[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Türsystem, bestehend aus einer Türsäule, einer
Einrichtung zur Anlenkung einer Türe an der Türsäule sowie einer weiteren Einrichtung
zur Feststellung der Türe in wenigstens einer von der Schließlage abweichenden Stellung.
[0002] Bekannte Bauarten solcher Türsysteme sehen zur Erzielung einer von einer Querbewegung
überlagerten Schwenkbewegung der Türe vor, daß die Einrichtung zur Anlenkung der Türe
einerseits an der Türe und andererseits an der Türsäule angelenkte Traghebel sowie
diesen zugeordnete Steuermittel einrichtung zur Erzwingung einer gewünschten Schwenkfolge
der Traghebelanlenkungen umfaßt. Bei einer ersten bekannten Ausführungsform nach DE-OS
41 40 289 ist dabei die Einrichtung zur Anlenkung der Türe durch zwei mit jeweils
zwei Schwenkachsen und einem Steuermittel ausgestattete, als Beschlagteil einzeln
zu montierende Scharniere gebildet. Dies erfordert zunächst im Hinblick auf die auftretenden
Kräfte eine massive Ausbildung der Scharniere und damit ein verhältnismäßig hohes
Gewicht und bedingt ferner auch einen erheblichen Montageaufwand beim Einbau der Türen
in die Fahrzeugkarosserie. Nicht weniger aufwendig ist die vergleichbar gestaltete
Türanlenkung nach der DE-OS 41 33 883, der im wesentlichen die gleichen Nachteile
anhaften. Gemeinsam ist beiden Ausführungsformen, daß die aus einzelnen Beschlagteilen
bestehende Türaufhängung nichts zur Aussteifung der beteiligten Karosserieteile, Tür
oder Türsäule, beitragen kann und diese daher besonders in sich steif oder versteift
ausgebildet werden müssen.
[0003] Der Nachteil der Verwendung einzelner Beschlagteile zur Anlenkung der Türe an der
Türsäule ist bei einer weiteren aus JP-PS 61-294 076 bekannten Bauart eines Türsystemes
mit überlagerter Querbewegung beim Schwenken der Türe dadurch vermieden, daß die Einrichtung
zur Anlenkung der Türe einen im wesentlichen über den Scharnierabstand hin reichenden,
als Hohlkörper aus Blechschalen gebildeten Träger umfaßt, der sowohl türseitig als
türsäulenseitig jeweils mittels einer über seine gesamte Höhe hin reichenden Scharnierstange
schwenkbar an Scharnieraugen bildende Blechwinkel angeschlossen ist. Abgesehen davon,
daß bei dieser Ausführungsform eine auch nur einigermaßen befriedigende, d.h. eine
gewisse Laufruhe gewährleistende, Gestaltung der Schwenklager einen erheblichen Aufwand
erfordert vermag die Türanlenkung auch bei dieser Ausführungsform nichts zur Verbesserung
der Einstellbarkeit der Türanlenkung beizutragen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Türsystem der eingangs genannten Art
derart auszugestalten, daß es bei optimaler Versteifung der beteiligten Karosserieteile
zum einen mit einer geringstmöglichen Anzahl von Einzeln zu montierenden Teilen und
zum anderen mit einem geringstmöglichen Gewicht realisierbar ist und dabei einen möglichst
geräuschfreien Gang der Türe gewährleistet sowie bei geringstmöglichem Aufwand mit
einer Einrichtung zum Abbremsen und Feststellen der Türe in wenigstens einer von der
Schließstellung abweichenden Stellung ausgestattet werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Einrichtung
zur Anlenkung der Türe aus einem wenigstens im Wesentlichen X-förmigen Hohlkasten-Trägerteil
besteht und die Anlenkachsen einerseits der Türe und andererseits der Türsäule an
die freien Enden des X-förmigen Trägerteiles angeschlossen sind, wobei der X-förmige
Hohlkasten-Träger eine bi-konvexe Querschnittsform besitzt und zweckmäßigerweise aus
zwei Blechhalbschalen gebildet sowie an seinen freien Enden mit Scharnieraugen versehen
ist. Der X-förmige Träger kann aber auch aus einem entsprechend verstärkten Kunststoffmaterial
als Formteil oder aus Profilmaterialabschnitten hergestellt sein. Neben einer Gewichtsverminderung
bei hoher Festigkeit bzw. Eigensteifigkeit hat die Verwendung eines X-förmigen Hohlkasten-Trägers
aber auch den Vorteil einer exakten Festlegung verhältnismäßig kurzbauend ausgebildeter
Scharnieranlenkungen. Insbesondere die bi-konvexe Ausbildung der Querschnittsform
des X-förmigen Hohlkastenträgers bringt ohne zusätzlichen Bedarf an Einbauraum eine
hohe Eigensteifigkeit des Trägerteiles mit sich und bietet darüberhinaus auch noch
die Möglichkeit einer zusätzlichen Versteifung des Trägerteiles durch in der Hauptbelastungsrichtung
verlaufend angeordnete Sicken oder dergl. Verprägungen.
