[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verarbeitung von kartenförmigen Datenträgern
mit einer zylindrischen Aufnahmetrommel, die mit einem diagonal durchgehenden Kartenschacht
versehen und um mindestens 180 um eine quer zur Längsrichtung des Kartenschachtes
verlaufende Achse verdrehbar gelagert ist.
[0002] Aus der EP-A1-0 118 730 sind Vorrichtungen zum Lesen und Beschreiben von Magnetkarten
bekannt, die eine Dreh-Wende-Vorrichtung umfassen, so daß die zu verarbeitenden Magnetkarten
der Vorrichtung in jeder möglichen Orientierung zugeführt werden können. Die zum Lesen
und ggf. Beschreiben der kartenförmigen Datenträger notwendige Position wird mit Hilfe
der Dreh-Wende-Vorrichtung erreicht.
[0003] In der älteren europäischen Patentanmeldung 91 110 111.1 ist darüber hinaus eine
Dreh-WendeEinrichtung beschrieben, die mit einer zylindrischen Aufnahmetrommel für
die kartenförmigen Datenträger versehen ist. Die Kartentrommel umfaßt einen diagonal
durchgehenden Kartenschacht und ist um mindestens 180 um eine quer zur Längsrichtung
des Kartenschachtes verlaufende Achse verdrehbar gelagert.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der voranstehend beschriebenen
Art zur Verarbeitung von kartenförmigen Datenträgern derart weiterzubilden, daß in
der Vorrichtung nicht nur eine Verarbeitung der kartenförmigen Datenträger möglich
ist, sondern auch die Herstellung derartiger Kartenträger aus Kartenrohmaterial, das
in der Vorrichtung in der jeweils gewünschten Weise kodiert und beschrieben wird.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmetrommel mindestens ein Zufuhrkanal für Kartenrohmaterial zugeordnet
ist und daß an der einen Seite der Mündung des Zufuhrkanals und an der gegenüberliegenden
Seite des Endes des Kartenschachtes jeweils ein Messer derart befestigt ist, daß die
Messer bei einer mindestens die Mündungsbreite des Zufuhrkanals überdeckenden Verdrehbewegung
der Aufnahmetrommel einen das im Kartenschacht befindliche Kartenrohmaterial abtrennenden
Schnitt ausführen.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Weiterbildung der als bekannt vorausgesetzten Vorrichtung
zur Verarbeitung von kartenförmigen Datenträgern wird es möglich, die in der Vorrichtung
vorhandenen Einrichtungen zum Kodieren und Bedrucken auch zur Herstellung neuer kartenförmigen
Datenträger heranzuziehen, die in der Vorrichtung aus Kartenrohmaterial hergestellt
werden, welches der Aufnahmetrommel mittels jeweils eines Zufuhrkanals zugeführt wird.
Beim Kartenmaterial kann es sich um Papier, Pappe, Dünn- oder Dickplastik handeln,
wobei das Kartenrohmaterial entweder in Form einer Materialrolle oder eines gefalteten
Materialstapels vorliegt. Durch Anordnung jeweils eines Messers einerseits am Ende
des in der Aufnahmetrommel ausgebildeten Kartenschachtes und andererseits an der Mündung
des Zufuhrkanals wird auf besonders einfache Weise eine Schneidvorrichtung geschaffen,
die mit Hilfe des vorhandenen Drehantriebes der Aufnahmetrommel ein Abtrennen des
jeweils kartenförmigen Datenträgers vom Kartenrohmaterial auf besonders einfache Weise
bewirkt.
[0007] Die Messer sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung jeweils unter einem spitzen
Winkel zu einer an den Außenumfang der Aufnahmetrommel angelegten Tangente angeordnet.
Hierdurch ergibt sich ein einwandfreier Schneidvorgang, der weiterhin dadurch verbessert
werden kann, daß die Schneidkante der Messer in Richtung der Breite des Zufuhrkanals
bzw. Kartenschachtes schräg verläuft. Aus diesem schrägen Verlauf resultiert ein scherenartiger
Schnitt.
