.
Dem Kleinsilo 20 ist ein Gestell 25 als Aufstellständer zugeordnet. Erfindungsgemäß
ist die Raumform des Silos 20 im Querschnitt und in der Höhe sowie die Raumform des
Gestells 25 im Querschnitt und in der Höhe so aufeinander abgestimmt, daß das Gestell
25 von oben her über den Silokörper 1 überstülpbar ist.
[0014] Beim Vergleich der Figuren 1 bis 3 ist erkennbar, daß der Rumpf 1 einen rechteckigen
Querschnitt mit einer vergleichsweise schmäleren Querseite 10 (Fig. 2) und einer vergleichsweise
breiteren Längsseite 11 (Fig. 1) aufweist. Dazu geht aus der gezeigten Situation des
Silos mit untergefahrener Putzmaschine der Vorteil dieser unterschiedlich breiten
Abmessungen hervor, weil dadurch nämlich der Unterbau unterschiedlicher Fabrikate
von Putzmaschinen problemlos möglich gemacht wird. Bei einer quadratischen Ausführung
wäre dies nicht ohne unnötige Gesamtvergrößerung des Kleinsilos möglich gewesen.
[0015] Aus den Figuren ist weiterhin erkennbar, daß der Kragen 6 mit der als Flansch 8 überstehenden
Abschlußplatte 9 für einen Zugriff mit Gabelstapler oder mit einer Steingabeltransportzange
zwecks Handhabung des Silos 20 Vorteile hat. Der Flansch 8 verhindert dabei ein Abrutschen
der Staplergabel oder der Steingabeltransportzange.
Aus der Darstellung in den Figuren 1 und 2 geht weiterhin hervor, daß das Gestell
25 einen oberen Rahmen 26 aufweist und dieser in seinen Längs- 28 und Querprofilen
27 so bemessen ist, daß der Rahmen 26 nach Überstülpen des Gestelles 25 über den Silo
20 auf den Dachbereichen 21, 22 des Silos 20 aufliegt. Auf diese Weise wird eine sichere
und insbesondere für den Transport zulässige feste Zuordnung zwischem dem Silokörper
1 und dem Gestell 25 erreicht, ohne daß eine zusätzliche Befestigung des Gestelles
25 am Silo 20 erforderlich wird.
[0016] Eine Ausgestaltung sieht vor, daß der obere Rahmen 26 des Gestelles 25 an den Eckbereichen
nach oben zu offene Taschen 29 aufweist, die so bemessen und angeordnet sind, daß
sie die Füße 5 des Silos 20 beim Aufsetzen darin eingreifbar einnehmen. Damit ergibt
sich eine sichere Auflage des Silos 20 auf dem Gestell 25 für einen problemlosen und
unfallsicheren Betrieb.
[0017] Eine Ausgestaltung sieht weiter vor, daß das Gestell 25 die Maße einer Euro-Palette
(800 x 1200 mm) aufweist. Durch diese Angleichung an die Euro-Paletten-Norm wird eine
optimale Ausnutzung der verfügbaren Transportfläche der Ladepritsche eines Transportfahrzeuges
gewährleistet.
[0018] Und schließlich sieht eine Ausgestaltung vor, daß die Einfüllöffnung 7 einen Kragen
30 aufweist, dessen oberer Rand 31 mit einer Abrundung 32 unter Vermeidung scharfer
Kanten mit einem solchen Radius ausgebildet ist, daß ein zur Zugabe eines Zusatzmittels
von oben einhängbarer wurstförmiger Kunststoffbeutel 33 ohne Verletzung einhängbar
ist.
[0019] Die Ausführung des Kleinsilos nach der Erfindung ist in jeder Beziehung vorteilhaft
und zweckmäßig aber auch unkompliziert und stellt somit eine optimale Lösung der eingangs
gestellten Aufgabe dar.
1. Kleinsilo für Schüttgüter des Baubedarfs, in besonderer Weise ausgebildet zum transportgünstigen
Einsatz bei rasch wechselnden Baustellen, umfassend einen würfelförmigen, in einen
Auslauftricher ausmündenden Rumpf mit oberem Abschluß durch ein Dach, in dem eine
verschließbare Einfüllöffnung angeordnet ist, sowie mit einer ein Auslaßorgan aufweisenden
Auslaßöffnung des Auslauftrichters und mit eckenständigen Füßen, die in einer Ebene
dicht unterhalb einer das Auslaßorgan aufweisenden Ebene enden, und weiterhin ein
dem Silo als Aufstellständer zuordnenbares Gestell, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumform des Silos (20) im Querschnitt und in der Höhe, sowie die Raumform
des Gestelles (25) im Querschnitt und in der Höhe so aufeinander abgestimmt sind,
daß das Gestell (25) von oben her über den Silokörper (1) überstülpbar ist.
2. Silo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rumpf (1) einen rechteckigen Querschnitt mit einer vergleichsweise schmäleren
Querseite (10) und einer vergleichsweise breiteren Längsseite (11) aufweist.
3. Silo nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dach (2) einen daran nach oben zu angesetzten, gegenüber dem Rumpf (1) im
Querschnitt verkleinerten Kragen (6) aufweist und dieser mit einer die Einfüllöffnung
(7) aufnehmenden und mit einem Flansch (8) über den Kragen (6) überstehenden Abschlußplatte
(9) ausgebildet ist.
4. Silo nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (25) einen oberen Rahmen (26) aufweist und dieser in seinen Längs-
(28) Querprofilen (27) so bemessen ist, daß der Rahmen (26) nach Überstülpen des Gestelles
(25) über den Silo (20) auf Dachbereichen (21) bzw. (22) des Silos (20) aufliegt.
5. Silo nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rahmen (26) des Gestells (25) an den Eckbereichen nach oben zu offene
Taschen (29) aufweist, die so bemessen und angeordnet sind, daß sie die Füße (5) des
Silos (20) beim Aufsetzen darin eingreifbar aufnehmen.
6. Silo nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (25) die Maße einer Euro-Palette (800 x 1200 mm) aufweist.
7. Silo nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfüllöffnung (7) einen Kragen (30) aufweist, dessen oberer Rand (31) mit
einer Abrundung (32) unter Vermeidung scharfer Kanten mit einem solchen Radius ausgebildet
ist, daß ein zur Zugabe eines Zusatzmittels von oben einhängbarer wurstförmiger Kunststoffbeutel
(33) ohne Verletzung anbringbar ist.