[0006] Vorteilhafterweise ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, daß die trägerseitigen
Teile der Anlenkachse der Türanlenkung durch an die freien Enden des Trägerteiles
angeschlossene Scharnierhälften gebildet sind, wobei die an die freien Enden des X-förmigen
Trägerteiles angeschlossenen trägerseitigen Teile der Anlenkachsen der Türe zweckmäßig
als Zweiauge-Scharnierhälften ausgebildet und durch Längenabschnitte eines fortlaufenden
Scharnierprofiles dargestellt sind. Dies hat den Vorteil, daß die Scharnierlappen
der Scharnierhälften in das X-förmige Trägerteil eingreifend angeordnet und zu dessen
Aussteifung herangezogen werden können.
[0007] Im Einzelnen kann jedoch auch vorgesehen werden, daß die tür-und türsäulenseitigen
Scharnierhälften jeweils als Einauge ausgebildet sind und daß die Scharnierstifte
aller Scharniere jeweils vermittels Lagerbuchsen aus wartungsfreiem Material mit Laufsitz
in der Einauge-Scharnierhälfte gelagert sind, wodurch in einfachster Weise ein absolut
wartungsfreier und geräuschfreier Lauf der Türe gewährleistet ist.
[0008] Neben einer Ausbildung der tür-und/oder tüsäulenseitigen Scharnierhälften jeweils
als Einzel-Beschlagteile ist nach einem besonderen Merkmal der Erfindung vorgesehen,
daß die tür-und/oder türsäulenseitigen Scharnierhälften vermittels einer Verbindungsleiste
jeweils zu einer Beschlageinheit zusammengefaßt und jeweils gemeinsam angeschlagen
sind, wobei eine ganz besonders vorteilhafte Weiterbildung darin besteht, daß die
beiden tür-und/oder türsäulenseitigen Scharnierhälften jeweils als Teil eines einteiligen
Beschlagteiles ausgebildet sind.
[0009] Um die Türen während des Einbaues der Innenausstattung in die Karosserie von dieser
abnehmen und später in der ursprünglich eingerichteten Lage wieder an die Karosserie
anschließen zu können ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das tür-und/oder türsäulenseitige,
die jeweiligen Scharnierhälften tragende oder aufweisende Beschlagteil bzw. die Verbindungsleiste
vermittels Schraubenbolzen am jeweiligen Türanordnungsteil, Tür oder Türsäule, anschlagbar
ist und mit wenigstens einer Passausnehmung, z.B. einer Justierbohrung, für wenigstens
ein am Türanordnungsteil angeordnetes Ausrichtteil, insbesondere den Kopf einer Zentrierschraube,
versehen ist.
[0010] Zur Erzwingung einer bestimmten, gewünschten Bewegungscharakteristik der Türe biem
öffnen und Schließen ist dem die Türanlenkung bildenden X-förmigen Trägerteil eine
Steuerstange zugeordnet, welche einerseits an der Türe und andererseits an der Türsäule
jeweils um eine zu den Scharnierachsen des Trägerteiles parallele Achse schwenkbar
angelenkt ist, wobei die Anlenkachsen der Steuerstange den Anlenkachsen des X-förmigen
Trägerteiles gegenüber sowohl in Fahrtrichtung als auch quer zur Fahrtrichtung versetzt
angeordnet sind und wobei X-förmiges Trägerteil und Steuerstange sowie die jeweils
zugehörigen tür-und türsäulenseitigen Anlenkungen in der Draufsicht in Form eines
Trapezes angeordnet sind.