[0008] Bei einer erfindungsgemäßen Weiterbildung der Schneidvorrichtung ist im Zufuhrkanal
und/oder Kartenschacht mindestens eine federnde Führungszunge angeordnet, die in der
Normalstellung eine Wirkung der Schneidkante des Messers auf das Kartenrohmaterial
verhindert und in der Schnittstellung in Aussparungen des Zufuhrkanals bzw. des Kartenschachtes
überführbar ist. Diese Ausgestaltung schafft einen ausreichenden Freischneidraum,
wobei die Führungszunge um einen mindestens der größten Materialdicke entsprechenden
Weg zurückgedrückt werden kann.
[0009] Um ein Ausweichen des Kartenrohmaterials während des Schneidvorganges zu vermeiden,
ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung im Zufuhrkanal mindestens ein Rollen-
oder Walzenpaar angeordnet, zwischen dessen Rollen oder Walzen das Kartenrohmaterial
kraftschlüssig eingespannt ist und von dem mindestens eine Rolle oder Walze mittels
eines Gesperres in der vom zugehörigen Messer wegführenden Drehrichtung gesperrt ist.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das Gesperre durch eine in eine Sperrverzahnung
an der Rolle oder Walze eingreifende Sperrklinke gebildet.
[0011] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt,
und zwar zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung und
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittdarstellung durch ein Ende des Kartenschachtes sowie
die Mündung eines Zufuhrkanals.
[0012] Die auf den Zeichnungen nur schematisch dargestellte Vorrichtung umfaßt ein Gehäuse
1, in dem eine zylindrische Aufnahmetrommel 2 drehbar gelagert ist. Der Drehantrieb
erfolgt über einen Zahnriemen 3 durch einen Schrittmotor 4. Im Gehäuse 1 ist außer
einem Eingabekanal 5 ein Durchgangskanal 6 ausgebildet. Diese beiden Kanäle können
durch einen in der Aufnahmetrommel 2 ausgebildeten Kartenschacht 2a miteinander verbunden
werden. Sowohl im Eingabekanal 5 und Durchgangskanal 6 als auch im Kartenschacht 2a
sind Transportmittel für die zu verarbeitenden kartenförmigen Datenträger angeordnet.
Diese Transportmittel sind der besseren Übersicht wegen auf der Zeichnung nicht dargestellt.
[0013] Dem Eingabekanal 5 bzw. Durchgangskanal 6 sind weiterhin eine Kodier- und Leseeinheit
sowie ein Drucker, vorzugsweise Thermodrucker zugeordnet. Diese auf der Zeichnung
ebenfalls nicht dargestellten Bauteile können auch innerhalb des Gehäuses 1 angeordnet
sein. Sie werden zum Kodieren, Lesen und Beschreiben der kartenförmigen Datenträger
verwendet.
[0014] Um bei der Verarbeitung der Datenträger diese innerhalb des Gehäuses 1 zwischenlagern
zu können, sind der Aufnahmetrommel 2 beim dargestellten Ausführungsbeispiel zwei
Parkschächte 7a,7b zugeordnet, die mit ebenfalls auf der Zeichnung nicht dargestellten
Transportmitteln versehen sind und durch eine geeignete Verdrehung der Aufnahmetrommel
2 mit Hilfe des Schrittmotors 4 angesteuert werden. Die Grundstellung der Aufnahmetrommel
2 wird beim Ausführungsbeispiel durch einen als Hallsensor ausgebildeten Positionsgeber
8 bestimmt. Ungültige, abgenutzte, entwertete oder auf andere Weise nicht entnommene
Datenträger können über einen der Aufnahmetrommel 2 zugeordneten Karteneinzugkanal
9 einem Auffangbehälter 10 zugeführt werden.
[0015] Der Aufnahmetrommel 2 sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel weiterhin drei
Zufuhrkanäle 11a,11b,11c c zugeordnet, über die der Aufnahmetrommel 2 Kartenrohmaterial
12a bzw. 12b bzw. 12c zugeführt wird. Hierbei handelt es sich um Rollen oder Stapel
aus Papier, Pappe, Dünn- oder Dickplastik, die mit Mittel- und/oder Seiten-Magnetstreifen
versehen sind. Dieses bis in die Mündung des jeweiligen Zufuhrkanals 11 a bzw. 11
b bzw. 11 c eingeführte Kartenrohmaterial 12a bzw. 12b bzw. 12c wird durch eine geeignete
Transportvorrichtung in den Kartenschacht 2a der Aufnahmetrommel 2 eingezogen, sobald
die Aufnahmetrommel 2 zwecks Herstellung eines neuen kartenförmigen Datenträgers den
jeweiligen Zufuhrkanal 11 bzw. 11 b bzw. 11 angesteuert hat.
