[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung gestreifter,
mehrfarbiger Seife. Solche Verfahren und Vorrichtungen sind seit langem bekannt.
[0002] So ist aus der deutschen Patentschrift 28 39 967 bereits eine Vorrichtung zur Herstellung
mindestens zweifarbig gestreifter Seifenstücke aus einem kontinuierlich extrudierten
Seifenstrang bekannt, bei der Wenigstens ein Auslaufrohr einer zweiten Preßschnecke
etwa konzentrisch zu dem von einer ersten Schnecke geförderten Seifenstrom etwa in
dessen Zentrum mündet und an die Mündung des Auslaufrohres ein Verteiler mit einer
zentralen Einlaufkammer angeordnet ist. Von dieser zentralen Einlaufkammer gehen im
wesentlichen radial, ggf. unter Einschluß einer axialen Erstreckungskomponente, nach
außen gerichtete rohrartige Speichen ab, deren stromabwärts weisende Wandungen mit
Austrittsöffnungen für mindestens einen weiteren Seifenstrom vorgesehen sind. Mit
einer solchen Vorrichtung läßt sich ein bis zum Zentrum alternierend durchgefärbtes
Seifenstück herstellen, wobei der Aufbau der Vorrichtung recht einfach ist und herkömmliche
Extrudiermaschinen umgerüstet werden können.
[0003] Kein vollständig durchgefärbtes Seifenstück ist mit einem Verfahren und einer Vorrichtung
nach der deutschen Offenlegungsschrift 24 26 492 erzielbar. Bei diesem Verfahren werden
sich in Längsrichtung erstreckende feste Stränge anderer Seife innerhalb und entlang
der Oberfläche des Grundseifenstranges eingebettet und die sich bewegende zusammengesetze
Seifenmasse einer weitgehend gleichmäßigen radialen Kompression ausgesetzt und extrudiert.
[0004] Als Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens dient im wesentlichen eine herkömmliche,
die Grundseife transportierende Strangpresse mit einem am Schneckenende befindlichen
Konus.
[0005] Die zweite Seife wird über einen am Umfang des Verdichtungskopfes angeordneten Ringkanal
mit mehreren sich radial nach innen erstreckenden und am Boden und an den Seiten geschlossenen
Vorsprüngen mit in Richtung des Austrittsmundstückes hin offenen Austrittsöffnungen
(Düsen) in den Hauptseifenstrom eingebettet.
[0006] Diese Schrift ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung erwähnenswert, da
aus ihr im Unterschied zu der deutschen Patentschrift 28 39 967, die die Zuführung
des Zweitseifenstromes von radial innen nach radial außen lehrt, die Zuführung des
Zweitseifenstromes von radial außen nach radial innen hervorgeht.
[0007] Weiterhin enthält die deutsche Patentschrift 28 39 967, Spalten 2 bis 4 eine Zusammenfassung
des einschlägigen Standes der Technik zu Vorrichtungen für die Herstellung mehrfarbig
gestreifter Seifenstücke.
[0008] Ferner ist aus der Patentschrift 24 20 223 ein als Farbzuführstation dienendes Ringelement
bekannt, an dem eine Anzahl von Düsenhalterungen befestigt sind, die sich in den Seifenstrom
nach radial innen erstrecken. Das Ringelement weist dabei einen ringförmigen Durchlaß
zur Verbindung mit einer Quelle für gefärbte Flüssigkeit auf. Der ringförmige Durchlaß
steht mit den Düsenhalterungen in Verbindung. Bei der Farbzuführstation handelt es
sich jedoch um eine Vorrichtung für die Zufuhr von gefärbten Lösungen in eine Seife
und nicht um eine Vorrichtung zur Zufuhr einer zweiten Seifenmasse. Im Ergebnis ergibt
sich daher bei der Verwendung einer solchen Vorrichtung ein marmoriertes Seifenstück.
[0009] Der Grund hierfür liegt darin, daß bei marmorierten Seifenstücken dem Hauptseifenstrom
flüssige Farbzusätze beigefügt werden, die dann eine mehr willkürliche, nicht scharf
begrenzte Färbung der Seife bewirken, während bei gestreifter Seife relativ scharf
abgegrenzte Schichten unterschiedlicher Färbung erzielt werden.