[0011] Im Einzelnen ist weiter vorgesehen, daß die Steuerstange durch zwei längenverstellbar,
insbesondere mittels Schraubenbolzen, miteinander verbundene Flachmaterialabschnitte
gebildet und beidendig mit einem mittels einer Lagerbuchse aus wartungsfreiem Lagermaterial
ausgekleideten Anlenkauge versehen ist und daß die Steuerstange tür-und/oder türsäulenseitig
vermittels jeweils eines Scharniertiftes in einem als Zweiauge ausgebildeten Lagerbock
gelagert ist, wobei der tür-und/oder türsäulenseitig angeordnete Lagerbock zur Anlenkung
der Steuerstange entweder direkt an die jeweils tür-und/oder türsäulenseitige Scharnierhälfte
eines der dem X-förmigen Trägerteil zugeordneten Scharniere angeschlossen ist oder
wobei der tür-und/oder türsäulenseitig angeordnete Lagerbock zur Anlenkung der Steuerstange
und eine der tür- und/oder türsäulenseitigen Scharnierhälften für die Anlenkung des
X-förmigen Trägerteiles an einem geformten, beispielsweise winkelförmigen Beschlagblech
angeordnet sind.
[0012] Entsprechend der bevorzugten, durch die Ausbildung der tür- und/oder türsäulenseitigen
Anlenkung des X-förmigen Trägerteiles als einteiliges beschlagteil gekennzeichneten
Verwirklichungsform der Erfindung ist jedoch vorzugsweise vorgesehen, daß der tür-und/oder
türsäulenseitig angeordnete Lagerbock zur Anlenkung der Steuerstange an einem einheitlichen,
insbesondere wenigstens teilweise als Winkelleiste ausgebildeten oder dergl., wenigstens
einen abgewinkelten Lappen aufweisenden Beschlagteil ausgebildet bzw. angeordnet ist.
[0013] In weiterer Vervollständigung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Einrichtung
zum Abbremsen und Feststellen der Türe in wenigstens einer von der Schließlage abweichenden
Stellung durch einen mechanischen Türfeststeller gebildet ist, wobei in einer bevorzugten
Ausgestaltungsform vorgesehen ist, daß der Türfeststeller eine am einen der Arme des
X-förmigen Trägerteiles angeordnete und über einen Stützarm an diesem abgestützte
C-förmige Drehstabfeder und ein in einer die Bewegungsebene eines Belastungsarmes
der Drehstabfeder schneidenden Ebene angeordnetes Rastensegment umfaßt, welches vorteilhaft
mit der türsäulenseitigen Scharnierhälfte des dem entsprechenden Arm des X-förmigen
Trägerteiles zugeordneten Scharnieres starr verbunden bzw. mit dieser einteilig ausgebildet
ist.
[0014] Die Drehstabfeder des Türfeststellers ist bei dieser Ausführungsform über ihren Schaftteil
in einem auf den Arm des X-förmigen Trägerteiles aufgesetzten Blechteil gehalten und
über ihren Stützarm an diesem abgestützt, während das mit der Drehstabfeder zusammenwirkende
Rastensegment einteilig mit einem gleichzeitig die türsäulenseitige Scharnierhälfte
und die Anlenkung der Steuerstange tragenden wenigstens bereichsweise winkelförmigen
Beschlagteil ausgebildet ist. Das mit der Drehstabfeder zusammenwirkende Rastensegment
kann dabei mit wenigstens einer Rastrolle bestückt und bezüglich des Belastungsarmes
der Drehstabfeder einstellbar mit der türsäulenseitigen Scharnierhälfte verbunden
sein, wobei die einstellbare Verbindung des mit der Drehstabfeder zusammenwirkenden
Rastensegmentes mit der türsäulenseitigen Scharnierhälfte durch einen Excenterabschnitt
eines einen abgestuften Schaftteil aufweisenden Nietbolzens gebildet sein kann.