[0016] Um das in den Kartenschacht 2a der Aufnahmetrommel 2 befindliche Kartenrohmaterial
von der jeweiligen Kartenrolle bzw. vom jeweiligen Kartenstapel abzutrennen, ist eine
Schneidvorrichtung vorgesehen, die aus einem an einem Ende des Kartenschachtes 2a
angeordneten Messer 13 sowie jeweils einem Messer 14a bzw. 14b bzw. 14c an der Mündung
der Zuführkanäle 11a,11b,11c besteht. In Fig. 2 ist anhand einer vergrößerten Darstellung
eines Zufuhrkanals 11 der grundsätzliche Aufbau dieser Schneidvorrichtung dargestellt.
[0017] Die Fig. 2 zeigt einen Teil der Aufnahmetrommel 2 mit einem Ende des Kartenschachtes
2a. Auf der einen Seite dieses Kartenschachtes 2a ist das Messer 13 angeordnet, und
zwar unter einem spitzen Winkel zu einer an den Umfang der Aufnahmetrommel 2 angelegten
Tangente. In der Ruhestellung wird die Schneide des Messers 13 durch eine federnde
Führungszunge 15 abgedeckt, so daß sich ein glatter Übergang für das Kartenrohmaterial
ergibt, wenn dieses in den Kartenschacht 2a eingeführt wird. Diese Normalstellung
der Führungszunge 15 ist in Fig. 2 mit ausgezogenen Linien dargestellt. Die Führungszunge
15 ist an einer Halterung 15a an der Aufnahmetrommel 2 befestigt.
[0018] Auf der dem Messer 13 gegenüberliegenden Seite ist in der Mündung des in Fig. 2 dargestellten
Zufuhrkanals 11 ein mit dem Messer 13 zusammenwirkendes Messer 14a angeordnet. Durch
eine mindestens die Mündungsbreite des Zufuhrkanals 11a überdeckende Verdrehbewegung
der Aufnahmetrommel 2 (in Fig. 2 in Uhrzeigerrichtung) kommen die Messer 13 und 14a
in Kontakt, so daß das zwischen ihnen befindliche Kartenrohmaterial abgeschnitten
wird. Auch das Messer 14a ist unter einem spitzen Winkel zu einer an den Umfang der
Aufnahmetrommel 2 angelegten Tangente ausgerichtet. Außerdem können die Messer 13
und 14a in Richtung der Breite des Kartenschachtes 2a bzw. des Zufuhrkanals 11 schräg
verlaufen, so daß sich ein scherenartiger Schnitt ergibt und die Scherwirkung so gering
wie möglich gehalten wird.
[0019] Um einen ausreichenden Freischneidraum zu schaffen, ist die Aufnahmetrommel 2 oberhalb
des Messers 13 mit einer Aussparung 2b versehen, in welche die Führungszunge 15 gemäß
der strichpunktierten Darstellung in Fig. 2 zurückgedrückt wird, so daß das Kartenrohmaterial
von den Schneiden der beiden Messer 13 und 14a sauber abgetrennt wird. Nach Beendigung
des Schnittvorganges kehrt die federnde Führungszunge 15 selbsttätig in die mit ausgezogenen
Linien dargestellte Normalstellung zurück.