[0010] Ferner ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 22 01 326 ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung verschiedenfarbiger Seife bekannt, wobei die Vorrichtung
die Besonderheit aufweist, daß in der Kompressionskammer hinter einer Lochplatte eine
Schneidvorrichtung vorgesehen ist, die von einer mit der Strangpresse verbundenen
Welle angetrieben wird. Dabei wird durch das Rotieren des Schneidmessers ein marmoriertes
Aussehen der Seife erzielt. Hierbei wird der Seifenstrom von den Klingen des Schneidmessers
abgetrennt und in radialer bzw. transversaler Richtung durch die sich bewegende andere
Seifenmasse gefördert.
[0011] Eine ähnliche Vorrichtung ist auch aus der deutschen Auslegeschrift 21 57 907 bekannt.
Dem Extrusionskopf ist ein umlaufendes Transportmesser vorgeschaltet, das über eine
Welle mit der Extrusionsschnecke verbunden ist und von dieser angetrieben wird und
die durch Bohrung extrudierte Seife zerschneidet und in transversaler oder radialer
Richtung bewegt. Auch durch diese Vorrichtung wird eine stärkere Marmorierung oder
Sprenkelung des Seifenstromes erzielt.
[0012] Mit keiner der vorgenannten Vorrichtungen und keinem der Verfahren ist es jedoch
möglich, die Streifen einer mehrfarbigen Seife unter Beibehaltung ihrer relativ scharfen
Abgrenzung gegeneinander in andere Form, beispielsweise Wellenlinien, Schraubenform
oder andere Musterungen, zu bringen.
[0013] Ferner ist es mit keiner der vorgenannten Vorrichtungen möglich, ein bis zum Zentrum
alternierend durchgefärbtes Seifenstück unter Ausnützung der Vorteile der Zuführung
der zweiten Seifenmassen von radial außen nach radial innen zu erzielen.
[0014] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das die
Herstellung gestreifter, mehrfarbiger Seife in verschiedensten Musterungen erlaubt.
Darüber hinaus liegt der Erfindung die weitere Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zu
schaffen, die unter Ausnutzung der vorteilhaften Zuführung der Zweitseifenmasse von
radial außen nach radial innen die Herstellung gestreifter, mehrfarbiger Seifen mit
verschiedensten Musterungen erlaubt.
[0015] Die auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die folgenden Verfahrensschritte
gelöst:
a) Bereitstellen von mindestens zwei Seifenmassen unterschiedlicher Färbung bei zum
Extrudieren geeigneter Temperatur und Konsistenz,
b) Zusammenführen der unterschiedlich gefärbten Seifenmassen in Strömungsrichtung
hinter den Preßvorrichtungen für die Seifenmassen,
c) Komprimieren der zusammengeführten Seifenmassen vor der Ausgabe des gestreiften,
mehrfarbigen Seifenstranges,
d) wobei die verschiedenen Musterungen dadurch erzeugt werden, daß mindestens eine
der Seifenmassen während des Zusammenführens (b) in eine Rotationsbewegung etwa um
die Strömungsmittelachse des Seifenstranges versetzt wird.
[0016] Durch die Rotationsbewegung ergibt sich ein etwa schraubenförmiger Verlauf der Streifen.
Die Variation der Geschwindigkeit der Rotationsbewegung verändert das Streifenbild
dahingehend, daß sich die Steigung des Schraubenganges verändert, während sich durch
Drehrichtungsänderungen der Rotationsbewegung Wellenmuster der Streifen erzeugen lassen.
Durch geeignete Kombination der Parameter Geschwindigkeit und Drehrichtung der Rotationsbewegung
läßt sich eine Vielzahl von Musterungen der Streifen in der Seife erzeugen.
[0017] Wird nach dem Zusammenführen und während des Komprimierens der unterschiedlich gefärbten
Seifenmassen der dabei gebildete Strang teilweise gestaut, können aufgrund der sich
damit ändernden Druckverteilung in dem Seifenstrom ebenfalls besondere Streifenmuster
erzeugt werden, wobei die Auswirkung auf das Streifenmuster von der Art und dem Umfang
der Stauung abhängt Wichtig ist, daß die Stauung nach dem Zusammenführen und während
des Komprimierens der Seifenmassen erfolgt.