[0015] Eine bei einfachster Gestaltung und geringem Gewicht für die Heranziehung der Türanlenkung
zur Versteifung der beteiligten Karosserieteile, wie Tür und Türsäule, besonders gut
geeignete Verwirklichungsform der Erfindung sieht vor, daß das tür-und/oder türsäulenseitige,
die entsprechenden Scharnierhälften der Anlenkung des X-förmigen Trägerteiles aufweisende
oder tragende Beschlagteil durch ein mittels Sicken versteiftes Blechpressteil gebildet
ist und in seiner montierten Stellung eine Verstärkung der Türsäule und /oder des
Türrahmens bildet. Im Zusammenhang damit besteht eine Vervollständigung des Erfindungsgedankens
darin, daß der Türkörper mit einem aus einem oberen Längskraftträger und einem unteren
Seitenaufprallträger sowie wenigstens einem vorderen und einem hinteren Vertikalträger
gebildeten Rahmen umfaßt, an welchen wenigsten ein Aggregateträger für Türeinbauten,
wie Fensterheber oder dergl., sowie mindestens ein dem hinteren Türende zugeordnetes
Türschloß und gegebenenfalls auch ein dem vorderen Türende zugeordnetes vorderes Türschloß
oder eine sonstige vordere Zuhaltung und schließlich die türseitigen Scharnierhälften
der Anlenkung des X-förmigen Trägerteiles angeschlossen sind. Das die türseitigen
Scharnierhälften der Anlenkung des X-förmigen Trägerteiles aufweisende oder tragende,
insbesondere durch ein mittels Sicken versteiftes Blechpressteil oder eine Profilleiste
gebildete Beschlagteil ist über die Höhe des Rahmens des Türkörpers hin reichend gestaltet
und einerseits mit dem oberseitig angeordneten Längskraftträger und andererseits mit
dem Seitenaufprallträger verbunden, insbesondere verschraubt.
[0016] Um das Einrichten der Türe in die Türöffnung der Fahrzeugkarosserie zu erleichtern
kann unbeschadet der vorteilhaften Verwendung der übrigen Merkmale nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung ferner vorgesehen sein, entweder die tür-oder türsäulenseitigen
Scharniere der Anlenkung des X-förmigen Trägerteiles raumgelenkig, insbesondere als
Kugelkopfscharniere, gestaltet sind.
[0017] Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im Einzelnen beschrieben.
[0018] In der Zeichnung zeigt die
Figur 1 eine Seitenansicht eines X-förmigen Trägerteiles zur Anlenkung einer Fahrzeugtüre
mit von einer Querbewegung überlagerter Schwenkbewegung;
Figur 2 einen Schnitt durch das Trägerteil nach Figur 1 entlang der Linie 11-11;
Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie 111-111 durch das Trägerteil nach Figur 1;
Figur 4 einen Schnitt durch die Anlenkung des Trägerteiles entlang der Linie IV-IV
in Figur 1;
Figur 5 eine Draufsicht auf die Türanlenkung nach Figur 1 bis 4;
Figur 6 eine Seitenansicht entsprechend Figur 1 jedoch mit angeschlossenem Türfeststeller;
Figur 7 eine Draufsicht auf den Türfeststeller bei geöffneter Tür;
Figur 8 eine Draufsicht entsprechend Figur 7 im vergrößerten Maßstab;
Figur 9 eine Seitenansicht des Türfeststellers;
Figur 10 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform der türsäulenseitigen Anlenkung
des Trägerteiles;
Figur 11 eine Rückansicht eines an den X-förmigen Trägers angelenkten Beschlagteiles;
Figur 12 eine Seitenansicht des Beschlagteiles nach Figur 11;
Figur 13 eine schematische Darstellung eines Türrahmens mit angeschlossenem X-förmigen
Trägerteil;
Figur 14 eine Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform des Türrahmens nach
Figur 13;
Figur 15 eine schematische Querschnittsdarstellung des Trägerteiles nach Figur 1.
[0019] Das Türsystem, zu dem die in der Zeichnung dargestellte Türanlenkung gehört, besteht
aus einer Türsäule 1, einer Einrichtung zur Anlenkung einer Türe 2 an der Türsäule
1 sowie einer weiteren Einrichtung 3 zur Feststellung der Türe 2 in wenigstens einer
von der Schließlage abweichenden Stellung, wobei die Einrichtung zur Anlenkung der
Türe aus einem X-förmigen Hohlkasten-Trägerteil 4 besteht, an dessen freien Enden
5 die Anlenkachsen 6 und 7 einerseits der Türe 2 und andererseits der Türsäule 1 angeschlossen
sind. Der X-förmige Hohlkasten-Trägerteil 4 besteht aus zwei Blechhalbschalen 8 und
9 gebildet und weist, wie in der Darstellung der Figur 15 verdeutlicht, über seine
Höhe hin eine bi-konvexe Querschnittsform auf, wobei zur weiteren Versteifung etwa
in Längsrichtung seiner Arme verlaufende, in der gedachten Verbindunglinie zwischen
zwei einander gegenüberliegenden Anlen kungen liegende Sicken 400 vorgesehen sind.
