[0001] Die Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung mit Außenluftbewirktem Wärmeentzug aus
einem Wasserkreislauf, bei der der Wasserkreislauf in einem frostsicheren Gebäude
einen Pufferbehälter, eine Pumpe und einen Wärmetauscher passiert und an der frostgefährdeten
Außenluft einen mit einem Gebläse versehenen Rückkühler passiert.
[0002] Bei einer durch die Praxis bekannten Kühlvorrichtung dieser Art ist der Pufferbehälter
eine nach oben offene Sammelwanne, die im Warmen angeordnet ist und das vom Rückkühler
unregelmäßig herkommende Wasser zu sammeln hat, damit es der Pumpe zur Verfügung steht,
die das Wasser durch den Wärmetauscher fördert. Das vom Wärmetauscher zum Rückkühler
geströmte Wasser wird im Rückkühler über Düsen verregnet, so mittels des Gebläses
mit Außenluft beblasen und in einem äußeren Becken gesammelt, von wo es zum Pufferbehälter
abwärts fließt. Wenn die Außenluft so kalt werden sollte, daß das Wasser in dem Rückkühler
gefrieren könnte, dann wird der Wasserkreislauf abgestellt und kann restliches, noch
im Rückkühler befindliches Wasser in den warmen Pufferbehälter ungehindert abfließen.
Bei der bekannten Kühlvorrichtung ist der Wasserkreislauf in einem weiten Umfang offen,
da die Düsen-Verregnung, das äußere Becken und der im warmen Gehäuse angeordnete Pufferbehälter
offen sind. Das Wasser kann relativ einfach sich mit Sauerstoff anreichern und faulen
und muß dann insgesamt erneuert werden. Insbesondere aber verdunstet bzw. verdampft
aus dem offenen Wasserkreislauf ständig Wasser, so daß man in den Wasserkreislauf
ständig neues Wasser in erheblicher Menge nachführen muß, um den hohen Wasserverlust
auszugleichen.
[0003] Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Kühlvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der unter Verhinderung eines außenluftbedingten Gefrierens von
Wasser im Rückkühler ein Verdunsten von Wasser aus dem Wasserkreislauf vermieden ist.
Die erfindungsgemäße Kühlvorrichtung ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wasserkreislauf mit einem geschlossenen Pufferbehälter und mit einem ein Rohrbündel
aufweisenden Rückkühler durchgehend geschlossen ausgebildet ist und daß die Einlaufseite
des Rückkühlers über ein schaltbares Belüftungsventil mit der Oberseite des Pufferbehälters
verbunden ist.
[0004] Da der Wasserkreislauf durchgehend, d.h. über seine gesamte Länge geschlossen ist,
kann kein Wasser verdunsten. Wenn die Kühlvorrichtung stillgesetzt wird, weil sie
der Kälte der Außenluft wegen nicht gebraucht wird, so läßt man den Rückkühler bzw.
das Rohrbündel durch Öffnen des Belüftungsventiles in den Pufferbehälter leerlaufen,
so daß im Rückkühler kein Wasser gefrieren kann. Das Belüftungsventil wird wieder
geschlossen, wenn der Wasserkreislauf wieder in Gang gesetzt werden soll.
[0005] Aufgrund des Belüftungsventiles läßt sich der Wasserkreislauf, ohne Frostschutzmittel
gegen Einfrieren des Rückkühlers gesichert, völlig geschlossen vorsehen. Das Rohrbündel
ist ein Satz von parallelen Rohren, die durch Umlenkbögen miteinander verbunden sind
und im Luftstrom des Gebläses liegen. Das Belüftungsventil dient dem Luftausgleich
zwischen dem Pufferbehälter und dem Rohrbündel.
[0006] Die erfindungsgemäße Kühlvorrichtung wird in der Regel ohne Frostschutzmittel betrieben.