[0018] Eine besonders günstige Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ergibt sich aus der Kombination der nachstehenden Merkmale:
- die verschiedenen Seifenmassen werden über je eine eigene Preßvorrichtung dem Auslaufkonus
eines Extruders zugeführt,
- am Umfang des Konus ist ein Ringkanal angeordnet,
- der mit mindestens einer Preßvorrichtung für Seifenmassen verbunden ist,
- in dem Ringkanal ist drehbeweglich den Ringkanal zum Konus hin abdichtend ein motorisch
angetriebener Verteilerring angeordnet,
- von dem sich mehrere in Richtung die Mündung des Konus offene, von dem Ringkanal gespeiste
Seifenmasseausgaben radial nach innen erstrecken.
[0019] Der motorisch angetriebene in dem Ringkanal drehbeweglich gelagerte Verteilerring
ermöglicht auf einfache Art und Weise die durch den Ringkanal der Vorrichtung fließende
weitere Seifenmasse durch die sich drehenden, an dem Verteilerring befestigten Seifenmasseausgaben
während des Zusammenführens mit der Erstseifenmasse in eine Rotationsbewegung zu versetzen.
[0020] Der Antrieb des Verteilerrings gestaltet sich besonders einfach, wenn sich die Seifenmasseausgaben
bis zu einem in der Strömungsmittelachse befindlichen als Nabe dienenden Zylinder
erstrecken, der über eine daran befestigte Welle mit einem außerhalb des Konus, an
zurückgelagerter Stelle befindlichen Antrieb verbunden ist. Als Antrieb kommen Antriebe
jeglicher Art, beispielsweise Hydraulik- oder Elektroantriebe, in Betracht. Denkbar
ist auch ein außerhalb der Vorrichtung angeordneter Antrieb, der die Welle über eine
Kette antreibt.
[0021] Für eine optimale Ausbildung der Streifen und deren Musterung sowie deren möglichst
dichte Anordnung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, die nach radial innen
gerichtete Längserstreckung der Seifenmasseausgaben wesentlich größer als deren Breite
zu wählen und deren Öffnung in Richtung auf das Mundstück vom Verteilerring bis nahe
an die Strömungsmittelachse heranreichen zu lassen. Hierdurch resultiert ein besonders
gleichmäßiger Fluß der über die Seifenmasseausgaben einzuschleusenden Seifenmassen
sowie eine äußerst gute Druckverteilung, die eine gleichbleibend gute Qualtiät der
durchgefärbten Streifen gewährleistet.
[0022] Die bereits im Zusammenhang mit dem Verfahren erwähnte Beeinflussung der Musterung
der Streifen durch Variation der Geschwindigkeit und/oder Drehrichtung der Rotationsbewegung
während des Zusammenführens der unterschiedlichen Seifenmassen wird bei der Vorrichtung
nach der Erfindung in einfacher Weise durch einen richtungsumschaltbaren Antrieb realisiert,
der in beiden Drehrichtungen in seiner Drehzahl, vorzugsweise stufenlos, einstellbar
ist.
[0023] Auch die Herstellung von Seifen mit mehr als zwei Farben, die erfindungsgemäß gestreift
und gemustert sind, läßt sich mit der Vorrichtung nach der Erfindung in einfacher
Weise dadurch realisieren, daß der Ringkanal in verschiedene gegeneinander undurchlässige
Abschnitte aufgeteilt ist, und jeder Abschnitt mit mindestens einer Preßvorrichtung
für eine Seifenmasse mit unterschiedlicher Farbe verbunden ist. Durch die Drehbewegung
der einzelnen Seifenmasseausgaben zusammen mit dem Verteilerring wechseln sich die
durch ihre jeweiligen Öffnungen eingeschleusten Seifenmassen farblich ab, wodurch
beispielsweise Streifen mit über den Streifenverlauf alternierenden Farben erzeugt
werden können.
[0024] Ein auf die Mündung des Auslaufkonus aufgesetztes Mundstück mit im wesentlichen rechteckigem
Querschnitt bewirkt, daß die Rotationsbewegung des austretenden Seifenstranges beendet
wird.