An seinen freien Enden ist das Hohlkasten-Trägerteil 4 mit Scharnieraugen 10 versehen,
in der Weise, daß die trägerseitigen Teile der Anlenkachsen 6 und 7 der Türanlenkung
durch an die freien Enden 5 des Trägerteiles 4 angeschlossene Zweiauge-Scharnierhälften
11 gebildet sind, wobei die Zweiauge-Scharnierhälften 11 durch Längenabschnitte eines
fortlaufenden Scharnierprofiles gebildet und wie insbesondere aus den Darstellungen
der Figuren 2 und 3 erkennbar mit ihrem Scharnierblattabschnitt 12 in den Hohlkörper
des Trägerteiles 4 eingreifend angeordnet sind. Am Trägerteil 4 sind die Zweiauge-Scharnierhälften
11 jeweils mittels Punktschweißung befestigt. Die tür-und türsäulenseitigen Scharnierhälften
sind jeweils als Einauge 13 ausgebildet. Die die Scharnierhälften 11 und 13 verbindenden
Scharnierstifte 14 aller Scharniere sind jeweils vermittels Lagerbuchsen 15 aus wartungsfreiem
Lagermaterial mit Laufsitz in der Einauge-Scharnierhälfte 13 gelagert. In der in den
Figuren 1 bis 6 dargestellten Ausführungsform sind die tür-und tüsäulenseitigen Scharnierhälften
13 jeweils als Einzel-Beschlagteile ausgebildet und angeschlagen. Bei dem in den Figuren
11 und 12 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden türseitigen Scharnierhälften
13 als Teil eines einteiligen Beschlagteiles 16 ausgebildet. Wie insbesondere in der
Darstellung der Figur 10 im Einzelnen gezeigt ist wenigstens eine der beiden im übrigen
über Schraubenbolzen 19 an der Türsäule 1 anschlagbaren, türsäulenseitigen Scharnierhälften
13 im Bereich ihres Scharnierblattes 17 mit einer durch eine Justierbohrung 18 Passausnehmung
für ein an der Türsäule 1 angeordnetes, durch den Kopf 20 einer Zentrierschraube gebildetes
Ausrichtteil versehen. Bei allen gezeigten Ausführungsbeispielen ist im Bereich des
unteren Endes des X-förmigen Trägerteiles 4 eine Steuer- stange 21 angeordnet, welche
einerseits an der Türe 2 und andererseits an der Türsäule 1 jeweils um eine zu den
Scharnierachsen 6 und 7 des Trägerteiles 4 parallele Achse 22 bzw. 23 schwenkbar angelenkt,
wobei die Anlenkachsen 22 und 23 der Steuerstange 21 den Anlenkachsen 6 und 7 des
X-förmigen Trägerteiles 4 gegenüber sowohl in Fahrtrichtung als auch quer zur Fahrtrichtung
versetzt angeordnet sind. Die Steuerstange 21 selbst ist durch zwei längenverstellbar,
insbesondere mittels Schraubenbolzen 24, miteinander verbundene Flachmaterialabschnitte
25 und 26 gebildet und beidendig mit einem mittels einer Lagerbuchse 27 aus wartungsfreiem
Lagermaterial ausgekleideten Anlenkauge 28 versehen. Die Steuerstange 21 ist sowohl
tür-als auch türsäulenseitig vermittels eines Scharniertiftes 29 in einem als Zweiauge
ausgebildeten Lagerbock 30 gelagert. Bei der in den Figuren 1 und 3 gezeigten Ausführungsform
ist sowohl der tür-als auch der türsäulenseitig angeordnete Lagerbock 30 zur Anlenkung
der Steuerstange 21 an die tür-und die türsäulenseitige Scharnierhälfte 13 des unteren
der dem X-förmigen Trägerteil 4 zugeordneten Scharniere angeschlossen, wobei jeweils
der Lagerbock 30 zur Anlenkung der Steuerstange 21 und die tür- bzw. die türsäulenseitige
Scharnierhälfte 13 der Anlenkung des X-förmigen Trägerteiles 4 an einem gemeinsamen,
winkelförmigen Beschlagblech 31 angeordnet sind. Bei der in den Figuren 11 und 12
dargestellten Ausführungsform ist der türseitig angeordnete Lagerbock 30 zur Anlenkung
der Steuerstange 21 an dem einheitlichen Beschlagteil 16 ausgebildet.
