[0001] Die Erfindung bezieht sich nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 auf ein Verfahren
für den beschädigungsfreien Transport von klebervorbereiteten Papierrollen von einer
Klebevorbereitungsvorrichtung zu einem Zwischenlager und/oder von dort in die Rollenwechsler
einer Rotations-Druckmaschine, sowie nach den Merkmalen der Folgeansprüche auf Vorrichtungen
zur Verfahrensdurchführung.
[0002] Bei der Herstellung von Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und ähnlichen Druckprodukten
mit hohen Auflagen werden die Produkte üblicherweise in Rotations-Druckmaschinen hergestellt,
wobei der Druckträger, also das Papier, als Rollenpapier angeliefert und nach entsprechender
Lagerung und Vorbereitung in sogenannte Rollenwechsler eingespannt wird.
[0003] Diese Rollenwechsler, in die jeweils zwei bzw. drei Papierrollen gleichzeitig eingespannt
werden können, sind dabei bislang so konstruiert, daß der Rest der abgelaufenen Papierbahn
mit der neuen, vollen Papierrolle automatisch und bei voller Produktionsgeschwindigkeit
der Druckmaschine durch Klebung miteinander verbunden wird.
[0004] Da dieser Klebevorgang bei einer Papierbahngeschwindigkeit von bis zu 11,0 Meter
pro Sekunde erfolgt, muß unter anderem die Klebestelle sehr sorgfältig und nach engen
Vorgaben hergestellt werden.
[0005] Die Anfertigung solcher Klebestellen ist relativ zeit- und personalintensiv und erfordert
eine absolut genaue und zuverlässige Arbeitsweise des Bedienpersonals. So verursacht
das Reißen einer Papierbahn, beispielsweise auch durch eine kleine Unachtsamkeit bei
der Kleberverbindungs-Herstellung, eine Stillstandszeit der Druckwerke von 20 bis
30 Minuten, was insbesondere bei der Zeitungsherstellung zu erheblichen Problemen
und Kosten führt.
[0006] Es sind in der Vergangenheit bereits verschiedene Verfahren und Geräte entwickelt
worden, die die Klebeherstellung automatisch und weitgehend ohne menschliche Hilfe
bewerkstelligen. Während es bislang zumeist noch üblich ist, die Anfertigung der Klebung
erst in den Rollenwechslern zu erledigen, ermöglichen die Klebevorbereitungsautomaten
dieses schon vor dem Einbringen der Rollen in die Rollenwechsler, wodurch es dann
auch möglich wird, solche "klebervorbereiteten" Rollen schon vor dem Produktionsbeginn
in Zwischenlagern bereitzustellen.
[0007] Weiterhin ist es wünschenswert, die vorbereiteten Papierrollen auch automatisch in
die Rollenwechsler zu fördern, wo sie dann selbsttätig eingeachst werden. Dem entgegen
steht allerdings der Umstand, daß das Papier auf der Rolle in der Regel sehr dünn
- beispielsweise 42 - 45 gr/qm - ist und die kleinen Haftetiketten, die den Anfang
der Papierrolle auf der Papierrolle fixieren, schon bei geringen Verschiebungen der
äußeren Papierlage reißen; eine einwandfreie Verklebung der ablaufenden mit der neuen,
vollen Papierrolle ist also praktisch unmöglich, weil es unweigerlich zu einem Bahnriß
und somit zu einem Maschinenstillstand führen würde.
[0008] Während des Transports und des damit verbundenen Umladens der klebervorbereiteten
Papierrollen zwischen der externen Vorbereitungsstation und dem Bereitstellungslager
einerseits und von dem Bereitstellungslager in den Rollenwechsler andererseits, ist
also die Gefahr der Beschädigung der Klebestelle sehr groß und ein reibungsloser,
ungestörter Betrieb der Rotations-Druckmaschinen ist nicht gewährleistet.
[0009] Der Erfindung liegt daher auch die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und die zugehörigen
Fördereinrichtungen zu schaffen, die den beschädigungsfreien Transport und das Umladen
von zum Einachsen in die Rollenwechsler von Rotations-Druckmaschinen klebervorbereiteten
Papierrollen ermöglichen und einen störungsfreien Betrieb der Rotations-Druckmaschine
gewährleisten.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe dabei durch die im Patentanspruch 1 kennzeichnungsgemäß
angegebenen Arbeitsschritte sowie durch die Vorrichtungsmerkmale der Folgeansprüche.
[0011] In den Zeichnungen ist zudem ein Ausführungsbeispiel der technischen Lehre der neuen
Lösung dargestellt und im folgenden anhand dieser Darstellung vom Detail her noch
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine System-Draufsicht auf die neue Vorrichtung und
Fig. 2 eine im Maßstab vergrößerte Schnittdarstellung der Vorrichtung gemäß der Linie
A - A aus Fig. 1.
[0012] Generell wird zunächst einmal mit dem Verfahren und der Vorrichtung gemäß der Erfindung
erreicht, daß das die noch verpackten Papierrollen tragende Schuppentransportband
2 eines Stetigförderers von der einen Seite bis zwischen die Trag-und Antriebsrollen
3 der Rollenvorbereitungsvorrichtung 4 reicht, und daß von der anderen Seite die geteilten
Rollenförderstrecken 5 eines intermittierend arbeitenden Förderers räumlich so zwischen
den Trag- und Antriebsrollen 3 der Rollenvorbereitungsvorrichtung 4 angeordnet sind
und das Schuppentransportband 2 umschließen, wodurch nach dem erfolgten Abheben, Auspacken
und Klebevorbereiten der Papierrolle 1 ein Transportwagen 6 des intermittierend arbeitenden
Rollenförderers 5 zwischen das Schuppentransportband 2 und der jeweils angehobenen
Papierrolle 1 einfahrbar ist.