[0025] Das Verfahren und die Vorrichtung gemaß der Erfindung können auch zur Herstellung
anderer gestreifter mehrfarbiger Produkte als Seife in verschiedenen Musterungen angewendet
werden, sofern die Ausgangsstoffe dieser Produkte hinsichtlich ihrer Beschaffenheit
und insbesondere Extrudierbarkeit derjenigen von Seifenmassen entsprechen oder ähnlich
sind.
[0026] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
der erfindungsgemäßen Vorrichtung des näheren erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichung zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1,
- Fig. 2
- eine Stirnansicht und Seitenansicht des Verteilerrings mit den Seifenmasseausgaben,
- Fig. 3
- einen Ausschnitt eines Längsschnitts des Konus mit einer Stauscheibe, sowie
- Fig. 4 und 5
- verschiedene Formen des extrudierten Seifenstranges.
[0027] Die Vorrichtung besteht aus einer ersten Schneckenpresse S1 mit einer Preßschnecke
1, die von einem nicht dargestellten Antrieb um ihre Längsachse rotierbar in einem
Zylinder 2 aufgenommen ist. Dem Zylinder 2 schließt sich ein Auslaufkonus 4, der frontseitig
ein den austretenden Seifenstrang formendes Mundstücks 5 besitzt, an. Die bisher genannten
Teile 1, 2, 4 und 5 sind die Bestandteile einer üblichen Seifenextrudiermaschine.
Die Preßschnecke 1 fördert dabei kontinuierlich eine Seifenmasse bestimmter Färbung,
die durch die Austrittsöffnung 6 des Mundstückes 5 zu einem Strang geformt austritt.
[0028] Mit der Erfindung soll eine Vorrichtung geschaffen werden, die unter Ausnutzung der
vorteilhaften Zuführung einer zweiten Seifenmasse von radial außen nach radial innen
die Herstellung gestreifter, mehrfarbiger Seifen mit verschiedensten Musterungen erlaubt.
[0029] Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine weitere nicht dargestellte Schneckenpresse
S2 angeschlossen, die über eine mit eigenem Drehantrieb versehene Preßschnecke verfügt.
Über eine Rohrleitung 8 ist der Zylinder der zweiten Preßschnecke mit einem am Umfang
des Konus 4 angeordneten Ringkanal 9 verbunden.
[0030] Der Ringkanal 9 wird zwischen den jeweils in Flanschen 11a, 11b mündenden Teilen
4a, 4b des Auslaufkonus 4 gehalten. Schraubverbindungen 12 zwischen den beiden Flanschen
11a, 11b des Auslaufkonus 4 verspannen dabei den Ringkanal 9 und lassen ihn zu einem
Teil des Auslaufkonus 4 werden.
[0031] In dem Ringkanal 9 ist drehbeweglich ein Verteilerring 13 angeordnet, der im wesentlichen
aus einem dem Konusverlauf angepaßten U-förmig profilierten Ring, von dem sich mehrere
in Richtung auf das Mundstück 5 des Konus 4 offene, von dem Ringkanal 9 gespeiste
Seifenmasseausgaben 14 erstrecken, besteht. Die Seifenmasseausgaben 14 sind Bestandteil
des Verteilerrings 13 (vgl. Fig. 2).
[0032] Die Längserstreckung L der Seifenmasseausgaben 14 ist wesentlich größer als deren
Breite B, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist.
[0033] Die Tiefe der Öffnungen 15 der Seifenmasseausgaben 14 ist nach radial innen gleichbleibend.
Die Öffnung 15 jeder Seifenmasseausgabe 14 erstreckt sich von der Konusinnenfläche
28 bis nahe an die Strömungsmittelachse M (vgl. Fig. 1).