[0020] Die Einrichtung zum Abbremsen und Feststellen der Türe in wenigstens einer von der
Schließlage abweichenden Stellung ist in allen dargestellten Ausfüphrungsformen durch
einen mechanischen Türfeststeller 33 gebildet, wobei der Türfeststeller 33 eine am
einen der Arme 5 des X-förmigen Trägerteiles 4 angeordnete und über einen Stützarm
34 an diesem abgestützte C-förmige Drehstabfeder 35 und ein in einer die Bewegungsebene
eines Belastungsarmes 36 der Drehstabfeder 35 schneidenden Ebene angeordnetes durch
einen Flachmaterialzuschnitt gebildetes Rastensegment 37 umfaßt, und wobei das Rastensegment
37, wie insbesondere aus der Darstellung der Figur 9 ersichtlich, mit der türsäulenseitigen
Scharnierhälfte des dem entsprechenden Arm 5 des X-förmigen Trägerteiles 4 zugeordneten
Scharnieres verbunden ist. Über ihren Schaftteil 38 ist die Drehstabfeder 35 in einem
auf den Arm 5 des X-förmigen Trägerteiles 4 aufgesetzten Blechteil 39 gehalten und
über ihren Stützarm 34 an diesem abgestützt. Das mit dem Belastungsarm 36 der Drehstabfeder
35 zusammenwirkende Rastensegment 37 ist mit Rastrollen 40 bestückt und bezüglich
des Belastungsarmes 36 der Drehstabfeder 35 einstellbar mit der türsäulenseitigen
Scharnierhälfte 13 verbunden, die einstellbare Verbindung des mit der Drehstabfeder
35 zusammenwirkenden Rastensegmentes 37 mit der türsäulenseitigen Scharnierhälfte
13, wie im Einzelnen in der Figur 9 gezeigt, durch einen Excenterabschnitt 41 eines
einen abgestuften Schaftteil aufweisenden Nietbolzens 42 gebildet ist.
[0021] Bei der in den Figuren 11 und 12 dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist das
türsäulenseitige, die entsprechenden Scharnierhälften 13 der Anlenkung des X-förmigen
Trägerteiles 4 aufweisende und tragende Beschlagteil 16 durch ein mittels Sicken 44
versteiftes Blechpressteil gebildet und bildet in seiner montierten Stellung eine
Verstärkung des Türrahmens, wie dies aus der Figur 14 ersichtlich ist. Gemäß den Darstellungen
in den Figfuren 13 und 14 ist der in der Zeichnung im Einzelnen nicht dargestellte
Türkörper der Fahrzeugtüre durch einen aus einem oberen Längskraftträger 45 und einem
unteren Seitenaufprallträger 46 sowie wenigstens einem vorderen 47 und einem hinteren
Vertikalträger 48 bestehenden Rahmen ausgesteift, wobei an den Rahmen wenigstens ein
Aggregateträger 49 für Türeinbauten, wie Fensterheber oder dergl., sowie mindestens
ein dem hinteren Türende zugeordnetes Türschloß 50 und gegebenenfalls auch ein dem
vorderen Türende zugeordnet es vorderes Türschloß 51 und schließlich die türseitigen
Scharnierhälften 13 der Anlenkung des X-förmigen Trägerteiles 4 angeschlossen sind.
Das die türseitigen Scharnierhälften 13 der Anlenkung des X-förmigen Trägerteiles
4 aufweisende und tragende Beschlagteil 16 ist über die Höhe des Rahmens des Türkörpers
hin reichend gestaltet und einerseits mit dem oberseitig angeordneten Längskraftträger
45 und andererseits mit dem Seitenaufprallträger 46 verbunden, insbesondere verschraubt,
so daß es als weiterer Vertikalträger eine zusätzliche Aussteifung des Rahmens bildet.