Sie ist bei heißen Sommertemperaturen nicht für Klimaanlagen geeignet. Die Kühlvorrichtung
der hier zur Rede stehenden Art wird in der Regel zur Prozeßkühlung oder zur Kondensatorkühlung
verwendet. In der Regel wird der Wärmetauscher mit einem Kältemittel betrieben, das
gasförmig zuströmt und flüssig abströmt. Bei der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung
wird im Wasserkreislaufsystem vorhandene Luft verlagert, und zwar beim Stillsetzen
aus dem Pufferbehälter in das Rohrbündel und bei Inbetriebnahme vom Rohrbündel in
den Pufferbehälter. Der Pufferbehälter ist auch ein Ausdehnungsbehälter und ein besonderes
Ausdehnungsgefäß ist nicht erforderlich.
[0007] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die Auslaufseite des Rohrbündel-Rückkühlers
über eine Gabelung sowohl an den oberen Teil als auch an den unteren Teil des Pufferbehälters
angeschlossen ist und der obere Gabelungs-Anschluß mit der von dem Belüftungsventil
herkommenden Verbindung zusammengefaßt ist.
[0008] Dies verbessert und erleichtert die Trennung von Wasser und Luft bei den zwischen
Pufferbehälter und Rückkühler stattfindenden Austauschvorgängen.
[0009] Beim Anfahren der Kühlvorrichtung der hier zur Rede stehenden Art ist, z.B. bei Winterbetrieb,
dafür zu sorgen, daß die Temperatur des Wärmetauschers nicht zu niedrig wird. Bei
der bekannten Kühlvorrichtung mit offenem Wasserkreislauf läßt sich mit einfachen
Mitteln dafür sorgen, daß das Wasser mit ausreichender Temperatur durch den Wärmetauscher
läuft. Bei der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung mit geschlossenem Wasserkreislauf
ist es besonders zweckmäßig und vorteilhaft, wenn über ein Umschaltventil und eine
Bypassleitung der Ausgang des Wärmetauschers mit dem Eingang der Pumpe verbindbar
ist. Auf diese Weise läßt sich die Temperatur des durch den Wärmetauscher laufenden
Wassers bei der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung einfach und mit wenig Aufwand unter
Berücksichtigung eines Minimalwertes einregeln.
[0010] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es ebenso, wenn der Ausgang des Wärmetauschers
mit dem Eingang der Pumpe über ein schaltbares Ausgleichsventil verbunden ist, das
gleichzeitig mit dem Belüftungsventil bedienbar ist. Aufgrund des Ausgleichsventiles
verlagert sich für einen Stillstand der Kühlvorrichtung das Wasser noch schneller
in den Pufferbehälter. Es kann in der Leitung zum Einlaß des Rohrbündel-Rückkühlers
befindliches Wasser in den Pufferbehälter strömen.
[0011] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es weiterhin, wenn der Pufferbehälter mit
vier übereinander angeordneten Wasserstandsmeßsonden für einen Nachspeise-Wasserstand,
einen Betriebs-Wasserstand, einen Füll-Wasserstand und einen Überfüllungs-Wasserstand
versehen ist. Durch die Wasserstandsmeßsonden wird der Wasserstand in dem geschlossenen
Pufferbehälter während der verschiedenen Betriebsvorgänge gemessen. Wenn zu wenig
Wasser in dem Kreislauf der Kühlvorrichtung ist, wird ein Einlaßventil für Wasser
geöffnet. Wenn zu viel Wasser in dem Kreislauf der Kühlvorrichtung ist, wird ein Auslaßventil
für Wasser geöffnet.
[0012] In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt und
zwar schematisch eine Kühlvorrichtung mit Außenluft-bewirktem Wärmeentzug aus einem
Wasserkreislauf.
[0013] Die Kühlvorrichtung gemäß Zeichnung gehört zu einem im Inneren frostsicheren, warmen
Gebäude 1, außerhalb dessen, neben dem frostgefährdete, häufig kühlere Außenluft 2
vorhanden ist. In dem Gehäuse 1 befindet sich ein Wärmetauscher 3, dem über einen
Einlaß 4 gasförmiges Kältemittel zugeführt wird und der über einen Auslaß 5 flüssiges
Kältemittel abgibt, mit dem eine Prozeßkühlung durchgeführt wird. Um den Wärmeaustausch
vornehmen zu können, ist ein von Rohrleitungen gebildeter, in sich geschlossener Wasserkreislauf
6 vorgesehen, der von einer Pumpe 7 getrieben wird und nach dieser den Wärmetauscher
3 passiert.