[0020] Um während des Schnittvorganges ein Zurückdrücken des Kartenrohmaterials in den Zufuhrschacht
11a zu vermeiden, ist beim Ausführungsbeispiel im Zufuhrschacht 11 ein Paar aus zwei
Walzen 16a,16b angeordnet. Zwischen diesen Walzen 16a und 16b wird das Kartenrohmaterial
kraftschlüssig eingespannt. Die Walzen 16a und 16b können auch als Transportvorrichtung
für das dem Kartenschacht 2a zuzuführende Kartenrohmaterial dienen. Mindestens die
Walze 16b ist mittels eines Gesperres in der vom Messer 14a wegführenden Drehrichtung
gesperrt. Beim Ausführungsbeispiel wird dieses Gesperre durch eine Sperrverzahnung
17 an der Walze 16b gebildet, in die eine an einer Halterung 18a befestigte Sperrklinke
18 eingreift. Mit der im unteren Teil der Fig. 2 dargestellten Vorrichtung ist es
somit möglich, dem Kartenschacht 2a aus dem Zufuhrkanal 11 Kartenrohmaterial zuzuführen,
jedoch dafür zu sorgen, daß bei Durchführung eines Schnittvorganges mit Hilfe der
Messer 13 und 14a dieses Kartenrohmaterial nicht in den Zufuhrkanal 11 zurückgedrückt
wird.
Bezugszeichenliste:
[0021]
1 Gehäuse
2 Aufnahmetrommel
2a Kartenschacht
2b Aussparung
3 Zahnriemen
4 Schrittmotor
5 Eingabekanal
6 Durchgangskanal
7a Parkschacht
7b Parkschacht
8 Positionsgeber
9 Karteneinzugkanal
10 Auffangbehälter
11 a Zufuhrkanal
11 b Zufuhrkanal
11 c Zufuhrkanal
12a Kartenrohmaterial
12b Kartenrohmaterial
12c Kartenrohmaterial
13 Messer
14a Messer
14b Messer
14c Messer
15 Führungszunge
15a Halterung
16a Walze
16b Walze
17 Sperrverzahnung
18 Sperrklinke
18a Halterung
1. Vorrichtung zur Verarbeitung von kartenförmigen Datenträgern mit einer zylindrischen
Aufnahmetrommel (2), die mit einem diagonal durchgehenden Kartenschacht (2a) versehen
und um mindestens 180 um eine quer zur Längsrichtung des Kartenschachtes (2a) verlaufende
Achse verdrehbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmetrommel (2) mindestens ein Zufuhrkanal (11a,11b,11c) für Kartenrohmaterial
(12a,12b,12c) zugeordnet ist und daß an der einen Seite der Mündung des Zufuhrkanals
(11a,11b,11c) und an der gegenüberliegenden Seite des Endes des Kartenschachtes (2a)
jeweils ein Messer (13,14a,14b,14c) derart befestigt ist, daß die Messer (13,14a,14b,14c)
bei einer mindestens die Mündungsbreite des Zufuhrkanals (11a,11b,11c) überdeckenden
Verdrehbewegung der Aufnahmetrommel (2) einen das im Kartenschacht (2a) befindliche
Kartenrohmaterial (12a,12b,12c) abtrennenden Schnitt ausführen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (13,14a,14b,14c)
jeweils unter einem spitzen Winkel zu einer an den Außenumfang der Aufnahmetrommel
(2) angelegten Tangente angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkante
der Messer (13,14a,14b,14c) in Richtung der Breite des Zufuhrkanals (11a,11b,11c)
bzw. des Kartenschachtes (2a) schräg verläuft.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß im Zufuhrkanal (11a,11b,11c) und/oder Kartenschacht (2a) mindestens eine federnde
Führungszunge (15) angeordnet ist, die in der Normalstellung eine Wirkung der Schneidkante
des Messers (13,14a,14b,14c) auf das Kartenrohmaterial (12a,12b,12c) verhindert und
in der Schnittstellung in eine Aussparung (2b) des Zufuhrkanals (11a,11b,11c) bzw.
des Kartenschachtes (2a) überführbar ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß im Zufuhrkanal (11a,11b,11c) mindestens ein Rollen- oder Walzenpaar (16a,16b)
angeordnet ist, zwischen dessen Rollen oder Walzen (16a,16b) das Kartenrohmaterial
(12a,12b,12c) kraftschlüssig eingespannt ist und von dem mindestens eine Rolle oder
Walze (16b) mittels eines Gesperres in der vom zugehörigen Messer (14a,14b,14c) wegführenden
Drehrichtung gesperrt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gesperre durch eine
in eine Sperrverzahnung (17) an der Rolle oder Walze (16b) eingreifende Sperrklinke
(18) gebildet ist.