Der gleiche Versteifungseffekt ergibt sich hinsichtlich der Türsäule, falls die beiden
türsäulenseitigen Scharnierhälften der der Anlenkung des X-förmigen Trägerteiles gleichfalls
an einem durch ein gegebenenfalls durch Sicken versteiften Blechpressteil angeordnet
sind.
1. Türsystem, bestehend aus einer Türsäule, einer Einrichtung zur Anlenkung einer
Türe an der Türsäule sowie einer weiteren Einrichtung zur Feststellung der Türe in
wenigstens einer von der Schließlage abweichenden Stellung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Anlenkung der Türe aus einem wenigstens im Wesentlichen X-förmigen
Hohlkasten-Trägerteil besteht und die Anlenkachsen einerseits der Türe und andererseits
der Türsäule an die freien Enden des X-förmigen Trägerteiles angeschlossen sind.
2. Türsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der X-förmige Hohlkasten-Träger
eine bi-konvexe Querschnittsform aufweist und aus zwei Blechhalbschalen gebildet sowie
an seinen freien Enden mit Scharnieraugen versehen ist.
3. Türsystem nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die trägerseitigen
Teile der Anlenkachse der Türanlenkung durch an die freien Enden des Trägerteiles
angeschlossene Scharnierhälften gebildet sind.
4. Türsystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die an die freien
Enden des X-förmigen Trägers angeschlossenen trägerseitigen Teile der Anlenkachsen
der Türe durch Zweiauge-Scharnierhälften gebildet sind.
5. Türsystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweiauge-Scharnierhälften
durch Längenabschnitte eines fortlaufenden Scharnierprofiles gebildet sind.
6. Türsystem nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die tür-und türsäulenseitigen
Scharnierhälften jeweils als Einauge ausgebildet sind und daß die Scharnierstifte
aller Scharniere jeweils vermittels Lagerbuchsen aus wartungsfreiem Material mit Laufsitz
in der Einauge-Scharnierhälfte gelagert sind.
7. Türsystem nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die tür-und/oder tüsäulenseitigen
Scharnierhälften jeweils als Einzel-Beschlagteile ausgebildet und angeschlagen sind.
8. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die tür-und/oder türsäulenseitigen Scharnierhälften vermittels einer Verbindungsleiste
jeweils zu einer Beschlageinheit zusammengefaßt und jeweils gemeinsam angeschlagen
sind.
9. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden tür-und /oder türsäulenseitigen Scharnierhälften jeweils als Teil eines
einteiligen Beschlagteiles ausgebildet sind.
10. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das tür-und/oder türsäulenseitige, die jeweiligen Scharnierhälften tragende oder
aufweisende Beschlagteil bzw. die Verbindungsleiste vermittels Schraubenbolzen am
jeweiligen Türanordnungsteil, Tür oder Türsäule, anschlagbar ist und mit wenigstens
einer Passausnehmung für wenigstens ein am Türanordnungsteil angeordnetes Ausrichtteil
versehen ist.
11. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß dem die Türanlenkung bildenden X-förmigen Trägerteil eine Steuerstange zugeordnet
ist, welche einerseits an der Türe und andererseits an der Türsäule jeweils um eine
zu den Scharnierachsen des Trägerteiles parallele Achse schwenkbar angelenkt ist,
wobei die Anlenkachsen der Steuerstange den Anlenkachsen des X-förmigen Trägerteiles
gegenüber sowohl in Fahrtrichtung als auch quer zur Fahrtrichtung versetzt angeordnet
sind.
12. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerstange durch zwei längenverstellbar, insbesondere mittels Schraubenbolzen,
miteinander verbundene Flachmaterialabschnitte gebildet und beidendig mit einem mittels
einer Lagerbuchse aus wartungsfreiem Lagermaterial ausgekleideten Anlenkauge versehen
ist.
13. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerstange tür-und/oder türsäulenseitig vermittels jeweils eines Scharnierstiftes
in einem als Zweiauge ausgebildeten Lagerbock gelagert ist.
14. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der tür-und/oder türsäulenseitig angeordnete Lagerbock zur Anlenkung der Steuerstange
an die jeweils tür-und/oder türsäulenseitige Scharnierhälfte eines der dem X-förmigen
Träger zugeordneten Scharniere gelagert ist.
15. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der tür-und/oder türsäulenseitig angeordnete Lagerbock zur Anlenkung der Steuerstange
und eine der tür-und/oder türsäulenseitigen Scharnierhälften für die Anlenkung des
X-förmigen Trägers an einem winkelförmigen Beschlagblech angeordnet sind.
16. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der tür-und/oder türsäulenseitig angeordnete Lagerbock zur Anlenkung der Steuerstange
an einem einheitlichen, insbesondere wenigstens teilweise als Winkelleiste ausgebildeten
Beschlagteil ausgebildet bzw. angeordnet ist.
17. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Abbremsen und Feststellen der Türe in wenigstens einer von
der Schließlage abweichenden Stellung durch einen mechanischen Türfeststeller gebildet
ist.
18. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Türfeststeller eine am einen der Arme des X-förmigen Trägers angeordnete und
über einen Stützarm an diesem abgestützte C-förmige Drehstabfeder und ein in einer
die Bewegungsebene eines Belastungsarmes der Drehstabfeder schneidenden Ebene angeordnetes
Rastensegment umfaßt, wobei das Rastensegment mit der türsäulenseitigen Scharnierhälfte
des dem entsprechenden Arm des X-förmigen Trägers zugeordneten Scharnieres starr verbunden
bzw. mit dieser einteilig ausgebildet ist.
19. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehstabfeder des Türfeststellers über ihren Schaftteil in einem auf den Arm
des X-förmigen Trägers aufgesetzten Blechteil gehalten und über ihren Stützarm an
diesem abgestützt ist.
20. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß das mit der Drehstabfeder zusammenwirkende Rastensegment einteilig mit einem gleichzeitig
die türsäulenseitige Scharnierhälfte und die Anlenkung der Steuerstange tragenden
Winkelbeschlagteil ausgebildet ist.
21. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß das mit der Drehstabfeder zusammenwirkende Rastensegment mit wenigstens einer
Rastrolle bestückt und bezüglich des Belastungsarmes der Drehstabfeder einstellbar
mit der türsäulenseitigen Scharnierhälfte verbunden ist.
22. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die einstellbare Verbindung des mit der Drehstabfeder zusammenwirkenden Rastensegmentes
mit der türsäulenseitigen Scharnierhälfte durch einen Excenterabschnitt eines einen
abgestuften Schaftteil aufweisenden Nietbolzens gebildet ist.
23. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß das tür-und/oder türsäulenseitige, die entsprechenden Scharnierhälften der Anlenkung
des X-förmigen Trägers aufweisende oder tragende Beschlagteil durch ein mittels Sicken
versteiftes Blechpressteil gebildet ist und in seiner montierten Stellung eine Verstärkung
der Türsäule und /oder des Türrahmens bildet.
24. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß der Türkörper einen aus einem oberen Längskraftträger und einem unteren Seitenaufprallträger
sowie wenigstens einem vorderen und einem hinteren Vertikalträger bestehenden Rahmen
umfaßt, an welchen wenigsten ein Aggregateträger für Türeinbauten, wie Fensterheber
oder dergl., sowie mindestens ein dem hinteren Türende zugeordnetes Türschloß und
gegebenenfalls auch ein dem vorderen Türende zugeordnetes vorderes Türschloß und schließlich
die türseitigen Scharnierhälften der Anlenkung des X-förmigen Trägers angeschlossen
sind.
25. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
daß das die türseitigen Scharnierhälften der Anlenkung des X-förmigen Trägers aufweisende
oder tragende, insbesondere durch ein mittels Sicken versteiftes Blechpressteil oder
eine Profilleiste gebildete Beschlagteil über die Höhe des Rahmens des Türkörpers
hin reichend gestaltet und einerseits mit dem oberseitig angeordneten Längskraftträger
und andererseits mit dem Seitenaufprallträger verbunden, insbesondere verschraubt
ist.
26. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
daß die tür-oder türsäulenseitigen Scharniere der Anlenkung des X-förmigen Trägers
raumgelenkig, insbesondere als Kugelkopfscharniere, gestaltet sind.
27. Türsystem nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet,
daß das X-förmige Trägerteil und die Steuerstange zusammen mit den zugehörigen Scharnierteilen
ihrer jeweiligen Anlenkung in der Draufsicht eine trapezförmige Grundrißform einschließen.