[0014] Der Wasserkreislauf 6 verläßt den Wärmetauscher 3 und gelangt zu einem Rückkühler
8, der sich außerhalb des Gebäudes 1 in der Außenluft 2 befindet. In dem Rückkühler
8 strömt das Wasser durch ein Rohrbündel 9, das einem Luftstrom ausgesetzt ist, der
von einem Gebläse 10 erzeugt wird. Der Wasserkreislauf gelangt von dem Rückkühler
8 zu einem Pufferbehälter 11 und tritt in diesem über eine Gabelung 12 sowohl oben
als auch unten ein. Der Wasserkreislauf 6 verläßt den Pufferbehälter 11 an dessen
Unterseite und strömt zu der Pumpe 7. Der Pufferbehälter 11 ist mit einer Wasserstandsmeßsonde
13 für einen Nachspeise-Wasserstand, eine Sonde 14 für einen Betriebs-Wasserstand,
eine Sonde 15 für einen Füll-Wasserstand und eine Sonde 16 für einen Überfüllungs-Wasserstand
bestückt.
[0015] An die Einlaßseite 17 des Rückkühlers 8 ist ein Belüftungsventil 18 angeschlossen,
das mit der Oberseite des Pufferbehälters 11 verbunden ist, indem es über eine Belüftungsleitung
19 an die Gabelung 12 an einer der Oberseite zuführenden Stelle angeschlossen ist.
Der Ausgang des Wärmetauschers 3 ist über ein steuerbares Ausgleichsventil 20 mit
dem Eingang der Pumpe 7 verbunden und nach dem Ausgang des Wärmetauschers 3 ist im
Wasserkreislauf 6 ein Umschaltventil 21 vorgesehen, das den Ausgang über eine Bypassleitung
22 an den Eingang der Pumpe 7 legen kann.
1. Kühlvorrichtung mit Außenluft-bewirktem Wärmeentzug aus einem Wasserkreislauf,
bei der der Wasserkreislauf in einem frostsicheren Gebäude einen Pufferbehälter, eine
Pumpe und einem Wärmetauscher passiert und an der frostgefährdeten Außenluft einen
mit einem Gebläse versehenen Rückkühler passiert, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wasserkreislauf (6) mit einem geschlossenen Pufferbehälter (11) und mit einem ein
Rohrbündel (9) aufweisenden Rückkühler (8) durchgend geschlossen ausgebildet ist und
daß die Einlaufzeit (17) des Rückkühlers (8) über ein schaltbares Belüftungsventil
(18) mit der Oberseite des Pufferbehälters (11) verbunden ist.
2. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaufseite des Rohrbündel-Rückkühlers (8) über eine Gabel (12) sowohl
an den oberen Teil als auch an den unteren Teil des Pufferbehälters (11) angeschlossen
ist und der obere Gabelungs-Anschluß mit der von dem Belüftungsventil (18) herkommenden
Verbindung (19) zusammengefaßt ist.
3. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß über ein Umschaltventil (21) und eine Bypassleitung (12) der Ausgang des Wärmetauschers
(3) mit dem Eingang der Pumpe (7) verbindbar ist.
4. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des Wärmetauschers (3) mit dem Eingang der Pumpe (7) über ein schaltbares
Ausgleichsventil (20) verbunden ist, das gleichzeitig mit dem Belüftungsventil (18)
bedienbar ist.
5. Kühlvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Pufferbehälter (11) mit vier übereinander angeordneten Wasserstandsmeßsonden
(13, 14, 15, 16) für einen Nachspeise-Wasserstand, einen Betriebs-Wasserstand, einen
Füll-Wasserstand und einen Überfüllungs-Wasserstand versehen ist.