[0034] In der Nähe der Strömungsmittelachse M laufen die Seifemasseausgaben 14 in einer
als Nabe für den Verteilerring 13 dienenden, an seiner Stirnseite in einen Kegel 17
übergehenden Zylinder 20 zusammen. Der Kegel 17 verjüngt sich stromabwärts und bewirkt,
daß in Verbindung mit der sich verjüngenden Konusinnenfläche 28 der infolge des Durchmessers
der Welle 18 sowie des Antriebs 19 im Zentrum verdrängte Seifenstrom sich nunmehr
wieder in Richtung auf die Strömungsmittelachse M zubewegt und sich in der Mitte schließen
kann. Der Strömungsbewegung zur Mitte hin ist sowohl die Seifenmasse 21a aus den Seifemasseausgaben
14 und die Seifenmasse 21b der Preßschnecke 1 unterworfen, so daß im Mündungsbereich
5, 6 scharf begrenzte Zonen verschieden gefärbter Seife entstehen.
[0035] Die den Verteilerring 13 mit dem schematisch dargestellten Antrieb 19 verbindende
Welle 18 ist in dem Ausführungsbeispiel so lang, daß der Antrieb 19 in dem Zylinder
2 der Vorrichtung angeordnet werden kann.
[0036] Die durch den Querschnitt des Antriebs 19 verursachte Störung des Seifenstroms 21b
wirkt sich nur wenig aus, da sich der Antrieb 19 außerhalb des Auslaufkonus 4 und
daher in Abstand von dem Verteilerring 13 befindet.
[0037] Die Anordnung der Seifenmasseausgaben 14 im Abstand von der Strömungsmittelachse
M bietet jedoch nicht nur den Vorteil der einfachen Montage der Antriebswelle 18,
sondern noch den weiteren wesentlichen Vorteil, daß eine große Anzahl von Seifenmasseausgaben
14 über den Umfang des Verteilerrings 13 verteilt werden können, ohne daß sich aufgrund
eines Platzmangels in einem engen Bereich um die Strömungsmittelachse M herum Anordnungsschwierigkeiten
ergeben könnten (vgl. Fig. 2). Trotzdem wird ein bis zur Strömungsmittelachse durchgefärbter
Seifenstrang, bedingt durch die Form des Auslaufkonus 4, erzielt (vgl. Fig. 4, 5).
[0038] Der Antrieb 19 ist in seiner Drehrichtung umkehrbar und in der Drehzahl stufenlos
regulierbar.
[0039] Mit einem solchen Antrieb 19 lassen sich in dem extrudierten Strang Streifen, beispielswiese
wie aus Fig. 4 und 5 ersichtlich, erzeugen. Durch geeignete Beeinflussung der Drehrichtung
und Drehzahl des Motors lassen sich jedoch auch beliebige andere Muster der Streifen
in dem extrudierten Seifenstrang erzeugen.
[0040] Zusätzliche Effekte auf die Ausbildung der Streifen lassen sich darüber hinaus durch
eine in Fig. 3 dargestellte Stauscheibe 23 erzeugen.
[0041] Eine solche Stauscheibe 23 wird in Strömungsrichtung zwischen dem Verteilerring 13
und dem Mundstück 5 des Auslaufkonus 4 angeordnet und erzeugt über die den Querschnitt
des Auslaufkonus 4 verjüngenden Flächen 24 eine unterschiedliche Druckverteilung über
den Seifenstrom, die besondere Musterungen und auch Marmorierungen zur Folge hat.
Die Stauscheibe 23 verhindert, daß der gesamte Seifenstrom in dem Auslaufkonus 4 in
Drehung gelangt. Gleichzeitig bewirkt sie, daß es in der Seifenmasse zu unterschiedlichen
Wellenmustern kommt.
[0042] Die vorbeschriebene Vorrichtung eignet sich deshalb besonders gut zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, weil die Zuführung der zweiten Seifenmasse 21a über
den Ringkanal 9 den wesentlichen Vorteil mit sich bringt, daß im Berich der Konusinnenfläche
28 der Druck der Seifenmasse 21a am höchsten ist, was eine besonders scharfe Abgrenzung
der Seifenmassen 21a, 21b an der Oberfläche des extrudierten Seifenstrangs zur Folge
hat, auf die es in erster Linie für den Verkauf eines Seifenstückes ankommt.
[0043] Um die Druckverteilung auf die Seifenmasse 21a auch nach radial innen der Seifenmasseausgaben
14 zu verbessern, empfiehlt es sich, etwa der Kontur der Rückwand 16 entsprechende,
in Fig. 1 angedeutete Führungen 25 in gewissem Abstand von der Rückwand 16 in den
Seifenmasseausgaben 14 anzuordnen.