[0013] Figur 1 zeigt dabei im speziellen eine Papierrolle 1, die klebevorbereitet auf dem
Transportwagen 6 des intermittierend arbeitenden Rollenförderers 5 aufliegt. Dieser
Rollenförderer reicht bis zum Ende der Rollenvorbereitungsvorrichtung 4 und umschließt
das Schuppentransportband 2 des Schuppenbandförderers, der von der anderen Seite in
die Rollenvorbereitungsvorrichtung 4 hineingeführt ist. Beide Förderer liegen dabei
zwischen den heb-und senkbaren Trag- und Antriebsrollen 3 der Rollenvorbereitungsvorrichtung
4. Die verpackten Papierrollen werden vom Schuppenbandförderer bis auf die Rollenvorbereitungsvorrichtung
gefördert und sodann soweit angehoben, daß der Transportwagen 6 unter die Papierrolle
gefördert und beladen werden kann.
[0014] Figur 2 zeigt die Papierrolle 1, die auf dem Transportwagen 6 des Rollenförderers
5 aufliegt und abtransportiert werden kann. Der Transportwagen stützt sich mit den
Tragstegen 7 und den Gleitkufen 8 auf den angetriebenen Rollen des Rollenförderers
5 ab. An den Stellen der Rollenförderstrecke 5, an denen der Transportwagen vom Förderer
abgehoben werden soll, sind die Aushebsicherungsbleche 9 soweit ausgenommen, daß der
Transportwagen noch herausgehoben werden kann. Die übrigen, in der Schnittdarstellung
weiterhin noch gezeigten Maschinenelemente, sind übliche Antriebsteile für den Rollenförderer
5 und bedürfen daher keiner gesonderten Erwähnung.
1. Verfahren zum beschädigungsfreien Handhaben und Transportieren von klebervorbereiteten
Papierrollen, die ohne weitere Behandlung in die Rollenwechsler von Rotations-Druckmaschinen
eingebracht werden können und für deren Transport und Handhabung an sich bekannte
Förder- und Handhabungsvorrichtungen wie bodeneben eingebaute, umlaufende Schuppenbänder,
Rollenvorbereitungsstationen und intermittierend sowie mit Transportwagen arbeitende
Stückgutförderer Verwendung finden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das die noch verpackten Papierrollen tragende Schuppentransportband (2) von der
einen Seite bis zwischen die Trag- und Antriebsrollen (3) der Rollenvorbereitungsvorrichtung
(4) reicht, und daß von der anderen Seite die geteilten Rollenförderstrecken (5) räumlich
so zwischen den Trag- und Antriebsrollen (3) der Rollenvorbereitungsvorrichtung angeordnet
sind, daß sie das Schuppentransportband (2) umschließen, wodurch nach dem erfolgten
Abheben, Auspacken und Klebevorbereiten der Papierrolle (1) ein Transportwagen (6)
des intermittierend arbeitenden Rollenförderers (5) zwischen das Schuppentransportband
(2) und der angehobenen Papierrolle (1) einfahrbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zum automatischen Einachsen in einen Rollenwechsler klebevorbereitete Papierrolle
(1) von den Trag- und Antriebsrollen (3) der Rollenvorbereitungsvorrichtung (4) auf
den Transportwagen (6) des intermittierend arbeitenden Rollenförderers (5) abgelegt
und ohne weiteres Umladen oder Manipulieren direkt in den Rollenwechsler der Rotations-Druckmaschine
einachsbar ist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die nach dem erfolgten Einachsen in den Rollenwechsler leeren Transportwagen (6)
in an sich bekannter Weise durch eine Umlauf-Förderstrecke in einem Leerwagenregal
gespeichert und aus diesem bei Bedarf abrufbar sind.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Papierrolle (1) mittels den Trag- und Antriebsrollen (3) der Rollenvorbereitungsvorrichtung
(4) so hoch von dem Schuppenband (2) des Schuppenbandförderers abgehoben wird, daß
der Transportwagen (6) des intermittierend arbeitenden Rollenförderers unter die Papierrolle
transportierbar und durch das Absenken der Trag- und Antriebsrollen (3) mit der Papierrolle
beladbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der umlaufende Schuppenbandstrang (2) des Stetigförderers zwischen den beiden
angetriebenen Rollenförderstrecken (5) des intermittierend arbeitenden Rollenförderers
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Rollenvorbereitungsvorrichtung (4) der Schuppenbandförderer (2)
und der diesen umfassenden, intermittierend arbeitenden Rollenförderer (5) zwischen
den heb- und senkbaren Trag- und Antriebsrollen (3) der Rollenvorbereitungsstation
(4) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Transportwagen (6) des intermittierend arbeitenden Rollenförderers (5) an
seiner Unterseite zwei Tragstege (7) mit Gleitkufen (8) aufweist, mit denen er auf
den angetriebenen Tagrollen (5) des Rollenförderers aufliegt und transportierbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Transportwagen (6) an den Stellen, wo die Aushebsicherungsbleche (9) schmaler
ausgeführt sind, aushebbar ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportwagen (6) durch Gabelstapler oder mit geeigneten Lastaufnahmemittel
ausgerüstete, fahrerlose Transportsysteme handhabbar und transportierbar sind.