[0044] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich vorteilhaft auch an anderen Vorrichtungen
zur Herstellung gestreifter, mehrfarbiger Seife realisieren, indem die die zweite
Seifenmasse einschleusenden Elemente in Drehbewegung versetzt werden. Hierzu ist jeweils
ein mehr oder minder großer konstruktiver Aufwand erforderlich, wobei konstruktive
Schwierigkeiten bei der Zurückverlagerung des Antriebs sowie der Abdichtung des bewegten
Teils gegenüber der statischen Zuführung der zweiten Seifenmasse im Einzelfall auftreten
können.
[0045] Bei der vorbeschriebenen Erfindung wird das Dichtungsproblem auf einfache Art und
Weise mittels einer zwischen dem Verteilerring 13 und dem Ringkanal 9 angeordneten,
in den Fig. nicht näher dargestellten Labyrinthdichtung, die bekanntlicher Weise äußerst
druckstabil ist, realisiert.
1. Verfahren zur Herstellung gestreifter, mehrfarbiger Seife durch
a) Bereitstellen von mindestens zwei Seifenmassen unterschiedlicher Färbung bei zum
Extrudieren geeigneter Temperatur und Konsistenz,
b) Zusammenführen der unterschiedlich gefärbten Seifenmassen in Strömungsrichtung
hinter den Preßvorrichtungen für die Seifenmassen,
c) Komprimieren der zusammengeführten Seifenmassen vor der Ausgabe des gestreiften,
mehrfarbigen Seifenstranges,
dadurch gekennzeichnet,
d) daß mindestens eine der Seifenmassen während des Zusammenführens b) in eine Rotationsbewegung
etwa um die Strömungsmittelachse M des Seifenstranges versetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Zusammenführen b)
und während des Komprimierens c) der unterschiedlich gefärbten Seifenmassen der dabei
gebildete Seifenstrang teilweise gestaut wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit
und/oder Drehrichtung der Rotationsbewegung d) während des Zusammenführens der unterschiedlich
gefärbten Seifenmassen (b) verändert wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei der die verschiedenen
Seifenmassen über je eine eigene Preßvorrichtung dem Auslaufkonus eines Extruders
zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet,
a) daß am Umfang des Auslaufkonus (4) ein Ringkanal (9) angeordnet ist,
b) der mit mindestens einer Preßvorrichtung (S2) für Seifenmassen verbunden ist,
c) daß in dem Ringkanal (9) drehbeweglich den Ringkanal (9) zum Konus (4) hin abdichtend
ein motorisch angetriebener Verteilerring (13) angeordnet ist,
d) von dem sich mehrere in Richtung auf die Mündung (5, 6) des Konus (4) offene, von
dem Ringkanal (9) gespeiste Seifenmasseausgaben (14) radial nach innen erstrecken.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Seifenmasseausgaben
(14) bis zu einem in der Strömungsmittelachse M befindlichen zugleich als Nabe dienenden
Zylinder (20) erstrecken, der über eine Welle (18) mit einem außerhalb des Konus (4)
befindlichen Antrieb (19) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die nach radial innen
gerichtete Längserstreckung L der Seifenmasseausgaben (14) wesentlich größer als deren
Breite B ist und deren Öffnung (15) bis nahe an die Strömungsmittelachse M heranreicht
und die Tiefe der Öffnung (15) nach radial innen gleichbleibend ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (19) richtungsumschaltbar und in beiden Drehrichtungen in seiner Drehzahl,
vorzugsweise stufenlos, einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Mündung des Auslaufkonus (4) ein Mundstück (5) mit im wesentlichen
rechteckigem Querschnitt angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß nahe der Mündung des Auslaufkonusses (4) in Strömungsrichtung hinter den Seifenmasseausgaben
(14) mindestens eine den freien Querschnitt des Auslaufkonus (4) verringernde Stauscheibe
(23) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringkanal (9) in verschiedene, gegeneinander undurchlässige Abschnitte aufgeteilt
ist und jeder Abschnitt mit mindestens einer Preßvorrichtung für unterschiedliche
Seifenmassen verbunden ist.